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Flinten im WK2


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Geschrieben

Hallo,

 

eine Frage meines Sohnes: Stimmt es, dass im WK2 Flinten als Kriegswaffe wegen zu großer Grausamkeit verboten waren?

 

Laut Wikipedia hat tatsächlich keine der Seiten Flinten benutzt. Aber warum nicht?

 

Viele Grüße

Geschrieben

Soweit ich mich erinnere (war nicht dabei) wurden sehr wohl Flinten benutzt, z.b. FN Auto 5.

Wie bei Teilmantelgeschossen und gekerbten Grabenschaufeln: Man sollte sich eben nicht dabei erwischen lassen, zumindest nicht vom Feind...

Geschrieben
vor 13 Minuten schrieb Shiva:

verboten

und

vor 2 Minuten schrieb Sebastians:

benutzt

sind keine "antagonistischen Widersprüche", denn, wie schon @Sebastians zutreffend schrieb:

vor 3 Minuten schrieb Sebastians:

Man sollte sich eben nicht dabei erwischen lassen, zumindest nicht vom Feind...

denn dann war man definitiv tot, was in dem Falle nicht das Schlimmste darstellte.

 

Offiziell: Kein Einsatz. Inoffiziell: "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß."

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Geschrieben

Alles klar.

 

Grundlage ist dann vermutlich dieses hier:

 

Zitat

Der Artikel 23 untersagt [...] den Gebrauch von Waffen, Geschossen oder Stoffen, die geeignet sind, unnötigerweise Leiden zu verursachen.[3] Darunter fallen Antipersonengeschosse mit starker Deformations- und Zerlegewirkung.

 

Vielen Dank, ich gebe es so weiter.

Geschrieben
vor 59 Minuten schrieb Sal-Peter:

Abgesehen davon: Einen Soldaten verwunden ist effektiver, als ihn zu töten.

Das gilt vermutlich nicht mehr im Graben- oder Häuserkampf. Da dürfte dann die Mannstopwirkung wichtiger sein.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Stunden schrieb Shiva:

Laut Wikipedia hat tatsächlich keine der Seiten Flinten benutzt. Aber warum nicht?

Es war die Zeit der ähnlich wirkenden Maschinenpistole. Eine Flinte gefüttert zu halten ist nicht trivial. Erst recht nicht, wenn die Schrotpatronen aus Pappe sind und aufquellen wenn sie feucht werden.

 

Allerdings stimmt Deine Beobachtung nicht vollkommen. Jedenfalls hatten die Amis einige Ithaca, Stevens und Winchester im Einsatz, wohl hauptsächlich für Wachdienst aber auch bei den brutalen Kämpfen und winzige pazifische Inseln.

 

Jeff Cooper hat sich übrigens irgendwo (ich erinnere mich nicht mehr wo) darüber lustig gemacht, dass die Europäer Flinten mit Posten für barbarisch hielten, sich aber mit großer Begeisterung gegenseitig mit Maschinenpistolen erschössen.

Bearbeitet von Proud NRA Member
Geschrieben

Im WK 1 wurden Flinten durchaus an Soldaten ausgegeben. Zumindest an Landsturmeinheiten in Österreich. Ich kenne ein kleines aber feines Militär-Museum in meiner Nähe. Dort befindet sich eine Doppelflinte mit industriell gefertigtem Notbaionett.

 

Geschrieben

Abgesehen von Fehlentwicklungen wie dem Luftwaffendrilling:

Wenn im  WK2 Flinten nicht verwendet wurden, dann mM nur wegen der mangelnden Wirkung.

Die amerikanischen WK1 Flinten sind ja praktisch mit der MP auch schlagartig verschwunden.

Heutzutage sieht man militärische Flinten bei den Amis zB. im Irak, aber eher für Spezialaufgaben, Türschlösser knacken usw.

 

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb horidoman:

Abgesehen von Fehlentwicklungen wie dem Luftwaffendrilling:

Für seinen gedachten Verwendungszweck eine gute Waffe.

 

Zwar nicht im direkten Kampfeinsatz, aber die Luftwaffe besass eine grössere Anzahl von Bockdoppelflinten zum üben des "Vorhalts" und des trainieren der Reflexe.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 10 Stunden schrieb Sal-Peter:

Aus dem gleichen Grund wurde z.B. auch die FP 45 Liberator-Pistole nicht über Europa abgeworfen.

Zumindest US Unterlagen belegen das  25.000 Stück zur französischen Widerstandsbewegung gelangt sind- vermutlich durch Abwurf, wie der überwiegende Teil der Waffen, Munition, Sprengstoff und sonstigem Material.

 

Bearbeitet von chapmen
Geschrieben (bearbeitet)

Habe irgendwo eine Aufnahme gesehen, wo ein armer Tropf von Pilot an der Ostfront mit so einem Drilling samt Kiste in ein Flugzeug einsteigt und (vermutlich) zu einem Feindflug abhebt.

 

Es gibt viele Aufnahmen vom Gebrauch von Jagdflinten im WK2 auf Seiten der Deutschen. Die dürften an allen Fronten und bei allen Waffengattungen immer dabei gewesen sein.

ZB hier:

http://www.archiv-akh.de/filme/92#1

Zitat

00:22:24 Offizier mit Jagdgewehr, schießt, Soldat schießt (wohl auf Tontauben)
00:22:49 Offizier schießt mit Pistole, Hund, danach wieder Tontaubenschießen

Hier, schöne Farbaufnahme einer Einlaufflinte. Die DF sieht nach Suhl aus.

http://www.archiv-akh.de/filme/2494#1

Zitat

10:01:43 Jäger mit Flinte, Luftwaffensoldat mit Jagdgewehr. Jäger nimmt Zigarette aus silbernem Etui, stößt Zigarette auf und steckt sich Zigarette in den Mund
10:01:57 Luftwaffenoffizier drückt einen Blasebalg; offenbar ein Lockruf für Enten
10:02:04 Jäger mit Flinte, schießt. Geschossene Ente wird aus dem Wasser ins Boot geholt. Frau mit Kopftuch

http://www.archiv-akh.de/filme/2826#1

Zitat

10:35:46 Jagdszenen. Soldaten und Franzose in Uniformstapfen mit Schrotflinten durchs Unterholz. Geschossener Fasan wird präsentiert

 

Bearbeitet von horidoman
Geschrieben

Man hatte halt in Frankreich viel an Flinten konfisziert, einiges gelangte so hier her oder so gar als Geschenk weiter zu Waffenbrüdern.

 

So bildet eine Petrik-Flinte die Basis der nach WK2 Flintenproduktion bei VKT/Valmet. Die VMT 16-2 Leijona ist eine etwas vereinfachte Kopie der originalen 16er Petrik, die ein finnischer Offizier von seinen Kameraden der Deutschen Luftwaffe geschenkt bekommen hatte.

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb horidoman:

Es gibt viele Aufnahmen vom Gebrauch von Jagdflinten im WK2 auf Seiten der Deutschen. Die dürften an allen Fronten und bei allen Waffengattungen immer dabei gewesen sein.

Was sich dann aber auf privat geführte Waffen bezieht, passend dazu gab es diverse Arten von Wehrmachtsjagdscheinen.

 

40720052ep.jpg

 

 

Die private Jagd wurde von allen Armeen betrieben, auch als willkommene Möglichkeit der Fleischbeschaffung, aber auch als "standesgemässe" Betätigung der Offiziere zum Zeitvertreib.

Bearbeitet von chapmen
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Blechbieger:

Im WK 1 wurden Flinten durchaus an Soldaten ausgegeben.

Ja, und ich erinnere mich irgendwo gelesen zu haben, dass eine Pumpgun eine begehrte Waffe im Grabenkampf WK1 gewesen ist und war bislang davon überzeugt, dass das ganz offiziell war.

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb Shiva:

Ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Sohn bei seiner Frage nicht an Tontaubenschießen von Offizieren gedacht hat. 😇

Schon klar, seine Frage wurde ja beantwortet. Sollte der weitere Faden nicht interessieren als off topic melden oder einfach nicht lesen.

Geschrieben

Ich kann nicht erkennen warum die Haager Landkriegsordnug Flinten verbieten sollte.

Um mal bei Wikipedia zu bleiben, die Winchester 1897 ist auch im WK2 eingesetzt worden. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Winchester_Model_1897

Hier ein ganzes buch, es gibt noch mehr Bücher die sich nur mit Flinten die im WK2 eingesetzt wurden beschäftigen.

Angeblich ist in den letzten Kriegsmonaten für 12er Flinten Sprengmunition entwickelt worden (für den Volkssturm). Belege hierzu sind mir leider nicht bekannt, kann aber hier 

 https://www.amazon.de/Deutsche-Gewehrgranaten-Gewehrgranatgeräte-Michael-Heidler/dp/3866190514

in diesem hervorragenden Buch, irgendwo nachgelesen werden. 

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Quetschkopf:

Angeblich ist in den letzten Kriegsmonaten für 12er Flinten Sprengmunition entwickelt worden (für den Volkssturm).

Wäre ja mangels Verfügbarkeit von .12er Flinten irgendwie reichlich sinnlos gewesen.

Geschrieben

Wieso sollte es in Deutschland einen Mangel an Flinten gegeben haben?

 

Im Gegenteil, ein nicht geringer Teil des Volkssturms hätte dadurch evtl. seine Bewaffnung quasi gleich mitbringen können.

Besser als irgendeinen Exoten mit 5 Patronen oder sogar gar kein Gewehr zu bekommen.

 

Daß der ganze Volkssturmquatsch eh eine Totgeburt war steht auf einem anderen Blatt ....

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