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IGNORED

"Das G36 hat ein Präzisionsproblem"


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Geschrieben

Wenn ich mich richtig erinnere, dann ist das Projekt G36 entstanden, nachdem zuvor das missglücke Projekt G11, bei dem - ohne dass eine Realisierung in Sicht war, Unsummen an Steuergeldern verpulvert worden sind - eingestellt wurde. Das heißt, der G36-Auftrag war quasi ein staatlicher Ausgleich für den entgangenen Ertrag zum unternehmensbezogenen Anteil an die Entwicklungskosten fürs G11.

So oder ähnlich wurde es damals Kommuniziert.

Und nun - IRONIE ein - winkt eine Wiedergutmachung der Rufschädigung und einen Folgeauftrag fürs HK416.

Nein war nicht so.

Grüße

Geschrieben

Die Verantwortung hat ein Hersteller nämlich weit über das „Geliefert wie Bestellt“ hinaus, wie weit in dem Fall, ist aber fraglich.

Wie gesagt, grundsätzlich nach Produkthaftungsgesetz ist das auch irgendwie so, aber bei einem „Fachkunden“ der eigentlich Experten haben sollte, wird das Thema fraglich.

Was sagt HK denn zu Sigfried Sportschütze, wenn er ein SL8 oder ein HK243 kaufen will?

bye knight

Geschrieben

Wenn nach 20 Jahren die Bremsleitung am Trabbi durch ist dann ist nicht der Hersteller Schuld, sondern der Besitzer der immer noch damit rumfährt oder vielleicht der TÜV-Prüfer der das "übersehen" hat.

So passt das nicht ganz. In dem Fall war die Bremsleitung schon vom ersten Tag an durch, du bist nur nie auf die Bremse getreten und hast das erst nach Jahren gemerkt. Da es es selbt der TÜV nie prüft, bis du bis jetzt damit in der Garage gut gefahren (dafür war der Typ bestimmt).

Es war aber nicht nur bei deinem Trabbi so, sondern bei allen. Sicherlich, für die Waffen wo vor 20 Jahren gekauft wurden, geht wohl überaupt nichts mehr, wenn überhaupt, dann für die wo innerhalb der letzten 10 Jahre geliefert wurden. Aber selbst da bin ich mir nicht sicher. Es ist zwar eventuell ein versteckter Mängel der so offensichtlich nie Stand der Technik war, aber ob das Auswirkungen haben kann? Ich denke, das ist auch nicht ernsthaft das Thema für die.

Es geht darum was gebrauchbares für die Soldaten zu finden und zwar nicht nur für die wo im Winter in Deutschland auf Klappfallscheiben schießen, sondern für die wo irgendwo bei 40°C rumgeistern und Feuer unter dem Hintern bekommen. Die sind die wo am Arsch sein werden und das geht einfach nicht!

Gruß

Makalu

Geschrieben

Wie ich diese Analogien aus dem Automobilbereich hasse. Ein Konstruktionsmangel ist ein Konstruktionsmangel und hat mit falscher Bedienung oder abgelaufener Garantie erst mal gar nix zu tun. Manchmal sollte man Erbarmen haben und die Leute in Frieden blöd sterben lassen.

Geschrieben (bearbeitet)

@Makalu

Was tun bzw. taten den deiner Meinung nach die Leute die das Gewehr vor 20 Jahren geprüft und für gut befunden haben? Gab es damals noch keine Kälte- und Hitzekammern? Oder Kühlschränke und Öfen?

Verstehe mich nicht falsch, ich versuche deine Meinung nicht nur zu respektieren, sondern auch zu verstehen.

Hier sehe ich eindeutig den Beschaffer in der Schuld. Nicht nur damals, sondern auch heute. Andere Prüfungen hätte man problemlos definieren können. Hätte das G36 diese nicht geschafft, wäre H&K in der Bringschuld gewesen.

So hat man uralten Krampf bestellt den man später beim Krieg spielen nicht brauchen kann. Das ist kein Versäumnis des Herstellers, sondern des Bestellers. Und weil sich solche Fälle quer durch die ganze Bundeswehr und über alle möglichen Ausrüstungsgegenstände und Geräte zieht kann das wohl kaum die alleinige Schuld von H&K sein.

Deine Sorge um die Soldaten in allen Ehren. Die teile ich. Aber das bringt im vorliegenden Fall nichts und wie du selber schon angemerkt hast, hat auch in der Vergangenheit nichts gebracht. Im Jahre 2011 irgendwas festzustellen ist meiner Meinung nach 5-6 Jahre zu spät. Es kann mir doch keiner erzählen das man nicht schon nach ~10 Jahren keine ausreichenden Erfahrungen mit dem Gewehr gemacht hat. Was hat man den die ganze Zeit damit gemacht? Angeguckt?

So wie hier einige argumentieren darf man eigentlich als Hersteller gar nix mehr verkaufen. Wenn wir morgen alle auf einmal alle Links fahren müssen sind die Hersteller Schuld das das Lenkrad auf der falschen Seite ist oder wie? Die Vergleiche werden immer absurder, da dieser Grundgedanke absurd ist. Hier hat man keine alte Oma mit einem Staubsauger oder einer Nähmaschine über den Tisch gezogen die eben nicht von ganz alleine saugen oder Hosen einkürzen, sondern man hat einem Kunden etwas verkauft dessen eigene Experten ein Pflichtenheft dafür aufgestellt haben das es zu erfüllen gilt.

Oder kommt man hier auch auf die Idee den Navi-Hersteller zu verklagen weil der blöde Kasten am Fähranleger nicht gesagt hat das man anhalten und auf die Fähre warten muss?

@Direwolf

Ich finde die Autovergleiche prima. Die sind nämlich genauso bescheuert wie zu behaupten es hätte sich nach 20 Jahren ein Konstruktionsmangel aufgezeigt den vorher keiner bemerkt haben will.

Bearbeitet von AirGunner
Geschrieben

@ Makalu, Du haust, verständlicher Weise, leider auf den falschen Sack. Das liegt logischerweise natürlich an unserem gemeinsamen Hobby.

Oder bist Du politisch ebenso aktiv?

Fakt ist - Heckler & Koch hat Mist gebaut und geht damit beschissen um. Das ist sicherlich nicht die richtige Art und Weise.

Da es dabei unter Umständen um das Leben von Soldaten geht, finde ich das schon BEDENKLICH.

Natürlich weiß HK genau wo das Problem liegt. Zumindest ein wichtiger Teil der HK Mannschaft weiß das sehr genau.

Fakt ist aber auch - der Deutsche Staat beschäftig bezahlt tausende von Sesselfurzern mit der Bedarfserfassung, der Ausschreibung, der Beschaffung, und der regelmäßigen Überprüfung von benötigtem Material.

Und weil der Staat Heerscharen von Spezialisten hat, entbindet er, natürlich nur gegen Sonderrabatte, den Hersteller jeglicher Haftung in Bezug auf die von ihm (dem Staat) übernommen ständigen Prüf- und Überwachungsaufgaben. Da freut sich doch jeder Hersteller.

Geschrieben

Grundsätzlich, dass der Beschaffer nichts darauf hat, habe ich hier schon x mal geschrieben. Ich weiß nicht was die können, eventuell viel Papier produzieren. Das wissen wir und leider wohl auch die ganze deutsche Industrie, die das scharmlos ausnutzt. Das BW Beschaffungswesen ist der Hammer schlechthin.

Nichts desto trotz, sollte oder hat ein Hersteller seinen Kunden, so blöd wie er auch ist, in entscheidenden Fragen nicht alleine in der Ecke stehen zu lassen und ihn sogar noch was vorzugaukeln was so nicht ist. Im zivilen ist das klar, hier möglicherweise schwammig aber trotzdem nicht schön. Die Nummer die hier abgezogen wird ist ein Trauerspiel erster Ordnung. Ich kann mich nicht erinnern schon mal was Vergleichbares mitbekommen zu haben. So wie ich das in Foren nachlesen konnte, hat die Polizei in Washington DC das Ding wegen ähnlichem bereits 2005 in den Ruhestand versetzt, die waren aber auch konsequent und haben sich nicht so rumverblöden lassen wie die Führung der BW.

Gruß

Makalu

Geschrieben

@Direwolf

Ich finde die Autovergleiche prima. Die sind nämlich genauso bescheuert wie zu behaupten es hätte sich nach 20 Jahren ein Konstruktionsmangel aufgezeigt den vorher keiner bemerkt haben will.

Nur weil man diesen Mangel nicht bemerkt hat heißt es nicht das er nicht da war. Es gab für Leute, die das Ganze seit langer Zeit beobachten schon sehr früh Hinweise auf diese Fehlentwicklung, u.A. ein privates G36 dessen Rohraufnahme infolge von Überhitzung geschmolzen war, die Sondereinheit der Capitol Police in Washington, die ihre G36 gegen AR15 eintauschte weil denen der Treffpunkt ständig wanderte oder Probleme beim konstruktiv sehr ähnlichen XM8, das in der Hitze Panamas auch die Erwartungen nicht erfüllte. Es gibt auch das vielzitierte SL8, bei dem von Anfang an die Tüftler erkannten dass das Gehäusematerial suboptimal war und einen Alu-Ersatz konstruieren wollten. Der Mangel war also interessierten Kreisen durchaus bekannt, hat die Entscheider aber nicht interessiert weil es

a) nicht ihr Leben war, das riskiert wurde

b) die Bummelwehr lange Zeit eine "So-Da" Armee war, die ihre Waffen meistens nur herumtrug und

c) von diesen Typen offenbar der Großteil eh keine Ahnung hat was man mit einem Gewehr anstellen soll.

Man muss sich nur ansehen was für ein Anker (G28) als "DMR" beschafft wurde, oder die lächerliche gegenläufige Sicherung der P8, oder die ebenso unnütze "PDW" MP7 oder diese Abartigkeit von HK416BW* geben, die ich weiter oben abgebildet habe.

*wer kommt eigentlich immer auf die Idee aus jeder Knarre eine eierlegende Wollmilchsau machen zu wollen? Ein Granatwerfer und ein variables ZF auf einer Hochhausmontage auf einem LMG? WTF???!!!

Geschrieben

... Alternativ halte dich einfach an §3 (3) c der Forenregeln, falls du dich wohler fühlst, wenn es irgendwo geregelt ist ;)

bye knight

Habe ich gemacht und den Artikel nicht vollständig - wie in den Forenregeln geregelt - zitiert.

Geschrieben

Die Beschaffung war sicherlich schon beschlossen bevor der erste Prototyp getestet war. Das BWB ist in solchen Projekten kein Filter für Schrott, höchstens für negative Testergebnisse.

Nach mehr als einer Dekade beim Bund ist mir klar warum man spöttisch vom "Bundesamt für Wehrtechnik und Bestechlichkeit" spricht. Beim Bundesrechnungshof ist es so ähnlich, denen hab ich mal eine Reklamtion zu einem Unimog-Ersatzteil mit utopischem Preis geschickt. Die erste Meldung wurde abgewimmelt, die zweite völlig ignoriert. Danach war es mir auch egal, ich hab ja ständig Steuergelder verdampfen gesehen.

Geschrieben

Wenn schon Autovergleich:

Du kaufst dir ein Auto Marke L. Du möchstest eines mit viel PS kaufen. Das Ding scheint top zu sein, hat viel PS. Top Design.

Die höchstzulässige Geschwindigkeit auf der Autobahn ist 120km/h. Im Ausland kann diese höher liegen. Die Konkurrenzprodukten lassen sich sicher bis zu 250km/h fahren.

Du fährst 3 Jahre mit deinem Auto vorschriftsgemäss. Einmal gehst Du ins Ausland und gibst Gas. In der 2. Kurve brachen die Bremsscheiben und dein Auto überschlägt sich und du wirst schwer verletzt.*

Nach div. Untersuchungen zeigt sich, dass deine Pneus in Ordnung waren, die Bremsscheiben zu schwach konstruiert wurden.

Hersteller: Du hast ja den Vertrag unterschrieben und die Auto erfüllte ja deine Bedingungen bei der Testfahrt. Dass der Verkäufer hat dir nicht gesagt hat, dass du mit dem Ding nicht so fahren darf, dass sich die Bremsscheiben gu stark erhitzen, weil diese brechen könnten, spiele keine Rolle. Somit bist du selber schuld.

Nun, agree und Schnauze tief? Oder hätte der Berkäufer/Hersteller nicht besser informieren sollen?

* Angelehnt aus Fällen von Autos mit einem Stier auf dem Wappen.

Geschrieben

... Nach mehr als einer Dekade beim Bund ist mir klar warum man spöttisch vom "Bundesamt für Wehrtechnik und Bestechlichkeit" spricht. ...

Der Begriff, den ich mal hörte, ist meiner Meinung nach schöner: Bundesamt für Wahnsinn und Bestechung.

Klaas

Geschrieben

Wenn man sich das Bild von letzterem anschaut kann man abschätzen wie man bei der BW wohl Handwaffen beschafft: Man baut alles dran was Platz hat, ob es Sinn macht oder nicht ist egal.

Machen zivile doch auch--dazu ist die Picatinny-Schiene da. :lol: Hat manchmal auch unerwarteten Nutzen. Ich bin mir nicht so sicher, daß eine schwere Licht/Laser-Kombination an einer Plastikpistole wirklich einen direkten Vorteil zum Heimschutz bringt, aber sie kann als extra Ballast auf einem leichten Plastikrahmen das Ding durchaus angenehmer zum Präzisionsschießen machen, selbst wenn die Batterie seit Jahren leer ist.

Geschrieben

Da hier des öfteren das Lastenheft erwähnt wurde, hat denn irgendeine der Streitparteien (die den Inhalt ja kennen müssten) zwischenzeitlich das Lastenheft als Argumentationshilfe ("Guck, hier stehts!") herangezogen? Kam mir bislang nicht so vor. Irgendwie können also beide den Inhalt des Lastenheftes nicht zu ihrem Vorteil nutzen. Das macht mich recht nachdenklich.

Gruss VFW

Geschrieben

Nein, es wurden doch m.W. durch den Hersteller Andeutungen a la "über sinnvolle Modifikationen kann man reden" gemacht.

Aber die KWS betraf doch weniger die Technik, eher Schulterstütze und Co oder?! HK lies sich da wohl ganz schön bitten (nur Hörensagen)...

Deswegen hat die KWS des MG3 die Firma Rheinmetall übernommen...

Geschrieben

Da hier des öfteren das Lastenheft erwähnt wurde, hat denn irgendeine der Streitparteien (die den Inhalt ja kennen müssten) zwischenzeitlich das Lastenheft als Argumentationshilfe ("Guck, hier stehts!") herangezogen? Kam mir bislang nicht so vor. ..

Zumindest nicht öffentlich.

Dürfte auch kaum möglich sein, da es als VS eingestuft sein dürfte.

Geschrieben (bearbeitet)

Nee, weil Rheinmetall MG1, 2 und 3 sowieso gefertigt hat. Und den Urahn MG42 ja auch, weil MAGET Teil von Rheinmetall-Borsig war.

Ok, das Wort "Deswegen" hätte ich weglassen sollen, sollte sich nicht auf HK beziehen... Hab aber das MG3 KWS noch nie in der Truppe gesehen...?!

Bearbeitet von punisher1985
Geschrieben

Nur weil man diesen Mangel nicht bemerkt hat heißt es nicht das er nicht da war. Es gab für Leute, die das Ganze seit langer Zeit beobachten schon sehr früh Hinweise auf diese Fehlentwicklung,....

So sieht es aus. Es war auch schon vor über 20 Jahren keinen gute Idee, das Rohr eines sog. Sturmgewehres in einen Thermoplasten zu betten. Und ob bei HK alle Wissen was sie tun wage ich inzwischen zu bezweifeln, Stichwort ursprünglich vorgesehene Dralllänge des MR223 und ähnl. Den Schuh des Manitu dürfen sich sowohl HK als auch das BWB anziehen.

Zudem wurde das Problem immer schön von oben gedeckelt, also passt der Schuh auch der BW Führung ganz gut.

Geschrieben

... Hab aber das MG3 KWS noch nie in der Truppe gesehen...?!

http://strategie-technik.blogspot.de/2013/08/mg3-kampfwertsteigerung.html

http://strategie-technik.blogspot.de/2012/10/mg3-kampfwertsteigerung-erganzungssatz.html

Der Ergänzungssatz Optik/Optronik MG3 und MG3A1kommt in kleinen Stückzahlen ausschließlich für die Nutzung im Einsatz und zur Einsatzvorbereitenden Ausbildung in die Truppe.

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