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IGNORED

Initiative "Aufschrei Waffengewalt" - mein Brief an die EKD


RüdigerB

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Hallo zusammen,

nachdem mir am Wochenende klar geworden ist, welche Initiativen ich durch das Zahlen von Kirchensteuer so unterstütze, habe ich heute einen Brief an die Evangelische Kirche in Deutschland verfasst. Frau Käßmann und Hr. Störmer treiben eine Petition voran, die eine Grundgesetzänderung dahingehend erreichen will, dass Rüstungsexporte komplett verboten werden.

http://www.ndr.de/kultur/kirche_im_ndr/waffenexporte101.html

Besonders prekär daran ist, dass ich Angehöriger der Rüstungsindustrie bin und sich die letzten fünf Jahre Kirchensteuer direkt aus dem Verkauf von Rüstungsgütern ergeben haben...

Nicht, dass ich ernsthaft glaube, dass mein Brief etwas bewirken wird, aber ich halte das in einer Demokratie immer für ein gutes Mittel, um seine Meinung zu äußern.

Wer Formulierungshilfen oder Musterbriefe gebrauchen kann, bitteschön:

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<eigene Anschrift>

Evangelische Kirche in Deutschland

Herrenhäuser Str. 12

30419 Hannover

Position der Evangelischen Kirche in Deutschland zu der Initiative "Aufschrei Waffenhandel"

Aktivitäten von Margot Käßmann und Christoph Störmer

Sehr geehrte Damen und Herren,

wie aktuell der Presse zu entnehmen ist, "engagieren" sich Frau Käßmann und Herr Störmer mit Ihrer Initiative "Aufschrei Waffenhandel" in einer bundesweiten Kampagne gegen Rüstungsexporte dahingehend, dass gefordert wird, im Grundgesetz ein Verbot von Rüstungsexporten festzuschreiben.

Ich bin Angestellter des Rüstungskonzerns <>. Wir entwickeln, produzieren und verkaufen Waffensysteme. Es ist erklärte Absicht aller aktuell im Bundestag vertretenen Parteien, die wehrtechnische Industrie in Deutschland zu erhalten. Wenn Deutschland eine wehrtechnische Industrie möchte, die in der Lage ist, den eigenen Streitkräften technologisch so hochwertige Ausrüstung zu liefern, dass diese Streitkräfte im Gefecht einen Vorteil haben, dann muss diese Industrie ausgelastet werden. Entweder erfolgt das dadurch, dass die Bundesrepublik Deutschland im ausreichenden Umfang Entwicklungs- und Produktionsaufträge vergibt oder indem zugelassen wird, dass die Rüstungsindustrie Güter an befreundete Länder zu verkauft. Ist beides nicht möglich oder unerwünscht, muss man für seine Streitkräfte das kaufen, was auf dem Weltmarkt eben verfügbar ist, weil eine eigene Industrie dann nicht überleben wird. Es geht dabei erst in zweiter Priorität um inländische Arbeitsplätze. Primär geht es um die besten „customized“ Produkte für unsere Soldaten.

Ich arbeite in meinem Beruf aus Überzeugung, weil ich in dieser anti-friedlichen Welt dazu beitragen kann, dass deutsche Soldaten und Soldaten befreundeter Nationen auf dem Gefechtsfeld eine höhere Chance haben zu überleben. Kein Export erfolgt darüber hinaus ohne Zustimmung des Bundessicherheitsrates, welcher ein demokratisch legitimiertes Gremium der Exekutiven darstellt.

Seit meinem 19. Lebensjahr zahle ich Kirchensteuer. In den Jahren 2009 bis 2013 habe ich in Summe EUR <ganz ordentlich> an Kirchensteuer bezahlt - Geld, das direkt aus dem Verkauf von Rüstungsgütern resultiert!

Um es deutlich zu machen, wenn die Initiative von Frau Käßmann und Herrn Störmer Erfolg hat, werde ich mir aller Voraussicht nach einen neuen Beruf suchen müssen. Sicher haben Sie Verständnis dafür, dass ich keine Initiative direkt (mit meiner Unterschrift) oder indirekt (in dem ich die Institution, die wahrscheinlich die Gehälter von Frau Käßmann und Herrn Störmer bezahlt, mitfinanziere) aktiv unterstützen werde, die die Existenz der Firma, für die ich arbeite, gefährdet.

Ich fordere Sie daher auf, sich bis zum 01. März 2014 als Evangelische Kirche in Deutschland öffentlich und mit Nachdruck von Frau Käßmann und Herrn Störmer und deren Initiative "Aufschrei Waffenhandel" zu distanzieren!

Sollten Sie dies nicht tun, sehe ich mich leider gezwungen, aus o.g. Gründen aus Ihrer Kirche auszutreten.

Ich behalte mir vor, diesen Brief oder Teile davon zu veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen,

Rüdiger B.

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Ich Depp zahle immernoch brav meine Ablaßgroschen... um mich abzumelden brauche ich aber meine Geburtsurkunde im Original, die noch irgendwo bei meinen Eltern rumfliegt. Und natürlich 60,-€ Austrittsgebühr. Eigentlich eine bodenlose Frechheit.

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Ich meine mich zu erinnern, das mich der Austritt damals nichts gekostet hat...außer Nerven.

Meine Eltern waren/sind darüber nicht gerade erfreut. Der Spruch mit der Beerdigung hinter der Friedhofsmauer ohne Pfarrer kam da auch... Ich meinte darauf nur, dass ich dann sowieso in einen Friedwald wolle und dass es ja Leute gibt, die so etwas professionell machen (Reden halten meine ich) und die das mitunter besser machen als irgendein Pfarrer, der mich auch nicht kannte.

Mein Austritt aus der "Verwaltungsgemeinschaft Kirche" war keine Abkehr vom Glauben sondern mein Statement zum Apparat Kirche. Ich war lang dort aktiv und habe versucht mich einzubringen und etwas zu bewirken. Dies war ein sinnloses Unterfangen. Ich kam mir vor wie Sisyphus und habe deshalb beschlossen meine Zeit sinnvoller zu nutzen und dem Apparat Kirche meine finanzielle Unterstützung zu entziehen. War zwar für die Kirche (bis auf einige Gemeindemitglieder) ein nicht wahrnehmbarer, aber für mich ein großer Schritt.

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Wie kann es sein dass ich beim Bild von der Käsefrau den gleichen Würgereiz bekomme wie bei der Roth?

Ach war das schön als die moralpredigende Schnapsdrossel nach ihrer Besäufnisfahrt erst mal abgetaucht ist.

Also ich bin schon mit 14 aus der (kath.) Kirche ausgetreten und komm folglich in die Hölle.

Das hoffe ich zumindest. Denn wenn es im Himmel noch mehr so blöde Wachteln gibt wie die Promillemargot,

dann muss das Dasein im Himmel die reinste Hölle sein.

Also für mich wäre diese Initiative schon Grund genug um aus dem Verein auszutreten. Da würde ich nicht

mehr lange damit drohen.

Und das was man übers jahr bisher an Kirchensteuer abgedrückt hat gleich in einen Spartopf für eine

schöne Kanone. Und dann posten was tolles angeschafft wurde

Wär doch ein schönes Thema für später:

"Waffen statt Pfaffen" oder "meine Kirchensteuer hat das Schießen gelernt"

Sollen sich die scheinheiligen Weltverbesserer um ihren eigenen Dreck kümmern.

oswald

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Da habe ich als Atheist von Geburt an ja richtig was verpasst. Nee, ich halte es wenn schon der Balkensepp angebetet werden soll, damit den Kunden von der "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage", aus deren Kreisen stammt wohl einer der größten der Waffengeschichte: J.M. Browning. Die können also nicht so verkehrt sein.

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Da habe ich als Atheist von Geburt an ja richtig was verpasst. Nee, ich halte es wenn schon der Balkensepp angebetet werden soll, damit den Kunden von der "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage", aus deren Kreisen stammt wohl einer der größten der Waffengeschichte: J.M. Browning. Die können also nicht so verkehrt sein.

Bei den ganzen christlichen Kirchen könnten die Mormonen schon besonders gut gefallen.

Wenn einem da die Alte auf die Kette geht muss man sich nicht scheiden lassen

sondern heiratet die nächste hinzu.

Im Idealfall hat man den Himmel auf Erden und im Extremfall die Hütte voll mit

zänkischen, bösartigen Weibern.

Naja, jede Religion hat so seine Vor- und Nachteile

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LOL :lol:

  1. Es ist zwischen staatsrechtlichem und kirchenrechtlichem Kirchenaustritt zu unterscheiden.
  2. Obwohl beide große christliche Konfessionen auf einen staatsrechtlichen Kirchenaustritt in Deutschland mit der Exkommunikation bzw. Kirchenausschluß reagieren, ist kirchenrechtlich der Austritt wie auch der Ausschluß aus der römisch-katholischen Kirche unmöglich.
  3. Exkommunikation ist der zeitlich begrenzte oder auch permanente Ausschluss von bestimmten Aktivitäten in einer religiösen Gemeinschaft. Sie wird als Beugestrafe angewandt, das heißt bis zur Beendigung bzw. Wiedergutmachung des Fehlverhaltens. Der Exkommunizierte ist nach dem CIC von 1983 nicht berechtigt, die Sakramente oder Sakramentalien zu spenden oder zu empfangen. Außerdem darf er kein kirchliches Amt oder kirchliche Dienste und Aufgaben ausüben.
  4. Was man an Sakramenten hat, das hat man. Wer also getauft wurde -und sei es auch nur in der Heute üblichen Kombination zweier Nottaufverfahren- , der hat seine unverfallbare Anwartschaft auf sein Seelenheil. :AZZANGEL:
  5. Da in der römisch-katholischen Kirche mit dem staatsrechtlichen Kirchenaustritt kein kirchenrechtlicher Kirchenaustritt erfolgte, wurde die Exkommunikation wegen staatsrechtlichen Kirchenaustritt durch eine Stellungnahme des päpstlichen „Rates für die Gesetzestexte“ in Frage gestellt, die diese Erklärung alleine nicht als ausreichend ansieht. Ein katholischer Priester der gegenüber einem staatsrechtlich aus der Kirche ausgetretenen, die Erstkommunion erhalten habenen Katholiken die die eucharistischen Gestalten zurückbehielte, riskierte damit selbst exkommuniziert zu werden (CIC 1367). Die deutschen Bischhöfe halten trotzdem an der Praxis fest, staatsrechtlich aus der Kirche ausgetretene Katholiken zu exkommunizieren. Wenn's um Steuereinnahmen geht, ist in Deutschland die Kirche auch nicht rechtstreuer als der administrative Staat selbst. :teu38:

Euer

Mausebaer

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Heißt das, ich könnte "meinen" Karnevalsvereinsvorsänger beim Popen selbst "anzeigen", wenn er mich nach den Austritt exkommuniziert? Angesehen davon dass mit daß herzlich wurscht ist, soll sich der Verein schon an seine eigene Satzung halten, oder? ;-)

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Heißt das, ich könnte "meinen" Karnevalsvereinsvorsänger beim Popen selbst "anzeigen", wenn er mich nach den Austritt exkommuniziert? Angesehen davon dass mit daß herzlich wurscht ist, soll sich der Verein schon an seine eigene Satzung halten, oder? ;-)

Wenn ich da jetzt richtig drauf bin, verstehen die deutschen Bischöfe die Exkommunikation wegen staatsrechtlichem Kirchenaustritt als Tat-Exkommunikation. Die Exkommunikation tritt bereits durch die Tat ein. Eine Exkommunikation wegen Zurückbehalten der eucharistischen Gestalten wäre aber eine Spruch-Exkommunikation. Eine entsprechend dokumentierte Beschwerde gegen Rom wäre folglich notwendig, damit diese Exkommunikation verhängt werden kann. Für den Betroffenen wäre die Exkommunikation aber auch gleichzeitig ein Berufsverbot.

Falls Du es ausprobieren wolltest, dann gehe nach Deinem staatsrechtlichen Austritt mit Zeugen zur Kommunion (wie immer) und wenn Dir die Oblate tatsächlich verwehrt wird, hast Du den Beschwerdegrund. Wie es jedoch mit Musterverfahren im kanonischen Recht der römisch-katholischen Kirche aussieht, da bin ich überfragt. :closedeyes:

Dein

Mausebaer

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Hallo zusammen,

nachdem mir am Wochenende klar geworden ist, welche Initiativen ich durch das Zahlen von Kirchensteuer so unterstütze, habe ich heute einen Brief an die Evangelische Kirche in Deutschland verfasst. Frau Käßmann und Hr. Störmer treiben eine Petition voran, die eine Grundgesetzänderung dahingehend erreichen will, dass Rüstungsexporte komplett verboten werden.

n.

Mit freundlichen Grüßen,

Rüdiger B.

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Bitte Rüstungsindustrie nicht in einen Topf mit Sport-Sammel-und Jagdwaffen werfen!

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Bitte Rüstungsindustrie nicht in einen Topf mit Sport-Sammel-und Jagdwaffen werfen!

Uh... halten wir uns für was besseres. Wenn ich es noch einmal zu tun hätte würde ich versuchen einen Ausbildung und Job in der Rüstungsindustrie zu finden.

BBF

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