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IGNORED

Querschläger


Flintenweib

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo,

ich komme gerade von einer für mich recht unerfreulichen Diskussion mit dem Vorsitzenden unseres Schießclubs.

Es geht darum, daß ich in unserem Club eine kleine Trainingseinheit für IPSC etablieren möchte. Wir verfügen über einen Außen-Schießplatz, der sich in einem kesselförmigen Canyon befindet. Es dürfen dort alle Kaliber mit Fabrikladung geschossen werden (zum Vergleich, indoor dürfen wir nur light loads und keine FMJ schießen).

Über dem Canyon ca 50 m entfernt befindet sich ein kleines Wohnhaus.

Mein Vorsitzender meint nun, daß die IPSC targets Querschläger verursachen können, die zu einer Gefahr für die Hausbewohner werden können.

Meine Frage ist nun: können die targets, ich denke, es geht um die aus Metall, dies wirklich verursachen? Ich kann mir das nicht vorstellen, sonst wären doch die Schützen in permanenter konkreter Gefahr. Mal davon abgesehen, daß ein Querschläger niemals ganz ausgeschlossen werden kann, oder?

Welche Alternativen habe ich bzw. wie trainiert ihr zuhause?

Ich wäre echt für eure Antworten dankbar, da ich ihm gerne einige von diesen bei der nächsten Sitzung "um die Ohren hauen" würde. :bud:

Herzlichen Dank vorab und schöne Grüße

Geschrieben

Würden die Targets haufenweise Abpraller produzieren, dann wären sie ganz sicher nicht zugelassen. Außerdem wäre der Schütze der erste, der sie abbekommt.

Die Geschosse werden stark deformiert oder sogar zerlegt, wenn sie die Metallplatte treffen. Dabei wird viel Energie in Arbeit umgesetzt... die Splitter fliegen, deshalb ja die Schutzbrille... aber sie fliegen nicht sehr weit.

Geschrieben
Würden die Targets haufenweise Abpraller produzieren, dann wären sie ganz sicher nicht zugelassen. Außerdem wäre der Schütze der erste, der sie abbekommt.

Die Geschosse werden stark deformiert oder sogar zerlegt, wenn sie die Metallplatte treffen. Dabei wird viel Energie in Arbeit umgesetzt... die Splitter fliegen, deshalb ja die Schutzbrille... aber sie fliegen nicht sehr weit.

Sicherheitsdistanz ist 10m bei metallischen Zielen und die Schussrichtung muss in 90° sein, klar das bei zb 45° Treffer man Appraller haben könnte.

Joker

Geschrieben
Über dem Canyon ca 50 m entfernt befindet sich ein kleines Wohnhaus.

hallo

wenn das haus IN schussrichtung, also quasi 50m "hinter" den IPSC targets liegt haette ich schon auch bedenken

ob die gerechtfertigt sind ist die frage

Geschrieben

@ abo:

Gerade wenn das Haus in Schußrichtung liegen würde (Wohl eher nicht, oder?) hätte ich keine Bedenken... denn die Splitter werden die Metallplatte nicht durchdringen. Sie wären also immer auf der "Schützenseite".

Geschrieben

Hallo!

Kannst dem Vorsitzenden vielleicht dieses Video vorführen (auch weil's so schön ist :)), und diskutieren ob das "was da vom Geschosse übrig bleibt" noch auf 50m relevant ist:

Kann es beim normalen vorhandenen Kugelfang (Erdwall?) nicht auch Querschläger geben, oder habt Ihr da draussen auch sowas wie einen Indoor-Kugelfang?

Geschrieben
Sicherheitsdistanz ist 10m bei metallischen Zielen und die Schussrichtung muss in 90° sein, klar das bei zb 45° Treffer man Appraller haben könnte.

Joker

Die Mindestdistanz für Metallziele ist 7m und dürfen nur in einem Aufprallwinkel von 90° beschießbar sind.

@Flintenweib, wieso kontaktierst Du nicht die Oberregierung der IPSC, die sitzt doch in Canada. Der President Nick Alexakos war früher IROA Presi, Dino Evangelinos ist Presi der IROA und kann Dir über Sicherheit und Zulassung unterschiedlicher Geschosse und Ziele in Sachen IPSC in Canada sicherlich weiterhelfen. Dino ist auch Präsident eines sehr großen Club und demnach optimaler Ansprechpartner.

Ich glaube, dass eine Ferndiagnose über 5000 km, sowie eine wage Beschreibung der Standbegebenheiten nur eine minimale Hilfe sein kann. Dazu kommt, dass ein Vereinspräsident, der kein IPSC kennt oder mag, selten zu überzeugen ist. Über die balistische Zerlegung unterschiedlicher Geschosse, Geschoßformen und Ummantelungen auf Metall gibt es dutzenweise Veröffentlichungen.

DVC Werner

Geschrieben
Hallo,

ich komme gerade von einer für mich recht unerfreulichen Diskussion mit dem Vorsitzenden unseres Schießclubs.

Es geht darum, daß ich in unserem Club eine kleine Trainingseinheit für IPSC etablieren möchte. Wir verfügen über einen Außen-Schießplatz, der sich in einem kesselförmigen Canyon befindet. Es dürfen dort alle Kaliber mit Fabrikladung geschossen werden (zum Vergleich, indoor dürfen wir nur light loads und keine FMJ schießen).

Über dem Canyon ca 50 m entfernt befindet sich ein kleines Wohnhaus.

Mein Vorsitzender meint nun, daß die IPSC targets Querschläger verursachen können, die zu einer Gefahr für die Hausbewohner werden können.

Meine Frage ist nun: können die targets, ich denke, es geht um die aus Metall, dies wirklich verursachen? Ich kann mir das nicht vorstellen, sonst wären doch die Schützen in permanenter konkreter Gefahr. Mal davon abgesehen, daß ein Querschläger niemals ganz ausgeschlossen werden kann, oder?

Welche Alternativen habe ich bzw. wie trainiert ihr zuhause?

Ich wäre echt für eure Antworten dankbar, da ich ihm gerne einige von diesen bei der nächsten Sitzung "um die Ohren hauen" würde. :bud:

Herzlichen Dank vorab und schöne Grüße

Hallo Flintenweib,

Deine Frage, bez. Abpraller ist ja schon beantwortet worden.

Was steht denn im Stand - Abnahmeprotokoll? :rtfm: da ist doch ersichtlich was geht und was nicht.

Eventuell "Neuabnahme"

Aber Argumente gegen IPSC hab ich mir auch schon vor zwanzig Jahren anhören müssen. :peinlich:

DVC Klaus

Geschrieben

Im wesentlichen hat Euer Präsident recht. Und Du Unrecht, ebenso wie die vielen gefälligen Kommentatoren. Ob im Einzelfall durch die Art der Geländeeinbettung *jegliche* Art der Gefährdung auszuschließen ist, ist zwar Tatfrage; aber sinnvollerweise braucht Ihr bei Hartzielen mobile Fangdächer. Näheres dazu kann Lobo-S von Berufs wegen ausführen, wenn ihn nicht die hier ersichtlich aufblubbernde völlige Unkenntnis von Schießstandsicherheit zu sehr abgeschreckt hat.

Carcano

Geschrieben
Die Mindestdistanz für Metallziele ist 7m und dürfen nur in einem Aufprallwinkel von 90° beschießbar sind.

hallo

meine bedenken gingen von fallzielen aus

wenn ein popper beschossen wird und ins kippen geraet gibt es zwangslaeufig einen moment in dem er ein 45grad ziel darstellt. wenn nun zu diesem zeitpunkt - und das ist absolut nicht realitaetsfremd - eine weitere murmel da einschlaegt dann wird das geschoss wohl hochsteigen wenn es keinen bunker dahinter gibt oder sonstwas

Geschrieben
Was steht denn im Stand - Abnahmeprotokoll? :rtfm: da ist doch ersichtlich was geht und was nicht.

Eventuell "Neuabnahme"

Wahrscheinlich gar nichts, es sei denn es gelten in Canada die deutschen Schießstandrichtlinien..?!?

Geschrieben
...

Was steht denn im Stand - Abnahmeprotokoll? da ist doch ersichtlich was geht und was nicht.

Eventuell "Neuabnahme"

...

:021: :021: :021: :021: :021:

Ich glaub', Deutschland ist wohl eines der gaaaanz wenigen Geistesgestörten-Länder, wo's sowas (Standabnahme) in der uns bekannten Form gibt.

(Die Fragerin schreibt, das zur Erinnerung, aus Kanada.)

Grüße

Iggy

Geschrieben

Also man soll es ja nicht für möglich halten, aber ich hab mal gehört das jemand erzählt wurde das ein Anderer gehört haben will, dass....

auf 25m ein Stahlziel mit Bleischrot beschossen wurde und ein Rückpraller den Schützen unterm rechten Auge getroffen hat.

Anschließend war da dann keiner mehr ohne Schutzbrille unterwegs, hab ich gehört.

Geschrieben

Danke schonmal vorab für die vielen Antworten.

Also es gibt auch hier sowas wie eine Abnahme des Schießstandes. ( Wir sind ja nicht ganz hinterm Bretterzaun :mamba: )

Was mich hier nur stutzig macht, ist, daß es ja bereits ein outdoor Schießstand ist. Die Polizei übt dort (und die können überhaupt nicht schießen :gaga: ) und das Wohnhaus steht nicht erst seit gestern dort. Das Haus befindet sich übrigens nicht direkt in Fluchtlinie mit dem Canyon. Der canyon hat eine Höhe von ca. 8 m. Wenn ich die linke obere Kante nehme, von dort steht das Haus ca. 50 m entfernt. Also ich denke, wenn eine Gefahr fürs Haus bestünde, dürfte man dort eh keinen Außenschießstand haben. Denn auch Steine können zu Querschlägern führen.

Es wird dort sonst auf Papier geschossen, welches an OSB-Platten befestigt ist.

Mein Gefühl ist, daß man generell kein IPSC im Club haben will. Warum auch immer.

Wenn ich eine Neubegutachtung des Schießstandes in Angriff nehmen will, bräuchte ich zuminest die Unterstützung aus dem Club. Die ist bislang nicht vorhanden, da wir nur 3 Leute sind, die das befürworten.

Ich werde aber die kanad. IPSC mal kontaktieren, die können bestimmt was beisteuern.

Ich schätze mal, daß ich mit den klassischen Papertargets anfangen werde (muß) und, falls die Sache mehr Interessenten anlockt, man dann den nächsten Schritt tun kann.

Geschrieben

papertargets reichen doch auch erstmal... und wenn... wenn man wirklich meint unbedingt auf Plates schiessen zu müssen... es gibt Plates die NICHT aus stahl sind sondern aus einem speziellen Kunststoff.. da prallt nix ab.. natürlich, um gemecker vorzubeugen, haben diese Plates den nachteil das ich nicht sofort höre ob ich getroffen habe.. sondern, wenn ich mir nicht sicher bin warten muss bis sie anfangen zu kippen.. was zeit kostet... aber... IPSc geht auch hervorragend ohne steel..

Geschrieben

Hi, da wir in Berlin Stahlziehle (Plates und Popper) Indoor verwenden, haben wir um jedes Ziel einen Splitterschutzrahmen aus Blech. (morgen ein paar Bilder). Diese einfachen Bleche müssen alle Paar Jahre mal erneuert werden aber that's it!

Wäre wahrscheinlich die Lösung für euch.

Gruß & DVC

Hajo

P.S. Werden auch Outdoor verwendet um z.B. den Kugelfang zu schonen....

Geschrieben

Mich würden Abpraller von Stahl in allen möglichen und unmöglichen Richtungen schon lange nicht mehr wundern. Basisliteratur wie Sellier et. al. schadet dazu nicht. Von Mißbrauch wie Büchsengeschosse und Flintenlaufgeschosse auf unpassende Entfernungen noch gar nicht geredet.

Geschrieben
Hi, da wir in Berlin Stahlziehle (Plates und Popper) Indoor verwenden, haben wir um jedes Ziel einen Splitterschutzrahmen aus Blech. (morgen ein paar Bilder).

Das hört sich doch gut an. Bin wirklich auf die Bilder gespannt. Vielleicht wäre das ne Lösung. Danke

Geschrieben

Wenn im Freien geschossen wird, insbesondere ohne "sauberen" GF, sind Abpraller, Rückpraller, Querschläger und Splitter vorprogrammiert.

Auch Geschoss- oder (sind besonders fies) Mantelfragmente sind nicht zu unterschätzen. Eine Prognose, wo diese Fieslinge einschlagen ist nur sehr eingeschränkt möglich.

Alles, was hier gesagt oder interpretiert wird (auch was jetzt von mir kommt) ist als Ferndiagnose eigentlich Mist. Man MUSS vor Ort die Sache sehen, sonst ist eine Beurteilung schlicht Unfug.

Gesetzt den Fall der Graben mit seinen 8m Seitenwandhöhe besteht aus den üblichen Gesteins-, Erd- und Staubanteilen welche ihrerseits wiederum lose liegen und andere, unbekannte Untergründe verdecke/abdecken, ist die Wahrscheinlichkeit von o.a. Erscheinungen an sich schon sehr wahrscheinlich.

Wird jetzt noch auf Stahlziele geschossen - diese werden ja VOR den Seitenwänden stehen- erhöht sich mit jedem Zentimeter Abstand von den Seitenwänden dieser Effekt.

Die Geschosse, die nicht im exakt 90-Grad Winkel auftreffen, werden abgelenkt (bzw. können abgelenkt werden) und treffen ihreseits auf andere Materialien um von diesen erneut abgewiesen zu werden.

Diese Effekte sind NICHT kontrollierbar, es sei denn man benützt die von carcano beschriebenen Fangdächer aus entsprechenden Materialien.

Ein massiver und GESCHLOSSENER Rahmen um die Stahlziele bietet hier einen gewissen Schutz, ist aber kein Allheilmittel. Werden die Stahlziele in einer entsprechend ausgelegten Box beschossen, verringert sich das Problem auf ein Minimum.

Bleiben wir bei dem Graben (mit 8 m Höhe ist es für mich nichts anderes) und dem darüber in 50m Entfernung stehenden Haus.

Ohne es jetzt durch Zeichnung oder Berechnung exakt aufzubereiten mal so aus der hohlen Hand:

Würde aus 100m Entfernug knapp über den Rand des Grabens geschossen, würde das Geschoss das dort stehende Haus in etwas (Pi mal Daumen!!, ist alles nur Schätzung!!) 5m Höhe treffen. Also im Normalfall 1. oder 2. OG. Bei 50m Entfernung in ca. 9-10 m. Höhe.

Immer von Antragshöhe Null ausgegangen. Steht der Schütze (also je höher über Bodenniveau der Schuss abgegeben wird) um so mehr verringert sich die Höhe, in der das Haus getroffen wird.

Geht nun ein Abpraller (egal ob von Stahlziel oder Seitenwand) auf Reisen, spielt einmal Bande an der ungünstigen Seitenwand kann das Geschos z.B. auch in 7m Höhe der Seitenwand (oder jeder anderen beliebigen Höhe) abgelenkt und Richtung Haus unterwegs sein. Bei 7m Abprallhöhe würde das Haus sehr weit im unteren Bereich getroffen werden.

Alles sehr theoretisch. Schießt jemand aus 100m und der Schuß prallt in 50m Entfernung in 7m Höhe an eine Seitenwand, wandert Richtung Haus, dann werden auch Personen im Bereich vor dem Haus direkt im Gefährdungsbereich stehen.

Nochmal: Alles Theorie, ohne Begutachtung vor Ort ist alles nur Hätte, Könnte, Vielleicht!!

Die Bedenken des Vorstandes teile ich aber aus der hier geschilderten Situation heraus vollkommen.

Wenn dort aus relativ geringen Entfernungen (bei Pappzielen) praktisch in den Dreck geschossen wird bilden diese Pappteile einen wenn auch geringfügigen Rückprallschutz für Fragmente. Mehr nicht.

Durch die angenommene geringe Entfernung werden Abpraller theoretisch (für mich gilt : Gibt`s nit - gibt`s nit"!!) nach oben abgewiesen. Ist dann der "Geschossfangbereich" durch Manipulation oder natürliche Erosion leicht ausgehöhlt, ist die Wahrscheinlichkeit einen Einschlag im Hausbereich zu bekommen relativ gering, vielleicht sogar auszuschließen.

Je weiter die Entfernung des Schützen vom Geschossfang, der Ziele (Hartziele) vor der Abschlusswand des Grabens oder je höher die Schußabgabe erfolgt, desto größer die Gefährdung des Hausbereiches bzw. des Bereiches außerhalb des Grabens.

Man sieht, alles nicht ganz so einfach. Man sollte auch bedenken: Wenn Jahrelang alles gut geht, vielleicht sogar Jahrzehnte und dann passiert eben doch das unwahrscheinliche - war es der Spaß dann wirklich wert?

Geschrieben

Hallo Lobo-s,

vielen Dank zunächst für die ausführlichen Erläuterungen, finde ich echt klasse. :icon14:

Nochmal für mich zum Verständnis.

Der canyon ist wie ein großer Halbkreis vor dem man steht. Im letzten Drittel vor der Rundung stehen die OSB-Platten, auf denen normalerweise die targets befestigt werden. Da die OSB Platten wie ein Schweizer Käse aussehen, gehe ich davon aus, daß die größeren Kaliber durchschlagen und im Halbkreis des canyons irgendwo im Dreck, zwischen den Steinen und Pflanzen steckenbleiben.

Ist es richtig, daß genau in diesem Bereich dann ein Querschläger entstehen kann? Also nachdem er das OSB durchschlagen hat?

Es gibt keinen Geschoßfang o.ä. , außer dem natürlichen Gelände.

Der Außenschießstand ist für alle Pistolenkaliber dafür freigegeben worden.

Jetzt mal von den Stahlzielen abgesehen, aber dann dürfte doch kein Schießstand dieser Art (also mit Fels, losem Gestein usw als Rückwand) freigegeben werden.

Die gesamten stages der IPSC Provincials hatten solch eine "Rückwand". Dann wären doch sämtliche Schützen dort sowie Besucher einer erheblichen Gefahr ausgesetzt gewesen, oder?

Bitte versteh mich nicht falsch. Für mich kommt absolut safety first, ich will auch kein Risiko eingehen. Zumal sich meine eigenen Kinder auf dem Schießstand tummeln. Und ich verstehe, daß man eine Ferndiagnose nicht stellen kann, das ist ganz klar.

Mir geht es darum, selbst etwas über Querschläger zu lernen und zu erfahren, wie kann man ihnen entgegenwirken bzw. welche Maßnahmen kann ich, evtl. ganz unproblematisch, ergreifen.

Wenn dort aus relativ geringen Entfernungen (bei Pappzielen) praktisch in den Dreck geschossen wird bilden diese Pappteile einen wenn auch geringfügigen Rückprallschutz für Fragmente. Mehr nicht.

.....

Je weiter die Entfernung des Schützen vom Geschossfang, der Ziele (Hartziele) vor der Abschlusswand des Grabens oder je höher die Schußabgabe erfolgt, desto größer die Gefährdung des Hausbereiches bzw. des Bereiches außerhalb des Grabens.

Hier betreten wir wahrscheinlich das Reich der Ballistik ??

Ich hätte gedacht, es wäre andersherum. Je näher ich stehe, desto höher ist die Gefahr.

Noch ein letztes Mal für mich zum Verständnis. Die range ist freigegeben worden für Pistolen, das steht fest. Macht es nun einen Unterschied, ob ich auf OSB Platten schieße oder auf Pappziele?

Sorry, ich hoffe nicht, daß ich nerve. Aber das Thema ist halt sehr komplex und absolutes Neuland für mich.

Herzlichen Dank vorab.

Geschrieben

Wer der Anwesenden war z.B. schon mal bein "Grand Prix d'Ecot"?!?

Dort wird in und auf senkrechte Stein/Felswände im Hintergrund heschossen. Dort fliegen einem Gechoße und -teile andauernd pfeifend um die Ohren, keuz und quer durch den kompletten Steinbruch, über mehrere Stages hinweg.

Will damit nur sagen, es wird nicht überall so genau genommen, wie hier in D.

Ja, und ich würde jederzeit wieder an einem Match dort teilnehmen, latürnich nur mit entspr. Schutzbrille, was ja eigentl. eh selbstverständl. sein sollte.

Der Rest, den ich schon über Erlebnisse auf DEUTSCHEN Ständen geschrieben und dann doch wieder gelöscht habe, ist der Selbstzensur zum Opfer gefallen. ;-)))

Grüße

Iggy

Geschrieben
Der canyon ist wie ein großer Halbkreis vor dem man steht. Im letzten Drittel vor der Rundung stehen die OSB-Platten, auf denen normalerweise die targets befestigt werden. Da die OSB Platten wie ein Schweizer Käse aussehen, gehe ich davon aus, daß die größeren Kaliber durchschlagen und im Halbkreis des canyons irgendwo im Dreck, zwischen den Steinen und Pflanzen steckenbleiben.

Das wird genau so sein. Wenn Bewuchs vorhanden ist wird die Gefahr von kleineren Splittern/Querschlägern je nach Dichte des Bewuchses und der angelegten Tiefe (ein Gestrüßß von 10 m Tielfe hällt natürlich mehr und bessser Geschossreste/Geschosse zurück als eine 20 cm Streifen Brennnesseln) schon deutlich gemindert. Je weiter dei Targets von der Abschlusßwand entfernt sind, um so geringer bei den davor ausgestellten OSB-Platten (sind nicht wirklich geeignet) ist die Gefahr für die Schützen. Man muss sich die aufgestellten OSB-Platten i.V. mit dem losen Untergrund dahinter als eine Art "Schirm" vorstellen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Schützen gefährdet werden steigt natürlich an, wenn die OSB-Platten bereits stark zerschossen sind. Je mehr Löcher den Durchgang Richtung Schütze zulassen, je größer die Eigengefährdung. Ich würde z.B.nicht mit .22 auf OSB-Platten schießen.

Ist es richtig, daß genau in diesem Bereich dann ein Querschläger entstehen kann? Also nachdem er das OSB durchschlagen hat?

Es gibt keinen Geschoßfang o.ä. , außer dem natürlichen Gelände.

Genau da, bedingt durch die natürlichen Geländegegebenheiten, entstehen bzw. können Querschläger, Abpraller oder Rückpraller entstehen. Ist der Untergrund natürlich sehr fein, Sand, feiner Kies oder Lehm, verringert dies die Gefährdung wiederum.

Der Außenschießstand ist für alle Pistolenkaliber dafür freigegeben worden. Die vor Ort werden schon wissen, was sie tun. Ich kann hier nur Mutmaßungen anstellen!!

Jetzt mal von den Stahlzielen abgesehen, aber dann dürfte doch kein Schießstand dieser Art (also mit Fels, losem Gestein usw als Rückwand) freigegeben werden. Warum nicht? Es kommt wie gesagt immer auf die gesamtumstände an. Ich würde z.B. einen aufgegebenen Steinbruch mit mindestens 10-15 m. hohen Seitenwänden sofort versuchen als Stand zu nutzen. Dazu müssten allerdings einige Dinge installiert werden. Es entfallen aber anderseits sehr viele sonst sehr aufwändig und kostenintensiv zu bauende Sicherungseinrichtungen

Hier spielen aber andere Dinge die Hauptrolle, z.B. Naturschutz, Gewässershutz/Grundwasser, Lärmprognosen, Abschottung und Entsorgbarkeit der Geschossfragmente sowie der unverbrannt ausgestoßenen Treibladungspulverreste. Es müsste also eine Versiegelung nach unten erfolgen, die eine relativ einfache Reinigung zulässt. Ist in D nun mal so Vorschrift.

Die gesamten stages der IPSC Provincials hatten solch eine "Rückwand". Dann wären doch sämtliche Schützen dort sowie Besucher einer erheblichen Gefahr ausgesetzt gewesen, oder?

Wie gesagt Spekulation. Ich müsste diese Kombinationen sehen umbeurteilen zu können, ob sie a) nach D-recht zulässig wären, B) ohne Beachtung gesetzlicher Vorgaben ganz einfach die Schützensicherheit gewährleisten würden. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass die dort zuständigen Berantwortlichen eine Gefährdung der Schützen der Zuschauer in Kauf nehmen würden.

Bitte versteh mich nicht falsch. Für mich kommt absolut safety first, ich will auch kein Risiko eingehen. Zumal sich meine eigenen Kinder auf dem Schießstand tummeln. Und ich verstehe, daß man eine Ferndiagnose nicht stellen kann, das ist ganz klar.

Mir geht es darum, selbst etwas über Querschläger zu lernen und zu erfahren, wie kann man ihnen entgegenwirken bzw. welche Maßnahmen kann ich, evtl. ganz unproblematisch, ergreifen.

Das ist schwierig. Eine "lernbare" Lösung in der Form wie du sie dir evtl. vorstellst gibt es nicht. JEDES Geschoss wird sich anderes verhalten. Es sind zwar Näherungswerte realisierbar, aber da dürfte die Grenze auch schon erreicht sein.

Wenn es nicht so wäre, dann würde jeder testlauf eingespannt bei 50 Schuss nur ein Loch produzieren. Du verstehst was ich meine??

Hier betreten wir wahrscheinlich das Reich der Ballistik ??

Ich hätte gedacht, es wäre andersherum. Je näher ich stehe, desto höher ist die Gefahr. Ja und Nein. Auch das kommt auf die Gegebenheiten vor Ort und die verwendeten Materialien, z.B. Geschossbeschaffenheit (Blei, TM oder VM, HP oder Zerlegegeschoss), das Material des Ziels und des Hintergrundes an.

Noch ein letztes Mal für mich zum Verständnis. Die range ist freigegeben worden für Pistolen, das steht fest. Macht es nun einen Unterschied, ob ich auf OSB Platten schieße oder auf Pappziele?

Die Pappziele sind ja wohl auf den OSB angebracht. Durchdringt nun das Geschoss das Papierziel und die dahinter befindliche OSB und prallt dann vom Hintergrund/Steine ab, dann ist die Wahrscheinlichkeit dass das Geschoss durch sein eigenes Loch zurückkommt verschwindend gering. Je mehr Löcher sich jedoch in der OSB befinden, je größer werden gerade im Haupttrefferbereich, die "Durchlassöffnungen". Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass ein Geschoss/Fragment seinen Weg zurüch auf den Schützen findet. Dann kommt es zusätzlich darauf an, wie nah der Schütze an den OSB steht. Je näher, je größer die Gefährdung, da mit jedem zurückgelegtenMeter nach dem Abprallen natürlich die Restenergie nachlässt. Soweit die Theorie. Ich habe aber im freien Gelände schon bei Schüssen auf ca. 50 m entfernte Ziele, gut 20 m hinter den Schützen stehend, die Fragmente im Arm stecken gehabt. Also in gut 70m Entfenung von den Zielbereichen (es handelte sich um eine offene Grasfläche in einem Hochmoor) hat das Fragment einer 9mmx19 VM meine Kombi durchschlagen und steckte ca. 7mm tief im Arm. Es gibt keine verlässlichen Prognosen bei so etwas.

Sorry, ich hoffe nicht, daß ich nerve. Aber das Thema ist halt sehr komplex und absolutes Neuland für mich. Es ist für mich nach über 20 Jahren noch ständig Neuland, also nicht verzweifeln

Herzlichen Dank vorab.

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