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Proud NRA Member

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  1. Warum denn nicht? Leute, die brav zum Stand und zu Wettbewerben gehen, vielleicht auch Haus und Leib schützen wollen, fragen um Besitz-, Erwerbs-, Import-, Export- und sonstwelche Genehmigungen. Andere Leute lassen das einfach. Ins Auto damit und gut ist.
  2. Ich bin jetzt nicht vom Bau, aber mir scheint, daß ohne Entwässerungskonzept, das vermutlich ins Geld geht, man mit diesem Plan buchstäblich baden gehen wird. Mein Outdoorstand entstand dadurch, daß auf ehemaligem Ackerland einerseits ein ziemlich beeindruckender See (kann man locker drauf Bootfahren) geschaffen wurde und aus dem Aushub denn die Umschließung für den Stand aufgeschichtet wurde. Das braucht aber auch in Amerika nicht nur Geld sondern auch Umweltgutachten und so weiter. Drainage ist jedenfalls wichtig, es sei denn Du willst darin auch gleich Durch-den-Schlamm-Robben oder gar Unterwasserschießen üben.
  3. Der Sinn des Griffes vorne erschließt sich mir nicht ganz, es sei denn jemand hat sein Gewehr so mit Zeug vollgehängt, daß einfach kein Platz für einen vernünftige Haltung bleibt, was bei Zivilisten aber eher nicht vorkommen sollte. Soll natürlich jeder machen, wie er mag. Ich mische die Generationen und mache auch an eher taktisch-schwarze Waffen eine Montage für den Garand-Baumwollriemen (also unten). Mit einer Quick-Detatch-Vorrichtung kann man auch praktischerweise erst den Riemen am Arm anbringen und dann einfach vorne einstöpseln, was das Problem löst, daß das "looping up" mit fest angebrachtem Riemen anscheinend auch für trainierte Soldaten locker sechs Sekunden gedauert hat, für mich jedenfalls deutlich länger. Sieht komisch und anachronistisch aus, hilft aber aus improvisierten Positionen auf die Schnelle was zu treffen.
  4. Was bitte genau ist denn "Combat-Schießen"? IPCS/USPSA und auch IDPA usw. sind Spiele. Du glaubst doch nicht im Ernst, daß ich erstens im richtigen Leben mit einem Holster rumlaufen würde, aus dem man die Waffe schon durch scharfes Angucken entnehmen kann, und dann zweitens ohne jeden Gedanken an Deckung oder dergleichen breitschultrig die Tür zu einem Raum mit fünf unfreundlichen Gestalten und einem Texas-Stern aufmachen und losballern würde? Es besteht natürlich eine gewisse Schnittmenge zwischen diesem Spiel und Kampftechniken, aber die besteht auch zwischen Dauerlauf und Kampftechniken, noch viel mehr zwischen Fechten und Kampftechniken usw. Auch die riesige Mehrheit von Soldaten wird niemals auf die Idee kommen, eine Pistole als Offensivwaffe gegen Feinde in großer Überzahl einzusetzen--ein paar Ausnahmen, wie vielleicht Spezialkräfte, die ein Höhlensystem in Tora Bora nachputzen oder irgendwo durch Schwimmen mit wenig Ausrüstung ankommen sind eine vernachlässigbare Größe. Bei den Langwaffen besteht die Kunst vorwiegend im Treffen auf Distanz, oder bei den .223 Karabinern von mir aus noch im Gebrauch als Mittelding zwischen Pistole und Gewehr. Aber auch da ist das breitschultrige Draufloslaufen in eine riesige Überzahl nicht gerade eine Technik, die sich im richtigen Leben sehr empfiehlt sollte es noch irgendwelche Alternativen geben. Von Jeff Cooper seelig gibt es ja die prägnante Feststellung, der Unterschied zwischen Pistole und Gewehr sei der, daß die Pistole eine Defensiv-, das Gewehr aber eine Offensivwaffe ist. Entsprechend ist vermutlich die offensivste Schießtechnik überhaupt gar nicht so voll mit Action sondern besteht eher im treffsicheren Schießen auf Distanz aus möglichst stabiler Position, idealerweise liegend, bevor der Gegner überhaupt merkt was los ist. Aus offensichtlichen Gründen hat das eine gewisse Ähnlichkeit sowohl mit den traditionellen Sportdisziplinen als auch mit der Jagd, aber die Anzahl von auf diese Weise begangenen Straftaten ist ziemlich nahe bei Null. Heldenhaftes Schnellschießen ohne Deckung hätte bestenfalls noch einen Wert in einer völlig verzweifelten Situation. Wer als Zivilist in die Situation kommt, "Combat-Schießen" praktizieren, also seien Hintern retten zu müssen, bei dem wird das aller Wahrscheinlichkeit nach der 3/3/3-Regel passieren, die da besagt, daß nach drei Sekunden und drei Schuß auf drei Meter Entfernung alles vorbei ist, so oder so. Wer verdeckt trägt und das darf, der sollte natürlich auch üben, aber da geht es vorrangig ums Ziehen und schlimmstenfalls die Behebung von Funktionsstörungen unter enormen Streß und aus einem eher weniger praktischen Holster mit einer eher weniger praktischen Waffe. Heimschutzsituationen stellen auch nur äußerst selten Anforderungen an die Schießkunst die darüber hinausgehen, nicht wegen Streß einen Schuß so zu verfehlen, daß es auf einen Mann in fünf Meter Entfernung danebengeht, was durchaus möglich ist. Was also ist denn bitte "Combat-Schießen" oder gar "combatähnliche Schießtechniken"? Das was Du Dir anscheinend darunter vorstellst, und mit Dir wohl ein paar Amtsschimmel, sind eindeutig Spiele mit rein sportlichem Wert, die nur minimale direkte Relevanz für einen irgendwie praktisch zu erwartenden Kampf haben, es sei denn, jemand erwartet, die Zombie-Invasion mit einer Kurzwaffe aufhalten zu müssen und dann praktischerweise ein völlig unpraktisches Holster und vier Ersatzmagazinhalter am Gürtel zu haben, und wenn jemand das im Ernst erwartet, dann hat er größere Probleme.
  5. Hängt alles von den Möglichkeiten ab. Ich selber gehe so in die Richtung "praktisches Schießen," also die richtige Balance von Präzision, Schnelligkeit, und Bewegung. Wirklich besser wird man leider Gottes auch da nur durch Trockenüben bis zum Erbrechen. Sowohl für den Spaßfaktor als auch zum verbesserten Lerneffekt durch sofortiges Feedback finde ich Stahlziele sehr praktisch. Das geht natürlich nur wenn man einen Stand dafür hat, aber insbesondere bei Langwaffen auf 100 oder 200 Meter ist das Feedback zwischen dem optischen Eindruck des Visiers wenn der Schuß bricht und dann eine halbe oder ganze Sekunde später dem akustischen Feedback des Treffers (oder auch nicht) sehr hilfreich, finde ich. Nicht nur der Hund sondern auch der Mensch lernt besser wenn die Zeit zwischen Aktion und Erfolgsmeldung einige Sekunden nicht überschreitet. Wenn's gut geht macht man die Position schwieriger (das Ganze gleich nochmal, aber mit der schwachen Hand kann lehrreich sein), die Scheibe kleiner oder die Distanz größer. Ich bin jetzt natürlich insofern privilegiert, als daß ich einerseits in Amerika nicht erwerbsbeschränkt bin und andererseits sich in noch irgendwie vertretbarer Fahrzeit in Club findet, in dem ich nach Herzenslust Kurzwaffen aus dem Holster oder Langwaffen bis zu 600 Meter schießen kann. Das dürfte in dieser Form nicht nur in Deutschland sondern auch (aus anderen Gründen) in der Schweiz schwierig werden, aber irgendwas lässt sich eigentlich immer improvisieren. Wenn Du Dich über entweder objektiv unpräzise oder einfach zu Deinem Körper und Geist nicht passende Waffen aufregst, andererseits aber sagst, daß es mit der Präzision so schlecht eigentlich nicht klappt, gäbe es auch da die Möglichkeit auf Geschwindigkeit zu gehen. Dafür gibt's ja auch in Deutschland Disziplinen, und wenn durch die Zeitvorgabe Deine Ungenauigkeit ungefähr anderthalbmal so groß wird wie die der Waffe an sich dann spielt die Präzision der Waffe kaum noch eine Rolle fürs Ergebnis (weil sich die Fehler nicht linear sondern geometrisch addieren). Wettbewerbe, die Du ja schießt, sind für den Spaß, die Motivation, das Feedback, und auch den Austausch mit Gleichgesinnten natürlich immer gut.
  6. Was ja offensichtlich der Fall ist. Das Problem scheint zu sein, daß die Bundeswehr nicht allzuviel wollte. Außer den schon von mir zitierten Blüten fand ich in dem HK-Bericht auch diesen Brüller: Das steht tatsächlich drin, "[d]ie mediale Aussage, wonach das Sturmgewehr G36 (gemeint ist somit jede Einzelwaffe) im heißgeschossenen Zustand „noch stärker“ streue als das Sturmgewehr Kalaschnikow der Taliban, ist somit praktisch nicht haltbar." Die Lieferbedingungen verlangen also eine Präzision, die auch schon von der AK-47, kurz nach dem zweiten Weltkrieg in einem Land der absoluten Mangelwirtschaft konstruiert, erreicht wird und HK ist auch noch stolz darauf, nicht schlechter zu schießen als eine gebrauchte Kaschi. Die Frage, die man sich stellen muß, ist, glaube ich, nicht so sehr was HK hätte besser machen sollen, sondern warum die Bundeswehr sich für ein Gewehr mit den Leistungsanforderungen einer Kaschi auf eine risikobehaftete Neuentwicklung mit ihrem Hoflieferanten einließ anstelle die Sache einfach unter den Herstellern, die etwas passendes und bereits sowohl im Krieg als auch in zivilen Wettbewerben Erprobtes im Programm hatten, auszuschreiben. Von mir aus denn auch mit einer Klausel, daß es in Deutschland hergestellt werden muß, obwohl ich diese Art Protektionismus für Geldverschwendung halte solange der Lieferant ein uns zuverlässig freundliches Land ist. Es hätte bestimmt zehn Hersteller gegeben, die ein Angebot eingereicht hätten. Mit einem militärisch und zivil verbreiteten System hätte man auch den Vorteil, daß bei wechselnden Anforderungen leichter Austauschkomponenten von vielen Quellen zu beziehen sind. Ich bin z.B. mit dem Abzug meines AR nicht zufrieden und hätte gerne etwas für eine Rolle als DMR? Kein Problem, eine Bestellung bei Geissele oder vielen anderen Herstellern und mir wird geholfen. Ich hätte gerne eine tacticoole Schiene um jede Menge Zeug draufschrauben zu können und dabei den Lauf freischwingend? Kein Problem, gibt's wie Sand am Meer. Wozu also das Rad auf Kosten des Steuerzahlers und Risiko der Soldaten neu erfinden wenn die benötigten Leistungsdaten gar keine Neuerfindung erfordern?
  7. Sach mal, ich habe gerade aus Spaß einen Bericht von HK gegooglet, der die Präzisionsforderungen der TL für das G36 zitiert. Auf Seite 27 findet sich eine "Anschußscheibe" nach der auf 100 Meter vier von fünf Schuß einen Kreis von 120 mm Durchmesser treffen müssen und der fünfte in einem Kreis von 200 mm Durchmesser bleiben soll. Ist das eigentlich Ernst? Wenn das die Erwartung kalt und unter optimalen Bedingungen ist, wozu machen die eigentlich eine Optik drauf? Seltsam ist auch die Vorstellung, man hätte ein "extremes einsatztaktisches „worst case“-Szenario, im Rahmen dessen der Soldat in weniger als 20 Minuten seinen gesamten Tagesvorrat von 150 Patronen aus seinem Gewehr G36 verschießt." (Seite 20) Ich habe nicht auf die Uhr geschaut, aber ich habe den Eindruck, ich war heute ziemlich nahe dran ein "extremes einsatztaktisches `worst case'-Szenario" mit einem AR zu schießen (100 Yards auf eine 6-Zoll Stahlplatte aus verschiedenen Positionen) und mein Gewehr hat sich jedenfalls nicht beschwert (warm war es natürlich). Wenn das wirklich das Maximum ist, was geht, wozu ist dann eigentlich der Funswitch gut? Sollte man die Rückkehr zum K98 erwägen? Wenn wir sagen, daß ein Schuß GK-Patrone zwei Schuß 5.56 entspricht, dann wäre das extreme einsatztaktische Szenario 75 Schuß in zwanzig Minuten. Würde sicher gut heiß, aber immerhin schmelzen die Dinger nicht. Zumindest aber stellt sich die Frage, warum es bei diesen Anforderungen eine Neuentwicklung sein musste und nicht z.B. das bewährte AR 15 in seine unzähligen Variationen.
  8. Nun ja, gerade diese Monstrosität führt dann aber dazu, daß es mit der Durchsetzung in der Praxis hapert. Eine lange Zeit lang war es ja streng genommen auch verboten, z.B. einen Computer mit einem Webbrowser, der starke Verschlüsselung unterstützt, auf eine Auslandsreise mitzunehmen. Das wurde von praktisch allen Reisenden glatt ignoriert, trotz theoretischer Gefängnisstrafe (die in dem Fall aber wohl nicht mehr durchsetzbar gewesen wäre, weil das offensichtlich willkürliche Behandlung gewesen wäre), und wäre es anders gewesen wären Handel und Wandel zum Erliegen gekommen. Genauso wird z.B. ein EE-Student, der auf einer Auslandsreise sein FPGA-Projekt für einen Kurs fertigstellen will, vermutlich nie fragen, ob sein FGPA-Board (jedenfalls eines das irgendwie entfernt Studenten-erschwinglich ist) jetzt exportiert werden darf oder nicht. Bei Dingen wie einer Holzgriffschale müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn überhaupt jemand was sagt, und erst recht wenn dann etwas Schlimmeres passiert, als daß man sie dalassen muß. Das offensichtliche Gegenbeispiel wäre jemand, der mit zwanzig Trijicon-Optiken in die Nähe eines Bürgerkriegslands reist, aber da ist dann auch offensichtlich, daß das nicht gerade harmloser Eigenbedarf ist, bei dem man als Beamter lieber zu Kaffee und Donuts zurückgeht als sich Arbeit zu machen. Die meisten Zweifelsfälle liegen wohl irgendwo dazwischen. Wie weit man den Drachen (oder vielleicht eher den Weißkopfadler) kitzeln will muß jeder mit sich selber ausmachen.
  9. Wenn's denn wirklich so eklatant ist, dann haben sich da gleich zwei getroffen: Ein Hersteller, der Gewehre ausliefert, die nicht mit der Präzision einer Billigstkanone für das unterste Ende des zivilen Markes mithalten können, und ein Kunde, der die Dinger massenweise kauft ohne sie auch mal wirklich auszuprobieren. Man sollte erwarten, daß es auch beim Bund jemanden gibt, der ein neues Gewehr wenn schon nicht auf die Anforderungen im Kampfeinsatz dann doch wenigstens auf die Anforderungen beim Spaßschießen prüft. Wenn mein Gewehr Zicken machen würde, wenn man schnell mal ein oder zwei Dreißiger-Magazine auf eine kleine Stahlplatte in hundert oder zweihundert Meter leermacht, dann wüsste ich das. Ein wenig warm wird's, aber der Stahl klingelt brav vom ersten bis zum letzten Schuß.
  10. Also für eine guten Preis würde ich ein Gebrauchtes in gutem Zustand gerne übernehmen und damit auf dem Stand spielen gehen. Daß es mir besser gefallen würde als mein getuntes Linkshänder-AR glaube ich nicht, aber ich bin ja nicht erwerbsbeschränkt. Ich fürchte aber, daß die eher an Dritte-Welt-Diktaturen gehen werden als (auf Halbautomatik umgerüstet und für Amerika auf die unsäglichen "sporting purposes" um Teile erleichtert) an friedliche Sportschützen.
  11. Das heißt aber, das hundert Fälle vorliegen, wo die entsprechende Person rechtswidrig mit einem Kraftfahrzeug umgegangen ist. Das Analog dazu wäre jemand, von dem z.B. bekannt ist, daß er hundertmal von einer Aufsicht wegen einer Sicherheitsverletzung, die wenn sie einmal vorkommt vielleicht nicht so schwer wiegt, heimgeschickt wurde. So jemanden möchte ich, unabhängig von der Frage ob sich daraus ein Verlust des Rechts auf Waffenbesitz ergeben sollte, auch nicht auf dem Stand neben mir haben. Hundertmal bei tatsächlichen verbotenen Handlungen erwischt worden zu sein ist aber ein anderer Sachverhalt als hundertmal beim Dummschwätzen, das offenbar nicht für ein strafrechtliches Vorgehen ausreicht, überhört worden zu sein.
  12. Drinstehen tut das aber nicht, oder? Die Kunstfreiheit gilt auch nicht nur für Leute, die Kunst mit Gewinnerzielungsabsicht erstellen. Sie ist sogar völlig unabhängig von der Qualität der erstellten Kunst und schließt auch Gangsta-Rap und dergleichen ein. Ob etwas anderes vorliegt, z.B. Eingriff in den Straßenverkehr o.Ä. kann ich nicht beurteilen.
  13. Schon, aber problematisch wird's wenn der Angreifer professionell prügelt und der andere nicht. Irgendwann als Jugendlicher oder junger Erwachsener, als ich mich ohne irgendein kampfmäßiges Interesse mit verschiedenen Sportarten beschäftigt habe, ist mir da etwas aufgefallen, was ich als Kind immer falsch gemacht habe: Gewisse Leute haben wirklich zugeschlagen. Bei mir dagegen war es immer spielerisch mit einer eingebauten Beißhemmung, und wenn ich die Gelegenheit zu einem Schlag hatte, der auch nach allen rechtlichen und moralischen Kategorien absolut gerechtfertigt gewesen wäre, dann habe ich diesen Schlag immer ein paar Zentimeter vor dem Ziel abgebremst. Die Gründe dafür sind vermutlich vielfältig und ich kann sie im Nachhinein nicht mehr vollständig nachvollziehen. Das mag zum einen meine immer noch vorhandene Abscheu vor Brutalität sein, derer ich mich auch nicht zu schämen brauche, vielleicht auch Angst, den anderen zu verletzen oder aber daß er nach einem guten Schlag noch aggressiver wird, aber sicher war auch einfach dieses unbewusste Element dabei, das beim Schießen, Fechten, Golfspielen, Billiard usw. dafür sorgt, daß man ohne Training dazu neigt, die Aktion zu früh abzubrechen, mit den offensichtlichen Nachteilen. Wenn das Umfeld versagt, in dem Sinne daß andere Kinder, Eltern, Lehrer und auch die Strafverfolgungsbehörden es tolerieren, wenn ein Kind regelmäßig ein anderes Kind schlägt, und zwar richtig, dann ist guter Rat teuer. Ich hätte auch Bauchschmerzen dabei, meinem jüngeren Kind zu erklären, wie man auf Wirkung prügelt, aber anderseits gibt es wohl Situationen im Leben auch schon von Kindern wo das, Gott sei's geklagt, einfach die beste Lösung ist. Wer dafür bekannt ist, wirksam zurückzuhauen, der wird weniger gern angegriffen, und oft braucht diese Bekanntheit noch nicht einmal vom Beispiel des wirklichen Zuhauens zu kommen: Man sieht es den Leuten doch mit einer gewissen Zuverlässigkeit an, bei wem ein Angriff eine weniger gute Idee wäre.
  14. Meine Erfahrung ist das nicht. Woher hast Du denn diese Information? Hast Du einmal bei oder wenigstens mit so einem Laden gearbeitet? Ich kenne das eine oder andere Projekt, wo man sich schon fragen konnte, was in dem betreffenden Unternehmen eigentlich schiefläuft, daß die das noch nicht selber gemacht haben, aber das ist ein Argument gegen die Zustände im Kundenunternehmen, nicht gegen die Berater.
  15. Nun, das scheint mir alles noch ein wenig im Allgemeinen zu liegen. Um aus dem Betreuen einer Sammlung einen Job zu machen, liefe es wohl auf ein Museum als Arbeitgeber heraus. Verkäufer ginge natürlich schon, dürfte aber Fragen nach Deiner Überqualifikation provozieren. Ferndiagnosen sind schwierig, aber meinem Eindruck nach könnte es auch da eher an der Allgemeinheit Deiner Wünsche liegen als daran, daß Dein Promotionsthema nicht paßt. Die meisten Doktor-Einsteiger bei den bekannten Beratern sind eigentlich eher Generalisten, die mit den MBAs in Konkurrenz stehen, als naturwissenschaftliche Spezialisten. Mein Dissertationsthema hat absolut nichts mit irgendeinem Job, den ich danach hatte, zu tun. Allerdings hast Du bei den wirklichen Blue-Chip-Beratern, die am ehesten als Arbeitgeber für Promovierte in Frage kommen, locker einmal hundert Bewerbungen auf eine Stelle, von denen auch mindestens fünfzig qualitativ sehr hochwertig sind. Da ist es schwierig mal so nebenher reinzukommen, zumal wenn Deine Leidenschaft woanders zu liegen scheint. In meinem Fall habe ich auf die Bewerbungen locker einmal einen Mannmonat verwendet, für alles von Interviewvorbereitung bis zur ausführlichen Lektüre berühmter Bücher und Artikel von den Zielunternehmen.
  16. Also aus dem Link geht das jedenfalls nicht hervor, warum die nominiert wurden. Die Beschwerden scheinen sich ja mehr gegen die Post zu richten, und die sind z.T. auch eher seltsam (z.B. "Beamte als Streikbrecher"--daß Beamte im Gegenzug für ihre Lebensstellung nicht streiken dürfen ist ja nun nicht neu).
  17. Also nachdem ich mal bei einem Berater war: Zumindest wenn Du bei dem Berater arbeiten willst, sind Intelligenz, Flexibilität und sehr unkonventionelles Denken schon sehr gefragt--deshalb ist es auch nicht ganz leicht, da reinzukommen (aber für einen frischgebackenen Doktor, der sich orientieren will, eine Riesenchance, denn nirgendwo lernt man so schnell wie verschiedene Unternehmen ticken!). Die Abhängigkeit von Beratern dafür dürfte oft nicht so sehr die Schuld der Berater sein, sondern von Firmenkulturen, in denen ohne die Berater gar nichts läuft, eben weil das eigenständige Denken und Herausschauen über den Tellerrand nicht erwünscht sind. Die Berater als "Seuche" darzustellen erscheint mir da etwas unfair.
  18. Du wärst auch mit einer "5" vor dem Alter jung genug, wenn Du denn geistig flexibel bist (was ich bei einer Promotion, die ja jedenfalls im Prinzip Originalität voraussetzt, einmal unterstelle). Ich war eigentlich in allen meinen Jobs Quereinsteiger, übrigens auch ausgehend von einer Promotion in einem Themengebiet, das keinen interessiert, und viele der interessantesten und auch erfolgreichsten Leute, die ich kenne, haben das auch so gehandhabt. Die Hauptfrage wäre wohl, was Du Dir denn vorstellst, oder was Dir wichtig ist und wo Deine Motivation genau liegt. "Irgendwas mit Waffen" hörst sich ein wenig wie die sympathische Version von "Irgendwas mit Medien" an, nämlich sehr unbestimmt. Wenn Du z.B. Waffen für den Privatmarkt oder Verbesserungen dafür konstruieren willst, dann dürfte das in Deutschland ein nur ziemlich kleiner Markt sein, und selbst in Amerika, wo man seine Produkte dann recht einfach ohne großen Erlaubnisaufwand verticken darf, braucht das eine hohe Opferbereitschaft. Das klassische Beispiel dürfte wohl Ronnie Barrett sein, der ohne Ingenieursausbildung oder dergleichen das moderne Scharfschützengewehr erfunden hat und in einer Garage die ersten Exemplare hergestellt hat. Aber selbst er, vielleicht der finanziell erfolgreichste Waffenerfinder der letzten Jahrzehnte (Gaston Glock einmal als Sonderfall ausgenommen, denn der hatte immerhin schon einen Betrieb für Militärprodukte), musste sich das Geld dafür mit einem Brotjob verdienen und dann in seiner Freizeit seiner Leidenschaft nachgehen. Die Kohle kam erst, als außer ein paar Enthusiasten auch das Militär gekauft hat, und das dauert selbst dann wenn es überhaupt passiert. Erfinderschicksal halt, mit dem nicht hadern sollte, wenn man Erfinder sein will, und manchmal lohnt sich die Investition auch aber selbst dann fast immer nur nach einer Durststrecke. Das andere Extrem wäre "Mädchen für alles" in einem Waffenladen zu sein. Als frischgebackener Doktor unterstelle ich, daß Du clever genug wärst, Sachen wie Buchführung schnell zu lernen, aber das ist vermutlich auch nicht mehr ein Leidenschaftsjob als die meisten anderen auch. Und zwischen diesen beiden Extremen gibt es sicher auch viele Möglichkeiten, aber vermutlich alle mit einem eher dünnen Markt.
  19. Müssen nicht, aber helfen kann es schon, spätestens wenn es darum gehen sollte, in Eigeninitiative eine Verbesserung vorzuschlagen, oder eine Reparatur vorzunehmen, die nicht ganz nach Buch ist. Das ist bei den Großen natürlich gar nicht immer erwünscht. Aber es hat von daher auch einen Grund, daß viele Innovationen in der Branche von Winzklitschen um ein oder zwei Gründer, die anfangs alles machen, kommen und nicht von den großen Herstellern, die mit einem Riesenbudget z.B. ein Militärgewehr konstruieren, das später von der kaufenden Armee als vollkommen untauglich bezeichnet wird.
  20. So furchtbar rot auch wieder nicht. Permanent resident ist im Bundesrecht und in den meisten Staaten dem Bürger gleichgestellt. Non-resident alien hat im Bundesrecht erst einmal ein Totalverbot für Waffenerwerb, allerdings mit einigen Ausnahmen. Die wichtigste davon ist, daß wer einen Jagdschein eines beliebigen Bundesstaats besitzt, den man für viele Staaten für ein paar Dollar im Internet lösen kann, von dem Verbot ausgenommen ist. Allerdings sollte man dann aufpassen, daß man den Jagdschein immer rechtzeitig erneuert. Diese Ausnahme ist auch nicht auf Jagdwaffen beschränkt. Der Kicker dabei ist, daß selbst der Antrag für eine Sammlerlizenz, mit der man sich bestimmte Waffen (älter als 50 Jahre und eine Liste von neueren Waffen, z.B. bestimmte Modelle des SKS) ohne Background Check nach Hause schicken lassen kann, einfach ein Feld enthält, wo man als Ausländer angeben kann, einen Jagdschein zu besitzen, und alles ist gut. Im Recht der Einzelstaaten kann es weitere Beschränkungen geben, die z.T. auch nicht sehr logisch oder durchdacht sind.
  21. Auch das ist eine Art Konsens, wenn auch eine dysfunktionale.
  22. Das dürfte aber, wenn der Oberste Gerichtshof nicht Heller revidieren will, keinen Bestand haben. Die gleichen Gründe, die ein Totalverbot von Kurzwaffen verfassungswidrig machen, dürften auch einem Totalverbot von halbautomatischen Langwaffen entgegenstehen. Wenn sich die Waffengrapscher total übernehmen, dann geht es für sie oft nicht gut aus. Es könnte dann aber in Kalifornien auf noch schikanösere Regelungen als heute hinauslaufen, ähnlich wie es schon bei den Kurzwaffen der Fall ist, nach denen man sich für viel Geld einige ausgewählte und total verunstaltete Halbautomaten wird kaufen können, aber so, daß es möglichst wenig Spaß macht.
  23. Je nach Bundesstaat können auch kommunale Satzungen wichtige Elemente des Waffenrechts enthalten, auch wenn das seit den jüngere Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs weniger wurde. Andere Staaten wiederum haben Regeln, die den Kommunen und Kreisen den Erlaß solcher Satzungen zum Waffenrecht ausdrücklich verbieten. Es kann also schnell komplex werden.
  24. Nun, es gibt praktisch niemanden, der öffentlich dafür eintritt, und noch viel weniger einen Verband oder eine Partei, obwohl deren Gründung jedermann offenstehen würde. Was die Vorgänge bei der Wiedervereinigung angeht, kann man das hervorragende Ergebnis erst der Allianz für Deutschland bei den Volkskammerwahlen und dann der CDU und FDP bei den gesamtdeutschen Wahlen als deutliche Meinungsäußerung des Volkes auffassen. Der Umstand, daß praktisch niemand für eine wesentliche Überarbeitung des Grundgesetzes oder eine verfassunggebende Versammlung eintritt, ist schon in sich selber der "breite demokratische Konsens" der dem Grundgesetz fortdauernde Legitimität verleiht. Es steht die aber selbstverständlich frei, für die Abhaltung einer verfassunggebenden Versammlung zu agitieren.
  25. Im Freitag? Das ist in der Tat interessant, aber nur als Illustration, daß hart linker Quark sich nicht von hart rechtem Quark irgendwelcher Reichsbürger unterscheidet. Eine "Verfassung" kann zunächst einmal sogar ein Staat haben, in dem gar kein Verfassungsdokument existiert, wo diese nicht geschriebene Verfassung dann als Rechtspraxis oder verteilt über viele Dokumente existiert, so seit Jahrhunderten in Großbritannien, das lange Zeit das Musterland schlechthin für eine verfassungsmäßige Regierungsform war. Deutschland ist selbstverständlich mit so einer Verfassung ausgestattet, denn es gibt eine seit Jahrzehnten geübte Rechtspraxis zu Dingen wie Verfassungsorganen oder der Gliederung in Länder oder der Abhaltung von Wahlen. Dann gibt es den engeren Begriff der geschriebenen Verfassung, eben eines Grundgesetzes, das nur unter erschwerten Bedingungen geändert werden kann, und eine solche hat Deutschland offensichtlich auch, denn viele dieser grundlegenden Regeln sind im Grundgesetz verankert und das Grundgesetz wird auch als Autorität, an dem sich andere Rechtsnormen und Verwaltungsakte messen lassen müssen, anerkannt--theoretisch jedenfalls, auch wenn die merkelsche Hauruck-Politik nicht gerade in diese Richtung geht. Die Behauptung, Deutschland habe keine Verfassung, ist also offensichtlich Quark. Allenfalls könnte jemand behaupten, daß die Verfassung nicht legitim sein, aber das führt von daher nicht weit, weil die überwältigende Mehrheit der Deutschen, sowohl nach Kopfzahl als auch nach Gruppen gezählt, die verfassungsmäßige Ordnung als legitim anerkennt. Die Anzahl der Deutschen, die z.B. einen Verfassungskonvent abhalten wollen, dürfte eine sehr geringe sein, auch wenn an diesem Wunsch natürlich nichts Falsches oder Verbotenes ist. Um aber zum Thema dieses Threads zurückzukehren: Soll jemandem, der wirre Theorien, Deutschland habe keine Verfassung, die waffenrechtliche Zuverlässigkeit abgesprochen werden? Theoretisch ist die Aussage, wenn man sie--wohl falscherweise--ernstnimmt, nahe am Hochverrat. Praktisch dürften Leute mit dieser Ansicht nicht häufig durch waffenbezogenen Straftaten auffällig werden.
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