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  1. Provokation ist nicht verboten -- wenn auch unklug, wenn man sich gleichzeitig in der Zukunft in der Rolle der vermittelnden Landesvaters sieht. Er führt mit einen Sprüchen die Leute ja auch regelmäßig vor. Seine Rede vom "Denkmal der Schande" -- was offensichtlich und angesichts der Größe der Schande der berechtigte Zweck des Denkmals ist -- steht z.B. in einem bemerkenswerten Gegensatz zu der eines intelligenten, angesehenen, wenn auch damals schon etwas betagten Historikers, der es fertiggebracht hat vor dem Denkmal auf Einladung eine Rede zu halten, in der er sich dazu verstieg, andere Länder beneideten (!!!) die Deutschen um dieses Denkmal. Dreißig Sekunden sollten reichen, um durchzudenken, was das eigentlich bedeutet, und dreißig weitere Sekunden erklären dann viel von deutscher "Israelkritik" usw. Das große Geschrei ging aber bei Höcke los, nicht bei Jäckel. Höcke hat ein Element der Erinnerungskultur enttarnt -- nämlich, dass man sich ein Denkmal des Bessermenschentums aufgestellt hat, das irgendwie impliziert, dass "gerade wir als Deutsche" jetzt die besseren Menschen seien, nicht obwohl sondern weil unsere Opas Millionen Juden ausgemordet hatten. Jäckel hat bei all seiner historischen Bildung diesen Zusammenhang nicht erfasst und maximal in die Sch*** gegriffen, was dazu außer Henryk Broder -- der die Veranstaltung als Stele verkleidet besucht hat -- gar keinem der Anwesenden auffiel. Provokation kann nützlich sein, um Verlogenheit zu enttarnen und die Auflösung von Widersprüchen zu forcieren. Der Provokateur genießt deshalb selbstverständlich den gleichen Schutz der Grundrechte wie der Zauderer und darf fleißig weiterprovozieren. All das ist aber nicht strafwürdig, und ein parteiunabhängiger Allerweltsspruch ist es auch nicht.
  2. Die Einordnung in eine Sammlung von Dekorationsgegenständen und das Wort des Besitzers wären ein erhebliches Indiz, wenn auch kein untrügliches. Dieses Argument trifft natürlich -- zumal die von dir genannten improviserten Sprengkörper ja gerne als Alltagsgegenstände getarnt werden -- auf jeden Gegenstand zu. Woher weiß man bei einer Hausdurchsuchung, dass in einem Computer kein Sprengsatz mit Auslösung bei einer bestimmten Bedingung wie z.B. Verbringung aus dem Haus verbaut ist? Woher weiß man bei einer herumstehenden Aktentasche, dass die nicht gleich in die Luft geht? Woher weiß man bei einem Auto, dass es keine Autobombe ist? Also, alles sprengen?
  3. Ich glaube, bei der Angst vor Waffen geht das weiter als nur um die Suche nach einer Scheinlösung für Probleme mit Gewaltkriminalität. Im Waffenrecht verdichtet sich immer ein Gesellschafts- und Menschenbild. Daran würde sich auch nichts ändern, wenn die Deliktrelevanz legal besessener Schusswaffen statt minimal ganz gleich Null wäre. Der kollektivistische Politruk (den es in links, rechts oder korrekter vielleicht nationalistisch, und auch in eigentlich unpolitisch gemäßigt, aber autoritär gibt) hat ein Kommunikationsproblem: Einerseits vertritt er ein Menschenbild, in dem die Menschen selbst zu guten Entscheidungen unfähig sind, deshalb eines Zwingherrn bedürfen, der für sie entscheidet. (Die Frage, die dabei nie beantwortet wird, ist, warum der Zwingherr, der ja doch aus laut diesem Menschenbild schlechten Menschen besteht, besser als die anderen Menschen sein und seine Macht nicht missbrauchen wird, absichtlich oder unabsichtlich.) Andererseits weiß er natürlich, dass die offen totalitären Gesellschaftsmodelle alle brachialst gescheitert sind, und muss sich deswegen wohl oder übel zur liberal-demokratischen Gesellschaftsordnung bekennen, die er eigentlich verachtet. Eine mögliche Strategie dabei ist es, immer schneller immer mehr Dinge zur "Krise" zu stilisieren, die als Notstand außerhalb der Spielregeln abgearbeitet werden müsse. Der bewaffnete Bürger passt natürlich überhaupt nicht ins Weltbild dieses Politruks. Er fühlt sich ja schon von jeder oppositionellen, "delegitimierenden", Rede bedroht. Er bezichtigt sogar freiwillige Fluthelfer, dass sie gar nicht helfen, sondern "delegitimieren" wollten. Ist doch klar, dass ihm da beim Gedanken an Bürger mit Waffen die Muffe saust, selbst wenn diese Bürger völlig brav unpolitisch sind und eine identitätsstiftende Erzählung von der Staatsgründung durch bewaffnete Bürger, denen nach vielen Versuchen friedlicher Regelung zu dumm wurde, nicht -- so wie in Amerika oder der Schweiz -- existiert. Wenn einer einen Kanone hat, dann ist das für die eine ähnlich unverzeihliche Provokation, wie wenn einer auf der Straße das Grundgesetz vorliest. Also: Immer druff!
  4. Das sind nicht nur 20€ Sammlerwert, sondern der Unterschied zwischen Freispruch und hoffentlich Erstattung des Schadens und einer Strafandrohung von fünf Jahren Knast. Abgesehen davon, dass an einem inerten Gegenstand eigentlich für einen "Entschärfer" nichts zu tun ist. Es kann doch nicht wünschenswert sein, dass Beweismittel, die einerseits z.B. einen wirklich geplanten Anschlag beweisen, andererseits auch jemanden als völlig harmlosen Sammler entlasten können, einfach futschgemacht werden, weil der Materialwert ja so gering sei. Der Materialwert von Dokumenten ist noch viel geringer? Sollen die auch der Bequemlichkeit halber in den Reißwolf statt in den Prozess eingeführt werden?
  5. Ist das Fachwort dafür nicht "Unterdrückung eines Beweismittels"?
  6. Ist wie bei Feuerwaffen auch. Lernen und Üben hilft... Man kann mit einer Pistole auf 80 Meter einen Manntreffer beim ersten Versuch setzen, aber die Gangsta verfehlen regelmäßig auf drei Meter, typischerweise nach unten und zur Seite, aus offensichtlichen Gründen. Man kann mit einem AR-15 nach einem Dauerlauf von einem Dachfirst aus auf 600 Meter mit dem ersten Schuss einen Treffer auf ein Mannziel setzen (vermutlich auch mehr, aber das ist das Maximum, das ich im Wettbewerb ausprobieren konnte), aber man kann auch auf zehn Meter aus dem Stehen verfehlen. Mit Messern habe ich mich diesbezüglich noch nicht auseinandergesetzt. Wäre vielleicht mal mindestens einen Lehrgang wert, aber wer übt schon jahrelang täglich Messerstechereien? Sollte man vielleicht mal als Sport etablieren, mit elektrischem Treffermelder wie beim Sportfechten. Vielleicht könnte man sogar, um zum Thema zurückzukommen, Sprühnebelwaffen so sportlich ausprobieren und in der Technik perfektionieren, wobei da die Treffererfassung zu durchdenken wäre....
  7. Der Degen ist eine hocheffiziente Waffe, aber bedarf der Übung. Ich habe das jahrelang geübt, einige Jahre viermal die Woche, und als besonders gut würde ich mich nicht bezeichnen. Gegen einen Typen mit Weltranglistenplatz haben wir das gelegentlich mit Handicap gemacht, dass er z.B. die Beine nicht bewegen und den schwachen Arm auf dem Rücken halten musste. Das Tempo des Gefechts überließ er damit also vollkommen mir. Trotzdem hat er es öfter als nicht geschafft, z.B. mit einem eleganten Schwung seine Klinge so zu biegen, dass er mir eine auf den Handschuh hinter der schützenden Glocke verpassen konnte, bevor ich an ihn rankam. Gegen nicht ganz so starke Gegner, die technisch deutlich besser waren als ich, half mir gelegentlich Körpergröße und damit Armlänge und Linkshändigkeit und "violence of action", wie das beim Häuserstürmen heißt, also zackig rein und überrumpeln, vielleicht auch ein wenig Furcht vor einem nicht ganz sportlichen Treffer erzeugen, bevor sie etwas eigentlich Überlegenes durchziehen konnten. (Mein in der Hinsicht unsportliches Fechten war insofern nicht unsportlich, als dass es abgesprochen und erwünscht war -- diese Art von Gegner hat man auch auf Turnieren.) Natürlich wird man auf der Straße eher unwahrscheinlich auf jemanden treffen, der es kann.
  8. Ob jemand darauf kommen würde, dass dieser Spruch von der SA verwendet wurde, scheint mir eigentlich gar nicht so relevant. (Ich will denken, dass ich vor der Höcke-Sache darauf gekommen wäre, aber das kann auch eine falsche Erinnerung sein.) Man kann ja z.B. auch wissen, dass die Nazis gegen das Rauchen waren, ohne daraus zu folgern, dass Nichtrauchen Nazi sei, gar das Rauchverbotszeichen ein Symbol des Nationalsozialismus. Die eigentliche Frage ist doch vielmehr, ob das damals oder heute einem Normalbürger als spezifisch nationalsozialistischer Spruch auffallen müsste. Da ist die Antwort, dass der Spruch sowohl zeitgleich mit den Nazi als auch hinterher in der Bundesrepublik von Sozen, Christdemokraten, Liberalen verwendet wurde. Wer bewirbt sich denn auf ein Regierungsamt in einem Land und verspricht dann nicht, für dieses Land etwas zu geben? (Nun gut, außer einer gewissen politischen Richtung, wo Leute ganz offen sagen, mit Vaterlandsliebe nichts anfangen zu können, und sich dann erstaunlicherweise um einen Job bewerben, diesem Vaterland zu dienen...) In §86 StGB heißt es "Kennzeichen im Sinne des Absatzes 1 sind namentlich Fahnen, Abzeichen, Uniformstücke, Parolen und Grußformen. Den in Satz 1 genannten Kennzeichen stehen solche gleich, die ihnen zum Verwechseln ähnlich sind." Das wird man aber des Bestimmtheitsgrundsatzes wegen doch einigermaßen eng auslegen müssen, nämlich auf solche Parolen und Grußformen, die jemanden spezifisch als Nationalsozialisten ausweisen und eben nicht nur von Nazi so wie von allen anderen benutzt wurden. Selbst Addi hat sich gelegentlich, wenn es ihm vorteilhaft schien, einen Anzug angezogen und durch Händeschütteln und mit "Grüß Gott" oder "Guten Tag" gegrüßt. Das macht diese Grußform aber nicht zu einer nationalsozialistischen. Anlässlich einer schnellen Google-Suche fand ich z.B. auch auf der ersten Seite der Ergebnisse ein Nazi-Plakat mit der Parole "Für soziale Gerechtigkeit." Das wird aber deswegen nicht zur Naziparole, sondern es ist ein Allerweltsversprechen, so wie eben das Versprechen, alles für das Land zu geben. Er war seit 1924 auch wegen Hochverrats mit zahlreichen Toten vorbestraft, hat diesen Vorwurf auch niemals bestritten oder relativiert, sondern war stolz darauf und hat die entsprechenden Vorgänge jährlich gefeiert. Ist wohl doch eine etwas andere Fallkonstellation als die reine Unterstellung, die Argumente irgendwelcher Art durch das Geschrei "Nazi, Nazi!" ersetzt.
  9. Was beim besten Willen keine Zustimmung zu einer Tonaufnahme ist. Man kann sich auch unnötig reinreiten. Am ehesten noch -- aber mit dem Argument ist man vor Gericht auf hoher See -- ein Notstand, weil Du nur so Beweise erheben konntest, dass das Amt Dir offen eine unsachliche, politisch motivierte Schlechtbehandlung angedeihen lässt. Das Argument wäre überzeugender wenn es durch einen schlagenderen Erfolg als eine allgemeinpolitische Aussage nebenbei unterstützt wäre (sagen wir "Ich weiß auch, dass Sie nicht gefährlich mit Waffen sind, aber Sie sind in der falschen Partei."). Ich würde dazu raten, die Klappe zu halten und einen Anwalt zu nehmen. Sonst kommt als nächstes die Unzuverlässigkeit wegen sechzig Tagessätzen, womit sich die politische Unzuverlässigkeit als Argument erübrigt.
  10. Jedenfalls im Schwäbischen wird dieser Begriff volkstümlich für die strafrechtliche Schuldunfähigkeit wegen einer entsprechenden Störung benutzt... Aber im Ernst: Die zeigen damit doch selbst an, dass sie Dich eben nicht -- noch nicht einmal fälschlich in ihren Wahnvorstellungen -- für gefährlich im Umgang mit Waffen halten, sondern sie zelebrieren offen, dass es rein um die Schikane geht.
  11. Um es einmal ernsthaft aufzunehmen: "Alle prägnanten Begriffe der modernen Staatslehre sind säkularisierte theologische Begriffe," so Carl Schmitt, sowohl ihrer historischen wie in ihrer logischen Entstehung. Das Recht (oder auch die Pflicht) aller Bürger -- nicht einer Ritter- oder Beamtenkaste -- zum persönlichen Waffenbesitz zu Verteidigung seiner selbst und der Gemeinschaft ist dabei das offensichtliche Gegenstück zum Priestertum aller Gläubigen der Reformation. Jeder Mensch ist berufen, selbst die Bibel zu lesen und zu verstehen, zur Not auch gegen den Mann in Rom. Jeder Mensch ist berufen, selbst seine Freiheit und die seiner Gemeinschaft zu schützen, zur Not auch gegen einen einheimischen Tyrannen. So gibt oder gab es das garantierte Bürgerrecht auf Waffenbesitz als Tradition auch nur in protestantisch geprägten Gegenden, Großbritannien (da waren ursprünglich Katholiken ausdrücklich ausgeschlossen!) und seinen ehemaligen protestantischen Kolonien, Württemberg, der Schweiz. (Die Tschechen sind da ein Sonderfall, denn die wurden von den Ösis zwangsweise gegenreformiert, dann dem Sowjetzentralismus unterstellt.) Ein Bürgerrecht auf Waffenbesitz wird deshalb immer in den Kontext einer politischen Zivilreligion eingebettet sein, die eine Säkularisierung des protestantischen Gedankens der Priesterschaft aller Gläubigen darstellt. Bei den Amis geht diese Zivilreligion so weit, dass der Kongress ohne Ironie in ein Gesetz geschrieben hat, dass die amerikanische Flagge nicht nur ein Ding oder ein Symbol, sondern ein lebendes Wesen sei. In Deutschland ist eine solche patriotisch-freiheitliche Zivilreligion derzeit nicht erkennbar. Schon das stolze Hissen der Flagge ist da durchaus unüblich, und wo es doch einer macht, da macht er es nicht korrekt an einem Mast, idealerweise mit Beleuchtung bei Nacht weil die Alternative des täglichen Einholens und Hissens doch etwas unpraktisch ist, sondern hängt sie eher respektlos vom Balkon, und man geht mit dem Verdacht auf Feinrippunterhemden mit Flecken und übermäßigen Konsum billigen Biers oft nicht fehl. Es dürfte kaum ein Deutscher je das Grundgesetz von Anfang bis Ende gelesen haben. Sprüche wie "Deutschland du mieses Stück Scheiße" werden höchstens noch als saublöde, aber nicht als Tabuverletzung wahrgenommen. Mir ist nicht bekannt, dass im deutschen Radio, in Wirtshäusern usw. Lieder gespielt würden, die zum Gegenstand haben, dass man Stolz darauf sei, Deutscher zu sein, weil man als solcher frei sei, wie das in meiner Wahlheimat völlig üblich ist, und zwar parteiübergreifend. Von einem rituell wie ein Gebet rezitierten Treuegelöbnis zu den Freiheitsgarantien Deutschlands nicht zu reden, das bei den Amis z.B. neben der Hymne auch vor schießsportlichen Veranstaltungen nicht unüblich ist. Soweit in Deutschland derzeit eine Zivilreligion erkennbar ist, hat sie eher "Klima" und "Vielfalt" zum Gegenstand, nicht Freiheit und Eigenverantwortung. Ich fürchte allerdings, dass eine derartige Zivilreligion nicht durch einen Auftritt Jörgs in der Nonnenkutte etabliert werden wird. Es ist eher bezeichnend, dass eine solche Zivilreligion offenbar EkelAlfred nur als offensichtlich unernsthafte Parodie überhaupt vorstellbar ist.
  12. Selbst bei einem nur geliehenen Hund der Nachbarn kannst Du Dir sicher sein, dass ich ausblute und mein Magazin hoffentlich leer ist, bevor dem etwas passiert. (Er sieht's vermutlich genauso, was den Ausgang unsicherer macht, aber Du verstehst sicher, was ich meine.)
  13. Ist auch eine wachsartige Substanz, die bei kalten Temperaturen Flüssigkeiten zähflüssiger macht.
  14. Hängt sicher auch vom jeweiligen Lösungsmittel ab, aber zusammen mit dem mit der absoluten Temperatur abnehmenden Druck könnte das bei sehr kalten Temperaturen seine Grenzen finden weil das Zeug zäh wird. Hängt natürlich auch wieder vom Einsatzzweck ab. Offen im Holster am Gürtel getragen bei einer "Frühlings"wanderung auf einen Berg in Alaska (wenn Petz gerade Appetit hat und etwas verwirrt ist) wird kälter als in der Jackentasche im Zug in Hamburg. Betrunkene, die so wirken, also ob sie randalieren und physisch den starken Max machen wollten, aber nicht so, als ob sie zielgerichtet Tötungs- oder Verkrüppelungsdelikte begehen wollten oder noch besonders gut könnten, insbesondere beim Auftreten in der Gruppe, wären auch eine offensichtliche Anwendung, auch wenn man Schlagkräftigeres aufbieten könnte. Bestell ein paar mehr, und probiere es mal aus. Das muss ja nicht gleich (obwohl sicher lehrreich und bei Leuten, die dafür bezahlt werden, manchmal in der Ausbildung so geübt) absichtlich der volle Selbstversuch sein, aber wenn Du nicht mindest mal gut hustest und den Impuls, die Augen zu wischen, unterdrücken musst, dann weißt Du nicht, was Du von dem Zeug im Ernstfall erwarten solltest. Bei dem Preis kann man das ja finanziell verschmerzen.
  15. Was in einer freien Gesellschaft aber nicht durch verwaltungsrechtliche Schikane, sondern durch Wahlkampf ausgetragen wird.
  16. Die Anhäufung wird vom Sammler doch sogar verlangt, damit ihm die Ernsthaftigkeit seiner Sammlertätigkeit abgenommen wird. Ich häufe z.B. auch Bücher an, so viele, dass ein ganzes Zimmer damit aufgefüllt ist, und das auch nicht reicht. Und das ist manchen Leute bestimmt suspekter als meine (im Vergleich dazu noch im Rahmen bleibende) Anhäufung von Feuerwaffen und Munition. Was aber nichts mit dem Skandal zu tun hat, dass die reine Zugehörigkeit zu einer der größten Oppositionsparteien derart abgestraft wird. Zumal ja auch die abgedrehstesten Verfassungsschutzschreiberlinge meines Wissens dieser Partei keine Pläne zu einem bewaffneten Umsturz unterstellen. Logisch stimmiger müsste man da eigentlich zuerst das aktive und passive Wahlrecht aberkennen, mit dem die Partei ja immerhin laut eigener Aussage ihre Ziele verfolgt, während es für einen Missbrauch von Waffen zur illegitimen Verfolgung der Parteiziele wirklich keinerlei Anzeichen gibt, noch nicht einmal bei böswilligster Lesart.
  17. Capsaicin hat bei normalen Temperaturen einen völlig vernachlässigbaren Dampfdruck. Das dampft nicht ab. Schon gar nicht, ob der molaren Masse, nach oben. Man inhaliert es entweder als Aerosol oder gar nicht.
  18. Tausende? Zig Millionen alleine in deutscher Verantwortung... Über die Verteilung der Zahlen auf Deutschland, Sowjetunion, Japan, usw. brauchen wir uns, glaube ich, nicht zu streiten, um uns einig sein zu können, dass die Anzahl in den letzten hundert Jahren um viele Zehnerpotenzen über der von mit dem Kind nicht verwandten Kindesentführern (vernachlässigbar, zwei Drittel der Täter sind alleine die eigenen Eltern!) oder auch der von Amokern oder Einmännern liegt. Fürchten sollte man sich weniger vor fremden Leuten, die einem Süßigkeiten anbieten, als vor Leuten mit Uniformen, die einem sagen, man bräuchte sich nicht selbst schützen zu können, das machen die für einen, während sie gleichzeitig das Paradies auf Erden einrichten würden. Sollte man eigentlich schon im Kindergarten beibringen...
  19. Ist das so? Persönlich dürften die in der Westzone Geborenen größtenteils weder das eine noch das andere kennen. Aber mit einem gewissen Blick in der Familiengeschichte.... Wie viele Leute hat man aus der Verwandtschaft nicht kennengelernt, weil sie ermordet oder sinnlos im Krieg verheizt wurden? Und wie viele, weil sie mit einem Typen mitgegangen sind, der ihnen Süßigkeiten versprochen hat? Letzteres ist wohl -- wenn man jetzt nicht als Milliardärskind prominent ist oder dergleichen -- wohl weitgehend ein Ammenmärchenszenario mit Fallzahlen irgendwo unter Genickbruch nach Ausrutschen auf Bananenschalen, während ersteres Szenario auf zig Millionen kommt. Es könnte natürlich auch sein, dass man sich gerade auf extrem unwahrscheinliche Risiken konzentriert, um nicht über die wahrscheinlicheren unbequem nachdenken zu müssen. So ähnlich wie jemand, der über der dreißigsten Zigarette des Tages darüber sinniert, ob in seinen Ökoflocken nicht durch in der Luft verteilte Pollen in Spuren unter der Nachweisgrenze das böse Genzeug drin sein könnte, das ihm drei neue Finger wachsen lassen würde.
  20. Kriminologie ist durchaus wichtig, nur nicht so, wie es einem weißgemacht wird. Den meisten Leuten ist klar, dass man einer Aufforderung, in einen fremden Lieferwagen hinten einzusteigen, besser nicht nachkommt. Das ist soweit Alltagswissen, dass diese Aufforderung sogar stereotyp suspekt ist, dass man demjenigen, der sie macht, gute Absichten fast nicht mehr zugesteht. Den Leuten ist aber keineswegs genauso klar, dass jeder Massenmord hinreichender Opferzahl mit der Entwaffnung der Opfer anfängt. Dabei ist die Aufforderung "Gib mir Deine Waffen, die brauchst Du eh nicht, ich beschütze Dich" eigentlich noch um vieles suspekter als die Aufforderung "Steig hinten ein, da drin sind Süßigkeiten und wir fahren wo schönes hin."
  21. Dasselbe sagen die Leute, die meinen, es müsse 10mm Auto oder sonst eine Männerpatrone sein, auch über 9mm Para. Ja, manchmal wirken Waffen nicht (außer sie sind von einer Natur, die Resistenz ausschließt, wie jemanden in kleine Stücke zu zerfetzen). Gerüchte, dass Drogen, Willenskraft, usw. magische Kräfte gegen Reizstoffe oder gar fliegendes Blei verleihen, sind aber stark übertrieben. Alles im Leben ist ein Kompromiss. Nebel ist das einzige, was in nennenswerter Menge in die Atemwege eindringt, was, wenn man eine entsprechende Menge hat, erheblich zur Wirkung beiträgt. Daher ja die dicken Dosen mit Nebel beim Bärenspray. Die Reizung macht es auch schwer, den Atem bewusst anzuhalten. Logischerweise hat da der Wind dann ein erhebliches Wort mitzureden, auch bei beachtlicher Wurfleistung. Stabilisierte Medien wie Schaum, Gels usw. dürften im Vergleich dazu alle länger bis zum Wirkungseintritt brauchen, erzeugen aber eben keine wabernde Wolke, die auch einen selbst oder Dritte betrifft. Ein weiterer, komplizierterer Ansatz, ist natürlich das Aerosol auf kinetischem Wege besser an den richtigen Ort zu bringen, mit Zeug wie Pepperballs oder JetProtector, aber damit hat man dann entweder geringe Kapazität und/oder klobige Wurfsysteme. Nachteile hat alles. Hängt von der jeweiligen Anwendung ab, was am vielversprechendsten wirkt. Wichtig ist natürlich das Üben. Weil Bärenspray im Gegensatz zu Schusswaffen nicht in den Flieger darf, nutze ich am Ende eines entsprechenden Urlaubs immer die Dose für eine Übung. So bekommt man ein gewisses Gefühl dafür, unter welchen Bedingungen das wie funktioniert, wieviel genug ist, dass man selbst mindestens Schmerzempfindung und tränende Augen hat, usw.
  22. Ich weiß nicht, wie man "Herkunft" überhaupt von Sozialisierung, Lebenserfahrungen, Kultur trennen will. Was soll "Herkunft" da bedeuten?
  23. Es gibt natürlich schon lange eine Industrie, die Standardsituationen durch vorformulierte Dokumente abdecken will. Heute machen die auf "LegalTech" und bieten eben elektronische Dokumente an, aber vorher gab's dasselbe Produkt als Formulare im Schreibwaren- oder Buchhandel zu kaufen. Es ist da eben eine Frage, wie viel Beratung und wie viel CYA man zu welchen Kosten haben möchte. Für ein einfaches Vermächtnis wird der Notar oder Anwalt auch auf Standardformulierungen zurückgreifen, die nicht auf magische Weise besser sind, als die in einem entsprechenden "LegalTech"-Produkt oder Ratgeber in Buchform usw., und zu Deinen waffenrechtlichen Fragen wird er kein Spezialist sein. Aber man hat noch mindestens den einen Vorteil, dass man sich nicht selbst in den Hintern tritt, wenn die Sache dann am Ende schiefgeht.
  24. Die mit Ämtern haben vermutlich eher Ersatzbescheinigungen. Eine Behörde, deren Chef oder hoher Funktionär man ist, dürfte sich da eher selten widerspenstig zeigen.
  25. Ich würde das weniger als den Preis der Farbe interpretieren denn als eine Art Strafzettel -- gerade weil im Gegensatz um Außenstand es nicht gleich das Ende der Welt ist, kann man es unbürokratisch dabei belassen statt einen hochnotpeinlichen Auftritt vor dem Vorstand zu verlangen. Wenn der Stand so gestaltet ist, dass ein Anfänger bei sinnvollem Vorgehen das nicht zuverlässig halten kann, dann wäre halt die organisatorische Frage, wie man das verbessern kann, so dass man von den Leuten nichts verlangt, das sie nicht leisten können.
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