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IGNORED

Adieu "Mättu"


swiss-shooter

Empfohlene Beiträge

Nichts ist so gewiss wie der Tod und nichts so ungewiss wie seine Stunde.

An unserem Nationalfeiertag, dem 1. August, verstarb mein IPSC Schützenkollege Matthias Hasler, 46-jährig, unerwartet an einem Herzversagen.

Ich werde Deinen besonderen Humor vermissen. Lass es krachen da oben.

Und wenn wir wieder mal daneben schiessen, dann teil uns das mit einem "Donnerschlag" mit.

Ruhe in Frieden "Mättu"

Wir vermissen Dich.

swiss-shooter

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Nichts ist so gewiss wie der Tod und nichts so ungewiss wie seine Stunde.

An unserem Nationalfeiertag, dem 1. August, verstarb mein IPSC Schützenkollege Matthias Hasler, 46-jährig, unerwartet an einem Herzversagen.

Ich werde Deinen besonderen Humor vermissen. Lass es krachen da oben.

Und wenn wir wieder mal daneben schiessen, dann teil uns das mit einem "Donnerschlag" mit.

Ruhe in Frieden "Mättu"

Wir vermissen Dich.

swiss-shooter

RIP

DVC

ISE

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Auch ich bin Matthias nie persönlich begegnet, abe rzu frühen WO-Zeiten, als es noch einen Chat gab, haben wir uns oft dort "getroffen" und unterhalten.

Seinen Humor und seine Art fand auch ich sehr angenehm.

As ich die Meldung gestenr mitbekommen habe, hat mich das sehr betroffen gemacht.

R.I.P. & DVC

Frank

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Ich habe mit Hasi sehr lange das Wiederladen Forum moderiert. Wir hatten viel zusammen gechatet und ich durfte ihn auch ein paar Mal persönlich treffen auf dem ein oder anderen IPSC Match und vor allem das von ihm organisierte unvergessliche WO Treffen bei Ingold .

Ich kann mich den anderen nur anschließen das er ein ganz besonderer Mensch war und ich sehr traurig bin das er von uns gegangen ist.

Ruhe in Frieden Hasi , wir sehen uns alle auf der großen Range wieder......

DVC Mirko

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Hab das jetzt erst gesehen. :sad:

Ich hatte nicht das Glück, Dich persönlich zu kennen, aber Du gehörtest zu den Menschen, die ich sehr gern gekannt hätte.

Als mir vor Jahr und Tag ein S&W 1917 HE 2nd Model angeboten wurde und ich mich im Netz über das Laden der Patrone .455 Eley schlau machen wollte, bin ich natürlich auf Deinen Aufsatz gestoßen und habe ihn mit großem Vergnügen gelesen. Bin überzeugt, wir hätten uns gut verstanden, ein bisschen schräg drauf in derselben Richtung.

Dann eben bis bald auf der großen Range (schöne Metapher, danke Mirko).

R.I.P.

Tom

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Habe ihn an mehreren Matches auch kennen und schätzen gelernt! War ein Teamplayer wie er im Buche stand und hatte immer einen lustigen Spruch auf Lager!

Mögest Du lieber Mättu, in Frieden Ruhn. In Gedanken wirst Du immer zugegen sein!

Tschüss Matthias

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Ruhe in Frieden und auf Wiedersehen. Mättu hat eine Homepage: http://www.hasitec.ch/ und daraus möchte ich einen Bericht von ihm hier wiedergeben:

Freuden und Leiden eines IPSC-Anfängers

oder

Hoffentlich hält das Korn!

Ein kleiner Bericht über mein erstes IPSC Match

Vorwort und Entschuldigungen

Nun sitz ich hinter dem Bildschirm, will eigentlich meine Eindrücke von meinem ersten IPSC Match schreiben und weiss nicht so recht wie ich anfangen soll. Schreiben ist eigentlich nicht so mein Ding, ich habe es damit wie mit dem Schiessen und dem Fotografieren: Ich mache es nicht wirklich gut, aber gerne.

Achso, die Entschuldigungen: Bei Lesern dieses Berichte aus Deutschland möchte ich mich entschuldigen, dass ich das böse Wort "Combat" verwenden werde. Bei IPSC -kundigen entschuldige ich mich schon jetzt, dass ich sicher den einen oder Anderen Fachausdruck falsch interpretieren oder nicht wissen werde. Bei allen Rechtschreibungsgelehrten entschuldige ich mich schon jetzt für alle Rechtschreibefehler. Zudem entschuldige ich mich dafür, dass im Titel von einem „kleinen Bericht“ die Rede ist, der Bericht aber etwas länger wurde.

Das wäre soweit alles. Sollte sich trotzdem der oder die eine oder andere ab bösen Wörtern, falschem Fachchinesisch oder Schreibfehlern nerven kann ich damit leben.

Wie es anfing:

Tja wie fing es eigentlich an? Nun, mein Interesse am IPSC Schiessen wurde vor allem durch das Forum von waffen-online.de und einigen der dort vertretenen IPSC Schützen geweckt. Nach Besuchen von Matches in D und CH als Zuschauer stand für mich fest, dass ich da auch mitmachen wollte. Und wie knüpft man da einen Kontakt zu einem Verein? Ganz einfach: Man findet heraus, dass der Präsident des CCCB (Civil Combat Club Biel) Robert Buntschu bloss einen Steinwurf von mir entfernt wohnt. Zufällig begegnet man ihm dann auf einer Verkehrsinsel mitten auf einer Hauptstrasse und tut ihm Kund, dass man gerne mit dem IPSC Schiessen anfangen möchte. Er schickte mir dann einige Unterlagen zum Sport und zum Verein und lud mich zu einem Gespräch ein. Nach dem Gespräch war ich um einiges schlauer und doch etwas überrascht über die relativ strengen Aufnahmebedingungen. Aber ich wollte IPSC schiessen und so ging es dann weiter mit Besuchen von Vereinsübungen zuerst als Zuschauer, später als Gastschütze. Schliesslich wurde ich vor ein paar Wochen bei einer Generalversammlung zum Mitglied auf Probe gewählt. Es folgte dann noch ein Theoriekurs beim amtierenden Schweizermeister der Revolversenioren Ueli Bieri sowie ein praktischer Kurs mit Robert Buntschu, seines Zeichens ehemaliges Nati Mitglied, einige Vereinsübungen und sogar die Teilnahme am American Handgunner Postalmatch. So weit so gut.

Was ich vielleicht noch erwähnen sollte ist, dass ich bereits seit einigen Jahren statisches Schiessen betreibe und Wiederlader bin, also von Waffen, Munition und vom Schiessen einigermassen eine Ahnung habe..... so dachte ich jedenfalls.

Natürlich wollte ich auch an Wettbewerben Teil nehmen, aber was will ich da überhaupt? Der Mensch braucht doch ein Ziel wenn er sich mit anderen messen will. Einen Platz auf einem Podest? Nein, dafür bin ich wohl doch mit 38 Jahren etwas zu alt, generell zu unsportlich und doch vielleicht das eine oder andere Kilogramm zu schwer. Sicher, dabei sein ist alles, aber ein Ziel, dass erreichbar ist musste her und es fand sich auch. Bei meinem ersten Match keinen zu DQ erhalten sollte mein Ziel sein. Sollte das erreicht sein, dann sollte das nächste Ziel sein nicht letzter zu werden und sollte auch das erreicht sein, dann sollte das edelste aller Ziele anvisiert werden: Ich will mit meiner billigen Glock 34 in der Standartklasse Schützen mir doppelt und dreifach so teuren Hightech Sportgeräten schlagen.

Soll ich oder soll ich nicht?

Auf der Homepage des IPSC Verbandes der Schweiz studierte ich die Termine der verschiedenen Matchs. Natürlich sollte es zu Beginn ein Match in der Schweiz sein. Es fand sich das 23. Combat Master in Boningen. Nach einer Mail an den Veranstalter Jörg Borer erhielt ich kurze Zeit später ein Infoblatt per Post. Und was stand da drauf? 4 Stages die man am Morgen mit der Pistole schiesst und am Nachmittag die selben Stages mit dem Revolver, etwa 160 Patronen Minimum, kostet Fr. 75.- Startgeld. Boningen ist von mir aus mit dem Auto in etwa 45 Minuten zu erreichen, also kein Problem. Revolver habe ich auch etwas mehr oder weniger passendes, Glock ist klar, also warum nicht? Nun, ist kein kleineres Match in der Nähe? Etwas für Anfänger? Nein? Dann also doch das Combat Master ..... oder doch nicht? Ich werde bestimmt wieder extrem nervös sein, da wäre ein kleineres Match sicher besser, aber es hat keines in der Umgebung in nächster Zeit. Am besten den Robert fragen was er meint. Der meint ich solle es ruhig probieren, er selber habe da zwar noch nie geschossen, aber er habe gutes gehört. Alles klar, sofort anmelden ...... oder besser noch den Ueli fragen was er dazu meint. Ueli findet es ein saumässig gut Idee und er werde sich auch anmelden, zusammen mit seinen beiden Söhnen Patrick und Simon. Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig als mich auch anzumelden. Mit einem etwas flauen Gefühl in der Magengegend melde ich mich per Internet an, zahle Tags darauf das Startgeld ein und bekomme ein paar Tage später einen Umschlag mit dem Infobüchlein des Combat Master mit einem Post-it drauf, auf dem steht von Hand geschrieben "Anmeldung o.k. , Gruss Jörg". Ich kenne zwar diesen Jörg Borer nicht, freute mich aber über den Gruss und studierte das Heftchen.

Flüche, Cementit und ein Stossgebet

Der 16. August, der Tag an dem das 23. Combat Master stattfinden soll kam immer näher. Entsprechend wurden auch meine, vermutlich stark übertriebenen, Vorbereitungen immer extremer. Es endete damit, dass ich am Montag der Matchwoche sogar meine Glock reinigte! Seit 7000 Patronen sah sie keinen Lappen und keinen Putzstock und lief einwandfrei, als warum sollte ich sie gerade jetzt reinigen? Nun, es beruhigt die Nerven. Am Dienstag wurde die Glock und mein S&W Mod. 625 auf dem Schiessstand noch einmal geschossen um sicher zu sein dass alles o.k. ist. Da ich die 9mm Luger Patronen für die Pistole und die .45ACP für den Revolver selber lade wurden sie dann auch allesamt überprüft ob sie denn auch ins Patronenlager, bzw. Trommel gehen. Und was ist wenn ich beim laden einen Fehler gemacht habe und eine Patrone kein Pulver drin hat? Also alle Patronen nachwägen. Sind alle Zündhütchen auch wirklich tief genug gesetzt? Ja, sind sie! Und die Clips für den Revolver? Sind sie auch nicht verbogen und hab ich genug? Nein, verbogen ist keiner, aber zu viele Clips hab ich nicht. Ich habe aber noch ein paar steinalte Halbmondclips, die nehme ich sicherheitshalber auch mit. Sind bei den Holster und Magazintaschen alle Schrauben fest und ist das Zeug richtig eingestellt? Ja, ist es. Sollte man die Schrauben am Holster nicht noch mit Loctite sicher? Nein, das tu ich nicht! Ich will das Zeugs noch verstellen können und zudem sollte es halten so wie es ist, schliesslich steht Höppner&Schumann drauf. Und sollte sich während des Matchs trotzdem etwas verstellen kriegt der Hersteller was zu hören.

Nach etwa 12 Mal Patronen kontrollieren, 4 Mal Patronen wägen, 6 Mal Holster kontrollieren und 20 Mal Waffen kontrollieren war es endlich Freitag Abend. Nach dem Feierabend in der Firma hatte ich eigentlich bloss im Sinn nochmals den Inhalt des Rangebags zu kontrollieren (zum x-ten Mal) und ein 21. Mal die Waffen zu Kontrollieren, dann etwas essen, etwas in die Glotze kucken und dann früh ins Bett. Um 6.00 Uhr wird Stefan Hofmann, der sich auch noch angemeldet hat, mich abholen und ich werde meinen Schönheitsschlaf brauchen. Also ist alles im Rangebag vorhanden? Gehörschutz, etwas Werkzeug, Munition, Lappen, Magazine, Clips, Mineralwasser, usw. .... scheint alles da zu sein. Nun noch die Waffen ankucken, obwohl damit ja gestern schon alles in Ordnung war und ich mittlerweile weiss wie sie aussehen, ja, Revolver ist o.k. (was sollte er sonst sein) und die Glock, ja, scheint .......... SCHEISSE!!!!!!!!! Die Glock rutscht mir aus der Hand und knallt mir dem Griffstück nach oben auf den harten Küchenboden. Ich Oberidiot, das darf doch nicht wahr sein! Hätte ich die vermaledeite Waffe bloss im Rangebag gelassen. Wenn auch alle vorherigen Kontrollen der Glock für nix waren und nur dazu dienten mein Nervosität zu bändigen, jetzt war eine Kontrolle von Nöten. Nicht was die Funktion angeht, da habe ich Vertrauen zu der Waffe, aber die Kimme könnte sich .... Scheisse, sie hat sich verschoben und zwar um mindestens 2 oder 3 mm! Was nun an Kraftausdrücken kam möchte ich den Lesern diese Berichtes nicht zumuten, denn sie waren laut, teilweise vulgär und kamen von Herzen.

Was nun? Ganz klar: Ich musste einen Ort finden um die Waffe neu einzuschiessen. Im Schiesskeller Höchstetten wo ich Kunde bin sind Betriebsferien und der Chef ist vermutlich irgendwo in Österreich am faulenzen. Der Stand des CCCB fiel auch aus, da ich als Probemitglied nicht alleine da schiessen darf. Ich könnte eines der Mitglieder fragen ob er mitkommt ... hmmm ... Freitag abend 18.00 Uhr? Da hätte wohl keiner Freude wenn ich anrufen würde. Schwanden, genau in Schwanden hat’s auch einen Schiesskeller. Wo ist das Telefon und die Nummer? Da .... haben Sie heute offen? Ja? Und noch was frei? Auch? Wunderbar, ich komme .... wie? Ja, Ihnen auch einen schönen Abend.

Waffe, Munition und Gehörschutz in den kleinen Rangebag und ab. 20 Minuten später im Schiesskeller. Standgebühr bezahlen, rein gehen, Waffe auspacken, Munition auspacken, Magazin aus..... Muss das sein?!? Magazin zu Hause vergessen! Kleinlaut den Typen an der Kasse gefragt ob ich wohl ein Glockmagazin mieten könne. Er gab mir eins, ich fragte was die Miete kostet er sagte es sei schon in Ordnung und grinste. Gut! Wieder in den Schiesskeller, Kimme Mal grob in die Mitte drücken, Magazin laden, Magazin in die Waffe, Schlittenfanghebel betätigen und Scheibe anvisieren ..... was zum Teufel ist das?? Das Korn ist im oberen Teil doch sehr breit, dafür nicht so hoch wie sonst. Waffe entladen. Auch das Korn hat beim Fall auf den Küchenboden etwas abbekommen und wurde ziemlich gestaucht. Was nun? Mit der Zange vom Swisstool das Korn wieder etwas zurecht drücken. Geht zwar nicht schlecht, dafür kommt jetzt der weisse Kontrastpunkt raus, sieht aus wie man einen Pickel ausdrückt. Die Form des Korns nähert sich wieder der gewohnten. Vom mit der Zange dran rumdrücken haben sich jetzt ein paar Plastikgrate gebildet. Kein Problem, Swisstool hat auch eine Feile. Fein mit der Feile über die Grate und gut. Neues Problem: Das Korn sieht jetzt fast wieder aus wie ein Korn aber es wackelt etwas. Nicht extrem, aber dennoch so stark, dass weitere Schläge durch das zurückschnellen des Schlittens zu einer totalen Kornamputation führen könnte. Natürlich hatte ich nichts dabei womit ich das Korn etwas festkleben könnte. Risiko ist angesagt. Einschiessen muss sein, die bessere Befestigung des Korns muss warten. Nach etwa 25 Patronen traf die Glock wieder da wo ich wollte. Alles eingepackt, Magazin mit Dank zurück gegeben und ab nach Hause. Zu Hause wurde dann mit Cementit der Weisse Punkt im Korn wieder befestigt und das Korn sorgfältig etwas festgeklebt so, dass es spielfrei war. Gott gebe, dass es klebe! Nach diesem Stossgebet legte ich die Glock und das andere Zeugs zurück in den grossen Rangebag und mich ins Bett.

Tag X

Die diversen Wecker eröffnen mir am Wettkampftag um 5.00 Uhr, dass ich mich aus dem Bett zu begeben habe. Draussen ist es noch dunkel. Morgentoilette, kalte Dusche und die Überlegung ob ich wohl das Zeugs im Rangebag nochmal überprüfen soll. Die Erinnerung an gestern Abend lässt diesen Gedanken aber sehr schnell verfliegen. Es ist 5.40 Uhr. Stefan Hofmann, ein weiteres Mitglied des CCCB will mich um 6.00 Uhr abholen. Das reicht noch für eine halbe Flasche lauwarmes, etwas abgestandenes Cola Light. Jetzt bin ich wach. Unten angekommen fährt Stefan mit seinem Benz auch schon vor. Kurze Begrüssung und dann ab Richtung Boningen. Da wir gut voran kommen wird unterwegs bei einer Raststätte noch ein Kaffe und ein Gipfeli vernichtet. Ich merke, dass ich langsam aber sicher nervös werde, liegt sicher am Kaffee. Ab Autobahnausfahrt Rothrist sei der Weg zum Schiessplatz beschildert sagt das Infoheftchen. Ist er auch. Nach ein paar Minuten sind wir angekommen und parken dort, wo der freundliche Herr am Eingang uns hin schickt.

Standblattausgabe sei ab 7.00 Uhr sagt das Heftchen. Wir sind fast 20 Minuten zu früh. Im Heftchen stand auch was von Begrüssungskaffe und Gipfeli, aber wo? Hinter einem Kieshaufen finden wir beides und noch mehr. Der Bieri Clan ist bereits vollständig da und scheint bereits wach zu sein, naja, alle bis auf Patrick, der eine etwas schlaflose RS-Woche hinter sich hat. Noch mal Kaffee und Gipfeli, ist zwar nicht gut für meine Nerven, aber im Startgeld inbegriffen. Was steht hier sonst noch? Verschiedene Wegweiser zu den Stages, Wegweiser zum Klo, einige wenige weitere Schützen, ein kleines Festzelt, der Stand mit dem Kaffee und mittlerweile auch die Sonne am Himmel. Die Temperatur ist angenehm frisch, wird aber vermutlich nicht lange so bleiben, leider. Was mir bereits jetzt auffällt ist, dass jeder jeden zu kennen scheint. Man spricht sich mit Vornamen an, ist prinzipiell per Du. Die Standblattausgabe beginnt. Ich kriege einen Umschlag mit einem Etikett auf dem mein Name, meine Startnummer (46) und die Nummer meiner Gruppe (2) steht. Bei Stefan hat etwas mit der Anmeldung scheinbar nicht geklappt. Kein Problem, die nötigen Blätter sind vorhanden und die Formalitäten schnell geregelt. Alle vom CCCB sind in der Gruppe 2. Sehr erfreulich, dann kenn ich wenigstens jemanden und Ueli ist immer eine geduldige Ansprechperson für dumme Anfängerfragen.

Ein paar Meter neben uns begrüsst ein Herr mit Bart einige ankommende Schützen. Man klärt mich darüber auf, dass das eben Jörg Borer, der Organisator, sei. Nun habe ich auch ein Gesicht zum Gruss auf dem Post-it. Immer mehr Schützen kommen an, ich höre Jörg sagen, dass dieses Jahr mehr Schützen da sind als in den letzten Jahren. Waren es sonst so um die 45 seien es dieses Jahr um die 60. Ein weiterer Gesprächsfetzten den ich aufschnappe erklärt, dass es nicht viele Non Shoot Scheiben habe, damit auch Anfänger und andere wenig geübte Schützen Spass haben können. Jörg wird mir immer sympatischer. Um etwas zu tun zu haben frage ich Stefan ob es nicht an der Zeit wäre die Ausrüstung zu holen, Magazine zu laden und sich zur ersten Stage zu bewegen. Zum Glück fand er das auch und so holten wir unsere Taschen und bereiteten uns vor. Ueli wies mich noch mal darauf hin, dass die Waffe erst in einer der Fummelzonen geholstert werden darf.

Nachdem alle Magazine voll waren begaben wir uns zu unserer ersten Stage. Laut Programm sollten wir um 8.00 mit dem Schiessen auf Stage 3 anfangen. Der entsprechende Wegweiser war nicht zu übersehen und die Stage bald gefunden. Eine Fummelzone war auch dabei, also Glock aus dem Etui nehmen, ein Blick aufs Korn .... es hält. Was sagt das Heftchen zu Stage 3? Minimum 23 Schuss, Comstock, langer Laufparcour. Schön, und um was geht es genau? Nachdem alle unserer Gruppe eingetroffen waren begann der RO mit dem Briefing. Was für ein Albtraum! Mein erstes Match, meine erste Stage und dann gleich so was kompliziertes! 6 Schiesspositionen, 10 Scheiben, 2 Popper, davon einer im Bonsaiformat, eine Stahlplatte die eine Laufscheibe auslöste. Laufscheibe? Ich habe noch nie auf eine Laufscheibe geschossen! Jetzt wurde ich vollends nervös! Ich versuchte mir beim durchlaufen des Parcours die Positionen der Scheiben einzuprägen, hatte aber bei jedem Mal das Gefühl als ob so ein Bösewicht die Scheiben jedes Mal etwas anders aufstellt. Nachdem ich mir trotz meines etwas angeschlagenen Nervenkostüms die Position der Scheiben einigermassen gemerkt hatte und auch wusste wo ich überhaupt durchlaufen musste kam mir in den Sinn, dass ich bei meiner Waffe mindestens ein Mal das Magazin wechseln muss. Bloss wo am besten? Am besten vor dem Loch im Zaun von wo aus man eine stehende Scheibe, den Auslöser für die Laufscheibe und die Laufscheibe selbst beschiessen muss. Im Zweifelsfalle Ueli fragen was er dazu meint. Er meinte das selbe, was mich etwas beruhigte. Dann kam der erste Schütze an die Reihe, es war Stefan. Kein Problem für ihn, der die Ruhe selbst ist. Nach einigen weiteren Schützen kam dann ich an die Reihe. Die Sartposition war durch einen Halbkreis aus Beton markiert, etwa 30 cm hoch. Bloss nicht darüber stolpern dachte ich noch, dann sagte der freundliche RO „Laden und Bereit machen“. Ich folgte der Anweisung und war nun seiner Meinung nach bereit. Er fragte mich ob mir der Ablauf des Parcours klar sei und ich sagte mit fester Stimmt „Ja“, in der Hoffnung, dass er nicht merkt, dass ich bloss hoffte der Ablauf sei mir klar. Dann kam „Ist der Schütze bereit“, „Fertig“ und Schliesslich „Bieep!“. Ich zog und zielte auf die erste der drei Scheiben vor mir und erschrak! Das Korn wackelte dermassen in der Kimme hin und her, dass es mit Sicherheit im nächsten Moment abfallen würde. Dann wurde mir klar, dass nicht das Korn wackelte sondern, dass ich zitterte wie in der Badehose bei Minusgraden. Nimm Dich zusammen! Ich beschoss die 3 Scheiben, wechselte dann zu der Position mit dem Bonsaipopper und einer Scheibe, immerhin ohne über den Betonwall zu stolpern, verfehlte den Popper beim ersten Schuss, aber der zweite sass. Weiter zur Position mit nur einer Scheibe, schiessen, und weiter zur Wand mit dem Loch, Magazin raus, neues rein während des rennens, falls man das beschleunigte Bewegen meiner Masse so nennen darf, dann die stehende Scheibe, den Auslöser für die Laufscheibe und dann zwei oder drei ewig lange dauernde Sekunden bis die Scheibe kommt, zwei Mal abdrücken und weiter hinter dem Kieshaufen durch. Eine kleine Böschung runter, da waren hinter einer Wand zwei Scheiben, dann weiter zur letzten Scheibe und zum Popper. Päng, Päng, Scheibe hat gut sichtbare Löcher, Päng, Popper fällt um. Etwas verdutzt stehe ich da und überlege ob ich nichts vergessen habe und was jetzt wohl kommen wird. Was kam war der RO und sagte „Wenn Du fertig bist entladen und vorzeigen“. Ich gehorchte, er sagte, dass die Waffe leer sei und ich sie holstern soll, was ich auch machte. Gott sei Dank, der Parcours ist geschafft und ich brauche unbedingt bessere Schuhe, was mit viel Profil und etwas höher als Halb- oder Turnschuhe. Von der Auswertung bekam ich bloss mit, dass ich einige A, einige C und einige D Treffer hatte. Sogar auf der Laufscheibe waren zwei C Treffer. Ich unterschrieb das Standblatt und war mit mir und der Welt zufrieden. Was mich überraschte war die Zeit welche der Timer für mich festgehalten hat: 44,irgendwas Sekunden. So lange? Ich hätte schwören können ich wäre viel schneller gewesen. Dieses Phänomen sollte mich auch auf den restlichen 7 Stages begleiten. Der nächste Gang führte mich zur Fummelzone: 24 Schuss und das Korn hält!

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Start eines Schützen auf Stage 3

Erdbeben in Boningen

Nachdem alle Schützen unserer Squad die Stage 3 beendet haben, wurden wir mit einem Minivan mit Anhänger zur Stage 1 gefahren. Der Van fuhr zwei Mal und dann waren alle unserer Gruppe dort. Auf die Frage, ob ein Bus nicht sinnvoller gewesen wäre antwortete der Fahrer, dass die Verleihfirma versagt habe. Jürg habe den Bus bereits vor vier Monaten reserviert, aber als es dann soweit war wussten sie von nichts.

So gegen 9.00 Uhr waren wir zum Briefing bereit. Das Heftchen sagte bei dieser Stage etwas von einer Standartübung und auch Ueli berichtete, dass es etwas in dieser Art jedes Jahr gebe. Der RO informierte uns wärend des Briefings, dass von verschiedenen Positionen aus auf drei Scheiben je zwei Schuss geschossen werden müssen. Virginia Wertung, also kein Nachschiessen, liess mich Ueli wissen. Die erste Position war in etwa 25m Entfernung zu den Scheiben, liegend, was Ueli und mich nicht wahnsinnig erfreute. Bei 20m dann kniend, bei 15m rechts an einer Barriakde vorbei schiessen, bei 10m links an einer Barriakde vorbei und schliesslich auf 5m noch einhändig mit der schwachen Hand. 5 Positionen also zu je 6 Schuss mach nach Adam Riese 30 Patronen und somit eigentlich zwei Magazinwechsel mit meiner Glock, da es sicher sinnvoller ist während des Positionswechsels zu wechseln als in einer Position während des Schiessens. Ich hörte einen der Schützen, der sich später als Marwan Itani rausstellte, sagen, dass es nicht unbedingt besonders gut wäre vor der letzten Position zu wechseln da man da schon genug damit zu tun habe die Waffe von der starken in die schwache Hand zu wechseln. Machte Sinn und deshalb entschloss ich mich gleich nach dem aufstehen aus der Liegendposition und zwischen den beiden Barriakden zu wechseln. Ich stellte mir also den Parcoursablauf mit den von mir geplanten Magazinwechseln vor. Kurz vor Schiessbeginn hatte ich aber noch eine vielleicht bessere Idee: Ich könnte ja mit vollem Magazin plus einer Patrone im Lauf starten, das würde für 3 Positionen reichen und der Schlittenfangheben wäre ja schnell betätigt. Was soll ich jetzt machen? Ich erinnerte, dass Robert mir sagte, dass man nach Möglichkeit nicht von einem Plan, welchen man schon ein paar Mal durchgegangen ist, abweichen soll, da es dann während des Schiessens zu Wirren führen kann. Da ich denke, dass er weiss wovon er spricht; Also zwei Magazinwechsel.

Während die ersten Schützen bereits schossen versuchte ich mich zu erinnern was Robert über das Kniend-, Liegend- und Barrikadenschiessen sagte. Alle drei Varianten habe ich zu Hause trocken und die Woche zuvor mit Ueli auf dem Schiessplatz noch geübt. Hoffentlich kann ich mich während des Parcours noch daran erinnern.

Mein Name wurde aufgerufen und ich ging zum RO. Ich war um einiges weniger nervös als bei der ersten Stage. Ich lud die Waffe nach dem Kommando des RO und wartete auf die restlichen seiner Worte und schliesslich kam der Piep des Timers. Ich legte meine Masse so rasch hin, dass die Seismografen im Bern mit Sicherheit ein kleines Beben in Boningen registriert haben. Leider war meine Position alles andere als optimal und weit davon entfernt was mir Robert gezeigt hat. Ich musste Kimme und, das immer noch vorhandene, Korn über meine Brille anschauen um Visierung und Scheibe übereinander zu bringen. Egal, ich schoss die sechs Patronen und wälzte mich wieder auf die Beine mit dem Gedanken die Waffe immer Richtung Kugelfang zu halten. Schliesslich stand ich, das Magazin während des Laufens raus, neues rein und hinter den Brettern hinknien, sechs Mal Päng und weiter zu der ersten Barrikade. Auf der rechten Seite sechs Mal abgedrückt, dann loslaufen, Magazin raus, neues rein und bei der zweiten Barrikade in Anschlag gehen. Shit!! Falsche Seite! Links soll man schiessen hat der RO gesagt. Gerade noch rechtzeitig bemerkt. Also links vorbei sechs Schuss und dann zur letzten Position. Waffe in die linke Hand, sechs Mal Päng und fertig. Entladen, vorzeigen, holstern, durchatmen. Die Auswertung der drei Scheiben ergab ein interessantes Resultat: Auf der linke Schiebe waren die Löcher so ziemlich verteilt, auf der mittleren schon etwas besser und auf der rechten konnte man alle Löcher mit einer Handfläche decken, fast alles A-Treffer. Das erfreuliche dabei war auch, dass alle drei Scheiben die geforderten zehn Löcher aufwiesen.

Als nächstes war wieder der Gang zur Fummelzone angesagt: 54 Patronen und das Korn hält!

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Stefan nach dem absolvieren der Standartübung

Ein Anfänger spielt hoch und gewinnt

Nachdem uns der Van mit Anhänger wieder zurück gebracht hat gingen wir zur Stage 4. Die Nervosität hatte sich noch mehr gelegt und ich freute mich schon auf die Kommandos des RO.

Das Heftchen verriet im Vorfeld, dass die Stage im Minimum 17 Patronen brauchen und Comstock gewertet wird. Das Briefing ergab dann einen mittleren Laufparcour mit 8 Scheiben und einem Popper die aus vier Positionen zu beschiessen waren. 17 Patronen? Was sagt mir das? Meine Waffe hat genau so viel im Magazin. Ich könnte zwar auch noch eine im Lauf unterbringen, aber aus irgend einem Grund war mir das nicht sympathisch. Ich habe das vorher auch noch nie gemacht, also verwarf ich die Idee, will das aber bei der nächsten Gelegenheit auf dem Schiessstand zu Hause probieren. Was soll ich also machen? Magazin prinzipiell wechseln? Versuchen mit 17 Schuss klar zu kommen? Was ist wenn ich den Popper nicht auf Anhieb treffe? Marwan hatte da die Lösung: Der Popper war aus zwei Positionen sichtbar und wenn ich ihn beim ersten Mal verpassen sollte, dann könnte ich während des Positionswechsels ja das Magazin wechseln, da würde ich nicht viel Zeit verlieren und hätte mit Sicherheit genügend Patronen um den Popper doch noch zu erwischen. Gute Idee, danke! Ich startete also mit 17 Patronen und kam damit auch durch. Der Popper konnte ich mit einem Schuss umlegen und auch die restlichen Treffer waren gut: Einmal C, der Rest A. Da der Schlitten beim letzten Schuss offen blieb meinte der freundliche RO vor den Entladekommandos: „war ja höchste Zeit, dass Du fertig wurdest“. Die Zeit war so um die 25 Sekunden, verglichen mit den anderen zum Einschlafen langsam.

Während unsere Gruppe auf dieser Stage schoss gesellte ich ein weiteres Mitglied des CCCB dazu, Laszlo Tolvaj. Allerdings war er nicht mit einer Waffe unterwegs sondern mit seinem Fotoapparat und nicht als Schütze sondern in seiner Eigenschaft als Chefredaktor des SWM. Wie ich später erfuhr soll Ueli Bieri einen Bericht über das Combat Master schreiben. Ich werde dieses Heft mit Sicherheit kaufen und den Beitrag einrahmen.

Während andere unserer Gruppe noch schossen kam für wieder der Gang zur Fommelzone: 71 Patronen und das Korn hält, wenn auch mit etwas mehr Spiel als bei der letzten Kontrolle.

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Stage 4 ..... 2.77 Sekunden nach dem Biep

Full House und Kampf mit Wespen

Die letzte Stage des Morgens war ein kurzer Parcours mit im Minimum 10 Schuss wie das Heftchen verriet. Vier Scheiben und zwei Popper sollten aus nur einer Position beschossen werden, und zwar durch zwei Fenster in einer Holzwand. Die Schusshand müsse vor dem Start den Pfosten, welcher die beiden Fenster unterteilt, umfassen belehrte uns der RO. Alle Scheiben und Popper waren auf einer Distanz von etwa 5 bis 7m. Was sagte Robert zu solchen schnellen Stages? Besser etwas schneller schiessen und halt den einen oder anderen C-Treffer riskieren. Diese Stage lag nur einige Meter von der vorangehenden weg. Wunderbare Einschnitte in einem Hügel, wie geschaffen für IPSC Parcours ... wenn da bloss nicht so viele Wespen wären, und ich hasse Wespen. Ueli hatte schon bei der letzten Stage einen Kampf mit den Biestern um ein Sandwich. So vertrieb ich mir die Zeit bis ich dran kam mit dem Abwehren von Wespen.

Schliesslich war ich an der Reihe. Ich schoss den Parcours so gut ich konnte, aber von dem was Robert mich gelehrt hat war nicht viel zu sehen. Ich freute mich zwar über ein Full House, also alles A-Treffer, und, dass die beiden Popper beim jeweils ersten Schuss fielen, aber die Zeit war mit fast 9 Sekunden verglichen mit anderen doch sehr lang. Ich war froh, dass der RO nicht eingeschlafen war.

Da diese die letzte Stage mit der Pistole war konnte ich meine Glock nun endlich versorgen. Eine letzte Kontrolle ergab: 81 Patronen und das Korn hält.

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Die letzte Stage des Morgens

Mittagspause

Da unsere beiden letzten Stages die kürzesten waren, waren wir bereits um 11.30 Uhr fertig und warteten im Festzelt auf Futter. Mir war es zwar zum Essen mittlerweile etwas zu warm, als aber Stefan gegen Mittag mit Salat, gebackenen Hühnerbeinen und –flügeln ins Zelt kam, da entschloss ich mich auch etwas zu mir zu nehmen und besonders etwas zu trinken. Meine 1.5l Flasche mit Mineralwasser war schon lange leer und die Temperatur stieg immer noch, schätzungsweise etwas über 30 Grad. Die Leute die den Futter-/Getränkestand bedienten waren freundlich und sehr speditiv. Auch waren die Preise für Getränke meiner Meinung nach nicht überrissen. So kostete zum Bleistift ein Becher mit 3dl Cola light Fr. 2.-. Allerdings war es kühl und frisch, aber man kann nicht verlangen, dass sie lauwarmes, etwas abgestandenes Cola light führen.

Stefan und ich machten kurz nach dem Essen Platz für die nächsten und vertrieben uns die Zeit vor dem Zelt mit Kaffee und mehr oder weniger intelligenten Sprüchen. So fand er zum Beispiel, dass ich mit meinem Riesen Rangebag, ein Höppner&Schumann Rangebag GF, eher aussehe wie ein Eishockey Torwart auf dem Weg zum Training als wie ein Combat Schütze.

Ein Blick auf das Programm verriet uns, dass wir am Nachmittag die selben Stages in umgekehrter Reihenfolge mit dem Revolver zu schiessen hatten. Auch hatten die Stages andere Nummer bekommen, so hiess die Stage welche wie am Vormittag als letztes und nun als erstes Schiessen würden nicht mehr Stage 2 sondern 6.

Wir machten und also auf den Weg zu der genannten Stage um uns wieder auszurüsten, dieses Mal allerdings mit Revolver. Ein Vorteil wird das Schiessen mit dem Revolver für mich auf jeden Fall haben: Ich weiss, dass das Korn halten wird.

Mit dem Revolver unterwegs

Ich werde es den geschätzten Leser ersparen sämtliche Stages hier noch einmal aus der Sicht des Revolvers zu schildern. Erwähnen möchte ich trotzdem ein paar Punkte welche mich beschäftigten, deprimierten oder erfreuten.

Erfreut war ich über die vielen Verschiedenen Revolver die ich an den Gürteln der Schützen sah. Von Stefans altertümlichen S&W Mod. 1917 bis zum Open Hightech Revolver, den man vermutlich nicht laden muss sondern bootet, war alles vorhanden.

Deprimiert war ich als ich sah, dass Simon Bieri mit dem Revolver auf dem 17-schüssigen Parcours schneller war als ich am Morgen mit der Pistole, und das mit einem normalen S&W 586 mit Speedloadern.

Erfreut war ich auch als bei einem Stage Rolf Reich, den ich vom Internet her kenne, mir zwei seiner Clips schenkte da ich mit Vollmonsclips etwas unterbesetzt war und er sah, dass ich mit alten Halbmondclipsen hantieren wollte.

Am meisten zu denken gab mir allerdings folgendes: Mir als eingefleischten Pistolenschütze machte das praktische Schiessen mit dem Revolver so viel Spass, dass ich am überlegen bin da etwas weiter zu gehen und vermehrt mit dem Trommelgerät zu trainieren und mich vielleicht sogar bei einem Match in der Revolverklasse anzumelden. Allerdings befürchte ich, dass meine Glock dann eifersüchtig werden wird.

Während des Nachmittags wurde es nun richtig heiss, jedenfalls für meinen Geschmack. Die wartenden Schützen drängten sich schon fast unter die Schatten spendenden Partyzelte und der Wasserkonsum stieg. Ich gebe zu, dass ich froh war als wir, wenn auch mit einiger Verspätung, den letzten Stage in Angriff nehmen konnten. Es war der lange Laufparcours mir Minimum 23 Schuss und dem halb Versteckten Bonsaipopper. Ich konnte den Parcours zwar für mich erfolgreich beenden, das heisst ohne Ablauffehler oder Miss, war aber schon während des Parcours mit meiner Konzentrationsfähigkeit am Ende und war froh, als ich Waffe, Gürtel, Clips und das ganze Zeug in meiner Eishockeytasche verstaut hatte.

Bier, Wurst und Siegerehrung

Das Festzelt wurde während des Nachmittags abgebaut und durch Festbänke, welche von vielen Partyzelten überdacht waren, ersetzt, so das alle Teilnehmer ein Plätzchen fanden. Während ich auf die Siegerehrung wartete gönnte ich mir Bratwurst und Bier. Das erste meiner Ziele dieses Matchs, keinen DQ zu erhalten, hatte ich schon erreicht und war somit zufrieden. Welchen Rang ich erreicht hatte wusste ich nicht, war mir aber im Moment auch egal, ich genoss es da zu sitzen, mit den anderen etwas Pulverdampf zu quatschen und die mittlerweile wieder erträglichen Temperaturen zu geniessen.

Der Preistisch wurde aufgebaut und von einigen der Schützen inspiziert. Viele Pokale standen da, eine Sphinx Pistole, ein Taurus Revolver, T-Shirts, Waffenetuis, Messer und noch einiges mehr. Kurz darauf stellte sich Jörg neben den Tisch und begann mit der Siegerehrung. Abgelesen wurden die diversen dritt- und zweitplatzierten sowie die Gewinner der Stages, der Gewinner bei den Pistolen und bei den Revolvern, die zehn besten in der Gesamtwertung und noch einige mehr. Von unserem Verein wurde leider keiner beim Namen genannt, aber ich mag es allen Gewinnern gönnen.

Die anschliessende Verlosung der Tombolapreise brachte zwar zwei T-Shirts für Mitglieder des CCCB, eines davon für Stefan, der hätte allerdings lieber den Taurus Revolver gehabt, hatte er doch mit seinem Vorkriegsmodell einige Probleme.

Um 19.30 Uhr war die Siegerehrung zu Ende und wir beschlossen nach den Heimweg anzutreten. Als ich sah, dass einer der Helfer Ranglisten verteilte wurde ich neugierig und holte mir eine. Ich lag auf dem 35. Rang von 57 gewerteten Schützen in der Gesamtrangliste! Das war mehr als Erfreulich!! Das zweite Ziel, nicht letzter zu werden, wurde also auch erreicht. Beim studieren der Rangliste konnte ich auch feststellen, dass ich sogar mein drittes Ziel, Schützen mit viel teureren Waffen zu schlagen, erreicht hatte. Was für ein Tag!

Nach einer etwa 40 minütigen Autofahrt lud Stefan mich zu Hause ab. Ich war immer noch so voller Eindrücke des Tages, dass ich Mühe hatte an etwas anderes zu denken. Ich bestellte mir eine Pizza, schaute etwas in die Glotze und ging nach dem Verzehren des italienischen Tomatenkuchens müde und zufrieden ins Bett.

Matthias Hasler

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