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Proud NRA Member

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  1. Was willst Du auch erwarten? 🤣 Andererseits gibt es eben viele Leute, die eine Kombizange zwei Mal im Jahr zum Herausziehen eines Nagels aus weichem Holz benutzen. Die brauchen kein Knipex. Wirklich nicht.
  2. Aggressiv muss es gar nicht sein, und gerade wenn jemand noch nie wirklich über "ernste" Anwendung von Waffen und die daraus folgenden rechtlichen Konsequenzen nachgedacht hat, dann sollte gerade die völlige Friedfertigkeit und Harmlosigkeit der Person, die das erklären will, klar sein. Eine amerikanische Libertariergruppe hat sich das Stachelschwein als Maskottchen ausgesucht. Es lebt sozial und friedfertig, tut keinem was, hat aber aus naheliegenden Gründen wenig Fressfeinde. Selbstsicherheit empfiehlt sich allerdings sehr, sowohl beim Waffentragen als auch beim Erklären, warum die Bürger Waffen haben sollen. Wenn jemand von "SV" rumdruckst wie ein fünfunddreißigjähriger jungfräulicher Mann vom "GV", den er gerne mal hätte, das ist nicht sehr überzeugend oder vertrauenserweckend.
  3. Na ja, ich hatte da schon meine Erlebnisse mit und meine Erzählungen von Soldaten, samt der nur halb im Scherz erzählten Einsatzdoktrin, man könne sein AR einem von den Spezialkräften geben, wenn der seines leer habe...
  4. Bei welcher militärischen Truppe auf der Welt lernt man denn schießen? (Spezialisierte Verwendungen und militärische Sportmannschaften ausgenommen, aber die dürften für ein Freiwilligenjahr wohl kaum relevant sein.)
  5. Profisport ist noch relativ eindeutig--es geht um die Erzielung von Einkommen. Spitzensport wird da schon schwieriger. Manche Sportarten sind sehr populär, und zur Spitze kommt man nur mit totalem Einsatz seit Kindesalter plus Talent. Andere sind eher exotisch. Wären die besten Leute im Wok-Rennen Spitzensportler, einmal ein ernsthaftes, vielleicht gar verbissenes Bemühen um Bestleistungen vorausgesetzt? Die besten Polo-Spieler? Der Gewinner der Deutschen Meisterschaften in einer Schießsportdisziplin, in der nur fünf Leute angetreten sind? (American) Football für Frauen, wo einen in Deutschland vermutlich die bloße Ausübung zur Spitze macht?
  6. Also bei mir sind hinreichend Schusswaffen vorhanden, deren Anwesenheit der Wahrung des Grundrechts auf Leben dient. Das ist eigentlich wichtiger als größere Besorgungen, mir jedenfalls. Klar, ich habe noch mehr Schusswaffen, die dem Sport und Spaß dienen. Im Übrigen hat die Sorgfaltspflicht zunächst einmal nichts mit der Zweckbestimmung des Gegenstands zu tun, sondern mit seiner Gefährlichkeit und Missbrauchswahrscheinlichkeit. Laut einer Studie eines Wirtschaftswissenschaftlers sind z.B. die in Amerika üblichen, wenn auch meines Wissens nicht vorgeschriebenen, Kindersicherungs-Schutzbügel auf Feuerzeugen eine der effektivsten lebensrettenden Maßnahmen gemessen an Kosten pro gerettetem Lebensjahr. Ob jemand das Feuerzeug nutzt, um sein warmes Essen zuzubereiten, den Advent zu feiern, oder seiner Nikotinsucht zu frönen, ist für diese Feststellung vollkommen unbedeutend. Tatsache ist, dass Gegenstände, mit denen ein Kind leicht im Unverstand sich oder andere töten kann, gerne vollkommen unbewacht dem Zugriff des kleinen Kindes überlassen werden, und das, obwohl ein ziemlich effektiver Schutz nur Cents kostet. Die Qualität des Schwimmunterrichts wäre ein anderes Beispiel. Wenn, bei allem Respekt vor anderer Leute Traditionen und Religionen, jedes Kind früh schwimmen lernen würde, nicht auf Wettbewerbsniveau, aber genug um bis zur Unterkühlung an der Oberfläche zu bleiben, das würde wirklich Leben retten. Es gibt da zahllose weitere Beispiele. Wenn sich da jemand ausgerechnet an den Waffen verbeißt, mit denen eher wenig passiert, dann muss er sich schon nach den Gründen fragen lassen.
  7. Was aber der Bestrafung des Einzeltäters dient. Was ich meinte war, dass nach einem Auto"amok" kaum jemand mit dem als Argument nach einem Autoverbot schreit, und der Bestrafung oder Schikane aller Autofahrer, sagen wir durch einen Bedürfnisnachweis und der Vorschrift eines speziellen Tresors für die Schlüssel (gefolgt von endlosen Diskussionen, wo nun der Schlüssel zum Tresor zu verwahren sei).
  8. Deswegen meine Erfahrung, dass die Leute--und zwar durchaus sogar den Grünen zugeneigte--darauf erstmal gar nicht Ablehnung sondern eher mit Verwunderung reagieren, das habe man so ja noch gar nie gehört und bedacht. Das Problem in Deutschland ist nicht eine Ablehnung der Argumente für ein liberales Waffenrecht, sondern dass sie kaum einer überhaupt je gehört hat, wohl sogar unter den Waffenbesitzern. Wir muten der Gegenseite gar nicht zu, sich in irgendeiner Form mit diesen Argumenten auseinanderzusetzen.
  9. Und auch unter FJS ganz handfeste Industriepolitik betrieben hat, bisweilen zum Vorteil bestimmter Amigos und zum Nachteil des Steuerzahlers. Der hat es aber noch soweit verstanden, darüber nicht das ganze Land an die Wand zu fahren, und ein gewisses Maß anrüchiger Geschäfte, Kumpanei mit Diktatoren aus aller Welt, usw. wurde toleriert, solange Frieden, relative Freiheit und steigende Löhne herrschten. Liberale Ideen, genauso wie Ideen eines liberalen (eher süddeutschen, mehr auf individuelle und historische Rechte als auf staatliche und militärische Gloria ausgerichteten) Konservatismus, hatten es in Deutschland seit 1848 schwer.
  10. Darin dürfte das Problem liegen. Bei Waffen werden ausgerechnet die spektakulärsten Fälle riesig breitgetreten. Das ist in gewisser Weise eine Kooperation mit den Tätern, denn bei den spektakulärsten Fällen ging es den Tätern meistens darum, als Niemand auch einmal gesehen zu werden. Daraus kommt dan die Konzentration auf ganz anders motivierte Forderungen. Bis missbräuchlicher Verwendung von Autos bei Straßenrennen konzentriert man sich dagegen nicht auf das Tatwerkzeug, sondern fordert eher Härte gegen die Täter auch schonmal hart an den Grenzen oder jenseits der Grenzen des Rechtsstaats. Bei missbräuchlicher Verwendung von Autos (oder auch herstellerseits oftmals wirklich schlecht gesicherten Gasherden, oder Elektrowerkzeugen, usw.) durch Kinder wird es weder als Unvorsicht in der Aufbewahrung noch als Erziehungsversagen gesehen, sondern als ein individuelles Unglück.
  11. Das war in Amerika aber zumindest von FDR bis in die Mittsiebziger auch nicht anders. Das kodifizierte Recht auf Waffen bedeutete den linksliberalen (beider Parteien) Eliten ungefähr so viel wie die Rechte des Hauses Hohenzollern der Bundesregierung--alter Zopf. Die Amis haben zwar nicht die Exzesse des Totalitarismus mitgemacht, aber es war doch die Zeit von Allmachtsphantasien der Bundesregierung, der vom FBI erklärten "public enemies" (nicht soweit weg vom "Volksschädling"), usw. Es war dann in den Siebzigern, dass eine nennenswerte Anzahl Amerikaner die Kurve gekriegt hat, sich diesbezüglich zu organisieren. Erste Erfolge gab es in den Achtzigern, aber noch auf einzelne Bundesstaaten beschränkt. Erst 2008 mit DC vs. Heller kam Bewegung in den Obersten Gerichtshof, nachdem zwei Generationen von Juristen, die der Sache bisweilen ihre Karriere geopfert hatten, sich daran abgearbeitet hatten. Es gibt im Übrigen auch in Deutschland historische Traditionen, auf die man sich berufen kann. Meine zugegebenermaßen polemische, aber sachlich trotzdem korrekte Kurzfassung für interessierte Amis ist, dass es in meinem Heimatstaat (Württemberg) bis 1918 das verfassungsmäßige Recht auf Waffenbesitz gab, und fünfzehn Jahre nach dessen Abschaffung gab es Hitler. (Klar, nicht im Sinne einer direkten Kausalität, aber es werden beide Ereignisse doch eine gemeinsame Ursache im sinkenden Stern liberaler Ideen gehabt haben.) Dazu kommt die deutsche Besonderheit, dass bei uns nicht nur die Mehrzahl der Morde mit Feuerwaffen, sondern locker 99% davon in der deutschen Geschichte staatliche Veranstaltungen waren. Da soll einem erstmal jemand erklären, warum ein staatliches Waffenmonopol eine gute Idee sei, und warum man die Gestaltung der Bundesgartenschau einer Herde hungriger Ziegen überlassen sollte.
  12. Je nach Geschmack gehört das zum Sport dazu. Es gibt, um ein Beispiel aus meinem amerikanischen Umfeld zu nehmen, z.B. einen riesigen Unterschied in der Kultur zwischen USPSA und IDPA. Bei USPSA gehört das clevere Ausnützen von Regeldetails und Ungenauigkeiten im Parcoursaufbau bei manchen zum Sport und zum guten Ton. Entsprechend detailverliebt werden dann bisweilen Diskussionen geführt. Bei IDPA würde einen das sehr unbeliebt machen, und die haben einfach eine Gummiparagraphenstrafe für unsportliches Verhalten, wobei mit "unsportlich" auch manche Verhaltensweisen gemeint sind, die in manchen anderen Disziplinen gerade als ausgeprägter Sportsgeist gelten würden. Insgesamt ist es wohl so, dass je mehr eine Disziplin Freistil bezüglich Taktik und Technik sein will, umso detailliertere Regeln benötigt werden, die eingrenzen, was geht. Jedenfalls dann, wenn sie von den Teilnehmern ernst genug genommen wird, dass es Meinungsverschiedenheiten gibt. Nochmal eine andere Methode ist es natürlich, das Ganze (außer selbstverständlich den Sicherheitsregeln) einfach nicht ernstzunehmen, was bei uns vorrangig bei Matches nach Hausregeln ("outlaw") der Fall ist. Da kann schonmal die Squad entscheiden, dass einer, dem für sein SKS die Munition ausgegangen ist, und der dann das Bajonett zum Beenden der Stage verwendet hat, eben dafür Punkte bekommt. Preise gibt's eh nicht.
  13. Na ja, wenn man zum Zwecke einer gemeinschaftlichen Organisation, die noch nicht so besteht, spenden will, dann muss man sich auch auf Fehlstarts gefasst machen. Das ist nicht anders, wenn es um eine Wohltätigkeitsorganisation geht, die irgendwo in Afrika Brunnen bauen will, und dann feststellt, dass es durchaus Gründe gibt, warum die nicht einfach von den Einheimischen gebaut werden, um Versuche von Parteigründungen, oder auch um ein neues Produkt auf Kickstarter. Die Beteiligten tun sich und der ganzen jeweiligen Szene allerdings einen großen Gefallen, wenn sie dokumentieren, dass sie es wie versprochen versucht haben und was schiefgelaufen ist, auf dass der nächste Versuch davon lernen kann. Etablierte schlagkräftige Organisationen auf diesem Feld mit einer Historie erfolgreich geführter Prozesse wie bei den Amis haben wir in Deutschland halt noch nicht, und wenn wir sie haben wollen, dann muss man irgendwo anfangen. In Amerika geht mein Geld derzeit vorwiegend and GOA, SAF, und unsere Einzelstaatsorganisation, mit eher symbolischen Beträgen an NRA und JPFO. Diese ersten beiden scheinen mir zur Zeit am ehesten aufgestellt, mit einer gewissen Effektivität und Effizienz zu liefern. GOA ist aber immerhin 44 Jahre alt, SAF 47, also beide aus der Zeit, als auch die NRA politischer wurde. So etwas bekommt nicht über Nacht.
  14. Also meine Erfahrung ist eigentlich eher ein "Das habe ich so noch nie gehört." Sicher verbunden mit einem gewissen Unbehagen, aber das ist ja bei der Erstexposition zu einem Thema, das mit Extremsituationen zu tun hat, durchaus verständlich.
  15. Das ist schon als Farbkombination geil. Blau ist ja schon im neunzehnten Jahrhundert die Farbe des "rechten" Liberalismus, der sich eher am erreichten Nationalstaat und bürgerlichen und wirtschaftlichen Freiheiten orientiert hat, während Gelb von den Linksliberalen, denen es mehr um eine Ausweitung der Demokratie ging, zur Not auch durch staatliche Eingriffe, gewählt wurde. Damit ist Blau vom Konzept her eigentlich von Braun soweit wie nur möglich entfernt. Aus Nazisicht brauchte man die Liberalen noch nicht einmal zu bekämpfen (als Feinde waren im Wessel-Lied ja "Rotfront und Reaktion", also Linke und Konservative genannt), sondern man hat sie nur verachtet. Ein braunblauer Sumpf ist damit eine ziemlich seltsame Vorstellung. Freilich, mindestens in Österreich gab es das aufgrund von gewissen Besonderheiten der deutschen Geschichte seit 1866 in gewissem Maße, wo sich nicht nur in der Person Jörg Haiders genuin liberale Gedanken mit irgendwie gearteter Sympathie für die Nazizeit vermengt haben, oder jedenfalls mit der Unfähigkeit die einfach als Schande und den eigenen Vorstellungen vollkommen zuwider zu erkennen und zu bezeichnen. Das ist aber ein Zustand politischer Schizophrenie. Es hat doch die CDU nicht nur windigen Provokateuren sondern auch echten Ex-Nazi mit nur teilweisem Wandel ihrer Meinungen eine Platform gebeten. Das war in manchen Fällen extrem unappetitlich, aber man muss dieser Politik auch eine Integrationswirkung zugestehen. Man konnte Beamte, die das schon während der Nazizeit waren, Vertriebene, die ihre nachvollziehbare Wut gelegentlich zu revanchistischen Äußerungen verleitet hat, usw. nicht allesamt aus der Gesellschaft ausschließem, heute würde man vielleicht "canceln" (warum nicht auf Deutsch "kanzellieren"?) sagen. Gerade durch diese Integration, verbunden mit dem Verbot der SRP, wurden auch Typen, bei denen seit Stalingrad keine großen Denkfortschritte mehr aufgetreten sind, auf Demokratie und Transatlantikbündnis geeicht, mindestens äußerlich. Auch die Positionen des "Bernd" decken sich eigentlich weitgehend mit Positionen, die innerhalb der CDU vor nicht langer Zeit noch hoffähig waren, auch wenn sie vielleicht als etwas intellektuell-verschroben und überkandidelt galten. Der "Bernd" ist ja Geschichtslehrer von Beruf, und als solcher nicht ganz so kreativ wie ein Geschichtsprofessor. Viele seiner Provokationen scheinen -- ob direkt und absichtlich oder irgendwie indirekt rezipiert ist eigentlich egal -- wesentlich von Ernst Nolte und Freunden aus dem Historikerstreit der 1980er Jahre übernommen zu sein. Der wurde damals auf der "rechten" Seite in der Frankfurter Allgemeinen und mit Unterstützung einiger bekannter CDU-Politiker ausgetragen. Sicher war das nicht immer eine produktiv ausgetragene Diskussion und auch der Herr Nolte hatte Spaß an der Provokation, die Abwechslung in das langweilige Leben als Ordinarius brachte. Trotzdem war davon die Demokratie nicht in Gefahr und manche der von beiden Seiten eingebrachten Punkte konnten auch durchaus Anlass zum Nachdenken sein. Damals hat man auf solche Provokationen auch noch zumindest teilweise sachlich reagiert, jedenfalls geantwortet. Um nur ein Beispiel zu nehmen: Der Satz vom "Denkmal der Schande" ist ja nicht falsch, sondern offensichtlich richtig, und die Frage nach dem richtigen Umgang mit dieser Erinnerung ist legitim. Wenn der Bundeskanzler sich wünscht, dass es ein Denkmal sei, "zu dem man gerne hingeht" und ein sehr bekannter Historiker direkt vor dem Denkmal erklärt, "andere Länder beneide[te]n [!!] uns um dieses Denkmal", dass gibt es da offensichtlich geistigen Klärungsbedarf, den man vielleicht auch vor der Errichtung hätte austragen können.
  16. Das scheint von der Anatomie des Benutzers abzuhängen. Mit ist die immer bloß im Weg. Gut, vielleicht war mein Papa ja ein Gaul.
  17. Button rifling ist ein üblicher Herstellungsprozess, aber das Ding durchzudrücken ist nicht so ganz einfach, insbesondere wenn es gerade und ohne Verkantung sein soll, was der Präzision förderlich ist. Es gibt z.B. auf YouTube Videos von Leuten, die sich aus Baustahl, hydraulischen Zylindern von der Resterampe, ein paar CNC-Teilen, etc. eine entsprechende Apparatur gebaut haben, aber das geht schon von der Größe der Maschine her über allgemein übliche Werkzeuge hinaus. Möglich ist alles, wenn man denn will. Gezogene Läufe gab es auch schon lange vor CNC.
  18. Also gerade bei einem verwaltungsrechtlichen Gegenstand, bei dem niemandem etwas weggenommen wird, denke ich, dass man keinem Bürger vorwerfen sollte, das, was ihm allerhöchst-großzügig gestattet wird, auch anzunehmen. Einem Funkamateur ist man doch vernünftigerweise (unvernünftige Leute schon!!) nicht böse, wenn er die ihm erlaubte Leistung und Antennenrichtwirkung für so etwas verschwenderisch-luxuriöses wie Erde-Mond-Erde-Verkehr nutzt, jedenfalls solange er seiner Verpflichtung nachkommt, diese Feldstärke auch tatsächlich auf den Mond und nicht auf Nachbars Laptop abzustrahlen.
  19. Haben sie eigentlich schon meistens getan. Der Aufstieg der CDU war das Bauchgefühl "Keine Experimente". Von großartigen Versuchen der Menschheitsverbesserung und Umgestaltung der Welt hatte man nach Stalingrad genug. Die eine oder andere kleine Affäre hat da dann nicht weiter gestört, solange es Frieden und Lohnerhöhungen gab. Heute sind die Leute satt, so dass Frieden (unter der Voraussetzung der Verteidigungsbereitschaft) und Lohnerhöhungen (unter der Voraussetzung der Arbeit) es als Versprechen nicht mehr tun. Die traditionellen Heilsversprechen der etablierten Religionen werden auch als uninteressant wahrgenommen. Und in dieser gesättigten Leere glauben die Leute dann nicht etwa nichts mehr, sondern im Gegenteil alles.
  20. Es gab auch schon Fälle (allerdings die, die ich kenne, in Gegenden, wo das Tragen wenigstens etwas üblich ist), wo es die Frage "Wollen Sie erschossen werden?" getan hat. Wie beim Poker kann ein Bluff natürlich so oder so ausgehen.
  21. Es scheint mir schwierig, jemandem, der eine vom Gesetzgeber geschaffene Regelung nutzt, so wie der Gesetzgeber sie geschrieben hat, "Missbrauch" vorzuwerfen.
  22. Gut, die Medizin ist eh ein Feld, wo das Wort "evidenzbasiert" zu Kontroversen Anlass gibt, und die Psychiatrie und Psychotherapie im besonderen. Aber in diesem Fall dürfte es richtig schwierig werden, da irgendeine empirisch belegbare Voraussage zu treffen. Klar, es kann schon sein, dass unehrliche Steuerzahler auch Jagdvorschriften eher lockerer auslegen als Leute, die sich an Regeln halten, auch wenn's weh tut. Aber die Fähigkeit der Medizin, das durch eine Begutachtung zu eruieren, scheint mir doch mehr als zweifelhaft, dürfte auch von ihr selbst kaum behauptet werden.
  23. Die Fahne dient eigentlich vorwiegend dazu, dass man den Ladezustand der Waffe überprüfen kann, wenn keiner daran rumfingert. Wenn man z.B. vorgehen will, dann ist es sinnvoll, dass man sich ein Bild davon machen kann, dass die abgelegten (und selbstverständlich während dieser Zeit nicht berührten!) Kanonen leer sind. Noch mehr, wenn man, wie jedenfalls bei uns nicht unüblich, die Kanone liegen lässt und zum Auto oder auf den stillen Ort geht. Ist da eine knallige Flagge drin, dann kann sich jeder von ihrem Zustand überzeugen, ohne anfassen zu müssen.
  24. Dann muss da, will man den weiter rechtfertigen, auch jemand durchfallen. Jetzt sind die Dinger schon bei begründetem Verdacht nur begrenzt effektiv, und aus der Bayes'schen Wahrscheinlichkeitsrechnung ergibt sich, dass sie noch viel weniger effektiv sind, wenn sie ohne begründeten Verdacht gemacht werden. Es dürften also kaum Leute gefunden werden, die ein Risiko sind, denn von denen gibt es nicht viele. Dafür dürften einige gefunden werden, die im Absolvieren von Tests nicht so gut sind. Um nur ein Beispiel zu nehmen: Manche Menschen, vielleicht leicht ins Autismusspektrum gehend, aber keineswegs krankhaft und halt eher Ingenieure als Verkäufer, neigen dazu, Regeln besonders penibel einzuhalten und Fragen besonders ehrlich und wörtlich zu beantworten. Nimm einmal eine Frage: "Haben Sie schon einmal an Suizid gedacht?" Natürlich ist bei jedem denkenden Menschen, der auch nur den Religionsunterricht besucht oder in der Zeitung einen Artikel zum Thema Sterbehilfe gelesen hat, die ehrliche Antwort "ja". Das ist aber die falsche Antwort, wie dem wissenden Teilnehmer klar ist. Es ist aber keinesfalls klar, dass Leute, welche solche Fragen offen, ehrlich und wörtlich beantworten, ein irgendwie geartetes Risiko wären--mindestens genauso plausibel ist es, dass es diese Leute sind, welche die Sicherheitsregeln besonders penibel einhalten und noch nicht einmal die Parkuhr um zehn Minuten überziehen.
  25. Du bekommst bei Optiken aber auch, was Du bezahlst. Klar, das Prinzip ist simpel. Fernrohre hat Newton verstanden, und eine LED von einem Microcontroller dimmen zu lassen ist auch kein Hexenwerk. Trotzdem verbirgt sich der Teufel da im Detail. Das siehst De ja schon bei den simpelsten elektrooptischen Geräten, Taschenlampen. Die Chinadinger für ein paar Euro können, einmal verglichen mit dem Stand der Technik von vor zwanzig Jahren, viel. Trotzdem merkt man sofort den Unterschied zu einer Surefire. Das ist bei Waffenoptiken auch nicht groß anders. Das Prinzip bekommst Du billig, aber das Detail ist nicht einfach hinzukriegen. Oder auch bei ganz anderen Sachen: Tesla kriegt einiges hin, aber eine Tür mit ordentlichen Spaltmaßen zu montieren ist offenbar nicht so einfach, wie man sich das vorstellt, auch wenn man richtig Geld in die Hand nehmen kann. Und mal andersrum betrachtet: Wenn man ein Aimpoint zum Preis der Alibaba-Variante herstellen könnte, glaubst Du dann wirklich, dass sich da niemand an den entsprechenden Ausschreibungen beteiligen würde? Klar, Aimpoint mag nicht nur Erfahrung in Optiken haben, sondern auch in Lobbyismus, und sie können es vielleicht so beeinflussen, dass in den Ausschreibungen Dinge drinstehen, die nur sie können. Das ändert aber nichts daran, dass in den Produkten ein Unterschied besteht. Könnte jemand ein gleiches Produkt billiger liefern, dann würde er sich das doch nicht entgehen lassen. Das heißt nicht, dass die Alibaba-Variante nicht den Ansprüchen vollauf genügen kann.
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