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IGNORED

Konkreter Schießstand gefährlich???


User-0815-2

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Ich habe es geschafft, gute 40 Jahre lang ohne ernstzunehmende Unfälle durchs Leben zu kommen. Das hatte neben viel Glück auch die Ursache, daß ich mir relativ stark bewußt mache, wo Gefahren lauern. Ich kenne Menschen, die hatten in meinem Alter schon ein Dutzend Unfälle oder schlimmere Verletzungen, Krankenhausaufenthalte, etc. Klar kann man sich nicht gegen jede Gefahr wappnen. Aber daß man sich Gedanken macht, wenn es gefühlt unmittelbar neben einem am dauernden Bande ziemlich laut kanllt und man weiß, daß da wer Dinge treibt, die ziemlich tödlich über ziemliche Distanzen sein können, ist ja nun nicht per se einfach nur dämlich, oder? Sie kennen sich mit der Thematik aus, ich kannte mich bisher nicht aus. Nun kenne ich mich deutlich besser aus. Wenn Sie das einfach gut fänden, wären wir als Menschen im gegenseitigen Miteinander nen Schritt weiter.

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vor 23 Minuten schrieb User-0815-2:

und verstehe nicht, was Menschen daran erfreut, in ihrer Freizeit mit Gegenständen zu hantieren, die absolut keinen Zweck jenseits des Tötens haben

Ich bin selbst gegen das Töten dennoch bin ich Sportschütze, benutze die Waffen also nur als Sportgerät. Das geht durchaus, kann allerdings auch Deine Meinung nachvollziehen.

Das sportliche Schießen ist für mich eine Möglichkeit, mich unter Kontrolle zu halten und hilft mir mich zu konzentrieren. Ich schieße seit sechs Jahrzehnten und mußte mich beruflich - immer für rel. kurze Zeiträume -

extrem Konzentrieren, sonst hätte ich Leben gefährden können. Sportschießen ist dafür eine hervorragende Übung und Hilfe. Man sieht den Erfolg der Bemühungen sofort.

Das auch Waffen eine Faszination ausüben, will ich gar nicht in Frage stellen. Das war für mich aber nie das Hauptargument.

Bearbeitet von Pikolomini
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vor 4 Minuten schrieb User-0815-2:

ich gehöre zu den Menschen, die man sachkundig machen kann.

Stichwort : Stecher

 

Eigentlich nix besonderes , aber es gibt Standbetreiber die möchten derartige Abzüge in bestimmen Situationen des Schießbetriebes nicht und machen zB vom Hausrecht gebrauch.

 

Dieses hier Ihnen nun zu Erläutern ist nicht Zielführend , weil nicht Sie sondern der jeweilige Standbetreiber das Maß der Dinge diesbezüglich ist .

 

Auch bei Ihnen zu Hause gibt es Regeln , die es möglicherweise woanders in dieser Form nicht gibt .

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Danke für diese Erklärung, Pikolomini,

 

das ist auf jeden Fall ein nachvollziehbarer Grund (wenngleich ein Teil in mir sofort die Frage stellt, ob das nicht anders genausogut ginge). Bei mir ist das eher eine Gefühlssache. Waffen kann man nicht einfach per Dekret abschaffen. Der Grizzly wird im Zweifel erschossen werden müssen. Und ein psychisch so ausgetickter, daß er Leute killt wie andere Fliegen, den wird man irgendwann mit einer Waffe zur Strecke bringen müssen. Rational habe ich durchaus ein differenziertes Verhältnis zu Waffen, würde mich auch nicht per se Forderungen nach dem Verbot von Waffenexporten anschließen. Aber emotional gibt es da eine riesige Hürde. Angenommen, mir würde wer ne Waffe in die Hände drücken wollen, würde sich alles in mir sträuben, sie anzunehmen. Schon verrückt mit den Menschen... 🙂 Ich bin bisher gottlob mit dem Wort als einziger Waffe recht gut gefahren (was sich morgen als Fehler herausstellen kann).

 

Einen freundlichen Gruß!

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Und was genau hätte ich von der "Heilung"? Etwas hat nur Krankheitswert, wenn es denjenigien, der es hat, irgendwie beeinträchtigt. Die hier gestellte Frage hätte ich auch gestellt, wenn ich kein Problem hätte, mir ne Waffe in die Hand drücken zu lassen und ansonsten hatte ich nahezu nie das Bedürfnis, eine Waffe in Händen zu halten. Ich könnte dann wen abknallen. Toll. War schon immer mein Traum. Bei mir geht das übrigens sogar ins Virtuelle: Ich hab mal Egoshooter angespielt und fand das exakt bis zu dem Moment witzig, wo ich den ersten "Menschen" abknallen sollte - das hab ich ein/zwei mal gemacht und dann hat mich die Sache angewidert. Dabei ist es geblieben und ich leide darunter wirklich nicht - ich hab mehr Zeit für sinnvollere Sachen...

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Ach du Schei......e, die Bürge in DE kümmern sich um alles, hat eigentlich noch einer Zeit für Familie, Baum vom Nachbar wächst schief, der könnte in 20 Jahren meinen Zaun kreuzen, da muss ich klagen um das schlimmste abzuwenden, der Thread ist wieder das beste Beispiel, ich komm da nichtmehr mit, sorry und OT, aber es nimmt Überhand sogar in so nem Fachboard wie hier, das ist auch nichtmehr mit Cola und Chips zu belächeln.

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Noch mal auf das Ursprungsthema zu kommen. 1500 Joule sind nicht so wahnsinnig viel Energie. 

 

Ich habe in USA (die sind da ganz anders drauf) auf dem improvisierten Schießstand eines Farmers geschossen. 
 

Der Kugelfang waren ca. 60 cm Bücherkisten. Auch sehr starke Kurzwaffenkaliber schlugen nicht durch diese Kisten.

 

Man sollte die Durchschlagskraft von Kurzwaffen nicht überschätzen.

 

Ich denke zu allem anderen, wurde schon ausführlich gepostet.

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[gegenseitiges Nichtverstehen]

 

wir leben seit Jahrzehnten in einer sehr behüteten Gesellschaft. Der Staat hatte viele Jahre das Gewaltmonopol und man konnte sich im öffentlichen Raum ziemlich sicher fühlen.

 

In der menschlichen Entwicklungsgeschichte war das aber die meiste Zeit nicht so. Deshalb sind wir neben unserer sozialen Veranlagung auch mit Aggression, Territorialinstinkt und einem Selbsterhaltungstrieb ausgestattet. (jedenfalls ist er bei einigen noch vorhanden)

 

Diese Eigenschaften werden leider bedingt durch die Entwicklungen in den letzten Jahren zunehmend wieder wichtiger werden .... leider.

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Ich wundere mich die ganze Zeit, weshalb ein "schießunkundiger" Mensch, der zudem noch eine Aversion gegen Waffen hat, diesen Nicknamen wählt. :unsure2: Unkenntnis, Zufall, Ironie?

 

Wie auch immer, Ihr Tonfall ist sachlich und höflich, und ich gehe mal davon aus, dass die Frage authentisch ist. Ich finde es auch in Ordnung, sich in einem Waffenforum schlau zu machen, wenn man grundsätzlich mit dem Thema eigentlich nichts anfangen kann oder sich Sorgen macht. Sie können sich also 100% sicher sein, dass es völlig unmöglich ist, aus der Schießposition heraus über die Blenden bzw. den Kugelfang zu schießen - und zwar in JEDE Richtung, seitlich sowie nach vorne. Gilt im Übrigen sogar für potenzielle Abpraller, auch das ist berücksichtigt.

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Es ging hier nicht um "Maschendrahtzäune von Frau Zindler", lastunas - die lassen mich so kalt, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen. Aber Projektile mit über 1000 Joule intus finde ich dann doch nicht so ganz ignorierungswürdig.

 

Danke an Dich, JägermitHut, für Deine Ergänzung. Ich nahm an, daß die Begrenzung auf 1500 Joule genau den Sinn hat, es nicht zu übertreiben mit der Gefährlichkeit, habe aber mangels Erfahrung natürlich keinerlei Ahnung, wie gefährlich das in der Praxis dann noch ist. In öffentlichen Quellen hatte ich die Angabe gefunden, daß bei diesen Energien eine Gefährdung im Umkreis von rund zwei Kilometern nicht auszuschließen ist.

 

An alle: Ich bedanke mich für die Fakten, die mich weitestgehend beruhigen. Grundsätzliche Diskussionen will ich hier eher nicht anregen, weil das zumindest öffentlich nur wenig Sinn machte. Per PN kann man da vielleicht mit jemandem reden, wenn er das denn wollen sollte - man kann über Waffen und das ganze Drumherum ganz bestimmt interessante Gespräche führen.

 

Danke!

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vor einer Stunde schrieb User-0815-2:

ereignen sich denn auf Ständen, wo die Betreiber dann mit Ausschluß reagieren? Mir fehlt leider wirklich jede Vorstellung von diesen Dingen. Was tun denn Schützen in der Praxis, daß der Betreiber das dann mit lebenslangen Verboten maßregelt?

 

Ein Schießstand besteht grob aus drei Teilen. Der Kugelfang (da wo hin geschossen wird), die Schießposition (da wo der Schütze steht) und der Raum dazwischen. Außerdem gibt es noch Aufenthaltsräume. Toiletten z.B. oder eine sog. Sicherheitszone. Da darf man an Waffen rumfummeln (z.B. Visier einstellen).  In der Sicherheitszone ist jegliche Munition verboten. Auch eingepackte Munition und Zeugs was lediglich aussieht wie Munition. Manche Leute haben zb.eine Deko-Patrone am Schlüsselbund (hatte ich so nach meinem Wehrdienst). Auf einem Schießstand würde das zur sofortigen Disqualifikation führen, der Schütze muss nach Hause. Obwohl diese Deko-Patrone gar keine echte Patrone ist.

 

Munition und Waffe gleichzeitig in der Hand zu halten ist nur an der Schießposition gestattet. Für die Überwachung ist eine Aufsicht zuständig. Aus Eigenschutz kontrollieren sich aber zusätzlich die Sportschützen gegenseitig.

Um die behördlichen Sicherheitsauflagen eines Standes sind vielfache weitere Sicherheitsregeln gebaut worden. Zum Beispiel darf man bei offenen Ständen gar nicht mit geladener Waffe außerhalb der Schießposition rumlaufen. Es gibt also gar nicht die Möglichkeit das versehentlich ein Schuss das Gelände verlässt.

 

Für ein lebenslanges Verbot müsste man quasi wissentlich und gewollt gegen Regeln verstoßen. In der Praxis kommt das nicht vor. Sportschießen ist ein extrem teures Hobby. Viele Sportschützen haben fünfstellige Summen in ihr Hobby investiert. Diese Investition wäre bei einem grobem Regelverstoß weg. Ein Hausverbot eines Standes ist ja gar nicht das Problem. Das Problem ist, dass ein Hausverbot ein objektiver Nachweis für eine persönliche Ungeeignetheit des Schützen ist und die Waffenbehörde in diesem Fall dem Schützen die Waffen wegnehmen muss.

 

Wenn Du Dich bei einem Schießverein anmeldest, regelmäßig kommst und die Leute Dich kennenlernen (und Du die Leute), wirst Du feststellen das Sportschützen lustige und entspannte Leute sind. AUSSER bei Sicherheitsverstößen. Dann hast Du schlagartig keine Freunde mehr.

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vor 33 Minuten schrieb User-0815-2:

Und was genau hätte ich von der "Heilung"? Etwas hat nur Krankheitswert, wenn es denjenigien, der es hat, irgendwie beeinträchtigt.

Nun, Du schreibst doch, dass Du durch das Wissen das da irgendwo Leute schießen, beeinträchtig wirst. :) Genau das ist Hoplophobie.

 

Edit: Die Energiebegrenzung hat den Grund den Aufwand für Schutzeinrichtung berechenbar zu machen. Wenn auf einem Stand das Kaliber .50BMG (20.000 Joule) geschossen wird, dann muss der Stand dafür auch sicher sein, also Schutzwälle entsprechend dick und der Kugelfang entsprechend dimensioniert. Eine Begrenzung auf 1500 Joule macht den Stand deutlich billiger.

Bearbeitet von Shiva
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Stimmt, Sgt.Tackleberry, in diesem Forum hat der Nick ein Gschmäckle - welches aber nicht beabsichtigt war. Ich bin nicht kreativ bei Nicknames und nehme gerne mal einfach nur "User" plus irgendner Zahlenkombi. "0815" ist halt einfach geflügelt und daß es im Zusammenhange mit Waffen ne spezielle Bedeutung hat, war mir zwar nicht vollständig unbekannt, aber nicht geläufig genug, um in dem Momente darüber nachzudenken. 🙂

 

Ja, meine Frage war ernsthafter Natur, weil ichs echt nicht komisch fand, als es neben mir zu knallen anfing und mir später bewußtwurde, daß die auch noch in meine Richtung geflogen sind, diese Dinger, zumal mit klar war, daß das Gelände eben ansteigend ist, der Wall allein also auf jeden Fall überschießbar ist und demzufolge kein ausreichender Schutz wäre. Nen Klempner hätte ich schlecht fragen können, außer er ist auch Schütze - genau.

 

Wenn das hier also alle so sehen, daß es wirklich unmöglich ist, außer von irgendeiner nichtvorgesehenen Position, ein Projektil nach außen zu feuern, dann gibt es für mich keinen vernünftigen Grund, das zu bezweifeln und es bedarf eben eines schon eher massiven Regelverstoßes, um diese physikalische Barriere zu umgehen und der wird aus diversen Gründen höchst selten bis nie vorkommen. Doch, das ist beruhigend. Wirklich mögen werde ich es mutmaßlich trotzdem nicht, mich während des Schießbetriebes dort aufzuhalten - aber irgendwas ist ja immer... 😉

 

Vielleicht nehme ich ja irgendwann doch meinen Mut zusammen und sehe mir die Sache mal aus der Nähe an und vielleicht bin ich am Ende ja gar positiv überrascht. Sag niemals nie.

 

Nochmals meinen Dank für die vielen freundlichen Erwiderungen und viel Spaß mit Eurem Hobby.

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58 minutes ago, User-0815-2 said:

Und warum ich da ungern hinrenne, ergibt sich daraus, daß ich Waffen einfach nicht ausstehen kann und mich ungern in ihre Nähe begebe. Außerdem befürchte ich, dort Menschen zu begegnen, denen ich nur ungern begegne. Viele Menschen, die mit Waffen hantieren, sind sicherlich ganz tolle Menschen. Aber viele nicht so tolle Menschen haben einen Hang zu Waffen und die finden sich dann vielleicht auch überproportional häufig auf Schießständen. KANN ein Vorurteil sein - jenseits eines Schießstandes lasse ich mich auch gerne davon überzeugen, daß es eines ist.  😉

Neben deinem subjektiven Empfinden wäre vielleicht folgender Gedankengang noch interessant: Die Leute, die dort mit ihren eigenen, legal besessenen Waffen hingehen, sind alle auf ihre persönliche Eignung und Zuverlässigkeit hin überprüft und für entsprechend "vertrauenswürdig" eingestuft worden. Wahrscheinlich gibt es Politiker, die Organisation nahestehen oder in ihren waren (oder vielleicht auch sind), denen man eine WBK oder einen Jagdschein versagen würde, sollten sie ihn denn beantragen (irgendjemand schrieb hier vor kurzem, dass er eine solche Überprüfung wie bei Sportschützen oder Piloten oder bei manchen Behörden gern auch für Politiker hätte?).

=> Insofern wäre doch eigentlich zu erwarten, dass die Leute, denen du auf einem Schießstand begegnest, im Mittel weniger Böses im Schilde führen als dem Durchschnitt auf der Straße? (denen du im Straßenverkehr andauernd begegnest?)

 

Die Leute, die dort sind, haben im Regelfall mehrere Tausend Euro für ihr Hobby investiert. Alleine durch die Hürden für den Waffenbesitz werden nur Leute zum Legalwaffenbesitzer, die es sich Zeit und Geld kosten lassen, d.h. doch ein recht hohes Interesse dafür aufwenden. Fährt so jemand betrunken Auto oder macht sonstigen Blödsinn, muss er damit rechnen, dass er dafür sein Hobby an den Nagel hängen muss.

=> Für wie wahrscheinlich hältst du das?

 

Für Kurzwaffen gilt grob ein Gefährdungsbereich von 1500 m, für Büchsen von 5-6 km, für Schrot 200-300 m (je nach Schrotkorngröße). Der letzte Teil dieses schrägen Wurfes ist dabei deutlich ungefährlicher, da das Projektil taumelt und eigentlich nur noch runterfallen wird. Wenn du von deinem Standpunkt im Wald keine Blickverbindung zu einer Waffe bekommen kannst (wobei Blätter und Äste entsprechend wegzudenken sind), kann dir dort auch nix passieren. Kannst du im Winter auf die Schießstandfläche sehen?

 

Deine Einstellung zu Waffen wurde von JuergenG als Hoplophobie gedeutet - wenn du in der Tat "Angst" vor Waffen hast (auch vorm Anfassen von etwas Metall, Kunststoff und vllt. Holz ohne Munition darin), dann hättest du von einer Heilung die Beseiitgung dieser Angst. Wenn dich die Angst in deinem Leben nicht beeinträchtigt, kannst du ja mit ihr leben, aber ich finde jetzt Ängste allgemein nicht sooo cool und versuche, mich in meinem Leben und bei meinen Entscheidungen nicht von Angst bestimmen zu lassen. Wenn ich das mach, kommt da aus meiner Sicht nix gescheites bei raus...  [Matthäus 25,14-30]

 

 

 

 

 

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vor 14 Minuten schrieb User-0815-2:

Ich habs nur nicht mit Waffen und verstehe nicht, was Menschen daran erfreut, in ihrer Freizeit mit Gegenständen zu hantieren, die absolut keinen Zweck jenseits des Tötens haben

(...)

Aber viele nicht so tolle Menschen haben einen Hang zu Waffen und die finden sich dann vielleicht auch überproportional häufig auf Schießständen.

 

Zuerst wollte ich schreiben, dass ab hier wohl keine sachliche Diskussion mehr möglich ist aber ich möchte noch nicht aufgeben. 

 

Die Waffen mit denen wir Sportschützen schießen sind meist speziell auf die jeweiligen Disziplinen abgestimmte "Sportgeräte". 

Hightech, teils Custom-Waffen, oft an den Schützen bzw. seine Bedürfnisse angepasst und individualisiert und von Tunern überarbeitet. 

Das gilt für alle Kaliber vom Luftdruckwaffen über Kleinkaliber bis hin zum Großkaliber. 

Es werden im Bereich der Großkaliber Kurzwaffen schon mal niedrige bis mittlere vierstellige Summen ausgegeben. Bei Präzisionsgewehren für längere Distanzen bewegen wir uns teils im fünfstelligen Preisbereich. 

Diese Waffen werden speziell für den Sport gebaut!

 

Das zweite Vorurteil (ja, es ist ganz eindeutig eines) kannst du vielleicht entkräften indem du einfach mal vorbei schaust und mit den Leuten redest. 

 

Des Weiteren wird jeder Sportschütze vor Erhalt der WBK eingehend durchleuchtet (Zentralregister, Staatsanwaltschaftliches Verfahrensregister, Verfassungsschutz). 

Als Legalwaffenbesitzer kann man sich strafrechtlich nicht viel erlauben. 

Ansonsten droht der Verlust der Erwerbsberechtigung. 

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vor 10 Minuten schrieb s_f:

Die Leute, die dort sind, haben im Regelfall mehrere Tausend Euro für ihr Hobby investiert.

Du möchtest damit zum Ausdruck bringen , daß Legalwaffenbesitzer neben den gesetzlichen Vorgaben darüberhinaus ein hohes Eigeninteresse an den Erhalt ihrer Waffenrechtlichen Erlaubnisse haben und dieses sich u.a. auch in ihrer Ausrüstung widerspiegelt , sowohl im direkten als auch indirekten Zusammenhang .

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Shiva und s_f, vielen Dank für Eure detaillierten Auskünfte - das klingt wirklich schlüssig und beseitigt einen weiteren Teil an Zweifeln. Das Problem wie so oft im Leben ist Unwissen - aber auch, daß man immer wieder mal von Dingen hört, die nicht komisch sind. Es kommt halt in nahezu allen Lebensbereichen vor, daß Menschen Regeln ignorieren und oftmals kümmern sich auch die Umstehenden gar nicht bis wenig darum. Ein gewisses Grundmißtrauen in die Regeltreue von Menschen ist meines Erachtens nicht unangebracht. Daß hier gegenseitig eine so große Kontrolle herrscht, war mir so nicht klar, klingt aber einleuchtend und ist beruhigend. Wir haben von vielen Dingen kein objektives Bild, mal überschätzen wir Dinge, mal unterschätzen wir sie - es ist alles nicht einfach.

 

Als ich tatsächlich mal vorhatte, mich diesem Stand zu nähern (als er noch still und friedlich nur so dalag), kamen mir doch glatt irgendwelche Busse mit seltsamen Kennzeichen entgegen, die sich dann als zugehörig irgendeiner abstrusen Bundesbehörde entpuppten, sowas ähnliches wie der Zoll, habs nicht mehr im Kopf. Das war wieder Künstlerpech - solchen Leuten begegne ich nur ungern. Jeder weiß, daß es ohne Polizei nicht geht und doch weiß man, daß sie einen rücksichtslos verfolgt, wenn man irgendwas macht, wo irgendwer in ein Buch geschrieben hat, daß das angeblich nicht okay ist. Ich seh diese Dinge etwas komplexer und gehe deshalb allem, was nach Polizei riecht, aus dem Wege. Nicht, weil ich gott weiß was zu verbergen hätte, sondern weil ich weiß, daß sie auch bei Belanglosigkeiten eklig werden können, wenn ihnen gerade danach ist. Damit war mein "natürliches Interesse" dann erstmal gekillt...

 

Dazu kommen dann die Dinge, die man so hört: Dieser Amokläufer von Winnenden hatte meines Wissens die Waffen aus dem Schrank seines Vaters und ganz allgemein sollen diese Schränke babyeinfach zu knacken sein und ähnliche Dinge, die man so am Rande mitbekommt, ohne das konkret zu bedenken, wo man sich einfach fragt, ob da alles wirklich so gut läuft, wie die Leute das wahrscheinlich selber gerne hätten und oftmals vielleicht auch wirklich glauben. Man darf zumindest annehmen, daß die meisten Leute aus dem Umfeld dieses Gymnasiums ganz allgemein nicht besonders gut auf Sportschützen zu sprechen sind.

 

Ich bin jetzt zumindest wesentlich überzeugter, daß ich dort vernünftige Leute treffen könnte - und das nehme ich vielleicht wirklich zum Anlaß, mir die Sache mal anzusehen.

 

Mit der Phobie gebe ich Euch zum Teil recht, wenngleich es im Detail wohl komplizierter ist. Klar: Wenn ich Waffen nicht anfasse, kann es sein, daß ich deshalb mir oder einem anderen irgendwann mal nicht helfen kann. Andererseits: Auf die Weise dürfte es schwer werden, jemals wen aus der Ferne zu töten. Die Ferntötung unterscheidet sich nunmal heftigst von der Nahtötung, da sind ganz andere Hemmschwellen involviert. Jemanden zu erschießen wird immer leichter sein, als ihn zu erdolchen. (Fern-)Waffen aus Prinzip nicht in die Hand zu nehmen, kann einen vor einem vorschnellen Schuß ganz gut bewahren.

 

Etwas Krankheitswert mag dabeisein - das würde ich nicht ganz bestreiten wollen; aber es könnten auch gesunde Anteile dabeisein. Fernwaffen haben eben diese ganz spezielle Eigenschaft, die allen Nahwaffen fehlt und eröffnen damit ein ganz anderes Gefährdungsfeld. Auch die unabsichtliche Verletzung eines anderen ist bei einer Fernwaffe prinzipbedingt wesentlich wahrscheinlicher.

 

Ich werde auf jeden Fall über diese Dinge nochmals tiefer nachdenken und in mich hineinfühlen.  🙂

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vor 2 Minuten schrieb User-0815-2:

Als ich tatsächlich mal vorhatte, mich diesem Stand zu nähern (als er noch still und friedlich nur so dalag), kamen mir doch glatt irgendwelche Busse mit seltsamen Kennzeichen entgegen, die sich dann als zugehörig irgendeiner abstrusen Bundesbehörde entpuppten, ...

Das ist nun ein ganz anderer Schnack und damit haben die Sportschützen nix zu schaffen !

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Hallo, Max Musculo,

 

ich hoffe, daß eine sachliche Diskussion mit mir weitestgehend immer möglich ist - insofern verhallen Deine Worte nicht ungehört. Das ist wohl einfach ein ziemlich komplexes Gesamtthema; wie ich im letzten Posting schrieb, werden wenigstens die Leute aus dem Umfeld des Gymnasiums Winnenden mit Sportschützen keine positive Emotion verknüpfen und auch rational würden mir da viele Punkte einfallen, die es zu besprechen geben könnte.

 

Vielleicht würde mehr Dialog auf jeden Fall ganz allgemein guttun und ich stehe dem Thema jetzt zumindest entspannter gegenüber und das ist doch auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.

 

"Schießen" und "Tod" haben halt eine Allianz, die die Dinge nicht leicht macht - und damit müssen alle irgendwie klarkommen, die, die Waffen und den Umgang damit mögen, und die, die es von Natur aus vielleicht eher anders damit halten.

 

Beispielsweise finde ich es ganz positiv, daß bei uns eben nicht jeder Honk mit ner Waffe rumlaufen darf - und gleichzeitig kann ich gut nachvollziehen, daß in Kannada jeder Honk ne Waffe BRAUCHT, weil der Grizzly halt im Zweifel auch Honks umnietet, so daß man schwer eine der Positionen verabsolutieren kann und sich alles als weites Feld herausstellt. Vielleicht sollte man weniger versuchen, Waffen abzuschaffen, als Menschen beizubringen, sich zu einigen, dann wärs (fast) egal, wer wieviele Waffen hat.

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