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IGNORED

H&K G36 nun doch nicht so präzise wie vom Verteidigungsministerium und H&K behauptet?


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Geschrieben

Man könnte weinen, oder?

Nö, eigentlich nicht.

Häckel&Cook macht sich mit dieser Stellungnahme, bzw. mit diesem "offiziellen" Statemant einfach nur lächerlich. Trotzverhalten auf dem Niveau eines Vierjährigen.

Andererseits aber auch wieder verständlich, sie können gar nicht anders.

Dieses Unternehmen hängt allein am Tropf staatlicher Aufträge. Würden sie zugeben, dass sie seit nunmehr 20 Jahren kriegsuntauglichen Müll an die Truppe liefern, dann wären sie schneller raus als Du Piep sagen kannst und das wäre das Ende dieses Vereins. Also wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Man nennt das in Unternehmenskreisen wohl "Überlebensstrategie".

CM

Geschrieben

Mit dem Ding ist jetzt schon viel getestet worden, verglichen und sonst was. Dem Bundesrechnungshof nachzusagen, dass die denen was ans Bein flicken wollen, ist heftig. Genau genommen ist das der letzte Laden in Deutschland, der noch einigermaßen sauber und mit wenig Einflussnahme arbeitet.

Ein paar Gespräche mit erfahrenen Schützen die beim Bund sind und dort regelmäßig mit der Waffe zu tun haben, würde völlig reichen um zu wissen was los ist. Dazu die Aussagen die man bei Insider in den USA bekommt und die eher sehr zurückhaltende Bereitschaft von unseren Nato-Partner das Gewehr für Soldaten zu nutzen. Die wissen auch alle, wo die Stärken und die Schwächen liegen. Für die Polizei kann man es einigermaßen gebrauchen und dafür wird es ja auch hier und da genutzt. Der Rest ist nur realitätsfremd. Ist es echt so schwer was gutes zu bauen?

Gruß

Makalu

Geschrieben

Naja, H&K hat ja eine Testreihe durchgeführt und das Ergebnis veröffentlicht.

Jetzt ist es klar, dass ein Hersteller gerne Testreihen veröffentlicht, wo er gut dasteht, bzw. Kritik in der genannten Form abschmettern kann, aber es sind auch Vergleiche mit AK usw. dabei. Ich fands interessant, aber einen "neutralen" Vergleich hab ich noch nicht gesehen...

Geschrieben

Warum soll man eigentlich beim MG3 nach 100 (= einhundert!) Schuss Gefechtsmunition einen Rohrwechsel durchführen? Vergleicht doch mal die Dicke der beiden Rohre! Das G36 war nie als leichtes MG konzipiert. Manch einer scheint aber eines daraus machen zu wollen. Mit 100er Trommel und Zweibein sieht es so schick aus... :rolleyes:

Die BW hat das bekommen was sie unter den Eindrücken der Einsätze der 90er bestellt und bezahlt hat. Ob man für die derzeitigen Einsatzszenarien was anderes braucht? Mag sein. Ich persönlich denke eher, dass es mangelnde Ausbildung im Einsatz der Waffen der Gruppe/des Zuges ist.

Ich habe mit dem G36 bislang alles getroffen, was ich treffen wollte. Ich kenne meine Schießfertigkeiten und die Grenzen des Systems.

Gruß

Stefan

Geschrieben (bearbeitet)

Naja, H&K hat ja eine Testreihe durchgeführt und das Ergebnis veröffentlicht.

Das ist nicht mehr oder weniger als eine Nebelkerze, der man versucht hat einen pseudowissenschaftlichen Anschein zu geben.

An der technischen Problematik der Waffe, den dazu führenden Rahmenbedingungen und den ausschlaggebenden Situationen geht das meilenweit vorbei und die Durchführung ist auch noch unsauber.

Aber für manch' einen hat's ja in Kombination mit der Munitions-Nebelkerze gereicht, um "Klar Schiff" zu melden... :rolleyes:

Bearbeitet von German
Geschrieben

Ich hab nicht behauptet, dass dieser Test der Test der Tests ist um alle Bedenken vom Tisch zu wischen, sondern nur, dass es das bisher aussagekräftigste ist, was ich zur Thematik gelesen habe.

Also, der lange Test sagt: Nö, alles wie gefordert und wir sind besser als so manch anderer...

Jetzt liegt es doch mal an den Kritikern, den Test als Grundlage zu nehmen, methodische Fehler aufzudecken oder weitergehende Analysen anzuschließen um weitere Erkenntnisse zu gewinnen. Weiter mit dem alten Müll zu argumentieren hilft auch nicht weiter.

Ich bin jetzt immer nur noch so weit:

  • Streukreise weiten sich immer
  • Streikreise im Rahmen?
  • Keine Ahnung ob die Materialkritik (Schmelzen, Anschmelzen, Bettung verändert etc.) angebracht ist
  • Treffpunktverlagerung im Rahmen bei langer Hitzeeinwirkung ggü. Normalbedingungen? KA

Ich kann nicht sagen, dass es einen Test gibt, der weitere Erkenntnisse bringt und somit bleibt der Test von H&K der Beste, den man bisher hat. Oder kennt jemand andere Tests?

Geschrieben (bearbeitet)

Ja, die der WTD91 von 2012. Die sind allerdings eingestuft und Verschlusssache.

Die lieferten allerdings nicht das vom BMVg gelieferte Ergebnis daß das G36 fehlerfrei ist, weshalb man mit großer Anstrengung versuchte irgendwas zu finden, was trotz der sehr wissenschaftlicher Arbeitsweise der WTD-Techniker dem G36 selbst einen Persil-Schein ausstellt. Da die WTD mit MEN-Munition getestet hatte (der umfangreichere von zwei Tests) hat dies ja einige Wochen lang mit der Nebelkerze "fehlerhaften MEN-Munition" auch geklappt, bis die ersten Meldungen eintrafen, dass das Gewehr auch mit der DAG streut und wandert.

Bearbeitet von Bounty
Geschrieben

Dazu muss man noch sagen, dass die WD 91 die gleiche Munition in der gleichen Schusssequenz (die sich allerdings etwas von den etwa 8 Schuss pro Minute Durchschnitt von HK unterscheidet) auch aus M16 A2 verschossen hat. Dort gab es die in solchen Fällen übliche Streukreisverdoppelung aus der heißen Waffe, aber nur eine sehr geringe Verlagerung. Nicht zu vergleichen mit den Veränderungen des G36 in den Tests der WT91 und später der Bundeswehr unter Aufsicht des Bundesrechnungshofs und des Bundesprüfamts mit angeblich guter Munition. Alleine dieser eine Test mit dem M16 hat unter Fachleuten bereits klar erkennen lassen, was von der Mun- Geschichte zu halten war. Auf der IWA haben sehr viele angesehene Leute klar gesagt, dass das eine Lachnummer für Dumme war. Klar war die Protokollierung der WT91 nicht ganz gerichtsfest (man hat thermische Einflüsse, Munitionslose und noch einige Kleinigkeiten nicht protokoliert), aber mit dem Umgang, der sich jetzt abzeichnet, haben die auch nicht gerechnet. Man wollte für ein Problem (was man auch schon vor 20 Jahren ähnlich ermittelt hat) eine Lösung, egal wie die Aussieht. Es hätte auch ruhig eine Nachbesserung neuer G36 sein können. Dass man dann mit so einer Nummer um die Ecke kommt, damit hat von denen keiner gerechnet.

Ich persönlich finde den Umgang mit dem Problem für eine deutsche Firma absolut unwürdig! Es geht hier um das Leben unserer Soldaten und nicht um irgendwelche Vorzimmerschreiberlinge. Aber das hat man scheinbar total vergessen. Toll auch wieviel plötzlich Geld gerochen haben und sofort voll mitgelaufen sind.

Gruß

Makalu

Geschrieben

Nach meiner Meinung kann H&K gar nicht anders, als sich in ihren Tests auf das zu beziehen, was die BW seinerzeit verlangt hat. Diese von der BW vorgeschriebenen Tests hat das G36 mit Sicherheit bestanden. Daher lautet meine Schlußfolgerung, daß seinerzeit die Vorgaben der BW Unsinn waren. Nur - das kann H&K ganz bestimmt nicht laut sagen. Sollen sie etwa öffentlich bekannt geben, daß ihr Auftraggeber keine Ahnung hat(te)? Schließlich wollen sie genau von diesem Auftraggeber BW auch in Zukunft Aufträge haben. H&K steckt daher in einer Zwickmühle, um die ich sie wahrhaftig nicht beneide.

Klaas

Geschrieben

Es geht hier um das Leben unserer Soldaten und nicht um irgendwelche Vorzimmerschreiberlinge. Aber das hat man scheinbar total vergessen. T

Nein, geht es nicht. Leider. Die Bundeswehr hat anscheinend das Gewehr bekommen, was sie damals wollte. Damals hatte niemand dran gedacht, daß (west)deutsche Soldaten irgendwann mal etwas anderes tun könnten, als Waffen zu putzen.

Wenn es um das Leben vor irgendeinem Menschen heute gehen würde, hätten auch nicht die "Gesundheitskassen" zum 1. Juli die Vergütungen für lebenswichtige Medikamente massiv runtergenommen. Das allein wird weit mehr Leben fordern, als jemals am Hindukusch deutsche Soldaten die Demokratie verteidigt haben.

Geschrieben

Es geht hier um das Leben unserer Soldaten

Das interessiert doch niemanden mehr. Die Deutschen sind ein Volk dem der Wille sich zu behaupten aberzogen wurde. Hurra, wir kapitulieren. Da ist ganz egal was für eine Knarre dieser klägliche Rest einer Armee führt.

Geschrieben

Nach meiner Meinung kann H&K gar nicht anders, als sich in ihren Tests auf das zu beziehen, was die BW seinerzeit verlangt hat. Diese von der BW vorgeschriebenen Tests hat das G36 mit Sicherheit bestanden. Daher lautet meine Schlußfolgerung, daß seinerzeit die Vorgaben der BW Unsinn waren. Nur - das kann H&K ganz bestimmt nicht laut sagen. Sollen sie etwa öffentlich bekannt geben, daß ihr Auftraggeber keine Ahnung hat(te)? Schließlich wollen sie genau von diesem Auftraggeber BW auch in Zukunft Aufträge haben. H&K steckt daher in einer Zwickmühle, um die ich sie wahrhaftig nicht beneide.

Klaas

Gewissermassen hast du sicher recht, und das ist der Grund warum BW und HK sich das Händchen halten. Auf der anderen Seite hat HK das Kunstück geschafft das einzige Stg auf dem Markt zu bringen das wenn es heiss nicht mehr trifft. Damals waren übrigens die Vorgaben in allen Armeen nicht sehr unterschiedlich, hauptsächlich wurde auf Funktionssicherheit getestet (was die HK36 brillant erfüllt) und Treffischerheit und da ist mir auch nicht bekannt das die Protokolle etwas ähnliches vorsahen wie ein richtiger Kampf in Afgh.

Nur und dort ist für mich der springende Punkt im Alltag sollte es sehr schnell aufgefallen sein das die Knarre ein Problem hat. Wir haben genau ein paar Stunden dafür gebtraucht um ganz unwissenschaftlich auf dem Schiessplatz fest zu stellen das etwas mit der Waffe nicht stimmte.

Wenn bei uns zb das Stg90 gleiche Probleme gehabt hätte selbst wenn es im 300m Stand brillant ist, hätte das keine Monate gedauert bis ein Auffschrei durch die Armee gegangen wäre und ein handfester Skandal sich gebildet hätte.

Mir ist bis jetz noch kein Stg unter die Hand gekommen das ähnliche Probleme hat wie das G36. Das liegt offensicgtlich daran das es das einzige Stg wo Plastik an einer relevanten Stellen eingebaut ist. Was wahrscheinlich Ingenieurs Meisterleistung sein sollte hat sich als Rohrkrepiere erwiesen. Nur auch da hätte die BW im Verbund mit HK frühzeitig ein Lösung finden können anstatt krampfhaft alles unter den Tisch zu kehren und zu warten das keine BW Angehörige mehr in Kampfhandlungen verwickelt sind.

Der Skandal liegt nicht an der Konzeption des G36, noch an den damaligen Vorgaben (Fehler gibt es überall) sondern daran das man nichts unternommen hat.

Joker

Geschrieben

Warum soll man eigentlich beim MG3 nach 100 (= einhundert!) Schuss Gefechtsmunition einen Rohrwechsel durchführen? .

Gruß

Stefan

Korrekt ist einhundertfünfzig. (Wir haben sogar 200 Schuss, dann Laufwechsel gelernt).

Die Kadenz des MG 3 ist deutlich höher (1200 Schuss/ Minute), das G36 ist mit 750 Schuß/ Minute angegeben.

Und beim Laufwechsel des MG3 geht es um Lauferosion, also um Materialschonung, nicht um nachlassende Präzision.

Der Bezug des oben stehenden Beitrags zur G36-Frage ist also nicht wirklich stark ausgeprägt.

Carsten

Geschrieben

Daher lautet meine Schlußfolgerung, daß seinerzeit die Vorgaben der BW Unsinn waren. Nur - das kann H&K ganz bestimmt nicht laut sagen. Sollen sie etwa öffentlich bekannt geben, daß ihr Auftraggeber keine Ahnung hat(te)?

Dann läge es IMHO in der Pflicht des Anbieters, den Kunden entsprechend zu beraten.

Dass man das nicht im eigentlich zu erwartenden Rahmen tat lag vielleicht auch daran, dass man bereits die Dollarzeichen (damals noch D-Mark-Zeichen) in den Augen hatte, weil man durch ein vereinfachtes Produktionsverfahren durch die neuen Materialien eine Gewinnmaximierung anstrebte und keinerlei Auge auf die evtl. technischen Folgen hatte.

Das ist vielmehr das Problem.

Bei der MP5 hat es z.B. nicht geklappt, den Markt dazu zu zwingen, den technisch schlechteren Polymer-Nachfolger zu akzeptieren.

Jetzt liegt es doch mal an den Kritikern, den Test als Grundlage zu nehmen, methodische Fehler aufzudecken oder weitergehende Analysen anzuschließen um weitere Erkenntnisse zu gewinnen. Weiter mit dem alten Müll zu argumentieren hilft auch nicht weiter.

Ich hab' Dir keinen Vorwurf gemacht, ich mache mehr HK den Vorwurf, diese "Untersuchung" als irgend ein Argument in's Feld zu führen und damit absichtlich Dritte zu verwirren.

Im Übrigen müssen nicht die Kritiker am Ablauf des ganzen Vorgangs die Arbeit von Bundeswehr und HK machen. Zum einen können sie dies aufgrund der Gesetzeslage (es geht um Kriegswaffen) und aufgrund der Einstufung (mit voller Absicht werden hier eigentlich vollkommen sicherheitsunkritische Informationen als VS, Dienstgeheimnis und Firmengeheimnisse eingestuft, damit man nicht mit offenen Karten spielen muss) nur äusserst schwer und zumindest einige dazu berechtigten Parteien verfolgen eben jeweils eigene Interessen.

Zum anderen geht es hier ja zumindest teilweise nicht mehr um das tatsächliche technische Problem (das wäre lösbar, wenn denn alle Beteiligten willens wären, kostet im Zweifelsfall halt ein bissel Geld) sondern um das äusserst fade Geschmäckle, das das Vorgehen, der Umgang und die Reaktionen mit und auf das Problem ansich hinterlassen.

Das Thema hätte längst nicht so hochkochen müssen, wenn HK nicht so unglaublich unprofessionell reagieren würde (jetzt schon mehrfach und wiederholt, scheint also ein systematisches Problem zu sein) und bestimmte Kreise in der Bundeswehr nicht eine scheinbar interessensgesteuerte Agenda fahren würden.

Vielleicht hätte man sogar eine ganz pragmatische Lösung finden können, die gar keine großen Kosten, Umbaunotwendigkeiten, etc. mit sich gebracht hätte.

Wenn denn das Problem auf bestimmte Situationen, evtl. sogar überprüfbar nur auf bestimmte Waffen und auf ein bestimmtes Nutzungsverhalten zurückzuführen ist, hätte ggf. ein Ausbildungshinweis gereicht, um die gröbsten Probleme abzufedern, problematische Waffen auszusondern und für die nächste Handwaffenentwicklung achtet man darauf, nicht wieder das gleiche Problem einzukaufen. Aber das wäre vermutlich viel zu einfach gewesen.

Natürlich könnte man den kritischen Bereich vielleicht auch im Rahmen einer Produktverbesserung redesignen - das müsste man dann halt auch wollen und mal probieren.

Meineserachtens richtig ist es, dass die BW die jetzt diskutierten Kriterien nie im Rahmen der Technischen Lieferbedingungen abgefordert hat und die Waffe das kann, was schriftlich gefordert wurde und aktuell noch gefordert ist.

Ob jetzt ein halbwegs konstantes Treffverhalten (wie hier schon mehrfach angemerkt ist eine Streukreisvergrößerung, teils aber auch eine Streukreisverlagerung bei heißer Waffe auch bei anderen Modellen nicht unüblich, es ist halt die Frage nach dem "Wieviel") damals eigentlich hätte zum Stand der Technik gehören und damit implizit vorhanden sein müsste, darüber kann man gerne Diskutieren, wenn man Spass dran hat.

Eine Tatsache ist zumindest, dass das G36 zu den zuverlässigsten Sturmgewehren auf dem Markt zielt und auch eines der ergonomischsten Gewehre im Dienst einer großen Streitkraft ist. Weltweit.

Und entgegen aller Unkenrufe tut es im Tagesdienst und selbst im Einsatz in >95% aller Situationen seinen Dienst recht erfolgreich. Es wäre halt schön, wenn man die letzten 5% auch noch unter Kontrolle bekäme oder zumindest lernen kann, damit umzugehen.

Geschrieben
Ich hab' Dir keinen Vorwurf gemacht, ich mache mehr HK den Vorwurf, diese "Untersuchung" als irgend ein Argument in's Feld zu führen und damit absichtlich Dritte zu verwirren.[...]

Ob jetzt ein halbwegs konstantes Treffverhalten (wie hier schon mehrfach angemerkt ist eine Streukreisvergrößerung, teils aber auch eine Streukreisverlagerung bei heißer Waffe auch bei anderen Modellen nicht unüblich, es ist halt die Frage nach dem "Wieviel") damals eigentlich hätte zum Stand der Technik gehören und damit implizit vorhanden sein müsste, darüber kann man gerne Diskutieren, wenn man Spass dran hat.

Ich habs auch nicht so verstanden, als dass du mir einen Vorwurf machen würdest. Ich wollte das nur noch deutlich aussprechen, nicht dass man mich da falsch verstehen könnte.

Klar, die Geheimhaltung, die Verschlusssachen und die wirren Presseberichte haben es nicht besser gemacht. Eine Überprüfbarkeit einfach mal so ist ja auch nicht... Professionell sieht zwar anders aus, aber in der Presse wurde halt auch nicht differenziert.

Wie auch immer, ich bin da selbst nicht tief genug in der Materie und hab nur 2 Schuss mit einem SL7 abgegeben, was nicht gerade für Praxisbezug mit dem G36 spricht.

Nochmal zum Test von H&K: Der Test sagt, dass alles so geliefert wurde wie besprochen und die Streukreise super sind bei heißer Waffe und die Treffpunktlage wegen dem Streukreis auch kein Problem sei. Jedenfalls hab ich das so verstanden und dennoch ... Wie gesagt, das bisher ausführlichste, was ich zum Thema kenne und solange es nichts besseres gibt...

Geschrieben

Bei den 95%, wo das Ding seinen Dienst tut, darf man ruhig berücksichtigen, dass es sich hier um 95% in Friedenszeiten handelt. Würde es richtig rund gehen, wären es 95% wo es das nicht manchen würde. Es ist halt überwiegend eine Kasernenarmee und solange die da bleibt, reicht das Gewehr, wenn auch nicht zu 95%, denn in der Ausbildung gibt es schon einiges an Klagen darüber und die dauernde Nachjustierung ist auch ein deutlichen Probleme, dazu gesellen sich auch viele Bruche an Teilen.

Ansonsten, die BW hatte die Probleme angeblich (es gibt da ein Schreiben des Heeresamts von 93) schon frühzeitig erkannt. Aber mit dem Problem wurde in gewohnter deutscher Art und Weiße umgegangen. Was hat die OSZE 1995 zu Deutschland gesagt?

Gut, es wurde gemacht und eingeführt, wenn es auch nur für geringere Stückzahlen angedacht war. Das eigentliche Problem ist heute 20 Jahre später, dass es selbst bei der BW so nicht mehr wirklich gut tut. Hätte HK einfach gesagt, wie sie es ja anfangs ähnlich gemacht haben: Da sind Grenzen, klar wusste man, wenn man heute mehr braucht, dann können wir auch das. Dann wäre alles gesagt gewesen. Sich aber dann nach einiger Zeit hinzustellen und alles auf die Mun zu schieben, obwohl schon die WT91 Ergebnisse an der neuen Feststellung massive Zweifel hätten aufkommen lassen müssen, das ist der eigentliche Hammer und der, dass da offizielle Stellen mitgemacht haben. Mal sehen, was daraus noch wird.

Angeblich geht es aber in der Stellungnahme des BRH nicht nur um das G36, da sind noch andere Dinge aufgekommen. Nur leider habe ich den noch nicht persönlich gesehen sondern nur daraus erzählt bekommen. Mal sehen, ob es noch was wird.

Übrigens: Nehmt nicht die 150 Schuss des MG3 als Maß für irgendwas. Das sind Vorgaben in Friedenszeiten. Wenn es rund geht, gehen da locker 500 oder sogar mehr raus. M16 A2 können etwa 450 Schuss Dauerfeuer ab, wobei es nach rund 60 Schuss allgemein zu einer langsamen Streukreisverdoppelung kommt und nach rund 300 Schuss gehen die dann mit der Munition SS109 (also mit Blei) richtig auf. Nach 450 wäre dann Schluss mit Schießen. Solche Extrembeanspruchungen sind allerdings nur in ein paar Einzelfälle vorgekommen und was man von solchen Soldaten zu denken hat, da brauchen wir nicht drüber zu reden. 150 Schuss in 4 bis 10 Minuten hat es aber häufig geben und das können fast alle Sturmgewehre in 5,56 auch ganz gut ab, bis auf eins. Der Vorrat an Munition am Mann geht bei Nato-Partner heute im Einsatz gegen 400 Patronen mit Reserven in den Fahrzeugen. Man darf auch nicht vergessen, dass die BW auch Tests über 60 Schuss zügiges Einzelfeuer gemacht hat und selbst die sind vom Ergebnis nicht toll gewesen. Ein Bild dazu wurde ja mal im WO veröffentlicht und das wurde mit DAG Munition geschossen.

Gruß

Makalu

Geschrieben

Die dünnen Läufe (Rohre) sollen recht leicht verbiegen, wenn man unachtsam mit der Soldatenbraut umgeht.

Das Rohr hat den gleichen Außendurchmesser wie das des G3, mit einer kleineren Bohrung. Was ist da "dünn"?

Geschrieben (bearbeitet)
Und beim Laufwechsel des MG3 geht es um Lauferosion, also um Materialschonung, nicht um nachlassende Präzision.

Der Bezug des oben stehenden Beitrags zur G36-Frage ist also nicht wirklich stark ausgeprägt.

Das wär noch eine ganz neue Idee: Ein MG mit Kunststoffgehäuse...

Wenn denn das Problem auf bestimmte Situationen, evtl. sogar überprüfbar nur auf bestimmte Waffen und auf ein bestimmtes Nutzungsverhalten zurückzuführen ist, hätte ggf. ein Ausbildungshinweis gereicht, um die gröbsten Probleme abzufedern,
Allerdings ist es etwas viel verlangt, wenn der Soldat im Einsatz ständig an ein bestimmtes "Nutzungsverhalten" im Umgang mit seiner wichtigsten Waffe denken muss. Der hat dann bestimmt Wichtigeres im Kopf.
Die Waffe muss in der Lage sein, die im Einsatz auftretenden Anforderungen zu erfüllen, nicht umgekehrt.
Bearbeitet von M62
Geschrieben
Die Waffe muss in der Lage sein, die im Einsatz auftretenden Anforderungen zu erfüllen, nicht umgekehrt.

Blödsinn. Die Waffe muss erst einmal nur diejenigen Anforderungen erfüllen, für die sie konzipiert ist. Für alle anderen "im Einsatz auftretenden Anforderungen" gibt es im Portfolio der Gruppe/des Zuges geeignetere "Werkzeuge". Wenn die Waffe mehr kann, dann ist das gut. Andernfalls ist es aber auch nicht tragisch. Der Soldat muss es eben nur um die Defizite wissen und entsprechend ausgebildet sein.

Wenn ich beim G36 die Schulterstütze abbreche oder das Rohr verbiege, weil ich damit irgendetwas aufhebeln wollte, dann fragt mich doch auch jeder, warum ich nicht ein breaching tool oder ne Schlagladung genommen habe... Auf jeden Fall kann ich dann nicht fordern, dass das Gewehr das abkönnen muss.

Beste Grüße

Stefan

Geschrieben

Es gibt da in der Technik ein Zauberwort, das auch Einzug in die Produkthaftung hat:

Stand der Technik. Erfüllt das Ding den Stand der Technik oder nicht?

Das G36 erfüllt in im Bezug auf reine Funktionssicherheit, Kompaktheit und Gewicht. Es erfüllt ihn nicht in der thermischen Stabilität und in der Stabilität (Brechen von Teilen, insbesondere Visierung und Schulterstütze) und schon gleich nicht, beim Heißschießverhalten (dazu gehört Streuung und Verzug), es erfüllt im auch nicht im Bezug auf Haltung der Justierung. Ist damit ein Soldat mit einer Waffe ausgestattet, die dem Stand der Technik entspricht?

Gruß

Makalu

Geschrieben

Blödsinn. Die Waffe muss erst einmal nur diejenigen Anforderungen erfüllen, für die sie konzipiert ist. ..

Da trifft den Nagel auf den Kopf (auch wenn man gerne zich Seiten um den heißen Brei herum diskutieren kann...) Wer nen einfach zu bedienenden Kleinwagen konzeptioniert, bekommt etwas aus der Polo- Klasse. Wenn man dann versucht, mit den Ding die Paris- Dakar zu fahren, dann geht das schief. Und dem Lieferanten kann man trotzdem keinen Vorwurf machen.

Bei der BW wird jede Socke durch einen Abnahmebeauftragten abgenommen. Das G36 wird also wohl die Spezifiaktionen erfüllt haben. Das diese offensichtlich nicht den heutigen Bedarf widerspiegeln ist ein anderes Thema.

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