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  1. Macht aber Spaß. Wenn Kontingentierungen durch WBK-Plätze oder Erwerbsstreckung kein Problem sind, sollte ein 10/22 oder dergleichen eigentlich in jedem Haushalt sein, finde ich jedenfalls.
  2. Schon, aber das ist in Amerika eine Verteidigung, in Deutschland nicht. Das wird in der Rechtsvergleichung auch gerne als etwas aus Sicht der Amerikaner völlig Exotisches und Unverständliches genannt, daß in Europa erwiesene Wahrheit keine absolute Verteidigung gegen Äußerungsstraftaten ist.
  3. In der Tat. Es kommt auch dazu, daß Frau Roth sich aktiv als Person der relativen Zeitgeschichte mit politischen Positionen und anderen Meinungen exponiert, auf die Leute eben emotional reagieren. Die Äußerung, daß jemand Frau Roth ekelhaft finde, ist von daher etwas anderes, als wenn jemand das über einen nicht in der Öffentlichkeit bekannten Postzusteller sagt. Wie wäre es denn wenn die genannte Person einer anderen Partei angehörte? Sagen wir einmal, jemand sagte, daß er Herrn Gauland ekelhaft findet. Auch das ist offensichtlich erstmal ein Geschmacksurteil. Aber würde in diesem Fall realistischerweise irgendetwas passieren? Das Urteil hier scheint mir schlichtweg ein Fehlurteil zu sein. Die Einschätzung der Ekelhaftigkeit bezieht sich offensichtlich auf eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens. Wie Frau Roth im Innersten ihrer Seele ist, oder auch wie sie im Umgang mit Freunden ist, war offensichtlich nicht Gegenstand der polemisch vorgetragenen Kritik, sondern ihr öffentliches Wirken. Und da muß, finde ich, wer sich ins Rampenlicht stellt, auch die polemische Kritik an diesem öffentlichen Wirken vertragen können. Das gilt selbstverständlich unabhängig von parteipolitischer Ausrichtung. Wenn jemand die AfD oder die NPD ekelhaft findet, oder ihr Spitzenpersonal, dann soll er das sagen dürfen. Genauso eben für andere Parteien.
  4. Wobei die "Gewehr"bauweise da nur dem ergonomischen Ausrichten einer Richtantenne dient, mir der Satellitennavigation gestört werden soll. Die logische Gegenmaßnahme ist natürlich eine Backup-Navigation der Drohne, die ohne Satellitensignal auskommt (z.B. durch Trägheit, optisch, drei Referenzsender mit störgeschützter Übertragung auf dem Boden, was auch immer).
  5. Problem sind die Gebühren für den Background Check wenn man sie erwirbt. Eine Möglichkeit ist es mit einer Sammlerlizenz (die zum Erwerb hinreichend alter Waffen ohne Check berechtigt) die Restegrube von Waffenläden zu durchsuchen nach Zeug das wirklich keinerlei Wert mehr hat. Eine andere Möglichkeit ist der in Amerika soweit legale Selbstbau (dabei aber nicht versehentlich das Wasserrohr, die Endkappe, Feder, und Nagel zu einer kurzläufigen Flinte oder dergleichen zusammenbauen...)
  6. Ich finde das auch da wo es rechtlich kein Problem ist (Background Check und dann nach drei Tagen mitnehmen) eigentlich suboptimal. Verkaufen fühlt sich irgendwie undankbar an und ist mir Wertverlust verbunden, und dann steht halt eine kaum benutzte Kanone im eh schon vollen Schrank. Für den ersten Preis bei einem wirklich wichtigen Wettbewerb, bei dem der Gewinner dann auch lange Zeit mächtig stolz ist und das Ding als eine Art besonderen Pokal in Ehren hält gerne, aber sonst scheint mir diese Sitte eher witzlos.
  7. Ob er vielleicht Asyl beantragen sollte?
  8. Sowieso sollte sich der Wähler eigentlich viel mehr für das Abstimmungsverhalten seiner Abgeordneten interessieren. Der Abgeordnete hat als Träger eines freien Mandats das Recht, so abzustimmen, wie er es für richtig hält, und eigentlich auch die (allerdings nur politisch, nicht rechtlich durchsetzbare) Pflicht, das sorgfältig zu tun. Der Bürger hat das Recht, dieses Abstimmungsverhalten zur Kenntnis zu nehmen und den Abgeordneten bei den nächsten Wahlen abzuwählen.
  9. Als bei den Amerikanern die politische Führung auf dem Einbau von Zahlenschlössern in die Atomwaffen bestanden hat, soll Curtis LeMay angeordnet haben, daß der Code bei allen Waffen 000... ist, damit man im Ernstfall nicht ohne dasteht.
  10. Eigentlich müsste nach der Logik dann ja ein Hello-Kitty-Cerakote-Job die Anscheinseigenschaft aufheben, ungeachtet anderer Merkmale. Der durchschnittliche Betrachter würde sich vielleicht fragen, ob das eine Spielzeugplempe ist, was möglicherweise eine Unfallgefahr eigener Art provoziert, aber dem Dümmsten ist klar, daß es sich nicht um eine militärische Waffe handelt. Ich finde die eigentlich gar nicht abartig, und war auch OK in der Hand als ich mal eine ausprobieren dürfte. Aber sie ist halt nicht AR-Muster, weswegen bei mir etwas anderes ins Haus kam, das die Verwendung einer Vielzahl von Abzügen zulässt usw. Wenn ich irgendeine plausible Verwendung finde oder einfach einen spendablen Tag habe tue ich mir als Plastik-Space-Knarre vielleicht ein Tavor X95 her. Hätte ich eine plausible Verwendung, dann hätte ich schon eins. Sicher keine Schönheit im klassischen Sinn, aber doch eine nette Waffe.
  11. Nun, da musst Du wohl zwischen konkaven und konvexen Formen unterscheiden, und ob Formschluß oder lockere Aufbewahrung das Ziel sein soll...
  12. Bei den Amis erfreut sich der Competition Electronics Pocket Pro II (oder das alte Modell wo noch vorhanden--die halten ewig) nahezu universeller Beliebtheit bei den Schnellschießern. Im Grunde ist das Technik aus den 1990ern und sollte heute eigentlich 20% der Größe und die zehnfache Batterielebensdauer haben, aber bei dem begrenzten Markt ist wohl das Brauchbare des Besseren Feind.
  13. Jo, aber wenn er das trotzdem tun möchte und für die winzige Minderheit der Besucher aus der EU keine Extraversion der amerikanischen Seite erstellen will, dann kann er die Verordnung halt dadurch erfüllen, daß er Dir den Zugriff sperrt. Es wird sich das vermutlich irgendwann im Sande verlaufen weil die Impraktikabilität der Sache zu offensichtlich wird, aber gerade direkt zur Einführung kann ich aus Erfahrung sagen, daß manche amerikanischen Unternehmen diesbezüglich tatsächlich Sch** haben.
  14. Ein unbedarfter Beobachter hat aber andererseits auch die MX gar nicht zur Hand, kennt sie wenn er unbedarft ist vermutlich auch gar nicht. Wenn er überhaupt eine der Waffen kennt, dann eher noch die Sportvariante. Das wiederum könnte sich natürlich ändern, sollte die MX4 ein großer Erfolg bei Behördenkunden werden oder, schlimmer noch, im nächsten James Bond einen Auftritt bekommen. Zur Zeit wäre der Anschein für den unbedarften Beobachter, wenn man den denn als Referenz setzen will, wohl so unkriegerisch wie bei einem Karabiner nur möglich.
  15. Solange keine neue Lizenzklasse jenseits der Extra eingeführt wird gibt‘s da nichts vorzubereiten. Im Übrigen schrieb ich „versuchen,“ und sagte nichts über den Erfolg, was auch bei manchen der hier vorgeschlagen Luftabwehrstrategien nicht anders sein dürfte. Sent from my iPhone using Tapatalk
  16. Also jemanden, der ohne guten Grund absichtlich eine Kollision mit anderer Leute Fluggerät herbeiführt, würde ich eigentlich für ebenso ungeeignet zum Umgang mit gefährlichem Gerät wie Kraftfahrzeugen, Luftfahrzeugen, Waffen, und dergleichen halten wie jemanden, der dazu Vogelschrot oder dergleichen nimmt. Zwei herunterkommende Drohnen sind auch nicht unbedingt ungefährlicher für Dritte als herunterkommender Schrot. Also: Wenn’s keinen wirklich überzeugenden Grund gibt, einfach die Sache gütlich mit dem Störer und/oder durch die geeigneten offiziellen Kanäle lösen. Für den Zerstörungsdrang könnte man bei Abbrucharbeiten aushelfen, Kampfsport machen, oder was einem sonst noch für Möglichkeiten einfallen. Sent from my iPhone using Tapatalk
  17. Im Fall die Situation wirklich außergewöhnlich und extrem ist dürfte Abschießen am praktikabelsten sei. Das erfordert dann aber schon einige Phantasie, sich eine Situation auszumalen, wo das sinnvoll und angemessen wäre. Für kürzere Distanzen vermittelt ein Flintenstand die nötigen Fertigkeiten. Für längere Distanzen wäre in Gegenden, die wirklich total unbewohnt und über ewige Distanzen einsehbar sind, ein von einem Modellflugzeug gezogenes Schleppziel eine interessante neue Disziplin, die allerdings vermutlich den Bewohnern der zentraleurasischen Steppen und vielleicht noch von Teilen Arizonas vorbehalten bleiben wird. Vielleicht könnte man ja in einem Planetarium ein Laserschießkino installieren, das die entsprechende Ballistik modelliert... Die Ergebnisse, bei welchen Winkeln, Geschwindigkeiten und Distanzen es möglich ist, ein Flugzeug mit präzisem Einzelschuß runterzuholen wenn man bis zum Erbrechen rechnet und übt, würden mich sogar interessieren. Sent from my iPhone using Tapatalk
  18. Ich weiß jetzt nicht, ob es schon Meinungen dazu gibt, ob das Luftfahrzeug eine bestimmte Größe haben muß, damit §315 einschlägig wird (auf einen Papierflieger z.B. ist er wohl eher nicht anwendbar). Aber es ist wohl hoffentlich offensichtlich, daß es eher suboptimal ist, Meinungsverscheidenheiten zur Nutzung von halböffentlichen Ressourcen eigenmächtig auszutragen. Soll ich als Funkamateur z.B. wenn jemand vermutlich verbotenerweise, z.B. durch ein schadhaftes Gerät, vielleicht auch absichtlich meinen Empfang stört, den fiesen 1500W-Verstärker an die Mutter aller Richtantennen koppeln und versuchen, das störende Gerät abzukokeln? Wenn ich die Störung abstellen will, dann kann ich die Ursache bestimmen und mich je nach Umständen direkt an den Verursacher oder an die zuständigen Behörden wenden. Es gibt Probleme im Leben, für die eine sofortige handfeste Lösung gut und richtig und wichtig ist, aber eine "Luftraumverletzung" des Grundstücks gehört da nicht dazu, einmal angenommen, es liegt keine eher unwahrscheinliche besondere Situation wie z.B. ein physischer Angriff durch das Fluggerät vor.
  19. Wobei sich da die Sache mit dem Anschein natürlich schon vom Grundsatz her selber widerspricht: Wenn es gerade nicht um Konstruktionsmerkmale geht sondern um Aussehen, dann ist das natürlich keine fixe Eigenschaft der Waffe sondern eine des sozialen Kontexts. Wenn in einem Polizeiauto ein AR hängt und ich weiß, daß diese Polizeibehörde ausschließlich Vollautomaten hat, dann erweckt das auf mich den Anschein einer Vollautowaffe, auch wenn es tatsächlich eine mit Erlaubnis privat beschaffte Halbautowaffe größerer Präzision sein mag. Wenn ich umgekehrt ein ziemlich unsportlich wirkendes AR (nicht freischwingend, Vogelkäfig-MFD, usw.) auf einem Wettbewerb sehe, dann erweckt das bei mir den Anschein eines sportlich genutzten Halbautomaten, auch wenn sich herausstellt daß es dienstlich geführtes und mit Erlaubnis zum Sport verwendetes Vollauto ist (natürlich mit den feinen Hebelchen nur um 90 Grad rotiert). Beide Konstellationen habe ich so schon gesehen. Man müsste also um den Anschein überhaupt sinnvoll definieren können einen sozialen Kontext angeben, innerhalb dessen der Anschein gelten soll. Wenn man von waffen- und insbesondere sportwaffenkundigen Betrachtern ausgeht, dann erweckt z.B. ein aufgemöbeltes AR mit Freischwinger, Luxusoptik und der Mutter aller Kompensatoren vorne drauf eindeutig den Anschein einer reinen Sportwaffe. Wenn man vom Durchschnittsbürger als Referenzgruppe ausgeht, dann muß man wohl konstatieren, daß der zur Beurteilung des Unterschieds zwischen Sport- und Militärwaffe einfach nicht in der Lage ist und auch kein Interesse daran hat. Da könnte man genausogut jemanden, der nicht in der Medizin oder Pharmazie tätig ist, fragen, ob eine gegebene Pille (mit einer bestimmten Form und Farbe und einer Zeichenfolge drauf) jetzt wie ein Antidepressivum oder wie ein Präparat zum Empfängnisverhütung aussieht. In der Praxis kommt also das BKA gar nicht umhin, einfach sich selber als Referenzgruppe zu setzen und mithin frei Schnauze zu entscheiden.
  20. Oder als so schwerwiegend verkauft wird. Tatsächlich wird EU-Recht überall ohne Konsequenzen gebrochen, und zwar da, wo es wichtig ist. Der Stabilitätspakt aus dem Maastrichter Vertrag wurde von kaum einem Land dauerhaft eingehalten, und das Verbot der Finanzierung der Schulden anderer Mitgliedsstaaten auch nicht. Deutschland ist auch der Vorreiter bei der Untergrabung der mit dem Schengenraum einhergehenden gemeinsamen Regeln zum Umgang mit Einwanderung. Bei der NATO genauso--außer den Amis und den osteuropäischen Staaten leistet da doch keiner, wozu er sich selber verpflichtet hat. Ich bin mir ziemlich sicher, daß Deutschland nicht aus der EU fliegen würde, wenn es erklären würde, daß diese EU-Richtline schon wegen offensichtlicher Unzuständigkeit gegenstandslos ist. Im Gegenzug könnte man mit der Einhaltung von Dingen, die zweifellos gemeinsame Interessen berühren und wichtig sind, anfangen, z.B. bei der Einwanderungspolitik. Dann klappt's auch mit den Nachbarn.
  21. Sehe ich nicht so. Ich denke einmal, daß die meisten Leute, die sich die Mühe mache, Abgeordnete anzuprechen oder -zuschreiben, auch Wählen gehen. Das dürfte auch beim Empfänger so verstanden werden. Aber auch Klappern gehört zum Handwerk, erst recht für Positionen, die eigentlich ganz vernünftig sind, die aber kaum in der Öffentlichkeit bekannt sind. Also: Beides. Man darf auch vom einen wie vom anderen keine sofortigen Erfolge erhoffen. Die amerikanischen Waffenbesitzer, oder jedenfalls ein kleiner, politisch aktiver Teil davon, haben in den frühen Siebzigern gemerkt was Sache ist und angefangen sich zu engagieren. Rund zwanzig Jahre später haben sie angefangen zu gewinnen, und bis sich das dann an die Gerichte herumgesprochen hat, daß manche Leute die Verfassung lesen und ernstnehmen, waren es nochmal zwanzig Jahre mehr. Die Langsamkeit heißt aber nicht, daß es vergebens wäre. Vor meiner Zeit waren in meiner jetzigen Gemeinde Faustfeuerwaffen verboten und moderne Gewehre ebenso. Heute habe ich einen Waffenschein und kann so viele AR im Keller haben wie ich Verwendungen für unterschiedliche Konfigurationen finde oder mir sonst beliebt. Das kam nicht von nichts.
  22. Im Allgemeinen ist es hilfreich, ein Problem zu charakterisieren bevor man wild Lösungen vorschlägt. Die genannten Zahlen deuten, wie Du ja schreibst, darauf hin, daß es ein Problem mit an bestimmte Ethnien gebundene Bandenkriminalität ist. (Wobei die Ethnien gewechselt haben--zur Prohibitionszeit waren das Leute mit deutschen und italienischen Namen und das vertickte Produkt war Alk.) Das deutet zunächst einmal darauf hin, daß es sich eben nicht um ein spezifischen Problem mit Waffen handelt. Bei der vorliegenden Sachlage und auch der enorm geringen Effektivität, welche die Typen mit Schußwaffen erzielen, könnte man wenn man irgendwie magischerweise und verfassungswidrig die legal besessenen Schußwaffen einsammeln könnte höchstens darauf hoffen, daß die Jungs mit Messern noch schlechter sind. Weiters deutet es darauf hin, daß das Problem einerseits in den Strukturen der Banden liegt, und andererseits darin, daß die gedeckt werden. Da wäre eine interessante Folgefrage jetzt, warum die eigentlich gedeckt werden. Bei den Opfern selber ist das vermutlich der Kodex der Kriminellen. Aber auch bei zufälligen Zeugen sind die Aussagebereitschaft und das Erinnerungsvermögen miserabel. Das könnte wohl drei plausible Gründe haben, die einander nicht ausschließen müssen: Die Zeugen könnten aus Furcht schweigen. In dem Fall wäre vielleicht wirksames Zeugenschutzprogramm ein Anfang. Die Zeugen könnten auch schweigen, weil sie zwar die Banden nicht mögen, aber den Staat noch mehr hassen. Oder aber die Zeugen könnten schweigen, weil sie den Ehrenkodex der Straße oft selber teilen. In den letzten beiden Fällen ist guter Rat in der Tat teuer. Mir scheint da am ehesten eine wirksame Strafverfolgung vielversprechend, insbesondere eine Vergrößerung des Aufwands, um der Täter habhaft zu werden, aber auch der Verzicht auf lächerlich geringe Strafen für Delikte, die jedenfalls nahe am versuchten Mord dran sind. Z.B. erscheinen mir plea bargain lediglich auf unerlaubten Waffenbesitz wenn ein Vorbestrafter ein Magazin in Richtung einer Gruppe rivalisierender Banditen leergemacht hat als Hohn, sowohl der praktischen Wirkung nach wie auch nach dem damit verbundenen Werturteil. Das Hauptproblem bei diesem Sachverhalt ist eben nicht die Waffe oder verbotene Besitz, sondern die Entscheidung, sie auf Menschen zu richten und abzudrücken. Die Jungs zu ermitteln und für eine spürbare Zeit einzubuchten würde kosten, aber vermutlich weniger als die Kosten dieser andauernden Morde.
  23. Wobei das in der Praxis natürlich trotzdem eine Verbindung mit Verhaltensauffälligkeiten ist, denn andernfalls fehlt ja normalerweise die Grundlage, um den Blutalkoholwert zu messen.
  24. Eine Datenbasis hilft weiter, und im Falle von Chicago wird die dankenswerterweise von Freiwilligen gepflegt und in praktische Infographiken verarbeitet. Dabei fallen mir jedenfalls zwei Dinge in die Augen, die mit Schußwaffen eigentlich nichts direkt zu tun haben: Erstens gibt es eine extreme Konzentration der Morde auf bestimmte Örtlichkeiten bis hin zu bestimmten Straßenkreuzungen und auf--so ärgerlich das als demographische Kategorie ist--bestimmte Rassen und Ethnien. Für Weiße ohne lateinamerikanische Abstammung und Asiatischstämmige ist die Mordrate in Chicago sowohl in der Rolle als Täter wie auch der als Opfer vollkommen unproblematisch: Dieses Jahr gab es bisher in der Kategorie "White/Other" (was asiatisch, Indianer, usw. einschließt, alles außer schwarz und latino) 19 Tötungsdelikte als Opfer und 6 Fälle als Täter. Die genannten Gruppen stellen ziemlich genau die Hälfte einer Gesamtbevölkerung von 2.7 Millionen, so daß man auf das Jahr umgelegt auf eine Rate von Tötungsdelikten von 2.4/100'000 als Opfer und auf 0.8/100'000 als Täter kommt, was anderen westlichen Industriestaaten entspricht und für eine Großstadt gar nicht schlecht ist. Zweitens gibt es eine enorm geringe Aufklärungsrate, dieses Jahr bisher 15% der vollendeten Tötungsdelikte, und wo's dank miserabler Schießtechnik und moderner Medizin beim Versuch blieb sieht's wohl noch deutlich schlechter aus. Das hat wohl offenbar mit der extrem geringen Aussagebereitschaft der Zeugen und Opfer zu tun. Wenn jemand mit schweren Schußverletzungen insistiert, daß er keine Ahnung hätte, wer auf ihn geschossen haben könnte, obwohl das ganz offensichtlich ein Austausch unter Leuten, die sich kannten, war, dann erschwert das natürlich die Aufklärung. Die Zeugen haben ebenfalls regelmäßig ein Gedächtnis wie ein Politiker vor einem Parteispendenausschuß. Dazu kommt, daß der Bürgermeister von Chicago Straftaten mit Schußwaffen ganz offen als politische Gelegenheit ansieht, was einen daran zweifeln lassen kann, ob andere Lösungswege als Waffenverbote, z.B. wirksame Ermittlung und Strafverfolgung, für ihr eine wirkliche Priorität sind.
  25. Je nach Umständen eher der Mangel an Schärfe oder die umständliche Öffnung.
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