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Proud NRA Member

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  1. Dafür gibt es hier ein Beispiel: Offenbar "entwickelt" sich am Strahl der Länge nach relativ wenig solange das Paket noch von hinten angetrieben wird, was man ja auch erwarten sollte. Sagen wir einmal, der Mechanismus, das Schrotpaket durch Rotieren der Flinte während des Schußes zu verteilen, funktioniere im Prinzip. Sagen wir weiter, daß die Garbe beim Verlassen der Flinte mit 300 m/s unterwegs sei, daß sie beim Verlassen der Flinte 5 cm lang sei, und daß durch das Rotieren der Flinte ein Winkel von 5 Grad bestrichen werden solle. Der Vorgang der Verlassens der Flinte vom ersten zum letzen Pellet würde dann 0.15 ms dauern. Folglich müsste die Flinte mit 5500 Umdrehungen pro Minute (als Winkelgeschwindigkeit) geschwenkt werden, der Schütze minhin also deutlich flotter seinen Körper drehen als eine Waschmaschine im Schleudergang. Bei dieser Geschwindigkeit würde sich die Spitze einer Flinte von 80 cm Gesamtlänge mit 460m/s bewegen, also schneller als der Schrot rauskommt. (Womit die Rechnung natürlich schon nicht mehr wirklich stimmt, denn der Schrot würde diagonal wegfliegen.) Oder?
  2. Hast Du für eine solche Erklärung (meine Hervorhebung) ein einziges Beispiel? (Und, nein, "Wir gehen in den [Bundes]tag hinein, um uns im Waffenarsenal der Demokratie mit deren eigenen Waffen zu versorgen. [...] Wie der Wolf in die Schafherde einbricht, so kommen wir." ist nicht von Herrn Höcke.) Mir scheint es eher, daß viele AfD-Wähler eine Erosion der Demokratie zugunsten einer nur sehr indirekt legitimierten politischen Klasse befürchten, die sich zwischen europäischen und nationalen Instanzen die Bälle zuspielt, stets "alternativlos" agiert, und deren Legitimation durch Wahlen zwar existiert, aber eher ein Plebiszit über "Weiter so" als eine Auswahl zwischen erkennbar verschiedenen Programmen ist. Dafür gibt's zunächst einmal eine andere Partei, die da geeigneter erscheinen würde. Wenn sie es nicht so sagen würden, wäre nicht eine mögliche Erklärung dafür, daß es nicht so ist? Tatsächlich stattfindende Einschränkungen der bürgerlichen Freiheit, die irgendwie in Richtung DDR gehen, wie z.B. das Netzwerkdurchsetzungsgesetz sind auch nicht auf dem Mist der AfD gewachsen.
  3. Das ist eine interessante Analyse. Normalerweise wird doch der AfD eher vorgeworfen, die (aus Sicht der Kritiker) vermieften Zustände der Bundesrepublik vor der Wiedervereinigung wiederhaben zu wollen. (Ob diese Analyse jetzt wirklich zutrifft, ist eine andere Frage. Sie ist jedenfalls deutlich plausibler als die Behauptung, die AfD wolle das Dritte Reich zurückhaben, wofür es wirklich keine Belege gibt, während man in Dackelkrawatte, D-Mark-Nostalgie, Deutschland als Nichteinwanderungsland, Ablehnung der rechtlichen Verankerung neuartiger Geschlechteridentitäten, von mir aus auch irgendwie seltsamen Umgang mit der Nazivergangenheit, schon Parallelen zu Deutschland zwischen Wirtschaftswunder und Kohl sehen kann.)
  4. Eine wirklich lustige Lösung wäre da doch ein Turbinenofen! Die eine Hälfte der Turbine ist im Kamin angeordnet und wird von den Abgasen zum Rotieren gebracht, und auf der Unterseite ist die andere Hälfte, die als Ventilator extra Luft reinpumpt. Beide Hälften laufen auf einer gemeinsamen Achse, die wiederum frei läuft, vielleicht noch mit einer Möglichkeit, mittels eines Zugstarters oder dergleichen zum Anfeuern die Sache in Drehung zu versetzen. Kann das mal jemand durchrechnen? (Ja, ich weiß, die Verbrennungsrückstände würden wohl den Spaß begrenzen.)
  5. Aber auch in der Verwaltungsvorschrift hört sich das danach an, daß es um nach Ort, Zeit, Personen etc. eingegrenzte Fälle geht, und nicht um eine über das Gesetz hinausgehende Auflage, die ohne Ansehen der Situation jedem reingeschrieben wird, also effektiv eine Änderung des Gesetzes für alle Fälle (im Einzugsgebiet dieser Behörde). Mit der Abwehr von Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung könnte man auch z.B. eine Auflage für Maximalkaliber 2mm begründen, denn das würde die Anzahl der herumgetragenen Waffen und ihre Gefährlichkeit begrenzen. Der Gesetzgeber hat aber diese Beschränkung nicht vorgesehen, und es scheint mir nicht offensichtlich, daß die Behörde das eigenmächtig dürfte, auch wenn sie einen irgendwie rational formulierten Grund anführen kann. Sent from my iPhone using Tapatalk
  6. Wobei die 3Gun-Leute ja auch recht flott schwenken...vielleicht etwas langsamer als die Fallscheibenspezialisten, aber doch recht flott. Und bei 3Gun ist (jedenfalls in meinen Gefilden) Platz für neun Patronen absolutes Minimum, mehr keine blöde Idee. Die Länge des Laufes spielt ballistisch dann keine Rolle, für das Gewicht auch nicht wirklich, aber wenn kein Reflexvisier verwendet werden soll ist natürlich eine gewisse Länge sinnvoll, damit man das Leuchtkorn präzise aufnehmen kann und anhand der Rippe (heißt die auf Deutsch so?) sehen kann, ob man gescheit an der Flinte dran ist.
  7. Ich hatte am Anfang auch keinen. (In Amerika teilt sich das auf in Kommerzstände, wo die meisten hingehen und normal überdacht, aber Schnellschießen und so nicht ist, und Vereine, die Stände nur für Mitglieder und Veranstaltungen betreiben.) Da bin ich halt einfach zu Wettbewerben gegangen. Wettbewerbe und Trockentraining sind auch Übung, und damit kommst Du auch mit Leuten ins Gespräch, die wissen, wo man am besten Üben kann und möglicherweise Türen öffnen können.
  8. Die gleiche Idee wie bei diesem Iren-Rack gibt's wesentlich häufiger als "Death Star"--ein pendelnd aufgehängter Texas Star. In beiden Fällen wird ein Doppelpendel geschaffen, das ja bekanntermaßen chaotisches Verhalten zeigt.
  9. Ich rechne: Soviel wie ich brauche, plus eins als Reserve am Mann im Fall von Funktionsstörungen, plus eines in der Tasche im Fall eines der anderen nicht will, stark verschmutzt ist, was auch immer. Das kann man natürlich etwas variieren, ja nach Match. Wenn Du mit 20 starten darfst und ein Course nicht mehr als 40 hat, dann wären das also vier, die's erst mal tun sollten. Wenn es sich um ein Match handelt, wo Ausfälle wirklich wehtun, oder wo absehbar ist, daß jedes zweite abgeworfenen Magazin in einem klebrigen Matsch landet, den man ohne Wasserhahn nicht rauskriegt, dürfen's natürlich ein paar mehr sein.
  10. Darf sie auch einfach als Routine allen Antragstellern eine Auflage reinknallen, welche den Wirkungskreis der waffenrechtlichen Erlaubnis gegenüber dem vom Gesetzgeber Vorgesehenen deutlich einschränkt? Mal weitergedacht: Dürfte in den KWS auch--bei allen Antragstellern, ohne konkreten Anlaß--z.B. reingeschrieben werden, daß er nur bei sichtbarem Vollmond gilt, oder nur für Kaliber unter 2mm? Es war ja, soweit man das ersehen kann, nicht die Absicht des Gesetzgebers, den Zettel auf das verdeckte Tragen zu beschränken, denn sonst hätte er das einfach getan.
  11. Wobei eine Unabhängigkeit von Staatsanwälten von der Regierung eigentlich gerade nicht Bestandteil der klassischen Gewaltenteilung ist. Schon der Name legt das ja nahe, und klassisch war es der Anwalt der Krone. Lustig ist allerdings auch, daß man Gewaltenteilung in der Schule zwar schon mal bespricht, und zwar als etwas positives, und dabei irgendwie mit keinem Wort darauf eingegangen wird, daß die Gewaltenteilung im klassischen Sinn in einer parlamentarischen Demokratie gerade nicht existiert. Wie denn auch wenn die Regierung jederzeit vom Vertrauen des Parlaments abhängig ist? Als Ersatz dafür gibt es in Deutschland eine Art Gewaltenteilung durch die Verteilung der Zuständigkeiten zwischen Bund und Ländern, aber die unterliegt auch einer gewissen Erosion.
  12. Aber man kann das natürlich auch durch eine bessere Bündelung des Lichts ausgleichen. Die Lichtstärke nimmt nämlich (näherungsweise, Trigonometrie mal weggelassen) auch mit dem Quadrat des Abstrahlwinkels ab. Wenn man also doppelt so weit weg ist und dafür den Abstrahlwinkel halbiert um wieder die gleiche Fläche auszuleuchten dann ist (Streuverluste in der Atmosphäre auch mal weggelassen) alles gleich.
  13. Also mal echt jetzt. Who cares? Nehmen wir mal stark übertrieben an, daß die Scheiben mit einem satten Kilowatt elektrischer Leistung pro Scheibe befunzelt würden. (Das dürfte reichen, daß die Scheiben schnell etwas angebrannt riechen.) Nehmen wir weiters dann, daß durch die Phase II der Energiewende die Kilowattstunde einen Euro koste. Folglich kostet es einen Euro pro Stunde und Scheibe. Unter meinen extremen Annahmen. Das ist einerseits viel, andererseits der Gegenwert von vier Pistolenpatronen. Wäre Dir eine Beleuchtung, mit der Du Dein Ziel ordentlich siehst (und, nein, ein Flakscheinwerfer ist dafür suboptimal) vier Patronen pro Übungsstunde wert? Tatsächlich dürfte der Stomverbrauch und der Strompreis und folglich die Kosten ein winziger Bruchteil meines Extrembeispiels sein. Renoviere weil es sowieso ausgetauscht werden muß, weil Du besseres Licht willst, damit es moderner aussieht, aus welchem Grund auch immer, aber ein Austausch mit dem Hauptargument des Stromverbrauchs ist nahezu sicher nicht sinnvoll.
  14. Natürlich sind wir das nicht. Aber andererseits werden bei uns viele Dinge, von denen uns im Kalten Krieg gesagt wurde, daß sie den Unrechtscharakter des kommunistischen Systems kennzeichnen, Normalität. Natürlich nicht die großen Dinge wie Gulag und Massenhinrichtungen, aber die alltäglichen. Bei den Amis war man z.B. stolz darauf, daß es keine Ausweis- und Meldepflicht gibt und man auch ohne Ausweis z.B. fliegen konnte. Aus ist's. Man war stolz darauf, daß Telekommunikationsüberwachung (von Amerikanern jedenfalls) nur mit richterlicher Anordnung ging. Aus ist's. Die Registrierung aller Schreibmaschinen in Rumänien galt als besonders abschreckendes Beispiel der Angst vor der freien Meinungsäußerung. Heute haut Dir fast jeder Farbdrucker seinen Seriennummer auf jede ausgedruckte Seite, und zwar mit staatlicher Ermunterung aber ohne daß es einer zwingenden Vorschrift auch nur bedürfte. Zunehmend wird es auch den beruflichen Aussichten abträglich, die falschen Meinungen zu haben, jedenfalls bei gewissen Arbeitgebern. Und wenn jemand sagt, das bräuchte man wegen Terrorismus und denkt an die Kinder uns so: Wir haben den Kalten Krieg gegen einen Feind gewonnen, der zehntausende Atomsprengköpfe und bösartige Sympathisanten bei uns hatte--und wir haben ihn nicht trotz sondern wegen unserer Freiheit gewonnen. Und da sollen ein paar Typen, die vom Märtyrertod träumen, ein Grund sein, das aufzugeben???
  15. Die beiden Grundlagen russischer Macht sind fossile Energieträger und ein riesiger Atomwaffenvorrat. Mit dieser Machtbasis braucht man sich um die Bevölkerung nicht groß zu kümmern, genauso wie es dem fett grinsenden afrikanischen Diktator, der vom Öl lebt, egal ist, wie es seinem Volk geht. Das ist in einem Industrieland, in dem der Staat von Steuern lebt, etwas anders. Eine so offen zur Schau gestellte kriminelle Regierung wie in Rußland, unter welchen Verhältnissen Angela Merkel die reichste Bürgerin Deutschlands wäre, wird es der unterschiedlichen Ausgangslage wegen nicht geben. Der Stern individueller Freiheits- und Abwehrrechte scheint aber überall zur Zeit eher am Sinken zu sein.
  16. Das ist die Vorbereitung für den nächsten Antrag, nämlich auf eine Gatling. Die ist ja eigentlich auch bloß ein Revolverkarabiner.
  17. Weil es solange es einigermaßen läuft eigentlich nichts ausmacht, wenn manche Leute die Machtmechanismen verstehen. Sagen wir, jemand erkennt, daß man (und zwar gerade in einem demokratischen System) um Politiker zu werden idealerweise Gedanken zu gar nichts hat und glaubt, was man sagt. Derjenige, der das erkennt, wird darum nicht unbedingt einen Systemwechel anstreben, zumal gar kein Organisationssystem bekannt ist, bei dem das nicht so wäre. Der Unterschied liegt nur darin, wieweit die Folgen eingehegt werden. Das ist bei der amerikanischen Verfassung, wie in den Federalist Papers ausgeführt, ja absichtlich so designt: Die Verfassungsväter gingen nicht davon aus, daß die Politiker ohne Selbstsucht und Parteistreit sein werden. Also haben sie versucht, ihre Verfassung so zu gestalten, daß sie das aushält. Derjenige, der das erkennt, wird darum auch nicht unbedingt Politiker werden wollen, vermutlich sogar eher nicht. Solange man den Wagen nicht zonenmäßig an die Wand fährt, so daß nur noch Totalrepression wirkt, ist es den Herrschenden gar nicht gefährlich, wenn die Schäfchen ihre Lächerlichkeit erkennen.
  18. Wusste ich nicht (aber ich schieße eben auch USPSA und kein IPSC). Wann werden die denn geschossen? Bei USPSA ist es Usus, zumindest bei kleineren Matches eine Classifier-Stage einzubauen. (Die wirklich großen Matches können die Klassifizierung auch beeinflussen, aber für den Wald- und Wiesenschützen geht es über die Classifier-Stages bei den Matches.) Sent from my iPhone using Tapatalk
  19. Dafür wären, wenn es um IPSC geht, die USPSA Classifier-Stages vermutlich besser geeignet. 😀 Bei IDPA sind die Regeln und Wertung anders. Für diese Classifier gibt es dann für die verschiedenen Divisions die Hit Factor-Nennwerte, an denen man sich messen kann, hier gleich als praktischer Rechner. Die meisten verwenden das Metric Target (den stilisierten Typen, dessen Beschuß den Büttel wütend machen würde), aber einige wenige verwenden auch das Classic Target wie bei IPSC (z.B. CM18-01).
  20. Sagt aber vielleicht weniger über die Entstehung von Totalitarismus aus als in der Schlußszene suggeriert wird. Menschen haben ein Bedürfnis nach Zusammengehörigkeitsgefühl, was logischerweise auch eine Unterteilung der Welt in Wir/Andere einschließt. Diejenigen, die behaupten, das überwunden zu haben, sind normalerweise selber gerade die härtesten Spalter. Aber dieser Wunsch nach Zusammengehörigkeit, gemeinsamen Ritualen und Abgrenzung kann sich ja in vielerlei Form Geltung verschaffen, von denen manche positiv, andere harmlos, manche gefährlich sind, aber nur in einer winzigen Minderheit der Fälle entwickelt sich daraus ein Todeskult, der die Welt als erweiterten Suizid gestalten will. Es scheint mir insbesondere extrem unwahrscheinlich, daß die Welle zu einem solchen hätte werden können.
  21. Auch für die Schießbude auf dem Jahrmarkt? Bei uns in Amerika haben allerdings einige Waffenläden und Schießstände ein Schild am Eingang, in dem Leute mit Verurteilungen wegen Verbrechen höflich gebeten werden, den Ort gar nicht erst zu betreten um damit die mögliche Begehung einer Straftat oder deren Verdacht zu vermeiden. Da zieht eine solche Verurteilung nämlich automatisch ein Besitzverbot nach sich und es gibt explizite entsprechende Straftatbestände ("felon in possession of a firearm" oder ähnlich genannt, je nach Staat). Wirklich durchsetzbar ist das natürlich nicht, denn eine Überprüfung gibt's erst beim Kauf (ausgenommen in ein paar Staaten, die eine Art WBK ausstellen, die man dann schon zum Angucken vorzeigen muss). Das Schild ist insofern eher ein Service für Leute, die in friedlicher Absicht kommen und sich über die Rechtsfolgen einer möglicherweise zurückliegenden Verurteilung nicht im Klaren sind.
  22. Ich weiß nicht, ob es das wirklich wurde. Der Nationalsozialismus wurde zwar in vielen Fächern und Klassen durchgekaut, aber mehr als etwas völlig Fremdes und Böses und Ekelerregendes, im Grunde wie der Superbösewicht in einem Roman. Die Frage, was der alte Lehrer, der das noch miterlebt hat, damals gemacht und gedacht hat, war jedenfalls schwer tabu. Die Frage, wie es dahin kommt, daß ein Land, welches recht kurze Zeit vorher Weltführer in Kunst, Wissenschaft und Technik war und wenn nicht als Demokratie so doch als Rechtstaat vorbildlich war, in so eine Barbarei abrutschen kann, wurde eigentlich nicht wirklich behandelt, jedenfalls bei uns.
  23. Nichts im Leben ist befriedigender als das Gefühl von Selbstwirksamkeit, insbesondere in bezug auf andere Menschen, vulgo: Macht. Die Frage "Was will man damit?" wäre eigentlich auch ein schöner Sinnspruch am Eingang zum Schützenhaus, oder nicht?
  24. Das ist soweit nicht auf die Reichsbürger beschränkt. In unterschiedlicher Form und mit unterschiedlicher Legalität träfe das auch bei einem bayerischen Separatisten oder einem internationalen Kommunisten oder einem Hartlibertarier zu. Die haben deswegen aber nichts mit dem Reichis zu tun. Das Besondere an den Reichis ist nicht die Ablehnung sondern die Realitätsverkennung. Sie sagen nicht, daß etwas wünschenswert wäre, sondern sie sagen, daß es bereits so sei, auch wenn das jeder täglichen Erfahrung widerspricht, und sie lösen diesen Widerspruch durch ein angebliches Geheimwissen für Insider auf. Einerseits konstruieren sie sich aus allerlei Abstrusitäten eine absurde juristische Phantasiewelt. Andererseits übersehen sie, daß Recht eine soziale Realität ist. Selbst wenn die verworrene Theorie zuträfe und sich wegen eines Formfehlers bei der Gründung der Bundesrepublik eine Kette von Rechtstiteln finden ließe, aufgrund derer ein arbeitsloser Autolackierer einen Anspruch auf das deutsche Kaisertum hätte, würde das immer noch nichts daran ändern, daß die Anerkennung durch tägliche Rechtspraxis sowohl der Bürger als auch der Länder als auch fremder Staaten auf Seiten der Bundesrepublik ist und der gefundene rechtliche Sachverhalt lediglich ein von der Realität überholtes Kuriosum wäre. Es ist also sowohl die Begründung des Anspruchs als auch die Hoffnung, mit ihm durchzukommen, fern jeder Realität. Ich habe übrigens eine neue Reichstheorie. Die konstantinische Schenkung war gar keine Fälschung, sondern ihre angebliche Enttarnung als Fälschung war gefälscht. Also gehörte das westliche römische Reich den Päpsten. Durch die Reformation wurde aber gezeigt, daß deren Priesterschaft und damit auch die konstantinische Schenkung in Wahrheit allen Gläubigen zukommt. Weil kein anderer von denen vor mir den Anspruch erhoben hat, habe ich mich zum Rechtsnachfolger Konstantins und der Päpste im Westreich gekrönt. Zur Verbindung mit der deutschen Geschichte und der translatio imperii habe ich mich dazu in Aachen an den Altar geschlichen, und die Krönung war schon geschehen bevor die Studienrätin gemeckert hat, so daß ihr Einspruch wirkungslos war. Ergo: Ich bin evangelischer Papst und Kaiser in Personalunion. Zum Zeichen dessen habe ich auch schon das Nummernschild an meinem Auto umgedreht. Jawoll!
  25. Es gab auch in der DDR nicht das Ende des Privateigentums, noch nicht einmal des Privateigentums an Produktionsmitteln, denn ohne eine gewisse Zahl privater Betriebe, insbesondere für Reparaturen und sonst schlecht zentral zu planende Vorgänge, hätte es noch deutlich düsterer ausgesehen. Man musste halt die Klappe halten und den Büttel zufriedenstellen. Daß Leute fürs Jagen bezahlen anstatt dafür vom Staat bezahlt zu werden, wird es sicher weiter geben. Daß reiche Typen mit einer italienischen Luxusflinte Tonscheiben zerbröseln auch. Auch das Stanzen kleiner Löchlein mittels Luftpistolen oder das Piepsen mittels Laserpistolen wird es weiter geben. Es wird vielleicht sogar bei entsprechendem Einsatz weiterhin der eine oder andere Normalbürger eine Gebrauchswaffe haben, die sich im Prinzip schon als Werkzeug zum Schutz von Leben und Freiheit verwenden ließe. Solange die Anzahl gering genug und der Aufbewahrungsort gut genug dokumentiert wird, daß man die alle in einer Woche einsammeln könnte, und solange dabei die Besitzer gut genug erzogen sind, daß sie ausschließlich von ihren "Sportgeräten" nicht nur sprechen sondern auch denken, macht das nichts. Solange die Leute sagen und meinen, daß ihr Interesse rein antiquarisch und nicht auf mögliche Schlußfolgerungen bezogen ist, kann man sogar den Besitz von Büchern weiterhin erlauben.
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