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IGNORED

Zuverlässigkeit weg?


DarkAngel

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Geschrieben

Schilderung des Sachverhalts:

ich bin Mitglied in einem kleineren DSB-Verein (jaja ich weiß: DSB und so, aber das ist nicht das Thema)

Dieser Verein wurde damals von eine Gruppe Sportschützen gegründet (wie sicher die meisten Vereine), existiert nun schon seit ein paar Jahren und lief bisher immer so lala (halt nix wirklich Aufregendes). Die Beiträge sind moderat, wofür die Mitglieder gern ein paar Abstriche hinsichtlich Vorteile einer Vereinsmitgliedschaft hinnehmen. So haben wir keine eigene (Kosten verursachende) Schießanlage, betreiben auch kein Vereinslokal im eigentlichen Sinne und wir Mitglieder finanzieren unsere Wettkampfteilnahmen und sonstige Aktivitäten ausschließlich aus der eigenen Tasche.

Anfgangs bestand der Verein und sein Präsidium in der Mehrzahl aus den Familienangehörigen unseres damaligen Präsidenten (eigentlich kein Problem, gibt es ja so auch in anderen Vereinen), später wurden die Posten, bis auf den Präsi, durch Neuwahlen usw anders verteilt.

Doch im vergangenen Jahr platzte urplötzlich die Bombe:

eines Tages begab es sich, daß wir, wie gewohnt, zum Training die Schießanlage eines befreundeten Vereins (dort haben wir uns halt eingemietet) betraten. U.a. ist unser Kreissportleiter Mitglied in dem Verein, der diese Anlage betreibt.

Und eben jener Kreissportleiter empfing uns und erklärte uns, daß wir bis auf Weiteres weder am Trainingsbetrieb und schon gar nicht an Wettkämpfen teilnehmen dürften. Auf die Frage, warum usw, erklärte er uns, wir sollten dazu doch bitte unseren Präsi befragen, der wüsste da mehr. Offenbar sogar viel mehr, als wir Mitglieder aus offenbarer Sicht unseres Präsi's wissen sollten.

Auf weitere Nachfragen (wir sind halt neugierig) stellte sich Folgendes heraus:

unser Präsi (der immer darauf bestanden hatte, die Kerngeschäfte des Vereins in Eigenregie abwickeln zu wollen) hatte weder für das Vorjahr, noch für das laufende Jahr die Beiträge an den Verband abgeführt (wohl aber die entsprechenden Marken ausgegeben). Somit standen wir als Verein ohne Versicherung und eigentlich ohne Verbandsmitgliedschaft (ausbleibende Mitgliedsbeiträge) da und wurden somit erstmal zu Recht vom Schießbetrieb ausgeschlossen.

Verständlicherweise setzten wir, die Mitglieder daraufhin die logische Maschinerie in Gang und gruben, bemüht um Aufklärung und Rehabilitierung des Vereins weiter. Schließlich wollten wir wissen, was da Sache ist.

Was bei den weiteren Untersuchungen und Nachfragen herauskam, ließ uns die Haare zu Berge stehen:

Der alte Präsi und seine Familie haben sich über Jahre an den Vereinsmitgliedern bereichert, indem sie:

- selber keine Mitgliedsbeiträge zahlten (wohl aber haben sie mittels Mahnschreiben usw bei den übrigen Mitgliedern die Beiträge fleißig beigetrieben),

- sich aus der Vereinskasse bedienten, indem sie ihre privaten Bedürfnisse durch Bestellungen bei diversen Versandhandeln im Vereinsnamen tätigten

- die bei Finanzsachen erforderliche Zweitunterschrift umgingen, indem sie die Rechnungen per Lastschrift vom Vereinskonto bezahlten

- dem Kassenwart die Arbeit und das möglicherweise rechtzeitige Erkennen obiger Dinge erschwerten, indem vorsätzlich ein heilloser Wust an wahllos "zusammengestellten" Rechnungen verursacht wurde, indem Abrechnungen gefälscht und Steuererklärungen vorsätzlich verzögert bzw verhindert wurden usw

- Bilanzen (für die Jahresvollversammlungen) gefälscht wurden usw

- Gebühren für Sachkundeprüfungen weder in die Vereinsbücher eingetragen, noch abgeführt wurden

Kurz gesagt, der Präsident und seine Familie haben uns über mindestens 3 Jahre hinweg (das ist der Zeitraum der noch nachweisbar war) vorsätzlich beschissen und sich an uns bereichert.

Nun haben wir zwar ein neues Präsidium, welches seine Arbeit nunmehr wieder so erledigt, wie man das erwarten darf, aber der finazielle Schaden blieb dennoch an allen Vereinsmitgliedern hängen.

Zwar hatten wir auf die Vorfälle reagiert, indem wir eine sofortige außerordentliche Mitgliederversammlung einberiefen, während der zunächst das alte Präsidium abgewählt und im weiteren Verlauf der sofortige Ausschluss der gesamten Bande (als was anderes kann ich diese Bagage nicht bezeichnen) aus dem Verein beschlossen wurde, aber wie geschrieben, blieb der Schaden an uns hängen und musste durch einsammeln einses zusätzlichen Beitrages ausgeglichen werden, damit wir wenigstens den Schieß- und damit den Vereinsbetrieb aufrecht erhalten können.

Nach Fristsetzung an den alten Präsidenten zur Aufklärung des Vorfälle und Begleichung der angelaufenen Schulden, welche er ungenutzt verstreichen ließ, hat das neue Präsidium nunmehr beschlossen, Anzeige wegen Unterschlagung und Veruntreuung gegen den/die Betreffenden zu erstatten.

Meine Frage an die Experten:

Welche Auswirkungen könnte eine solche Anzeige für die Betroffenen hinsichtlich Zuverlässigkeit und damit ihren legalen Waffenbesitz haben?

Es geht mir/uns nicht darum, nachzutreten, aber mir persönlich wäre es eine Art innerer Vorbeimarsch, wenn die Betrügereien für den Betreffenden auch Waffenrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen würden.

Erst recht, wenn ich darüber nachdenke, daß er uns nicht nur finanziell geschadet und unsere Ansehen als Verein geschädigt hat, sondern auch deshalb, weil sich mittlerweile herausgestellt hat, daß er uns als Verein an einen anderen Verein "verschachern" wollte, indem er den Verein auflösen und die Mitglieder in einen andern Verein (der augenblicklich auch sein neuer Schützenverein ist) überführen wollte.

Geschrieben

Die Bewertung kann jede Behörde (bedingt) anders vornehmen. Insbesondere die Tatsache, dass hier vorsätzlich der gesetzlich vorgeschriebene Versicherungsschutz der Mitglieder "verhindert / unterschlagen" wurde, spricht aus meiner Sicht für waffenrechtliche Konsequenzen!

Geschrieben

Wenn ein hier wohl dringend anzuratendes Strafverfahren gegen den werten Herrn Ex-Präses zu einer Verurteilung wegen vorsätzlicher Unterschlagung, Urkundenfälschung und Steuerhinterziehung zu mindestens 60 Tagessätzen führt, werden nur die wenigsten SB noch eine Zuverlässigkeit erkennen.

Wird er zu weniger verurteilt, wird er Glück haben und seinen A... gerettet haben. :angry2: Andernfalls dauert es bei solchen Kandidaten meistens nicht lange mit der nächsten Geschichte... :rolleyes:

Geschrieben

Insgesamt hört sich das nach einem Eintopf an aus:

Unterschlagung, Urkundenfälschung, Bilanzfälschung und diversen steuerrechtlichen Vergehen an (z.B. wenn Gebühren für Schulungen einbehalten wurden, hat euer Ex Vorstand sicher die Beträge auch nicht bei seiner Einkommenssteuererklärung als Aufwandentschädigung angegeben).

Insgesamt wird das wahrscheinlich nicht unter den entsprechenden Tagessätzen laufen, auch in Anbetracht der langen Zeit über die sich die Taten verteilen, das die Zuverlässigkeit des Betreffenden sicherlich beim Teufel ist.

Geschrieben

Er, der Ex-Präsident, reagiert ja auch kaum (um nicht zu sagen überhaupt nicht) auf Anschreiben, weder von Vereins- noch von Anwaltsseite.

Noch heute fehlen eine Reihe von Unterlagen, die er selbst dann nicht beibrachte, nachdem ihm Anwaltlich die Einziehung/Beschlagnahme durch einen GV angedroht wurde.

Er zwigt also auch keinerlei Interesse daran, selbst etwas zur Aufklärung der Sachlage beizutragen.

Und es ist, nebenbei bemerkt, auch kein sonderlich tolles Gefühl, wenn unsere Vereinsmitglieder auf diversen Schießstätten mit dem Spruch empfangen werden: "Ach, da kommen die Leute von dem Chaotenverein..." usw, weil man damit uns Mitgliedern einfach Unrecht tut.

Aber wie heißt es so schön: "Wie der Herr so's G'schärr...". Dementsprechend nehmen immer weniger (derzeit ist es EINER) Mitglieder an offiziellen Wettkämpfen teil, einfach weil sie keine Lust mehr haben, immer wieder mit dieser Bande in einen Topf geworfen zu werden.

Geschrieben

Mal am Rande zwei Fragen:

  1. was sagen Eure Finanzprüfer/Kassenprüfer, die ja jährlich prüfen müssen dazu?
  2. Habt Ihr die Herrschaften bei den Generalversammlungen entlastet?

:confused:

Geschrieben

Hallo DarkAngel,

hast du schon einmal darüber nachgedacht, ein Rundschreiben aufzusetzen, in dem du die Hintergründe dieser Affäre erklärst und das anschließend an alle Vereine in der Umgebung verteilt wird?

Wenn euch noch etwas an eurem jetzigen Verein liegt, dann könntet ihr mit einer solchen Aktion durchaus Verständnis für eure Lage schaffen und Sprüchen wie "Ach, da kommen die Leute von dem Chaotenverein..." vorbeugen. Gerade in der Situation, in der ihr jetzt seid, würde ich die Initiative ergreifen.

Ansonsten wünsche ich euch viel Glück und drücke euch die Daumen, dass euer Vorstand für seine Machenschaften kräftig bezahlen muss.

Geschrieben

Mal am Rande zwei Fragen:

  1. was sagen Eure Finanzprüfer/Kassenprüfer, die ja jährlich prüfen müssen dazu?
  2. Habt Ihr die Herrschaften bei den Generalversammlungen entlastet?

:confused:

hatte doch bei der Schilderung des Sachverhalts geschrieben:

...

Der alte Präsi und seine Familie haben sich über Jahre an den Vereinsmitgliedern bereichert, indem sie:

...

- die bei Finanzsachen erforderliche Zweitunterschrift umgingen, indem sie die Rechnungen per Lastschrift vom Vereinskonto bezahlten

- dem Kassenwart die Arbeit und das möglicherweise rechtzeitige Erkennen obiger Dinge erschwerten, indem vorsätzlich ein heilloser Wust an wahllos "zusammengestellten" Rechnungen verursacht wurde, indem Abrechnungen gefälscht und Steuererklärungen vorsätzlich verzögert bzw verhindert wurden usw

- Bilanzen (für die Jahresvollversammlungen) gefälscht wurden usw

...

Und ja,sie wurden entlastet.

Natürlich, so auch mein Eindruck (ich schieße nunmehr seit ca 2 Jahren aktiv in dem Verein und zuvor gelegentlich als Gastschütze), hat die Vertrauensseeligkeit der Mitglieder in ihr Präsidium dem Betrug gewissermaßen irgendwo Vorschub geleistet. Vielleicht ist es auch niemandem aufgefallen, daß da Unstimmigkeiten sein könnten. Nach Aussage des Kassenwarts (und angesichts des heillosen Chaos' in den Unterlagen auch glaubwürdig), waren ihm mehr oder weniger die Hände gebunden, denn er konnte nur mit den Zahlen arbeiten, die ihm zur Verfügung standen (es fehlten/fehlen ja auch massenhaft Kontoauszüge). Zudem besaß er auf Betreiben des Präsidenten zwar die (notwendige und vorgeschriebene) Zweitunterschrift, bekam aber keinen Zugang zu den Kontoauszügen, da war Mr. Präsident strikt drauf bedacht (heute wissen wir, warum).

...

Naja, mittlerweile haben sich die Wogen einigermaßen wieder geglättet, zumindest soweit, daß wir als Mitglieder weitestgehend rehabilitiert sind (was nicht heißt, daß es nicht immer mal wieder irgendwelche Sprüche gibt). Dafür ist u.A. auch dem Kreissportleiter zu danken, der, auf Grund seiner sich aus dem Amt ergebenden Kontakte, einiges wieder gerade rücken konnte, indem er halt, wenn das Thema irgendwo wieder aufkam, darauf hingewiesen hat, daß die Mitglieder keine Schuld trifft.

Den Rest muß die Zeit bringen und wir arbeiten natürlich kräftig selber daran, unseren Ruf wieder herzustellen.

Geschrieben

Und ja,sie wurden entlastet.

Dann dürfte es eventuell schwierig werden, irgendwelche Ansprüche gegen diese Herrschaften geltend zu machen. Mit der Entlastung verzichtet nämlich der Verein (in diesem Fall vertreten durch die Mitgliederversammlung) auf Ansprüche gegen den Vorstand, die in der Zeit entstanden sind, für die Entlastung beantragt wird.

Haben euch die Kassenprüfer tatsächlich Entlastung vorgeschlagen? Oder waren das auch Angehörige der "Bande"? Wenn schon dem Kassenwart die Arbeit so erschwert wird, dürfte niemals ein Kassenprüfer (auch Revisor genannt) auf die Idee kommen, Entlastung vorzuschlagen...

Trotz allem wünsche ich Euch natürlich, dass Ihr die sauberen Herrschaften zur Rechenschaft ziehen könnt!

Geschrieben

Völlig außer acht bleibt hier, dass die Antragsteller u.U. gar keine Mitglieder des DSB waren.

Wer hat den für den Landesverband die Unterschrift geleistet?

Ansonsten gilt wie oben beschrieben:

Verurteilung zu mehr als 60 Tagessätzen = waffenrechtliche Genehmigung ade

Es könnte aber der Sachbearbeiter bei Bekanntwerden auch auf eigene Initative tätig werden, und da ist der Ausgang ungewiss.

TD

Geschrieben

Nein nein, nicht der Vorstand an sich wurde entlastet, sondern der Kassenwart von einer ewtl Mitschuld.

Hab die Frage wohl falsch interpretiert ;)

:gutidee:

Dann hoffe ich um so stärker und mit mehr Zuversicht, dass Ihr Erfolg habt!

Und natürlich Eurem neuen Vorstand viel Erfolg bei der Vereinsarbeit!

Geschrieben

Heletz,

ist schon in Arbeit. Wir (als Verein) haben uns einen Anwalt genommen (übrigens, wenn ich es richtig verstanden habe, ein vom Kreisverband empfohlener), der sich vorwiegend mit Vereinsrecht und den damit zusammenhängenden möglichen Problemen befasst.

Dieser ist auch beeauftragt worden, im Falle der (seitens des Ex Mr. Präsident) ungenutzten Fristverstreichung sofort rechtlich aktiv zu werden und die nötigen Schritte in Richtung Strafverfahren einzuleiten.

Da seitens des Verbandes, zumindest ist uns als Verein nichts bekannt, kein offizieller Ausschluss erfolgte, sind wir recht zuversichtlich, daß es für die Mitglieder insofern keine rechtlichen Folgen hat. Was aber nicht bedeutet, daß diese Gefahr nicht doch irgendwo latent im Raum schwebt. Das wäre dann bitter für die Mitglieder.

Auch wenn sich sicher im Verfahrensverlauf (dann wohl Einzelklage vor dem verwaltungsgericht) die Sache für die Betroffenen Mitglieder regeln ließe, bliebe ein bitterer Beigeschmack und die Erfahrung, daß einem auch unverschuldet (bzw durch Dritte verschuldet) Unbill bis hin zu Zweifeln an der eigenen Waffenrechtlichen Zuverlässigkeit drohen könnte.

Geschrieben

Was sind denn das für Kassenprüfer, die sich damit abspeisen lassen, nicht die vollständigen Auszüge zu bekommen ??? :gaga::gaga::gaga: (hier sind diese Smilies noch viel zu harmlos !) :o

Die müssen lückenlos alles nachvollziehen können, d.h. Anfangsbestand nach letzter Kassenprüfung plus Einnahmen minus Ausgaben sollte ungefähr den aktuellen Bestand ergeben. :rolleyes:

Und wenn sich einer in die eigene Tasche wirtschaftet, schrumpft doch das Vereinsvermögen beträchtlich. Also mir kann keiner erzählen, dass ein Kassenprüfer das nicht merkt. Die sind wahrscheinlich auch gekauft worden und gehören zu der Rasselbande.

Geschrieben

Nein SB,

der Kassenwart hat nachweislich mehrfach (in schriftlicher Form) um Aushändigung bzw Beibringung der fehlenden Unterlagen (besonders Kontoauszüge) ersucht. Diesem Ersuchen ist der (Ex-)Präsident bis zum Auffliegen seiner Machenschaften und danach (bis einschließlich heute) nicht nachgekommen.

Es ging soweit, daß der Kassenwart mit der Niederlegung seines Postens drohte (ebenfalls schriftlich mitgeteilt). Zu diesem Zweck (Rücktritt) und der Klärung von zu diesem Zeitpunkt bereits vermuteten Unstimmigkeiten wurde durch den Kassenwart eine außerordendliche Mitgliederversammlung erbeten. Diesem Ersuchen kam der Lump ebenfalls nicht nach (er wird schon gewusst haben, warum...).

So ging das dann noch ca 1 Jahr, bis die Sch... endlich aufflog und Nägel mit Köpfen gemacht werden konnten.

Geschrieben

Meine Frage an die Experten:

Welche Auswirkungen könnte eine solche Anzeige für die Betroffenen hinsichtlich Zuverlässigkeit und damit ihren legalen Waffenbesitz haben?

ich kann hier nur für die österreichische rechtslage sprechen aber die ist da ja oft sehr ähnlich. in *.at wäre das IMHO kein grund die waffenrechtliche zuverlässigkeit zu verlieren. im gesetztestext heisst es bei uns dazu:

Ein Mensch ist verläßlich, wenn er voraussichtlich mit Waffen sachgemäß umgehen wird und keine Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß er:

1. Waffen mißbräuchlich oder leichtfertig verwenden wird;

2. mit Waffen unvorsichtig umgehen oder diese nicht sorgfältig verwahren wird;

3. Waffen Menschen überlassen wird, die zum Besitz solcher Waffen nicht berechtigt sind.

wirtschaftskriminalität steckt da nicht drin. was die verlässlichkeit reduziert sind jedoch alle gewaltverbrechen (inkl. androhung, auch fahrlässigkeit) und alles was in betrunkenem zustand passiert. (wenn das dritte mal eine anzeige wegen betrunkenen fahrens kommt, ist die WBK gleich mit dem führerschein weg)

wäre jede verurteilung gleich grund die verlässlichkeit zu verlieren würden wohl ziemlich viele WBKs wegkommen.

ein tipp in der sache: wenn das ganze vor gericht geht wäre ich mit sogenannten "sachverhaltsdarstellungen" im internet an deiner stelle deutlich vorsichtiger, würde zumindest öfter mal so worte wie "mutmasslich", "wahrscheinlich", "möglicherweise" oder "anscheinend" einstreuen! (vielleicht lässt sich das mit hilfe eine moderators noch überarbeiten?)

in einem laufenden verfahren tust du dir keinen gefallen sowas an die große glocke zu hängen (beeinflussung von zeugen) und wenn er auch nur teilweise freigesprochen wird, berechtigt ihn das gleich wegen rufschädigung zurückzuklagen. also, immer schön vorsichtig!

lg

Martin

Geschrieben

Nein SB,

der Kassenwart hat nachweislich mehrfach (in schriftlicher Form) um Aushändigung bzw Beibringung der fehlenden Unterlagen (besonders Kontoauszüge) ersucht. Diesem Ersuchen ist der (Ex-)Präsident bis zum Auffliegen seiner Machenschaften und danach (bis einschließlich heute) nicht nachgekommen.

Das erklärt immer noch nicht, was die vom Gesetz vorgeschriebenen Kassenprüfer getrieben haben, oder gab es gar keine? Dann wäre der Begriff "Chaotenverein" aber nicht völlig unberechtigt.

Geschrieben

Es gab/gibt einen Kassenprüfer.

Dieser hatte, wie der Kassenwart auch, mehrmals auf die fehlenden Unterlagen hingewiesen und deren Beibringung eingefordert. Das Ergebnis (Ausbleiben der Unterlagen) blieb das gleiche. Dementsprechend verweigerte der Prüfer (wie auch der Kassenwart selber) die Bestätigung der Richtigkeit der Finanzvorgänge.

Dennoch änderte sich an den Dingen nichts. Was hätten die Beiden denn auch weiter tun sollen?

Solange einige Einnahmen (z.B. bar gezahlte Mitgliedsbeiträge und Gebühren) nicht mal auf der Einnahmeseite auftauchen, somit also auch nicht existieren, sind sie weder vorhanden, noch rechenbar. Und diverse Ausgaben (z.B. diverse Lastschriften) wurden ja teilweise auch nicht in die Bücher übernommen und waren dank fehlender (vernichteter) Kontoauszüge nicht vorhanden. Natürlich fiel das Fehlen der Unterlagen auf, natürlich wurde deren Beibringung angemahnt, jedoch ohne Ergebnis (es wurde halt durch den Betreffenden immer wieder verschleppt).

Erst mit Bekanntwerden der Tatsache, daß keine Beiträge an den Verband abgeführt wurden (die Mahnschreiben des Verbandes an den Präsidenten wurden ja durch diesen ebenfalls unterschlagen), wurde es im Ergebniss der außerordentlichen Mitgliederversammlung möglich, zumindest ein paar der fehlenden Unterlagen auf Umwegen (Nachdrucke usw) wieder zu beschaffen und somit zumindest die letzten drei Jahre nahezu lückenlos aufzurechnen. Dabei stellten sich ja dann erst die heute bekannten Dinge heraus.

Also bitte: nicht vorschnell auf Kassenwart und Beisitzer/Prüfer schießen. Die haben schon Alles versucht, aber wenn ihnen ständig Knüppel zwischen die Beine geworfen werden....

Zumindest zeigen die heute bekannten Details aber, daß, so ist es aus den Tatsachen zu vermuten, ein gewisser Vorsatz seitens des Ex.Präsidenten und seiner Familie bestand. Denn die waren ja die Einzigen, die von den Dingen profitierten und die maßgeblich an dem finanziellen Chaos beteiligt waren.

Geschrieben

Äh sorry, wenn ein Kassenwart oder dessen Prüfer vom Vorstand keine Unterlagen bekommen, liegt doch auf der Hand, dass da was faul ist. :angry2: Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber die scheinen ja nicht ganz auf der Höhe zu sein...

Normalerweise hat ein Kassier eine EC-Karte für das Vereinskonto und kann sich jederzeit selbst die Kontoauszüge ausdrucken lassen oder noch bequemer per Online-Banking eine Umsatzabfrage machen. Da nutzt es dem Präses gar nix, wenn er die Originale verschwinden lässt.

Auch sollte ein Kassier wissen, wie viele aktive und passive sowie jugendliche Mitglieder ein Verein hat. Es ist also ganz einfach nachvollziehbar, was an Beiträgen reinkommen muss. Gerade die Einnahmenseite muss ein Kassier fast im Schlaf beherrschen. Wenn der Präses Rechnungen zur Bezahlung unterschlägt, kommt es spätestens im Mahn- bzw. Beitreibungsverfahren ans Licht.

Sind für mich also nur alles dumme Ausreden. Solch hilflose Kassenwarte und Prüfer sollten sich meines Erachtens nach einem anderen Job im Verein umsehen. B)

Geschrieben

@ Gunny:

doch hat er bzw beide (Kassenwart und Beisitzer), und weil die Sachen nicht beigebracht wurden, wurde die Rechnungslegung auch nicht bestätigt (weil eben die Unterlagen fehlten und die Finanzlage nicht lückenlos nachgewiesen werden konnte)

Und nein, der Vorstand wurde nicht entlastet. Da ja die ungeklärten Unstimmigkeiten vorlagen.

@SB

Natürlich ist es aufgefallen, daß da was nicht stimmt, natürlich ist auch aufgefallen, da da Gelder fehlten. Aber wie willst du wissen, welche Gelder fehlen, wenn du weder Rechnungen, noch sonstige Unterlagen hast? Und das war doch der Knackpunkt ---> fehlende Unterlagen=fehlende Informationen=fehlende Detailkenntnisse

Natürlich müssen sich die beiden (Kassenwart und Beisitzer) den Vorwurf gefallen lassen, vielleicht mit zu wenig Nachdruck gehandelt zu haben, vielleicht waren sie auch zu blauäugig. Aber was auch immer es war, eine unmittelbare Schuld oder Beteiligung an den Vorgängen kann man ihnen nicht vorwerfen.

Die EC-Karte wurde allein vom Präsidenten verwaltet und unter Verschluß gehalten (warum wohl?) und bei Direktgeschäften mit der Bank (Bar-Abhebungen, Einsehen von Kontounterlagen usw) mussten immer zwei Personen anwesend sein. Und da Mr.Präsident sich hartnäckig weigerte, Banktermine wahrzunehmen, gab es für den Kassenwart auch keine Auszüge außer der Reihe (die wurden auf dem Postweg an den Präsi geschickt).

Für mich (und den Rest der Mitglieder) sieht es so aus, daß der Ex-Präsident sehr genau gewusst hat, was er tat. Deshalb auch der Vorwurf des Vorsatzes.

Zum Glück ist ihm die Sch... ja doch noch auf die Füße gefallen (hat halt leider nur etwas länger gedauert).

Deshalb meine Warnung an alle Mitlesenden:

prüft bei Unstimmigkeiten und Auffälligkeiten sofort und mit ALLEM Nachdruck nach! Es könnte sonst ein böses Erwachen geben.

Geschrieben

Dark Angel, wie kann ein Kassier ohne EC-Karte und ohne Kontozugriff bzw. in der Regel Online-Banking seinen Job machen bzw. unter diesen Bedingungen überhaupt das Amt antreteten ??? :confused: Meines Erachtens gar nicht, denn er muss ja ab und an Bargelder auszahlen können, Rechnungen begleichen und ja auch einen Kassenbericht für die Jahreshauptversammlung fertigen.

Beraubt man ihn seiner Werkzeuge, kann er also gar nicht Kassier sein oder hast Du vergleichbar schon mal einen Hausmeister ohne Generalschlüssel gesehen ?

Was sind denn das für merkwürdige Sitten ? Verzeih mir die Aussage, aber ihr seid in dem Fall wirklich ein Chaotenverein. :peinlich:

Sich als Erwachsener so vom Präses abspeisen zu lassen ist Kindergartenniveau.

Geschrieben

Wir haben diese Zustände ja zum Glück mittlerweile abgestellt.

Wobei ich dir bei deiner Kritik auch uneingeschränkt recht gebe. Aber da ich zum Zeitpunkt MEINES Vereinsbeitritts nichts von diesen Umständen wusste, sie aber damals schon existent waren, war ich im Nachhinein schon einigermaßen bestürzt, daß (wie du es so schön geschrieben hast: "Sich als Erwachsener so vom Präses abspeisen zu lassen ist Kindergartenniveau.") solche Zustände herrschten. Denn wie du, so denke auch ich, daß ein Kassenwart uneingeschränkten Zugriff auf ALLE finanziellen Dinge des Vereins haben muß, was auch die Verfügung über die Kontoführung mit einschließt.

Daß sowas nicht ohne Beisitzer/Finanzprüfer abgeht, versteht sich natürlich von selbst. Dennoch sollte ein Kassenwart derjenige sein, der die Finanzen des Vereins "uneingeschränkt" im Griff hat und dementsprechend die Verfügungsgewalt hat.

Aber wie gesagt, DAS haben wir jetzt gelöst und nun stimmts auch wieder ;)

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