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Prediger oder stiller Genießer - Umfeld für Krisenvorsorge sensibilisieren oder nicht? Und warum?


lrn

Prediger oder stiller Genießer - Umfeld für Krisenvorsorge sensibilisieren oder nicht? Und warum?  

59 members have voted

  1. 1. Prediger oder stiller Genießer - Umfeld für Krisenvorsorge sensibilisieren oder nicht? Und warum?

    • Ja, sensibilisieren
    • Nein, Ball flach und den Mund halten


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Ich bin kein Prepper mit Bunkern und Jahrhundertvorräten und ausschweifenden Bugout-Planungen, aber ein bißchen Gedanken um Notsituationen mache ich mir schon immer (zumal ich selber im Ausland schon Stromausfälle, Naturkatastrophen und mangelnden Sprit erlebt habe, und meine Frau Krieg), und habe die Ratschläge aus den Bürgerbroschüren des Zivilschutzes mehr oder weniger umgesetzt.

 

Und schon lange frage ich mich, was ist eigentlich mit meinem Umfeld? In einem Weltuntergangsszenario kann man ohne irgendeine halbwegs zusammenhelfende Gesellschaft kaum überleben; was ist selbst bei einem zunächst zeitlich und/oder örtlich begrenztem Katastrophenfall?

Ich kann zum Beispiel in so einem Fall nicht auf einmal noch die ganze Familie meiner Frau mit Kost und warmem, geschützten Logis versorgen, und muß dieser und vor allem auch meiner Frau selbst klarmachen, daß deren Familie für sich selbst Vorsorge treffen muß (gerne mit meiner Hilfe). Denn ich kann, will und werde in einem Katastrophenfall weder eine Wärmestube noch eine Tafel noch ein kostenloser Gemischtwarenladen noch ein sicherer Hafen für mehrere, nicht eingeplante Personen sein.

 

Was ist mit dem sonstigen Umfeld, Freunde, Nachbarn? Ich fühle mich einerseits irgendwie moralisch verpflichtet, zu warnen (z.B. durch Hinweis auf ebenjene Broschüre Notfallvorsorge des BBK), muß allerdings wohl leider vor allem damit rechnen, daß man

 

a) sich sagt, laß den lrn doch labern, der war schon immer ein bißchen komisch

b) auch noch spöttisch herumerzählt, der lrn sei doch ein komischer Kauz, der sagt, man müsse Essen für zwei Wochen, Gaskocher und Batterien daheim haben

b) in einem tatsächlichen Bedarfsfall dann aber möglicherweise auf den Gedanken kommt, Mensch der lrn, der hat doch immer rumerzählt, was man haben soll, so blöd ist der gar nicht, wie wir gedacht haben, der hat doch sicher sicher ein paar [Batterien|Konservendosen|Liter Wasser|Liter Sprit|Kopfwehtabletten|Pflaster|etwas Geld|sonstwas] daheim, von denen er uns die zwei "leihen" kann, die wir grade brauchen, weil wir es bedauerlicherweise selber versäumt haben, und dann nächste Woche nochmal...

 

Wie haltet Ihr das? Prediger oder graues Mäuschen? Vorschläge für Interims- oder Kompromißlösungen?

 

--

 

edit: ich selber habe in der Umfrage keine Antwort ausgewählt, denn ich bin unschlüssig.

Edited by lrn
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vor einer Stunde schrieb lrn:

Wie haltet Ihr das? Prediger oder graues Mäuschen?

 

Mit Verwandten und Freunden habe ich schon vor Jahren über Krisenvorsorge gesprochen. Manche davon haben inzwischen angefangen vorzusorgen. Wähler der Grünen, also die Haupt-Krisentreiber, gehören nicht oder kaum dazu. Die sollen sich um sich selber kümmern oder zur Not von mir aus nach der Krise gemäß Darwin aus dem Genpool verschwunden sein (bisschen hartherziger gesagt als ich bin). Perlen vor die Säue werfen ist nicht mehr mein Ding, will niemand zu seinem Glück zwingen, die Zeiten sind vorbei.

 

Ich selber sollte meine Krisenvorsorge höher fahren, bin selber in dem Punkt noch kein Vorbild.

 

Wie groß die Wahrscheinlichkeit einer schlimmen Krise in den nächsten Jahren ist, weiß ich nicht. Aber geeignete Vorsorge schadet ja nicht, z. B. indem man Vorräte rotiert und vor dem Ablaufdatum verbraucht. Ich sehe Krisenvorsorge eher wie eine Versicherung gegen Ereignisse mit geringer Wahrscheinlichkeit aber hohem Schaden im Eintrittsfall.

 

Die kurze Antwort auf Deine Frage lautet also: Weder noch sondern die - aus meiner Sicht - goldene Mitte zwischen den von Dir genannten Extremen.

 

Edited by mwe
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Das "predigen" im Verwandten und Bekanntenkreis habe ich längst aufgegeben !

Die allermeisten sind der Überzeugung alles ist in Ordnung, keinerlei Ungemach in Sicht ... unsere Regierung

macht einen tollen Job.

Nur ein paar wenige sind auf mich zugekommen und fragen nach was ich so als Notfallvorsorge

gemacht habe.

Vor allem das Interesse an Notstromversorgung ist da sehr vertreten.

Mit diesen Leuten bin ich in regem Gedankenaustausch - die anderen in ihrer Wohlfühlblase laß ich dort wo sie sind 🙂

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vor einer Stunde schrieb Hunter375:

Am besten um den eigenen Mist kümmern.. da haben die meisten schon genug zu tun.

 

Jein, denn es gibt den Effekt der Synergie. Damit wird das Ganze - bei geeigneter Komposition - leistungsstärker als die Summe der Teile. Also Kooperation mit vernünftigen Gleichgesinnten in der Nähe suchen. Aber eben nicht zu viel Zeit mit unbelehrbaren Vollidioten verschwenden (wie gesagt, um die kümmert sich im Krisenfall das Kausalprinzip).

 

Edited by mwe
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vor 2 Stunden schrieb lrn:

Wie haltet Ihr das? Prediger oder graues Mäuschen? Vorschläge für Interims- oder Kompromißlösungen?

Den Bildungsauftrag hat bei uns der ÖRR. Solange die Reden das kein Strommangel herscht etc. vergiss es.

Es macht aber Sinn sich mit anderen darüber zu unterhalten. So kommen nützliche Infos zusammen. Der eine hat einen Brunnen mit Handpumpe, der nächste reichlich Heizöl, dann hält einer Hühner....

Und wenn man was zum Tauschen hat entsteht halt eine neue Versorgung.

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Klappe halten, sich um seines kümmern und im Fall der Fälle sich um seines kümmern, von daher ist es Gold Wert wenn die Familie schön weit weg wohnt.

 

Im Krisenfall gibt es eh nur falsche Freunde und keine gesellschaftlichen Strukturen, von daher ist es verkehrt darauf aufmerksam zu machen was man hat, Du wirst das erste Lynchopfer werden und damit enteignet 

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Ich war in den 90er-Jahren in einer großartigen Vorlesung von einem - in der Szene berühmten - Mathematik-Professor, der die Grundlagen des RSA-Kryptosystems mitentwickelte (Prof. Strassen). Das RSA-System ist mittlerweile Jahrzehnte alt aber zwecks Verschlüsselung immer noch das sicherste, das ich kenne (bei richtiger Anwendung). Er sagte: "Wo kein Vertrauen ist, ist auch kein Leben." Das fand ich bemerkenswert. Also nicht übertreiben mit der Eigenbrötlerei.

Edited by mwe
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vor 2 Stunden schrieb lrn:

[...] Wie haltet Ihr das? Prediger oder graues Mäuschen? Vorschläge für Interims- oder Kompromißlösungen?

Weder noch.

Predigen bringt nix außer Ärger und verschwendeter Lebenszeit.

Die letzten Jahre ist unsere Gesellschaft auseinandergegangen.

Dieser Riss zieht sich bis in die (weitere) Familie hinein.

Du hast aus der Erfahrung eine Vorstellung, mit wem sich ein Gespräch lohnt.

 

Bei denen, die bei jedem kontroversen Thema die Augen verdrehen, käme ich nicht mal auf die Idee.

Dann gibt es andere - die müssen nicht mit Dir in allem übereinstimmen - von denen weißt Du, dass sie Deine Meinung respektieren.

Aber die wissen eh Bescheid und tauschen sich mit Dir aus.

Sich einfach nicht aufdrängen wollen ...

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Wenn in den Pausen in der Firma mal ein Gespräch in dieser Richtung anfängt,

halt ich meist die Klappe. Hab keine Ahnung und keine Meinung. Soll jeder glauben,

das meine Schränke leer sind und ich sonst nichts weiter zum leben habe.

Wenn man nicht von irgendwem angeqautscht wird, dann weiß man, man ist

in der grauen Masse ein grauer Punkt.

Es nützt mir nichts, wenn aller Nasen lang einer an die Türe pocht und Futter

haben will, oder sein Schmachtfon laden will. Nö iss nich!

Jeder konnte die Situation verfolgen und sich seine eigenen Gedanken machen,

was man für wichtig hält, wenn es mal eng wird.

Freilich muß man für die Vorsorge auch ein bischen Geld anfassen und sich

Fähigkeiten aneignen. Es war aber auch lange genug Zeit dafür. Unsere 

Gesamtsituation hat sich ja jetzt nicht erst in den letzten drei Wochen angespannt.

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vor 4 Stunden schrieb lrn:

Wie haltet Ihr das? Prediger oder graues Mäuschen? Vorschläge für Interims- oder Kompromißlösungen?

Ich predige nix, aber es ist hier unvermeidbar, daß der eine oder andere mitbekommt, was so alles in der Garage steht.

 

Mein Ansatz: Opferanode bereithalten. Ich halte etwas mehr vor als ich selber brauchen werde, schon alleine um auch den gebrechlichen alten Nachbarn ein wenig helfen zu können und für den renitenten Besserwissernachbarn kann dann auch mal eine eingeschweißte Packung Haushaltskekse abfallen, um ihn nicht mit leeren Händen wegschicken zu müssen.

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anfang 2020 hab ich Leute auf das offizelle Heftchen aufmerksam gemacht und das man das immer vorrätig haben sollte. Weiter kümmern mich die Leute nicht. Ein paar wenige haben reagiert und sich nach mehr erkundigt. Wissen teile ich gerne.

Wenn morgen kein fließend Wasser mehr ist, sterben wol trotzdem 50% an ihrer eigenen Schei....e.

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vor 17 Minuten schrieb David K:

...

Wenn morgen kein fließend Wasser mehr ist, sterben wol trotzdem 50% an ihrer eigenen Schei....e.

Ich will dich ja nicht schockieren.. aber wenn irgendwann mal solche Zustände kommen sollten wirst du schon auf Grund deines Alters und den damit verbundenen Schwächen zu den Verlierern/Toten gehören.. da bringen dir deine Vorräte in der Garage nichts weil du vermutlich keine Garage mehr hast. 

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Von außen sieht man nichts. Man läuft an uns vorbei und übersieht uns. Drinnen ist es nicht wie im Paradies, aber in der Not ist alles da was man braucht.

Familie ist auf Linie, mit vernünftigen Freunden wird sich ausgetauscht.

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vor 27 Minuten schrieb Hunter375:

Ich will dich ja nicht schockieren.. aber wenn irgendwann mal solche Zustände kommen sollten wirst du schon auf Grund deines Alters und den damit verbundenen Schwächen zu den Verlierern/Toten gehören.. da bringen dir deine Vorräte in der Garage nichts weil du vermutlich keine Garage mehr hast. 

 

Weshalb ich irgendwelches Doomsday gepreppe auch für Stuss halte. Aber nur, weil vielleicht für ein paar Wochen kein Strom und Wasser ist, möchte ich halt auch nicht in irgendwelchen Suppenküchen, Wärmehallen enden oder an meiner eigenen Mangelhygiene verenden. Das ist mein Planungshorizont. Kostet auch nicht die Welt und braucht keine Garage.

 

Ansonsten habe ich dafür vorgesorgt, dass ich wohl die nächste Dekade mein Ende noch selbst bestimmen kann.

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vor 14 Minuten schrieb David K:

Aber nur, weil vielleicht für ein paar Wochen kein Strom und Wasser ist, möchte ich halt auch nicht in irgendwelchen Suppenküchen, Wärmehallen enden oder an meiner eigenen Mangelhygiene verenden.

Seh ich genau so. Und wenn man mit den "preppern" Geld sparen kann finde ich es auch ganz O.K.

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vor 18 Minuten schrieb Mittelalter:

Ganz wichtiger Punkt im übrigen.... Ich möchte niemals in die Lage kommen, es nicht mehr selbst beenden zu können... 

Liegt leider in der Regel nicht in deiner Hand. Da genügen schon die zwei Sekunden ob du auf der Leiter stehts oder schon unter ihr liegst.

 

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Ja gut.... Wenn es rum ist, dann ist das eben so...

Aber wenn du es gerne beenden möchtest, aber nicht kannst, dann ist das sehr sehr übel. 

Wir haben hier einen Wachkoma Patienten in der Familie, keine 30 Jahre alt... Der ist nun schon 6 oder 7 Jahre in dem Zustand.... War ein super Sportler vorher. Keine Ahnung, was der mitbekommt. Wenn du ihn ansprichst, dann dreht er den Kopf in deine Richtung... Sau hart... Und dank der super Medizin kann das ja noch Jahrzehnte so weiter gehen... Wie beim M. Schuhmacher... 

Dann lieber unter der Leiter gestorben. 

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