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Bounty

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  1. Und um wieder ein wenig Öl ins G36-Plastikfeuer zu gießen: Das G36 ist nicht wirklich leicht. Das war es mal, im Vergleich insbesondere zum G3, als man es in den 90er beschaffte. Inzwischen hat es mit Alu-Picatinny-Schiene und neuen Optiken, längenverstellbarer Schulterstütze und Aluvorderschaft mit Picatinnyaufnahmen für Zubehör nämlich Gewichtsmäßig die 4 kg Linie nach oben überschritten und ist damit ein eher schweres 5,56mm Sturmgewehr. Man vergleiche einfach mal, z.B. mit dem H&K 416 in 16,5" oder anderen. Damit ham wir aus Jokers Liste noch: - Zuverlässigkeit - Ergonomie Reicht sowas für das 21. Jahrhundert?
  2. Ja, mit dem zweideutigen Titel-Zusatz "Insider packen aus". Fragen wir uns halt welche Insider, bei HK, im BAAIN, im BMVg, in der WTD91, in der Truppe, bei WO?
  3. Abwarten, Politiker (der Opposition) und Medien ziehen sich jetzt am fehlenden Vorwort des Abschlussberichtes hoch. Natürlich ist es komisch, dass es eins gibt, dieses aber zwischen den beteiligten Stellen nicht abgestimmt wird (im Gegensatz zum Rest des Berichtes) und man es deshalb bei Vorlage der übrigen Dokumente im Vtdg-Ausschuss weglässt. Stabsarbeit können se im BMVg also auch nicht... Was den vermeintlich skandalösen, manipierten Inhalt angeht, dass das Vorwort ja sagt "Das G36 ist funktionssicher und zuverlässig" und da jetzt hineininterpretiert wird, dass das doch bedeutet, dass damit auch gemeint ist, dass das Gewehr präzise ist, so muss man einfach entgegnen, dass im militärischen Sprachgebrauch mit Funktionssicher eben gemeint ist, dass von dem Ding keine unmittelbare Gefahr für den Benutzer ausgeht (z.B. Waffensprengung) und mit Zuverlässig ist gemeint das die Waffe sehr störungsfrei läuft. Es bedeutet eben nicht das die Waffe präzise ist. Was den vermeintlich fragwürdigen Testaufbau angeht auf Grundlage eines theoretischen/Labo-Hinterhalt-Szenars und das dies jetzt erst durch die Bundeswehr überprüft werden muss, auch das ist Blödsinn, denn man hat hier mit den Beteiligten Bundeswehrdienststellen im Vorfeld ein "Worse Case"-Scenario entwickelt, es mag andere Hinterhalte geben wo weniger und langsamer geschossen wird oder andere, wo noch schneller und noch viel mehr geschossen wird (das wäre dann wirklich "Worst"). Mancher klammert sich jetzt verzweifelt daran, dass dieser Ablauf vom EBZ von imho 2012 abweicht weil in weniger Minuten geschossen wird. So what? Das G36 zeigt im alten EBZ doch das gleiche Verhalten (außer wenn es auf dem HK-Werksgelände mit HK-Mitarbeitern und HK-Werkswaffen geschossen wird). Und allein das festgestellte Verhalten des G36, dass es auf starke Temperaturänderung der Umgebungsluft mit starker Treffpunktverlagerung (auffällig im Vergleich zu anderen Waffenmodellen) reagiert, auch ohne Schussabgabe, ist aus einer meiner Sicht ein KO-Kriterium. Aber alle im medialen Jungel reiben sich ausschließlich am Heißschieß-Verhalten und kommen dann mit ihren AGA- und Schreibstuhl- oder Redaktions-Erfahrungen, dass man mit etwas mehr Disziplin, Manneszucht und zwanghaftem Langsam- und Wenigschießen eigentlich überhaupt kein Problem mit dem G36 hat. Der "manipulierte" Abschlussbericht ist imho eine weitere Nebelkerze, diesmal von der "HK-Fanboy"-Fraktion. So schmeißen wir uns fröhlich diese Nebelkerzen hin und her. Ein seit 2012 (oder doch schon länger?) bekanntes Problem wird so seit Jahren ausgesessen und wir laufen dann wahrscheinlich noch 2025 mit dem G36 im Jetzt-Zustand durch die Einsätze. Traurig...
  4. Und die Frage welche, die mehr als ein oder zweimal in der Gruppe/ Patrouille vorhanden sind? Überspitzt: 2 Mann dürfen schießen, 8 Mann stehen Scheibe für den Gegner.
  5. http://www.sueddeutsche.de/politik/g-lieferungen-nach-mexiko-zollfahnder-werfen-heckler-koch-illegale-waffenexporte-vor-1.2470436 Für den Technologieführer und untadeligen Hersteller keine gute Woche. Scheinbar steckt man in einem klassischen Hinterhalt, das Feuer kommt aus allen Richtungen. Wenn man da eine Waffe hätte um stundenlang präzise zurück zuschiessen...
  6. Ok, Dein geballtes Fachwissen stammt aus der "Lügenpresse", das erklärt natürlich einiges. Um Dir kurz auf die Sprünge zu helfen, nein, bei der Entwicklung war die Bundeswehr vor der "Serienreife" eben genau nicht eingebunden wie bei anderen Grossprojekten. Es war eben keine Entwicklung mit langen Tests und intensiveren Erprobungen und immer wieder vorgenommen Anpassungen der Vorserienmuster , sondern eine Kauflösung, weil für die Ausstattung der Krisenreaktionskräfte Eile geboten war. Das hat die Bundeswehr damals auch so in die entsprechenden Dokumente geschrieben, man wollte ein fertiges Produkt. Betreff Deiner "Fachleute" und User Argumentation. Das es nie Beschwerden der Nutzer gab ist die Argumentation des Presse- und Öffentlichkeitsarbeit-Stab des BMVg und der Firma HK. Wer aufmerksam war, konnte auch aus den Medien entnehmen das es sehr wohl Meldungen aus der Truppe, also den Nutzern gab.
  7. Klar, weil Du mir jetzt gerade erklärst das die A-Klasse eigentlich ein Geländewagen ist bzw. die Kunden damals einen Pkw wollten der weder ein Geländewagen ist noch umkippt und stattdessen einen Pkw bekommen haben der umkippt und der wenn er als Geländewagen eingesetzt wird auch umkippt, wie andere Geländewagen, wenn sie als Geländewagen eingesetzt werden! Ist klar Du rationaler! Nochmal, letztmalig, es gab keine unterschiedlichen Anforderungsprofile ala "Die Bundeswehr braucht entweder ein leichtes, "modernes" Kunststoffgewehr das nicht trifft oder ein schweres Metallgewehr das trifft, bitte nur eins von beiden liefern". Die Bundeswehr hat das Kunststoffgehäuse in der Form des G36 nie gefordert, somit konnte man auch die von dir zitierten Vor- bzw. Nachteile verschiedener Lösungen garnicht bewertet werden. Dein Blafassel, dass man ja für die Vorteile die Nachteile hätte erkaufen müssen ist einfach Blödsinn, weil man weder die von Dir gesehenen Vorteile gefordert hat, noch die Nachteile erahnte. Niemand in der Bundeswehr hat in der TTF die Vorteile einer Kunststoffwaffe gefordert und gleichzeitig erklärt, dass der die ihm garnicht bekannten Nachteile einfach in kauf nimmt. Ich bin ja bei Dir, dass die Techniker und Ingenieure der Bundeswehr schon 1995 hätten merken müssen, was sie da geliefert bekommen und das es da einen Nachteil gibt, auf den sie bisher nicht geschaut haben. Haben sie aber einfach nicht. Ende! Das hier diskutierte Problem ist aber, auch wenn Du das ganz anders siehst, eben nicht ausschließlich ein Versagen der Bundeswehr, es ist auch ein Versagen von HK. Wäre das G36 ein Mondrakete, wäre sie aus Sicht von HK auch Fehlerfrei, man kommt halt bloß irgendwie nicht hoch damit! Ach es ist zwecklos mit Dir!
  8. Kapier es endlich und halte dich an die Fakten, um es mit Deinen eigenen Worten zu sagen! Niemand in der Bundeswehr hat falsche Ansprüche definiert, niemand hat in die TTF reingeschrieben "kann, wenn es warm wird ruhig streuen wie Gieskanne und woanders hinschießen, weil setze wir eh nur zum rumtragen und putzen ein, Hauptsache billig und leicht". Der Fehler liegt nicht in der Forderung sondern im Testen des Gewehres, das alle Forderungen erfüllt, aber trotzdem ein Problem hat. Man hat vor 20 Jahren die TTF so geschrieben, wie man Erfahrung hatte was ein Sturmgewehr können muss. Mit sich bei Hitze verziehendem Kunststoff hatte man hingegen keine Erfahrung.Womit man keine Erfahrung hatte, das hat man nicht gefordert und nicht getestet. Hätte man das AUG beschafft hätte man heute trotzdem kein Problem. Das Problem der Bundeswehr ist nicht, dass sie, in Kenntnis des Verhaltens des HK50, gesagt hat "ist uns egal, zur Zeit kein Problem, vielleicht später mal wenn wir anders/mehr schießen, aber egal...", sondern dass sie sich ein Gewehr hat unterschieben lassen, dass ein Problem hat, was kein Konkurrent hatte und hat. Das Problem von HK ist das sie behaupten in einer Welt voller Kompromisse machen sie keine und nun sieht man, dass das G36 ein ganz schlechter Kompromiss zwischen leicht, billig und präzise unter allen Bedingungen ist und die Waffen der Konkurrenz diesen Kompromiss deutlichst besser hinkriegen.
  9. Fehl-x, kann es sein, dass Du ein völliger Ignorant bist? Ich hab von Mercedes garnix gefordert! Äpfel mit Birnen vergleichen scheint dir in jedem Fall zu gefallen. Um bei Deinem Beispiel zu bleiben, der Defender ohne ESP kippt beim Elchtest auch um, bzw. kippte 2007 um. Hat Landrover alle Defender mit ESP nachgerüstet? Hat irgendjemand Landrover verklagt? Nö... Weil es eine völlig andere Fahrzeugklasse ist, mit einem deutlich höheren Schwerpunkt im Verhältnis zu Spurweite (wie auch der Unimog). Was Dir, wenn Du mal ein wenig dein Hirn benutzen würdest, auffallen könnte, ist, das Mercedes, nach einer kurzen Phase des abstreitens, zum einen zugegeben hat, das die A-Klasse ein Problem hat und man dann versucht hat, den Kunden zufrieden zu stellen, in dem man nachgebessert hat. Wärst Du damals Mercedesboss gewesen hättest Du wohl argumentiert "Unsere A-Klasse ist fehlerfrei, weil wir nicht getestet haben, das hätte der Kunde schon selber machen müssen, schuld ist der Kunde, weil er mit der A-Klasse fährt und sie nicht nur vor die Garage stellt, was wir bei Mercedes als Zweck eines deutschen Autos verstehen." Vermutlich wäre Mercedes dann aber heute Teil des Lada-Konzerns oder Pleite.
  10. Fehl-x, es reicht, weil Deine Argumentation hinkt einfach hinten und vorne. Um mal bei Deinen tollen Auto-Beispielen zu bleiben. Als die A-Klasse wenige Wochen nach der Markteinführung beim Elchtest umfiel, hatte Mercedes auch erst jede Menge gute Ausreden. Nach Deiner Theorie haben sie den Kunden das geliefert, was diese bestellt hatten, den weder Mercedes noch die Kunden kannten damals den Elchtest. Mercedes hielt es scheinbar nicht für nötig einen solchen oder vergleichbaren Test im Rahmen der Erprobung durchzuführen. Also einfach Pech für die Kunden, dass sie nicht im Kaufvertrag auf den Zusatz "muss auch den mir unbekannten Elchtest bestehen" bestanden haben? Der ein oder andere schlaue Käufer hätte ja von alleine drauf kommen können! Der Unterschied zwischen Deiner Argumentation und dem Verhalten von Mercedes ist aber, dass diese, als das Kind im Brunnen lag, einen Verkaufsstopp der A-Klasse veranlassten und alle bereits verkauften Fahrzeuge mit ESP nachrüsteten. Die haben zähneknirschend zugegeben, dass tatsächlich nur der Papst damals unfehlbar war, sie halt nicht. Auch bei der Bundeswehr kannte 1992 - 1995 (in der Erprobungsphase des HK50) niemand den Elchtest, äh Einsatznahen Beschusszyklus, warum sollte man also Waffen auf ein Problem testen, das man garnicht kennt. Insbesondere da ja weder das eingeführte G3 noch die sonstigen Konkurrenten neben dem HK50 überhaupt für dieses Problem anfällig waren. Natürlich hätte jemand beim BWB oder WTD mit ein wenig Ahnung in Werkstoffkunde bei dem verwendeten Kunststoff stutzig werden müssen, das ist aber damals niemand. Oder es wurde unten gemeldet und ist in der Pipeline liegengeblieben (worden). Und die Bundeswehr hat ganz sicher nicht ein Kunststoffgehäuse (mit nur wenigen, nicht mit einander verbundenen Stahlteilen) gefordert, sonst hätte das AUG ja garnicht teilnehmen dürfen. Und bitte nicht vergessen, das G36 hat nicht nur ein Problem, wenn es heißgeschossen wird (unabhängig von der Frage ob es dabei wie ein vermeintliches LMG oder eben nur wie ein stark gefordertes Sturmgewehr geschossen wird), das G36 hat bereits ein Problem wenn es zulange einseitig von außen, z.B. durch starke Sonneneinstrahlung erwärmt wird oder grundsätzlich starken Temperaturänderungen ausgesetzt wird. Und das hat nun garnichts mit LMG oder neuen Forderungen zu tun. Aber auch das hat man damals nicht getestet, wie sich der Treffpunkt ändert, sondern eben nur ob es funktioniert. Nun mag der Unterschied zwischen einem Autokäufer (der in der Regel mit dem Vorführwagen keine Erprobung/Craschtests durchführt, bevor er dann ein Auto kauft) und einer oberen Bundesbehörde mit eigenen Prüfdienststellen ja durchaus vorhanden sein und die Bundeswehr hat sich somit vor 20 Jahren nicht mit Ruhm bekleckert. Leider kommt HK aber so einfach nicht aus der Geschichte raus. Die Bundeswehr hat eine Lösung bestellt, hat von HK eine Lösung geliefert bekommen und leider nicht gemerkt das HK ein Problem, das niemand bestellt hatte, noch gratis mitgeliefert hat. Und man hat knapp 20 Jahre gebraucht, um das Gratis-Ding als Problem zu erkennen. HK behauptet hingegen zunächst treu-tapfer das kein Problem geliefert wurde, gleichzeitig das die Lösung dem entsprach was der Kunde bestellt hat und neuerdings gibt man zwar so irgendwie zu, dass ein Problem gibt, aber eigentlich nur, wenn der Kunde etwas macht, was er vor 20 Jahren nicht machen wollte. Also zum Beispiel sein Gewehr in die Sonne legen...
  11. Das Problem ist aber, dass das damals niemand in sein Lastenheft geschrieben hat, einfach, weil niemand davon ausgegangen ist, dass eine Plastikwaffe ein anderes Verhalten zeigt als die damals bereits eingeführten oder unmittelbar vor der Einführung stehenden Waffen wie AR15, AUG, StG 90 etc. die allesamt nicht die Temperatur-Probleme des G36 haben Mit anderen Worten, nicht das Lastenheft ist das Problem, sondern das beim BWB und den Erprobungsdienststellen nicht alle Alarmglocken angingen, als HK als Antwort auf das Lastenheft eine Plastewaffe präsentierte, wo die Eigenschaften des Kunststoffes seit den 40er Jahren bekannt waren. Da hätte man testen müssen oder, falls man es getan hat und die Probleme damals schon kannte, hätten die Entscheider sich gegen HK entscheiden müssen. Warum sie dies nicht getan haben, darüber mag man reichlich spekulieren.
  12. Das halte ich für eine urbane Legende. Hat jemand eine belastbare Quelle für diese Aussage, ich denke nicht. Glauben wir dem allwissenden Wikipedia gab es Pläne der Bundeswehr aus den 70er Jahren neben dem G11 für die Fronttruppen ein günstigeres (technisch einfacheres?) Gewehr einzuführen. Die mögliche Waffe war das HK36, diese Waffe hat zwar einige Ähnlichkeiten mit dem späteren G36 (optisches Visier im integrierten Tragebügel) und nutze für das Griffstück, Vorder- und Hinterschaft Kunststoffteile, aber das eigentliche Waffengehäuse war, ähnlich dem G3 aus Blech. Das Verschlusssystem war ein Stützrollenverschluss, das Kaliber eine nicht NATO standarisierte 4,6mmx36 Patrone. Das G36 bzw. HK50 wurde auf eine Anforderung der Bundeswehr aus dem Jahr 1992 hin entwickelt für einen Nachfolger für das G3, nicht als Ergänzung oder Etappenwaffe. Zu diesem Zeitpunkt war das G11 nach über 20 Jahren Entwicklung zwar einführungsreif aber defacto tot, da zu teuer und Nutzung eines nicht NATO standarisierten Munition. Die Entscheidung wurde aber abschließend erst Sommer 1993 getroffen, das G11 nicht einzuführen und stattdessen die Friedensdividende zu kassieren. Das HK50 war 1992 nicht fertig konstruiert, als die Bundeswehr das HK50 erprobte und bis 1995 mit dem AUG verglich. Makalu hat da imho Material dazu, dass in der Erprobung Prototypen und Vorserienwaffen getestet wurden und noch diverse Änderungen eingearbeitet wurden. Im Gegensatz zum HK36 verwendete das HK50 auch für das Gehäuse Kunststoffteile. Die ersten Auslandseinsätze der Bundeswehr führten in folgende, als klimatisch besonders angenehm und kühl bekannte Länder: - 1992 Kambodscha (ok, Einsatz von Sanis, die schießen eh nicht gern) - 1993 Somalia - 1993 Georgien (reine UN-Beobachter-Mission, die waren damals eher mit Pistolen bewaffnet) Mit anderen Worten, während die Erprobung des HK50 lief, rannten Deutsche Soldaten mindestens in Somalia in brütender Hitze mit ihren G3 herum. Dort wurde auch das erste Mal scharf geschossen, imho mit einem G3 auf einen Eindringling ins Deutsche Camp, ok keine stundenlange Schießerei. Im übrigen waren die ersten Einheiten, die ab 1996 das G36 erhielten die sogenannten Krisenreaktionskräfte, also genau die Kräfte der Bundeswehr, die vorrangig für Auslandseinsätze vorgesehen waren. Um das zusammenzufassen, erstens: das G36 ist keine Billigwaffe für eine Wehrpflichtarmee, sie wurde nicht als Etappenwaffe ergänzend zum G11 entwickelt, sondern erst, als das G11 im sterben lag. Zweitens: Spätestens während der Erprobung und vor der Entscheidung, das G36 einzuführen, war klar, das Bundeswehrsoldaten zukünftig auch "out of area" in deutlich heißeren Klimazonen operieren werden bzw. sie taten dies bereits. Drittens: Da das G36 priorisiert an die Krisenreaktionskräfte der Bundeswehr ging, war ab 1996 klar, dass das G36 mit großer Wahrscheinlichkeit auch außerhalb des gemäßigten Deutschen Klimas zum Einsatz kommen wird.
  13. Ja, total definitv, aber nur wenn Du den total geheimen Bw-Bericht hast, den noch nicht mal H&K hat. Gehen wir mal davon aus, dass die WTD seinerzeit 2012 ihre Arbeit doch richtig gemacht hat, dann vergrößern sich die Streukreise so um das 5 fache und die Treffer verlagern sich so 5 bis 50 cm auf 100m, bei einigen Waffen mehr, bei einigen (vor allem die, die H&K seinerzeit den Journalisten gezeigt hat) weniger. Und was hier alle 15 Seiten neu erklärt werden muss, es geht nur teilweise um Dauerfeuer und die Verwendung als LMG. Das Problem ist Wärme. Und die hab ich nun mal auch, wenn ich 10 bis 15 Schuss pro Minute mache, im Einzelfeuer, über mehrere Minuten. Oder die Sonne zu lange auf die schwarze Flinte draufstrahlt. Jetzt noch heiße (und feuchte) Umgebungstemperatur und der Kunststoff wird weich und verspannt sich, der Treffpunkt wandert.. Jetzt noch ein wenig schnelles Schießen und der Kunststoff um die Rohrhaltemutter wird weich,.die Streuung vergrößert sich. Andere Temperatur (20° Unterschied) zwischen Justieren und erneutem Schießen der Waffe, Treffpunkt wandert.
  14. Na, so ein wenig kann ich den Schiiter schon verstehen. In einer immer kleiner werdenden Bundeswehr scheint der Anteil der lebensälteren und dienstgradhöheren Soldaten, die sich nicht zermürben lassen und aufrecht stehenbleiben, immer kleiner zu werden. Dem Rest wird es zunehmend egal, weil der Dienstherr, äh Herrin sie eh irgendwo in den letzten Jahren hat liegenlassen und damit verloren hat. Die machen sich aber nicht mehr so einen Stress. Und dann gibt es natürlich die, die bis zur Pensionierung hinter der OStFw bzw. A12 bzw. A15/A16-Karotte herlaufen, weil sie ihrem Dienstherrn uneingeschränkt vertrauen. Die merken das mit dem Liegenlassen meist eher später.
  15. Wer weiß, durch welchen Inquisitionsmarathon letztes Jahr der Oberstleutnant B. gegangen ist, als er Rahmen einer Ausbildung für Schiesslehrer (also einer Massnahme mit Ausbildungsziel und Begründung für Munitionsansatz und Vorgehensweise) feststellte, dass mit der Wunderwaffe G36 auch mit guter Munition was nicht stimmt, und damit die "heile Welt" im BMVg in Trümmer schlug, der kann ahnen, was vorgesetzte Dienststellen und BMVg mit einem Dienstgrad machen, der vorsätzlich und ohne dienstlichen Auftrag und Grund eine Waffe zerstört, um weiter Öl ins G36-Feuer gießen zu können. Gerüchte in der Truppe erzählen, der Oberstleutnant bekam in den Monaten nach seiner Meldung Einzelbetreuung durch den Wehrbeauftragten einschl. telefonischer Nachfrage wie es ihm gehe und ob er anständig behandelt werde.
  16. Hhm, Komisch. War auch mehrmals in Absurdistian und bei 45 Grad und 60 Schuss innerhalb von wenigen Minuten fing die Waffe 2013 an die Streuung zu vergrößern und der Treffpunkt wanderte. Hab ich mir was bei gedacht oder gemeldet? Nö, denn die Waffe tat genau das, was die ZDv 3/136 seit der letzten Änderung erklärt. Ich frage mich aber immer, wie, wo und wann die vielen "Augenzeugen" die konstante Präzision ihrer Waffe überprüfen. Die meisten Schiessen die dem Zweck dienten den Treffpunkt zu ermitteln und ggf. die Waffe zu justieren waren meist Lieblos gemacht. Von der Mannscheibe auf 100 bis 200m, wo an der Staubwolke hinter der Scheibe auf Treffen/kein Treffer entschieden wurde bis zum Versuch auf 100m Fleck zu justieren (und so eine fehlerhafte Einstellung der Visiermarken erreicht wird). Die Motivation exakt zu arbeiten ist bei dem dafür erforderlichen mehrfachen 200m Marsch auch begrenzt. Sinnvoll ist eigentlich nur das Justieren auf 25m mit Papierscheibe. Dummerweise kennt ein Gutteil der Bw diese Möglichkeit nicht und der Rest arbeitet wiederum nicht exakt genug.
  17. Ist halt die neueste H&K-Taktik, man klammert sich an die BMVg-Öffentlichkeitsarbeits-Nebelkerze vom letzten Jahr, dass es ausschließlich an der MEN-Munition liegt und das Gewehr selber frei von Mängeln ist. Das Zustandekommen diese Ergebnisses ist aber reichlich skurril. Die Bundeswehr-eigenen Prüfstellen wurden nicht beteiligt, ein externes Institut imho direkt vom BMVg beauftragt und der Ergebnissbericht in seiner Gesamtheit gleich eingestuft, sodaß niemand weiß, welcher Prüfauftrag eigentlich dem Mauch, äh, Mach-Institut eigentlich gegeben wurde und was wie getestet wurde.Sprich sollten die ausschließlich den Einfluß der Mun testeten oder im Gesamtsystem solange suchen bis sie eine oder alle möglichen Ursachen ermittelt haben. Das es nicht ausschließlich an der MEN-Mun lag, hat dann die Truppe und der Bundesrechnungshof bereits im April letzten Jahres festgestellt und die Nebelkerze zurück ins BMVg gerollt (ala "Ich neble selbst!") Und nun kommt die H&K-Taktik 2, die wenigen Prüfer von der WTD91 und dem WIWEB (sind halt kleine Spezialdienststellen) arbeiten alle für den Feind und haben was gegen H&K, deshalb haben sie falsche Bericht abgegeben, dass es am Plastik lag, obwohl das Mach-Institut doch bewiesen hat, es lag an der Mun. Also jetzt gezielt die Tester in Person angreifen, Boshaftigkeit, Befangenheit oder Unfähigkeit vorwerfen. Kennen wir ja auch von Einstweiligen Verfügungen, Stichwort "Arschmatik in wenigen Sekunden ausgebaut". Dumm bei dieser Taktik. Die WTD und WIWEB-Teste sind alle älter als die Mach-Studie. Also nix wider besseren Wissens. Und es wird übersehen, wieso ändert sich der Treffpunkt zum Haltepunkt bereits bei nicht heißgeschossener Waffe, wenn sich die Umgebungstemperatur ändert oder die Waffe einseitig Sonneneinstrahlung bekommt. Zuviel Zinn in der Umgebungsluft? Es bleibt wie es ist, H&K läuft in der öffentlichen Kommunikation gerade Amok, nicht nur gegenüber der Bundeswehr(-Führung) sondern auch gegenüber jedem, der sich mit Waffentechnik, Werkstoffkunde etc. ein wenig auskennt.
  18. Na, na mal nicht so streng. Die A-Klasse von Mercedes ist auch erst beim Elch-Test umgefallen, als sie bereits fröhlich verkauft wurde. Was ist das für`n Sauhaufen bei Daimler-Benz!Die Leute sind Schiessausbilder, weder Nachprüfer des BWB noch mexikanische Abmunitionierer. Die stolpern zufällig drüber, wie Oberstleutnant B. oder weil Gerüchte rum gehen. Normalerweise hast Du weder die Zeit, noch den Auftrag, noch die Munition einfach mal mit 150 Schuss pro Waffe was gezielt zu probieren, was vorher keinen interessiert hat.
  19. Naja, S9 bedeutet Ziele auf 150 - 170m, Zielgröße 110x56cm, 120-150m, Zielgröße 40x42cm, 50-100m, Zielgröße 65x50cm 50-80m, Zielgröße 40x42cm, Das sind jetzt keine besonders kleinen Ziele, die man nicht mit einer Waffe, die anstatt der maximal zulässigen 12cm auf 100m nun 40 bis 50cm streut nicht doch mit der Masse der Schüsse treffen kann. Selbst wenn der Treffpunkt dabei auch noch 10 bis 20 cm zur Seite wandern sollte, wird die Mehrheit der Schüsse immer noch Treffer sein. Und nun schießen wir mal auf die selben Zielgrößen bei 300 bis 400m Entfernung. Max. Eigenstreuung der Waffe (kalt) dann bereits 30 bis 40cm! Konsequenz einer starken Zunahme der Steuung (Faktor 4 bis 5) und eines auf 300m bereits um 60cm gewanderten Treffpunktes?! Eine Waffe mit einer solchen Verhalten ist auf Entfernungen größer 250m nicht mehr für den präzisen Einzelschuss zu gebrauchen. Problem: Unsere Schulschießbahnen sind max. 250m lang. Wie soll ich dort das Problem wirklich erkennen, wenn ich nicht eher den Schützen als das Problem vermute. Auf Papierscheibe (wo ich die Trefferlage exakt erkennen kann, nicht nur Figur irgendwo) wird nur zu Beginn der Schießausbildung und beim Schießen im Nahbereich geschossen, später eigentlich immer auf Klappscheibe. Auch ein Grund, warum die Präzisionsprobleme nie bei der Masse der Bw-Soldaten auffiel, diese schossen einfach zu wenig und die falschen Übungen um das Problem zu sehen.
  20. Genau, und deshalb wurden auch als erstes die Krisenreaktionskräfte der Bundeswehr, also die Kräfte die für Auslandseinsätze vorgesehen waren, vom G3 auf G36 umgerüstet. Iss klar... Es gibt genau zwei Möglichkeiten: Man wusste in den 90ern von dem Problem und hat gesagt "egal, wir dürfen a) nicht kämpfen und b) nicht ausserhalb von Deutschland und c) schon garnicht wo es heiß/feucht ist, passt schon..." oder Man wusste garnicht, dass die Waffe zickt und hat sie in der Erprobung auch nicht solchen Situationen ausgesetzt, die ich ja durchaus auch in Deutschland haben kann ( warmer Frühlingstag 25° in Mittenwald, weit oben im Gebirge auf über 2000m 5° oder nachts noch weniger.
  21. Leute, was in dieser Diskussion hier (und in den Medien) immer übersehen wird, ist dass das G36 auch den Treffpunkt verlagert, wenn sich die Temperatur "um die Waffe" deutlich ändert. Sprich in Deutschland bei + 10° Waffe justiert, in den Flieger gestiegen, im Afrikanischen Urwald bei + 40° und deutliche höherer Luftfeuchte ausgestiegen, andere Treffpunktlage im Bezug zu Haltepunkt (zusätzlich zu der anderen Außenballistik, die sich ja auch ab 200m zunehmend immer deutlicher auswirkt). Bei + 40° auf der Wüstenschießbahn im Einsatzland justiert, in den Hubschrauber gestiegen, ins Gebirge geflogen, Nachtoperation mit Temperaturen + 10° = anderer Treffpunkt. Ich habe mit dem G36 im Vergleich zu anderen Waffenmodellen eine extrem justierbedürftige Waffe, wenn sich das Klima um die Waffe ändert, selbst wenn die Waffe noch nicht heißgeschossen ist. Auch das ist ein Teil, aus meiner Sicht mindestens so problematisch wie das Heißschießverhalten, des Gesamtproblems.
  22. Aber 150 bis 200m ist unter der Hälfte der Kampfentfernung. Die wurde nämlich bei 500m festgelegt. Auf 200m hab ich durchaus gute Chancen mit der Masse meiner Schüsse eine 1,1m grosse Klappscheibe zu treffen, selbst wenn die Waffe nicht mehr 10 cm auf 100m sondern im heißen Zustand 50 cm streut und sich der Treffpunkt auf 100m um 20 cm verlagert hat . Auf 500m sind Treffer dann hingegen reiner Zufall.
  23. schiiter, mach mal Dein Postfach ein wenig leer!
  24. Oh,oh, Militärgeschichte 6, setzen!
  25. Schiiter, ist wie der Hinweis auf den geleiteten Feuerkampf. Ist toll, wenn die Gruppe nur schießt, wenn der Führer befiehlt. Auf der Schießbahn funktioniert das bestimmt gut, wenn der Feldwebel ruft: "Müller, geradeaus, 150, 5 feindliche Schützen, 5 Schuss Einzelfeuer, Feuer!" und so verhindert, dass die Waffen übermäßig schnell übermäßig heiß geschossen werden. In der Hitze des Gefechtes hat der Fhr dann aber noch eine Torte mehr im Gesicht, um die er sich kümmern muss. Und was machen wir, wenn Müller die 5 Schützen partout nicht trifft, weil irgendwas mit dem Halte-/Treffpunkt nicht stimmt. Da kann der GrpFhr noch so viel leiten, es wird nicht besser...
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