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IGNORED

"Das G36 hat ein Präzisionsproblem"


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Geschrieben
Wo hat den H&K die Kampfwertsteigerung des G36 abgelehnt? Steht das in einem Bericht der Bundeswehr?

HK hat eine Kampfwertsteigerung angeboten und das sogar schon konkret in zwei Varianten (wenn ich mich richtig erinnere). Sie haben aber nicht gesagt: "Und mit dieser KWS trefft ihr dann auch immer noch, nachdem ihr mal 100 Schuss am Stück rausgejagd habt."

Das Kommunikationsproblem von HK ist, dass sie alles mögliche hinausposaunen, nur nichts zum Thema selbst.

bye knight

Geschrieben

@knight

Die Behauptung in deinem letzten Satz muss ich hinterfragen:

Wenn die Bundeswehr das derzeitige Problem definieren würde könnte man es ja auch vielleicht lösen. Sehe ich es richtig das bis jetzt keiner den Untersuchungsbericht gesehen hat? H&K behauptet das jedenfalls. Wenn die BW schon vor 4 oder 5 Jahren in einer möglichen Kampfwertsteigerung die Forderung gestellt hätte das das Problem behoben werden soll oder muss und wie dies zu geschehen hat, dann hätte man bei Nichterfüllung dieser Forderung H&K ja etwas vorwerfen können.

Von daher verstehe ich deine Behauptung nicht.

Warum, wie schon weiter vorne erkannt, wurde nicht das dickere Rohr des MG36 in einem G36-Gehäuse montiert und so die Kunststoffgehäuse-Theorie überprüft?

Hat jemand der hier anwesenden Experten eigentlich schon diesen Bericht analysiert?

http://www.heckler-koch.com/de/presse/detail.html?tx_z7protecteddownloads_pi1%5Bfile%5D=Sturmgewehr_G36_Technischer_Untersuchungsbericht_16.12.2013.pdf

Geschrieben

Dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum. Deswegen möchte ich vorausschicken, dass ich Laie und Nicht-Schütze bin. Das ist auch gut so, da ich schon als W15er vor 30 Jahren so gut wie nichts getroffen habe, und obendrein noch bei der Marine war. Ich verfolge die Diskussion um das G36 schon seit der ersten Berichterstattung in der Presse vor mehreren Jahren.

Auch aus der Diskussion der Erfahrungen des Afghanistaneinsatzes in amerikanischen Foren habe ich den Eindruck mitgenommen, daß die Durchsetzung von politischen Zielen mit militärischen Mitteln nicht grundsätzlich eine Frage der Ausrüstung ist. Die Kaliberdiskussion und die Frage der Wirksamkeit kann man ebenso kontovers diskutieren.

Da ich die politischen Fragen auch nicht beantworten kann, stellt sich mir zunächst vorrangig die Frage:

- Wieviele Bundeswehrsoldaten sind derzeit von den gefundenen Einschränkungen in ihrer Einsatzfähigkeit betroffen?

- Wo hat die Bundeswehr derzeit überhaupt Soldaten im Ausland, die in derart harte Kämfe verwickelt werden könnten?

Die sich daraus ergebende nächste Frage ist die, nach der unmittelbaren Gefahrenabwehr. Zumindest in Bezug auf die derzeit bekannten Einschränungen.

- Wie könnte eine kurzfristige Alternative aussehen? Damit meine ich, welche Waffen hat die Bundeswehr derzeit stattdessen, die nicht wie das G36 betroffen sind.

- Muss man dann bei Auslandseinsätzen unter den fraglichen verschärften Randbedingungen dann vielleicht lieber abwarten, bis eine Lösung gefunden wurde?

Und wenn man bis dahin in der Diskussion soweit ist,

- wie ist der weitere Verfahrensweg zur Festlegung des Pflichtenhefts für eine Kampfwertsteigerung oder der Entscheidung für eine komplette Neuausrüstung? Soweit ich alleine den bürokratischen und politischen Murks um das G11 in Erinnerung habe könnte sich das wohl noch mindestens mehrere Jahre hinziehen.

Und dann wäre dann noch die entscheidende Frage für die Zukunft zu diskutieren:

- Wird es jemals die richtige Waffe geben, um politische Ziele damit im Ausland durchzusetzen? Sollte man nicht vielleicht politisch vorsichtiger werden, da es sicher in Zukunft keine Einsatzgebiete mit grundsätzlich vertrauenserregenden Rahmenbedingen zu erwarten gilt?

Ich möchte an dieser Stelle nur ungern darauf hinweisen, das es genügend politische Unruheherde gibt, in denen derzeit massiv Waffen vorrätig sind. Da wäre es doch durchaus vertretbar, man würde politisch umsatteln. Anstatt die Bundeswehr mit schnell beschafften Ersatzgewehren durch die Gegend zu scheuchen, könnte man die politisch genehmen Freiwilligen vor Ort großzügig mit dem G36 auszustatten. So würde vielleicht auch die die politische Entscheidungsfreiheit bei der Herstellerwahl für die mittelfristige Lösung der hiesigen Ausrüstungsfrage befreit werden. So wie ich die Ausführungen der fachkompetenten Vorredner hier verstehe, könnte H&K an dieser Thematik ja möglicherweise das Zeitliche segnen. Falls es jemals zu einem Gerichtsprozeß zur Frage der Klärung von juristische Verantwortung und Haftung käme, wäre so etwas umso wahrscheinlicher.

Ich würde mich über die Antworten zu den einfacheren meiner Frage sehr freuen.

Geschrieben

So grob, das Problem BW – HK dazu schein es eine längere Vorgeschichte zu geben, mit dem Gipfel 2014. Bis jetzt hat man von HK immer vernommen, dass es nicht am Kunststoff liegt. Etwas was die jetzige Untersuchung wohl widerlegt. Es ist übrigens nicht der PA66 GF25, es soll PA6 GF35 sein. Allerdings waren auch andere Waffen nicht ohne Probleme. Ich weiß, dass das Problem schon früher aufgezeichnet wurde. Der angesprochene HK Bericht scheint auch mit zu der Vorgeschichte zu gehören.

Die 7 Gewehrtypen sind etwas verschlüsselt, da will ich mal lieber nicht drauf eingehen. Man kann es so grob rauslesen, ist aber ziemlich konfus und die Wahl eher auch etwas eigenartig aber auch nicht der Schwerpunkt.

Es geht im dem Bericht klar hervor, dass der Streuungsanstieg mit jeder Munition eintritt, aber nicht wirklich das alleinige Problem ist. Sehr stark ist der Verzug gegeben. Durch Temperatur wie durch Sonneneinstrahlung, bzw. einfacher Lagerung und Feuchtigkeitsänderung oder Temperaturveränderung der Außentemperatur, 15° scheinen deutlich was auszumachen (so mal vom Tag in die Nacht). Das scheint gut getestet worden zu sein und da soll bitte keiner mit der Rohrdicke kommen, sonst verteilen wir hier Gummibärchen.

Gruß

Makalu

Geschrieben (bearbeitet)

Aus meiner Sicht steht es außer Frage, dass die BW offenlichtlich zum Anschaffungszeitpunkt des G36 zu unfähig, oder (ev. poltisch motiviert) unwillig war die zu diesem Zeitpunkt nur zum Herumtragen angeschaffte Waffe sinnvoll zu testen.

Was mich allerdings wirklich wundert: Wie man als Hersteller ein derart mieses Stg herstellen kann und dann noch allen ernstes die Meinung vertreten kann, es handle sich um das beste Stg der Welt. Ist ja eine Schande für die Technikabteilung von HK. Vermutlich liefern die halt einfach jeden geforderten Mist. Die Glaubwürdigkeit des Herstellers ist mehr als angekratzt. Die SL8 Schützen haben ja bald bemerkt, dass die Kanone nichts kann. Muss also schon immer eine Krücke gewesen sein.

Mit dem G3 und der MP5 hat HK eigentlich die letzten wirklich guten Produkte. An den heutigen Produkten finde ich nur wenig gefallen, leider. Hoffen wir, dass diese Traditionsmarke die Kurve noch kratzt und nicht nur Anwälte und Marketing bemüht, sondern wieder Spitzenprodukte entwickelt.

Bearbeitet von zero1
Geschrieben

Was mich allerdings wirklich wundert: Wie man als Hersteller ein derart mieses Stg herstellen kann und dann noch allen ernstes die Meinung vertreten kann, es handle sich um das beste Stg der Welt.

Lese ich hier auch nicht zum ersten mal. Wo steht das den geschrieben?

@Makalu

Vielen Dank für deine Einschätzung. Warum ist den die Wahl der Vergleichswaffen auf einmal nicht mehr so wichtig? Weiter vorne klang das noch anders. Oder verstehe ich das nur falsch?

Geschrieben

Das Stgw. 45 aus dem WKII war die Grundlage und wurde in Spanien beim CETME weiter etwickelt bis es mit leichten Variationen als G3 eingeführt wurde. HK ist eigentlich als G3-Fertigungstätte gegründet worden. :rtfm:

Euer

Mausebaer

Geschrieben

HK fertigte wie viele "Nähmaschinen" und nicht ganz legal Ersatzteile für deutsche Behörden und ab 1955 das CETME das dann zum G3 modifiziert wurde.


 

carcano schrieb am 21 Apr 2015 - 21:13:

Lass mich raten. Du hast im Leben noch nie ein MR308 in der Hand gehabt,
 
Carcano

Oder noch nie ein FAL. :closedeyes:
Geschrieben (bearbeitet)

Dass Dir Klarheit über die Anfänge von HK verschafft wurde. :dirol: Schließlich hattest Du den Hinweis gebracht, dass formell erst das CETME und dann das G3 bei HK gefertigt wurde. ;)

Bearbeitet von Mausebaer
Geschrieben

Also ich kenne nur Kameraden, die das G36 gerade nicht einsetzen mußten - auch nicht in A'stan. Woher kommen diese scheinbar ganzen Horden, die hier viele kennen und die das G36 im Kampf einsetzten?

Das ist eine sehr gute Frage.. zumal die echten Kämpfe bei denen deutsche Soldaten beteiligt waren nach dem 2.WK auch eher überschaubar sein dürften!

Geschrieben (bearbeitet)

@Mausebaer

Das ändert nichts an der Tatsache das du fälschlicherweise behauptet hast H&K wäre als Produktionsstätte für das G3 gegründet worden. Die Firma gab es schon davor. Wie groß die waren und was die produziert haben ist, was mich betrifft, für die Firmengründung uninteressant.

Das sich fast alle Mitarbeiter sowie die Firmenchefs an sich aus der Waffenbranche (nicht nur) in Oberndorf stammten dürfte erklären wohin der Weg ging, als es der BRD erlaubt wurde wieder selber Waffen zu produzieren. Das G3 wurde ja anfänglich auch nicht nur bei H&K gefertigt.

Hier werden und wurden einige Behauptungen aufgestellt die ich hinterfragt habe, zu denen aber keine Antworten kamen. Liegt es daran das einige vielleicht nicht haltbar sind? Ich finde das macht das Thema nicht besser.

Bearbeitet von AirGunner
Geschrieben

Das Stgw. 45 aus dem WKII war die Grundlage und wurde in Spanien beim CETME weiter etwickelt bis es mit leichten Variationen als G3 eingeführt wurde. HK ist eigentlich als G3-Fertigungstätte gegründet worden. :rtfm:

Euer

Mausebaer

Einen interessanten Youtube Clipp zu den Vorläufer gibt es hier zu sehen:

https://www.youtube.com/watch?v=WEPwmYcCPFs

Inwiefern ergibt sich aus der bisherigen Diskussion, dass es sich bei H&K um ein "Traditionsunternehmen" handelt? Oder wird dann die deutsche Vorgeschichte um Mauser heimlich dazugerechnet?

Geschrieben (bearbeitet)

Lass mich raten. Du hast im Leben noch nie ein MR308 in der Hand gehabt,

Carcano

Korrekt. Wenn das MR308 brauchbar/gut ist, umso erfreulicher.

Den Hinweis mit dem FAL von Mausebear verstehe ich nicht. Was hat HK mit der Konstruktion des FALs zu tun? FAL habe ich schon zur genüge geschossen und gehört zu den von mir am meisten geschätzten Stgs. Tut hier aber nichts zur Sache.

@Airgunner

HK selbst z.B. auf deren Website. Zitat: "... setzt das G36 nach wie vor den Standard in der Kategorie der Sturmgewehre ...

Das G36 ist perfekt geeignet für infanteristische Aufgaben im abgesessenen Kampf. Optimal in der Handhabung, im Gewicht und der Feuerdichte im Nahkampf, sowie für ein schnelles, präzises und durchschlagskräftiges Einzelfeuer im Fernkampf."

http://www.heckler-koch.com/de/produkte/militaer/sturmgewehre/g36/g36/produktbeschreibung.html

Bearbeitet von zero1
Geschrieben

Inwiefern ergibt sich aus der bisherigen Diskussion, dass es sich bei H&K um ein "Traditionsunternehmen" handelt? Oder wird dann die deutsche Vorgeschichte um Mauser heimlich dazugerechnet?

Nein, aber als deutsches Rüstungsunternehmen und Ausstatter der BW und deutschen Polizei seit über 50 Jahren reicht für mich persönlich es als solches zu bezeichnen.

Geschrieben

Nein, aber als deutsches Rüstungsunternehmen und Ausstatter der BW und deutschen Polizei seit über 50 Jahren reicht für mich persönlich es als solches zu bezeichnen.

Für mich sieht die politische Inszenierung der Berichterstattung nicht danach aus, als würde die Politik hier Traditionsunternehmen schützen wollen.

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