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IGNORED

Referenten Entwurf Änderung Waffg. ?


Gast

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vor 8 Minuten schrieb erstezw:

Ich erlaube mir eine kleine Korrektur. 

Ist ja diesmal nicht nur das AffG im Rennen, sondern auch Diesel, Kaminöfen, Rente, Strompreis, Willkommenskultur,...

Eben, wen interessiert da das WaffG. Durchwinken, abhaken.

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vor 46 Minuten schrieb Last_Bullet:

Wenn 7 Tote im Jahr in anderen Bereichen zu Gesetzesänderungen oder einfach mal einer genaueren Betrachtungsweise führen würden.....,

 

...dann könnten wir uns vor lauter Verboten nicht mehr nach links, rechts, oben oder unten bewegen.

 

Genau deshalb ist der Vergleich mit anderen, -zigfach höheren Lebensrisiken, inklusive Unfälle, da auch durchaus "zulässig". In den Bereichen könnte man (und müsste es von den Zahlen her noch viel mehr) ansonsten ebenfalls mit massiven Verboten versuchen, die Opferzahlen zu drücken. Das aber ist in einer (nur halbwegs) freien Gesellschaft einfach nicht darstellbar, weil völlig unverhältnismäßig. Diese Gesellschaft muss Restrisiken hinnehmen, und sie kann das auch gut.

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vor 38 Minuten schrieb karlyman:

 

...dann könnten wir uns vor lauter Verboten nicht mehr nach links, rechts, oben oder unten bewegen.

 

Genau deshalb ist der Vergleich mit anderen, -zigfach höheren Lebensrisiken, inklusive Unfälle, da auch durchaus "zulässig". In den Bereichen könnte man (und müsste es von den Zahlen her noch viel mehr) ansonsten ebenfalls mit massiven Verboten versuchen, die Opferzahlen zu drücken. Das aber ist in einer (nur halbwegs) freien Gesellschaft einfach nicht darstellbar, weil völlig unverhältnismäßig. Diese Gesellschaft muss Restrisiken hinnehmen, und sie kann das auch gut.

Es dürfte kaum einen Haushaltsgegenstand geben, welcher weniger Todesfälle verursacht ;)
Die meisten Unfälle passieren im Haushalt.
Ob man über etwas oder von etwas stürzt, daran erstickt, einen Brand auslöst oder einfach erschlagen wird.
Kaum ein benutzer Gegenstand dürfte weniger Tote verursachen als eine Schusswaffe.

http://www.spiegel.de/panorama/unfaelle-im-haushalt-fast-10-000-menschen-sterben-jedes-jahr-a-1133212.html

http://verbraucherforum-info.de/unfallstatistik-sport-freizeit-haushalt/

Bearbeitet von Gast
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vor 1 Stunde schrieb karlyman:

Das aber ist in einer (nur halbwegs) freien Gesellschaft einfach nicht darstellbar, weil völlig unverhältnismäßig. Diese Gesellschaft muss Restrisiken hinnehmen, und sie kann das auch gut.

Genau das. Restrisiko einer freien Gemeinschaft, und dazu gehören für mich ebenso, schrecklich ja, aber Erschreckendes gibt es in ach so vielen Bereichen, auch 7 Tote im Schnitt pro Jahr durch legale Schusswaffen dazu. Übrigens, wie hoch ist der Anteil der Opfer illegaler Schusswaffen? Da dürfte es ja gen null tendieren, denn die sind ja schon verboten....

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vor einer Stunde schrieb erstezw:

Wie viele Tote hatten wir letztes Jahr durch die Willkommenskultur? Ich meine das wären etwa 7 pro Monat.

Da käme dann die Frage, wodurch? Legale Schußwaffen waren da doch eher weniger im Spiel. Eher Messer. Und da wird doch auch schon wieder gefriemelt, Thema Verbotszonen. 

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vor 59 Minuten schrieb Last_Bullet:

Und da wird doch auch schon wieder gefriemelt, Thema Verbotszonen. 

Ich bin der Meinung dass man sich stärker auf Tat und Täter fokussieren muss, auch argumentativ. Nicht auf die Tatmittel, die sind beliebig und austauschbar. Normal sozialisierte Menschen sind nicht gewalttätig und verfügen auch in Extremsituationen über die nötige Impulskontrolle. 

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vor 2 Stunden schrieb erstezw:

Wie viele Tote hatten wir letztes Jahr durch die Willkommenskultur? Ich meine das wären etwa 7 pro Monat.

Die passende Antwort sollte man im Schadensfalle übernehmen.

Das ist eine Angelegenheit der STrafverfolgung und nicht der (Anlass-)Gesetzgebung. ;)
Es wurden wirklich viele Argumente geliefert, welche man nur zitieren sollte.

Es geht über den Generalverdacht, Schutzrechte und Zuständigkeiten zu den Einzelfällen.
Ich würde die Politiker wirklich gern beim Wort nehmen.

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vor 5 Minuten schrieb erstezw:

Ich bin der Meinung dass man sich stärker auf Tat und Täter fokussieren muss, auch argumentativ. Nicht auf die Tatmittel, die sind beliebig und austauschbar. Normal sozialisierte Menschen sind nicht gewalttätig und verfügen auch in Extremsituationen über die nötige Impulskontrolle. 

Ja. Und auch hier hat das Waffenrecht den Sicherungsschalter bereits eingebaut. Zuverlässigkeit und Eignung.

Damit sind untaugliche Menschen schon raus oder werden wieder aus dem Topf genommen.

 

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vor 3 Stunden schrieb Last_Bullet:

Da käme dann die Frage, wodurch? Legale Schußwaffen waren da doch eher weniger im Spiel. Eher Messer. Und da wird doch auch schon wieder gefriemelt, Thema Verbotszonen. 

Fäuste und Füße sind sehr oft im Spiel.. vielleicht abschneiden lassen.

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Am 19.2.2019 um 13:26 schrieb chapmen:

Grafe kann sich beruhigt zurücklehnen, in Kürze ist er seinem Ziel ein grosses Stück näher. Gegenwind gleich null....

 

Medienmanipulation  Wiki Link

Arten von Manipulation

  • ...
  • Ethnische oder rassische Manipulation, einschließlich des Rassismus, Nationalismus und Regionalismus.
  • ...
  • Politische Manipulation, einschließlich der Manipulation für oder gegen eine bestimmte politische Partei oder einen Kandidaten.
  • Religiöse Manipulation, einschließlich der Manipulation, in der eine religiöse Sichtweise über eine andere gestellt wird.
  • Skandalisierung, die etwas Außergewöhnliches gegenüber dem Normalen aufbauscht. Dazu zählt die Praxis, aus kommerziellen Gründen besondere Nachrichten überzubetonen, zu verzerren oder zu fabrizieren.
  • Desinformation, die gezielt falsche, einseitige oder verzerrte Informationen streut.
  • Agitation und Propaganda (zum Beispiel während des Kalten Krieges).
  • Die journalistische Lüge, die gut ausgewählt schon deshalb geglaubt wird, weil sie oft als Schlagzeile gedruckt ist. Eventuelle Widerrufe werden so platziert, dass sie kaum Beachtung finden.
  • ...

 

 

Desinformation  Wiki Link

 
 
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Desinformation ist die gezielte Verbreitung falscher oder irreführender Informationen. Motivation der Desinformation ist meist die Beeinflussung der öffentlichen Meinung bzw. von Gruppen oder Einzelpersonen, um ein bestimmtes politisches oder wirtschaftliches Anliegen des Verbreitenden zu unterstützen.

Desinformation kann entweder direkt (Lügen, Betrug) oder indirekt (subtile Unterdrückung objektiver oder überprüfter Fakten, Verschweigen oder Ablenken von der Wahrheit, Implizieren falscher Urteile) geschehen. Eine Information stellt gesichert dann eine Desinformation dar, wenn sie nach objektiven Maßstäben falsch ist und der Urheber oder Verbreiter der Information dies weiß. Die Desinformation kann etwa über Massenmedien verbreitet werden, wobei man auch von Medienmanipulation spricht.

 

Denkbare Manipulatoren

Journalisten

Die Berichterstattung erfolgt primär durch den Journalisten selbst. Aus den politischen Positionen, finanziellen Abhängigkeiten und Karrierebeziehungen eines Journalisten können Verquickungen erwachsen, die oftmals eine tendenziöse Berichterstattung zur Folge haben. Bei Medienmanipulation handelt es sich um eine – der journalistischen Ethik beziehungsweise Medienethik zuwiderlaufende – Verzerrung an Stelle einer an der Chronistenpflicht geschuldeten Perspektive eines Journalisten oder Artikels durch den Journalisten.

Verlage und Eigentümer

Die Eigentümer der Medien bestimmen die publizistische Ausrichtung der Medien (Tendenzschutz) und können damit Medienmanipulation betreiben. Wenn zum Beispiel ein Thema die geschäftlichen Interessen des Eigentümers berührt, kann ihn das zu einer tendenziösen Berichterstattung veranlassen.

Zu den Faktoren, die bei den Medienunternehmern zu einer manipulierten Darstellung führen können, zählen der Besitz der Nachrichtenquelle, die Auswahl der Mitarbeiter oder die Ausrichtung auf eine bestimmte Zielgruppe. Der Platz oder die Sendezeit für Berichte sowie die notwendigen Stichtage können zu unvollständigen bzw. tatsächlich oder scheinbar manipulierten Berichten führen.

 

......

 

 

 

DSB Link

Deutscher Presserat zu Roman Grafe

16.03.2016 – Am 29.12.2015 hatte Grafe in der FAZ unter der Überschrift "Aus Sport wird eben doch Mord" einen Kommentar verfasst, den der DSB zum Anlass nahm, einen Offenen Brief an die Verleger zu schreiben.

Ein Sportschütze hatte diesen Bericht zum Anlass genommen, sich an den Deutschen Presserat zu wenden. Hier nun die Antwort des Deutschen Presserates:

Sehr geehrter Herr,

wir kommen zurück auf Ihre Beschwerde. Sie bitten um Prüfung, ob die
Veröffentlichung unter der Überschrift „Aus Sport wird eben doch Mord" auf FA2.net am 29.12.2015 gegen die publizistischen Grundsätze des Deutschen Presserats verstößt.

Ihre Beschwerde ist im Vorverfahren gemäß § 5 der Beschwerdeordnung geprüft worden. Der Deutsche Presserat kam danach zu der Auffassung, dass ein Verstoß gegen den Pressekodex nicht vorliegt. Die Gründe hierfür möchten wir Ihnen nachfolgend näher erläutern.

Bei der Veröffentlichung handelt es sich um einen Gastbeitrag des Sprechers der Initiative "Keine Mordwaffen als Sportwaffen" zum Thema Tötungsdelikte mit Sportwaffen in Deutschland. Grundlage unserer Prüfung war in diesem Zusammenhang die Ziffer 9 des Pressekodex.

Sie führten in Ihrer Beschwerde aus, dass der Artikel und die Überschrift einseitig seien. Alle Legalwaffen-Besitzer würden durch die Berichterstattung mit Mördern auf eine Stufe gestellt. Im Rahmen der Prüfung gelangten wir zu dem Schluss, dass weder eine ehrverletzende Darstellung im Sinne der Ziffer 9 noch eine Verletzung der journalistischen Sorgfaltspflicht nach Ziffer 2 Pressekodex vorliegt. Der Leser wird über die Position des Autors informiert,
so dass er erkennt, dass die Berichterstattung von einer subjektiven Sichtweise geprägt ist!

Die von Ihnen kritisierte Überschrift ist zwar zugespitzt. Sie bedeutet allerdings nicht, dass aile Sportwaffen-Besitzer mit Mördern auf eine Stufe gestellt würden. Der Autor äußert mit der Überschrift und in dem Text lediglich plakativ und überspitzt seine Sichtweise, dass mit Sportwaffen häufiger Tötungsdelikte begangen werden. Dies ist weder ehrverletzend noch
pauschalisierend.

Insgesamt konnten wir eine Verletzung der Publizistischen Grundsätze daher nicht feststellen.
Abschließend möchten wir uns für Ihre Beschwerde bedanken, die zu einer kritischen Überprüfung der Berichterstattung Anlass gegeben hat.

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

 

 

Maßnahmen gegen die Manipulation Wiki Link

 

....

Meinungsvielfalt und Wettbewerb

Der wirksamste Schutz gegen Medienmanipulation besteht in der Vielfalt der Medienberichterstattung. Daher ist die Verhinderung von Medienkonzentration (für Vielfalt miteinander konkurrierender Medien) und die Möglichkeit der Herstellung von Gegenöffentlichkeit ein wesentliches Mittel gegen Manipulation.[11]

....

 

 

Gegenöffentlochkeit - z.B. DEMO

 

 

Bearbeitet von Kanne81
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vor einer Stunde schrieb Kanne81:

Die von Ihnen kritisierte Überschrift ist zwar zugespitzt. Sie bedeutet allerdings nicht, dass aile Sportwaffen-Besitzer mit Mördern auf eine Stufe gestellt würden. Der Autor äußert mit der Überschrift und in dem Text lediglich plakativ und überspitzt seine Sichtweise, dass mit Sportwaffen häufiger Tötungsdelikte begangen werden. Dies ist weder ehrverletzend noch
pauschalisierend.

Insgesamt konnten wir eine Verletzung der Publizistischen Grundsätze daher nicht feststellen.
Abschließend möchten wir uns für Ihre Beschwerde bedanken, die zu einer kritischen Überprüfung der Berichterstattung Anlass gegeben hat.

Häufiger, soso. Häufiger - als was? Wie würde es dem Autor gefallen, wenn man - überspitzt - seine Publikationen oder Beruf oder Hobby angeht? Auch andere dürfen dann - ihre Sichtweise - überspitzt zum Thema darstellen....

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Link (aus 2013)

Pro Waffenrecht

Das Recht, zu schießen

Wegen Amokläufen strengere Waffengesetze zu fordern, ist falsch. Gesellschaftliche Probleme löst man nicht durch Verbote.

waffenpro.jpg

Peng! Strengere Waffengesetze schwächen die Macht des Volkes gegenüber dem Staat. Bild: dapd

Deutschland hat schlechte Erfahrungen mit staatlicher Schusswaffenkontrolle gemacht. Etwa mit dem Reichswaffengesetz von 1938, in dessen Folge Sinti, Roma, Homosexuelle und Juden kategorisch entwaffnet wurden.

Die staatliche Verfolgung dieser Minderheiten wäre episodenweise anders verlaufen, hätte die Mehrheit in bester bürgerlicher Manier auf dem Recht zum Tragen von Waffen beharrt, seit der Französischen Revolution Kennzeichen des Citoyen schlechthin. Möglicherweise wäre auch die so folgenreich gescheiterte demokratische Revolution von 1848 in Deutschland geglückt, hätte es im Vorfeld liberalere Waffengesetze gegeben.

Umso erstaunlicher, dass hierzulande so breites Einvernehmen in Bezug auf strengere staatliche Waffenkontrolle herrscht, wie sie gerade in den USA diskutiert wird. Gerne auch verbunden mit einer allgemeinen Entrüstung über jenes Reich des Trivialen jenseits des Atlantiks, in dem Hinterwäldler aus Jux ein Magazin nach dem anderen leer ballern.

Natürlich kommt es dort zu Campus-Schießereien wie jüngst am Lone Star College in – na klar – Texas. Natürlich passieren Amokläufe wie in Newtown. Und selbstverständlich kann die Antwort auf all das nur heißen: „Verbieten!“ – am Besten den Schusswaffenbesitz insgesamt und Killerspiele gleich mit, etwa jene neue Teufels-App der NRA, die für Empörung sorgte, weil man mit ihr virtuell denselben Gewehrtyp wie der Attentäter von Newtown abfeuern kann. Egal, dass fast jeder Egoshooter besagtes Sturmgewehr M16 im Arsenal hat. Egal, dass es seit 50 Jahren Standard bei den US-Streitkräften ist.

Den Bock zum Gärtner machen

Bei solcher Einhelligkeit könnte man meinen, die politischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts, die Leichenberge des 21. Jahrhunderts im Irak und in Afghanistan wären das Werk jugendlicher Amokläufer gewesen, und Jungpsychopathen segneten Waffenexporte in Krisenregionen ab. Natürlich trifft dies nicht zu. Und natürlich heißt staatliche Waffenkontrolle deswegen immer auch, den Bock zum Gärtner zu machen.

Ähnlich wie im deutschen Mainstream sieht man dieses Problem auch an der demokratisch dominierten Ostküste. Als Antwort auf Newtown hat der Staat New York hastig das bisher strengste Waffenrecht des Landes durchgewinkt. Es beinhaltet etwa psychologische Kriterien und das Verbot von Sturmgewehren wie dem M16. Obama wird dem Kongress demnächst einen ähnlichen Entwurf vorlegen. Egal, ob er damit durchkommt: Weitere Bundesstaaten könnten dem New Yorker Beispiel folgen.

Dabei machen die Opfer von Morden mit Schusswaffen nur jeweils einen Bruchteil derjenigen Toten aus, die auf die Konten von Verkehr, Selbstmord, Tabak und Fastfood gehen. 2010 etwa gab es in den USA 11.078 Tote durch Fremdeinwirkung mit Feuerwaffen, 37.961 durch Verkehrsunfälle, 38.364 durch Selbstmorde, 158.318 durch Lungenkrebs und 780.213 durch die häufigsten Herzgefäßkrankheiten. Wäre es da nicht sinnvoller, McDonald’s zu verbieten?

Aber es gibt bessere Argumente gegen die momentane Initiative zur Waffenkontrolle als den Vergleich mit anderen tödlichen Zivilisationsgewohnheiten. Was urbane Gewalt betrifft – der eigentliche Kern des Waffenproblems –, sind sozioökonomische Gründe entscheidend, nicht die bloße Verfügbarkeit von Feuerwaffen.

Die Waffendebatte ist eine Scheindebatte

Obwohl weiße Waffenbesitzer aus der Mittelschicht zum Selbstmord und Mord von Familienangehörigen neigen, ballern sie sich nicht gegenseitig in Massen über den Haufen. Das wiederum tun aber chancenlose, junge schwarze Männer. Die Waffendebatte ist eine Scheindebatte. Eigentlich müsste sie sich um Rassismus und Klassenunterschiede drehen.

Der weiße Mittelschichtsamokläufer ist die bequeme Ausnahme, die die Illusion erzeugt, ein unbequemes strukturelles Problem einfach verbieten zu können. Eine Illusion, die umso weltfremder ist, da der Löwenanteil in urbaner Gewalt zum Einsatz kommender Waffen aus illegalen Quellen stammt. Verbote treffen nur diejenigen, die ihre Waffen legal erwerben. Der Schwarzmarkt freut sich schon jetzt über einen Boom durch strengere Gesetze.

So weit heißt das nur, dass Waffenregulierungen nicht unbedingt sinnvoll, aber auch nicht wahnsinnig schädlich sind. Obwohl sich die Mehrheitsverhältnisse mittlerweile gedreht haben, reagiert ein großer Teil der Amerikaner aus gewichtigeren Gründen empfindlich auf die gegenwärtige Initiative. Das hängt mit der amerikanischen und der liberalen Demokratie überhaupt zusammen, dem in der „Bill of Rights“ verankerten Recht auf Waffenbesitz.

Ein Recht auf Selbstverteidigung

Es geht auf den liberalen Theoretiker John Locke zurück, der dem Bürger, etwa im Unterschied zu Thomas Hobbes, ein Recht auf Selbstverteidigung gegenüber dem Staat zugestand: „Muss sich das Volk der Tyrannei ausliefern?“, schrieb er. „Selbstverteidigung ist ein Teil des Naturrechts; sie darf der Gemeinschaft nicht verweigert werden, nicht einmal gegen den König selbst.“

Etwa hundert Jahre nach der Niederschrift dieser Sätze bezogen sich die Founding Fathers in der Unabhängigkeitserklärung auf sie, legten unveräußerliche Rechte fest und schrieben, „dass, wenn eine Regierung sich für diese Zwecke als schädlich erweist, es das Recht des Volkes ist, sie zu ändern oder abzuschaffen.“

Der Passus liefert eine Legitimation des Unabhängigkeitskriegs. So ist auch der maßgebliche Rechtstext zum amerikanischen Schusswaffenrecht zu verstehen, der zweite Zusatzartikel zur Verfassung, in dem es heißt: „Da eine gut ausgebildete Miliz für die Sicherheit eines freien Staates erforderlich ist, darf das Recht des Volkes, Waffen zu besitzen und zu tragen, nicht beeinträchtigt werden.“

Bedrohungen von innen

Obwohl es zunächst den Anschein hat, als sei damit nur die Verteidigung gegen fremde Mächte gemeint, ist im Kontext des Unabhängigkeitskriegs klar, dass auch Bedrohungen von innen gemeint sind. Oder besser: von oben. Wie ähnliche Verordnungen im Zuge der Französischen Revolution ist der „Second Amendment“ eine Art Widerstandsparagraf, der zudem die Bedingung des Widerstands garantiert – nämlich Waffen zu besitzen und sich in ihrem Gebrauch zu üben.

Ob es am „Second Amendment“ lag, dass die USA – im Unterschied zu vielen europäischen Staaten mit strikteren Waffengesetzen – bisher keinem Totalitarismus anheim fielen, kann man nicht wissen. Sicher ist: Der Amoklauf von Newtown war kein politischer Widerstand. Trotzdem ist es gefährlich, einzelne Geisteskranke dafür zu instrumentalisieren, ein Gewaltmonopol zu verfestigen, das im Ernstfall unüberwindlich sein könnte.

Dem Recht auf Waffenbesitz liegt die liberale Utopie zu Grunde, dass die Gesellschaft vom freien Willen Einzelner abhängt und dass man einander auch in Fragen von Leben und Tod vertraut. Auf der Autobahn wird das akzeptiert. Privaten Waffenbesitz kategorisch abzulehnen, ist daher eine politische Geste, bei der es darum geht, autoritären Kontrollmechanismen gegenüber liberalen den Vorzug zu geben.

Strikte Waffengegner beschönigen eine Tatsache, die trotz habermasianischem Diskurskitsch gelten wird, solange es Menschen gibt: Dass die Macht aus den Gewehrläufen kommt und ihre Konzentration nicht uneingeschränkt wünschenswert ist.

 

Autor: Johannes Thumfart   (jetzt wohl "Spiegel") ; aber immerhin EIN Journalist der nicht nur einseitig unsere Sache beleuchtet.

 

Kennt Ihr noch weitere (lebende) ? Evtl. können wir ja diese(n) Journalisten anregen mal erneut etwas in dieser Sache zu publizieren.

 

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vor 7 Minuten schrieb karlyman:

Ist es überhaupt relevant, was besagter Herr G. dazu denkt oder wie er reagiert?

 

Nö.

Dem sind ja sogar die eigenen Leute davongelaufen.

Im Bundestag nimmt den niemand ernst.

 

Aber wir sind hier im Internet, speziell in WO und da muß alles furchtbar aufgeblasen werden.

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Am 16.2.2019 um 08:43 schrieb chapmen:

Grafe hat begriffen wie Medien funktionieren. Die "LWB" dagegen nicht.

Das stimmt. Dazu kommt, dass sein Kampf auch seine persönliche Obsession ist. Bei den LWBs ist das anders. Die wollen eigentlich in Ruhe und Frieden schießen und nicht ständig dicke Waffenrechtsbretter bohren. An der Stelle sind die LWB in der Tat zu zahm. Richtig wäre, so wie die vielen "*ismus" diskriminierten sofort bei der ersten Silbe einer Waffenrechtsverschärfung aus allen Rohren eine ganze Breitsseite von Diskriminierungsvorwürfen zurück zu feuern. Das scheitert dummer Weise schon daran, dass für Waffendiskriminierung kein "*ismus"-Wort gibt.

 

Der nächste Vorteil, den er ausspielen kann, ist natürlich, dass die Schaltstellen der veröffentlichten Meinung auf seiner Seite sind. Dagegen anzukommen ist natürlich schwierig. Man kann sich ja mal vorstellen, wie eine Beschwerde vor dem Presserat ausgefallen wäre, wenn es dort nicht um Waffen sondern um <Insert your favorite Diskriminierung here> gegangen wäre.

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vor 20 Stunden schrieb heletz:

 

Nö.

Dem sind ja sogar die eigenen Leute davongelaufen.

Im Bundestag nimmt den niemand ernst.

 

Aber wir sind hier im Internet, speziell in WO und da muß alles furchtbar aufgeblasen werden.

Nun, dann kannst du mir sicher erklären warum Grafe als "Experte" befragt wird und kein Vertreter der LWB.

 

Mal davon ab: welcher "LWB" bzw. welche Vertreter der "LWB" werden vom Bundestag ernst genommen?

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vor 21 Minuten schrieb Valdez:

 

 

Der Zug LWB ist eh 2 Haltestellen vor Endstation. Kommt´s also drauf an?

Wenn man vorhätte die Entfernung zur  Endstation zu ändern sicherlich. Es soll ja sogar Züge geben die ihre Endstation nie erreichen.

Die Opferrolle bereitwillig zu übernehmen ist allerdings für viele auch eine Erfüllung.

Bearbeitet von chapmen
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