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IGNORED

Gesprengter Lauf durch Öl im Lauf?


chris1605

Empfohlene Beiträge

  • 1 Monat später...

Gerade in der DWJ zum Thema Reinigen gelesen:

 

„Das Lager muss trocken sein, damit die Hülse beim Schuss lidern kann. Ein geöltes Lager würde dies verhindern und der gesamte Gasdruck würde auf dem Stoßboden Lasten. 

Gefährliche Waffendefekte wären die Folge!“

 

Wtf da müssten mir schon sämtliche Büchsen um die Ohren geflogen sein...

 

Hat jemand Erfahrung mit Schäden durch Öl im Patronenlager?

 

 

 

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vor 4 Minuten schrieb JStuard:

"...der gesamte Gasdruck würde auf dem Stoßboden Lasten..."

Wenn ich in der Physik richtig aufgepasst habe ist doch in so einem System sowieso der Gasdruck an allen Stellen gleich.

Ab und an überlege ich mir ja ein DWJ zu kaufen, seit die Autos etc. testen hab ich mir das recht konsequent gespart. Vielleicht zu recht?

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vor 18 Minuten schrieb erstezw:

Wenn ich in der Physik richtig aufgepasst habe ist doch in so einem System sowieso der Gasdruck an allen Stellen gleich.

Der Gasdruck wirkt auf alle Wände des Brennraums gleich.

 

Werden nun aber die Wände der Hülse gegen die Wände des Patronenlagers gepreßt, entsteht hier eine ganz gewaltige Haftreibkraft. Das heißt, die nach hinten auf den Stoßboden wirkende Kraft wird dadurch reduziert, daß die Hülse sich nicht bewegen kann. Ist der Verschlußabstand zu groß, können in dem Fall die Hülsenböden abreißen... weil nämlich der Hülsenkörper im Patronenlager bleibt, und der Boden nach hinten bewegt wird.

 

Sind die Patronenlagerwände aber gut geschmiert, sinkt die Reibkraft wieder ganz erheblich. Die auf den Stoßboden lastende Kraft ist dann höher, weil sie nicht teilweise durch Reibkräfte abgefangen werden kann. Ganz drastisch sieht man das an Patronenlagern mit Entlastungsrillen, wie bei den HK Rollenverschlußwaffen. Hier lidern die Hülsen gar nicht an, weil der Gasdruck auch von außen auf die Hülse wirkt, und sie gar keinen Kontakt zum Patronenlager hat. Die Reibkraft wird also auf Null reduziert.

 

Daß man allein durch reduzierte Haftreibung im Patronenlager aufgrund von etwas Öl allerdings eine Waffe zerstören kann, halte ich für unwahrscheinlich. Die müßte dann mit einem sehr niedrigen Sicherheitsfaktor konstruiert worden sein, das würde sich kein Hersteller trauen zum Beschuß zu schicken.

Bearbeitet von Fyodor
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vor 9 Minuten schrieb JStuard:

„Das Lager muss trocken sein, damit die Hülse beim Schuss lidern kann. Ein geöltes Lager würde dies verhindern und der gesamte Gasdruck würde auf dem Stoßboden Lasten. 

Das würde ja bedeuten, dass die Haftreibung der Patrone im Patronenlager mit eingerechnet ist. Solch eine eine Formel ist mir aber unbekannt. Lidern heiß lediglich abdichten, ob mit oder ohne Öl zwischen Patrone und Lager! 

 

Gruß

SJ

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OMG, das ist wieder mal so eine "Weisheit" nach dem Prinzip Stille Post.

 

Wenn da literweise Öl drinsteht, oder im von Fyodor genannten Beispiel (zu grosser V-Abstand) könnte es vielleicht mal zu nem Problem kommen.

Generell aber ist es genauso eine Mär wie das Kaputtputzen, der hydrostatische (oder wie das heisst) Schock, oder die Vogelspinne in der Yuccapalme...

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Hab auch immer den Verschluss des AR15 tropfnass mit Öl, welches ins Patronenlager mit der nächsten Patrone geschleudert wird.
Funktioniert alles einwandfrei.

 

EDIT:
Es ist aber durchaus vorstellbar, wenn eine Patrone im Larer ist.
Die Waffe ... Mündung nach oben... Öl bis Oberkante rein... und Abzug betätigen...

Bearbeitet von Olga von der Wolga
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vor 11 Stunden schrieb Raiden:

Es wird tatsächlich mit vermeidbaren Schmutzansammlungen und erhöhtem Gasdruck begründet.

Wenn man Öl im Lauf hat und dann wo hingeht wo's schmutzig ist, dann kann der Gasdruck wohl deutlich mehr ansteigen, weil das Öl dann Feststoffe festkleben lassen kann. 

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vor 21 Stunden schrieb Fyodor:

Sind die Patronenlagerwände aber gut geschmiert, sinkt die Reibkraft wieder ganz erheblich. Die auf den Stoßboden lastende Kraft ist dann höher, weil sie nicht teilweise durch Reibkräfte abgefangen werden kann.

Deine Theorie setzt allerdings voraus, dass die Hülse in der Lage ist nennenswerte Kräfte aufzunehmen. Ist sie aber bekanntermaßen nicht. Sie überträgt die vom Gasdruck generierten Kräfte 1:1 auf Patronenlager und Verschluss und wird dabei ggf. sogar dauerhaft verformt.

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Nein, sie nimmt schon Kräfte auf. Die könnte man auch berechnen, da habe ich aber grad keine Lust drauf. Im Bereich von kN wird das schon sein. Im Verhältnis zur Gesamtkraft ist das natürlich nicht viel. Deshalb schrieb ich ja auch, daß eine reduzierte Reibkraft eher nicht für Schäden an der Waffe verantwortlich sein kann. Der Unterschied ist einfach zu gering.

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vor 3 Stunden schrieb Fyodor:

Die könnte man auch berechnen....

Oder einfach mal ausprobieren.
Meine Waschbeckenwasserrandzünderpatronenversuche haben volgendes ergeben:

.22lr in Waschbecken mit Wasser; Zündung durch Seitenschneider; 10 Patronen; RWS HV (stark verkrimpt)

Bei 70% plopt das Geschoss raus ohne verformung der Hülse.
Bei 30% platzt ca. 20% der Hülsenwand auf.

 

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Wir haben vor Jahren in unserer Forschungszeit falsch Kalibrierte Patronen bekommen und die in einen K98 mit Gewalt reingehauen, nach dem Motto was nicht passt wird passend gemacht.
Ende vom Lied war das der Verschluss nicht zu ging und die Patrone nicht raus ging, nach dem Gewalt Akt ist die Auszieherrille abgerissen.
Die Lösung war einfach, Gewehr eingespannt und Luftgewehr mit Bolzen geladen und Feuer frei aufs Zündhütchen.
Dauerte auch nicht lange bis es einen Schlag gab. Die Hülse lag ca. 1 m hinter der Waffe und das Geschoss steckte im Kugelfang, zwar net tief, es fehlte wohl einiges an Druck aber es war nicht mehr im Lauf.
Die Hülse war deutlich länger gezogen aber der Hülsenboden war noch da.

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vor 16 Stunden schrieb erstezw:

Deine Theorie setzt allerdings voraus, dass die Hülse in der Lage ist nennenswerte Kräfte aufzunehmen. Ist sie aber bekanntermaßen nicht. Sie überträgt die vom Gasdruck generierten Kräfte 1:1 auf Patronenlager und Verschluss und wird dabei ggf. sogar dauerhaft verformt.

Ich habe auf die Schnelle keine Messungen gefunden, die angeben, welche Kräfte da wie lange aufgenommen werden. Beim NATO EPVAT Test werden aber geölte Beschußpatronen verwendet, die durch das Öl das Anliedern verringern und so den Druck auf den Verschluß erhöhen sollen. Falls sich da irgendwo Meßprotokolle finden, sollte man eigentlich sagen können, wieviel das Öl wirklich ausmacht. Einmal vorausgesetzt, daß diese Testmethode sinnvoll ist, sollte sich also schon ein nennenswerter Unterschied in der Belastung des Verschlusses ergeben.

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