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Geschrieben

Hat zwar nicht direkt mit Survival zu tun, aber ich denke in dieses Unterforum passt es doch noch mit am besten rein.

Ich habe mir kürzlich einen Rucksacküberzug in MPT gekauft

http://www.asmc.de/de/Transport/Rucksaecke/Rucksaecke/Rucksackhuellen/Britischer-Rucksackueberzug-gross-MTP-tarn-gebraucht-p.html

Und stelle jetzt (ohne große Überraschung) fest, dass dieses Tarnmuster,das von den Farben her mit dem amerikanischem Multicam identisch ist und nur eine etwas anderes Muster hat, in unseren Gefilden relativ für den Ar... ist und zwar in nahezu jeder Landschaft, die man sich vorstellen kann.

Jetzt hört man über Multicam ja wahre Wunderdinge und auf größere Entfernung soll man damit ja förmlich mit der Umgebung verschmelzen, aber egal wo ich den Rucksack hinstelle und wie weit ich mich davon entferne - ich sehe einfach nur einen hellen und relativ auffälligen Fleck in der Landschaft.

Hab ich einen Knick in der Optik oder einfach nur zu wenig Phantasie (um mir die tolle Tarnwirkung vorstellen zu können) oder handelt es sich auch bei Multicam wieder um des Kaisers neue Kleider?

In Afghanistan mag es ja gut funktionieren, aber hier? Da lobe ich mir das gute alte Flecktarn.

Mich würden mal andere Meinungen interessieren, vor allem auch von den Soldaten hier.

Geschrieben (bearbeitet)

Man sollte die Frage de Muster nicht überbewerten, es ist wichtiger wie man es man macht. Unser Auge ist geschult einen Menschen zu identifizieren oder zb eine Waffe. Wenn man schaft einen Umriss her zu stellen der in die Umgebung passt, sehen einen die meisten Leute nicht bis sie über einen stolpern Klar das grelle Farben natürlich nicht das ware sind.

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Ganz normales BW Poncho

Und das sieht der Feind dann zuerst :dirol:

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Bearbeitet von joker_ch
Geschrieben

...sag ich doch, in der Stellung geht praktisch gesehen fast nix über das alte Poncho.

Natürlich gibt es die dollsten und besten Ghillie Anzüge, aber wer will und braucht das hier auf der Jagd oder für den Survivalfall?

Geschrieben

Einen Schönheitspreis gewinnt Flecktarn sicher nicht aber ich kann mich erinnern, wieviele Versuche, auch Luftaufklärung, gemacht wurden, als es eingeführt wurde. Und außerdem kann man beim Essen nach Herzenslust kleckern. :good:

Geschrieben

Und außerdem kann man beim Essen nach Herzenslust kleckern. :good:

Deshalb heißt das ja auch Flecktarn.

Unserem Kleinen hatte ich mal ein Dreieckstuch in flecktarn als Lätzchen umgebunden. Die Aussage meiner Frau dazu könnt ihr euch sicher vorstellen. Manche Frauen haben da eben keinen Sinn für praktische Lösungen oder auch nur irgendwelche Rudimente von Humor.

Zu meiner BW-Zeit hatten wir noch kein flecktarn (nur die Fahrzeuge :dirol: ). Da gab es nur Moleskin in nato-oliv. Wir haben uns getarnt und wurden auch nicht gesehen...Komisch wie ging das nur ohne multicam oder flecktarn?...

Geschrieben (bearbeitet)

Also auch Flecktarn ist nicht gleich Flecktarn. Es scheint sich nach den Speisefarben zu richten, damit es nicht so auffält, wenn man sich bekleckert hat*) - also BW-Fleck für Erbsensuppe, BW-Wüstentarn für Sauce Hollandaise oder Bernaise und dänisch Flecktarn für ... :huh:

Wie Joker schon schrieb geht es bei Tarnung um das Vermeiden bzw. optische Auflösen von üblicherweise erlernten Formen. D.h. das Tarnung natürlich auch immer unterschiedlich wirkt - je nachdem, was der- oder dasjenige, vor dem man sich tarnt, gelernt hat.

  • Sich vor Wild optisch zu tarnen ist i.d.R. leichter als vor Menschen und
  • dabei ist es wieder leichter sich vor Städtern im Wald als vor erfahrenen Jägern und mil. Scharfschützen zu tarnen.
  • Auch ist es natürlich leichter sich vor Ortsfremden zur tarnen als vor Menschen, die die Gegend besser als ihre Hosentasche kennen.

Dabei ist es natürlich kontraproduktiv, wenn zwar bekannte Formen optisch aufgelöst werden, aber das Tarnmuster im Vergleich zur Umgebung so auffällig ist, dass es selbst auffällt und so die Aufmerksamkeit aufsich zieht. Daher gibt es trotz aller Bemühungen immer noch nicht das Tarnmuster für alle Umgebungen und Jahreszeiten.

Euer

Mausebaer

*) Speedy war schneller. ;):drinks:

Bearbeitet von Mausebaer
Geschrieben

Also auch Flecktarn ist nicht gleich Flecktarn. Es scheint sich nach den Speisefarben zu richten, damit es nicht so auffält, wenn man sich bekleckert hat*) - also BW-Fleck für Erbsensuppe, BW-Wüstentarn für Sauce Hollandaise oder Bernaise und dänisch Flecktarn für ... :huh:

*) Speedy war schneller. ;):drinks:

Nach meiner persönlichen Erfahrung geht das BW-flecktarn bei der üblichen Babynahrung sehr gut. Entspricht durchaus dem dort vorhandenen Farbspektrum.

Ich hab unseren Kleinen mal auf der Wiese platziert und mit meinem Boonie und einem oliven Netzschal ausstaffiert. Der war sehr ruhig und kaum zu sehen... :teu35:

Geschrieben
...

Zu meiner BW-Zeit hatten wir noch kein flecktarn (nur die Fahrzeuge :dirol: ). Da gab es nur Moleskin in nato-oliv. Wir haben uns getarnt und wurden auch nicht gesehen...Komisch wie ging das nur ohne multicam oder flecktarn?...

Das ist natürlich alles relativ.

  • NATO-olive ist natürlich schon gewählt worden, weil es in den meisten Waldbereichen, nicht nur der gemäßigten bis kalten Klimazonen, die meiste Jahreszeit(en) über recht wenig Kontrast zur Umgebung bildet. Mit neo-gelb z.B. wäre das deutlich anders gewesen.
  • Dazu kam dann noch BW-Ikebana,
  • Verhaltensanweisungen, um Kontraste zu vermeiden, und
  • die auf die Entdeckung getarnter Personen relativ untrainierten Gehirne der Betrachter

Tarnmuster sind keine Alleinlösung. Sie sollen und können nur die optische Auflösung von erlernten Formen auf mittlere Entfernungen unterstützen. Auch wenn es seit ~ 70 Jahren keine wirklich neuen Muster gibt (Kunststück, das Konzept ist ja auch immer noch dasselbe), wird dort immer noch nach der eierlegenden Wollmilchsau geforscht. Auch dass es keine optisch funktionierenden Tarnmuster für Städte gibt, überrascht nicht. Dafür sind die möglichen Hintergründe in den Städten zu flexibel und die Masse der Meschen mit den "städtischen" Mustern zu vertraut.

Dein

Mausebaer

Geschrieben

Es gibt einfache Anweisungen für das tarnen.

- Hintergrund: Man muss nicht sich vom Hintergrund abheben (dafür ist das Tarnmuster gedacht). Zb im Winter (weiss oben und dunkel Unten). Aber der ultimative super duper multicam muss es nicht sein. Ich kenne Menschen die in Jeans (blau) und Barbour Jacke (braun), sich unsichtbar machen können.

- Form: Wie Mausebär geschrieben hat (Auflösung bekannter Formen). Auf dem Foto oben trägt der Schütze ein Netz vor dem Gesicht, und genau dies verhindert das man ein Gesicht erkennt, die Waffe könnte auch noch besser getanrnt werden (es gibt nicht viele gerade Objekte).

- Schatten: Im Schatten sein

- Bewegung: Unser Auge und besonders die Peripherie der Netzhaut ist geeicht kleinste Bewegunge zu registrieren

- Glänzen: Alles was glänzt ist unnatürlich (Uhr tarnen, Brillen, optiken usw..)

- Farbe: Neutrale Farben (blau, grün, braun)

- Krach: Unser Ohr ist ein sensibles Organ

- Licht: In der Nacht lernen ohne Licht zu leben oder spezielle Tehcniken anwenden

- Geruch: Die klassische Zigarette, aber auch After-shave oder Diesel Geruch der an den Klamotten hängt, sowie auch Rauch Geruch.

- Spuren: Keine Spuren hinterlassen

Geschrieben

Mit der kleinen Ergänzung, dass jede Tarnung an die jeweils aktuelle Umgebung angepasst sein muß. Mit BDU und wie ein Iltis riechend fällt man bei einer Jahrestagung von Versicherungsmarklern auf. In gedecktem Businesstarn, frisch gewaschen aber nicht parfümiert fällt man bei Beachtug der obrigen Punkte auch dort nicht auf und kaum einer wird sich überhaupt erinnern können, dass Du dort warst. Aber das ist dann eher der Pinguineffekt als das optische Auflösen von Formen. B)

Euer

Mausebaer

Geschrieben

Tiger-Stripe ist mein persönlicher Favorit, so komisch das klingt, aber dieses waagerecht gestreift funktioniert in mitteleuropäischen Wäldern auch sehr gut. Wir haben das mal mit einem Kollegen im Volldress ausprobiert und den einfach so in eine Kiefernschonung gestellt... da guckst du erst mal ganz schön.

Geschrieben

...sag ich doch, in der Stellung geht praktisch gesehen fast nix über das alte Poncho.

Vor allem in Zeiten, in denen auch mal von oben mittels FLIR gesucht wird...

Das die Tarnmuster den Träger nicht unsichtbar machen, sondern nur dabei unterstützen durch sein Verhalten und zusätzlich natürliche Tarnmittel möglichst unsichtbar zu werden, ist klar.

Bei den meisten Mustern funktioniert das auch relativ gut, aber ein paar Negativbeispiele gibt es doch und da gehört dieses Multicam (wenn es um Mitteleuropa geht) für mich doch definitiv dazu. Briten und Amerikaner gehen wohl davon aus, dass es auf absehbare Zeit in "grünen Gegenden" keine Einsätze mehr für sie gibt.

Flecktarn, DPM, Woodland usw. wird immer wiede nachgesagt das sie zu dunkel sind, aber ich sehe eher, dass zu hell viel schlimmer ist (das französische CCE ist da auch so ein Beispiel).

Geschrieben
...

Flecktarn, DPM, Woodland usw. wird immer wiede nachgesagt das sie zu dunkel sind, aber ich sehe eher, dass zu hell viel schlimmer ist (das französische CCE ist da auch so ein Beispiel).

Jein,

in Mitteleuropa gibt es außerhalb der Städte und bearbeiten Flächen viel Unterholz mit viel Schatten. Da ist im Zweifel dunkler besser als heller. "CCE" steht zwar für "Camouflage Centre Europe" ist aber nicht für mitteleuropäisches Unterholz optimiert sondern berücksichtigt auch die Vegetation des Mittmeerraums und der Hochgebirge. CCE ist ein Kompromis, der für französische Verhältnisse optimiert wurde.

Dein

Mausebaer

Geschrieben

Ich denke mal neben dem bekannten Flecktarn eignet sich noch Woodland ganz gut in unseren Breiten (wenns nicht gerade Schnee hat)

Für das deutsche Unterholz eignet sich eigentlich alles, was etwas dunkler und mindestens etwas dunkeldrün ist. Auch wäre ich nicht überrascht, wenn immer noch die Masse der Tarnmuster für Bekleidung für "unsere Breiten" optimiert ist - auch wenn andere Regionen in den letzten 30 Jahren deutlich aufgeholt haben.

  • Militärisch war für Tarnkleidung die große Zeit der Innovation der WKII. Schon die Waffen-SS ist auch in Flecktarn unterwegs gewesen.
  • Zivile Tarnmuster waren zuerst und sind es in der Masse wohl immer noch in Nordamerika angesagt. Große Teile der dortigen Wälder, insbesondere die in den feucht-kühleren Regionen, ähneln optisch unserem Wald.

Dein

Mausebaer

Geschrieben

Die Entwicklung des von EBR gezeigten UCP Tarnmusters (wobei wir es hier schon mit der verbesserten, "eingegrünten" Version zu tun haben) soll den amerikanischen Steuerzahler angeblich 5 Milliarden Dollar gekostet haben und am Ende kam etwas heraus, was so gut wie nirgends tarnt.

Das ist wohl einer des Extremfälle der Vorgehensweise "am Computer entwickeln und ja keinen Schritt vor die Tür machen um sich mal in einem Wald umzusehen".

@ Mausebär: Die Waffe nicht zu vergessen. Als das G36 heraus kam erschien in der Presse das Bild eines Soldaten im damals auch noch recht neuen Flecktarnanzug, mit Gesichts- und Helmtarnung, der dann diesen schwarzen Klotz vor der Brust hatte.

Ich kann bis heute nicht nachvollziehen warum die Bundeswehr eine Waffe, die wegen der Tragegriff- Visierkombination auch noch so hoch baut, in schwarz bestellt hat.

Helmtarnung (und die Verwischung der Kopf-Schulter Umrisse) ist übrigens inzischen auch out. Man sieht immer mehr Bilder auf denen Soldaten mit blanker, angemalter Murmel auf dem Kopf rumlaufen.

Geschrieben

Helmtarnung (und die Verwischung der Kopf-Schulter Umrisse) ist übrigens inzischen auch out. Man sieht immer mehr Bilder auf denen Soldaten mit blanker, angemalter Murmel auf dem Kopf rumlaufen.

Ich hatte immer ein paar Fetzen von einem Tarnnetz unter meinem Helmnetz. Die konnte ich dann rund um den Helm "runterklappen". So waren die Konturen verwischt und ich mußte mir nicht gleich das Gesicht vollschmieren. Mein Helm war der Renner bei meinen Kameraden für die üblichen martialischen :mp5: Erinnerungsfotos für zuhause. :wos_armee_052: Und nein, es sah nicht aus wie ein wandelnder Busch.

Bei uns hieß es übrigens noch: "Der Soldat hat seine Tarnung ständig der Umgebung anzupassen!" Ich habe mal als "Feindkomando" eine Gruppe mit saftig grüner Helmtarnung in einer braun vertrockneten Wiese "erwischt"... Wenn die den Kopf gehoben haben, hat es jedes mal einen Feuerstoß aus dem MG gegeben. Fanden die garnicht lustig...

Geschrieben
...

@ Mausebär: Die Waffe nicht zu vergessen. Als das G36 heraus kam erschien in der Presse das Bild eines Soldaten im damals auch noch recht neuen Flecktarnanzug, mit Gesichts- und Helmtarnung, der dann diesen schwarzen Klotz vor der Brust hatte.

Ich bezog mit auf das Bild im Vorpost. Dort ist keine Waffe zu sehen.

Ich kann bis heute nicht nachvollziehen warum die Bundeswehr eine Waffe, die wegen der Tragegriff- Visierkombination auch noch so hoch baut, in schwarz bestellt hat.

... weil ein rühriger Abgeordneter sich für HK und das G36 stark gemacht hat. Auch ist schwarz bei Kunststoffen immer noch eine gute Wahl, weil der Rußzusatz auch Heute noch der beste UV-Schutz für das Material ist.

Helmtarnung (und die Verwischung der Kopf-Schulter Umrisse) ist übrigens inzischen auch out. Man sieht immer mehr Bilder auf denen Soldaten mit blanker, angemalter Murmel auf dem Kopf rumlaufen.

Es ist auch immer eine Frage von Kosten und Nutzen. Das Tarnung und Tarnbekleidung vor allem den unbewegten Soldaten tarnt aber beim Soldaten in Bewegung sogar einen gegenteiligen Effekt haben kann, ist keine neue Erkenntnis. Die USA schafften deswegen sogar einst das Duck Hunter aka Frosch-Tarn aus dem WKII wieder ab. Auch ist ein gutes Tarnmuster immer recht beschränkt. Selbst das für deutsche Wälder recht gute Bw-Flecktarn gibt hervorragende Zielbilder in einem lichten, frühlingshaften Birkenwäldchen oder vor Betonmauern und hellverputzten Hauswänden ab.

Wenn Du viel mit Hinderhalten und Stellungen in klar vordefinierten Wäldern und Steppen zu bekannten Jahreszeiten arbeitest, nützt Dir eine gute Tarnung und Tarnbekleidung viel. Wenn Du aber viel in der Bewegung, in urbanen Gelände oder wenig vorbestimmbaren Regionen und Jahreszeiten eingesetzt wirst, ist der Nutzen einer optimierten Tarnung und Tarnbekleidung eher begrenzt. Da reichen meist schon die Basics wie sie oben Joker beschrieb.

Tarnkleidung ist aber auch Mode, auch bei Militärs und Polizeien. Viele Einheiten, denen Tarnmuster gar nichts bringen, versehen sich mit lustigen aber technisch sinnlosen Mustern. Früher war das eigentlich nur etwas für Chinesen und post-sowjetische ex-Ostblock-Staaten. Aber inzwischen findet man auch im Westen zunehmend Schiffsbesatzungen und nicht kämpfendes Luftwaffenbodenpersonal mit eigener grauer und blauer Tarnkleidung. :gaga:

Dein

Mausebaer

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