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Überraschend: Haenel statt HK für die BW


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Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb Bounty:

Wenn eine Patentrechtsverletzung nicht auszuschliessen ist, ist der Anbieter nicht lieferfähig.

Nach diesem Anspruch wäre bei Produktgruppen, in denen gerade das Innovationstempo hoch ist, kein Anbieter für irgendetwas lieferfähig. Bei Smartphones z.B. sind alle Hersteller in irgendwelchen Patentstreitigkeiten, die in aller Regel irgendwann außergerichtlich beigelegt werden. Soll man da jetzt so lange Faxe auf Thermopapier machen, bis alle möglichen Patentverletzungen auf diesem Gebiet abschließend geklärt sind?

Geschrieben
vor 13 Stunden schrieb Direwolf:

Die Amerikaner wollten unsere "Hilfe" eigentlich gar nicht. 

Nachdem wir uns vom Golfkrieg mit Blutgeld frei gekauft hatten. Sowas geht aber nur einmal. Zumal 9/11 in Deutschland seinen Anfang nahm. Nach 50 Jahren Bündnistreue der Alliierten konnten wir uns da nicht mehr raus halten. 

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb Suerlaenner:

Ein Auftraggeber sieht es immer anders

Tja, diese Sichtweise ist halt vom Leiter der Abt. Recht im BMVg so im VtdgAusschuss vorgetragen worden. Das war allerdings zu dem Zeitpunkt als man glaubte, nur Haenel hat Probleme mit Patenten und HK wäre lieferfähig.

Es ging aber eben auch um die Frage, ob der Auftraggeber verantwortlich ist, auch dann vor Auswahlentscheidung Lösungen eines Anbieters auf mögliche Patentrechtsverletzungen zu prüfen, wenn dieser selbst im Rahmen seines Angebots bestätigt hat, er habe keine.

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb Proud NRA Member:

Nach diesem Anspruch wäre bei Produktgruppen, in denen gerade das Innovationstempo hoch ist, kein Anbieter für irgendetwas lieferfähig.

Genau den Fall haben wir ja jetzt. Haenel hat Löcher in der Buffertube, die gem. HK angeblich gegen ein HK-Patent verstoßen und Magazine die laut HK gegen ein Magpul-Patent verstoßen, HK hat Magazine die gem. Magpul möglicherweise gegen ein Magpul-Patent verstoßen. Ergebnis: Beide zum Zeitpunkt der Auswahlentscheidung eigentlich nicht lieferfähig.

 

Eine der Fragen in dem ganzen juristischen Hauen und Stechen ist halt auch, ist es dem Auftraggeber zu zumuten, mit der Vergabe zu warten, bis die Patentrechtsverletzungen und der Streitgegner gerichtlich geklärt sind. Antwort aus Sicht BMVg: Nein. Gleichzeitig hält man aber eben auch nicht an der Auswahlentscheidung fest, mit der Konsequenz, daß Haenel (oder HK) zwar den Auftrag bekommt, aber später womöglich einen dicken Batzen Geld als Entschädigung an den Patenteinhaber entrichten muss, sondern man erklärt den Anbieter als nicht lieferfähig.

Also im Ergebnis wie immer im BMVg: Formaljuristisch vielleicht sogar alles richtig gemacht, aber dafür auch weiterhin keine einsatzbereite Armee. Den Rest bezahlt der Steuerzahler...

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb AWO425:

Aus Schei$$e kann man keine Peitsche flechten. Auch Steyr kann das nicht.

Wenn man alle wesentlichen Bestandteile austauscht, dann schon... Du entziehst der Sch*** das Wasser und ersetzt die festen Bestandteile durch Lederriemen, und schon ist das problemlos möglich.

Geschrieben

Hm, ja... Mit dem G 36 kann man schon ordentlich treffen. Nur sind andere/Wettbewerber eben unter gewissen negativen Randbedingungen etwas konstanter in der Präzision.

 

Nicht vergessen sollte man, dass das Teil mittlerweile auch schon fast ein Vierteljahrhundert bei der Truppe ist... da lässt sich durchaus (auch ohne Anlass von Problemen) über Ersatz nachdenken - womit wir wieder On Topic wären.

Geschrieben

In der Bw Infrastruktur heißt es ( zu Recht): wenn eine Renovierung 70% eines Neubaus kostet dann läßt man es. Und genau so sollte man es mit dem G36 halten. Das wird sonst zur Dauerbaustelle. Verschluß und Abzugsgruppe sind ja auch schon 25 Jahre alt. Und der Schaft ist immer noch nicht längenverstellbar. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 13 Minuten schrieb karlyman:

Nicht vergessen sollte man, dass das Teil mittlerweile auch schon fast ein Vierteljahrhundert bei der Truppe ist...

Das ist in Bezug auf den Konstruktionsfehler "Lauf im Kunststoff gebettet" irrelevant. Es bleibt nur der Gehäuseaustausch oder eine Neubeschaffung. Vom Layout, nicht der Materialwahl, ist die Waffe auch nicht schlechter als ein 416 etc. Den Klappschaft gibt es übrigens auch längenverstellbar. Was man nicht unterschätzen sollte: Ein Upgrade bekommt man relativ leicht durch die deutsche Beschaffungsbürokratie, die inzwischen so kompliziert und ineffizient wie die eines 3. Welt Landes ist. Bevor man also weiter auf das neue tolle Stgw wartet, lieber ein Upgrade von der Konkurrenz. Das wäre auch eine schöne Blamage für HK. Würde mich freuen.

Bearbeitet von Direwolf
Geschrieben (bearbeitet)
vor 11 Minuten schrieb Cannon Balls:

In der Bw Infrastruktur heißt es ( zu Recht): wenn eine Renovierung 70% eines Neubaus kostet dann läßt man es.

 

Ungefähr so würde ich es auch privat halten (umfangreiche Renovierungs-/Überholungsentscheidungen bezüglich Haus, Auto etc...).

D.h. immer dann, wenn nicht noch sonstige Gründe oder Präferenzen da sind, also einfach "das Herz dranhängt".

Aber von Letzterem dürfte bei einer Standard-Infanteriewaffe nicht auszugehen sein...

 

 

Bearbeitet von karlyman
Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb karlyman:

Aber von Letzterem dürfte bei einer Standard-Infantierewaffe nicht auszugehen sein...

Es sei denn, es bildet sich Fan Club, wie z.B. beim G3, dem K98, dem Garrand, dem M14, dem Lee Enfield, die Foren sind voll davon. 

Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb Cannon Balls:

es bildet sich Fan Club

sicherlich, aber nicht die jetzige Generation.

 

Und schau mal wer das Ding wirklich in Mengen, als Ordonanzwaffe beim Militär nutzt, diese aufgeblähte Liste mit den Spezialeinheiten in.

 

Der Fanclub international lässt auch noch auf sich warten, aber vielleicht wenn das Dingens nicht mehr verfügbar, dann vielleicht 🤔 

 

 

Geschrieben
vor 41 Minuten schrieb Cannon Balls:

Es sei denn, es bildet sich Fan Club, wie z.B. beim G3, dem K98, dem Garrand, dem M14, dem Lee Enfield, die Foren sind voll davon. 

 

Das kann durchaus mal sein.

Nur sind das (weder von der Personengruppe noch vom Zeitpunkt her) die, die über die Vergabe entscheiden.

 

Geschrieben
vor 27 Minuten schrieb Suerlaenner:

Und schau mal wer das Ding wirklich in Mengen, als Ordonanzwaffe beim Militär nutzt, diese aufgeblähte Liste mit den Spezialeinheiten

 

 

Das macht zwar jeweils keine "Masse" aus, aber nicht nur in militärischen Spezialeinheiten sondern auch in Polizeien wird das G 36 wohl noch lange, und international, genutzt werden. 

Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb karlyman:

Nur sind das (weder von der Personengruppe noch vom Zeitpunkt her) die, die über die Vergabe entscheiden.

Sag das nicht. Der Pabst konnte auch mal per Akklamation gewählt werden und nicht nur durch das Konklave. Hab den Eindruck, der Nachfolger des G36 wird so ähnlich ausgewählt. Darum gibt es auch die kardinalroten Kragenspiegel. Jetzt hamwers. 😇

  • 5 Monate später...
Geschrieben

HK hat vor Gericht Recht bekommen:

 

Zitat

...Das Düsseldorfer Landgericht entschied am Dienstag, dass die Firma bei einem Sturmgewehr-Modell ein Patent von HK verletzt habe. Die Ansprüche auf Unterlassung, Rückruf und Vernichtung sah das Gericht als begründet an.

Schadensersatz muss Haenel wegen einer Verjährung aber nicht zahlen.

https://www.manager-magazin.de/unternehmen/industrie/haenel-verletzt-mit-sturmgewehr-patent-von-heckler-und-koch-a-198955f8-437a-40b6-8b17-592f644e3528?xing_share=news

Geschrieben

In der Verhandlung ging es aber gerade nicht um das Waffenmodell für die Bundeswehr,sondern um den HA😉😂...daher ist die Berichterstattung zu dem Thema völlig sinnfrei. Zumal die Klage gegen das HK-Patent noch läuft

Geschrieben
vor 17 Minuten schrieb Direwolf:

Der eigentliche Skandal ist, wie sich das Beschaffungswesen in Deutschland von zwei Streithähnen lähmen lässt. Lächerlich. 

 

Nach diesen Maßstäben wird man Sachen mit höherem Innovationstempo als Kanonen gar nicht mehr beschaffen können. Es gibt z.B. kein Mobiltelephon, wo sich nicht jemand um Patentansprüche streitet. Die einigen sich dann normalerweise untereinander auf eine Lizenzgebühr oder eine wechselseitige Lizenzierung und gut ist. Oder schlimmstenfalls lassen sie sich von einem Gericht helfen, wenn sie zu viel Zeit und Geld haben (was bei einigen der großen Hersteller der Fall ist).

Geschrieben

Nach welchen Maßstäben? Schnell dem Soldaten kriegstaugliches Material beschaffen? Das ist keine Raketenwissenschaft. Andere Nationen schaffen es auch. Nur die Deutschen müssen wieder den Bullshit-Tango tanzen. Siehe die Nachbestellung von Funkgeräten aus den 1980ern, weil man zu blöd ist, moderne Technik zu beschaffen. Oder ein Spz, der so kompliziert ist, dass er in Summe erst 15 Jahre nach der offiziellen Einführung kampftauglich ist. Ein Trauerspiel. Derweil marschiert Putin an der ukrainischen Grenze auf und in Weißrussland lacht man sich kaputt. 

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