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IGNORED

PSM-Pistole bald verboten?


Fritzchen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Im derzeit gültigen Entwurf zum affengesetz steht eine Änderung der Anlage 2 an, nach der "Mehrschüssige Kurzwaffen, deren Baujahr nach dem 1.1.70 liegt, für Zentralfeuermunition im Kaliber unter 6,3 mm, wenn der Antrieb der Geschosse nicht ausschließlich durch den Zündsatz erfolgt", zu den verbotenen Gegenständen zählen sollen.

Das betrifft u.a. speziell die PSM, die ab 1974 hergestellt wurde. Angeblich soll das kleine Geschoß Schutzwesten durchschlagen. Naja, ich habe es einmal gemessen. Den genauen Wert weiß ich momentan nicht mehr, bei Bedarf müßte ich nochmals messen, aber es lag im Bereich von knapp über 300 m/s. Der Lauf ist mit 85 mm schon verdammt kurz! Zhuk gibt 300 m/s an bei Eo = 117 J. Wie das VM-Bleigeschoss damit eine Schutzweste durchschlagen soll? Meine Grendel im Kaliber 22 Magn. RF ist jedenfalls um einiges schneller. Wenn man davon ausgeht, daß die Patrone so lang ist wie eine 7,65, kann man sich die geringe Pulvermenge schon vorstellen.

Anscheinend ließ man sich von Horrormärchen in den Medien, Filmen und Computerspielen beeindrucken. Ich dachte immer, Politiker sollten mit gutem Beispiel vorangehen und sowas nicht anschauen.

Zu den Patronen würden theoretisch auch die "supergefährlichen" 5,7 mm Velodog zählen, die 2,7 Kolibri und eine große Anzahl anderer. Was´n Glück, daß die Waffen dafür schon älter sind. Eine nachgebaute Kolibri oder Erika wäre allerdings verboten. Auch die in Rußland wieder nachentwickelte Patrone 22 lr ZF, speziell für Sportschützen (und m.E. gerade für Einstecksysteme geeignet), hätte keine Chance mehr.

Da gibt es ein Sprichwort: "Gibt der Herrgott ein Amt, gibt er auch den Verstand!" (Text gelegentlich abgewandelt)

Eine Frage dazu sei erlaubt: Kommen denn alle Ämter von Gott?

Etwas lästig

Fritzchen

(der gelegentlich die PSM führt, weil sie im Gegensatz zu KKs nie Störungen zeigt)

Geschrieben

Ich habe zu diesem Verbot schon mehrfach gepostet, neben der PSM betrifft es aber auch aktuell neu vertriebene Produkte z.B. der Fa. Waffen Schumacher (XR15 Compact und SAR M1P in .223 als KW).

Offenbar betrifft es aber zu wenige als dass sich jemand unserer Oberen incl. FWR dafür einsetzen würde. Das ist wieder eine Taktik, die voll aufgeht: Erstmal ein Verbot einführen, dass nur ganz wenige betrifft, daher kaum Gegenwehr. Die nächste Verbotsrunde kann dann aber auf diesem neuen Verbotstatbestand ("gefährliche Kaliber" ) schön aufbauen/erweitern. Dass das sogar im internat. Vergleich gut klappt sieht man an Italien, Frankreich usw., die jede Menge Kaliber erweiterten Einschränkungen unterwerfen.

Das krasse ist, dass es für dieses Verbot nicht im Ansatz eine Begündung gibt (Hartkernmuni ist eh auch nach KWKG verboten).

Grüße,

Schwarzwälder

Geschrieben
Ich habe zu diesem Verbot schon mehrfach gepostet, neben der PSM betrifft es aber auch aktuell neu vertriebene Produkte z.B. der Fa. Waffen Schumacher (XR15 Compact und SAR M1P in .223 als KW).

Grüße,

Schwarzwälder

Bei dem angedachten Verbot wir es vermutl auch um die .223er Kurzpüster gehen........ ich denke nicht das es unsere Obrigkeit auf Spielsachen wie Kolibri usw. abgesehen hat, so blöd wie es gelegentl. scheint sind die Herrschaften wohl auch wieder nicht!

Und was unsere Interessenvertreter angeht...... da ist wohl keinerlei Hilfe zu erwarten..... die haben ganz andere Dinge im Kopf!

Gruß

Hunter

Geschrieben

Igitt.....ein Revolver in .22 Hornet...... Bösse.....Bösse.....Bösse!

Sofort verbieten.....da währe kein Elite-Streifenhörnchen mehr sicher in diesem von Sportschützen und Jägern terrorisiertem Land!

Gruß

Hunter

Geschrieben

Ich denke dass hier wie Hunter375 schon schrieb um die Eindämmung des Verkaufs von .223 Derivaten auf Kurzwaffeneintrag geht. Sozusagen ein Verbot durch die Hintertür. Erst eine Gesetzeslücke geschaffen dann den Fehler bemerkt und geändert. :peinlich: Leider wird es damit eben auch andere Kaliber treffen. Aber was solls - wieder weniger Waffen im Volk. :traurig_16:

Ami

Geschrieben
Ich denke dass hier wie Hunter375 schon schrieb um die Eindämmung des Verkaufs von .223 Derivaten auf Kurzwaffeneintrag geht.

Und was ist an diesen KW-Derivaten jetzt so gefährlich/die öffentliche Sicherheit bedrohend?

Eine .223 aus einem 7,5er Lauf bringt 800-950 Joule zusammen. JEDER .44 Magnum schafft da mehr. Hinzu kommt ein enormer Mündungsblitz und eine Geräuschkulisse, die sie für böse Buben alles andere als ideal macht. Und nur zur Erinnerung: Kurzwaffen sind per se limitiert, d.h. ein Jäger kann allenfalls 2 dieser Püster kaufen, Sportschützen idR mangels Bedürfnis gar keine. Also wo ist das Problem??

Geschrieben
Das Problem ist wohl bei der Kompetenz derer zu suchen,die darüber entscheiden...

Gruß André

Die können doch gar nicht anders. Die müssen ja! Ist ja ihr Beruf.

Ein Autovertreter verkauft Autos.

Ein Staubsaugervertreter verkauft Staubsauger.

Ein Schnürsenkelvertreter verkauft Schnürsenkel.

Jeder hat so seine Aufgaben, auch ein Volksvertreter.

Fritzchen

(ganz ohne Bosheit)

Geschrieben
Und was ist an diesen KW-Derivaten jetzt so gefährlich/die öffentliche Sicherheit bedrohend?

Eine .223 aus einem 7,5er Lauf bringt 800-950 Joule zusammen. JEDER .44 Magnum schafft da mehr.

Es geht bei Schusswesten nicht nur um Joule. Die Geschwindigkeit, die die Geschosse besitzen durchschlagen die Kevlarschichten. Ein 23 grain schweres Projektil 5,7x28 hat "nur" rund 500 Joule, ABER mit 850m/s ist es mehr als doppelt so schnell wie ein ordentlich geladenes 44er Projektil. 48 Lagen Kevlar wurden mit einem Standard FMJ durchloechert.

Das gleiche schafft man auch mit einem .223 FMJ aus jeder Büchse. Von .308 und groessser will ich mal gar nicht reden. Buechsen also nur noch in KK wg. der oeffentlichen Sicherheit? Ich sage mal aeeeeeeeh NEIN!

Geschrieben

Da kann man mal wieder sehen das unsere Politiker Angst um sich haben und nicht um die öffentliche Sicherheit. Ich kenne niemand der mit einer Schutzweste rum läuft, also jedenfalls kein Otto-Normal-Bürger. Wer soll durch dieses Verbot geschützt werden ?

Also ich wäre jetzt wirklich froh, wenn ich durch so ein BÖSES Kaliber nicht mehr erschossen werden darf. :peinlich: Ich fühle mich jetzt schon sicherer. Der Herr Politiker der diesen Vorschlag gemacht hat, sollte für den Nobelpreis vorgeschlagen werden.

Gruß und guten Rutsch in`s neue Jahr

Alexander

Geschrieben
Also wo ist das Problem??

Das Problem sind die Leute die versuchen aus allem ein Problem zu machen was nur irgendwie mit Waffen zu tun hat!

Und ganz besonders Problematisch, "Böse ausehende Waffen" ..... also muss ein §§-Machwerk her um das Teufelszeug zu verbieten oder mindestens einzudämmen!

Ich würde mir das ganze ja eingehen lassen wenn irgenwelche Gefahren von solchen Waffen ausgehen würden...... allerdings ist mir kein Fall bekannt wo solche Waffen aus Sportschützen oder Jägerhand in irgend eine Straftat verwickelt gewesen wäre!

Ich frage mich wo der Aufschrei der Interessenvertreter (Verbände, FWR) bleibt :confused:

Gruß

Hunter

Geschrieben
Es geht bei Schusswesten nicht nur um Joule. Die Geschwindigkeit, die die Geschosse besitzen durchschlagen die Kevlarschichten. Ein 23 grain schweres Projektil 5,7x28 hat "nur" rund 500 Joule, ABER mit 850m/s ist es mehr als doppelt so schnell wie ein ordentlich geladenes 44er Projektil. 48 Lagen Kevlar wurden mit einem Standard FMJ durchloechert.

Die SS190, die allein die von Dir zitierten 48 Kevlarschichten durchschlägt , hat ein spezielles Hartkern-Penetrationsgeschoss, das bei uns eben dem KWKG untrerliegt und streng verboten ist. Schon die SB193 FMJ schafft nur noch 24 Schichten. Auch schafft dieses SS190 Geschoss aus der FiveSeven keine 850m/s, sondern nur 650 m/s (die Mündungsgeschwindigkeiten bei Langwaffen wie der P90 sind freilich höher).

Erlaubte, zivile TM-Weichkerngeschosse aus der FiveSeven sind bezügl. Penetration eher unspektakulär und auf kaum höherem Niveau als 9x19. Wenn diese Waffen wegen der Penetration legaler(!!) Muni verboten wird, dann werden zwangsläufig in der nächsten Verbotsrunde ganz populäre Kaliber mit ähnlicher Penetration verboten werden müssen...

Grüße,

Schwarzwälder

Geschrieben

Der Schmarn ist auch der, dass man für die Durchschlagsleistung mit den Kurzwaffenkalibern auch entsprechend harte Geschosse braucht. Wenn ich aber ein Geschoss mit Stahlkern habe, schlägt dieses auch aus einer 9 mm eine Einser Weste durch. Ohne Hartkern oder Geschosse mit dickem Mantel bringen normale Kurwaffenkaliber wie die 5,7 FN nicht wirklich viel. Übrigens, sogar eine 9mm Makarov, mit den in Osteuropa typischen Stahlkerngeschossen, soll eine Weste der Klasse Eins durchschlagen.

Gut, die mit Gewehrkaliber aus kurzläufigen Karabinern, da schaut es etwa anders aus. Aber ein praktisches Thema ist es nun wirklich nicht. Ich kenne jedenfalls keinen einzigen Fall, wo so was mal eine Rolle gespielt hat, egal wo (übrigens, solche Kurz-Gewehre haben auch alle über 50 cm). Da ist die Verwendung von Hartkernmunition in 9mm Waffen schon viel wahrscheinlicher und wenn einer eine 7,63 Mauser oder ähnliches mit Hartkern einsetzt, pfeifen die auch voll durch und machen danach sogar noch Löcher (hat das schon mal ein Legalbesitzer gemacht – ich denke der Beweis fehlt hier).

Eigentlich wieder echt deutsch: Sesselpfurzer denken über die Praxis nach und haben davon nicht die geringste Ahnung! Eigentlich traurig, weil wir diese Dünnbrettbohrer mit unseren Steuergeldern hart bezahlen müssen. Wie viel Fälle gibt es wirklich, wo mal einer mit einer legalen Waffe in Richtung kugelsichere Weste geschossen hat und wie viel davon hatten die dafür nötigen Hartgeschosse? Und wenn es wirklich einer mit einer legalen Waffe machen sollte, was hindert ihn daran etwas höher zu zielen, können sollte er es ja wohl.

Ne, in der Vergangenheit hat man in Deutschland alles verboten, wo mal etwas auffällig war. Rausgekommen ist eine ewig lange Liste, die schon kein Mensch mehr versteht. Jetzt wird auch noch Zeugs verboten, wo man sich unter Umständen vorstellen kann, dass damit ggf. irgendwann mal was im ungünstigsten Zustand passieren könnte, auch wenn es aufgrund von Verboten (Hartkernmunition) schon gar nicht passieren kann. Ich denke, wir wissen wie der Käse weitergeht. Ich hoffe es wird nie ein Schutzwestenträger von einem Auto überfahren.

Dieser Bundesratsvorschläge hat jeden Bezug zur Realität verloren!

Gruß

Makalu

Geschrieben
Die SS190, die allein die von Dir zitierten 48 Kevlarschichten durchschlägt , hat ein spezielles Hartkern-Penetrationsgeschoss, das bei uns eben dem KWKG untrerliegt und streng verboten ist. Schon die SB193 FMJ schafft nur noch 24 Schichten.

Grüße,

Schwarzwälder

Hast recht da war ich wohl :saufen:

Dachte das SS190 haette nur einen Bleikern.

Geschrieben

Eigentlich, richtig gedacht, ist die ganze Initiative absoluter Blödsinn.

Es ist unter Insider kein Geheimnis, dass man Geschoss von vorne anbohren und diese mit einer gehärteten Stahlrolle bestücken kann. Viele Kurzwaffenpatronen mit solch modifizierten Geschossen, wozu man bevorzugt gehärtete Rollen aus Zylinderrollenlagern nimmt (billig und überall frei erhältlich), schlagen leicht Westen der Kategorie 1 durch. Wenn man dann noch hergeht und die Rolle vorne keilförmig scharf anschleift, könnte es sogar für Westen der Kategorie 2 eng werden, besonders wenn Patronen mit einer höheren v0 genutzt werden (9 mm mit 95 Grains Geschoss).

Wissen tun das viele und es ist viel leichter umsetzbar als sich eine kleinkalibrige Hochleistungswaffe mit entsprechender Hartkernmunition zu besorgen. Machen tut es dennoch keiner, weil es einfach keine deutsche Lebensart ist, mit legalen Waffen auf Schutzwestenträger zu schießen.

Ich will damit niemanden zur Anleitung von Hartkernmunition anleiten, aber es soll mal zeigen, auf was für einen wackligen Boden der Käse steht, überhaupt weil hier sinnloserweise Legalwaffenbesitzer in die Ecke von Kriminellen gedrückt werden.

Gruß

Makalu

Geschrieben

Makalu hat vollkommen recht.

Weiterhin ist es ja für jeden Selbststopfer möglich sich Hartkerngeschosse zu besorgen und daraus dann pöse Hartkernmuni selbst zu basteln....

Bei diesem Gesetz ist es mal wieder so, dass nur die getroffen werden die nichts böses im Schilde führt. Wer mit Hartkernmuni auf Leute in Schutzwesten schießen will bekommt diese Muni auch her, und wenn er sie sich selbst bastelt.

Geschrieben

Ich habe mehrmals (natürlich dienstlich) Schutzwestenbeschuss mit Makarov Pistolen und der Ostblock Flusseisenkernmunition durchgeführt. In keinem Fall ist ein solches Geschoss durch die Weste durchgegangen. Der Eisenkern in dieser Patrone wurde, nach Aussagen von Ex-DDR Waffentechnikern, aus Kostengründen in das Geschoss eingebracht, nicht mit dem Ziel, Klasse 1 Westen zu durchschlagen. Dazu sind Energie und Geschossform der 9 mm Makarov ungeeignet.

Geschrieben

Allein schon daß man uns "legale" mit sowas schwachsinnigem konfrontiert sollte eigentlich ALLE auf den Plan rufen die Hoppymäßig oder Beruflich schiessen. Wir bekommen verbote und verbote und wissen eigentlich nicht mal warum? Wieso kann man denn einfach herkommen und drauflosverbieten?

Nur weil sie es können? Was können die dann noch alles? Brauchen keinen echten Grund um uns einzuschränken? Begründungen die so weit hergeholt sind daß keiner mehr einen logischen zusammenhang erkennen kann. Irgendwie hat daß doch was Diktatorisches! Lasst uns endlich mal die Finger aus'm Popo nehmen und irgendwas gegen diese unterdrücker-Willkür unternehmen! Naja oder wir könnens auch sein lassen... was weiss ich denn schon. :blink:

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