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IGNORED

"Das G36 hat ein Präzisionsproblem"


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Geschrieben

Ich denke, das unterscheidet uns: Ich argumentiere hier streng rational, Du emotional.

Du widersprichts Duir, ohne es zu merken:

Du schreibst selber, das unterschiedliche Anforderungsprofile unterschiedliche techn. Lösungen hervorbringen. Und das diese techn. Lösuingen Vorteile auch immer mit Nachteilen "erkaufen". Das ist doch genau der Punkt:

Klar, weil Du mir jetzt gerade erklärst das die A-Klasse eigentlich ein Geländewagen ist bzw. die Kunden damals einen Pkw wollten der weder ein Geländewagen ist noch umkippt und stattdessen einen Pkw bekommen haben der umkippt und der wenn er als Geländewagen eingesetzt wird auch umkippt, wie andere Geländewagen, wenn sie als Geländewagen eingesetzt werden! Ist klar Du rationaler!

Nochmal, letztmalig, es gab keine unterschiedlichen Anforderungsprofile ala "Die Bundeswehr braucht entweder ein leichtes, "modernes" Kunststoffgewehr das nicht trifft oder ein schweres Metallgewehr das trifft, bitte nur eins von beiden liefern". Die Bundeswehr hat das Kunststoffgehäuse in der Form des G36 nie gefordert, somit konnte man auch die von dir zitierten Vor- bzw. Nachteile verschiedener Lösungen garnicht bewertet werden.

Dein Blafassel, dass man ja für die Vorteile die Nachteile hätte erkaufen müssen ist einfach Blödsinn, weil man weder die von Dir gesehenen Vorteile gefordert hat, noch die Nachteile erahnte. Niemand in der Bundeswehr hat in der TTF die Vorteile einer Kunststoffwaffe gefordert und gleichzeitig erklärt, dass der die ihm garnicht bekannten Nachteile einfach in kauf nimmt.

Ich bin ja bei Dir, dass die Techniker und Ingenieure der Bundeswehr schon 1995 hätten merken müssen, was sie da geliefert bekommen und das es da einen Nachteil gibt, auf den sie bisher nicht geschaut haben. Haben sie aber einfach nicht. Ende!

Das hier diskutierte Problem ist aber, auch wenn Du das ganz anders siehst, eben nicht ausschließlich ein Versagen der Bundeswehr, es ist auch ein Versagen von HK.

Wäre das G36 ein Mondrakete, wäre sie aus Sicht von HK auch Fehlerfrei, man kommt halt bloß irgendwie nicht hoch damit!

Ach es ist zwecklos mit Dir!

Geschrieben

... vlt. solltest Du Dich den Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung mal als Berater anbieten. Den mit Deinem Fachwissen müsste es Dir ein leichtes sein, einen Anforderungskatalog und ein Testprogramm zu netwerfen, dass den ansprüchen der kämpfenden Truppe gerecht wird. Dieses würde dann ein weiteres Debakel verhindern.

Bis dahin bleibt doch ganz nüchtern: HK hat die Bestellung erfüllt, die o.g. Behörde hat die Waffe 20 Jahre lang für gut befunden. Offensichtlich liegt der Feherl somit bei der Behörde, die 20 Jahre am Bedarf der Truppe vorbei beschafft hat.

Ich würde wahrscheinlich ein gutes Testprogramm hinkriegen, das ist aber nicht die hiesige Frage. Im übrigen das heutige Französische ist ziemlich Praxis nah.

Das Pflichtenheft der BW war höchstwahrscheinlich wenig anders als das damals von anderen Armeen. Im Allgemeinen basieren solche Pflichtenhefte auf dem momentanen Wissenstand und wie Bounty schrieb konnte sich damals niemand vorstellen das ein Waffe die in der Sonne liegt plötzliche eine Haltepunktveränderung hat oder das die Streuung heissgeschossen jegliches Treffen verunmöglicht.

Was HK geschafft hat ist ein Stg zu produzieren dass das damalige Pflichtenheft erfüllte und trotzdem nicht Kampftauglich ist. Und dies weil mal innovativ sein wollte. Was wahrscheinkich passiert ist, ist das die Ingenieure die die Krücke entwickelt haben vom schiessen und von dem eigentlichen Gebrauch eines Stg keine Ahnung hatten.

Kampftauglich ist übigens sehr einfach zu definieren, es macht bumm wenn man auf den Abzug drückt (das macht das G36) es trifft im Kampf (das macht das G36 nicht).

Das HK Müll produziert hat und versucht hat über Jahre es zu vertuschen ist natürlich eine Sache, anderes Problem ist schon die BW die gleicht getan hat über Jahre. Wenn ich mich richtig errinere habe ich in diesem Forum über die Problem des G36 lange vorher berichtet bevor es zum politikum wurde und das weil wir das Teil mal für einen Tag in der Hand haben durften, was zeigt das es keine besonderen Kompetenzen brauchte um die Probleme sehen zu können.

Geschrieben
...

Ich bin ja bei Dir, dass die Techniker und Ingenieure der Bundeswehr schon 1995 hätten merken müssen, was sie da geliefert bekommen und das es da einen Nachteil gibt, auf den sie bisher nicht geschaut haben. Haben sie aber einfach nicht. Ende!

...

Das ist doch des Pudels Kern! 20 Jahre wurde ein aus heutiger Sicht untaugliches Produkt für "gut" befunden. Und noch einmal, vlt. hast Du es ja bisher überlesen: Die BW war, wie bei Großprojekten üblich, sicher auch schon vor der Serienreife in das Projekt eingebunden.

Also, die sind 20 Jahre mit dem Ding "zum Mind geflogen". 20 Jahre bescheinigte die BW der Fa. HK, dass ihr Produkt genau das sei, was sie bräuchten und 20 Jahre setzt die BW das Gerät jetzt ein! Und die Kritik, die jetzt laut wird, kommt wohl eher von Fachleuten, als von "Usern" (so liest man zu mindest in der "Lügenpresse").

...

Das Pflichtenheft der BW war höchstwahrscheinlich wenig anders als das damals von anderen Armeen. Im Allgemeinen basieren solche Pflichtenhefte auf dem momentanen Wissenstand und wie Bounty schrieb konnte sich damals niemand vorstellen das ein Waffe die in der Sonne liegt plötzliche eine Haltepunktveränderung hat oder das die Streuung heissgeschossen jegliches Treffen verunmöglicht.

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In D ist das spätestens seit 1898 bekannt.

Geschrieben

HK hat die Bestellung erfüllt, die o.g. Behörde hat die Waffe 20 Jahre lang für gut befunden. Offensichtlich liegt der Feherl somit bei der Behörde, die 20 Jahre am Bedarf der Truppe vorbei beschafft hat.

Wie schon mehrfach geschrieben halte ich das für eine sehr formalistische Rückzugsposition.

Du tust ja gerade so, als ob man ein Gewehr ohne dieses Problem gar nicht bauen könnte, wenn es nicht im Lastenheft ausdrücklich gefordert wird.

bye knight

Geschrieben

Wie schon mehrfach geschrieben halte ich das für eine sehr formalistische Rückzugsposition.

...

.. das nennt man einfach eine rationale Betrachtung. Aber man erlebt es ja oft, dass immer dann, wenn Gefühl und Faktenlage nmicht in Deckung zu bringen sind, einige dieses dann als juristische Spitzfindikeit diffamieren...

...

Du tust ja gerade so, als ob man ein Gewehr ohne dieses Problem gar nicht bauen könnte, wenn es nicht im Lastenheft ausdrücklich gefordert wird.

...

auch das ist natürlich ausgemachter Unsinn. Aktuelle Test sollen ja gerade zeigen, das Mitbewerber es (besser) können und 95 schon konnten. Es wäre aber Aufgabe der BESCHAFFUNG gewesen, dieses herauszufinden und dan das tauglichste Angebot zu wählen.

Du tust ja gerade so, als ob es Schuld des Getränkehändlers sei, wenn Du beim Einkauf Krombacher greifst, aber KöPi wolltest. Beides ist Pils, beides macht schwindelig, aber schmecken tun se halt ein bisschen unterschiedlich.

Geschrieben

In D ist das spätestens seit 1898 bekannt.

Möglich, aber wohl nicht in der Bundeswehr. Dazu findet sich das gleich überhaupt nicht in Pflichtenheften, von denen man leider immer wieder den Eindruck gewinnt, dass die in Deutschland der schreibt, wo später den Zuschlag bekommt. Natürlich nur so, dass er ihn auch bekommt.

Du weißt doch wie man immer sagt:

Möglicherweise hat in Deutschland mal vor langer Zeit, der Neandertaler gelebt und war hier heimisch. Das kann durch aus richtig sein, wir wissen es nicht so ganz genau. Was aber sicher ist: Das hier ist heute die Heimat des Homo Korruptus! Unter der bestimmt wo es lang geht.

Gruß

Makalu

Geschrieben

Ok, Dein geballtes Fachwissen stammt aus der "Lügenpresse", das erklärt natürlich einiges.

Um Dir kurz auf die Sprünge zu helfen, nein, bei der Entwicklung war die Bundeswehr vor der "Serienreife" eben genau nicht eingebunden wie bei anderen Grossprojekten. Es war eben keine Entwicklung mit langen Tests und intensiveren Erprobungen und immer wieder vorgenommen Anpassungen der Vorserienmuster , sondern eine Kauflösung, weil für die Ausstattung der Krisenreaktionskräfte Eile geboten war. Das hat die Bundeswehr damals auch so in die entsprechenden Dokumente geschrieben, man wollte ein fertiges Produkt.

Betreff Deiner "Fachleute" und User Argumentation. Das es nie Beschwerden der Nutzer gab ist die Argumentation des Presse- und Öffentlichkeitsarbeit-Stab des BMVg und der Firma HK. Wer aufmerksam war, konnte auch aus den Medien entnehmen das es sehr wohl Meldungen aus der Truppe, also den Nutzern gab.

Geschrieben

Ok, Dein geballtes Fachwissen stammt aus der "Lügenpresse", das erklärt natürlich einiges.

....

Einen direkten Draht in Ministerium oder zu HK habe ich in der Tat nicht (auch wenn mir hier schon anderes Unterstellt wurde).

... Es war eben keine Entwicklung mit langen Tests und intensiveren Erprobungen und immer wieder vorgenommen Anpassungen der Vorserienmuster , sondern eine Kauflösung, weil für die Ausstattung der Krisenreaktionskräfte Eile geboten war. ...

Die BW hat etwas ohne Bemusterung und Erprobung gekauft? Und dann, im zweiten Schritt, auch noch Flächendeckend eingeführt? Hätten die Schwächen der Waffe nicht ausgerechnet bei den Krisenreaktionkräften auch mal auffallen müssen?

Man hat also 20 Jahre lang kontinuierlich eine Waffe beschafft, ohne die Beschaffung nur ein mal zu evaluieren?

Geschrieben
Es wäre aber Aufgabe der BESCHAFFUNG gewesen, dieses herauszufinden und dan das tauglichste Angebot zu wählen.

Dass die BW in dieser Geschichte keine Ruhmesrolle gespielt hat, ist ja unbestritten. Aber warum bestreitest du so konsequent, dass man auch mal hinterfragen muss, welche Rolle eine Firma hatte, die sich selbst unter ausdrücklichem Bezug auf das G36 als Technologieführer bezeichnet und die damit nach außen die Botschaft trägt, dass sie Stgws in einer Qualität bauen können wie sonst niemand anderes auf der Welt (noch mal: unter ausdrücklichem Bezug auf das G36)?

Die müssen sich nach dieser Selbstdarstellung die Frage gefallen lassen, ob und wann sie von dem Problem wussten und ob und wen sie wann informiert haben.

Wenn die BW das G36 bei Fahrrad Franz eingekauft hätte, dann würde ich akzeptieren, dass damit nicht alles ok ist. Aber von einer Firma, die sich selbst ganz oben an die Spitze stellt, kann man da einfach mehr erwarten. Und wenn sie das "mehr" nicht bringt, dann hat sie nicht gehalten was sie versprochen hat und man sortiert sie halt zukünftig neben Fahrrad Franz ein.

bye knight

Geschrieben

Interessant ist dieser Artikel auf der Webseite der Tagesschau. Im Abschnitt

"Am Ende so geliefert, wie zu Anfang erwünscht?" gibt es zwei interssante Aussagen: Laut taktischer Anforderung müsse das Gewehr Einzel- und Dauerfeuer schießen können. Und drei Jahre später würden in den technischen Lieferbedingen die Prüfbedingungen genannt: Es müssen fünf einzelne Schüsse abgegeben werden. Danach drei Feuerstöße mit insgesamt 15 Schuß. Gewertet würden die anfangs geschossenen fünf Einzelschüsse, also die Schüsse mit kalter Waffe.

Wenn das so stimmt (was ich glaube), dann hätte das BWB aus der taktischen Anforderung, die ich nachvollziehen kann, technisch unsinniges abgeleitet (was ich durchaus für möglich halte). Die Konsequenz der technischen Lieferbedingung und des darin verlangten Prüfumfangs war ein Joghurtbecher als Laufhalterung. Womit ich nichts gegen Joghurtbecher im allgemeinen gesagt haben will.

Klaas

Geschrieben
...

Wenn das so stimmt (was ich glaube), dann hätte das BWB aus der taktischen Anforderung, die ich nachvollziehen kann, technisch unsinniges abgeleitet (was ich durchaus für möglich halte). Die Konsequenz der technischen Lieferbedingung und des darin verlangten Prüfumfangs war ein Joghurtbecher als Laufhalterung. Womit ich nichts gegen Joghurtbecher im allgemeinen gesagt haben will.

...

... was wiederum dafür spräche, dass hier der Dienstherr versagt hat und am Markt einfach das falsche Produkt ausgesucht hat.

Geschrieben

.... , sondern eine Kauflösung, weil für die Ausstattung der Krisenreaktionskräfte Eile geboten war....

Hier möchte ich noch mal ansetzten:

Die BW hat also den Markt analysiert und dann auf dem Markt das in ihren Augen beste Produkt genommen. Das ist so, als wenn Du Dir im Waffenladen ein ganz bestimmtes Gewehr aussuchst.

Jetzt stell Dir mal das Gesicht Deines Händlers vor, wenn Du nach 20 Jahren intensiver Nutzung eben dieser Waffe wieder im Laden aufschlage würdest und die Waffe reklamieren würdest, weil sie angeblich von Anfang an nicht Deinen Vorstellungen entsprochen hätte. Na, wie würde der Dich angucken?

Geschrieben

Fehlix

Schlafd eine Nacht rüber und lies das Ganze nochmals mit kühlem Kopf durch. Die anderen haben nämlich recht.

Und, wenn man sich an Fakten klammern möchte, sollte man diese zu 99% kennen. Das tun wahrscheinlich niemand hier....es sind Vermutungen und Unterstellungen.

Geschrieben (bearbeitet)

Beraten Ja, schlussendlich liegt aber die Entscheidung beim Kunden, oder nicht ?

Und falls der Kunde beratungsresistent ist, dann soll ein Lieferant nicht liefern ?

Du glaubst also, dass HK dem Kunden deutlich mitgeteilt hat, dass das G36 in sehr heissgeschossenem Zustand überproportional und deutlich mehr als selbst die damalige Konkurrenz an Präzision verlieren wird und sich die Bundeswehr trotzdem an der im Kunststoff eingegossener Laufhaltebuchse festgeklammert hat?

Ernsthaft?

Du glaubst also, die BW wäre noch nicht einmal in der Lage, die Anforderungen an das Handwerkzeug ihrer Mitarbeiter zu umreißen?

Da ich dienstlich und beruflich ein wenig Einblick in diesen Prozess hatte: Ja.

Man war z.B. bei der 2013er Iteration dieses Themas auch gezwungen, sich erst einmal eine Marktübersicht zu verschaffen (Quelle), obwohl ich recht regelmäßig immer die gleichen Herrschaften auf den entsprechenden Fachmessen wiedersehe - nur halt immer um die gleichen gewissen Stände an der Schnittchenfront und selten woanders...

Und wenn ich mir Vorträge von im Beschaffungsprozess involvierten Bundeswehrangehörigen auf Fachkonferenzen anhöre, erkenne ich in den Präsentationen erstaunlich viel Material gewisser Hersteller und ziemlich wenig Eigenleistung.

Wie lange hat die Bundeswehr jetzt ein umfassendes Handwaffenkonzept, das für alle Handwaffenbeschaffungen einen roten Faden bietet?

Wieviele Handwaffen hat man seit dem Jahr 2000 neu beschafft, ohne ein solches Konzept zu haben?

Bearbeitet von German
Geschrieben
...

Und wenn ich mir Vorträge von im Beschaffungsprozess involvierten Bundeswehrangehörigen auf Fachkonferenzen anhöre, erkenne ich in den Präsentationen erstaunlich viel Material gewisser Hersteller und ziemlich wenig Eigenleistung.

...

... und es ist die Schuld eine Herstellers, dass die BW oder der Dienstherr die entscheidenden Stellen mit schlechtem Personal besetzt?

Fehlix

Schlafd eine Nacht rüber und lies das Ganze nochmals mit kühlem Kopf durch. Die anderen haben nämlich recht.

Und, wenn man sich an Fakten klammern möchte, sollte man diese zu 99% kennen. Das tun wahrscheinlich niemand hier....es sind Vermutungen und Unterstellungen.

Ich habe da schon ein paar nächte drüber geschlafen. Und in meinen Augen ist dem eben nicht so. Gerade die, die immer die Eigenverantwortung des Individuums heiligen, unterstellen jetzt der Bundeswehr, dass se noch nicht einmal anständig ne Waffe beschaffen können.

Und der sonst immer so geheligte freie Unternehmer ist jetzt auf einmal verantwortlich, wenn sein Kunde nicht wusste, was er will.

Geschrieben (bearbeitet)

Wenn es eine Einstellung ist, hast du wohl auch Mühe mit der Gerichtspraxis in den meisten Staaten, dass z.B. AGB (Schriftgrösse, Umfang, sonderbare Klausel etc.) gegen den Verfasser der AGB ausgelegt wird?


Frei ist das Unternehmen auch nur im Rahmen der Schranken des geschriebenen und des gelebten Rechts.

Bearbeitet von McMike
Geschrieben

Wenn es eine Einstellung ist, hast du wohl auch Mühe mit der Gerichtspraxis in den meisten Staaten, dass z.B. AGB (Schriftgrösse, Umfang, sonderbare Klausel etc.) gegen den Verfasser der AGB ausgelegt wird?

Frei ist das Unternehmen auch nur im Rahmen der Schranken des geschriebenen und des gelebten Rechts.

Hier handelt es sich nicht um ein Geschäft zwischen einem großen Unternehmen und einem kleinen Endverbraucher. Es handelt sich um Player auf Augehöhe. Und da hat mit Sicherheit kein prüfender Beamte irgendwelche Passagen in Schriftgröße 6 überlesen...

Geschrieben (bearbeitet)

... und es ist die Schuld eine Herstellers, dass die BW oder der Dienstherr die entscheidenden Stellen mit schlechtem Personal besetzt?

Nein, aber der Hersteller ist nicht unbeteiligt am Problem, wenn er durchgängig durch den gesamten Beschaffunsprozess hindurch einen nicht unerheblichen Einfluss auf Beteiligte, auf die Innen- und Aussendarstellung, Meinungsbildung, etc. nimmt.

Ob man das jetzt "Schuld" nennen mag, ist eher eine philosophische Frage. Die Folgen dieses jahr(zehnt)elangen Verhaltens und was passiert, wenn man den Bogen überspannt und zu vielen Leuten dabei vor den Kopf stösst, sehen wir grade beim sich vor unseren Augen entfaltenden Drama...

Ich habe da schon ein paar nächte drüber geschlafen. Und in meinen Augen ist dem eben nicht so.

Da würde es eben helfen, wenn diese Augen ein kleinwenig mehr Einblick hätten. Mit einer reinen Bauchmeinung und rationalem Denken wirst Du bei diesem Thema nicht richtig liegen.

Ich kenne vom einen oder anderen, der hier im Thread ein paar Aussagen getroffen hat, den Hintergrund und kann Dir nur sagen, dass Du mit Deinen Annahmen nicht richtig liegst. Ich kann und werde Dich natürlich nicht zwingen, mir das zu glauben.

Bearbeitet von German
Geschrieben

Die AGB Praxis zB gilt auch ggü einer Gegenpartei mit RA.

Ich verstehe deinen Unmut im Grundsatz. In casu teile ich sie aber nichz.

Gute Nacht

1) Dir sollte aufegafllen sein, dass ich hier Mitforisten adressiert habe, die an andere Stelle immer die Entscheidungsverantwortung des Individuums heiligen. Jetzt zelebrieren Sie hier die verteufelte "Vollkaskomenatlität".

2) Ich gehe davon aus, das auf Seiten beider PArteien Fachleute und Jursiten alle der Beschaffung zu Grunde liegenden Papiere gründlich geprüft haben. Zu mindest ist das bei derart großen Beschaffungen üblich.

Geschrieben

Nein, aber der Hersteller ist nicht unbeteiligt am Problem, wenn er durchgängig durch den gesamten Beschaffunsprozess hindurch einen nicht unerheblichen Einfluss auf Beteiligte, auf die Innen- und Aussendarstellung, Meinungsbildung, etc. nimmt.

Ob man das jetzt "Schuld" nennen mag, ist eher eine philosophische Frage. Die Folgen dieses jahr(zehnt)elangen Verhaltens und was passiert, wenn man den Bogen überspannt und zu vielen Leuten dabei vor den Kopf stösst, sehen wir grade beim sich vor unseren Augen entfaltenden Drama...

...

Das HK lange ein zu inniges Verhältnis zum Bundesamt für Korruption und Vetternwirtschaft Wehrtechnik und Beschaffung hatte (und auch sicher noch hat) ist sicher Teil der Affaire. Aber das will man ja immer noch verheimlichen, denn dann wären politische Konsequenzen unausweichlich.

Ich mache fast täglich Abnahmen. Und immer wieder kommt es zu Diskussionen mit den Lieferanten. Bei jedem von mir festgestellten vermeintlichen Mangel fragt der Lieferant zu Recht "wo steht das?". Und wenn ich dann keine Norm, kein Regelwerk, kein annerkantes Lehrwerk oder keine Bestellspezifikation zitieren kann, die eben diese meine Feststellung als "Mangel" beschreibt, dann ist das Produkt als in Ordnung zu bewerten. So einfach.

Geschrieben (bearbeitet)

Auch die Freiheit des Indiviuums hat Grenzen. Insbesondere wenn wir uns auf das "Recht im Alltag" (im Gegensatz zu den Freiheitsrechten auf Verfassungsstufe) einlassen. Schon vor mehr als 2000 Jahren gab es Rechtsbehelfe, die in einem abgeschlossenen Vertrag einseitig eingreifen - und ich spreche nicht von wes. Grundlagenirrtum, Täuschung und Drohung.

Eben, wir gehen alle von einem Idealbild eines korrekt ablaufenden Prozesses aus. Wer weiss, was effektiv lief? Wer weiss, was HK -offiziell oder inoffiziell - kommuniziert hat? Auch eine unterlassene Kommunikation kann eine konkludente Aussage sein.

Das Einzige, dass man sagen kann, ist dass das G36 Schrott ist, sofern die Treffpunktverlagerungen aufgrund Temperatur- und Feuchtigkeitsveränderungen (vor Schuss) wie erwähnt vorliegen. Aber ich bin weder testender Techniker noch G36 Enduser und habe die Tests nicht durchgeführt (dafür M4 und StGW90 end user mit Fremdwaffen).

Bearbeitet von McMike
Geschrieben (bearbeitet)

Der Tagesschau Bericht von heute sprach von "Vertuschung" und von vermutlichem "systematischen Organisationsversagen". Nun macht der Spiegel das nächste Fass auf:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/g36-geheimdienst-mad-sollte-journalisten-ausspaehen-a-1032454.html

Abgesehen von der Selbstbeweihräucherung der heldenhaften und selbstlosen Aufklärer vom Spiegel wird da kräftig der eigene Spin draufgesetzt. Wie immer glänzt der Spiegel mit Vereinfachungen und schnellen Unterstellungen. Aber man sieht an diesem Bericht, dass man sich offenbar schon freimacht für das Schaulaufen zum Untersuchungsausschuß zum Thema G36.

Ich bin ja durchaus immer für Diskussionen über Verschwörungstheorien zu haben, aber dass da eine Seilschaft von H&K Fanboys kurzerhand den MAD einschalten wollte, muss ja keine Verschwörung sein. Die schlechte Presse war für die Bw so etwas wie Wehrkraftzerzetzung, dass H&K da aus eigenen komplett anderen Interessen möglicherweise auf dieselbe Idee kam, muss keine Kausalität darstellen.

Dass da sehr unterschiedliche Interessen verschiedener Gruppen zusammenkamen wurde ja schon vorher dargestellt, dass man jetzt den konfrontativen Diskurs in Richtung Untersuchungsausschuß forciert passt da ganz gut ins Bild.

Ich denke die weiteren Details dieses Skandals werden uns auch weiterhin gut unterhalten. :keule:

Bearbeitet von Der Hein
Geschrieben
....

Eben, wir gehen alle von einem Idealbild eines korrekt ablaufenden Prozesses aus. Wer weiss, was effektiv lief? Wer weiss, was HK -offiziell oder inoffiziell - kommuniziert hat? Auch eine unterlassene Kommunikation kann eine konkludente Aussage sein.

...

... hie wohl niemand. Und so lange halte ich mich an das, was an Informationen verfügbar ist:

Die Waffe hat 20 Jahre die Qulitätskontrolle der Bundeswehr passiert. Jetzt auf einmal stellt man fest, dass sefür den Einsatzzweck nicht taugt. Da sollte man sich eher über die Wareneingangskontrolle gedanken machen, als über den Hersteller.

Das Rumgeeier der Verantwortlich ost ein Inidies dafür, dass bei der Beschaffung nicht alles Ideal abgelaufe ist, in der Tat,

Geschrieben

Das Einzige, dass man sagen kann, ist dass das G36 Schrott ist, sofern die Treffpunktverlagerungen aufgrund Temperatur- und Feuchtigkeitsveränderungen (vor Schuss) wie erwähnt vorliegen.

Das G36 ist kein Schrott.

Es ist derzeit das wohl zuverlässigste Sturmgewehr, das in einer Streitkraft eingeführt ist.

Und es ist eines der ergonomischsten Sturmgewehre, die es derzeit gibt - selbst im Vergleich zu 10-20 Jahre jüngeren Konkurrenten.

Und 90-95% der Nutzer werden den Problembereich, den das G36 hat, nie wirklich erreichen und erleiden demnach auch keine Nachteile.

Und wenn man endlich mal die Problematik korrekt analysiert und kommuniziert, kann man durch angepasstes Verhalten einen gewissen Teil davon sogar noch kompensieren.

Und bis dahin kann das G36 problemlos, aber ggf. mit kleineren Einschränkungen in ganz engen Nutzungsszenarien, weiter eingesetzt werden.

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