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Offener Brief an "Caliber"


Gast

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Geschrieben

Sehr geehrte Caliber Redaktion,

ich bin legaler Waffenbesitzer, Sportschütze und Mitglied im Forum Waffenrecht. Ich lese gelegentlich „Caliber“ und schätze Ihr Engagement für den legalen Waffenbesitz und den Schießsport. Auch und gerade nach „Erfurt“ sind wir aufgerufen, unser Hobby offensiv zu vertreten, und das Feld nicht sensationsgeilen Pseudojournalisten und politischen Populisten zu überlassen. Es mag sich etwas pathetisch anhören, aber es geht nicht nur um unsere Waffen, es geht um Bürgerrechte und den schleichenden Verfall von Demokratie.

Beim Lesen des Artikels „Zwei Welten: Combat- und IPSC-Schießen“ (Caliber 09/02) hat sich bei mir der Verdacht erhärtet, dass wir möglicherweise die falsche Diskussion führen. Wir diskutieren nach den Spielregeln von Leuten (im wesentlichen Politiker und Journalisten), die der Meinung sind, auch wenn sie das nicht offen sagen, daß Bürger keine Waffen besitzen dürfen, da Waffen letztlich nur zum Töten dienen. Deswegen gehören Waffen allenfalls in die Hände von Polizisten, um gegen Kriminelle vorzugehen. Da die Polizei die Bürger beschützt, brauchen eben diese keine Waffen. Außerdem verführen Schußwaffen zu Gewalt, wie z.B. Affekttaten, und mit Gewalt löst man keine Konfliktsituationen. Man gibt dem Verbrecher das, was er will, oder versucht, ihn mit Argumenten zu überzeugen. In den Augen dieser Menschen sind Waffen ein notwendiges Übel, um das „staatliche Gewaltmonopol“ zu erhalten. Also führen Leute, die sich für Waffen interessieren und keine Staatsbediensteten sind, entweder Böses im Schilde oder haben einen Defekt in ihrer Persönlichkeitsstruktur. (Die Realität beweist doch gerade, daß Sportschützen trotz gegenteiliger Lippenbekenntnisse der Politiker unter Generalverdacht stehen.) Sie werden mir sicher zustimmen, daß diese schlichte, unreflektierte und oft mit Vulgärpsychologie unterfütterte Geisteshaltung einer kritischen Überprüfung nicht standhält. Wie begegnen nun die Waffenbesitzer den Vertretern dieses „Zeit(un)geistes“ ? Wir versuchen, möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten, und trennen (läßt man die Jagd als Sonderfall einmal unberücksichtigt) fein säuberlich zwischen sogenanntem Combatschießen (ein mißverständlicher Pauschalbegriff) und Sportschießen. Für die fachkundigen Insider ist dies nachvollziehbar (siehe IPSC versus IDPA), für die anderen eben weniger, denn auch Sportschießen ist Schießen und eine Sportwaffe bleibt eine Waffe. Ganz so falsch ist dieses Argument ja auch nicht, denn ein guter Sportschütze hätte sehr wohl das Zeug zu einem guten „Combatschützen“ und selbst mit einem vollgetunten PPC-Revolver kann man immer noch Menschen erschießen. Ich fürchte, diese Diskussion werden wir mittelfristig verlieren und damit auch das Recht auf Waffenbesitz. Wenn ich ein verbotswütiger Behördenmensch wäre, dem IPSC ein Dorn im Auge ist, wäre mir Ihr oben genannter Caliber-Artikel eine willkommene Argumentationshilfe für weitere Waffenverbote, zumal sich die Regierung mit dem neuen Waffengesetz das entsprechende Instrumentarium geschaffen hat. Hochsitzende Holster = Combat = verbieten, 4“ Lauf = Combat = verbieten, DA-Pistolen = Combat = verbieten, Kunststoffpistolen = Combat = verbieten, offene Balken-Visierung = Combat = verbieten, Production Class = Combat Class = verbieten. Wenn dann zum Schluß außer Full House Race Guns mit Holosight alles verboten ist, würde ich bemerken, dass dies ja immer noch Waffen sind, deren Geschosse eine Energie über 100 Joule aufweisen und feststellen, daß dies „gefährliche Waffen“ sind, die nicht in die Hände der Bevölkerung gehören. Auch alle anderen Disziplinen der Verbände könnte man nach dieser Salamitaktik zu Tode verbieten.

Um es auf den Punkt zu bringen: Wir sollten nicht versuchen, Waffen ausschließlich zu Sportgeräten zu stilisieren. Damit unterstützen wir indirekt die Argumentation der Waffengegner. Diese Auseinandersetzung kann für den legalen Waffenbesitz niemals zielführend sein, da es so etwas wie „ungefährliche Waffen“ nicht gibt. Die Nische „Sportwaffen“ wird sich in dieser Diskussion letztendlich als Sackgasse erweisen.

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich möchte keine Verquickung von Sport- und Verteidigungsschießen, aber wieso traut sich in Deutschland keiner so richtig an das Thema Selbstverteidigung mit Schußwaffen heran? Selbst die Fachpresse widmet sich höchstens einmal den technischen Aspekten dieses Themenkomplexes oder betrachtet ihn ausschließlich aus der polizeilichen Perspektive, gerade so, als wäre der Bürger von Kriminalität nicht betroffen. Warum wird nicht über das Thema Selbstverteidigung unter ethisch-moralischen Gesichtspunkten berichtet? Wo sind die Artikel über Studien in den USA, die zeigen, daß das legale Führen von Schußwaffen durch Bürger zu einer deutlichen Senkung der Kriminalitätsraten geführt hat, und zwar ohne Zunahme von Schußwechseln? Wieso können unsere Politiker unwidersprochen fordern, daß Verteidigungsschießen verboten werden muß? Wieviel Chuzpe muß man als „Volksvertreter“ eigentlich haben, wenn man dem Bürger verbietet, sich wirkungsvoll zu verteidigen, währenddessen man von bewaffneten Leibwächtern umgeben ist und großzügigerweise selbst ein „Bedürfnis“ für einen Waffenschein hat? Wieso ist es möglich, daß seit Jahren Polizisten in der ZDF Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ gebetsmühlenhaft die Subordination unter den Verbrecher fordern und sagen, man solle ihm geben, was er will, obwohl diese Sendung voll von Toten ist, die dem Verbrecher zuvor gaben, was er wollte? Wo ziehen solche „Experten“ die Grenze bei dem, was man hergeben soll? Bei der Geldbörse? Beim Auto? Beim Haus? Beim eigenen Kind? Soll eine Frau einem Vergewaltiger den geforderten Geschlechtsverkehr geben? Einem solchen „Experten“ würde ich jedesmal zu gerne die Frage stellen, ob er dem Verbrecher denn auch alles geben würde. Vielleicht auch seine Dienstpistole? Ach so, ja. Pfefferspray reicht aus und ist humaner. Warum rüstet die deutsche Polizei dann nicht komplett von SIG Sauer auf Pfefferspray um? Wäre doch auch billiger. Es gibt auch Leute, die den Standpunkt vertreten, daß man niemals auf Menschen schießen darf. Auch dann nicht, wenn das bedeutet, daß man selbst erschossen (vergewaltigt, erschlagen, erstochen ...) wird? Wenn es generell unmoralisch ist, sich mit Gewalt gegen einen kriminellen Gewalttäter zu wehren, warum gedenken wir dann den Hitler-Attentätern des 20. Juli 1944? Ist dies vielleicht nur eine Frage des Maßstabes? Kann man zynischerweise ein paar tote Bürger jedes Jahr akzeptieren? Handelten die Juden im Warschauer Ghetto unmoralisch, als sie sich mit Schußwaffen gegen die Nazi-Mordbanden wehrten? Darf man auf einen Amoktäter schießen? Wenn nicht, ist es also moralischer, ihn noch andere Wehrlose töten zu lassen? Dafür ist natürlich die Polizei da. Wir brauchen mehr Polizisten, sagen auch unsere Volksvertreter. Wieviel mehr? Bis jeder Bürger seinen persönlichen Bodyguard hat? Das ist natürlich Unsinn, Polizei kann nie überall sein. Neuerdings wird die ultimative Verbrechensbekämpfungswaffe propagiert: Videoüberwachung. Prima, dann kann ich mir zuhause im Rollstuhl immer wieder ansehen, wie mich Hooligans in der U-Bahn zum Krüppel schlugen. Derweil schauen die Hooligans die neuesten Videos auf MTV im Gefängnis und haben Aussicht auf vorzeitige Entlassung wegen „guter Führung“. Warum traut sich niemand den Politikern, die immerzu „Zivilcourage“ vom Bürger verlangen, zu sagen, daß sie Pharisäer sind? Ich bekenne offen und ehrlich, daß ich auch nicht einschreiten würde, wenn ich sähe, wie fünf Neonazis einen ausländischen Mitbürger mit Baseballschlägern (Sportgeräten!) zu Tode schlagen. Warum? Weil es dann zwei Tote gäbe. Meinen ausländischen Mitbürger und mich. Ich würde natürlich die Polizei rufen. Einen Toten gäbe es dann aber auch. Die Wahrheit ist, Bürger, die legal bewaffnet sind, können Leben retten. Bürger zu entwaffnen ist keine Kriminalitätskontrolle. Das ist Untertanenkontrolle und das vorsätzliche Senken des Risikos für Verbrecher.

In einer Nachrichtensendung sagte ein Polizist zu den Sicherheitsmaßnahmen für das Rededuell von Schröder und Stoiber: „ Wir sind auf alles vorbereitet. Wir wissen nicht, wie die Bevölkerung reagiert“ Dieser Satz hat mich fassungslos gemacht. Er zeigt exemplarisch, welches Denken sich in Deutschland breitgemacht hat. Auf der einen Seite der Staat, auf der anderen die Untertanen, die man euphemistisch Bürger nennt. Nein, wir alle sind der Staat. Die Regierung und ihre Behörden sind unsere Diener. Unser Staat, unser Gemeinwesen, in dem es sich zu leben lohnt, kann nur dann funktionieren, wenn sich alle daran beteiligen. Jeder kriminelle Übergriff auf einen Bürger ist auch ein Übergriff auf den Staat. Hier gilt es Widerstand zu leisten. Wer ernsthaft glaubt, diese Aufgabe zu 100% der Polizei übertragen zu können, kann nicht in Anspruch nehmen, ernstgenommen zu werden, denn sonst müßte in der Tat jeder Bürger seinen persönlichen Polizisten haben. Es ist an der Zeit, endlich über diese Aspekte des legalen Waffenbesitzes zu diskutieren. Besonders die Fachpresse ist aufgerufen, hier ihren Beitrag zu leisten. Wenn wir das Klischee von der „bösen Waffe“ akzeptieren und selbst nach dem Motto verfahren „hier die guten Sportwaffen, dort die bösen Gebrauchswaffen“, nützt das dem legalen Waffenbesitz auf Dauer wenig, da eben auch Sportwaffen Waffen sind. Erst wenn es gelingt, durch einen öffentlichen Diskurs Waffen zu entdämonisieren und als das darzustellen, was sie sind, nämlich einerseits durchaus Sportgeräte, gleichzeitig aber auch legitime Verteidigungsmittel gegen Gewalt und Repression, werden Bundesbürger auch in Zukunft legal Schußwaffen besitzen dürfen. Zugegeben ein langer und steiniger Weg. Vielleicht werden wir das Ziel am Ende dieses Weges nie erreichen. Aber wenn wir nicht endlich alle gemeinsam losmarschieren, ist jede Hoffnung vergebens.

[Dieser Beitrag wurde von Stoner am 03. September 2002 editiert.]

Geschrieben

Zitat:

Original erstellt von Stoner:

1. ... zumal sich die Regierung mit dem neuen Waffengesetz das entsprechende Instrumentarium geschaffen hat. Hochsitzende Holster = Combat = verbieten, 4“ Lauf = Combat = verbieten, DA-Pistolen = Combat = verbieten, Kunststoffpistolen = Combat = verbieten, offene Balken-Visierung = Combat = verbieten, Production Class = Combat Class = verbieten. Wenn dann zum Schluß außer Full House Race Guns mit Holosight alles verboten ist, würde ich bemerken, dass dies ja immer noch Waffen sind, deren Geschosse eine Energie über 100 Joule aufweisen und feststellen, daß dies „gefährliche Waffen“ sind, die nicht in die Hände der Bevölkerung gehören....

2... „ Wir sind auf alles vorbereitet. Wir wissen nicht, wie die Bevölkerung reagiert“ Dieser Satz hat mich fassungslos gemacht.

hervorragender beitrag !

zu 1:

so ist es, wir brauchen den alten 37 nämlich überhaupt nicht mehr, etwas viel besseres ist die nicht zu übertreffende regelung in dem neuen waffg, wonach

das b m i qua rechtsverordnung !!!

===== ====================

( !!! § 15 Abs 7 !!!!, eine der änderungen nach erfurt übrigens...)

vorschriften für die

- anforderungen und

- inhalte der sportordnungen zum

sportlichen schießen erlassen kann

und

bestimmen kann,

daß

-bestimmte waffen

wegen ihrer

-konstruktion,

-handhabung oder

-wirkungsweise

-ganz vom schießsport ausgeschlossen sind

noch fragen, kienzle ???

na, wer träumt noch vom M 16 / AR 15,

SIG 550 / PE 90, AK 47, STEYR AUG und den anderen schönen dingen ???

konstruktion und handhabung . . .

worauf zielt das wohl ???

zu 2: mich auch !

Geschrieben

Zitat:

Original erstellt von Stoner:

Ich bekenne offen und ehrlich, daß ich auch nicht einschreiten würde, wenn ich sähe, wie fünf Neonazis einen ausländischen Mitbürger mit Baseballschlägern (Sportgeräten!) zu Tode schlagen. Warum? Weil es dann zwei Tote gäbe. Meinen ausländischen Mitbürger und mich. Ich würde natürlich die Polizei rufen. Einen Toten gäbe es dann aber auch. Die Wahrheit ist, Bürger, die legal bewaffnet sind, können Leben retten. Bürger zu entwaffnen ist keine Kriminalitätskontrolle. Das ist Untertanenkontrolle und das vorsätzliche Senken des Risikos für Verbrecher.

Stoner, Kompliment und Hut ab !

Mach Dich allerdings darauf gefasst, daß Dir jetzt etliche "Gut-Sportschützen" an die Kehle wollen werden ...

Herzlich Willkommen in W-O !!

Geschrieben

Stoner, Hut ab. Ich seh schon, ich muss an meiner Ausdrucksweise feilen. Jedesmal, wenn ich was in dieser Richtung gesagt habe, kam nur Gegenwind...

Gruß

Fury

------------------

Manchmal tut die Wahrheit eben weh.

Geschrieben

@Stoner

Dieser Brief ist viel viel zu gut um nur im Schützenbereich (Caliber?) "Verteilt" zu werden.

Leute (Stoner, WO, wasweisich) MACHT WAS DRAUS!! WO helft ihm, Ihr habt doch Ideen und connections.

DAS ist eine Sprache die auch der "Stammtisch" versteht.

Geschrieben

Zitat:

Original erstellt von Fury:

Jedesmal, wenn ich was in dieser Richtung gesagt habe, kam nur Gegenwind...

Von mir sicher nicht ...

Geschrieben

Zitat:

Original erstellt von Stoner:

.... Auf der einen Seite der Staat, auf der anderen die Untertanen, die man euphemistisch Bürger nennt. ...

und hier zeigt sich des pudels kern:

eine art " urangst " der deutschen politiker als der " herrschender klasse "

vor einem starken, mündigen bürger.

eine urangst vor revolution, umsturz, aufstand etc. pp, kurzum vor allem, was den eigenen machtanspruch und machterhalt auch nur ansatzweise gefährden könnte.

auffällig ist, daß diese urangst speziell in den beiden totalitären systemen

-1000-jähriges reich und arbeiter- und bauernstaat- besonders ausgeprägt war.

wie hieß es doch so schön:

" bei der revolution ist zu beachten, daß der rasen nicht betreten werden darf "

oder eben

" möglichst wenig waffen ins volk "

also, gaukeln wir dem deutschen michel ruhig vor, er sei mündiger staatsbürger,

er kann ja schließlich durch wahlen an der willensbildung mitwirken, er kann seine rechte vor den gerichten wahrnehmen, er kann seine meinung frei äußern.

ja doch, aber nur solange es nicht unbequem und störend wird, und daher :

wo kämen wir ( wir ??? )schließlich hin, wenn jeder...

wir ( wir ??? ) wollen doch keine amerikanischen verhältnisse..

wir ( wir ??? ) sind ja schließlich nicht im wilden westen...

was sport ist, bestimmen immer noch wir...

( wir ??? )

Geschrieben

@ Stoner

Der Biber verbeugt sich tief vor Deiner ausgefeilten Rhetorik, der Brief ist einer der besten zu dem Thema, der mir seit Beginn des "IPSC-ist Böse" Rummels untergekommen ist.

@ caliber

Gerade von Euch, als IPSeC-Schützen hatte ich diesen Artikel nie erwartet.

Beaver

Geschrieben

Zitat:

Original erstellt von Dirk Beckers:

....

Das legale Führen auch für Normal-Sterbliche MUSS ermöglicht werden! Und zwar so, daß JEDER, der legal eine Schußwaffe führen will, dies erst nach dem erfolgreichen Absolvieren eines mehrtägigen Kurses bei einer einschlägig bekannten und anerkannten "Gun-School" tun darf - neben dem selbstverständlichen Nachweis von körperlicher und geistiger Eignung sowie Versicherung und Zuverlässigkeit! .

´...

das wäre doch eine wunderbare (maximal-)forderung für die weitere arbeit des fwr oder eines noch zu gründenden vereins/verbandes, der diesen zweck verfolgt. ( nein, keine partei...)

nachdem man sich bis dato recht

" untertänigst " beschränkt hat auf hinnehmen, aber nicht fordern, wär´das doch mal was neues, oder ?

Geschrieben

@Stoner

diesen Text sollte man auf ein Brett schreiben und unseren Regierenden, deren Wasserträgern und vor allem diesen naiven Gutmenschen vor die Stirn nageln.

Gerade heute hatte ich eine interessante Diskussion. Mein Kollege meinte, niemand sollte Waffen besitzen. Richtige Schusswaffen würden eh nur dazu dienen Leute um zubringen.

Als nächstes gab er zum besten, das er Gotcha für ein geiles Ding hält, das kann man ruhig spielen. So wegen der Taktik, sich zu verstecken, den Gegner auf zuspüren und aus zuschalten.

Eine Sekunde dachte ich ich spinne, dann musste ich erstmal lauthals lachen. Ich habe ihm klar gemacht, das Gotcha ein Kriegsspiel par exellance ist, das beim Gotcha nichts anderes als das töten von Gegner simuliert wird. Das Sportschützen, also zivile Waffenbesitzer sich einen Haufen Ärger einfangen, wenn sie mit ihren Waffen "Gotcha

ähnliche " Übungen machen würden.

Desweiteren ist mein Kollege grosser Fan von Ballerspielen.

Aber richtige Waffen sind ja so böse.

Der arme Junge ist auch von den Lügen der Medien und der Politiker verseucht, als nächstes erzählte er mir, da der es in England ja schliesslich funktioniert hat. Dort sind alle Waffen verboten und alles wäre prima.

Der nächste Lachanfall von meiner Seite. Wieder Aufklärungsarbeit geleistet und wie nicht anders zu erwarten, ungläubiges staunen.

Man sieht, die " linke Propaganda " wirkt.

Es gibt noch viele zu bekehren grin.gifgrin.gifgrin.gif

Zivilcourage ? Nur mit meiner G21C in der Hand und dann gilt 1. wer schneller schiesst, lebt länger und 2. keine Gefangenen !

Ohne G21C gilt, die Schmiere anrufen

und dann abflug.

gruss harry tasker

Geschrieben

Respekt für diesen Beitrag, Stoner!

Aber nun haut mal nicht gleich Caliber in die Pfanne. Der Beitrag war nicht schlecht, obwohl eigendlich überflüssig - die Leute die Caliber lesen, kennen eh den Unterschied.

Und hier genau liegt das Problem. Wir kochen in unserem eigenen Saft und der überwiegende Teil der Bürger wird von den Parteidemagogen eingelullt und für dumm verkauft.

Als alter Ossi dachte ich eigendlich, das ich mittlerweile weiß wie Demagogie und Volksverdummung funktionieren, aber was nach Erfurt in den Medien abgegangen ist hat mich zutiefst erschüttert. Karl Eduart von Schnitzler - auch bekannt als Sudelede - wird in seinem Grab rotieren - vor Neid.

Und somit zum Kern des Problems: Wollen die lieben Volksvertreter denn eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema? Ich denke, sie wollen es nicht! Es soll mit allen Mitteln durchgesetzt werden "sowenig Waffen ins Volk" wie möglich. Das ist das Programm. Bei den einen mehr (SPD und Grüne), bei den anderen minimal weniger (CDU/CSU).

Ich weiß wirklich nicht, was man sinnvoll gegen diese Zwangsneurose machen soll.

Letztes Beispiel dieses kranken Denkens sind die Verbote der Waffenbörsen - um den lieben Jugendlichen keinen Anreiz zu schaffen sich für Waffen zu interessieren. Wie löblich.

Aber wer prägt denn das Image der Waffen?

Es sind die Medien. Kein Abend ohne bluttriefende Actionfilme, jedes Problem wird mit der Waffe gelöst, unrealistische Darstellung von Waffenwirkung u.s.w, u.s.w.

Aber an die Medien traut sich kein Politiker ran - nach Erfurt sind ja Versuche in diese Richtung kläglich gescheitert. Wer bleibt als übrig? Richtig! Die Sportschützen! Eine relativ kleine Gruppe mit wenig politischer Macht. Da kann man sich als Volksvertreter profilieren, da kommt man in die Schlagzeilen, kann seinen privaten Kreuzzug führen und sich einen Namen machen (manchmal fallen den lieben Volksvertretern auch solche Sachen wie Bonusmeilen auf den Kopf - und sie sind auf einmal in der Versenkung verschwunden - aber das klappt leider nicht

immer).

Das gemeine Volk merkt bei der ganzen Sache ja nicht, das noch einige Bürgerrechte gleich mit plattgemacht werden.

Ich sehe die Sache also ziemlich pessimistisch. Was wir brauchen ist eine breite Öffentlichkeitsarbeit im Volk - also bei den Wählern. Schützenvereine tragen dazu sicherlich bei. Aber da wir keinen eigenen Fernsehsender haben, ist letztendlich jeder Sportschütze selber in der Pflicht so etwas wie Öffentlichkeitsarbeit zu leisten.

Geschrieben

Ich glaube mittlerweile dass alle Versuche das Waffengesetz liberaler zu machen scheitern MÜSSEN. Schuld daran sind nicht wirklich die Politiker (die erfüllen nur machtgierig die Wünsche der Dummen, ...ääh des Volkes), sondern unsere Mitbürger, die einfach einen (unerklärlichen, aber dennoch realen) HASS auf Waffen haben.

Ich merks doch wenn ich mir in einem Zeitschriftenladen eine Visier kaufe. Die Leute gucken mich an, als wäre ich Adolf Hitler oder der Teufel persönlich!!!

Das liegt vielleicht daran, dass ich aufgrund der Chemotherapien momentan wie der letzte Skinheadgammler aussehe, aber dennoch denke ich, dass sich der Hass grösstenteils auf die Waffen bezieht.

Diese Gedanken werden jetzt vielen hier überhauptnicht gefallen, aber mittlerweile kann ich nichtmehr anders:

Wenn sich jemand verteidigen will, ist es mir mittlerweile egal wo er sich die Waffe herholt. Ob beim Russen, oder über den Verein. Selbstverteidigung ist damit eh illegal.

Aber was ist besser? Von einem Dieter Zurwehme abgschlachtet werden mitsamt der eigenen Familie, oder sich vor Gericht verantworten zu müssen? Ich denke angesichts der Tatsache, dass man eh schon in der Shice steckt, wenn man mit Mordgedanken attackiert wird, ist das Gericht doch das weitaus geringere Übel!

Ausserdem wird doche eh immer gemeckert, dass die Justiz in Deutschland zu lasch ist, und Täter immer glimpflich davonkommen lässt. Nun ja, wenn das wirklich so ist, wovor muss ich dann Angst haben?

Klar ist es demütigend sich wegen seinem Grundrecht auf Unversehrtheit verantworten zu müssen, aber angesichts der Verdummung in unserem Land, kann mir das doch sowas von egal sein!

Fazit: Macht was ihr wollt für eure Sicherheit, ich gucke keinen schief an!

oder: Was der Staat (ja das VOLK) nicht weiss, macht ihn nicht heiss...

Dies alles ist kein Grund nicht weiterzukämpfen, damit diese Anti-Waffen-Einstellung hierzulande endlich verschwindet. Aber wer sich WIRKLICH verteidigen will, der tut es einfach, und niemand in diesem Land kann ihn wirklich davon abhalten.

Geschrieben

@Stoner:

richtig, gut so!

Hoffentlich liesst "Caliber" hier mit. Wobei sich die "anderen" zu diesem Thema z.Z. auch nicht gerade mit Ruhm bekleckern.

Euer

Mausebaer

Geschrieben

Zitat:

Original erstellt von Dirk Beckers:

Was ich nur will: der Staat/die Regierenden (denn das Volk sieht es größtenteils bereits so) soll den Gang antreten und jedem Bürger endlich zugestehen, sich notfalls auch mit einer Waffe zu verteidigen!

Dirk

Eben dass das Volk größtenteils dahintersteht soll, bezweifle ich aufgrund einiger Erfahrungen massivst! Es steckt irgendwie in den Köpfen der Leute drin, und wie es da reinkam weiß ich nicht.

Unsere Leute haben eben ein anderes Verhältnis zu Waffen als z.B. die Schweizer.

Ich kenne jedenfalls mehr Leute die was gegen sämtliche "Waffennarren" haben, als Leute die Waffen tolerieren.

Geschrieben

Ser gute Briefe, respeckt!!!

Herzlich wilkommen, Stoner.

Grüße Rupert

------------------

An sich ist nichts weder gut noch böse; das Denken macht es erst dazu.

Geschrieben

Zitat:

Original erstellt von Redaktion:

das verstehe ich irgendwie nicht.

nichts, keine reaktion vor allem keine negative.

Doch! Ich habe da schon auch diese Erfahrung gemacht. Ich hab´s ja schon mal geschrieben (damals war ich noch Hämmerli). Ist ja egal..

Also: Ich habe/hatte teilweise enorme Probleme die Visier überhaupt zu bekommen. Mein Schwager hat nen Zeitschriftenladen. Irgendwie fühlte ich mich verpflichtet IHM die Zeitungen abzukaufen. Aber "sowas" hat er gar nicht im Sortiment.

Und das mit den negativen Reaktionen ist mir auch bekannt. Auch wieder in der Verwandschaft. Da kommen schon Äusserungen wie "dass man sowas zuhause haben darf.." und noch mehr.

Aber seine 9 und 7-jährigen Söhne kommen ganz stolz mit den Butterfly´s zu Besuch.

Die "brauchen Sie weil sie ja mit ihm zum Angeln gehen"

Was willst da noch sagen..

Geschrieben

Zitat:

Original erstellt von Redaktion:

das verstehe ich irgendwie nicht.

in den drei jahren wo, habe ich wer weiß wieviele leute angesprochen, da war ein einziger drunter der was gegen waffen hatte (eigentlich zwei, der zweite war wk2 teilnehmer und hatte naturgemäß gründe etwas gegen waffen zu haben)

akt. im urlaubsort letzte woche, reichlich familien mit kindern, wo shirts und visier shirt getragen...

nichts, keine reaktion vor allem keine negative.

dabei habe ich die haare etwas länger
smile.gif
du weißt "zecke" und so
grin.gif
[/b]

Na ja,

mir geht's öfters, dass ich folgendes gesagt bekomme:

"Du bist ein richtig lieber Kerl und das obwohl Du schiesst." frown.gif

Das Zitat sagt wohl einiges, wenn nicht über unsere Mitmenschen im Allgemeinen, so doch wohl vieles über die Menschen, mit denen ich zu tun habe aus.

Euer (etwas geknickter)

Mausebaer

Geschrieben

Vieleicht würde sich die Einstellung der Bürger gegenüber Waffen ändern,wenn marodierende,Mordende Bewaffnete Banden,durch unsere Strassen ziehen würden.

Was zumindest in naher zukunft realität werden wird.

Dann,rufen sie vieleicht nach mehr Waffen ins Volk!

Geschrieben

Zitat:

Original erstellt von Peter40:

Vieleicht würde sich die Einstellung der Bürger gegenüber Waffen ändern,wenn marodierende,Mordende Bewaffnete Banden,durch unsere Strassen ziehen würden.

Was zumindest in naher zukunft realität werden wird.

Dann,rufen sie vieleicht nach mehr Waffen ins Volk!

Falsch,

dann haben'se (noch) mehr Waffen im Volk (nur eben in jenen Teil, der sich nicht an Gesetze hält und deshalb sowieso Waffen hat)

[Dieser Beitrag wurde von Mausebaer am 03. September 2002 editiert.]

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