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Proud NRA Member

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  1. Wer's wirklich haben will und eine gewisse rechtliche Grauzone mit erheblicher Strafandrohung nicht scheut kann das in Amerika umgehen: Waffe als Kurzwaffe kaufen--es gibt eine erhebliche Auswahl an AR-15 "Pistolen" u.Ä., auch wenn die sinnvoll eigentlich nur aufgelegt zu schießen sind. Will man dann aus einem vernünftigen Anschlag schießen, dann wäre ohne SBR-Stempel die Anbringung eines Hinterschafts strengstens verboten. Es gibt allerdings "Armstützen", ursprünglich zur Stabilisierung der Waffe für Behinderte mit eingeschränkter Handfunktion gedacht, die zufälligerweise ein ganz ähnliche Form haben wie ein Hinterschaft. An und für sich ist da nichts Verbotenes daran, aber es ist nicht ganz klar, wie das rechtlich aussieht, wenn offensichtlich ist, daß man das Ding ausschließlich als Hinterschaft verwenden will und keinerlei Probleme mit den Händen hat. Das aber nur als Ausflug. Mir persönlich ist das zu blöd--für ein sehr kurzes Gewehr tut's ein Bullpup besser finde ich. Genau da ist das Problem. Die Anscheinswaffenverbieter in Amerika geben bisweilen offen zu, daß Verbote nach Aussehen praktisch keinerlei Auswirkungen auf die Kriminalität haben werden, einerseits weil Langwaffen eh kaum deliktrelevant sind, andererseits weil kosmetische Vorschriften leicht umgangen werden können (siehe oben). Worum es geht ist erst irgendwelche Waffen zu verbieten, die irgendwie furchteinflößend aussehen, um dann im zweiten Schritt sagen zu können, daß andere, putziger aussehende Waffen funktional identisch sind, um die dann auch verbieten zu können. Wenn AR-15 oder Tavor verboten sind, dann ist es im Grunde nur logisch als nächstes zu sagen, daß ein K98 viel eher tödliche Murmeln verschießt (und tatsächlich zu ungezählten Morden verwendet wurde, allerdings durch Uniformierte) und deswegen noch viel schlimmer ist. Waffengrapscher werden niemals zufrieden sein, eine bestimmte Gattung Waffen verboten zu haben. Jedes Verbot ist nur der erste Schritt zum nächsten Verbot. Ohne SBR-Stempel fehlen da anderthalb Zoll Lauflänge.
  2. Bei Optik wäre ich vorsichtig, insbesondere alles was Tritium enthält. Da steht normalerweise deutlich auf der Packung angeschrieben, daß man es nicht so ohne weiteres ausführen darf.
  3. Aber nur so lange bis der Angreifer merkt, daß die Menschenmenge vor der Zugangskontrolle eigentlich ein viel leichteres Ziel ist als die Leute drinnen... Sent from my iPhone using Tapatalk
  4. Haben wir jetzt die gesamte geistige Verwandtschaft des Göttinger Mescalero hier im Forum, die sich mit der berühmten klammheimlichen Freude über allerlei Dinge abgrinst? Im Übrigen: Wenn Du, wie zu vermuten ist, auf den damaligen Oberst Klein anspielst, dann hat der vielleicht überreagiert und Vorschriften ignoriert, aber ganz bestimmt keine Dörfer "einäschern" lassen. Weißt Du denn, ob Du wenn Du mit der Möglichkeit konfrontiert wärst, daß jemand in einem Kriegsgebiet zwei Tanklaster unter Deinem Hintern hochjagt, besonnener reagiert hättest?
  5. Also einmal abgesehen davon, daß Deine Wortwahl eine von Dir hoffentlich nicht gemeinte Gleichgültigkeit bezüglich Morden an Politiker und ihren "Bütteln" (also einfachen Polizisten, Soldaten, oder Fahrern) zum Ausdruck bringt, ebenso abgesehen davon, daß die Passagiere und Besatzung der Landshut ohne die geglückte Befreiung die Mehrheit der RAF-Opfer gewesen wären: Auf Massenmorde, die sich nicht gegen die Mächtigen sondern z.B. gegen Schüler und Lehrer richten, reagieren Politiker und Bürger doch ähnlich verquast.
  6. Wobei die Schweiz in puncto Waffenrecht ja immerhin Ausländer zweiter Klasse kennt. Ich weiß allerdings nicht, wie die meines Wissens möglichen Ausnahmen von der Länderliste in der Praxis gehandhabt werden--sagen wir, ein Türke wohnt und arbeitet schon seit Jahren legal in der Schweiz, hat vielleicht sogar eine autochtone Schweizerin geheiratet und erzählt den Kindern die Geschichte vom Tell statt der vom Atatürk, hat der Probleme mit einer Ausnahme?
  7. Eine Verschwörung braucht es nicht wo Blödheit als Erklärung raucht. Es kann sich die selbe Person Sorgen um Impfrisiken machen, gar deswegen die Kinder nicht impfen und an eine Verschwörung der Ärzte mit der Industrie glauben, und gleichzeitig im Beisein der Kinder eine Zigarette nach der anderen rauchen und fahren wie ein tollwütiges Wildschwein. Die Leute gehen halt mit Risiken nicht rational um.
  8. Die auch damals schon fehlgeleitet war. Ein paar Kostproben zur Auswahl: Es ist menschlich verständlich, daß Polizeikollegen den Herrn Kurras decken wollten, vielleicht in der Annahme, es sei ihm ein Unfall passiert und er solle nicht sein Leben lang dafür büßen. Eine bessere Untersuchung hätte vielleicht relevante Tatsachen ans Licht gebracht, mit denen die 68er Bewegung und ihr Gefolge bis zur grünen Partei anders gekommen wären. Der Einsatz geheimdienstlicher Mittel war ein völliger Reinfall. Die Kommies wurden im Effekt von unseren Behörden mit Feuerwaffen und Sprengstoff (auch noch zur Verwendung gegen ein jüdisches Gemeindezentrum!) ausgestattet, aber wesentliche Erkenntnisse zur Zerschlagung terroristischer Strukturen wurden dadurch nicht gewonnen. Insbesondere wurden auch keine Erkenntnisse zur Verstrickung ausländischer Mächte gewonnen, die für die Geheimdienste vielleicht ein angemesseneres Betätigungsfeld gewesen wären. Selbstverständlich war die (schon vorher angedachte und von den Jägern geforderte) Waffenrechtsverschärfung auch vollkommen nutzlos, wenn die Täter Kriegswaffen von unserem eigenen Staat und von auswärtigen Staaten und staatsähnlichen Organisationen bekommen. Der Rechtstaat wurde mit Dingen mit dem Kontaktsperregesetz ziemlich weit gedehnt. Gut, vielleicht war das notwendig. Weniger nachzuvollziehen ist, wieso ausgerechnet Strafgefangene, die wegen schwerster Verbrechen eingesessen haben, ganz ungewöhnliche Sonderbedingungen wie gemischtgeschlechtlichen Einschluß und Berge von Büchern, Möbeln und Unterhaltungselektronik bekommen haben, so daß sie in der Lage waren, darin Feuerwaffen zu verstecken und ein Kommunikationssystem aufzubauen. Anstaltsmöbel und gleichzeitig fünf Bücher auf der Zelle hätten es auch getan. Das ganze Brimborium mit Streifenpolizisten, die plötzlich mit der MP herumlaufen, sollte vielleicht zur Beruhigung des Volkes dienen, hat aber eher das Gegenteil verursacht. Im Rückblick war das eine kleine Verbrecherbande, die auch von der politischen Linken weitgehend isoliert war, wenn auch mit vielen Sympathisanten. Hätte man in der Sache und in der Kommunikation die Typen als kleine Verbrecherbande behandelt anstatt sich auf ihren Kokolores mit "Krieg" und "bewaffnetem Kampf" einzulassen, dann wäre vieles vielleicht anders gekommen. So schlimm die Morde waren, wir hatten damals 20,000 Verkehrstote im Jahr in den alten Bundesländern.
  9. Wie schnell man sich täuschen kann. Viele "Sturmwaffen"-Verbote in Amerika betreffen olympische Pistolen, weil Kurzwaffen mit Magazin außerhalb des Griffs ja verkappte Maschinenpistolen sein müssen... Was einen trifft, trifft über kurz oder lang alle.
  10. Dahinter verbirgt sich ein Denken, das gerade nicht den Bürger in Uniform will, sondern zwei gespaltene Persönlichkeiten mit und ohne Uniform.
  11. Das deutsche Waffenrecht ist doch auch jetzt schon viel restriktiver als von der EU vorgegeben. Die Einschränkungen sind verpflichtend, die verbleibenden Freiräume optional.
  12. Wobei Flinten für einen terroristischen Angriff auf eine konzentrierte, ungeschützte Menschenmenge vermutlich nicht die ungeeignetste Waffe sind...
  13. Ruhig Blut. Wir sind auf der gleichen Seite. Kein Grund ausfällig zu werden. Ich glaube Dir auch gerne, daß Du um Klassen besser schießt als ich. Ändert aber nichts daran, daß Verteidiger mit verdeckter Kurzwaffe gegen mehrere Angreifer mit Sturmgewehren und Sprengstoffwesten, die einfach nur wahllos töten wollen, keine besonders günstige Ausgangslage ist.
  14. Fraglich. Wer wahllos in eine Menschenmenge schießen will, der braucht im Gegensatz zum Verteidiger nicht irgendein bestimmtes Ziel zu treffen. Egal ob Voll- oder Halbauto, ein größeres Magazin irgendwo in eine Menschenmenge zu leeren braucht nicht viel Zeit. Ein Verteidiger muß merken, was los ist, aus einer verdeckten Trageweise ziehen, präzise schießen, und das alles, bevor er erschossen wird. Falls Du einen Stand hast, auf dem das toleriert wird, nimm einmal den Timer und nimm deine Zeit um vom Piep aus dem verdeckten Holster zu ziehen und zwei Kugeln auf ein zehn Meter entferntes Mannziel zu setzen. Die Verdeckung sollte realistisch sein--die Photographenweste, die man bei IDPA benutzt, zählt nicht. Addiere ein oder zwei Sekunden um von Condition Yellow auf Condition Red zu kommen, denn im wirklichen Leben ruft niemand "Standby" bevor es piepst. Dann nimm als Vergleich ein modernes halbautomatisches Gewehr Deiner Wahl, tu ein 30-Schuß Magazin rein, und mach es einfach in den Kugelfang leer so schnell Du kannst. Vergleiche die Zeiten. Realistischerweise wird der Verteidiger bestenfalls zum Schuß kommen, wenn der Angreifer das erste Mal nachlädt oder eine Funktionsstörung hat--in dem Fall hat der Verteidiger dann vielleicht den Vorteil, daß der Angreifer mit diesen Schritten nicht besonders schnell und geübt ist. Versteh mich nicht falsch, seit wohl knapp zehn Jahren vertrete ich in diesem Forum, und noch länger außerhalb, die Meinung, daß wer eine Waffe tragen will, auch jedes Recht hat, das zu tun. Aber man sollte den Leuten nichts versprechen, was die Waffen nicht auch halten können. Ein Angreifer, der vollkommen wahllos töten will, hat gleichzeitig den Vorteil der Initiative und daher der Überraschung und den Vorteil, daß er seine Zerstörungskraft nicht auf ein spezifisches Ziel lenken muß. Beides vereinfacht ihm die Erreichung seines Ziels massiv im Vergleich zu einer auf ein bestimmtes Ziel gerichteten und defensiven, daher reaktiven, Kampfführung, egal ob er Bomben, Schußwaffen, Lastwagen, Benzinkanister oder sonstwas verwendet.
  15. Es bleibt, glaube ich, auch bei einer wehrhaften Bevölkerung. Wenn einer wahllos töten will, egal ob die Motivation jetzt religiös, rassistisch, wegen Schul- oder Berufsproblemen oder sonstwas ist, dann wird ihm das auch gelingen. Gegenwehr kann die Opferzahl reduzieren, aber der Schock, von dem letztlich der größere Schaden für eine Gesellschaft als Ganzes ausgeht, wäre wohl gleich groß, hätten die Jungs sich wegen Gegenwehr sofort in die Luft gejagt und damit nur die Hälfte der Opfer töten können. Ich für meinen Teil hätte wohl auch auf einem Rockkonzert oder Fußballspiel keine Kanone dabei, auch wenn es mir da erlaubt wäre. Das sind Anlässe, zu denen man gemeinhin bequem sitzen und einen über den Durst trinken will. Wenn einer in mein Haus eindringen würde, und erst recht, wenn es mir dann noch möglich ist, mich in einen Schutzraum zurückzuziehen, und er dann die Tür gewaltsam öffnen würde, hätte ich vermutlich eine effektive Antwort. Auf der Straße mit viel Glück und nur in größter Not, denn in einem Moment der Überraschung eine gut verdeckte Winzwaffe ins Spiel zu bringen ist keine taktisch gute Ausgangssituation. Aber gegen zielloses Morden gibt's kein Universalheilmittel--am ehesten noch, daß man demographische Gruppen, die dazu neigen, aus dem Land aussperrt, auch wenn man das eigentlich nicht gerne macht, weswegen Israel sich ja die Mühe mit der Mauer macht.
  16. Das wäre dann eher ein Problem, daß sich die Intelligenzforschung in etwas verrannt hat. Es liegt doch eigentlich aus der allgemeinen Lebenserfahrung auf der Hand, daß erstens ein Intelligenztest nicht perfekt sein kann, weil er gewisse Proxies für die allgemeine Intelligenz messen muß, die zwar mit dem Generalfaktor gut korrelieren mögen, andererseits aber bei voriger Kenntnis des Testformats geübt werden können; zweitens, daß praktisch jede Fähigkeit im Leben eine Mischung aus Talent und Übung ist, die dann zusammen in die erbrachte Leistung eingehen; drittens, daß selbst diese beiden Dinge nicht klar unterscheidbar sind (wenn ich den ganzen Tag Denksportaufgaben mache, die einem Intelligenztest ähneln, wieviel meiner Leistungssteigerung ist spezifisch für solche Tests und um wieviel werde ich vielleicht wirklich intelligenter?). Als Beispiel aus dem Bereich dieses Forums: Mir ist vollkommen klar, daß auch wenn ich soviel üben könnte wie Jerry Miculek, meine körperlichen und mentalen Voraussetzungen nicht geeignet wären, so gut zu schießen wie er. Genauso klar ist, daß wenn ich eine Übung bis zum Erbrechen trocken im Keller und scharf auf dem Stand schieße schon mit einer relativ geringen Intensität dieser Übung meine Leistungen dramatisch ansteigen und mit einer hohen Übungsintensität weiter ansteigen würden. Oder als extremes Beispiel über Artgrenzen hinweg: Wenn ich eine Lehre zum Parfümeur machen würde, dann würde meine Fähigkeit, Gerüche auseinanderzuhalten, drastisch ansteigen; trotzdem würde sie nie entfernt an die entsprechende Fähigkeit meines Köters heranreichen, auch wenn ich den ganzen Tag lang den Bürgersteig beschnüffeln würde. Es liegt nahe und entspricht jedenfalls meiner Lebenserfahrung, daß sich das bei kognitiven Leistungen ähnlich verhält.
  17. Sehr schön ist schon die Formulierung von der "Sachkunde-Lizenz." An und für sich ist Sachkunde ja eine Feststellung, die man trifft, und die als solche nichts mit Charaktereigenschaften, irgendwelchen Mitgliedschaften oder dergleichen zu tun hat. Sachkundig kann auch jemand sein und bleiben, der gerade lebenslänglich absitzt, genauso wie ein Knacki z.B. Abiturient bleiben kann. Der Verband möchte das offenbar gerne umbiegen in eine "Lizenz", die an Wohlverhalten, wie z.B. die Zahlung von Mitgliedsbeiträgen, geknüpft ist. Eine schöne Illustration der Feststellung, daß der größte Feind des deutschen Waffenbesitzers der deutsche Waffenbesitzer ist...
  18. Ohne den Antrag gelesen zu haben: Du hast natürlich recht, aber das kann man als technisches Detail ansehen, das vielleicht auch von Journalisten übersehen wird. Mit einem Bedürfnis Selbstschutz/Sport/Sammeln zum Ankreuzen und einer Vermutung, daß jemand, der dieses Bedürfnis angibt und für eine Kanone zu zahlen bereit ist, schon auch ein Bedürfnis hat, wäre dem Bedürfnisprinzip Genüge getan und trotzdem könnte man salopp sagen, es sei abgeschafft.
  19. Vielleicht könntest Du mit einem besseren Abzug geometrische Muster in den Himmel illuminieren. Vielleicht aber auch nicht...
  20. Eine wesentliche Frage ist dann, wie man Leute mit Interesse an Waffen und insbesondere am Selbstschutz, für das einigermaßen regelmäßige Sport- und Spaßschießen gewinnen kann. Ich kenne hier einige, die nachdem es in meinem Bundesstaat endlich den Waffenschein gibt, das Seminar dafür gemacht haben, sich eine Glock zugelegt haben, und die liegt dann wenig benutzt und nie getragen daheim herum. Ist natürlich besser als sie wären hoplophob, aber so richtig eingebunden sind sie damit auch nicht. In meinem Bekanntenkreis lade ich die ganz gern auf den Stand ein (insbesondere im Fall gutaussehender Damen, aber auch geschäftliche Kontakte oder aus der Kirche und so weiter) und das macht ihnen auch Spaß und ist interessanter als eine Einladung zum Kaffee. Die Leute zum Schießen auf Matches zu bewegen ist schon deutlich schwieriger.
  21. Das dürfte sogar in der Mehrzahl der Fälle funktionieren, wo er eine Knarre hat. Mit demselben Argument kann man es auch mit einer Softairwaffe, oder einem physischen oder verbalen Bluff probieren. In den meisten Fällen dürfte auch der Satz "Ich will Sie nicht erschießen!" wirken, vorausgesetzt der Angreifer versteht ihn und ist auch nur entfernt bei Trost. Die Frage ist, will man sich von vornherein auf einen unbequem zu transportierenden physischen Bluff festlegen, der auch bei Außenstehenden zu erheblichen Mißverständnissen führen kann, was gerade vorgeht? Wie reagiert man selber? Hat man das schauspielerische Talent, die Übung und die Coolness, den Bluff überzeugend durchzuzuiehen, wissend das es ein Bluff ist, wenn es nottut, und die Disziplin, sich gegenüber Außenstehenden immer korrekt zu verhalten (sagen wir, Coopers Regeln diszipliniert einzuhalten), ebenfalls wissend, daß es ein Bluff ist? Ist selbstverständlich kein praktisch gemeinter Rat, aber ich könnte mir vorstellen, daß Leute mit großem Waffenschein Schwarz deutlich mehr Disziplin in diese Richtung entwickeln, aus ganz praktischen Gründen.
  22. Für einen Raub, bei dem der Räuber natürlicherweise die Initiative hat und sich Ort, Zeit und Opfer aussuchen kann, ist das auch gar keine schlechte Idee. Es gibt da ja auch den berühmten Labello-Fall, nachdem ein als Schußwaffenattrappe verwendeter Lippenstift nicht zur Strafschärfung wegen Verwendung einer gefährlichen Waffe führt. Von daher führt die Attrappe im Vergleich zum Original zum gleichen Erfolg wenn's gut geht und zu weniger Ärger wenn's daneben geht. Dem Doreau geht es aber, wollen wir hoffen, nicht um einen offensiven sondern um einen defensiven Waffeneinsatz, und dabei hat die Schreckschußwaffe alle Nachteile einer Schußwaffe, aber keinen ihrer Vorteile außer dem einen der abschreckenden Wirkung und vielleicht noch eine gewisse Wirkung der heißen Gase und Druckwelle. Mit würde das als höchst unvorteilhaftes Kosten/Nutzen-Verhältnis erscheinen.
  23. Nun, es gibt in Illinois eine Waffenbesitzkarte und manches, insbesondere durch Gemeindesatzungen, war restriktiver als in Deutschland, anderes liberaler. Hundert Jahre lang hat sich der oberste Gerichtshof geweigert, die Worte der Verfassung umzusetzen. Daß er es jetzt getan hat liegt nicht so sehr am bloßen Vorhandensein der Worte, die man ja auch ignorieren kann, sondern am Einsatz der Bürger. Interessanter als Dinge zum Waffenrecht, die man auch auf Wikipedia nachlesen könnte, wäre allerdings, wen genau Du unter "die regierenden in Amerika-die alten Kriegstreiber" verstehst. Könntest Du diese Gruppe für uns näher präzisieren? Die größte und älteste westliche Demokratie ist jedenfalls kein völlig absurder Vergleichspunkt. Natürlich sind Verhältnisse nicht 1:1 übertragbar, aber das sind sich auch zwischen Bayern und Brandenburg nicht. Ich kenne mich mit der Schweiz nicht so gut aus, aber soweit ich mich entsinne ging das bis 1999 oder so ungefähr in der Hälfte der Kantone. Ich wünsche den Schweizern, daß sie diese Freiheit zurückbekommen. Ach Gottele, jetzt wird's richtiggehend süß. Die freie Tempowahl gibt's auch in der Schweiz oder in Frankreich nicht. Die Amis machen andererseits Fortschritte in dieser Sache. Vielerorts wo durch idiotische Bundesgesetze die Staaten zu 55 oder 65 mph genötigt wurden, gibt's inzwischen 75, einige Staaten experimentieren mit 80 oder 85 (alles mph), und mehr geht auch in vielen europäischen Staaten nicht. Dazu kommt, daß in Amerika vielerorts ohne Auto es schwer wäre, einen Job zu behalten, weswegen es eine große soziale Härte darstellen würde, jemanden den Führerschein abzunehmen, der eigentlich keinen haben sollte. Noch ein paar Jahre Allparteienlinksgrün in Deutschland, Millionen von Leuten, die buchstäblich fahren wie im Orient (ich saß mal bei einer Ägypterin als Beifahrer in einem gut motorisierten Wagen!), und am Schluß darf man in Amerika schneller fahren als in Deutschland... Die Logik Deines Satzes erschließt sich mir nicht so ganz, aber Du könntest da auf etwas Interessantes gestoßen sein: Gäbe es wirklich irgendwelche Probleme, wenn sich die Leute Kleinkaliberwaffen, oder von mir aus alles was auf Neugelb geht, frei oder jedenfalls sofort nach Vereinseintritt kaufen könnten? Wir haben ja auch nicht gerade marodierende Horden von Luftgewehr-, Armbrust- oder Sportbogenschützen herumlaufen. "In Einzelteile zerlegen" heißt wohl, daß ich versuche, mich ernsthaft mit Deinen Beiträgen auseinanderzusetzen. Und das Wort "Banalitäten" für Deine Beiträge hast Du benutzt, nicht ich...
  24. Die geringe Bevölkerungsdichte der USA kommt daher, daß in weiten Teilen kaum jemand wohnt. Was hat aber der Umstand, daß die USA z.B. Alaska besitzen, was schon alleine die Bevölkerungsdichte wesentlich verringert, mit dem Waffenrecht in den Gegenden, wo die Leute wohnen, zu tun? Es ist wohl allen klar, daß einfach in die Wüste oder in die Tundra fahren und eine Felswand als Schießstand benutzen in Deutschland nicht geht, aber das geht in Amerika auch nur für einen verschwindend kleinen Teil der Bevölkerung. Die Behauptung, daß ein liberales Waffenrecht zu einem "sprunghaften Anstieg" von Delikten mit legalen Waffen führen würde, wird vor jeder Liberalisierung vorgebracht, tritt aber erfahrungsgemäß nirgendwo ein. Warum sollte das in Deutschland anders sein? Nimm die Liberalisierung in Illinois in den vergangenen zwei Jahren, in der viele kommunale Schußwaffenverbote außer Kraft gesetzt wurden und Waffenscheine eingeführt wurden. Chicago hat ohne Frage ein Problem mit Kriminalität mit Schußwaffen, aber die entsprechende Klientel kauft auf dem Schwarzmarkt und würde wohl schon aus Prinzip keinen Schein beantragen, selbst wenn sie ihn bekommen könnte, was aber wegen des Vorstrafenregisters in der Regel nicht der Fall ist. (Eine kriminelle Karriere führt in der Regel nicht nahtlos vom sauberen Führungszeugnis zum Mord.) Die Bevölkerungsdichte im Umland Chicagos ist mit den dichtbesiedelten Regionen Deutschlands vergleichbar--ungefähr 500 Leute pro Quadratkilometer in der weiteren Region. Das einzige, was man von den neuen Waffenscheininhabern hört, sind ein paar verhinderte gewalttätige Straftaten, bei denen auch die Polizei, die unter politischem Druck äußerst gegen den privaten Waffenbesitz ist, sagt, daß es gut war, daß ein braver Bürger seine Waffe dabeihatte.
  25. Die "Kampfhunde" taugen eher als Beispiel für eine absurde Hysterie, die insofern mit der Hysterie wenn irgendwo etwas mit Schußwaffen passiert vergleichbar ist. Ein besonders lustiges Beispiel ist der Rhodesian Ridgeback, der anderswo eine gewisse Beliebtheit als Therapie- und Blindenhund hat und vom Temperament her oftmals eine geringfügig weniger faule Variante des Berner Sennenhunds darstellt--oftmals hält der Einbrecher höchstens durch eine Schleckattacke auf. In Bayern landete er auf der Kampfhundeliste, wurde allerdings mittlerweile wegen der offensichtlichen Absurdität dieser Einstufung wieder gestrichen. In Glarus ist er laut Wikipedia noch immer auf der Liste. Eine rationale Herangehensweise wäre gewesen, zu sagen, daß Leute die im Zusammenhang mit offensichtlichen Gewalt- und Alkoholproblemen straffällig werden, sich keinen Hund über einer gewissen Größe zuzulegen haben. Als Unterstützung zur Resozialisierung tut's auch ein Köter, der von seiner Körpermasse her weniger leicht Ärger machen kann und nicht als Einschüchterungsaccessoire taugt. Aber leichter ist es halt, ein Tier oder ein unbelebtes Objekt zu dämonisieren.
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