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IGNORED

Mündungsbremse ein Ärgernis?


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Geschrieben

Das deutsche Schützenwesen entspricht, wie oft auch andere Teile Deutschlands, einem Dritte Welt Land, hauptsächlich wegen der Gesetzgebung. Schalldämpfer machen alles besser und wären gerade bei Indoorständen immer zu bevorzugen. Strikt verboten, weil ja irgendein Sportschütze seine Waffe von 148 dB auf 132 dB runterregeln könnte und das dann zu einem Sicherheitsverlust führt, oder was auch immer. 

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Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Direwolf:

Ein 3M/Peltor X5 weist höchste Dämmwerte auf.

Jepp, man sieht zwar aus wie Dumbo ob der großen Kapseln, aber 37 DB SNR Wert bekommt man mit dünnen Kapseln einfach nicht hin. Einen Kapselgehörschutz mit noch höher Dämmung ist mir nicht bekannt.

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb Dinesh:

Das deutsche Schützenwesen entspricht, wie oft auch andere Teile Deutschlands, einem Dritte Welt Land, hauptsächlich wegen der Gesetzgebung. Schalldämpfer machen alles besser und wären gerade bei Indoorständen immer zu bevorzugen. Strikt verboten, weil ja irgendein Sportschütze seine Waffe von 148 dB auf 132 dB runterregeln könnte und das dann zu einem Sicherheitsverlust führt, oder was auch immer. 

Das Schalldämpferverbot ist natürlich blödsinnig, keine Frage!

Erst recht, wenn man bedenkt, dass Schalldämpfer, die explizit für .22 LR angeboten werden, selbst von den allermeisten Jägern nicht besessen werden dürfen, technisch jedoch oft völlig identisch mit frei verkäuflichen Schalldämpfern für Druckluftwaffen sind. Lediglich der Aufdruck ist anders.
Also: Dämpfer, mit denen man eine technisch passende „scharfe“ Schusswaffe tatsächlich extrem leise bekommen kann, sind frei verkäuflich – man darf sie nur nicht auf eine .22er montieren.

Aber Dämpfer für größere Kaliber, bei denen man den Knall immer noch viele hundert Meter weit hört, werden restriktiver wie die Waffen selbst behandelt.


Allerdings habe ich manchmal das Gefühl, wenn ich mich mit „nur“* Sportschützen über das Thema Schalldämpfer unterhalte, dass zwar die Kenntnis vorhanden ist, dass ein Schalldämpfer bei Großkaliber keinen Hollywood-Effekt hat, aber dennoch ein wenig übertriebene Vorstellungen von den positiven Eigenschaften existieren.
*Das „nur“ ist nicht als Wertung gemeint, sondern lediglich als Ausschluss von Tätigkeiten mit Schalldämpferkontakt, wie Jagd oder Militärdienst.
 

Gerade beim sportlichen Schießen, wo – anders als bei der Jagd – deutlich mehr Schüsse in einer bestimmten Zeit abgegeben werden und das auch noch in teilweise umbauten Ständen, kann trotz Schalldämpfer keinesfalls auf Gehörschutz verzichtet werden, wenn man keinen Gehörschaden riskieren will. Dieser kann lediglich etwas weniger stark ausfallen.
Innerhalb eines geschlossenen oder halboffenen Raumes würde ich selbst mit meinem Schalldämpfer keinen Schuss mit der .308 freiwillig ohne Gehörschutz abgeben – geschweige denn mehrere. Und selbst den einen Schuss mit der .223 würde ich mir gut überlegen.
 

Hinzu kommt, dass Schalldämpfer sehr schnell sehr heiß werden. Für den Jagdbetrieb ist das völlig egal, am Schießstand jedoch eine Qual. Selbst bei sehr gemächlich abgegebenen 5er-Gruppen (1–2 Minuten pro Schuss) ist ein Aludämpfer nach spätestens drei Gruppen so heiß, dass er ohne lange Abkühlpause beschädigt werden würde, wenn man weitermacht. Andere Materialien haben zwar mehr Reserven, bevor ein Schaden droht, werden aber genauso heiß – mit allen negativen Folgen. Außerdem kosten diese „anderen Materialien“ deutlich mehr.
 

Ein Schalldämpfer hält bei sportlicher Nutzung auf einer Langwaffe – je nach Kaliber und Material – zwischen etwa 1000 und 5000 Schuss, bevor er entweder massiv an Leistung verliert oder gar unsicher in der Benutzung wird. Nach jeder Nutzung sollte er mindestens gründlich getrocknet, besser noch gereinigt werden, sonst hat man bald Löcher außen oder eine Rassel innen.

Bei Kleinkaliber und Kurzwaffen wie Pistolen in 9×19 mm ist die Dämpfung erfolgreicher und die Haltbarkeit länger (bei 9×19 vielleicht 10.000 bis 15.000 Schuss), die sonstigen Probleme bleiben jedoch identisch. Ein Schalldämpfer ist daher alles andere als ein Wundermittel für sorgloses Sportschießen.

Daher sollte man auch vorsichtig sein mit lauten Betonen das ein Schalldämper für die Öffentlichkeit, z.B. Anwohner einer Anlage, solche tollen Vorteile bringen würde.
Denn das ist zum einen nicht so gravierend wie oft vermutet und zum anderen führt das am Ende noch dazu das aus dem Verbot ganz schnell eine Nutzungspflicht wird.
Mit allen negativen Folgen sowohl in der Nutzung an sich wie auch für Besitzer von Waffen ohne Mündungsgewinde. Gegen andere Argumente gegen das Schalldämpferverbot -wie das es eben nicht wie in Hollywood funktioniert, ist natürlich nichts einzuwenden.

Es hat schon seinen Grund, warum ich meine Schalldämpfer am Stand nur dann nutze, wenn nicht ausgeschlossen ist, dass ich vor dem nächsten geplanten Standbesuch mit dieser Waffe noch „rausgehen“ werde. Und dann auch nur für eine letzte 3er-Gruppe mit der Jagdmunition, um sicher zu sein, dass die Waffe wieder jagdfertig eingerichtet ist.
(Der Unterschied zwischen meiner Jagdmunition mit Schalldämpfer und meiner Standmunition zum entspannten Spaßschießen ohne Schalldämpfer beträgt bei meiner .308 mit den aktuellen Chargen z. B. 14 Klicks nach oben und 6 nach rechts. Kommt eine andere Munitionscharge, kann das aber immer mal um einen Klick schwanken. Für den Schuss auf lebende Tiere möchte ich mich jedoch vorher immer vergewissern, dass ich beim Zurückdrehen richtig gezählt habe, bevor ich wegen eines Fehlers ein Stück krank schieße.)

 

Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb JFry:

... Selbst bei sehr gemächlich abgegebenen 5er-Gruppen (1–2 Minuten pro Schuss) ist ein Aludämpfer nach spätestens drei Gruppen so heiß, dass er ohne lange Abkühlpause beschädigt werden würde, wenn man weitermacht ...

 

Oha, also nicht mit 30 Schuss in 30 min. plus vorher 4 Minuten Probeschiessen ... wie z.B. bei der DM im BDS.

Ok, das ar mir z.B so nicht bewusst.

Und ja, den Überschallknall des Geschosses kann man damit nicht dämpfen....

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb JFry:

Das Schalldämpferverbot ist natürlich blödsinnig, keine Frage

 

Du siehst das Ganze viel zu komplex. Wer Schalldämpfer nutzen will, sollte die nutzen dürfen. Du wirst auch dann immer noch Leute haben, die das Schießen ohne bevorzugen, welche die nur damit schießen und wieder andere, die das angepasst tun. Es geht einfach nur darum den Menschen die Wahl zu lassen. 

 

Zudem sind die Dezibelzahlen bei Schalldämpfern immer nur die halbe Wahrheit. Ein Schalldämpfer verändert den Sound einer Waffe auch auf dem hohen Niveau so, dass es angenehmer klingt. Das merkt man, wenn man mal verschiedene Schalldämpfer geschossen hat. 

 

Dass damit auch jede Gasdruckabgabe an den Nebenmann beendet wird, ist ein weiterer positiver Effekt. Gerade bei den stärkeren Kalibern, bis hin zur .50 BMG, merkt man erst wie sinnvoll ein Schalldämpfer sein kann.

 

Mich wundert nur das völlig störrische Festhalten an Mythen, die scheinbar das Verbot von Schalldämpfern für Randfeuerpatronen begründen. Es ist verboten, jemanden tu töten. Es ist verboten, jemanden mit einer .22 zu töten. Es ist verboten, einen Schalldämpfer auf eine Randfeuerwaffe aufzuschrauben, damit der, dessen Tötung verboten ist, zumindest mitbekommt, dass er getötet wird (?!?). Es reicht, dass das Töten verboten ist. Der Rest ist nur noch mal oben drauf gepackt, ohne dass damit irgendetwas gewonnen wird. Hinzu kommt noch die völlige Unlogik, dass die selben Schalldämpfer für .22lr auch für Luftdruckwaffen frei verfügbar sind. Damit wird auch ein anderes Problem offenbar: Was genau ist ein Schalldämpfer anderes als ein Rohr mit Gewinde? Jegliches Verbot von Schalldämpfern an sich ist völlig unbegründbar.

Geschrieben

der schwachsinn geht ja noch viel weiter!!!

als jäger darf ich einen schalli für meine .223 haben!

darf sie aber auf der .22 (wo er genau so gut passt!) nicht verwenden weil illegal!!!

 

finde den fehler!!!

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb berndfig:

Oha, also nicht mit 30 Schuss in 30 min. plus vorher 4 Minuten Probeschiessen ... wie z.B. bei der DM im BDS.

Ok, das ar mir z.B so nicht bewusst.

Zumindest mit einem Aludämpfer sollte man das nicht machen! Die Filigraneren von den Titandämpfer mögen das trotz besserem Material wohl auch nicht so.


Es gibt natürlich Dämpfer auf dem Markt in Behördenausführung (auch für zivile Berechtigte problemlos erhältlich), die auch für Feuerstöße aus Vollautomaten ausgelegt sind (aber mit kurzer Lebensdauer bei Vollauto-Anwendung) und die so eine Schussfolge noch ohne übermäßigen Verschleiß wegstecken – weil halt dafür eigentlich überdimensioniert. Groß, schwer, aus Edelstahl. Richtige „Eisenschweine“ halt.

Kosten aber entsprechend (da wird es sehr schnell vierstellig), und auch wenn es für manche Disziplinen sogar ein Vorteil ist, so ist es für andere Anwendungen wieder absolut unpraktisch, so ein Gewicht da am Lauf zu haben.
 

Und die Dinger werden nicht weniger heiß als die leichten. Sie vertragen es nur besser und können auch mal eine Rotglutphase (Die bei 30Schuss/30Minuten aber nicht erreicht wird) ohne völlige Zerstörung überleben.
Das Problem mit der Hitze, deren Auswirkungen auf die Waffe und auf die Sicht durch die Zieloptik, bleibt aber genau so.

Man darf ja nicht vergessen: Bei einem normalen Schuss ist der Großteil der bei der Umsetzung der Treibladung entstehenden Wärmeenergie innerhalb von Millisekunden aus der Waffe raus und verteilt sich in der Luft.

Das Funktionsprinzip eines Schalldämpfers beruht aber gerade darauf, die Zeitspanne von wenigen Millisekunden auf zwei, drei Sekunden (etc.) auszudehnen.
Eine Zeitspanne, in der die heißen Gase schon den Großteil der Wärme an das Metall abgeben können.
Und das Metall (Lauf und Schalldämpfer) wird diese Energie nur durch Konvektion wieder ganz langsam los.


 

Bearbeitet von JFry
Geschrieben
vor 51 Minuten schrieb Dinesh:

Wer Schalldämpfer nutzen will, sollte die nutzen dürfen.

 

vor einer Stunde schrieb JFry:

Das Schalldämpferverbot ist natürlich blödsinnig, keine Frage!

Ich denke, auf diese beiden Punkte können wir uns vorbehaltlos einigen.

Dass ich es zu komplex sehe, glaube ich aber nicht. Ich kenne halt (wie du vermutlich auch) sowohl die Vor- als auch die Nachteile von Schalldämpfern.
Und ich erlebe öfter, dass da von einigen Erwartungen oder Hoffnungen an diese gestellt werden, die aber so nicht in Gänze zutreffend sind.

Und habe natürlich auch aus Erfahrung die Bedenken, wenn man den Punkt „Vorteil für die Umgebung, Lärmschutz für die Anwohner“ zu sehr in den Vordergrund stellt, dass dann eventuell nicht nur die (wünschenswerte) Aufhebung des Verbotes die Folge ist, sondern es vielleicht tatsächlich zu einer Nutzungspflicht kommen kann – entweder für einzelne Stände als Auflage oder gar für alle.
 

Durch die nicht zu kleinen Nachteile, die das mit sich bringen würde (Schallis sind bei sportlicher Nutzung Verschleißteile, noch deutlich mehr Reinigungsaufwand für den Schalli und die Waffe, aus der man mit dem Schalli geschossen hat, nach jeder Nutzung, sowie die nicht zu vergessenden Kosten für den Schalldämpfer selbst – sowie bei Waffen ohne Mündungsgewinde die Kosten für den Ersatz der Waffe, des Laufes oder das Anbringen des Gewindes – wäre das für die meisten wohl alles andere als erfreulich).

Dass ein Schalldämpfer den Knall (meist) subjektiv angenehmer macht, dazu auch noch den Rückstoß je nach Kombination von Waffe und Schalli sogar deutlich reduziert etc., ist schon richtig.
Aber nur weil der Knall subjektiv angenehmer ist, bedeutet das nicht, dass man sein Gehör ohne Schutz nicht schädigt.

Anwohner – okay – die könnten profitieren, wenn sie persönlich den veränderten Knall mehr mögen (dürfte auf die meisten zutreffen, aber vielleicht nicht auf alle). Weiter entfernt belanglos, aber näher dran muss man bedenken, dass auch neue Frequenzen hinzukommen – im höheren Bereich.
Zum Beispiel ein, trotz Gehörschutz, ja bei einigen Dämpfern und Waffen sehr gut vernehmbares Pfeifen nach dem Ende des Knalls.

 

vor 33 Minuten schrieb HangMan69:

als jäger darf ich einen schalli für meine .223 haben!

darf sie aber auf der .22 (wo er genau so gut passt!) nicht verwenden weil illegal!!!

 

finde den fehler!!!

  Ja, das ist genauso hirnrissig wie die Sache mit den frei erwerbbaren Druckluftdämpfern und den – auch für Jäger, bis auf wenige Ausnahmen (Friedhofsjäger o. ä. ggf.) – nicht erwerbbaren, absolut identischen Dämpfern mit anderem Aufdruck ...
 

Mit der richtigen Kombination ist es bei .22 l.r. tatsächlich möglich, die Schussabgabe sehr leise zu gestalten – ich kenne jemanden im Bekanntenkreis, der Schalldämpfer für .22 l.r. verwenden darf. Das ist ein völlig anderes Niveau als bei großkalibrigen Waffen.
Aber gerade die dafür geeigneten Dämpfer kann man ab 18 Jahren sogar frei erwerben – vorausgesetzt, der Aufdruck ist einem egal.

In diesem Zusammenhang ist das Verbot, das ohnehin nur die absolut gesetzestreuen Bürger betrifft, die nicht einmal gegen das Beschussgesetz verstoßen wollen, nichts weiter als Symbolpolitik.

Denn wer wirklich will, besorgt sich einfach ein Modell mit dem „F im Fünfeck“ für 5,5-mm-Druckluftwaffen und zahlt meist sogar noch weniger für dasselbe Teil.

Geschrieben
Am 13.8.2025 um 12:39 schrieb Dinesh:

Das deutsche Schützenwesen entspricht, wie oft auch andere Teile Deutschlands, einem Dritte Welt Land, hauptsächlich wegen der Gesetzgebung. Schalldämpfer machen alles besser und wären gerade bei Indoorständen immer zu bevorzugen. Strikt verboten, weil ja irgendein Sportschütze seine Waffe von 148 dB auf 132 dB runterregeln könnte und das dann zu einem Sicherheitsverlust führt, oder was auch immer. 

 

 

Nicht nur in Buntland.

 

Auch Sportschützen sollten die Möglichkeit auf Schalldämpferbesitz bekommen.

 

Ich bin aber strikt gegen eine Schalldämpferpflicht.

Geschrieben

Vielleicht einmal ein kleiner Hinweis. Bei der IPSC  ist weltweit die Verwendung von Schalldämpfern verboten und wird nicht auch von denen, zumindest national propagiert, die diese frei erwerben und benutzen können. JFry dazu durchaus sehr kompetente Beiträge gepostet.

 

Was die Lärmproblematik insbesondere bei offenen Schießständen für Sportschützen angeht, halte ich es für viel sinnvoller, bei Ständen, von denen von einer festen Feuerlinie geschossen wird, durch nicht besonders große Einhausungsmaßnahmen, den Mündungsknallschießlärm sehr deutlich zu reduzieren. Dies ist eigentlich mit sehr geringen Mitteln möglich und wenn ich mir angucke, bei teilweise welchen lächerlichen Summen die Vereine das große Geschrei anheben, kann ich mich nur noch wundern. Die Schießstand-Richtlinie ermöglicht es nämlich bis zur ersten Hochblende den Stand einzuhausen, ohne dass er zu einem teilgedeckten Stand wird und deshalb eine Lüftungsanlage erforderlich ist.

Bei den weiteren Hochblenden nach der ersten gibt es ebenfalls ein hervorragendes System, was die Schallreflexionen extrem mindert.

Leider stehen unseren Kreisen sehr wenig Fördermittel zur Verfügung, mit denen man einen praktikablen Testaufbau finanzieren könnte, bei dem es zu ganz erstaunlichen Ergebnissen kommen würde.

Mir fehlen die Mittel und die Zeit diese Versuche durchzuführen. Machbar ist das sicherlich, genauso wie es machbar war, nachzuweisen, dass entgegen den Vorgaben der Schießstand Richtlinie das Schießen auf feste glatte Stahlplatten, die sich nicht wegdrehen oder umfallen, völlig problemlos möglich ist. Man muss sich halt auskennen und bestimmte Vorgaben einhalten. Wenn mir das nicht gelungen wäre, wäre jegliches Steel Challenge oder Speed Steel schießen vom Bundesverwaltungsamt wegen den Vorgaben der Schießstand Richtlinie verboten worden. Das nur ganz nebenbei. 

Allerdings ist der bautechnischer Aufwand die Schallreflektion von Hochblenden zu reduzieren und dies auch zu messen, um ein Vielfaches höher. Deshalb werde ich das vorläufig nicht machen. 

Ist allerdings jemand bereit, dies zu tun und auch die entsprechenden Mittel aufzubringen, kann er mein gesamtes Wissen jederzeit kostenlos haben. Ich habe das ja schließlich auch von Untersuchungen des  Fraunhofer Instituts für die Bundeswehr umsonst bekommen.

Leider gibt es unter den Schießstandsachverständigen keine ausgewiesenen Fachleute zur Beratung für eine Schallminderung an offenen Ständen. Ich rede nicht von mir selbst, da es ja dann die üblichen anonymen Anwürfe und Beleidigungen hageln würde.

Nur so viel. Wenn man in der Lage ist eine derartige Anlage wie Philippsburg in 1000 Meter Entfernung zur Wohnbebauung auf die Beine zu stellen, die sieben Tage die Woche keine Schießzeiteneinschränkung hat, dann muss man sich ein wenig auskennen.

Was Mehrdistanzstände angeht ist die Schallreduktion allerdings nur mit einem erheblich größeren Aufwand darstellbar. Neben dem Stand in Philippsburg kann man sich ja gerne einmal die BDS Stände in Berlin Wannsee bei der DEVA anschauen, auf denen ein Mehrdistanzschießen in allen Kurzwaffen-Kaliber und mit Flinten ohne Schusszahlenbegrenzung möglich ist. In 300 Meter Entfernung wohnen Millionäre in Villen, die vom Schießlärm nichts mitbekommen. Übrigens auch nicht von den Ständen der DEVA.

Noch nebenbei, ich habe wegen Erneuerung der Schalldämmung in Philippsburg gerade 1000 qm Rockwool Hardrock 2 gekauft. Haben zirka 16. 000€ gekostet. Zu meiner Freude hat sich also der Preis kaum erhöht, was man von anderen Materialien nun wirklich nicht sagen kann. Die auf den Sand bisher befestigten Platten würden es in den meisten Fällen immer noch tun - nach 23 Jahren - aber die Holzträgerelemente sind teilweise durchgefault.

Im BDS haben wir die Mündungsbremsen in den meisten Langwaffen Disziplinen einfach deshalb freigegeben, weil es  ein ewiges Gezerre war, zwischen Feuerdämpfern und Mündungsbremsen zu unterscheiden.

In der Tat sind die Stand Abtrennungen  zwischen den Schützenständen in Philippsburg bei den Langwaffenständen noch deutlich verbesserbar. Auf dem 300 Meter Stand ist auch ausreichend Platz vorhanden.

 

Friedrich gepperth

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