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Proud NRA Member

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  1. Tja, blöd nur wenn Dein Nachbar es nicht gut findet, wenn Du auch bloß in einer statischen Disziplin KK schießt. "Sportwaffen, Mordwaffen", oder gar noch "Waffen sind demnach Gegenstände, die ihrem Wesen nach dazu bestimmt sind, zur Befolgung der Gesetze gegen Bürger eingesetzt zu werden." Vom linksgrünen Spinner bis zum Ministeriumsreferenten, der seinen diesbezüglichen Äußerungen nach genausogut bei Honni oder schlimmeren referiert haben könnte, finden es ziemlich viele Leute nicht gut, daß Du irgendwelche Waffen hast. Im Übrigen dürfte es ziemlich unwahrscheinlich sein, daß tatsächlich so viele Leute wirklich regelmäßig tragen würden, und diejenigen, die es tun, machen erfahrungsgemäß praktisch nie Ärger.
  2. Geht noch besser. Bei den Amis haben Polizisten schon versucht, zu argumentieren, daß sich jemand verdächtig gemacht habe, weil er das Tempolimit peinlich genau eingehalten hat. Also dürfen sie einen entweder anhalten weil man zu schnell fährt, oder sie dürfen einen anhalten, weil nur wer etwas zu verbergen hat das Tempolimit einhält. Das hält natürlich vor Gericht nicht, aber schon die Idee, dieses Argument ernsthaft einem Richter vortragen zu wollen, spricht Bände. Gab es den von Dir benannten richterlichen Beschluß aber wirklich (ohne daß weitere Verdachtsmomente vorliegen als die Verweigerung des Tests und vielleicht auch der Aussage), und wenn ja, wurde das durch die Instanzen ausgetragen?
  3. Na ja, man könnte vielleicht plausibel argumentieren, daß jeder Eisenwarenladen, der Vorhängeschlösser verkauft, ein Mitbewerber ist, weil das Vorhängeschloß alle Funktionen des elektronischen Sperrelemente besser und billiger erfüllt...
  4. Klingt halt irgendwie dramatischer als "Wir haben ein nicht angemeldetes Kleingewerbe geschlossen." Der Schilderung nach dürften die Kanonen wohl sogar an Berechtigte verkauft worden sein...
  5. Machen zivile doch auch--dazu ist die Picatinny-Schiene da. Hat manchmal auch unerwarteten Nutzen. Ich bin mir nicht so sicher, daß eine schwere Licht/Laser-Kombination an einer Plastikpistole wirklich einen direkten Vorteil zum Heimschutz bringt, aber sie kann als extra Ballast auf einem leichten Plastikrahmen das Ding durchaus angenehmer zum Präzisionsschießen machen, selbst wenn die Batterie seit Jahren leer ist.
  6. Diese Herangehensweise ist in der Softwareentwicklung als "Wasserfallmethode" ein klassisches Beispiel dafür wie man's nicht macht. Aus Bürokratensicht ist es so verlockend: Man schreibt eine detaillierte Spezifikation, schreibt sie aus, und wenn das Endprodukt dann der Spezifikation entspricht, dann hat man das, was man wollte, zum billigsten Preis bekommen. Das Problem ist natürlich, daß es nahezu unmöglich ist, in der Spezifikation wirklich alles zu bedenken, was man wirklich haben will. Die dem Bürokraten risikoreich erscheinende, aber tatsächlich wesentlich risikoärmere Methode ist es, agil vorzugehen, zu experimentieren, und sich Optionen offenzuhalten, wenn man feststellt, daß das was man gemeint hat haben zu wollen nicht das ist, was man wirklich haben will. Im angesprochenen Beispiel wäre die offensichtliche Lösung, für kleines Geld ein jeweils paar Tausend Unterhosen in ein paar verschiedenen Modellen zu bestellen und unter verschiedenen Bedingungen ausprobieren zu lassen. Höchstwahrscheinlich finden sich im vorhandenen Angebot Modelle, die sich als geeignet erweisen. Wenn nicht, kann man auf analoge Weise an Neuentwicklungen für die taktische Supermax-Unterhose herangehen, aber bei dem Budget, das öffentliche Stellen für so etwas einplanen, ist ziemlich unwahrscheinlich, daß dabei etwas herauskommt, das es nicht analog schon auf dem zivilen Markt gibt.
  7. Na ja, auf der anderen Seite ist halt der Kunde König und geliefert wird, was bestellt wird. Bei einem Revolver in .357 mit 260 Gramm Gewicht und Winzgriff gibt es auch offensichtliche Probleme bezüglich der Anwendung. Aber wenn die Leute darauf stehen und das Ding herumtragen (was übrigens perfekt ist wenn man .38 lädt), ist das dann die Schuld des Herstellers?
  8. Na ja, die Sache scheint bei Armeen so zu sein wie bei privaten Organisationen auch. Wenn wir einen Programmierer bezahlen, sogar fürstlich, und es dann nicht möglich ist, ihm einen vernünftigen Computer zu beschaffen, stelle ich mir auch so meine Fragen; nur daß es halt nicht um Leben und Tod geht. Irgendwie ist das aber alles ein wenig komisch. Die grundsätzlichen Argumente gegen die Kleinkaliber-Karabiner als Ersatz für Sturmgewehre hat Jeff Cooper ja schon in den Sechzigern hinreichend und auch recht polemisch dargestellt. Wenn man dann sagt, daß einem viele Schüsse wichtiger sind als die Wirkung eines einzelnen Schusses, dann sollte es eigentlich naheliegen, in die Spezifikationen zu schreiben, daß das Ding auch wirklich zum Serienfeuerschießen taugt. Dann sollte man eigentlich auch erwarten, daß von einem Soldaten, der mit dem Gewehr kämpfen soll, sowohl erwartet als auch es ihm ermöglicht wird, fleißig unter einsatzähnlichen Bedingungen damit zu üben. Munition für Kleinwaffen kostet ja nicht die Welt. Und wenn dabei dann auffällt, daß etwas schiefläuft, dann sollte man das eigentlich zeitnah abstellen, also nach einer Erprobungsphase. Ich kann nachvollziehen, daß man sich mit einem Jagdflugzeugprojekt auf die Schnauze legt. Da gibt es viele Entscheidungen zu treffen, die sich nachher nur schwer korrigieren lassen. Aber bei einem preiswerten und modularen System wie einem Gewehr sollte es doch eigentlich möglich sein, durch Versuch und Irrtum schnell zu lernen. Wenn man an 1000 Mann jeweils ein Gewehr und 10,000 Schuß ausgibt, dann kostet das weniger als ein kleineres Beratungsprojekt für das Ministerium und man sollte danach ziemlich gutes Feedback haben. (Das ist übrigens einer der Gründe, warum ich den Schießsport mag: Wenn ich etwas ausprobiere, sei es eine Technik oder eine Veränderung an der Waffe, dann sagt mir die Waffe zeitnah, ob das funktioniert, und, etwas Munitionsvorrat und Zeit vorausgesetzt, ist es so relativ leicht, sich zu verbessern. Das ist beim Musizieren z.B. anders.)
  9. Vermutlich sogar zum Kämpfen wenn man schlechte Infrastruktur und deshalb keinen zuverlässigen Nachschub hat. Dafür funktioniert natürlich andererseits auch ein 98 sehr gut.
  10. Mal ganz doof gefragt: Angeblich soll die Präzision schon nach zwei flott geschossenen Magazinen auf inakzeptable Werte sinken, also nicht bloß wenn man das Ding als leichtes MG zweckentfremdet. Schießen die beim Bund eigentlich nicht, oder geht es um völlig überzogene Anforderungen, die man sowieso nur mit frisch geputzter und kalter Waffe erreichen könnte? Ich kann jedenfalls von meinen halbautomatischen Waffen sagen, wie sie sich benehmen, wenn man im Laufe einer Sitzung 250 oder 300 Schuß durchhaut. Man sollte doch erwarten, daß im Training (jedenfalls bei manchen Soldaten, sagen wir "Elitesoldaten" oder solche, die bald in Ausland verlegt werden) einmal mehr Muni durchgeblasen wird als im Einsatz, oder sehe ich da etwas falsch?
  11. Zu einem guten Teil wohl Nachahmung. Einer kommt auf die Idee, kriegt jede Menge Medienpräsenz, und das bringt andere Leute auf die Idee, das gleiche zu machen. In Amerika war das in den späten achtzigern und frühen neunzigern bei Postbeamten in Mode. Dann kam Columbine und hat den Briefträgern die Schau gestohlen. Klingt zynisch, ist aber wahrscheinlich eine guter Teil der Erklärung warum es bei den Postbeamten aufgehört und bei den Schülern angefangen hat.
  12. Für diese Tätigkeitsbeschreibung und irgendwie unklare Kriterien grob "asoziales" Verhalten zu definieren, nicht zu reden vom Umgang mit Behinderten, gab es schon einmal einen Begriff, der auch mit "B" anfing. Ob jemand in seinem persönlichen Lebensbereich kreatives Chaos oder preußisch strenge Ordnung bevorzugt, fällt ja wohl eindeutig unter die allgemeine Handlungsfreiheit. Selbst unter wissenschaftlichen oder kreativen Genies gibt es da beide Varianten und alles dazwischen gleichermaßen. Fälle, in denen jemand, der zwei Arme verloren hat, einen waffenrechtlichen Antrag stellt, dürften kein praktisch existierendes Problem sein, und es ist auch nicht Aufgabe des Staates, Körperbehinderte vom Sport auszuschließen--eher noch im Gegenteil. Die Unterscheidung zwischen Exzentrizität und psychischer Störung ist auch ein schwieriges Feld, aber in jedem Fall nicht Sache von jemand der dazu null Qualifikationen hat. Im Übrigen ist, was die Körperbehinderung angeht, der Schießsport eine wunderbare Möglichkeit auch für Menschen mit teilweise erheblichen Behinderungen sich unter fairen Bedingungen sportlich mit Nichtbehinderten zu messen. Es gibt sogar IPSC im Rollstuhl, und das ist gut so.
  13. Mit ICD kenne ich mich nicht so aus, aber nach DSM könnte das in manchen Fällen für eine spezifische Phobie durchaus hinkommen. Eines der Kriterien ist, daß die Phobie die Lebensqualität beeinträchtigt. Das wäre bei einem Grünwähler, der nie mit Waffen zu tun hat, nicht der Fall, aber wenn die Sache so weit geht, in Angst vor oder um den eigenen Ehepartner oder die eigenen Kinder zu leben, dann ist die Lebensqualität schon beeinträchtigt, und die der Familie auch. Ein anderes Kriterium ist, daß der Patient selber einsehen muß, daß die Angst weit übertrieben ist. Das liegt in manchen Fällen sicher vor, wenn auch in vielen der Fälle, die Cooper gemeint hat, gerade nicht--da müsste man, will man jede Blödheit medizinisch umschreiben, eher an andere Diagnosen denken, mit denen man aber vorsichtig sein sollte, denn z.B. politische Einstellungen zu psychiatrisieren hat ungute Konsequenzen, auch wenn es in der Sache manchmal gar nicht falsch sein mag.
  14. Also Tatsache ist jedenfalls, daß seit der Erfindung der Feuerwaffe die ganz überwiegende Mehrheit der Morde mit Feuerwaffen (legales Töten in Kriegen, selbst illegalen Angriffskriegen, gar nicht mitgerechnet) durch staatliche Stellen begangen oder begünstigt wurde. Nicht nur, aber besonders in Deutschland. Mal in ganz überschlägigen Zahlen gerechnet: Sagen wir, wenn einem einmal der Staatsapparat durchgeht und Adolf Nazi Kanzler wird, dann sind das zehn Millionen Mordopfer durch Schußwaffen. Sagen wir, "zivile" Kriminelle kommen auf 100 Mordopfer im Jahr durch Schußwaffen. Das ist ein Größenunterschied von Faktor 100,000. Eine andere Sichtweise: Bei den Morden von Ponar/Paneriai, einem Namen der im Gegensatz zu Auschwitz oder Treblinka kaum jemanden überhaupt etwas sagt, wurden innerhalb von Monaten mehr Menschen mit Feuerwaffen ermordet als in der gesamten deutschen Geschichte durch zivile Kriminelle. (Der damalige Einsatzführer hat übrigens keine zehn Jahre im Knast verbracht--wenn man es aufrechnet, kommt man so auf eine Stunde Haft pro Mord.) Soweit sind das reine Tatsachen. Welches Weltbild Du Dir daraus zimmern willst ist selbstverständlich Dir überlassen. Aber aus diesen Tatsachen kann sich dann doch einigermaßen logisch der Gedanke ergeben, daß ein Schußwaffenmonopol in Händen staatlicher Stellen sozusagen den Bock zum Gärtner macht und der zivile Waffenbesitz jedenfalls nicht das Problem mit Waffen ist.
  15. Die Sache an sich braucht's auch nicht. Es ist noch nicht so lange her, da war der kalte Krieg, und uns wurde beigebracht, daß eines der Kennzeichen eines totalitären Herrschaftssystems sei, daß für Inlandsreisen Ausweise verlangt werden. Wenn man mit Fluggästen anfängt, dann ist es nur logisch, bei irgendeinem Anlaß, oder auch ohne Anlaß, eine "Sicherheitslücke" zu finden, weil Bus- und Bahnreisende ja nicht kontrolliert werden. Und dann wären wir beim Sowjetsystem, jedenfalls was Ausweispflicht für Inlandsreisen angeht.
  16. Die ganze Sache mit den verschließbaren Laufkondomen erschließt sich mir nicht so ganz. Ich verwende ein Plastiklaufkondom zum Holstertraining, aber das ist natürlich nicht verschließbar. Wer bei den Amis eine Waffe für wenig Geld verschließen will, tut das mit einem Vorhängeschloß durch den Verschluß oder Revolverrahmen, und das nicht zusätzlich zum Tresor sondern statt dem Tresor. Ist natürlich nicht optimal für die Verschlußfeder, aber billig und so zuverlässig wie das Schloß es eben ist. Wäre aber wohl nicht Schikane genug für den deutschen Michel. Sind das künstliche Weihnachtsbäume?
  17. Da braucht's nicht die "Lügenpresse." Bei vielen amerikanischen Waffenleuten ist es üblich, jede unbeabsichtigte Schußabgabe oder Schußabgabe auf ein unbeabsichtigtes Ziel als "negligent discharge" (ND) zu diskutieren. Irgendetwas ist in der Sicherheitskette falsch gelaufen, und es ist wesentlich billiger, aus anderer Leute Fehler zu lernen, als sie selber zu machen. Das heißt nicht, daß die Beteiligten schlechte oder auch nur fahrlässige Menschen sein müssen. Aber irgendetwas ist schiefgegangen, und es steht allen Waffenliebhabern gut an, dafür zu sorgen, daß bei ihnen nicht das Gleiche schiefgeht. Fehler macht der Mensch, aber dann bitte hoffentlich neue Fehler und nicht die alten.
  18. Für IPSC oder den Stand trifft das ohne Zweifel zu. Der hauptsächliche Einsatzzweck von Laservisieren ist für defensives Schießen auf kurze Distanz. Der Hauptvorteil ist, daß man die Augen auf der Bedrohung lassen kann und es trivial einfach ist, das Visier zu finden, selbst wenn man die Waffe nicht optimal oder mit der schwachen Hand hält. Auch hilfreich ist, daß bei allerlei Augenproblemen die Sache auch ohne Brille funktioniert wenn offene Visiere oder Reflex schwierig wären. Hauptsächlich kenne ich die Laservisiere von Kompaktrevolvern, die dazu gedacht sind (mit korrektem Holster!) in der Jacken- oder Hosentasche getragen zu werden. Die offenen Visiere da drauf sind normal schwer zu benutzen, zumal in Panik, wenn man um sein Leben Angst hat. Deutschüsse sind auch nur begrenzt empfehlenswert--in Panik verfehlen da selbst eigentlich hervorragende Schützen auf lächerlich geringe Distanz ihr Ziel. Daher die Idee, einen Crimson Trace Griff oder dergleichen auf einen hammerlosen Kompaktrevolver zu setzen. Im Notfall beschränkt sich die Bedienung dann auf Ziehen (Laser geht durch Griffschalter an), Lichtpunkt auf die Bedrohung richten, abdrücken, wiederholen, und es funktioniert auch ohne die gewohnte Brille, aus ungewöhnlichen Positionen, usw. Ein zusätzlicher Vorteil könnte sein, daß der Laserstrahl eine gewisse Drohwirkung haben soll, die einen Kriminellen zur Flucht veranlassen kann. Für alles andere bringen Laservisiere eigentlich wenig, außer, wenn man's mag, einen gewissen Spaßfaktor. Und bei den entsprechenden Kompaktrevolvern ist der Laser auch für's Trockentraining nett--wenn man den schweren Abzug durchzieht und der Laserstrahl sich nicht großartig bewegt ist man auf dem richtigen Weg.
  19. Das ist eine praktische Umsetzung meines Vorschlags, nicht das Frequenzspektrum, sondern die Energieminderung nach Anwendung eines bestimmten Filters zu betrachten. Die Diagramme auf Seite 11 sehen doch, bis auf eine Delle bei 200 Hz oder so, ziemlich wie ein theoretischer gedämpfter Knall aus.
  20. So ganz allgemein zu diesem Thema ist mir ein schöner Spruch eingefallen, den mir jemand zum vorliegenden Thema beigebracht hat: Ein überlegener Akteur ist jemand, der seine überlegene Urteilskraft einsetzt, damit er seine überlegene Fähigkeiten nicht einzusetzen braucht. Der Spruch kommt, soviel ich weiß, ursprünglich aus der Luftfahrt, gilt aber genauso gut bei Selbstschutz mit tödlichen Waffen. Es ist gut, vorbereitet zu sein und sowohl von der Verfügbarkeit der Waffe als auch von den eigenen Fähigkeiten her ein einen Kampf mit der Feuerwaffe entscheiden zu können. Wesentlich besser ist jedoch, wenn man dem Kampf aus dem Weg gehen kann. Das kann so einfach sein, wie eine Minute im Auto zu warten, wenn einem bei Nacht ein Kunde in einer Tankstelle verdächtig vorkommt.
  21. Dürfte sehr von den Umständen abhängen--Waffe, Patrone und insbesondere Pulver, Temperatur, aus all diesen Parametern die Geschossgeschwindigkeit, Mikrophon (natürlich nicht das wirklich vorliegende Spektrum, sondern das gemessene), Wände drumherum. Ein idealer Knall (sofortiger stufenloser Druckanstieg) hätte eine konstante Energie über alle Frequenzen und damit unendliche Energie. Da kommt natürlich noch nicht einmal eine Atombome dran, geschweige denn kontrolliert abbrennendes Pulver. Das gezeigte Diagramm zeigt Energie von 0 bis 2 kHz und danach ziemlich wenig, was mir ein wenig spanisch vorkommt. Bei einem schnellen Einzelereignis wie einem Knall ist es auch problematisch, die Sache in Zeitintervalle zu diskretisieren--von der Wahl der Auflösung des Spektrums in der Zeit wird vieles im Ergebnis abhängen. Was willst Du denn erreichen? Wenn es z.B. um Lärmdämmung geht wäre vielleicht eine besser gestellte Frage: Welcher Bruchteil der Energie bleibt nacht der Anwendung eines bestimmten Filters übrig?
  22. Dieser "Nachweis" dürfte schwer zu führen sein wenn sich der Betroffene nicht gerade verplappert. Daraus, und auch aus anderen, schwerwiegenderen Gründen, ergibt sich die Empfehlung, nach einem Schußwaffeneinsatz erst einmal keine Angaben zu Sache zu machen und mit dem Anwalt zu reden...
  23. Ich kann nicht für Gl0ck sprechen, aber ich wohne, wie mein Benutzername andeutet, in der Vereinigten Staaten, in einem vom Waffenrecht her eher unfreundlichen Bundesstaat in einer hart linksliberalen Gegend. Zum Schießen kam ich auf einem eher ungewöhnlichen Weg: Ich habe mich an der Uni mit Geschichte und politischer Theorie beschäftigt, und dabei bemerkt, daß zum einen sehr viele intelligente Autoren der Ansicht waren, daß ein freier Staat nicht funktionieren kann, wenn die Bürger ihre Waffe aufgeben, und zum anderen, daß die überwältigende Mehrzahl von Morden mit Feuerwaffen von staatlichen Akteuren begangen wurden. So kam bei mir der Wunsch auf, die Sache einmal selber auszuprobieren. Bei mir kam also ungewöhnlicherweise die Beschäftigung mit dem Waffenrecht vor der Begeisterung am Schießen. Mein erster Kontakt mit Feuerwaffen war dann, das ist eine ganze Weile her, der NRA Basic Pistol Kurs. Das sind acht Stunden oder so, angefangen von den Typen von Fausterfeuerwaffen, Sicherheitsregeln, Handling der Waffen, grundlegende Selbstverteidigung, und dann als krönender Abschluß natürlich der praktische Teil--mit allem von .22 bis zum .44 Magnum Revolver sowohl mit Fabrikmuni als auch mit der "Spezialjagdladung" des Lehrers. Tja, und damit habe ich mich genug mit dem Schießvirus angesteckt, um dabei zu bleiben. Dieser Kurs ist nicht für den Waffenerwerb vorgeschrieben, aber stark empfohlen, wenn man nicht Eltern oder Freunde hat, die einem die Grundlagen beibringen. Dann wurde, nachdem ich schon mit dem Schießen angefangen habe, in meinem Bundesstaat endlich auch wieder der Waffenschein zum Führen in der Öffentlichkeit eingeführt, und dafür bracht es einen Kurs. Sechzehn Stunden, wovon die acht für die Einführung vorher anerkannt werden, also nochmal acht, die sich im wesentlichen darum drehen, wo man Führen darf und wo nicht, Notwehrrecht, Holsterbenutzung, und eine triviale praktische Prüfung (torsogroße Ziele auf 10 Meter aus dem Stand in beliebiger Zeit). In bezug auf diese Diskussion hier ist wohl der größte Unterschied zu Deutschland, daß wenn man in Amerika Schießen anfängt, als ganz selbstverständlich vorausgesetzt wird, daß ein Teil der Interesses an Waffen von der Möglichkeit zur Selbstverteidigung kommt, egal ob man dann später ambitionierter sportlich schießt (sei es in einer praktischen Disziplin oder mit Optik auf statische Scheiben), jagt, oder auch einfach viermal im Jahr seine Kenntnisse überprüft. Alles andere erscheint mir irgendwie schizo--ein wenig so, als ob jemand aus sportlichem Interesse an Feuerlöschwettbewerben teilnimmt, aber sich nie Gedanken darüber macht, wie er bei einem Feuer in der Küche reagieren würde. Kaufen kann ich mir im Grunde was ich mag. Die völlig idiotischen Vorschriften von Bundesstaaten, in denen nur bestimmte vom Staat zugelassene Waffen verkauft werden dürfen oder die Magazinkapazität beschränkt ist, gibt es bei mir glücklicherweise nicht. Es fällt, außer bei manchen historischen Waffen, ein Background Check und eine Wartezeit von drei Tagen an. Munition kann ich mir auch online bestellen und je nach Händler liegt das Paket dann sogar einfach vor der Haustür, wenn ich heimkomme. Vollautomatik oder Schalldämpfer sind sehr beschränkt, aber ich habe eigentlich auch kein so großes Interesse in diese Richtung. Es gibt auch noch ein paar andere idiotische Vorschriften; z.B. darf die PPK nicht importiert werden, weil sie zu klein ist. Sinnlose Vorschriften haben wir also auch, aber allzusehr schränkt das meine Interessen nicht ein. Das größte Problem hier in der Praxis ist daß es in extrem linksliberal eingestellten Städten fast unmöglich ist, einen Schießstand zu betreiben, und die Schießstände die es gibt, haben eine panische Angst davor, daß irgend ein blöder Unfall als Vorwand dazu dient, sie zu schließen. Deswegen fällt eine ziemlich lange Fahrzeit an, wenn ich auf einen Stand will, wo man z.B. schnell schießen, aus dem Holster schießen oder Schwarzpulver schießen darf.
  24. Das Problem scheint mir über dieses Forum und Verschwörungstheoretiker hinauszugehen. Manche Jäger sehen in Sportschützen potentielle Wilderer. Manche Schützen in KK- oder allgemein statischen Disziplinen sehen in Schützen, die dynamische Disziplinen ausüben, potentielle Rambo-Imitatoren. Sportschützen sehen in Leuten, die sich mehr für Selbstschutz interessieren unangenehme "Scheinschützen", never mind daß das geltende Recht weder den Begriff des Scheinschützen noch die Befürwortung durch den Vereinsvorsitzenden (der so einmal im Leben fast wie ein kleiner Beamter Macht ausüben kann) kennt. Spaßschützen, die sich gerne der Disziplin des Luftballonschießens wahlweise mit .22 oder mit .44 Magnum widmen wollen, sind erst recht suspekt. Der eine oder andere Bürger, der vielleicht selber ein Erbstück oder eine Reserve für den Notfall auf WBK Schwarz hat, sieht in Sportschützen entweder Säufer, wild um sich schießende Rentner, oder potentielle Amoker. Kurz: keiner gönnt dem anderen seine Waffen, und so sieht unser Waffenrecht dann halt aus. Mit den Siegermächten hat das offensichtlich nichts zu tun. Verschärft wird das Problem wohl durch "die vom Gesetzgeber geschaffene Figur des Sportschützen" wie es in dem sehr lesenswerten Buch "Faszination Waffe" heißt. Das Bedürfnisprinzip verlangt, daß die Leute ein vom Gesetzgeber anerkanntes Bedürfnis geltend machen. Der offensichtliche Grund, sich eine Desert Eagle zu kaufen--ist eigentlich zu nichts gut, macht aber riesig Spaß--ist kein anerkanntes Bedürfnis, also muß man halt eine vom Gesetzgeber anerkannte Konstruktion in Gestalt einer geeigneten Disziplin finden. Schön und gut. Aber das Problem ist: Irgendwann fangen Leute, die man zwingt, etwas zu behaupten, an, das Behauptete selber zu glauben. Und so wird aus dem "shooter" oder von mir aus gar "Waffennarren" (ich habe mit dieser Bezeichnung eigentlich genausowenig ein Problem wie mit "Hunde-" oder "Pferdenarr") der "Sportschütze", der jedes Interesse an Schießen zum Spaß, Sammelleidenschaft, oder eben auch Selbstverteidigung kategorisch verneint, obwohl aus seinen Waffenkäufen eigentlich klar ist, daß sein Interesse nicht ausschließlich der Leistungssteigerung in "ernsthaften" Disziplinen gilt. Verstärkt wird das wohl noch durch eine abstrakte Hoffnung, vom Gesetzgeber eher in Ruhe gelassen zu werden, wenn man nur verstockt genug behauptet, ein ausschließlich sportliches Interesse an Waffen zu haben. Das ist natürlich Quatsch: Es gibt wohl kein Land, in dem ein liberaleres Waffenrecht je von der Minderheit durchgesetzt wurde, die den Schießsport als Leistungssport betreibt.
  25. Irgendwie finde ich das Verdruckste, das das deutsche Bedürfnisprinzip in die deutschen Waffenbesitzer gebracht hat, fast schon erheiternd. Die Furcht vor "Scheinschützen" und ihrem Äquivalent sogar in Diskussionsforen, das Insistieren auf dem sportlichen Interesse, wenn viele Waffen, für man sich ein Bedürfnis sucht, doch irgendwie nicht ganz optimal sind, wenn das Ziel ist, den olympischen Spielen möglichst nahe zu kommen--das hat irgendwie auch etwas Lustiges. In Amerika gibt es für jemanden, der gerne schießt, das ganz allgemeine Wort "shooter." Bei den meisten Leuten, die gerne schießen, liegt wohl eine Mischung verschiedener Motivationen vor: Der Spaß daran, wenn's knallt und raucht. Das breite Grinsen, wenn man ein schwieriges Ziel, auch außerhalb irgendwelcher Sportordnungen, wiederholt trifft. Der Spaß am Besitz historischer Waffen. Der Spaß am Besitz exotischer Waffen. Die Tradition. Die Bedeutung des bewaffneten Bürgers für einen freien Staat. Die Geselligkeit und das Bier nach dem Schießen. Der Ehrgeiz, sich im sportlichen Wettkampf zu messen, sei es mit Freunden, in einer Liga auf dem Stand, oder in überregionalen Wettbewerben. Und eben auch die Fähigkeit, sich gegen einen Angriff wirksam verteidigen zu können. Es gibt natürlich Leute, für die ausschließlich eine dieser Motivationen ausschlaggebend ist, sagen wir den Polizisten, der auch privat trainiert, weil einen Kollegen seine schlechten Schießleistungen das Leben gekostet haben, oder den Sportschützen, der tagein, tagaus strikt regelkonform olympische Schnellfeuerpistole übt. Aber für die meisten Leute ist die Faszination an Waffen doch eine Mischung vieler dieser Elemente. Ein Beispiel: Ein Freund von mir hat eine Colt 1903, die er von seinem Urgroßvater(!!) geerbt hat. Das Ding hat neue Griffschalen und es wurden vielleicht irgendwann einmal Kleinteile getauscht, aber es läuft nach einem Jahrhundert immer noch klasse. Ist das jetzt Kampfschießen (weil es sich um eine defensive Taschenpistole, aber bestimmt nicht um eine Sportpistole handelt), Pflege der Familiengeschichte, Interesse an der Technikgeschichte, Breitensport wenn wir versuchen, damit besser zu schießen als der andere, oder einfach Freude daran, wenn eine Stahlscheibe "Plonk" macht? Es ist natürlich alles zusammen. Man kann die Schießergebnisse mit dieser Pistole aber eigentlich nur würdigen, wenn man den ursprünglichen Einsatzzweck, die Verteidigung auf kurze Distanz, im Auge behält. Daß ich mit einer hundert Jahre alten Taschenpistole keine Wettkämpfe auf 50 Meter gewinne, weiß ich auch vorher. Aber auf 21 Fuß in kurzer Zeit ein Magazin in eine Fläche, die dem vitalen Bereich einen Angreifers entspricht, leerzumachen, das klappt auch nach einem Jahrhundert noch einwandfrei, und damit ist John Browning's Talent als Waffenkonstrukteur wohl klargestellt. Als defensive Pistole einpacken würde ich das Ding natürlich nicht, aber die M&P Bodyguard ist vom Prinzip her nicht anderes--nur halt moderner, schlagkräftiger, und sicherer. Bei den Waffenbesitzern in Deutschland ist das doch nichts anderes. Das sieht man schon an der Auswahl der Waffen. Der eine interessiert sich mehr für Traditionspflege, der andere für die Fähigkeit, im Ernstfall wirksam schießen zu können, wieder ein anderer dafür, wenn's mächtig kracht, und natürlich interessieren sich auch viele für ihre Wettkampfergebnisse. Wenn sich jemand ein KK-Gewehr mit viel Holz, eine moderne Gebrauchspistole mit Tritiumvisier, eine Desert Eagle oder S&W 500, oder eine Hämmerli zulegt, ist es nicht so schwer, zu erraten, welches dieser Motive bei ihm vielleicht stärker ist als bei anderen Schützen. Und alle diese Motive, inklusive Fähigkeit zur Selbstverteidigung, sind vollkommen legitim. Eine Gewissensprüfung ist im WaffG nicht vorgesehen, und soweit ich weiß ist doch Notwehrrecht sogar Bestandteil der verlangten Sachkunde. Warum also laufen die Leute bei einem gewissen Thema gleich rot an, denken an "U-Boote" und wer ihnen "einen Strick drehen könnte", und reden von "SV", genauso verdruckst wie der verheiratete Familienvater, der sich irgendwo seinen extra "GV" holen will?
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