Zum Inhalt springen
IGNORED

Schweiz: Eine Firma verbietet einem Forum negative Kritik


Empfohlene Beiträge

Geschrieben
Quote

Hier soll jegliche Kritik an der Firma und ihrem in der Kritik stehenden Produkt "abgewürgt" werden - und das ist eben NICHT "gut so"!


Ich habe diesen Satz hier gelesen:

 

Quote

Die Diskussion zu Produkten der Firma ist auch weiterhin gestattet, allerdings ausschliesslich auf das Produkt selbst bezogen.


Kritik am Produkt ist doch ganz klar dort weiter gestattet. Nur nicht gegen die Firma und deren Geschäftsführer. 
 

Die Betreiber des Forums möchten wohl ausschließen, dass Mitglieder sich an die Grenzen des Erlaubten "herantasten" und so die Gegenseite einen Klagegrund liefern. Das finde ich nachvollziehbar. 

 

Geschrieben

Klar mögen die Anwälte im Recht sein und eine gute Chance haben vor Gericht damit durch zu kommen. Ich sage auch nicht dass es gut oder richtig ist jemanden zu beleidigen. 

Allerdings bin ich der festen Überzeugung dass sich dieses Verhalten und die Aufmerksamkeit in der Waffen Welt (auch außerhalb der Schweiz, sogar in den USA ist das Thema angekommen und dort gibt es einen großen und wichtigen privat Markt) nicht zum positiven auswirkt und deutliche Einflüsse auf die Kaufentscheidungen nehmen kann. Rechtlich vielleicht vollkommen korrekt und vielleicht auch geboten, PR technisch ein Desaster, vor allem wenn die Firma die dieser Herr repräsentiert ohnehin schon PR Probleme hat...

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb JoergS:

Kritik am Produkt ist doch ganz klar dort weiter gestattet. Nur nicht gegen die Firma und deren Geschäftsführer. 

Das lese ich, in Verbindung zu dem anderen Satz nicht so.

Du darfst zwar noch über die Produkte diskutieren (z.B. welches Waffenöl ist für Waffe XYZ am besten geeignet), jedoch nicht, wenn der Kommentar negativ verstanden werden kann.

Geschrieben

Nochmal: Ich halte das Krisenmanagement von SIG für katastrophal und es wird den Ruf des Unternehmens nachhaltig beschädigen. In so einer Situation kann man nur mit Transparenz reagieren sowie die volle Verantwortung übernehmen. 

In heutigen Marketing-Vorlesungen wird die "Causa Elchtest" (Mercedes A-Klasse) aus dem Jahr 1997 als gelungenes Krisenmanagement in einer ähnlichen Situation zitiert. Hier nochmal zur Erinnerung:

 

1. Der Vorfall

  • Herbst 1997: Die brandneue Mercedes A-Klasse kippte beim schwedischen „Elchtest“ (Ausweichtest bei hoher Geschwindigkeit) spektakulär um.

  • Riesiger Imageschaden, weil Mercedes traditionell für Sicherheit stand.


2. Reaktion von Mercedes

  • Erstverhalten: Zunächst Abwehrreaktionen („extremer Test“, „nicht repräsentativ“). Das kam schlecht an.

  • Schnelle Kurskorrektur:

    • Verkaufsstopp aller A-Klassen.

    • Rückruf von bereits ausgelieferten Fahrzeugen.

    • Nachrüstung mit ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm) und geänderter Fahrwerksabstimmung.

  • Mercedes entschied sich, ESP fortan serienmäßig in der A-Klasse einzubauen – damals eine absolute Neuheit in dieser Fahrzeugklasse.


3. Wirkung

  • Vertrauensrückgewinnung: Die kompromisslose Nachrüstung (auf eigene Kosten) zeigte Verantwortungsbewusstsein.

  • Technologie-Führerschaft: Was als Panne begann, führte dazu, dass Mercedes das Thema „aktive Sicherheit“ dominierte. ESP wurde innerhalb weniger Jahre Industriestandard.

  • Absatz: Nach anfänglichem Einbruch erholte sich der Verkauf der A-Klasse deutlich; insgesamt wurde die Baureihe ein Erfolg.


4. Bewertung heute

  • In der Krisenkommunikation wird die A-Klasse gern als Musterbeispiel zitiert:

    • Fehler anerkennen.

    • Radikale Lösung anbieten.

    • Problem in eine Markenstärke umwandeln (von „unsicher“ zu „Vorbild in Sicherheit“).

  • Schwachpunkt bleibt, dass die erste Reaktion zu defensiv und abwiegelnd war – heute würde man raten, sofort proaktiv zu handeln.

    --------------------------

SO reagiert man auf eine Krise wie bei der P320. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb JoergS:

In so einer Situation kann man nur mit Transparenz reagieren sowie die volle Verantwortung übernehmen. 

und die Firma so wie deren CEOs im Internet auch ohne Sachbezug niedermachen lassen ohne zu murren.

 

Interessante Einstellung.

Schöne neue Welt, gut das es die KI gibt.

 

1997 ist ein schlechtes Beispiel, es fehlt der rechtsfreie Raum Internet/"soziale Medien"wenn dies in heutige Betrachtungen nicht einbezogen wird nutzt die gesamte Betrachtung nichts. Aber wem sag ich das.......

Bearbeitet von heinzaushh
Geschrieben

Auch damals galt: Rumdrucksen, tarnen, täuschen und verp***en kommt nicht gut an bei den Leuten. Wenn man transparent und verantwortungsvoll mit sowas umgeht, dann wird man in der Regel auch nicht "niedergemacht". 

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb JoergS:

In heutigen Marketing-Vorlesungen wird die "Causa Elchtest" (Mercedes A-Klasse) aus dem Jahr 1997 als gelungenes Krisenmanagement in einer ähnlichen Situation zitiert. Hier nochmal zur Erinnerung:

...

2. Reaktion von Mercedes

  • Erstverhalten: Zunächst Abwehrreaktionen („extremer Test“, „nicht repräsentativ“). Das kam schlecht an.

  • da fehlt eine Kleinigkeit
  • Schnelle Kurskorrektur:

Die kleine Zwischen-Episode "WIR können nichts dafür, der Reifenhersteller ist schuld ..." hast Du vergessen.

Dabei vergaßen sie natürlich ganz zu erwähnen, dass die Reifen die von Mercedes gestellten Anforderungen erfüllten (besser: der Reifenhersteller lieferte, was bestellt war).

Im Zweifel liegt es in der Verantwortung des Fahrzeugherstellers festzulegen welche Eigenschaften ("Seitenstabilität") die Reifen haben müssen und es ist seine Aufgabe die richtigen auszuwählen.

Ganz so schnell war die "Schnelle Kurskorrektur" also nicht.

 

Aber Back2SIG

Bin schon gespannt, wie lange deren "Schnelle Kurskorrektur" auf sich warten lässt.

 

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb BlackFly:

(auch außerhalb der Schweiz, sogar in den USA ist das Thema angekommen und dort gibt es einen großen und wichtigen privat Markt)

In den USA ist das Thema nicht nur "sogar" angekommen, sondern m.E. eher als hier und recht heftig.

Geschrieben

Rein aus Interesse, die P320 gibt es ja in vielen unterschiedlichen Versionen.

Betrifft das Thema alle Versionen oder nur eine bestimmte Version (z.B. M17/18).

 

Was ist z.B, mit den X Series der P320 und anderen Sportvarianten?

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb JuergenG:

In den USA ist das Thema nicht nur "sogar" angekommen, sondern m.E. eher als hier und recht heftig.

recht heftig? Ich habe nur ein Video bisher gesehen das ein Ammie über das schweizer forum berichtet hat, ist das wirklich so ein Ding für die Ammies was in schweizer foren passiert?

Geschrieben
vor 20 Minuten schrieb whaco:

Was ist z.B, mit den X Series der P320 und anderen Sportvarianten?

Die FCU dürfte bei allen die gleiche sein, und welche Teile genau verbaut sind, weiss wahrscheinlich nicht mal SIG so genau. Sie haben aber gerade ein Video veröffentlicht, wie man selbst prüfen könne, ob bei einer Waffe alles in Ordnung sei: 

 Sicher vorteilhaft ist auch, wenn eine Waffe wenig Spiel zwischen FCU und Verschluss aufweist. Ich habe schon Basiswaffen mit wenig Spiel gesehen, aber auch sehr klapprige Sportversionen. Daher meine Vermutung, dass da nicht nach Version unterschieden und überall dasselbe eingebaut wird.

Ein heikler Punkt ist die Zündstiftsicherung, in irgendeinem Video wurde empfohlen, die durch eine Blechversion zu ersetzen, falls man noch eine MIM- Variante drin hat (die brechen kann)- falls sie die Teile (die mehrfach modifiziert wurden) überhaupt einzeln verkaufen, in einem Video sagte Phil Strader, dass sie die Schlagbolzeneinheiten nur noch komplett verkaufen. 

Geschrieben
vor 37 Minuten schrieb BlackFly:

Ich habe nur ein Video bisher gesehen das ein Ammie über das schweizer forum berichtet hat

Ben Stoeger ist immerhin recht seriös und hat Reichweite. Inzwischen sind massenweise (teils gut gemachte) Fake- Videos online, und es hat wirklich den Anschein, als würde eine Kampagne gegen SIG laufen. Hier z.B.: 

Anfangs fragt man sich, woher sie all die Infos haben, erst wenn dann gegen Ende behauptet wird, dass SIG China Geheiminfos gegeben hätte und die Chinesen damit P320 fernauslösen könnten merkt man, dass das alles nur bullshit ist...

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb JoergS:

Wenn man transparent und verantwortungsvoll mit sowas umgeht, dann wird man in der Regel auch nicht "niedergemacht". 

 

Achso. Na dann ist ja alles gut. Es gibt zwar das gute alte Sprichwort "keine Regel ohne Ausnahme", aber auch dies wirst du argumentativ widerlegen.....

 

Fazit: Mercedes rules! 

Geschrieben

@BlackFly :

[hier eigentlich off-topic, ich bezieh mich auf die P320, nicht auf das Schweizer Forum]

 

- Ich steck da nicht so tief drin, tippe aber, dass Sig Sauer hier nicht einfach nur die Privatkunden fallen lässt und sich auf den Behördenmarkt konzentriert, sondern dass sie Schadenbegrenzung vor der Insolvenz betreiben. Ich denke, sie sind bei beiden Märkten unten durch und liegen als Hersteller im Sterben, sind sich vielleicht nur noch unsicher, wann das passiert.

 

- Gutes Fehlermanagement muss man sich leisten können, siehe Mercedes und die A-Klasse - Mercedes hatte offenbar die Kohle, eine gescheite Lösung umzusetzen.

 

- Sig Sauer produziert im Jahr wohl ca. 1 mio Waffen, davon mehr als 90% Pistolen. Von der seit 2014 produzierten P320 soll es wohl 2.5 mio geben, manche spekulieren wohl 4 mio. Wenn sie keine Lösung haben, wäre ein Schuldeingeständnis mehr als 2 Jahresproduktionen an Material + Schadensersatzklagen wert. Wie soll man sowas stemmen? Sowas kann doch nur eine Firma, die risikoreiche Produkte mit sehr hoher Gewinnmarge verkauft und daher sehr hohe Rücklagen bilden kann. Bei Pistolenherstellern mit viel Konkurrenz halte ich das für weniger wahrscheinlich.

 

- Wenn nur ein kleiner Teil aller P320 nachgebessert oder zurückgenommen werden müsste, so wäre einerseits die Prüfung aller Pistolen aufwändig und andererseits die Zusicherung dem Kunden ggü., dass dessen gelrüfte Waffe sicher sei, schwer glaubhaft zu machen, wenn sie eingestehen würden, dass das Konstrukt insgesamt problematisch ist.

 

- Als CEO/Geschäftsführer/Chef kannst du rechtliche Probleme bekommen, wenn du geschäftsschädigend handelst. Selbst wenn der Chef anständig mit umgehen wollen würde, kann es -bei nicht ausreichenden Rücklagen- für ihn einfach das vertraglich falsche sein, ein Fehlverhalten der Firma einzugestehen.

 

Und vielleicht finden sie ja noch (ggf. durch die durch Leugnung gekaufte Zeit) eine billige Lösung, an der sie nicht insolvent gehen und die Dinger sicher bekommen.

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.
Hinweis: Dein Beitrag muss vom Moderator freigeschaltet werden, bevor er sichtbar wird.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Bitte beachten Sie folgende Informationen: Nutzungsbedingungen, Datenschutzerklärung, Community-Regeln.
Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen.