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Geschrieben

Au wei...

als ich von Mutterns Schuhsohlenfleisch Brandenburger Art, Nudeln-, Gemüse- Kartoffelschleim die Nase voll hatte und ihr daher (wenigstens am Wochenende) den Kochlöffel aus der Hand gewunden habe, war eine meiner ersten Anschaffungen ein pfundschweres, geschmiedetes Kochmesser mit ~ 30 cm Klingenlänge (weil Johann Lafer auch so'n großen... so'n langes hatte). Mit dem Ding kannste mit etwas Übung jemanden enthaupten oder - was ich ausprobiert habe - einen großkalibrigen Weißkohl mit einem Streich halbieren.

Es ruht seit Jahrzehnten in einem Umzugskarton (glaub' ich).

Messer sind Werkzeuge. Hab' ich ein Problem mit der Macke an dem 17er- Gabelschlüssel, der mir mal aus der ölverschmierten Pfote geglitscht ist? Hab' ich ein Problem mit den Schliffspuren auf den Klingen meiner drei Küchenmesser (kurz [4"], mittel [5"] und lang [6", selten im Einsatz])?

Nö. :sleep:

Ich schleife die Dinger mit dem Stein auf der flachen linken Hand vor dem Wasserhahn.

Nein, Bündner Fleisch oder Parmaschinken kann man damit nicht in 0,05- mm- Scheiben schneiden, aber alles andere geht.

  • 3 Jahre später...
Geschrieben

Bin selbst Messermacher und liebe rasiermesserscharfe Küchenmesser.

Keinen Wetzstahl benutzen---niemals nicht.

Ist nur ein Aufrichten eines umgeklappten Grates.

Kauf Dir einen jap. H2O- Stein in gemischter Ausführung.

Empfehlung 1000 er und 3000 er Körnung.

Beim Schleifen ist das größte Problem, den Schleifwinkel über die Klingenlänge, beidseitig konstant zu halten.

Für ca. 5 € gibt es von Naniwa Keramikbestückte  Schleifhilfen, mit denen man es ganz einfach hinbekommt.

Zum Schluß an einem Lederriemen den noch existierenden Grat entfernen.

Ultimativer Test: eine Tomate waagerecht in feine Scheiben schneiden.

 

Nicht schwierig und macht außerdem viel Spaß

 

Joachim

Geschrieben

Das Ding soll gut sein...

 

https://starterstore.de/horl-rollschleifer-hochkaratige-schaerfe-fur-messer-aus-dem-schwarzwald.html?gclid=Cj0KCQiA_s7fBRDrARIsAGEvF8T3dhyP5RvBj_44pDtGLH0OuI_-82iy-i56FGDDn211ZhID4DT0kfYaAl4pEALw_wcB

 

Ich habe mit nem billigen Messer am normalen Wasserstein geübt und mittlerweile schleife ich auch meine Japanklingen von Hand.

Wenn man von ner reifen Tomate Scheiben schneiden kann durch die man Zeitung lesen kann scheinen sie halbwegs zu schneiden ?

 

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb root4y:

Na ja, Marktwirtschaft. Da hat halt auch wieder einer versucht das Rad neu zu erfinden. Kein anderer Schleifwinkel möglich, keine unterschiedlichen Körnungen wenn ein Winkel umgeschliffen werden soll. Schön zum hinstellen und anschauen.

Ein Schleifwinkel, aber verschiedene Körnungen gibt es.

Ist teuer, aber angeblich gut und idiotensicher.

Geschrieben
Am 20.11.2018 um 18:26 schrieb root4y:

Mag sein, aber für ein Küchenmesser das mal nee Tomate schneidet wird das ausreichend sein.

Und ob es jetzt 18° oder 32° hat wird nichts machen.

Zum Hobby schärfen wirds gehen.

Es soll Leute geben, die wollen mit ihren Messern etwas schneiden und nicht ausloten wer ein Rasiermesser daraus machen kann.

Geschrieben
vor 40 Minuten schrieb joker_ch:

Es soll Leute geben, die wollen mit ihren Messern etwas schneiden und nicht ausloten wer ein Rasiermesser daraus machen kann.

Mit meinen Messern, ausser den kleinen "Bratzenstechern" kannst du dich rasieren... Ohne anständigem Werkzeug kann man nicht arbeiten. 

Geschrieben
Am 21.11.2018 um 21:59 schrieb root4y:

Da hast du recht. Aber was nützt dir ein solches wenn es nicht den richtigen oder etwa richtigen Winkel hat.

 

Sorry, da muß ich Dir leider widersprechen. Ich schleife seit ca. 3 Jahren mit einer Tormek, davor nur mit der Hand, und meinen Tomaten ist es recht egal, ob sie mit 15 oder 25 Grad sauber ohne aufzudrücken geschnitten werden, man sollte sich nur für jedes Messer im Einzelnen entscheiden, welchen Winkel man nimmt.

 

Übrigens fand ich die Idee der Tormek-Mitarbeiter, in die Original-Verpackung der Maschine ein Päckchen Pflaster zu legen recht putzig.

 

Bis zum ersten Intensiv-Test der Maschine und einem eleganten Schnitt in den Finger beim Anfassen der auf Leder mit Diamant abgezogenen Schneide ... :shok:

 

 

mfg

Harry

 

 

  • 4 Jahre später...
Geschrieben

Sowas habe ich schon für mein Rasiermesser. Das habe ich allerdings noch nie geschärft... Klingen sind so billig, da lohnt die Arbeit nicht.

 

Für die Kochmesser nutze ich das AccuSharp Set. Gibt es bei Frankonia regelmäßig zu einem guten Preis zwischen 30 und 40 Euro, und funktioniert wunderbar.

Geschrieben

Seit ein paar Tagen arbeitet bei mir eine Tormek T1. Super Maschinchen. Hab erstmal mit einem

älteren Küchenmesser begonnen. Das Procedere ist so einfach und selbsterklärend, das ich mich

dann auch gleich an die besseren Messer gewagt habe. Alles wird super scharf. Heute, mit

nur noch neun vorhanden Fingerkuppen, kann ich sogar sagen, das die Schnitte absolut schmerzfrei sind.

Also es hat nicht die gesamte Fingerkuppe erwischt, sondern nur den weichen Teil ganz vorne am Finger.

Geblutet hat es erst garnicht und dann auf einem mal hätte ich mit dem Finger kärchern können. Halt nur

in rot.

Ich hätte nie gedacht, das mir das passiert. Aber die Klinge geht jetzt spielend durch die Nahrung. Ungewohnt

leicht. Deswegen auch der Fingerschnitt.

 

Meine Botschaft in diesem Text: Macht nach dem schärfen vorsichtig.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Jörgi-1911:

Ungewohnt

leicht. Deswegen auch der Fingerschnitt.

Ich hab mich normalerweise nur mit stumpfen Messern geschnitten.  Außer einmal beim Aufbrechen. Das war doppelt blöd. Einmal  wegen des Ungeschicks, zum anderen weil ich nicht sehen konnte wie stark es blutet... 

 

Geschrieben (bearbeitet)

Da wird eigentlich alles erklärt.

Am Anfang habe ich einen kleinen Kunststoffkeil benutzt, um den "Startwinkel" konstant zu halten.

Für kleine Messer, so bis 12-14cm nehme ich das Lansky-Schärfsystem.

Schön den sich aufbauenden Grad beobachten, langsam arbeiten und zum Schluss mit grüner Polierpaste auf dem Lederriemen abziehen.

Dann vor den anderen Küchenbenutzern verstecken, damit es auch so bleibt. 

 

https://youtu.be/zryU18-GI1U

und abschließend abziehen

https://youtu.be/lFY3Kh8kdxc

 

Bearbeitet von Tatonka
Geschrieben
vor 22 Stunden schrieb Fyodor:

Sowas habe ich schon für mein Rasiermesser. Das habe ich allerdings noch nie geschärft... Klingen sind so billig, da lohnt die Arbeit nicht.

 

Für die Kochmesser nutze ich das AccuSharp Set. Gibt es bei Frankonia regelmäßig zu einem guten Preis zwischen 30 und 40 Euro, und funktioniert wunderbar.

Hallo Fyodor,

sowas ähnliches hatte ich auch mal in der Küche, war von Fackelmann. Ich kann dir versichern, sowohl in Bezug auf Schärfe als auch Schnitthaltigkeit liegen da Welten im Vergleich zum Wasserschleifer wie zb. Tormek. Ich habe einen Jet, das ist ein Tormek nachbau. Wenn du mal den Unterschied selber austesten willst, PN an mich.

 

VG Sig

Geschrieben
vor 13 Stunden schrieb Fussel_Dussel:

Du hast dir quasi mit 370€ den Finger gekürzt?

Wahnsinn, was so ein Ding kostet.

Na wenn ich schon abnehme, dann doch mit Niveau.

Aber im Ernst. Ich hätte das Ding ja gleich wieder zurück schicken können. Aber nee! Schon wenn

man das Gerät einschaltet, läuft es sehr ruhig und mit angenehmen Klang.

Schleifen und polieren der Klinge geht spielend und die Winkeleinstellung ist einfach und reproduzierbar.

Ich habe keine anderen Laster, wie rauchen oder zocken. Da hab ich mir das Ding halt einfach gegönnt.

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