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IGNORED

H&K G36 nun doch nicht so präzise wie vom Verteidigungsministerium und H&K behauptet?


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

http://www.tagesschau.de/multimedia/livestreams/livestreams2.html

Ab ca. 12:08h, der stream ist allerdings nur bis 14:00h verfolgbar.

So wie es sich jetzt darstellt, werden demnächst einige Ärsche recht kräftig kochen. Man sollte dazu auch die regionale Berichterstattung des SWR beobachten.
Evtl. sollte auch das eine oder andere Waffenmagazin seine (Hof-)Berichterstattung zu diesem Thema hinterfragen.

Geschrieben

Das wissen einige in unserem Ministerium schon lagen. Man wunderte sich nur wieso so viele Fachpresseexperten da voll reingefallen sind. Zählen heute nur noch Werbeeinnahmen und man wollte es nur zu gerne glauben? Wie kann man es eigentlich mit seinem Gewissen als Journalist vertreten, wenn Soldaten damit in Feuergefechten zu Schaden kommen, weil sie sich unwissend nicht mehr richtig wehren konnten? Laut Fachpresse war ja alles in bester Ordnung. Die Munition wurde übrigens nie ausgetauscht, auch das war ein Märchen!

Geschrieben

Soso, wenn die Waffe heißgeschossen ist verlagert sich der mittlere Treffpunkt und der Streukreis weitet sich auf.

Das sind ja epochale Neuigkeiten, die der Bundesrechnungshof da ermittelt hat!

Wie war das mit dem Sack Reis in China?

Michael

Geschrieben

Meinen letzten Satz im Eingangsposting möchte ich ergänzen:
....und selbstverständlich auch die Mitglieder gewisser Vereinigungen zur Förderung von Legalwaffen.

Es kommt wirklich nicht gut, wenn man Werbeeinnahmen über Ehrlichkeit und Vertrauen stellt. Echt nicht.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich suche immernoch nach einer Erklärung, wie die Verzinnung der Geschosse zu einer reproduzierbaren Treffpunktverlagerung bei heiss geschossenem Rohr führt.

Ich denke das ist ein Fall für die Mythbusters. Denen vertraue ich da mehr als allen deutschen Behörden und Werbeblättern ahem "Fachzeitschriften" zusammen.

Bearbeitet von Gunny Highway
Geschrieben

Wo wurde da geschlampt? Schon bei der Herstellung bzw. wusste man davon seitens Hersteller, dies nicht seit Jahren? Wieso erst jetzt, wieso wurde nicht bei der Evalution des G36 bei den umfangreichen Vortests inklusive Dauertest und heissgeschossene Läufe dies nicht schon vorher bemerkt? Falls man es bemerkte seitens Hersteller mit der Treffpunktverlagerung bei heissgeschossenen Läufen, hat man dies der BW vorher verschwiegen, da man dies aus verkaufstechnischen Gründen nicht sagen wollte, um nicht das Projekt G36 für die BW gefährden wollte? Fragen über Fragen. :rolleyes:

Geschrieben

Nun,

der Hersteller wußte es spätestens seit 1997.

Ja dann hätte man, sofern es die BW zu dem damaligen Zeitpunkt wusste, auch andere Tests von Mitbewerbern einbeziehen sollen und es wäre anstelle des G36 vielleicht ein anderes Sturmgewehr geworden! Aber u.a. wahrscheinlich aus politischen Gründen, wollte man wohl unbedingt ein heimisches Produkt bei der BW als Sturngewehr plazieren und womöglicherweise kein ausländisches (Prestigeverlust?) Sturmgewehr bei der "Truppe" haben.

Geschrieben

Aber wenn ich das Recht in Erinnerung habe lag/liegt das Problem doch an einem Centartikel?

An einer Laufführungsbuchse aus Kunststoff, die sich bei Erhitzung weitet und dem Lauf Spiel gewährt.

Sollte doch schnell in Griff zu bekommen sein!?

Geschrieben

Vielleicht mal paar Anmerkungen:

Der Beitrag war natürlich sehr lieb und geschönt. Die Pressemeldung des BMVg schon etwas deutlicher und der BRH anscheinend auch. Es wurde auch von extrem geredet, wer von denen, das weiß ich jetzt auf die schnelle nicht. Mal davon abgesehen, von den Verlagerungen die sich ohne Schießen schon gezeigt haben. Dass sich jede Waffe minimal verlagert wenn sie heiß wird und auch der Streukreis aufgeht, wissen wir und das wissen auch die wo die Tests gemacht haben (die sind nicht alle so dumm wie hier manche denken). Fakt ist aber, dass das hier ein anderes Ausmaß war und auch diesmal eine andere Munition.

So ein bisschen eine andere Laufhaltebuchse, wenn das so einfach wäre, würden wir nicht darüber reden. Geredet wurde nämlich schon in den ersten Berichten des Heeresamtes von um die 1995 über viele Themen, die auch heute noch Themen sind.

Ich habe mich mit vielen Leuten zu dem Sachverhalt unterhalten, natürlich wirkliche Experten und auch so halbe. Die meisten haben die Stellungnahme massiv angezweifelt. Man wollte sie aber glauben, weil sie so bequem war.

Auf alle Fälle finde ich es stark, dass es zumindest mit dem Bundesrechnungshof eine Behörde in Deutschland gibt, die etwas Rückgrat hat (noch und auch das nicht mehr ganz so wie früher)!

Gruß

Makalu

Geschrieben

Sorry,

aber was sagt dieser Tageschaubericht, denn nun Neues?

Interessant für mich ist allenfalls die Tatsache, dass hier auch noch der Bundesrechnungshof tätig geworden ist. Wären da nicht andere Dienststellen näherliegend?

Treffpunktverlagerung bei Dauerfeuer, ist allerdings wirklich nichts Besonderes.

Viele hier im Forum würde nun ein bzw. bessere mehrere Berichte von unabhängigen Forumteilnehmern interessieren, die verschiedene Sturmgewehre einsatznah testen konnten und uns so eine realitätsnahe Einschätzung geben können, ob das nun eine Kampagne gegen H&K ist (Übernahme...) , oder ob wir hier einen echten Beschaffungsskandal haben.

Nach allem, was ich selbst testen konnte und was ich an Berichten gelesen habe, bin ich mir leider weiter im Unklaren.

LG

Geschrieben
Das Bundesverteidigungsministerium (BMVg) bestätigt die Recherchen des Magazins und räumt ein, dass beide getesteten Waffen vom Typ G 36 sich bei Temperaturschwankungen als unzuverlässig erwiesen. Bei Schießversuchen am 27. März 2014 verlagerten die beiden getesteten Sturmgewehre nach veränderten klimatischen Bedingungen ihren mittleren Treffpunkt in Seite und Höhe so sehr, dass sie nachjustiert werden mussten. Danach trafen die beiden Gewehre zunächst wieder zuverlässig.

Als Bundeswehrsoldaten die Waffen in einem weiteren Test durch Schießen erwärmten, zeigten die Gewehre "erneut eine Verlagerung des mittleren Treffpunktes und eine Streukreisaufweitung", so das Verteidigungsministerium wörtlich. Die verwendete DAG-Munition beanstandete das Ministerium nicht. Der Sachverhalt werde derzeit "fachtechnisch" untersucht. Der Bundesrechnungshof teilte REPORT MAINZ mit, er untersuche das G36 bereits seit Mitte 2013. Eine Prüfungsmitteilung habe der Bundesrechnungshof dem BMVg nach Ostern 2014 zukommen lassen. Über Inhalt und Umfang der Mitteilung wollte das Ministerium bislang keine Auskunft geben.

http://www.swr.de/report/presse/21-g36-trifft-ungenau-in-neuen-geheimen-tests/-/id=1197424/did=13430954/nid=1197424/3quqck/

Geschrieben (bearbeitet)

Leute,

es ist doch letztendlich so, wie Makalu schreibt. Man muss keinen Zugang zum Giftschrank im BMVg haben, sondern liest einfach mal, was seit knapp 2 Jahren so im Internet veröffentlicht und diskutiert wird, z.B. bei "Augen geradeaus".

Einige Dinge über das G36 wusste man wohl schon seit der Erprobung 1995, wo man dem Prototyp eines Herstellers, den man vorher mit dem Abbestellen des G11 in den finanziellen Regen gestellt hatte, eben gegenüber der Serienfertigung eines anderen Herstellers den Vorzug gab.. Aber das G36 ist halt wie die anderen Bundeswehr-Rüstungsprojekte, im Zweifelsfall kauft man lieber das halbfertige Produkt eines deutschen Herstellers mit, sagen wie mal, "hervorragender Lobby-Arbeit" als ein ausländisches Produkt, welches sich schon in einer anderen Armee bewährt hat. Deshalb läuft die Bundeswehr halt heute nicht mit dem Knallstock aus der Operettenrepublik rum, sondern hat, wie so oft, Wirtschaftspolitik zum absoluten Schwerpunkt bei der Beschaffung erklärt.

Man muss aber auch dazu sagen, dass damals anders geschossen wurde und sich wohl kaum jemand vorstellen konnte oder wollte, dass man in fernen Ländern bei 45 Grad plus sich stundenlange Schießereien mit wilden, mit Drogen vollgepumpten Revolutzern liefert.

Was die Bundeswehr damals wollte, hat H&K geliefert und in den Tests, die man damals so gemacht hat, erfüllte das G36 die Anforderungen, die man damals als "ausreichend" definiert hatte. Der letzte Verteidigungsminister würde wohl sagen "Das Risiko schien beherrschbar".

Dass beim G36 nach dem Heißschießen der Treffpunkt wandert, ging als Gerücht seit Anfang des Jahrtausends rum, allerdings maßen wohl selbst die Soldaten, die dies bei Ihren Waffen beobachteten, dem scheinbar nicht übermäßig Bedeutung bei und es wurde wohl wenig gemeldet und noch weniger durch die Bundeswehrführung nachgeforscht. Dann gab es seit 2008 Klagen aus dem Afghanistan-Einsatz, die auch durch die Presse gingen, dass die Waffe auf weitere Kampfentfernung nicht genügend "Wirkung" erzielt, wobei man dies den grundsätzlichen ballistischen Eigenschaften der "kleinen" .223 Patrone zusprach und kurz in die unendlichen Kaliberdiskussion 5,56 vs. 7,62 vs. irgendwas neues einstieg. Das Ergebnis war die Beschaffung des G28, nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zum G36.

Ob die fehlende Wirkung auf "echte Menschen" vielleicht auch seine Ursache in "überhaupt nicht getroffen" hat, darüber hat man halt scheinbar weniger nachgedacht, bzw. warum weiter nach Problemen suchen, wenn H&K schon die Lösung in RAL8000 anbietet.

Irgendwo ab 2011 müssen die Meldungen aber eben konkreter geworden sein. Die WTD und das WiWeb testeten das G36 und stellten fest, dass der Streukreis der Waffe sich sehr stark, auch im Vergleich zum z.B. M16, aufweitet, wenn die Waffe heißgeschossen wurde. Gleichzeitig stellte man aber auch fest, dass der Treffpunkt stark wandert, wenn die Waffe heißgeschossen wird, aber auch, wenn sich Termperatur und Luftfeuchte stärker ändern. Eine schlüssig erscheinende Erklärung hatte man auch, der verwendete Kunststoff des Waffengehäuses reagierte empfindlich und die Tatsache, dass der Lauf bzw. die stählerne Laufaufnahme in das Kunststoffgehäuse eingegossen wurde und sich eben Metall und Kunststoff unterschiedlich bei Temperaturänderungen verhalten.

Auf Grund dieser Ergebnisse erklärte das Heer die Waffe Anfang 2013 zum Kämpfen auf Entfernungen über 100m für ungeeignet und forderte eine Nachbesserungen oder die Neubeschaffung einer anderen Waffe.

H&K dementierte stets, dass mit Ihrer Waffe was nicht stimmt und wie durch Wunder präsentierte die Bundeswehr dann Anfang 2014, interessanterweise genau, als H&K eine "Charme-Offensive" bei unserer "Fachpresse" forcierte, den Ursprung aller Probleme, die fehlerhafte Verzinnung einiger MEN-Lose, die aber auch nur bei heißgeschossener Waffe ein Problem wären. Das Gewehr selber wäre treffsicher und fehlerfrei. Auch interessant, dass man die Lösung nach Tests am Mauch, äh Mach-Institut der zivilen Frauenhofer-Gesellschaft gefunden hatte und komischerweise die eigenen Spezialdienststellen, die WTD und das Wiweb bei diesen Tests nicht beteiligt wurden.

Über eine beobachtete Treffpunktverlagerung bei Änderungen der Umwelteinflüsse, sprich ohne Heißschießen, sprach man im BMVg und BWB erstmal garnicht mehr. Vielleicht wollte man aber auch so kurz nach den anderen "erfolgreichen" Rüstungsprojekten Eurohawk, NH90, Puma etc. "Ruhe im Boot bzw. Ministerium".

Es gab ja auch keinen wirklichen Verlierer, die Bundeswehr konnte ihre Soldaten weiterhin mit treffsicheren Gewehren zu den Taliban schicken und neue Gewehre bei H&K ordern, der Hersteller MEN hatte Besserung in seiner Produktion gelobt und konnte den "Fehler" ratzfatz abstellen und wird wohl weiterhin die Bundeswehr beliefern dürfen und H&K konnte sich weiterhin als Technologieführer ohne Fehl und Tadel präsentieren.

Jetzt hat man halt den Salat, wenn man Dinge einfach nicht sehen will bzw. Dinge krampfhaft glauben will, weil dadurch alles viel einfacher wird.

Ich erinnere mich das auf der diesjährigen ENFORCETAC bzw. IWA sich im kleinen Kreise über dieses Thema recht emotional unterhalten wurde und dort die Meinung vorherrschte "vielleicht stimmt auch was mit der MEN-Mun nicht, aber das kann es unmöglich allein sein".

Traurig ist halt einfach, das unsere Fachpresse sich so bedingungslos mit auf den Argumentationszug von H&K und BMVg gesetzt hat. Etwas mehr Distanz und Skepsis gegenüber zwei Kronzeugen, wo der eine in wirtschaftlich schweren Zeiten um sein Überleben kämpft und der andere, der sich schon in der Kommunikation bei anderen "erfolgreichen" Rüstungsprojekten mit Ruhm nicht nur bekleckerte sondern überschüttete, wäre wohl geboten gewesen.

Aber hey, wenn bei einem Test auf dem H&K Werksgelände, wo mit von H&K bereitgestellten Waffen und Munition ein Mitarbeiter von H&K zeigt das die Waffe super ist, da muss doch überzeugt sein. Ist halt wie wenn der ADAC testet, denen kann man vertrauen, denen geht´s nicht um´s Geld was die Industrie rüberschiebt, sondern ausschließlich um das Wohl der autofahrenden Mitbürger.

Bearbeitet von Bounty
Geschrieben (bearbeitet)
...und uns so eine realitätsnahe Einschätzung geben können, ob das nun eine Kampagne gegen H&K ist (Übernahme...) , oder ob wir hier einen echten Beschaffungsskandal haben.

Weder das eine noch das andere.

Wir haben eine Waffe, die fast 20 Jahre nach ihrer Einführung aufgrund des taktischen Verhaltens des Gegners gelegentlich für etwas anderes genutzt werden muss, als sie ursprünglich mal gedacht war.

HK spricht z.B. seinem veröffentlichten sogenannten Technischen Untersuchungsbericht bei 150 Patronen von einem "gesamten Tagesvorrat". In der Stellungnahme vom April 2012 wird unter Punkt 5 behauptet, dass eine Testprozedur für die Treffleistung in heißgeschossenem Zustand sinnlos sei und dass man verwundert wäre, dass "angebliche waffentechnische Experten das o. g. Phänomen der Streukreisvergrößerung bei extrem heißgeschossener Waffe überhaupt thematisieren". Im "Technischen Untersuchungsbericht" von Ende 2013 steht dann aber, dass der "Einsatznahe Beschusszyklus" zum Test des Problems bereits im März 2012 vom Nutzungsleiter für Handwaffen der Bw definiert wurde. Bei Ausschreibungen von Verbündeten hat HK damit auch noch viel früher Kontakt gehabt, und zwar mit noch viel intensiveren Belastungszyklen.

Das ist halt eine andere Situation als der Landser der späten '80er und frühen '90er im abebbenden Kalten Krieg, der am Tag nur eine Handvoll Magazine hat und dem incl. seiner Handwaffe aufgrund der Strategie und Taktik sowieso keine besondere Bedeutung beigemessen wurde und der - abgesehen von ein bisschen Infanterie - mit seiner Waffe primär auf schweres Gerät aufpassen sollte. Heute sind "Boots on the Ground" wichtigster Bestandteil von Counter Insurgency Operationen, wie wir sie voraussichtlich auch in näherer Zukunft fahren müssen.

Korrekt ist daher die Feststellung, dass das G36 für ganz andere Szenarien und mit ganz anderen Schwerpunkten konstruiert und eingeführt wurde (Gewicht, Herstellungsaufwand, Ausbildungsaufwand, Zuverlässigkeit) als es heute durch die veränderte politische und strategische Lage genutzt wird. Da kann man weder dem Gewehr selbst noch HK einen wirklichen Vorwurf machen.

Vielleicht den damaligen Beschaffern, dass sie bei der Formulierung ihrer Forderungen oder Abnahmekriterien nicht soweit gedacht haben.

Vielleicht indirekt HK, weil man auf ein Produktionsverfahren zur Verringerung der Herstellungskosten zur Gewinnmaximierung gesetzt hat, dass sich im späteren Verlauf als vielleicht nicht ganz so optimal darstellt. Aber das sehe ich alles nicht als "Sachmangel" an, den HK immer wieder versucht zu verneinen.

Der Skandal ist eher, dass man von Seiten der Bundeswehr nicht richtig reagiert, weil man hinsichtlich der Handwaffenbeschaffung scheinbar vollkommen konzeptlos und überfordert ist und sich mehr von Herstellern und Anbietern führen lässt als selbst das (Lasten- und Forderungs-)Heft in der Hand zu haben und das Ganze gezielt zu steuern. Das merkt man ja schon bei den mehrfach aufgekommenen Anmerkungen, dass man sich "mal einen Marktüberblick verschaffen müsse". Srsly?

Kurzum:

Für das, für dass das G36 mal beschafft wurde, ist es eine gute Waffe.

Unter den derzeit weltweit eingeführten Sturmgewehren dürfte es zu den zuverlässigsten und ergonomischsten zählen, wenn es diesbezüglich nicht sogar die Krone aufhat.

Bei der Präzision gibt es halt Abstriche, aber damit könnte man bei einem Militärgewehr im Zweifelsfall noch leben, wenn man diesen Umstand korrekt in die diesbezügliche Ausbildung integrieren würde und jeder darüber bescheid weiß. Aber auch da müsste man halt mal denen Aufmerksamkeit schenken, die dazu in der Lage wären, denn an den dafür zuständigen Stellen hat man sich seit Einführung nSAK bezüglich dessen Weiterentwicklung auch nicht wirklich mit Ruhm bekleckert. :sleep:

Bearbeitet von German
Geschrieben

Weder das eine noch das andere.

Wir haben eine Waffe, die fast 20 Jahre nach ihrer Einführung aufgrund des taktischen Verhaltens des Gegners gelegentlich für etwas anderes genutzt werden muss, als sie ursprünglich mal gedacht war.

....

Kurzum:

Für das, für dass das G36 mal beschafft wurde, ist es eine gute Waffe.

Unter den derzeit weltweit eingeführten Sturmgewehren dürfte es zu den zuverlässigsten und ergonomischsten zählen, wenn es diesbezüglich nicht sogar die Krone aufhat.

Bei der Präzision gibt es halt Abstriche, aber damit könnte man bei einem Militärgewehr im Zweifelsfall noch leben, wenn man diesen Umstand korrekt in die diesbezügliche Ausbildung integrieren würde und jeder darüber bescheid weiß. Aber auch da müsste man halt mal denen Aufmerksamkeit schenken, die dazu in der Lage wären, denn an den dafür zuständigen Stellen hat man sich seit Einführung nSAK bezüglich dessen Weiterentwicklung auch nicht wirklich mit Ruhm bekleckert. :sleep:

Also mal von hinten an. ergonomisch ist das Teil überhaupt nicht, viel zu breiten Handschutz von der Zeileinrichtung redet man lieber nicht, die Magazine sind wirklich das allerletze an Ungetüm was man auf dem Markt finden kann und schlussendlich der Abzug ist grauslich.

Aber ja zuverlässig ist es, das ist aber auch alles was diese Waffe ist.

Das die Waffe den damaligen Vorgaben der BW entsprochen hat ist sicher, und genau liegt dort das Problem, denn ich kenne nicht ein einziges Stg das solche Probleme hätte egal wann es gebaut wurde. Wobei das M4 eben massive Zuverlässigkeits Probleme hat (andere Baustelle).

Keine Schiessausbildung der Welt kann eine zu grosse Treffpunktwanderung und Streuung ausbügeln.

Unsere Erfahrung, kurz aber Prägnant and der G36 (nicht aus D Beständen) war Streut nach kurzer Zeit wie eine Giesskanne, nicht zu gebrauchen.

Im übrigen wenn wir schon über HK sprechen, würde ich mal den G28 Schützen vorschlagen die Hawkings Position aus zu probieren mit einem 20 Magazin...

Joker

Geschrieben (bearbeitet)

@german:

Es geht doch letztendlich nicht darum, ob man das Problem schon vor 20 Jahren kannte oder hätte erkennen müssen und wer da wen verarscht hat bzw. wer sich bereitwillig und leichtgläubig hat verarschen lassen. Das interessiert vielleicht vorrangig irgendwelche Juristen, die wissen wollen wer jetzt noch den "Schaden" von vor 20 Jahren bezahlen muss.

Du schreibst es doch selber, unsere Taktik hat sich verändert, das Einsatzumfeld in dem wir operieren (vor 20 Jahren dachte auch niemand in der Bundeswehr darüber nach, in den Leo oder Marder ne Klimaanlage einzubauen) und der infanteristische Kampf mit dem Sturmgewehr hat wieder an Bedeutung gewonnen.

Und wenn das G36 jetzt nicht mehr zu unserer Taktik und unseren Einsätzen passt bzw. nachteilige Dinge tut, die andere Sturmgewehre nicht tun, dann muss jetzt nachgebessert werden oder was anderes herbei, anstatt einfach weitere Steuergeld zu verheizen indem man noch mehr G36 kauft und man gleichzeitig unsere Jungs mit der Flinte in den Einsatz schickt und ihnen sagt " Alles prima, war nur die Mun", obwohl man es zu diesem Zeitpunkt bereits besser wissen muss, aber einfach nicht will.

Im Februar hat das BMVg eine fette Nebelkerze gezündet und damit die Bevölkerung (aka die Steuerzahler), das Parlament und die eigenen Soldaten sauber hinters Licht geführt. Man stellt einfach immer wieder fest "Rüstung und Beschaffung von Wehrmaterial kann in DEU nur die Industrie." Und hat die Bundeswehr Probleme mit ihren Geräten eiert sie unerträglich rum sich selbst und anderen zu erklären was das Problem und die Lösung ist.

Bearbeitet von Bounty
Geschrieben

Das Ganze war nichts anderes als ein Betrug des BMVg an den eigenen Soldaten, dem Bundestag und dem Steuerzahler! Voll bewusst und ohne Rücksicht auf mögliche Konsequenzen, spricht Tode in Einsätzen und einige haben zu gerne mitgespielt. Mich würde es wundern, wenn das außerhalb eingefädelt wurde.

Die Behauptung dass das früher anders war, stimmt auch nur dahingehend, weil damals Platzpatronen verschossen wurden. Fragt mal die Soldaten, die den Kampf im umbauten Gebiet geübt haben, was da wie schnell verpulvert wurde. Gewusst hat man das vor der Einführung auch mehr oder weniger, aber das Gewehr war nur als vorläufige Übergangslösung angedacht.

Ich hatte mal einen Abnahmetest in einem asiatischen Land mitgemacht. Die haben gefordert, dass aus dem Gewehr nach 5 Präzisionsschüssen so schnell wie möglich 150 Schuss rausgekanalt wurden und danach mussten wieder 5 Präzisionsschüsse einigermaßen passen (natürlich mit Abstrichen). Man darf auch nicht vergessen: Preußische Linieninfanterie um die 1790 hat in der Minute auch so 5 bis 6 Schuss aus den Vorderladern verschossen.

Gruß

Makalu

Geschrieben (bearbeitet)

Kampagne gegen H&K ist (Übernahme...)...

Einen Staatsbetrieb übernehmen ? Warum machen die nicht einfach das, was am einfachsten wäre, das lapperige Teil mit dem Lauf verschrotten und aus Alu neu machen, dabei gleich noch ein paar andere Schnitzer mit ausbügeln, fertig ist das A1.

Bearbeitet von BigMamma
Geschrieben

H&K ist kein Staatsbetrieb. Der Deutsche Staat und die Bundeswehr war aber die letzten 20 bis 60 Jahre ein guter Kunde und stand in "Nibelungentreue" zu seinem Haus- und Hoflieferanten. Böse Zungen behaupten von Zeit zu Zeit daß das Verhältnis zwischen einigen BWB-Mitarbeitern auch besonders " Familiär" war, was ein weiterer Grund seien könnte warum seit 20 Jahren jeder Handwaffen-Auftrag ratzfatz bei H&K landet.

Einfach in Alu neu machen, so einfach ist das nicht. Das wäre schon ein Aufwand und kostet einiges an Geld und gleichzeitig das Eingeständnis, daß das Plasteding nix taugt und das wirst Du dann auch nicht mehr los. Die teuren Spritzformen kannste dann auch in die Tonne hauhen.

Geschrieben (bearbeitet)

@ Big Mamma: HK ist in privaten Händen. Da Frankreich auch ein neues Gewehr sucht könnte man sich ja mit denen zusammentun.

@Bounty: Die Spritzguss Formen sind schon lang bezahlt.

Bearbeitet von Direwolf
Geschrieben

Also mal von hinten an. ergonomisch ist das Teil überhaupt nicht, viel zu breiten Handschutz von der Zeileinrichtung redet man lieber nicht, die Magazine sind wirklich das allerletze an Ungetüm was man auf dem Markt finden kann und schlussendlich der Abzug ist grauslich.

Aber ja zuverlässig ist es, das ist aber auch alles was diese Waffe ist.

Ernsthaft jetzt? Der Handschutz zu breit? Ich habe ja schon viel gehört, aber das ist echt innovativ... :D

Und nein, die Waffe ist mir ihrer wirklich beidseitig identisch und für fast jede Handgrösse einfach bedienbare Sicherung, ihrem wirklich beidseitig bedienbaren, im Schuss nicht nach aussen abstehenden und auch noch als Schliesshilfe nutzbaren Durchladehebel und (zumindest mit optionalem Zubehör) mit der Schiesshand lösbarem, freifallenden Magazin sicher alles andere als ergonomisch... :rolleyes:

Das Magazin ist zugegebenermaßen in der Originalversion nicht unbedingt handlich und magazintaschenfreundlich. Dafür ist es aber mehr oder minder nie Ursache für Waffenstörungen (ganz im Gegensatz zu den AR-STANAG Magazinen) und seit bereits mehreren Jahren gibt es sowohl vom Hersteller als auch von Drittanbietern Magazine mit deutlich geringerem Profil. Und man steckt es einfach in den Magazinschacht (der übrigens austauschbar ist, um (unter Inkaufnahme des einen oder anderen Nachteils) bei Bedarf auch Magazinkompatibilität mit verbündeten Kräften herstellen zu können), anstatt es umständlich einhaken zu müssen.

Und für ein Militärgewehr ist der Abzug absolut akzeptabel. Da gibt es sicherlich Besseres, aber auch weitaus Schlimmeres.

Man kann das Gewehr natürlich versuchen madig zu reden, aber das bekommt man mit jeder Waffe hin, wenn man es unbedingt drauf anlegen will. Das klappt sogar mit dem schweizer Hobel.

Keine Schiessausbildung der Welt kann eine zu grosse Treffpunktwanderung und Streuung ausbügeln.

Unsere Erfahrung, kurz aber Prägnant and der G36 (nicht aus D Beständen) war Streut nach kurzer Zeit wie eine Giesskanne, nicht zu gebrauchen.

Was wiederum schlicht und einfach übertrieben ist.

Im 90-95% der Anwendungsbereiche ist das G36 eben vollkommen für die normalen Einsatzgebiete eines Sturmgewehrs ausreichend.

Ja, das Ding wird schwerlich ein DMR. Es ist aber auch erstmal "nur" ein Sturmgewehr.

Und ich kann durchaus in der Ausbildung bekannt machen, wann man in den Bereich einer merklichen Trefferabweichung kommt und bis welche Distanzen man dann noch mit Treffern rechnen kann. Wenn ich die Fähigkeiten meiner Waffe kenne und richtig einschätzen lerne, dann sinkt die Gefahr, dass ich sie überschätze. Eigentlich ganz einfach, oder?

Klar, das reduziert nicht das Problem, aber man kann damit leben lernen.

Im übrigen wenn wir schon über HK sprechen, würde ich mal den G28 Schützen vorschlagen die Hawkings Position aus zu probieren mit einem 20 Magazin...

In dieser Diskussion hier geht es aber um das G36, nicht das G28, Du brauchst keine Nebenkriegsschauplätze zu eröffnen.

Aber ja, das G28 hat durchaus einen eigenen Thread verdient, wenn Dir danach ist. :crazy:

Geschrieben

Da Frankreich auch ein neues Gewehr sucht könnte man sich ja mit denen zusammentun.

Und Großbritannien. Und die Niederlande. Und das sind nur die beiden europäischen Staaten neben Frankreich, die keine eigenen nennenswerten militärischen Handwaffenhersteller mehr im eigenen Land haben. Die anderen europäischen Staaten, die in den nächsten 5-15 Jahren ihre Handwaffen austauschen wollen oder grade dabei sind, werden vermutlich "lokal" einkaufen, siehe Belgien und Italien.

Ich weiß nicht, was an der Aussage, "der Schaft schmilzt wenn das Gewehr heiß wird" so schwer zu verstehen ist.

Ob geschmolzene Schäfte im Einsatz wünschenswert sind?

Ja, was ist denn an dieser Aussage eigentlich zu verstehen, oder eher: wie ist denn diese Aussage zu verstehen?

Waren "geschmolzene Schäfte" jemals ein wirkliches Problem? Wie viele sind denn in welchen Situationen da so weggeschmolzen? In welchem Ausmaß schmilzt denn "der Schaft", und an welcher Stelle? Ist das in den letzten 10 Jahren im Einsatz in nennenswerter Häufung aufgetreten?

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