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Proud NRA Member

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  1. Wenn man schon den Waffenbesitz nicht als Bürgerrecht anerkennt, sondern als Privileg ansieht, dann wäre gegen eine Unterhaltung, wenn jemand irgendwie durchgeknallt wirkt, ob da etwas ist, ja auch nichts zu sagen. Aber in einem Rechtstaat könnten diffuse Verdachtsmomente bestenfalls ein Grund sein, nochmal etwas genauer hinzuschauen. Wenn jemandem Rechtsfolgen daraus erwachsen, dass ihn irgendjemand irgendwie einschätzt, der sich aber zu den Gründe nicht äußert und als Zeuge vor Gericht erst recht nicht zur Verfügung steht, dann ist das ein massives Problem.
  2. Das ist ganz einfach: So schafft man Stellen für Leute, die gerne fies stürmen wollen, es aber nicht können wenn man mit Gegenwehr rechnen müsste...
  3. Na ja, wie gesagt halte ich es für einen wirklich grundlegenden Unterschied, ob es sich um einen sportlichen Wettkampf handelt, der unter Regeln ausgetragen wird, die gerade dazu bestimmt sind, ernsthafte Konsequenzen nahezu auszuschließen, oder ob es sich um einen Kampf handelt, der ohne Regeln ausgetragen wird.
  4. Ein Brauchtum hängt von einer durchgehenden Praxis ab. Ob die dann wirklich in der Art und Weise, wie man sich das vorstellt, historisch akkurat ist, ist eine andere und im Grunde unbedeutende Frage. Viele Bräuche sind -- und zwar gerade wenn sie lebendig sind -- in ihrer Ausgestaltung durchaus nicht historisch akkurat, sondern verändern sich nach gegebenen Bedürfnissen. (Moden, Kochrezepte, Musik, die als traditionell empfunden, aber eben nicht nur als wissenschaftliche oder historische Veranstaltung als Fossil ausgestellt, sondern aktiv gelebt werden, ändern sich z.B. alle.) Für eine möglichst exakte Nachstellung historischer Gegebenheiten wäre eher die Freiheit von Kunst und Wissenschaft ein Anknüpfungspunkt als das Brauchtum.
  5. Also wenn Du in einer gewissen Sorte von Bars so mit den anderen Gästen redest, dann dürfte das dem Aufbau eines Erfahrungsschatzes in Prügeleien sicher nützen...
  6. Also einmal angenommen, es gibt keinen "Brauchtumserlass" usw. und man muss das aus dem Wort selbst beantworten: Ein durchgehendes Brauchtum aus dem Mittelalter, das damit fortgesetzt würde, gibt es (abgesehen von irgendwelchen spezifischen Wallfahrten usw., die man dann aber kaum der "Mittelalterszene" zurechnen würde) wohl eher nicht. Damit wäre es also als schaupielerische/karnevaleske Sache so ähnlich zu bewerten wie eine Star Wars-Convention, Cosplay, usw. Eine derartige Veranstaltung könnte im Prinzip so weit zum Klassiker geworden sein, dann man sie als Brauchtum ansieht, scheint mir aber eher selten der Fall zu sein. Damit stellt sich eine interessante Frage: Gilt die Privilegierung von Bräuchen nur für "Altbräuche" aus der Zeit vor dem WaffG, oder können sich mit der Zeit neue Bräuche etablieren? Die haben dann natürlich das Problem, dass sie anfänglich eben nicht privilegiert sind, die Veranstaltung an sich also schon Brauch werden kann, das Waffentragen bei ihr aber nicht.
  7. Dafür gibt's auch einen anderen Ausdruck: Feigheit oder auch Selbstgleichschaltung. Meistens sind die Konsequenzen, wenn man sich traut, auch längst nicht so schlimm, wie es sich die Leute ausmalen. Ich habe mal während so eines Diversity, Inclusion, Equity-Trainings auf die Aufforderung, eine Liste von Bekannten und Kollegen zu machen und die nach angeblicher rassischer und sonstiger Privilegierung zu sortieren, vor der Gruppe gesagt, dass ich einen Teufel tun werde, eine Rangliste von Menschen nach ihrer Rasse, sexuellen Präferenz usw. aufzustellen, das habe schon genug Unheil angerichtet. Der Trainer hat das so zur Kenntnis genommen und gut. Es war eher betretenes Schweigen, aber hinterher haben mir auch welche gesagt, dass noch mehr so gedacht hätten -- ich habe es halt ausgesprochen. Mehr passierte nicht. Okay, damit werde ich vermutlich nicht Spitzenpolitiker oder Vorstandsvorsitzender in einem Unternehmen, bei dem diese Funktion wesentlich politische Beziehungspflege ist, aber für solche Tätigkeiten, jedem den Unsinn zu erzählen, den er hören will, geht mir eh jedes Talent ab, werde ich also eh nicht. Die amerikanischen Gründerväter haben "unsere Leben, unsere Vermögen und unsere heilige Ehre" eingesetzt, sich Freiheit nach ihren Vorstellungen zu erringen. Die Männer des 20. Juli haben das mit wesentlich größerem Verlustrisiko für Leben und Vermögen, auch ihrer Familien, getan. Ich war noch nicht in der Situation, mein Leben einsetzen zu müssen, hoffe, nie in sie zu kommen, sehe mich bestimmt nicht als Helden an. Aber irgendwann ist auch mal gut und man kann seine Klappe jedenfalls dann aufmachen, wenn die tatsächlichen Konsequenzen sich aller Voraussicht nach sehr im Rahmen halten werden. Und die Leute betreiben diese Selbstgleichschaltung ja nicht nur unter Druck, wenn man jedenfalls irgendwie aufgefordert wird, mitzumachen. Oftmals machen sich schon im Voraus mit, wollen zwanghaft dazugehören, und registrieren gar nicht mehr, was sie da eigentlich plappern. Die Bilder der Bahnhofsklatscher z.B. hatten eindeutige Züge einer kollektiven Massenpsychose. Die Klimademos ebenso. Äußerer Druck ist da keine hinreichende Erklärung. Es scheint sich eher um ein Bedürfnis nach einem rauschhaften Gemeinschaftsgefühl zu handeln.
  8. Der hat wenn er normal sozialisiert ist aber dasselbe Problem wie die Menschen. Vielleicht noch mehr: "Mein" letzter (eigentlich der meiner Vermieter, aber ich war der Abenteuer- und Gehorsamsonkel) wäre jetzt schon von der Rasse und den Anlagen her nicht so furchtbar geeignet, aber ich habe ihm eben auch beigebracht, dass nicht er, sondern gegebenenfalls ich mich um Konflikte kümmere. Wenn ihn da mal ein bescheuertes Kind verfolgt und mit einem Stock auf ihn schlägt, dann ist das halt so. Für das korrekt ausgeführte Halt auf Trillerpfiff aus Distanz in dieser Situation gibt's ein Lob oder etwas zu fressen. Die Alten hätte ich mir vorgenommen, hätte ich sie gefunden, nicht er. Seine Kampferfahrung mit Leuten war also Null, mit anderen Hunden nur rein spielerisch, also auch wieder sportlich und gerade ohne Verletzungsabsicht. Wenn im Reitstall eine besonders übelgelaunte Katze Streit mit ihm gesucht hat, war das Programm nicht anders: Er bleibt ruhig, ich regle das. Selbst ein Hund, der Schutzhund als reinen Sport macht hat dasselbe Problem wie der menschliche Kampfsportler. Wenn man den Figuranten beim Zubeißen als einen freundlichen Mann mit einem geilen Beißspielzeug kennt, dann kann man damit zwar sportlich gute und sogar hervorragende Leistungen bringen, aber wenn der dann plötzlich ernsthaft kämpft, mit Verletzungs- oder Tötungsabsicht, dann ist das eine nie dagewesene Situation. Natürlich: Manche Hunde, je nach individuellen Anlagen und Rasse haben da mehr Instinkt für die Sache. Manche sehen auch fies aus, obwohl außer Schmusen nicht viel auf dem Programm möglicher sozialer Interaktionen ist. Fies aussehen dürfte auch bei Menschen helfen. Jemand, der Oberarme wie Baumstämme hat, dürfte der Tendenz nach eher in Ruhe gelassen werden. Bei jemandem, der offenbar gewaltbereit und -erfahren wirkt, dürfte es gemischt sein: Mit einer Bikerkutte eine einschlägigen Clubs werden einen Handtaschenräuber wohl eher in Ruhe lassen, aber dafür kracht's wenn ein Konkurrenzclub kommt (oder erst recht, wenn man gar nicht in dem Club ist, dessen Kutte man trägt und der dann kommt!). Das ist ja das Problem: Einerseits dürfte Erfahrung mit echten Kämpfen und auch Brutalisierung durch sie eine Qualifikation sein, die sich nur sehr bedingt durch sportliches Üben, bessere funktionale Muskelkraft, höhere Intelligenz, was auch immer ausgleichen lässt. Andererseits liegt es in der Natur der Sache, dass hauptsächlich Bescheuerte diese Erfahrung sammeln. Folglich führt eine gewisse Art der Bescheuertheit, nämlich Brutalität und das Fällen von Entscheidungen mit schlechtem Verhältnis von Risiko zu Gewinn, zu einem schwer ausgleichbaren Vorteil.
  9. Wobei sich da jedenfalls bei gewissen amerikanischen Einheiten bei einem Teil der Mitglieder der Job mit einer Tendenz zu Kneipenprügeleien der ernsthafteren Art usw. vermischen soll, die dann vielleicht doch wieder Relevanz haben. Ansonsten wären vermutlich Motorradrocker, gewisse Teile der Zuhälter- und Türstehermilieux usw. nicht unqualifiziert. Das könnte ein Grundproblem bei der Sache sein: Die meisten ehrbaren Leute habe keine Erfahrung mit ernsthaften Prügeleien. Waffenlose Kampfsportarten sind dafür auch bestenfalls zur Vermittlung gewisser Techniken geeignet, leiden aber für diesen Zweck unter dem Problem, dass Kampfsport ja gerade nach Regeln ausgeführt wird, die fair sein und schwere Schäden verhindern sollen, also das genaue Gegenteil des Erwünschten, wenn es unfair und wirksam sein soll. Das Gegenüber hat aber möglicherweise erhebliche praktische Erfahrung mit ernsthaften Prügeleien. Diese Erfahrung durch Können zu ersetzen, ohne aber eben die praktische Erfahrung zu machen, könnte schwierig sein. Die praktische Erfahrung auch nur wirklichkeitsgetreu zu simulieren könnte ebenfalls schwierig sein -- selbst Sportarten der härtesten Sorte, bei denen es ordentlich wehtun oder mal in die Notaufnahme gehen kann, sind ja psychologisch doch insofern ganz anders, als dass sie immer noch regelbasiert sind und der zu erwartende Schaden durch die Regeln begrenzt wird, was andere Strategien zu Gewinnstrategien macht als ein Kampf ohne Regeln. Was also tun? MMA für die Weicheier, Hells Angel im Bandidos-Territorium werden für diejenigen, die wirklich Erfahrung sammeln wollen?
  10. Wobei man schon auch die Position beziehen könnte, dass es im deliberativen Prozess um Gesetzesvorhaben -- z.B. im Gegensatz zur tatsächlichen Diplomatie oder zur Verteidigungspolitik -- schlicht kein legitimes Interesse an Vertraulichkeit gibt. Das sollte jedenfalls theoretisch kein Schachern um Interessen sein, sondern eine offene Diskussion um die bestmögliche Umsetzung der Wertentscheidungen der FDGO.
  11. Denen ist das aber schnurzegal. Normalbürger ohne Angst um ihre waffenrechtliche Zuverlässigkeit ignorieren den Quark einfach, schon deshalb, weil sie ihn gar nicht zur Kenntnis nehmen.
  12. Man muss kein Experte sein, auf den man selbst hören würde, um jemanden, der sich als Experte anbietet, als nicht völlig vertrauenswürdig einzuschätzen. Mal eine Person, deren Werk ich aufmerksam gelesen habe, und die Thomas Gast vielleicht gerne wäre, jedenfalls der entgegengebrachten Bewunderung und den Buchverkäufen nach, Chris Kyle. Ohne jede Frage wusste der hundertmal mehr als ich über alles von Kneipenschlägereien bis zum Überleben in den übelsten Ecken des Iraks. Nie im Leben würde ich auf die Idee kommen, dass ich darüber mehr wüsste als er. Gleichzeitig kann ich aber auch feststellen, dass er nur dünn verhüllt darstellt, dass er aus Lust getötet hat, wo andere es nicht tun würden, dass er geplündert hat, dass er nach eigener Aussage einem achtzehnjährigen Soldaten zuhause in Amerika den Kiefer eingeschlagen haben will, weil dessen Freundin ein großes Maul gehabt haben soll, dass er in einem Hotel wegen einer Bemerkung über seine Bekleidung jemanden in Todesangst gewürgt haben soll, dass er dazu noch auch vor Gericht festgestellt Geschichten erfunden hat, die eindeutig nicht stimmen, was ein gewisses Licht auf die anderen Geschichten wirft. Ich kann daraus auch ohne Experte für die genannten Dinge zu sein den Schluss ziehen, dass sein Rat zumindest mit einer gewissen Vorsicht zu genießen wäre, erstens bezüglich der Wahrhaftigkeit der zugrundeliegenden Erfahrungen und zweitens bezüglich der Frage, ob das für mich auch gut ausgehen würde, weil ich keinen executive officer habe, der mich bei der lokalen oder der Militärpolizei mit Hinweis auf mein Heldentum und eine interne Behandlung bei der Truppe raushauen würde. Ich muss auch kein Gehirnchirurg sein, um erkennen zu können, dass ein sogenannter Heilpraktiker vielleicht nicht die richtige Adresse für unerklärte Kopfschmerzen ist, ein approbierter Arzt mit Ansichten, die mir sehr suspekt scheinen, auch nicht.
  13. Die Bürger des unsichtbaren Reichs. Das sind die gefährlichsten! Streng genommen, wegen des Anspruchs, König nicht eines irdischen, sondern eines unsichtbaren Reichs zu sein, das erst am Tag X sichtbar werde, wurde doch sogar schon mal jemand hingerichtet... Jedes Jahr im Frühling gibt's da eine Art Gedenkveranstaltung dazu.
  14. Ganz so funktioniert es natürlich nicht, aber es ist schon bezeichnend, dass Journalisten sich vorstellen, dass es so funktioniere, und das dann nicht irgendwie bemerkenswert finden.
  15. Die Denke hinter diesem Satz ist auch schon bemerkenswert. Weil jemand "nach Einschätzung" von irgendwem einer "Szene" "zugeordnet" wird (von wem? mit welcher Begründung?) soll ihm "automatisch" ein "Recht" "entzogen" sein. Weil es "automatisch" sein soll, also ohne jede Form von Anhörung.
  16. Bei den höchsten und allerhöchsten Herrschaften ist es Gepflogenheit, das etwas feiner auszudrücken, und es geht auch zunächst einmal nicht über das Ausländerrecht, aber ein Fehler wäre es nicht.
  17. Von unserem Territorium aus geht uns das alles an. Beispielsweise wäre eine von Deutschland aus begangene Anstiftung zu Menschenrechtsverletzungen auch dann strafrechtlich relevant, wenn sie nicht solche Ausmaße hat, dass man gleich zum Weltrecht greifen muss. Es ist im Übrigen Gepflogenheit, souveräne Handlungen überhaupt nicht auf anderer Leute Territorium vorzunehmen, es sei denn nach Vereinbarung und Einladung. Kleine Ausnahmen erlaubt das Gewohnheitsrecht wohl für tatsächliche Urlaube usw. Wenn der britische Monarch in Österreich Ski fährt und von da aus sowieso nur symbolisch einem Gesetz seine Zustimmung gibt, dann stört sich keiner daran. Von Deutschland aus dauerhaft ein anderes Land tyrannisch zu regieren, ist dann doch eine andere Hausnummer. Bei den Steuern sowieso. Man mag die bestehende Regelung als ungerecht kritisieren, aber wenn man einen Sportler, der drei Tage zu lang im Land war, ohne darüber nachzudenken, dafür ans Messer liefert, dann bitte auch einen König. Im Übrigen ist die deutsche Regelung ja auch durchaus praktikabel. Sie greift ja nur, wenn er wirklich ziemlich eindeutig hier wohnt. Als Ami hat man da ganz andere Sachen zu bedenken. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Die "normale" OK fragt ja aus Prinzip auch dann oft nicht nach Erlaubnissen, wenn sie sie durchaus bekommen würde, sei es wegen besonderer Verbindungen, sei es weil sie jedem ohne Vorstrafen ausgestellt werden und der Entsprechende (noch) keine Vorstrafen hat. Ob Seine Majestät es wirklich mit Selbstihrer Allerhöhchsten Position mehr vereinbar ansehen, bei der Polizei um Erlaubnis zu fragen, als z.B. ein Motorradrocker?
  18. Ein Haus zu kaufen ist ihm unbenommen. Die steuerrechtlichen Konsequenzen, wenn man länger als die Hälfte des Jahres hier verbringt -- als Privatperson, nicht als extrem langer eingeladener Staatsbesuch -- wären eigentlich auch klar. Ich finde viel interessanter, warum da Leute, die ihr Land in einer Art und Wiese regieren, dass sie selbst offenbar lieber woanders leben und die Vorteile einer anderen Gesellschaft genießen wollen, da eine Ausnahme zu bekommen scheinen. Der hat ja nicht ein Ferienhäuschen in den Alpen, wo er zwei Wochen im Winter Skifahren und zwei Wochen im Sommer wandern geht, der wohnt in Deutschland oder hat in Deutschland gewohnt und offenbar von da aus Staatsgeschäfte seiner Heimat in einer Art und Weise betrieben, die sich nicht unbedingt mit deutschen Vorstellungen und Interessen deckt. Ob seine Leute sich z.B. auch nur an das deutsche Waffengesetz oder auch nur Kriegswaffenkontrollgesetz halten?
  19. Sich da durchzubeißen und trotzdem zu kommunizieren ist die Grundlage des Sprach- und Kulturerwerbs. Als ich ein wenig Isländisch gelernt habe, nicht in der Hauptstadt, wo die Hälfte der Servicekräfte usw. eh Ausländer sind, die es auch nicht können, haben sie und nach einer Woche in die "Stadt" (dort Provinzhauptstadt, in Deutschland der Einwohnerzahl nach ein kleines Dorf) geschickt, um Isländisch zu sprechen. Das hat immerhin gereicht, um z.B. mit dem örtlichen Automechaniker, der gerade nichts zu tun hatte, herauszufinden, dass der mal zwecks Weiterbildung und weiter Welt im Heimatland der Autos in Steinheim an der Murr gearbeitet hat, einige Kilometer weit weg von dem Ort, an dem ich einen Teil meiner Kindheit verbracht hate. Der Leiter der örtlichen "Universität" (ein Studiengang auf Isländisch, marine Wissenschaften, mit vielleicht zwanzig Stundenten, und eben die Sprachkurse) hat regelmäßig die Geschäfte abgeklappert und die Schilder anbringen lassen, dass Anfänger-Isländisch erwünscht sei. In der örtlichen Brauerei haben sie "Speed-Dating" mit gelangweilten Einheimischen organisiert, wo man alle fünf Minuten einen Tisch weiterrücken sollte, und dann einem Einheimischen seine Lebensgeschichte erzählen sollte. Der Kicker in meinem Fall: Es war gerade "Island sucht den Superstar" im Ort, und die waren auch gelangweilt, weil absolut jeder Isländer mit Träumen von einer Gesangskarriere eben in Reykjavík wohnt, die Show aber die Illusion erfordert, man habe das ganze Land abgesucht. Also eine andere Mitstudentin überredet, und dann haben wir beide einfach mal die Erklärung für die Abtretung der Bildrechte unterschrieben und mit dem in einer Woche gelernten Isländisch der Kamera erklärt, wer wir waren, und gesungen. Das Isländische ist in seiner Grammatik so ähnlich wie Latein oder Altgriechisch, mit Konjugation und Deklination von allem, sogar der üblichsten Begrüßung, je nachdem ob ein Mann, eine Frau, eine Gruppe von Männern, eine von Frauen, oder eine gemischte Gruppe gegrüßt werden sollen. Natürlich hört man sich da mit einer Woche oder auch mit einem Monat an wie ein Debiler. Das Geheimnis ist, es einfach trotzdem zu machen. Das geht dann halt: "Mein Name ist Proud. Ich bin aus Deutschland, aber ich tue leben [Hilfsverb und Infinitiv erspart die Konjugation von "leben"] in Chicago in Vereinigte Staaten [die ganz wörtlich übersetzt "Bande von Reichen" heißen ]. Ich tue arbeiten in Finanz. Was tust Du?" Usw. usw. "Die Pilsner [Geschlechter haben die Wörter auch alle] tut gut schmecken. Welche Bier magst Du?" Und ich sage Dir etwas: Mit einer Woche Sprachpraxis ist das gar nicht debil, und jedem anderen ist auch klar, dass es nicht debil ist. Gleichzeitig habe ich schriftlich z.B. Tagebuch geführt oder Email geschrieben, das in besserer Sprache, aber dann halt im morphologischen Wörterbuch jeweils nachgeguckt und gelernt. Wenn jemand wirklich etwas für Bleibeperspektiven von Einwanderern machen würde, dann wäre die Organisation von Gelegenheiten zur Sprachübung z.B. dafür sicher um einiges geeigneter als "gegen Rechts" demonstrieren zu gehen.
  20. Man scheint für die Steuerfreiheit von Umzugsgut sechs Monate zu haben.
  21. Ist das bei einem Umzug, beispielsweise wegen der Annahme einer Stelle, kein steuerfreies Umzugsgut? Die Website des BAZG nennt "Sammlungen" als Beispiel, was alles unter Umzugsgut fällt.
  22. Auf Deutsch, Du sollst aus Angst um Deine Kanonen die Klappe halten.
  23. Ich denke, das "Zurückholen" gehört mindestens in Anführungszeichen. Die Buren waren in Südafrika lange bevor sich z.B. das Reich der Zulu etabliert hat, mit einer Welle von Vertreibungen, die weitere Vertreibungen auslösen, mit denen die Weißen zum großen Teil nichts zu tun hatten. Natürlich haben auch Weiße Land von Schwarzen geraubt, aber eben auch Weiße von Weißen und Schwarze von Schwarzen, und zwar in einer solchen Komplexität, dass die Feststellung eines bestimmten Besitzstandes zu einem bestimmten willkürlichen Datum schwierig und eine "Rückgabe" absurd wäre. Eine Zurückstellen auf den Besitzstand vor der Ankunft der Weißen, also um fünfhundert Jahre, würde schon daran scheitern, dass die damaligen Stämme und Völker gar nicht in nachvollziehbarer Kontinuität existieren. Das wäre ungefähr so, als wenn die Deutschen Anspruch auf Libyen und Tunesien und Algerien erheben würden, weil das ja einmal das Reich der Vandalen war und die Vandalen ein germanisches Volk waren.
  24. Okay, dann kann man natürlich jemanden, der diese Regelung nicht befolgen will, hinausbitten und der hat dem Folge zu leisten. (Einmal angenommen, dass keine besonderen Regeln einer solchen Nutzung des Hausrechts durch staatliche Organe im Wege stehen und das Hausrecht überhaupt für diesen Ort besteht.) Aber ob das wirklich Messermänner abhält?
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