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  1. Welche Härte denn? Ein Straftatbestand Dummheit im Amt existiert nicht, noch nicht einmal einer für Böswilligkeit im Amt. Disziplinarrechtlich werden die auch kaum geahndet, außer man verdirbt es sich mit dem Falschen. Ein Anwalt kann Dir sicher Arbeit abnehmen, aber tut er natürlich kostenpflichtig. Er kann auch (hoffentlich) rechtssicherer formulieren, aber reine Tatsachen, die sie vermutlich eh schon haben, und die zur Ausstellung der WBK nötig waren, scheinen mir jetzt auch kein so riskantes Thema.
  2. Um Henryk Broders etwas überspritze aber im Kern wohl zutreffende Analyse zu bemühen: Dieser Begriff ist die Wut des deutschen Studienrats, der mit einer Dissertation über Goethe promoviert wurde, darüber, dass ihn ein kaugummikauender Ne*er aus Alabama vom Naziwahnsinn befreien musste. Wir mögen zig Millionen durch einen im Kern auf die Begehung von Verbrechen angelegten Krieg und Massenmord getötet haben, aber wir sind ein weit über dem Amerikaner stehendes Kulturvolk, total vergeistigt, und würden uns nie für so etwas Profanes wie Schusswaffen interessieren. Ist jedenfalls ein tröstlicherer Gedanke als die Frage, warum man mit der Dissertation über Goethe jetzt Neuntklässler mit derselben Verachtung unterrichtet, die man dem Ami entgegenbringt.
  3. Gegen eine Modernisierung und Entschlackung wäre sicher nichts einzuwenden. Der Maßstab, eine "angemessene Zeit" zu warten, was soll der schon bedeuten? Wenn Du Dich neben mein Auto stellst und da Däumchen drehst, dann kannst Du oft eine ganze Weile drehen, vielleicht viele Tage. Es könnte da im Zeitalter von allgegenwärtigen Mobiltelephonen schon sinnvoller sein, wenn bei Bagatellschäden z.B. eine Meldung an ein elektronisches Portal samt Photos zulässig wäre statt herumzustehen. Da ist im Gegensatz zu einem Zettel unter dem Scheibenwischer der Eingang der Meldung beweisbar, sie wird nicht vom Wind mitgenommen, und moderne Mobiltelephone machen detailliertere Bilder als vor nicht langer Zeit Journalistenkameras. Man könnte sogar den Leuten anbieten, sich benachrichtigen zu lassen, wenn eine Meldung bezüglich des eigenen Fahrzeugs eingeht. Weniger sinnvoll scheint mir, es als bloßes Ordnungsunrecht abzutun, wenn jemand bei einem Unfall mit Sachschaden sich einfach aus dem Staub macht, also gerade nicht versucht, die Sache zu melden und zu dokumentieren. Das scheint mir von der Intention her im Grunde das gleiche zu sein wie Betrug oder Sachbeschädigung.
  4. Die Nazis hätten in diesem System eine Partei, aber warum um alles in der Welt soll man als "Erzkonservativer" oder auch nur als moderat Konservativer die CDU wählen? Diese Partei hat doch wie keine andere ihren Stammwählern den Stinkefinger hingehalten und tut das immer noch. Es ist schlimm genug, wenn man von dem Versprochenen wenig bis nichts bekommt, bestenfalls, dass es nicht noch schlimmer wird. Abgesehen von der Entscheidung für Westintegration, bei der Adenauer und Kohl wirklich in einer Weise gestaltet haben, die im Nachhinein auch von der anderen Seite Anerkennung findet, war die CDU eigentlich nie erkennbar konservativ im Sinne einer bestimmten politischen Philosophie, sondern ihr Konservatismus war der der Aussitzens. Immerhin, das hat dem Wähler schon gereicht. Aber wenn man seinen Stammwählern den Stinkefinger zeigt, dann lässt deren Wille, trotz wenig Geliefertem für einen zu stimmen, nachvollziehbar nach.
  5. Ich denke nicht, dass hier irgendjemand DSB-Funktionäre wegen angeblicher Verbrechen, die doch nur das Aussprechen des Offensichtlichen und Wahren sind, hinrichten lassen will. Der Vergleich mit dem Volksgerichtshof scheint daher unpassend. Wahr ist allerdings, dass die NRA bis in die 1970er auch ein verschlafener Verband war, der sich um die internationalen Disziplinen entsprechend dem DSB gekümmert hat, dazu noch Sicherheitstrainings für Jäger oder Polizisten usw. Bei Fragen des Waffenrechts bezeichnete sie ihre Position meistens als neutral, wollte vielleicht kleine Detailverbesserungen, so wie der DSB. Nichts, an dem sich jemand gestört hätte. Bei der berühmten Mitgliederversammlung 1977 in Cincinnati hat sich das geändert. Ab da ging etwas. Dazu reicht allerdings nicht etwas Betteln, ob man zwecks Wahrung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit vielleicht doch in seltenen Ausnahmefällen mit hochmotivierten Eltern ein wenig mehr Jugendarbeit erlauben könnte. Bettelt der DSB wenigstens darum, und damit um seine sportliche Zukunft? Das interessiert nämlich nur eine verschwindend kleine Minderheit von leistungsorientierten Sportschützenfamilien, in denen die Eltern und die Kinder beide Interesse am Spitzensport in den traditionellen (und nach Ansicht mancher etwas angestaubten) Disziplinen haben. Was Millionen interessiert, in die eine oder in die andere Richtung, ist die Frage nach der Verteidigung von Leben und Freiheit. Die NRA hatte die "Revolte von Cincinnati". Braucht der DSB die "Revolte von Bielefeld"?
  6. Das muss weniger heißen, als das, wonach es sich anhört. Ich hatte mal vollkommen falsche Erwartungen, und deswegen vollkommen falsche Dinge geplant, als ich einen Soldaten mit Expertenmedaille zum Schießen mitgenommen habe. Wie er mir erzählt hat, bekommt man das mit guter Hand/Augenkoordination schon mal am ersten Tag der Waffeneinweisung, und wenn man kein Infanterist wird, dann hört danach das Üben auch bald wieder auf. Ich kenne auch einen ehemaligen Oberst, der jetzt Junior ROTC unterrichtet. So ähnlich. Da arbeitet der auch als "rifle coach", aber mehr mit einem AR-15 anstellen als in einem deutschen Schützenhaus kann der auch nicht. Insbesondere ist alles statisch auf runde Scheiben und mit Zeit zum Laden. Es gibt natürlich Soldaten, die es dienstlich sehr gut lernen, und Soldaten, die es außerdienstlich sehr gut lernen, aber die Mehrzahl der Soldaten (insbesondere diejenigen in einer Waffengattung wo sie das nahezu sicher nie brauchen werden und die auch keinen dahingehenden sportlichen Ehrgeiz haben) behandeln das so wie der Zivilist die Feuerübung im Büro. Das andere Extrem wäre der Vater einer jugendlichen Mitschützin auf Wettbewerben: Der arbeitet under der Woche als Schießausbilder, früher bei der Truppe, jetzt bei der Polizei, und ist am Wochenende ambitionierte Wettbewerbsschütze in allem was dynamisch ist. Seine Tochter hat er mit vier Jahren hinter das Gewehr gepackt. Das letzte Mal auf einem 3Gun-Wettbewerb geschlagen habe ich sie, als sie 13 war. Der kann's und der vermittelt es auch seinen Kindern, aber der ist auch bei der Truppe eine absolute Ausnahme. Das ist gar nicht abwertend gemeint, aber um an einer Schule Coach des Schützenteams zu werden, da wo es das noch gibt oder gegeben hat, braucht man auch in Amerika nicht mehr zu können als der Jugendtrainingsleiter in einem deutschen Schützenhaus, und die Qualität dürfte so ähnlich variieren. In Zeiten vor der allgemeinen Verbreitung von Coopers Regeln dürfte da die Sicherheit eben auch so gehandhabt worden sein wie anderswo beim statischen Schießen vor Coopers Regeln.
  7. Falsche Alternative. Es handelt sich laut der Darstellung, die soweit wohl von allen bestätigt wurde, um einen versehentlich abgegebenen gezielten Schuss. Bin hinreichend kleiner Distanz ist da die Trefferwahrscheinlichkeit recht hoch.
  8. Was theoretisch auch mit aus irgendwelchen Gründen--in der Patrone oder im Revolver--entstehenden Überdruckverhältnissen zu tun haben könne. Ich würde es mal zunächst mit bekannten Schlappladungen versuchen, .38 und wenn die gehen schwache .357, vorausgesetzt, alles sieht sauber und glatt aus.
  9. Wobei die Großkopferten eben nicht nur bessere Anwälte haben, sondern in der Regel auch komplexere und daher schwerer zu beweisende Delikte begehen. Ich hätte mich da als Staatsanwalt, wie oben ausgeführt, auf Baldwins Doppelrolle als Chef und Schauspieler, das Anheuern einer völlig unfähigen Waffenmeisterin, die dann auch noch unprofessionell unter einen Druck gesetzt wurde, dem sie nicht widerstanden hat, konzentriert, nicht nur auf das Übernehmen der als ungeladen angenommenen Waffe und das Zielen und Abdrücken. Es ist aber natürlich schwieriger, das in einen gerichtsfesten Beweis umzusetzen, als wenn jemand mit Zwokommafünf Atü mit dem Auto jemanden mitgenommen hat.
  10. Und eine clevere Lösung, die dafür sorgt, dass alle Elektromotoren von Regalen, die bewegt werden sollen, zur richtigen Zeit den richtigen Weg laufen, denn sonst würden die ja bremsen. Geht natürlich alles, soweit, bis man dann rufen kann "Hey Siri, die AR-15" und sich das richtige Regal öffnet. Ist aber alles auch Aufwand. Für die Sparlösung wäre die Suche nach einem Gebrauchtregal, das man mehr oder weniger für den Aufwand des Abbaus bekommt, eindeutig einfacher. Fahrradkette oder Riemen mit entsprechender Übersetzung?
  11. Ich mag meine Munition in Behältern, in denen die einzelnen Patronen einzeln gehalten werden und man sehen kann, wieviel drin ist. Bei in Schachteln gekaufter Munition kommen die Schachteln rein, bei einem größeren Match dann halt mit Nachfüllen aus dem Auto zur Mittagspause. Bei loose gekaufter Munition nehme ich mir die Zeit, sie in Plastikschachteln einzusortieren. Das scheint mir auch das Nachladen der Magazine komfortabler zu machen und sorgt für Klarheit, wenn ich mehrere Sorten dabeihabe.
  12. Bezahlbarer als ein in Serie hergestelltes System wirst Du das nicht bekommen (es sei denn, Du schätzt den Wert Deiner Handwerksleistung, die qualifiziert sein sollte, viel geringer als die Marktpreise). Möglich wäre natürlich ein Erwerb von Gebrauchtkomponenten, wenn irgendwo eine Amtsstube oder eine Bibliothek aufgelöst oder modernisiert wird. Bei den Kosten ist der faire Vergleich nicht ein Regal von Ikea, sondern der gesparte Platz, weil man sonst ein größeres Haus bräuchte.
  13. Aus der Erteilung von Weisungen folgt keine bestimmte Form der Aufsicht, jedenfalls nicht für sich. Um mal ein Beispiel aus einer anderen Domäne zu nehmen, als Flugschüler darfst Du nur mit Flugauftrag alleine fliegen, aber dieser Flugauftrag kann selbstverständlich auch Flüge weit außerhalb der Sicht- oder auch Radioweite des Fluglehrers bedeuten. Der Fluglehrer muss überhaupt nicht zu der Zeit irgendwie Dienst tun, zu der Du den Flugauftrag ausführst. Das WaffG kennt die Aufsicht. Die darf man wenn man alleine ist auch alleine machen. Und es kennt den vorübergehenden weisungsgebundenen Erwerb. Eine bestimmte Form der Aufsicht scheint es für den nicht zu fordern. Deine Vorstellungen, was eine solche "Erwerbsaufsicht", um sie mal begrifflich von der Schießaufsicht zu trennen, tun sollte, scheinen mir auch unplausibel, z.B. dass sich einer nicht etwas antun können sollte. Das wird man schwer verhindern können, wenn einer die Kanone in der Hand hat. Eine Verpflichtung zu einem Zweikampf wird es eher nicht geben. Man wird sich sicher als Verein keinen Gefallen tun, wenn man das dahingehend überreizt, dass man jemandem diese Möglichkeit einräumt, von dem man weiß oder sich denken kann, dass er aus Gründen keine WBK bekommen könnte, aber das ist eine andere Baustelle.
  14. In der Form wie beim oben verlinkten Urteil, das sich völlig unbestimmt auf "sicherheitsrechtliche" Bedenken bezieht, und dabei nicht einmal sauber und nachvollziehbar zwischen Eignung und Zuverlässigkeit unterscheidet, dürfte sich das nicht halten lassen wenn da mehr Leute kommen und das Gras legal ist.
  15. Weil man eine Position, dass jeder Konsum problematisch ist, bei einem Stoff, der offenbar von großen Teilen der Gesellschaft, auch der Politik und bestimmt auch der Richter, konsumiert wird, nur an der Verletzung einer Rechtsvorschrift festmachen kann, nicht am Stoff selbst. In Bezug auf den Schützen kann man solange es verboten ist sagen, dass wer eine eher sinnlose Rechtsvorschrift verletzt, vielleicht auch eher andere sinnlose Rechtsvorschriften verletzen wird. Wer weiß, am Schluss lässt der noch sein Kind schießen üben? Oder geht mal mit der Erbwaffe auf den Stand statt mit der Sportwaffe? Ganz schlimmer Bengel, der nicht die erforderliche Gewähr seiner sorgfältigen Beachtung aller Vorschriften bietet. Wenn es gar nicht verboten ist, dann fällt dieses Argument weg.
  16. Das ist in den Büchern enthalten. An die Selbstvergottung des Menschen, sei es als proletarischer Mensch der Zukunft, sei es als arischer Übermensch, kommt vom Schaden her kein transzendent gedachter Gott heran.
  17. Ja. Warum gleich ausfällig werden? Argumente sind doch besser. Sicher. Und Photographien schöner Menschen können zu Magersucht beitragen, und mit Schusswaffen kann jemand in Versuchung zu kommen, etwas zu tun, das er sonst gelassen hätte, mit schnellen Autos auch, und Bücher -- ja, Bücher sind das Allerschlimmste. Am kommunistischen Wahn alleine sind locker über hundert Millionen zu Tode gekommen. Dass das Leben Risiken beinhaltet, scheint mir aber kein Argument dafür, Leute, die niemandem etwas getan haben, zu bestrafen, ihnen also Gewalt anzutun oder so glaubhaft anzudrohen, dass sie auch so parieren. Zumal das offenbar noch nicht einmal funktioniert. Staaten mit Todesstrafe für alles rund um Betäubungsmittel haben damit gar kein geringeres Problem als Staaten, die die Leute machen lassen. Staaten mit massiver Zensur haben kein geringeres Problem mit totalitären Ideen als Staaten, in denen man lesen darf, was man will. Was man bekommt ist lediglich Gewalt, die nach eigener Aussage die Leute zur Freiheit und Selbstbestimmung führen will, tatsächlich aber -- manchmal willentlich, manchmal nicht -- das Gegenteil erreicht.
  18. Ich denke, darum geht es nicht wirklich. Das Zeug wird ja bereits konsumiert, in Massen. Ich denke nicht, dass der Anteil regelmäßiger Konsumenten bei einer legalen Verfügbarkeit überhaupt groß hochgehen wird. Es handelt sich eher um den Wunsch, anderen Leuten etwas verbieten und sie bestrafen zu wollen. Bei einen ist es das Schnellfahren auf der Autobahn, das bestraft werden soll, weil er ein "Klimasünder" sei, obwohl er natürlich auf seinen Sprit die gleiche Steuer bezahlt hat wie alle anderen für alle mehr oder weniger sinnvollen Verwendungen auch. Der andere will Leute mit der falschen Heizung bestrafen. Falsche Parteimitgliedschaft sowieso. Oder eben falsche Droge. Oder nicht hinreichend häufig gegen Corona gespritzt. Die Möglichkeiten, andere Leute, die einem nichts getan haben, als Feinde zu identifizieren und sie bestrafen zu wollen, sind endlos. Besonders gut funktioniert dieser Wunsch, wenn man auf der einen Seite eine Idylle konstruiert, in die auf der anderen Seite ein fieser Feind eindringen und alles kaputtmachen will. Noch besser wird es, wenn man Kinder ins Zentrum dieser Idylle stellt. Der Sohnemann war so ein liebes Kind. Da haben keineswegs die Eltern irgendwie versagt, auch der Sohnemann nicht. Nein, da kamen die bösen Computerspiele, Drogen, Hass im Netz, Motorräder, Waffen, weiß der Kuckuck was, und haben die Idylle zerstört. (Eine entfernte Bekannte wurde Anfang der 2000er als Teenager finanziell unabhängig mit einem Buch über ihren angeblichen sexuellen Missbrauch aus den Chaträumen, die sich über das Modem ins unschuldige Kinderzimmer einschlichen. Der Witz: Da war eigentlich ihrer Erzählung nach gar nicht so viel, es hat sich wohl eine einsame Seele abstrakt in einen Chat-Handle verliebt, aber so etwas, dass dann der Triebtäter vom Bildschirm plötzlich im Wohnzimmer stand, gab es gar nicht, wohl noch nicht einmal Unterhaltungen, die wesentlich über das Jugendfreie hinausgingen -- aber alleine mit der Furcht davor konnte man reich werden.)
  19. Ich kenne den deutschen Markt nicht, aber in Amerika jedenfalls machen einige Hersteller aus dem Bereich der angepassten und hochwertigen Hörgeräte auch angepasste und hochwertige Stöpsel, für Deine Anatomie hergestellt. Kann aber im Preis vierstellig werden. Ich habe die nicht, aber laut Anwendern sollen sie schon halten, was sie versprechen. Bevor Du in finanzielle Extreme gehst, wäre da vielleicht abzuklären, ob mit Deiner bestehenden Lösung ein Problem besteht. Falls ja, dann gibt es aber Möglichkeiten. Auch wenn der Begriff von allerlei "Wellness"-Schwachmaten überstrapaziert wird: Achtsamkeit. Ich setze voraus, dass das Problem mit dem Gehörschutz mindestens so weit geregelt ist, dass die Schmerzschwelle nicht überschritten wird -- wird sie das, dann sind Abwehrreaktionen nicht nur normal, sondern eine Warnung vor nicht nur langfristig, sondern schnell eintretenden Gehörschäden. Aber mal vorausgesetzt, der Lärm ist auf erträgliches Maß gedämpft, beobachte Dich einfach einmal selber und beobachte die Schussgeräusche. Höre dem Schussgeräusch des Nachbarn zu. Beobachte den Unterschied im Klang zwischen verschiedenen Waffen und Mitschützen. Versuche nicht, ein Zucken usw. zu unterdrücken, sondern beobachte es und nimm es als gegeben. Wenn einer neben Dir gar mit einer fiesen Bremse schießt, beobachte das Gefühl der Stoßfront und Gaswolke auf Deinem Gesicht. Du wirst -- wieder unter der Voraussetzung, dass der Gehörschutz mindestens akzeptabel ist -- vermutlich feststellen, dass es eigentlich gar nicht schlimm ist, sondern normale akustische und haptische Kulisse beim Spaßhaben mit Feuerwaffen. Wenn es sich so noch nicht anfühlt, versuche nicht es zu erzwingen, das funktioniert nicht. (So ähnlich mit Antizipation von "Rückschlag", der ja wirklich bei den meisten Schusswaffen so brutal nicht schlägt: Einfach beobachten, wie es sich anfühlt, wie sich Waffe und Visier bewegen, ohne sich zu verkrampfen und dagegen ankämpfen zu wollen.) Diese Übung kann man noch verstärken, wenn man etwas macht, wo eine größere Zahl von Leuten schnell und viel schießt. Ich finde das lustig, wenn bei uns auf dem Stand sich gelegentlich die Polizei eine Bucht mietet. Die schießen meistens nicht Parcours mit Bewegung und nur einem Schützen, der soviel läuft wie er schießt, sondern alle gleichzeitig auf Kommando auf nebeneinander angebrachte statische Papierscheiben in kurzer Entfernung. Die mangelnde Ambition dabei mal außen vor gelassen, das Geräusch, wenn aus Schüssen eher der akustische Eindruck dieser Böllerketten mit hundert kleinen Böllern wird, ist interessant. Der einzelne Schuss wirkt da gar nicht mehr laut. Wie auch, wenn es der fünfzigste in zwei Sekunden ist?
  20. Ist so ähnlich wie mit den Kanonen. Unzweifelhaft gibt es sehr unerfreuliche Ereignisse, an denen Kanonen und soziale Probleme beteiligt sind. Verbietet man die Kanonen und schüttet mehr Geld in die sozialen Probleme, dann geht das weg, isch'schwör.
  21. In der Tat. Geschichte aus Afghanistan: Afghane, der mit den Amis war, hat mit seiner Panzerbüchse so gemuckt, dass man Angst haben musste, dass die Granate wirklich viel zu kurz fliegt, vom Treffen gar nicht zu reden. Des Rätsels Lösung: Die haben da gar keinen Gehörschutz ausgegeben, noch nicht einmal Einweg-Ohrstöpsel... Der Nennwert der Dämpfung hat nicht unbedingt viel zu bedeuten. Auf einem Testkopf beim Hersteller wird der sicher erreicht, aber mit deiner Schädelanatomie, Deiner Behaarung, Deiner Brille, Deinen Kopfbewegungen kann das von Modell zu Modell stark abweichen. Doppelt gemoppelt, mit Stöpsel und Kapsel, ist eine Möglichkeit (die Kapsel dann idealerweise mit Rückverstärkung, dass Du überhaupt noch etwas hörst außer Deinem Herzschlag). Es könnte sich auch lohnen, einfach mal von freundlichen Kameraden unterschiedliche Modelle auszuprobieren.
  22. Hast Du Waffen, die Plutonium 239 statt Nitropulver verwenden?
  23. Diese Formulierung ist schon von daher interessant, als dass der Begriff "Sicherheitsrecht" kaum verwendet wird, insbesondere nicht klar ist, ob damit "safety" oder "security" gemeint ist, also in den Begriffen des WaffG, ob man die Eignung oder die Zuverlässigkeit in Abrede stellt. Bezüglich der Eignung ist natürlich zunächst einmal festzustellen, dass der sichere Umgang mit Waffen, jedenfalls bestimmte Arten, weitaus geringere Anforderungen an Fähigkeiten wie Reaktionsschnelle und Risikoeinschätzung stellt als das Autofahren. Bei jemandem, der an einer Krankheit leidet, für die normal Cannabis verschrieben würde, zumal in einem Pilotprogramm, wird man ja wohl davon ausgehen können, dass der eher aus dem Stehen oder Sitzen Scheiben locht als Parcours mit viel Bewegung schießend zu absolvieren oder an Drückjadgen teilzunehmen. So oder so ist es eher seltsam, dass das Gericht da wild spekuliert anstelle Beweise zu konsultieren. Man könnte ja den Kandidaten einfach zu einem Reaktionstest usw. schicken wenn man nach eigener Aussage keine Erfahrungswerte hat. Bezüglich der Zuverlässigkeit ist kaum einzusehen, warum jemand, der etwas nicht mehr Verbotenes tut, das auch in keinem offensichtlichen Zusammenhang mit einer Neigung, Verbotenes zu tun, steht, deswegen unzuverlässig sein soll. Im Übrigen, und sogar bestenfalls halb als Witz gemeint: Wie wäre es mit solchen Anforderungen für Politiker? Was sich manche Politiker -- solche, die schätze, genauso wie solche, die nicht schätze -- reingepfiffen haben, ist teils schon enorm, wird aber dem Publikum mindestens während der Amtszeit verheimlicht. Kennedy hat mindestens teilweise wegen einer Verwundung aus dem Krieg wirklich alles reingehauen: Codein, Pethidin, Methadon, gegen Schmerz. Weil Opiate müde machen und Schmerzen auch Ritalin obendrauf. Meprobamat und Chlordiazepoxid zur Beruhigung, und weitere Benzodiazepine zum Schlafen. Und auf dieser Mischung war er der Mann mit dem Atomköfferchen während der Kubakrise, hätte schlimmstenfalls zu entscheiden gehabt, zig Millionen Leute abzufackeln. Nixon hat den unseligen "Krieg gegen die Drogen" ausgerufen, hat aber selber regelmäßig Alkohol, Schlafmittel, Phenytoin und Amphetamine genommen, ebenfalls als Mann mit der Gewalt über das Atomköfferchen. Unsere Politiker haben keine Kriegsleiden und keine Atomköfferchen, lassen sich aber schonmal mit Hanfpflanzen abbilden. Otto Wiesheu hat mit 1,99‰ jemanden totgefahren, dafür zwölf Monate auf Bewährung gekriegt, und wurde dann Verkehrsminister! Das mag heute etwas besser sein als in den nicht nur für Hippies wilden Sechzigern, aber die Konsequenzen, wenn Leute mit richtig Macht sich zuknallen, sind halt doch ganz andere als wenn ein Normalbürger das tut. Sollte man mit Anforderungen an Eignung und Zuverlässigkeit in Bezug auf Betäubungsmittelkonsum also nicht eher einmal bei Politikern anfangen, insbesondere denen, die wenn's eng wird einen erheblichen Einfluss auf Krieg oder Frieden oder auch auf Polizeiaktionen der extremeren Art haben würden? Wie wäre es mit gelegentlichen unagekündigten Tests?
  24. Wenn es nicht um die Gewerblichen ginge, dann könnte man auch den Namen ändern. Und die Zielsetzung (wobei man dann erstmal auf eine neue verständigen müsste). Und eigentlich könnte man dann gleich einen neuen Verein aufmachen, denn die Gewerblichen sollen und dürfen ja weiterhin eine Interessenvertretung haben.
  25. Es scheint mir seltsam, in einem Verein zahlendes, aber einflussloses Fördermitglied zu werden, dessen Vereinszweck zunächst einmal das wirtschaftliche Wohlergehen seiner zahlenden Mitglieder ist. Ich werde ja auch nicht bei den Aktionären von Daimler nicht stimm- und nicht ausschüttungsberechtigtes "Fördermitglied", obwohl ich Autos mag. Zur Mehrung des wirtschaftlichen Interesses der Gewerbe rund um Waffen habe ich wenig zu sagen. (Eine Ausnahme wäre eine Patentsache, die ursprünglich nicht für Waffen gedacht war, aber in einem Projekt beim Militär relevant wurde -- aber für die Förderung von kleinen Patentinhabern und die Frage, ob man die als schutzwürdige Erfinder oder schutzgelderpressende Patenttrolle ansehen soll, scheint mit der VdB wenig als Forum geeignet, da würde ich lieber Mitglied in einem Erfinderverband.) Für die Frage nach privat besessenen Waffen in der Gesellschaft scheint mir essentiell, die Fragen nach dem Recht auf Schutz von Leben und Freiheit und der Gefahr der Monopolisierung von Waffen erst einmal im Bewusstsein der Leute anzumelden. Wenn man davon heute jemand in Deutschland erzählt, dann ist nach meiner Erfahrung die Reaktion noch nicht einmal Ablehnung, sondern totale Verwunderung, weil man das noch überhaupt nie gehört hat. Das hat aber selbst bei der NRA zwischen der Wende von Cincinnati 1977 und den ersten Erfolgen wie verdecktem Tragen in Florida ein Jahrzehnt gebraucht, bis zu den ersten positiven Entscheidungen (oder überhaupt Entscheidungen zu diesem Thema) der Gerichte dreißig Jahre, und das unter den günstigeren Voraussetzungen, dass die Bundesverfassung wie die Verfassungen der meisten Bundesstaaten entsprechende Regeln haben. Das ist weder dem Thema (Bürger, Staat, Grundrechte -- nicht Gewinne der Büchsenmacher) noch dem Zeithorizont (eine Generation -- nicht Verhinderung der Pleite nächstes Jahr) nach ein angemessenes Thema für einen Gewerbeverband.
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