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IGNORED

Waffengesetz Verschärfungen


Brestan

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Geschrieben

Die erste von mir wahrgenommene Waffengesetz-Novelle, -Verschärfung oder was auch immer gab's in der 70-ger Jahren.

Vorher waren "Langwaffen und Munition erwerbsscheinfrei" wie es immer in den Katalogen von Kettner und Frankonia hieß.

Nachher wurde die WBK erfunden wurde und man musste seine Waffe(n) anmelden.

In Frankreich und Belgien standen KKs und Flinten übrigens noch lange danach einträchtig mit ihrer Muni in den Supermarktregalen.

Amokläufe fanden überwiegend in Gegenden jenseits des üblichen Wahrnehmungshorizontes statt.

War es die Baader-Meinhoff-Gang oder die RAF, welche unsere Volksvertreter zu den "Novellierungen" oder "Verschärfungen" veranlassten

oder bekam der Staat schlicht Angst vor seinen Bürgern?

"Novelliert" oder gern auch "Reformiert" wird ja immer, wenn dem Bürger etwas Unangenehmes untergejubelt werden soll.

Deswegen gibt's auch nur Steuerreformen, gell!

"Verschärft" wird immer, wenn wer nach schärferen Gesetzen schreit und die Regierung auf „Dicke Hose“ machen muss.

Bei der Steuer heißt das, die unten Gebeutelten plärren und man "verschärft" für die da oben ein paar Steuergesetze,

Die jucken die Maden aber sowieso nicht, weil sich da jeder Steuerberatergehilfe im ersten Lehrjahr schon leicht dran vorbeidrücken kann.

Egal, was heißt das für das WaffG ?

- Was hat sich nun nach etlichen Verschärfungen gegenüber der Zeit davor geändert?

- Nach meinem Gefühl hat sich die Anzahl der Amokläufe seither proportional zu den Verschärfungen erhöht.

- Wurden seither weniger Leute mit legalen oder meinetwegen auch illegalen Waffen umgebracht, verletzt oder bedroht?

- Wer verfügt da über Erkenntnisse ?

- In welchen Quellen kann man diesbzgl. recherchieren?

- Kann man das überhaupt recherchieren oder hält da wer den Deckel drauf?

Gruß

Uli

Geschrieben
- Was hat sich nun nach etlichen Verschärfungen gegenüber der Zeit davor geändert?

Der Zeitgeist.

Die erste Verschärfung Anfang der 70-er haben wir Herrn Baader und Co. zu verdanken. Das war zeitgleich das Ende meines Landmann-Besitzes - nur weil sich die RAF eines dieser Teile bedient hatte. Mithin wurde dieses Gewehrchen über Nach saugefährlich.

Was hat sich noch geändert? Haben wir damals mit dem LG oder gar KK im Garten geschossen ist nichts passiert. Heute wäre dies eine willkommene Abwechslung für ein SEK. Allerdings hatten wir auch Respekt voreinander. Es gab zwar Prügeleien - fernöstliche Kampftechniken waren aber anscheinend zu dieser Zeit noch nicht erfunden. Auf einen Wehrlosen eintreten? Habe ich nie erlebt. Unsere LG oder KK als Waffe gegen Menschen einsetzten? Nie im Leben.

Stelle dir das mal in der heutigen Zeit vor (Knallzeugs für JEDEN einfach so beim Neckermann kaufen). Ob das sehr lange gut ging? Die Einzigen deren "Ehre" damals angekratzt werden konnte waren die Mitglieder einiger Rockerclubs (gut dann gab es Haue - aber nur Haue).

Manfred

Geschrieben

Naja....

Nach dieser Logik müsste es ja in Österreich täglich mehrere Schiessereien geben mit Flinten, KK´s aber auch GK Gewehren.

Gut, sie stehen alle nicht im Supermarktregal, aber jeder 18 jährige kann sie kaufen.

Geschrieben
Der Zeitgeist.

Sehe ich auch so. Die Gesellschaft hat sich verändert und wird sich weiterhin verändern. Inzwischen sollte man gelernt haben, dass mit strengeren Gesetzen nicht automatisch mehr Sicherheit erreicht wird. Ab einem bestimmten Punkt wird es sogar kontraproduktiv. Wir sind in Deutschland meines Erachtens in etwa an diesem Punkt.

Wenn jetzt noch mehr dazukommt, werden viele legale Waffen in der Illegalität verschwinden. Und genau das möchte man ja eigentlich nicht haben.

Die erste Verschärfung Anfang der 70-er haben wir Herrn Baader und Co. zu verdanken. Das war zeitgleich das Ende meines Landmann-Besitzes - nur weil sich die RAF eines dieser Teile bedient hatte.

Interessehalber eine Frage dazu: das betrifft doch nur bestimmte Modelle der Landmänner, oder ?

Geschrieben
Wir sind in Deutschland meines Erachtens in etwa an diesem Punkt.

Gude....

Ich finde der Punkt ist bereits überschritten! Die Indizien dazu häufen sich bereits....

Gruß

Turrican

Geschrieben
Allerdings hatten wir auch Respekt voreinander. Es gab zwar Prügeleien - fernöstliche Kampftechniken waren aber anscheinend zu dieser Zeit noch nicht erfunden. Auf einen Wehrlosen eintreten? Habe ich nie erlebt.

Manfred

Genauso war es.

Wenn einer zu Boden ging war's vorbei!

Geschrieben
Genauso war es.

Wenn einer zu Boden ging war's vorbei!

Um diesen Punkt mal aufzugreifen, GENAU DAS kommt mir immer wieder in den Sinn, wenn man lesen muß, daß wieder eine Gruppe (meist Jugendlicher) jemanden zusammengeschlagen / totgeschlagen hat.

Es sollte doch ein Leichtes sein (UND GLEICHZEITIG KONSENS ALLER ENTSCHEIDUNGSBETEILIGTEN), einfach den / die entspr. Paragraphen im StGB expressis verbis dahingehend zu ergänzen, daß wenn sinngemäß das Opfer erkennbar wehrlos ist (z.B. bereits ohnmächtig) oder schon am Boden liegt, jedoch trotzdem weitergeprügelt wird, AUTOMATISCH UND ZWINGEND eine besondere Schwere der Tat vorliegt bzw. eine höhere MINDESTstrafe zu verhängen ist.

Es könnte so einfach sein ...

Grüße

Iggy

Geschrieben
Es sollte doch ein Leichtes sein (UND GLEICHZEITIG KONSENS ALLER ENTSCHEIDUNGSBETEILIGTEN), einfach den / die entspr. Paragraphen im StGB expressis verbis dahingehend zu ergänzen, daß wenn sinngemäß das Opfer erkennbar wehrlos ist (z.B. bereits ohnmächtig) oder schon am Boden liegt, jedoch trotzdem weitergeprügelt wird, AUTOMATISCH UND ZWINGEND eine besondere Schwere der Tat vorliegt bzw. eine höhere MINDESTstrafe zu verhängen ist.

Es könnte so einfach sein ...

Ein solches Verhalten wird bei der Sanktionsfrage bereits jetzt berücksichtigt. Was versprichst Du Dir davon? Eine höhere Abschreckungswirkung wirst Du jedenfalls kaum erwarten können.

Geschrieben

Weder ist die Zahl der Toten durch Gewalteinwirkung höher als früher, noch nehmen Gewaltstraftaten zu. Hier ist man Opfer des oft angeprangerten medialen Effekts. Sollte man als LWB kennen und so die nicht Waffenbesitzer besser verstehen können,in ihren Forderung.

Wahrnehmung und Realität klaffen weit auseinander.

Früher war es übrigends auch nicht anders und es wurden auch nicht weniger Leute totgeschlagen.

Geschrieben

Wir wurden sogar damals in den 80´gern von der Ortsverwaltung belohnt weil wir als Schüler nach der Schule mit dem Luftgewehr im Ort (Ortsgraben) Jagd auf Ratten machten. ich glaub das wir damals 30-50 Pfennige bekamen für jede erledigte Ratte. Da war die Welt noch in Ordnung.

damals gabs auch das ungeschriebene Gesetz "wer auf dem Boden liegt wird nicht mehr taktiert" (Brillenträger schlägt man nicht ;-)) ).

Früher waren wir auch Stolz auf unser LG und zeigten es auch in der Öffentlichkeit. Mit LG oder LP auf Menschen zielen war absolutes Tabu. Niemand hätte je daran gedacht das ein Mensch mit nem KK oder LG auf der Schulter auf der Straße was böses im Schilde führt. Er hat es entweder präsentiert oder wollte eventuell Ratten oder nervende Tauben beseitigen.

Heute bekommt gleich jeder ach so Gutmensch Paranoia wenn man seine Sportwaffe im Koffer zum Auto trägt.

Geschrieben
Ein solches Verhalten wird bei der Sanktionsfrage bereits jetzt berücksichtigt. Was versprichst Du Dir davon? Eine höhere Abschreckungswirkung wirst Du jedenfalls kaum erwarten können.

Net wirklich!

Weißt', wenn, wie so oft, wieder mit "schwere Kindheit" o.ä. argumentiert wird und damit dann doch wieder die 125ste BEWÄHRUNGSstrafe 'bei rauskommt, schönen Dank! Hat man ja des Öfteren ...

DAS würde dann eben gerade ausgeschlossen werden. Ganz einfache Formel: Wenn Bedingung X, Y oder Z erfüllt, geht die Type ohne Wenn und Aber ab in den Bau ohne Ermessensspielraum für alt-68er Weichspülrichter. Jetzt mal ganz primitiv formuliert.

Meine persönliche Meinung als wahlberechtigter Bürger.

Grüße

Iggy

Geschrieben
Früher war es übrigends auch nicht anders und es wurden auch nicht weniger Leute totgeschlagen.

Das bezweifel ich, bitte um Belege! Hätte gerne die Zahlen von sagen wir mal 1970-80. Da wo ich groß wurde Mz-Neustadt kann ich mich nicht an Schießereien erinnern. In der letzten Zeit steht das öfters in der Zeitung...

Ebenso, das mal so nebenbei einer abgestochen wird, wie die Tage in WI, wobei das da scheinbar in der letzten Zeit zum Volkssport gehört. Was es früher gab, heute so nicht mehr waren Schlägerein mit Angehörigen der US Streitkräfte,daher auch OFF Limits an bestimmten Orten. Das hat dann aber die MP gelöst... :rolleyes:

Geschrieben
Das bezweifel ich, bitte um Belege! Hätte gerne die Zahlen von sagen wir mal 1970-80. Da wo ich groß wurde Mz-Neustadt kann ich mich nicht an Schießereien erinnern. In der letzten Zeit steht das öfters in der Zeitung...

Und wenn es nicht in der Zeitung steht, ist es auch nicht passiert, oder?

Wenn es nicht angezeigt (und somit statistisch erfasst) wurde, ist es nicht passiert, oder?

Sprich: "Wenn im Wald ein Baum umfällt......"

Ich bin jedenfalls nicht überzeugt, dass die Kriminalität zunimmt/ zugenommen hat.

geht die Type ohne Wenn und Aber ab in den Bau ohne Ermessensspielraum für alt-68er Weichspülrichter. Jetzt mal ganz primitiv formuliert.

Meine persönliche Meinung als wahlberechtigter Bürger.

So gut ich die Meinung verstehen kann: Unser Sanktionsrecht erlaubt weniger Spielraum für "weichgespültes Richtertum", als viele glauben.

Geschrieben

Es geht m. E. nicht um die Waffen, - es geht um Kontrolle in allen Bereichen. Die Waffen sind nur der Vorwand der entspr. Medial aufbereitet Gesellschaftskonform mehr Kontrollen für alle durchsetzbar macht, - für die Sicherheit, - und da kann ja keiner was gegen haben. Deswegen haben wir ja in D auch elektronische Maudbrücken und keine Vignetten. Viele glauben ja heute noch das wir die brauchen damit die LKWs zahlen müssen, - nur das wäre auch einfacher gegangen.

Fakt ist, das sich die Zahl der Toten durch Legalwaffen seit Jahren bei ca. 1% bewegt, - da sind die Selbststötungen/Suizide schon mit bei! Also bleiben über 99% der Straftaten mit illegalen Waffen, - über 99% für mich weil ich einen Suizid nicht als Straftat sehe, - aber das ist meine persönliche Meinung, der Gesetzgeber sieht dies anders.

So, - nun mag sich jeder selber überlegen für was die Gesetze verschärft werden.

Geschrieben
Ich bin jedenfalls nicht überzeugt, dass die Kriminalität zunimmt/ zugenommen hat.

Hier mal die Zahlen der PKS vom BKA:

Straftaten insgesamt 1990 = 4 455 333

Straftaten insgesamt 2000 = 6 264 723

Straftaten insgesamt 2010 = 5 933 278

Oh, ein signifikanter Rückgang in 2010....warte immer noch auf Zahlen aus 1970 bis 1980...

p.s Im sozialistischen Bruderstaat dürfte es doch eigentlich fast keine richtigen Kriminellen gegeben haben, oder ?

@Gun Talker, mir ging es um den Anstieg von 1990 bis 2000..um 41%!! Was da eventuell Alles NICHT erfasst wird ist Die Dunkelziffer, wie hoch die liegt Spekulatius.

Geschrieben
Ich finde der Punkt ist bereits überschritten! Die Indizien dazu häufen sich bereits....

Man fragt sich wie es die Menschheit überhaupt bis zu diesem Punkt gebracht hat, ohne diesen beschützende, bürokratische Regelwerk dass uns inzwischen umzingelt. Selbst die Salatgurke wagt es nicht mehr ihren Krümmungsradius selbst zu bestimmen.

Waffengesetzverschärfungen haben für mich überwiegend ideologische Beweggründe, und aus dieser Sicht ist jeder Schritt hin zur

Totalabschaffung ein Fortschritt.

Geschrieben
Die erste Verschärfung Anfang der 70-er haben wir Herrn Baader und Co. zu verdanken. Manfred

Hallo Manfred,

das ist jetzt eine stark verkürzte Sicht, die ich so von einem FvLW-Präsidiumsmitglied nicht erwartet hätte.

Was Baader & Co. anbelangt: da mögen ein paar Landmann-Haöbautomaten ab und an eine Rolle gespielt haben, ganz überwiegend bewegten sich die RAF-Tatwaffen aber doch im Bereich des KWKG.

Definitv keine Bockdoppelflinten oder Einzellader-Langwaffen wie sie ja bis dato in der BRD (und in vielen Ländern bis heute) frei erwerbbar sind.

Der Grund, dass genau diese "Nicht-RAF" Waffen WBK-pflichtig wurden, ist bei DJV und auch dem DSB zu suchen. Ich habe unlängst sehr eindeutige Zeitschriftenartikel der damaligen Zeit bei WO eingestellt. Da sagte das Bundesinnenministerium samt dessen Leiter ganz klar, dass eine solche Verschärfung sicherheitsrechtlich nichts bringt und er gegen das Gesetz sei; im selben Artikeln wettern aber Jagd- und Sportschützenverbände, dass sie das unbedingt wollen und sie gegen jeglichen freien Erwerb von Langwaffen seien. Die Jäger gaben angeblich sonst mögliches Wildern als Grund an und wollten sich ihr Schusswaffenprivileg sichern und dem DSB bzw. seinen Funktionären sicherte das neue Bedürfniswesen eine schiere Machtfülle - warum darauf verzichten? Auch heute setzt sich KEIN Verband (tut es das FvLW???) noch für erlaubnisfreien Erwerb von Schusswaffen (und sei es nur eine EL-Flinte) ein, oder?

Grüße

Schwarzwälder

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