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Proud NRA Member

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  1. Eher selten und auch nicht völlig unprovoziert. Wenn man sich als Richter -- angeblich -- seine Fälle selbst bestellt, dann hat das nicht weniger einen Geschmack als wenn man einfach die Meinung der Mächtigen vom Richterstuhl donnert. Wenn man Angst vor Verfolgung hat, dann sollte man sein Amt natürlich um so korrekter ausüben. Ich denke auch da, dass wirklich einfach viele so ticken. Ich bin sehr lose (Weihnachtskarte und/oder Email einmal im Jahr) mit einer Richterin in Deutschland bekannt, und die tickt wirklich so. Auch beim Waffenrecht voll auf Linie und irgendwie "erschrocken", weil ich dem Schießsport nachgehe, gar noch einen Schein zum Tragen haben, und auch vorher weil ich mich an der Uni mit entsprechenden verfassungsrechtlichen Traditionen Württembergs beschäftigt habe -- eigentlich im Vergleich zum Tagesprogramm eines Richters ja doch eher harmlos und wenig "erschreckend". Nach Geschichten von Freunden bei Familiengerichten usw. ist das bei vielen anderen nicht viel anders. Der Beruf des Richters an den unteren Gerichten -- die die riesige Mehrheit der Stellen und Fälle abarbeiten -- ist gekennzeichnet dadurch, dass man für eine nicht so prall bezahlte Stelle einen sehr guten Abschluss braucht. Dann hat man eine riesige Fallzahl, von der die allermeisten Fälle nicht im eigentlichen Sinne rechtliche Auseinandersetzungen sind, und auch die Sachfragen sind oftmals eher verquaster Natur. Im Grunde sind das eher mit Macht, aber wenig Zeit ausgestattete Sozialarbeiter. Wenn der Achim den Kemal vor der Schule "abgezogen" haben soll, dann ist das genauso wenig eine rechtlich oder sachlich interessante Frage, wie wenn die Erna meint, ihr Kind schreie jedes Mal, wenn der Papa Boris sein Besuchsrecht wahrnimmt, oder wie wenn der Michael meint, der Jonas hätte ihm ein Schrottauto verkauft. Wer in diesem Fall auch nur mit einem gewissen technischen Interesse an die Frage herangehen würde, ob das Auto wirklich Schrott war, der kommt nie durch seine Fälle. Wer den Instinkt hätte, ernsthaft Zweifeln nachzugehen, wie weit eine gewisse Rechtsnorm sich mit dem Grundgesetz verträgt, oder auch nur was der Gesetzestext bei wirklicher Bemühung um korrekte Auslegung bedeutet oder nicht, der käme noch weniger durch seine Fälle. Für Richterstellen an den höchsten Gerichten wären die Fragestellungen interessanter und man hätte mehr Gelegenheit zum Nachdenken, aber dazu muss man erstmal durch die Ochsentour und dann durch ein Benennungsverfahren im Parteiproporzsystem kommen. Insgesamt ist damit der Job wohl so gestaltet, dass er eher Leute anzieht und für sie verträglich ist, die zwar im Grunde schon intelligent sind und Auffassungsgabe haben, aber als Lebensmotto eher "Kind, such dir was Sicheres" haben und denen Gründlichkeit, Neugier und Nachbohren als Instinkte ziemlich abgehen. Das dürfte sich vermutlich ziemlich oft mit instinktiv autoritätsgläubig geprägten Charakteren überdecken. Ich weiß auch nicht, wie man dieses Problem einfach abstellen könnte. Wenn man den Richtern auch nur die Zeit gäbe, die an sie getragenen Probleme zu durchdenken, dann gingen die Gerichtskosten ins Unermessliche. Wenn man sie so zahlen würde, dass es für Leute mit geistigem Antrieb finanziell attraktiv würde, auch. Meckern ist leicht und berechtigt und man soll und darf meckern -- aber gleichzeitig sollte man halt realistisch sein: Ich jedenfalls würde mir nicht für einen Bruchteil meines jetzigen Einkommens fünf Fälle am Tag anhören, wer jetzt wen verprügelt haben soll oder nicht, mir Geschichten kaputter Familien anhören, mir anhören, warum jemand schon wieder seine Miete nicht bezahlt hat. Das sah übrigens auch schon ein Professor so, als ich auf dem College eine Kurs belegt habe, der sozusagen einen Schnelldurchlauf des Jurastudiums in einem Kurs für Nichtjuristen darstellt (erste Hälfte alles Mögliche, Verfassungsrecht, Strafrecht, usw., zweite Hälfte etwas tiefere Bearbeitung des Vertragsrechts): Der hat mir gesagt, meine Analysen seien "brilliant" und mein "A" mehr als verdient, ich könne auch einen guten Juraprofessor abgeben, sollte ich das wollen, aber ich solle um Himmelswillen davon absehen, Anwalt oder Richter zu werden.
  2. Eigentlich schon. Ich bin ja stockprotestantisch, habe die Lutherbibel auf dem Nachttisch und die Luther-Playmobil-Figur im Büro und das Gesamtwerk Bachs auf dem Computer, aber eine Bewertung solcher Fragen ist in der FDGO ja wohl doch dem Gewissen des Einzelnen und der hoffentlich freundschaftlichen, humorvollen und konstruktiven freiwilligen Diskussion überlassen. Gesellschaftspolitische Vorstellungen aus dem Bereich der politischen Katholizismus vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil waren dazu noch in der Bundesrepublik sogar Teil der Gründungsideologie als Gegensatz zur Naziideologie. Die CDU als Nachfolgerin des Zentrums wurde ja zur tonangebenden Partei, wenn auch mit der Öffnung zu Protestanten und Liberalen. Wenn jemand also nichts vorgeworfen wird, als katholische Vorstellungen zu haben, die in der Gründungszeit der Bundesrepublik nicht nur völlig normal, sondern für die FDGO tonangebend waren -- jedenfalls in gewissen Teilen des Landes und gewissen Schichten -- dann erscheint es schon arg daneben, ihn deshalb zum verfassungsfeindlichen Reichsbürgers des Himmelreichs zu stempeln. Es ist mir auch in den letzten zweihundert Jahren in Deutschland nicht viel von gewaltsamen Angriffen von Katholiken und Protestanten untereinander bekannt.
  3. Ja, klar. Aber wenn Linke in Amerika zu Waffen schreiben, dann ist das auch nicht anders, als wenn sie in Deutschland zu Klima oder Zuwanderung schreiben. Es geht ausschließlich um die Selbstbestätigung. Bei den Rechten sicher auch, aber eben aus anderer Perspektive. Es ist natürlich jedem klar, dass man Wetterereignisse nicht mit Klimaveränderungen erklären kann, und Schäden an Gebäuden, die in einer seit Jahrhunderten immer wieder überfluteten Gegend auftreten, noch viel weniger. Trotzdem müssen da die Schlagzeilen von den "Alarm schlagenden" "Wissenschaftlern" her.
  4. Den Quark nimmt wirklich niemand ernst. Er bemüht sich nicht einmal darum, ernstgenommen zu werden. Ein Satz sagt eigentlich schon alles: Einmal sind 20% jetzt ja wirklich nicht so viel. Zum anderen ist damit eben gesagt, dass in Gegenden, in denen Feuerwaffen zum Leben dazugehören, natürlich mehr Unfälle und Suizide mit Feuerwaffen passieren, als in Gegenden, in denen schon wegen dichter Besiedlung viel weniger Leute jagen oder sport- und spaßschießen. Die Feststellung, dass in South Dakota eher Unfälle und Suizide mit Feuerwaffen passieren als in Boston, ist ungefähr so wie die Feststellung, dass es in Bayern massiv mehr Lawinentote beim Tiefschneeskifahren gibt als in Ostfriesland. Ostfriesland hat durch eine restriktive Politik, in der für keinen einzigen Ski- oder Bergsteigerbedarfladen eine Gewerbeerlaubnis erteilt wurde, sogar die Anzahl der Lawinentoten auf Null gebracht! (An den Toten in Verbindung mit Seefahrt und Wattwandern müssen sie allerdings noch arbeiten.) Ich würde auch darauf wetten, dass es in München mehr "Schienentote" durch Suizid, Unfall und Mord gibt als in Reykjavík (wo die einzige Lok des Landes als Museumsstück im Hafen steht, damit die Kinder mal so ein Ding sehen können ohne ins Ausland fliegen zu müssen). Dass linke Ideologen sich an "Hört auf die Wissenschaft"-Mimimi aufgeilen, ist so neu jetzt ja auch nicht. Genausowenig ist neu, dass sie sich dabei nicht einmal um augenscheinliche Plausibilität der "Wissenschaft" bemühen.
  5. Bei deutlich unter hunderttausend Mitgliedern und vielleicht zweieinhalb Millionen plausibel erreichbarer Wählerstimmen scheint mir das unwahrscheinlich, es sei denn dass Mitglieder- und Stimmenzahlen irgendwie negativ werden können. Ich bin mir auch nicht so sicher, ob der FDP wirklich eine Wählerschaft hat, die auf liberale, dazu noch mit dem ländlichen Raum verbundene, Themen großen Wert legt. Sonst hätte sie solche Themen ja auch in der Vergangenheit etwas offensiver vertreten. Den alten Stammwähler und vielleicht Vorsitzenden der FDP stelle ich mir als einen Freiberufler oder Selbständigen vor, der in der Partei seinen Honoratiorenstatus bestätigt sieht. Die Jungliberalen stelle ich mir als einen Gymnasiasten vor, der schon zur Schulzeit bezahlte Tickets für "Business-Networking-Events" kauft und da mit Krawatte hingeht. Beide im Grunde eher auf der Suche nach einem Selbstbild als Mitglied der besseren Schichten, egal ob im Fall des ersteren die Finanzen und im Fall des zweiteren die Schulleistungen wirklich so dazu passen. (Ist bei anderen Parteien auch nicht anders, halt mit anderen verkauften Selbstbildern.) Es gab wohl mal in der FDP eine winzige libertäre Gruppe, aber die wurden wegen offensichtlicher völliger Harm- und Einflusslosigkeit als eine Gruppe von Nerds toleriert. Politik ist vermutlich nicht so weit von den Interessen derer, die sich auch nur entfernt an Politik beteiligen, abgewandt, wie sich die Leute das vorstellen. Wenn es in Deutschland eine nennenswerte Anzahl klassisch Liberaler, süddeutsch-angelsächsisch-"kleiner Staat" Konservativer, oder Libertärer gäbe, jedenfalls in der Summe dieser Gruppen, dann hätten sie vermutlich auch eine plausible politische Heimat.
  6. Es sind ja auch Arbeitsmesser. Die hochqualitativen eben für Fälle, wo es darauf ankommt. Die billigen haben ihre natürliche Verwendung, wenn man in der einen Hand ein Paket oder dergleichen hat und mit der anderen Hand das Öffnungswerkzeug ohne Fummeln oder Verletzungsgefahr hervorbringen will. Oder eben als Schülerspielzeuge. Als Waffen jedenfalls weitaus weniger geeignet als ein Küchenmesser.
  7. Reolink. Die speichert Daten lokal, einerseits (verschlüsselt) auf einer SD-Karte im Gerät, andererseits kann man auch eine Kopie auf sein NAS schicken lassen, sollte die ganze Klingel geklaut oder zerstört werden. Die Software hat ihre Grenzen, aber sie tut, was sie soll. Für den Zugriff über App muss natürlich der Server des Chinesen Zugangsdaten haben und könnte sich theoretisch ziehen, was vor meiner Haustür läuft, aber es ist doch datensparsamer als in Fällen mit Speicherung "in der Cloud" wo schon das Funktionsprinzip erfordert, das jemand anders Zugriff hat -- sollte der Chinese bei mir etwas abziehen, dann würde er das gegenüber irgendwelchen amerikanischen Stellen jedenfalls nicht zugeben.
  8. Ich habe mittlerweile eine Kamera mit Aufzeichnung sowie Übermittlung von Klingeln und Möglichkeit des Gegensprechens auch über Internet vom Mobiltelephon aus dran. In meiner Gegend hatte ich bisher glücklicherweise noch keine Probleme mit Paketdiebstahl und nur relativ geringe mit unerwünschten Besuchern (einmal musste ich jemanden mit etwas physischen Mitteln am Reinkommen hindern, es blieb aber bei Stimme und Händen), aber schon hier und da mal dokumentierte Zustellungen, die nicht oder woanders oder erst an Tagen nach den angeblich dokumentierten stattgefunden haben. Eigentlich bin ich kein großer Freund von Kameras an allen Ecken, aber was will man machen?
  9. Mit einer eigenen Ideologie, die sich positiv auf die Freiheit bezieht, statt auf den Wunsch, ein gewaltorientierter Übervater Staat möge es für einen richten. Es ist ein Fehler, davon auszugehen, dass Waffengrapscher Waffen nur oder hauptsächlich deshalb grapschen wollten, weil sie das für eine rationale Maßnahme gegen Gewaltdelikte hielten. Wäre dem so, dann würde Aufklärung helfen. Aber dem ist nicht so. Wenn man versucht, Differenzen in Wertentscheidungen und Menschenbild als Differenzen in reinen Sachfragen zu behandeln, dann verliert man.
  10. Schon mal einen Gummiball gegen eine Betonwand geworfen?
  11. Dagegen haben sie auch schon einen Schutz: Die Kommissionspräsidentin benimmt sich schon im Ton gegenüber ihren Kollegen wie ein amerikanischer Präsident. Bei dem konzentriert sich wirklich die ganze Exekutive in einer Person, der hat deswegen Sekretäre und keine Minister, aber er ist natürlich immerhin vom Volk -- wenn auch theoretisch indirekt -- gewählt. In der EU dagegen nominiert man zwar Spitzenkandidaten, lässt das Volk wählen, und dann sucht man sich einfach eine Dame aus, die gerade versorgt werden musste, aber gar nicht kandidiert hatte. Immerhin, 2024 trat sie ja tatsächlich als Spitzenkandidatin an.
  12. Was aber theoretisch mindestens einen rational artikulierbaren Grund erfordert -- vielleicht keinen guten, aber immerhin einen.
  13. Gar nicht, was bei einem Mandatsschreiben wie diesem auch ungewöhnlich wäre. Dieses Schreiben finde ich sowieso bemerkenswert: Die Kommissionspräsidentin hat zwar eine Richtlinenkompetenz, aber in so einem herrischen und kleinlichen Ton hat mir noch kein Chef meinen Job erklärt.
  14. Gegen die Merkel-CDU sind die Grünen doch noch ein Verein von gemäßigten Realpolitikern. In welcher großen Frage war die CDU denn nicht radikaler links als die Grünen? Und warum soll das bei den kleinen Fragen anders sein? Jetzt zeigt natürlich auch schon die Benennung eines "Aktionsplans gegen Feuerwaffen", was sie wirklich wollen. Sie lügen da gar nicht mehr, sche** auf die Zuständigkeit der EU. Aber natürlich wird in der Richtline wieder drinstehen, die diene ja lediglich dem einfacheren Reisen und Handeln mit Waffen, und natürlich wird ein allfällig befragtes Gericht im ausurteilen, das stehe da drin, dann müsse es ja auch so sein.
  15. In diesem Fall vielleicht auch als Wette auf sein Alter. Noch zwei, drei Jahre lang nichts tun und vor Gericht verlieren, und dann behaupten sie als neu aufgetretene Tatsache, dass er jetzt wegen Senilität nicht mehr geeignet sei, auch wenn der Zuverlässigkeit nichts mehr im Wege stehe...
  16. Es war ja nur ein Rechenbeispiel mit Vereinfachungen. Wenn man andere plausible Zahlen einsetzt, dann wird das Ergebnis von der Tendenz her auch so bleiben: Es kann passieren, es kann auch leicht genug passieren, dass es einem mal passieren wird, aber die wesentlich plausiblere Erklärung eines konkreten Falls ist doch immer noch, dass man gefehlt hat.
  17. Um es schnell zu überschlagen: Es geht ja nicht um Präzisionsdisziplinen, bei denen es aus gutem Grund bei einigen elektronische Erfassung oder eine Zielscheibe pro Schuss gibt, sondern um Schnellschießen. Sagen wir, jemand schieße eine Normalverteilung mit einer Standardabweichung von 2 cm, locker genug für ein A (es sei denn bei dem Augenschlitz von USPSA). Sagen wir, der RO brauche eine Abweichung von 1 mm, damit er den Doppeltreffer erkenne. In einer Dimension wäre da die Trefferwahrscheinlichkeit (grob) bei 4%. In zwei Dimensionen der Zielscheibe dann aber (grob) bei 4% zum Quadrat, wären 0.16%, also einer von 625 Fällen. Kann passieren, wird statistisch gesehen auch auf einem Match jemandem passieren, ist aber weit weniger wahrscheinlich als einfach gefehlt zu haben. Und die Möglichkeit, dass einem das alle paar Matches mal passiert, gehört einfach zu den Spielregeln dazu. Wer sich daran stört, der möge die Kohle für elektronische Erfassung an jedem Ziel aufbringen oder dergleichen.
  18. Habe ich schon von wirklich guten Schützen auf noch kürzer gesehen... Dass ein Overlay genommen wird würde ich da als übliche Prozedur ansehen. Wenn das auch nichts entscheidet, dann ist es halt Pech. (Schneller schießen, das verringert die Wahrscheinlichkeit von Loch in Loch.... ) Ich habe umgekehrt auch schon welche bekommen, wo ich mir nicht so sicher war, ob da nicht einfach die Pappe wetterbedingt ausgefranst war oder was auch immer. Ist in beiden Fällen nichts, um das ich mich streite.
  19. Gut, 1980 war die Aufklärungsquote noch 27%. Dafür in der alten Bundesrepublik mit wesentlich geringerer Bevölkerung eine deutlich höhere Fallzahl (99'133) als heute für Gesamtdeutschland samt denen, die noch nicht so lange hier leben. Nur weil's heute nichts taugt war's früher nicht besser.
  20. Oder gar eine Schaumstoffpfeilpistole (jedenfalls in Amerika hauptsächlich unter dem Markennamen Nerf bekannt)!
  21. Bei Wohnungseinbrüchen? Die Aufklärungsquote liegt da seit Jahrzehnten deutlich unter 20%, und bevor man überhaupt Statistiken geführt hat dürfte sie nicht besser gewesen sein. Die knappen 20% dürften insofern noch optimistisch sein, weil dem Schaden nach kleine oder geschickt ausgeführte Taten vielleicht nicht unbedingt angezeigt oder auch nur gleich bemerkt werden.
  22. Das reicht auch schon. Natürlich werden die da nicht bei Zehn- oder Hundertausenden mit dem großen Sturmkommando anrücken, schon aus Kapazitätsgründen. Die Frage ist eher, ob Zehn- oder Hunderttausende aus Furcht vor solchem Vorgehen auf Dinge wie Parteimitgliedschagten, Beteiligung an der öffentlichen Diskussion von politischen Fragen, usw. verzichten. Als die Folter offizieller Teil des Strafprozesses war, war der erste Schritt oft auch das reine Vorzeigen der Instrumente. Der nächste dann ihre Erklärung.
  23. Die benötigte Menge wäre auch bei einem geeigneten Zufuhrpunkt noch so eine Sache. Die Anzahl der Substanzen, die gleichzeitig in sehr hoher Verdünnung ordentlich giftig, wasserlöslich, ohne starken Geschmack, einigermaßen praktisch im Handling und gut verfügbar sind, hält sich in argen Grenzen. Für eine schwere und möglicherweise tödliche Wirkung beim Menschen z.B. von Ricin oder Zyanid als zwei einigermaßen zugänglichen Giften bräuchte man bei oraler Aufnahme grob so 0,1 Gramm, wenn man diese Menge also in einem Glas von einem Viertelliter unterbringen wollte also 400 ppm. Gar nicht so einfach. Am einfachsten wäre wohl, auf den Versuch, körperliche Schäden direkt zu verursachen, zu verzichten, und einfach einen Kanister Denatonium an geeigneter Stelle reinzukippen. Für den von Terroristen gewünschten Vertrauensverlust der Leute in Selbstverständlichkeiten wirkt auch das, es wirkt dafür in sehr kleinen Mengen, und wenn man erwischt wird, dann ist gar nicht so offensichtlich, ob da eine riesige Straftat vorliegt, man ist also vielleicht bald wieder draußen. Da reicht 1 ppm für einen extrem unangenehmen Warngeschmack. An der Panik kämen möglicherweise mehr Leute zu Tode als am Versuch einer Gifteinbringung.
  24. Das ist wohl nicht nur "Modernität", sondern vor allem eben Eigenschaften, die als Spektrum existieren. Bei Autismus ist das vollkommen anerkannt, aber beim Rest ist es auch in die diagnostischen Kriterien eingearbeitet. Aus dieser Verteilung als Spektrum anstatt etwas, das man hat oder nicht hat, ergibt sich natürlich, dass die Abgrenzung zwischen Diagnose oder Nichtdiagnose im Grunde willkürlich ist, so wie es auch willkürlich ist, wo man die Grenze zieht z.B. zwischen Dummheit und geistiger Behinderung ohne abgrenzbare Ursache mit Diagnosewert. Gleichzeitig haben wir als Gesellschaft entschieden, dass die Diagnose der Schlüssel zu Dingen wie besonderer Hilfe oder Ausnahme von Regeln ist. Im Falle der Dummheit z.B. ist es in einem dreigliedrigen Schulsystem offensichtlich absurd, dass man ein Kind mit IQ 85 ohne Diagnose in die Hauptschule schickt und eines mit IQ 78 mit Diagnose -- und vermutlich mit Eltern aus einer anderen sozialen Schicht als denen des ersten Kindes -- mit einer extra Lehrperson ins Gymnasium. Im Fall des Autismus finde ich z.B. Tom Harrendorf auf YouTube sehr interessant. Den haben sie offenbar diagnostiziert und ihn dann in eine Berufsunfähigkeitsrente geschickt, mit der man dann aus sonstigen Förder- und Vermittlungsversuchen weitgehend herausfällt. Das Leben auf Rente als junger Mann ist natürlich der geistigen Gesundheit, dem Finden von freundschaftlichen und romantischen Beziehungen usw., überhaupt nicht zuträglich. Der Mann kann reden und komplexe Zusammenhänge gut diskutieren -- wenn auch mit kleinen sprachlichen Besonderheiten -- und liest klassische Philosophen. Da braucht man eigentlich kein ausgebildeter Psychoonkel zu sein, um zu erkennen, dass er sehr wohl etwas Produktives tun kann und sollte und dass Rente oder der Vorschlag, in einer Behindertenwerkstatt mit Vermittlungsquote 0 auf den richtigen Arbeitsmarkt zusammen mit wirklich dummen Menschen Wäscheklammern zusammenzusetzen, exakt das Falsche sind. So eine Diagnose ist da natürlich ein Handel mit dem Teufel. Einerseits erhält man Zugang zu allerlei Leistungen und Vorzugsbehandlungen, die manchmal sinnvoll sein mögen, oft auch nicht, und manchmal sogar direkt zerstörerisch sind. Andererseits klebt man sich ein Etikett auf, das einerseits mit dem Selbst- und andererseits mit dem Fremdbild Dinge macht, die weniger attraktiv sind. Zu den schädigenden Einflüssen einer Diagnose, die man stellen kann oder auch nicht, gehört dann natürlich auch, dass es mit Dingen wie gewissen Versicherungen oder gewissen Berufen und Berechtigungen schwierig werden kann, aber nicht nur mit denen, sondern allgemein auch mit dem Selbst- und Fremdbild. Sollte man sich insbesondere überlegen, bevor man Kinder als schnellen Ausweg aus schulischen Problemen diagnostizieren lässt. Bei den Amis gibt es etwas ähnliches auch bei Veteranen mit der immer beliebteren Diagnose des postraumatischen Stresssyndroms. Einerseits ist es natürlich gut, dass den Leuten angeboten wird, mit jemandem reden zu können usw., und man sie nicht alleine lässt, bis sich einer erschießt. Andererseits dürfte das Betroffene oft in eine Ecke drängen, wo es vielleicht sinnvoller wäre, zu sagen, dass gewisse Reaktionen auf extreme Erlebnisse eben für sich nicht krankhaft, sondern normal sind.
  25. Wenn das alles war, sie also gar keine darüber hinausgehenden Fakten behauptet hat, dann ist das natürlich die extra-hinterfotzige Art. Gegen die Behauptung kann man -- wenn sie nicht gerade so blöde ist, vor Zeugen zu sagen, sie fühle sich in Wirklichkeit gar nicht bedroht -- ja nichts sagen oder tun. Jemand mag sich auch subjektiv aufrichtig davor fürchten, verhext zu werden. Das ist nicht strafbar. Damit fiele eigentlich die Verantwortung auf die Cops, aber die strafrechtlich zu verfolgen, dürfte noch aussichtsloser sein. Vorsicht. Das ist dann ja eine Tatsachenbehauptung, die hoffentlich stimmt. Wenn nicht, dann kann's dafür schon Ärger geben, zumal wenn es dem Zusammenhang nach offensichtlich eine Retourkutsche ist. Wenn sie tatsächlich fahruntüchtig ist, dann sollte sie natürlich in der Tat nicht fahren, das allerdings unabhängig vom Ehekrach.
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