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Proud NRA Member

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  1. Schon deshalb, weil die ohne Bedürfnisquatsch ihre Mitglieder und Pfründen loswären. Weil die verschiedenen Disziplinen in unterschiedlichen Verbänden organisiert sind, gibt es für Amerika keine wirklich guten Zahlen, aber mit ungefähr 50.000 Aktiven in USPSA als einer der beliebtesten Disziplinen dürfte die Anzahl der einem Verband angeschlossenen Sportschützen wohl unter einer halben Million liegen, in einem Land mit 300 Millionen Einwohnern und aktiver Waffenkultur. Ohne Bedürfnisquatsch wäre es deshalb durchaus plausibel, daß die deutschen Dachverbände über die Jahre 90% ihrer Mitglieder loswären. Wer ab und zu einmal um die Wette Löchleinstanzen will, der kann das in einem freien Land in einem offenen lokalen Wettbewerb tun ohne wo Mitglied zu sein. An nationale Sportverbände drückt eigentlich nur ab, wer etwas aktiver drauf ist, eine Klassifikation gepflegt haben will, und dergleichen, und das sind wenige. Von den deutschen Sportverbänden kann daher schon aus institutionellen Gründen nichts Sinnvolles kommen, denn das wäre im Erfolgsfall Suizid, jedenfalls was das Budget angeht.
  2. Auch Terroristen haben erstaunlich oft einen Hintergrund als Kleinkriminelle. Der auf Abwege geratene hochintelligente Student dürfte seltener sein, als man glaubt und fungiert dann eher als Hetzer und Antreiber als selber zu machen. Damit gehen die nicht vor wie ein trainierter und rationaler Schütze es tun würde, der bei einem Einpersonengewehr Vollauto vermutlich selten verwenden würde außer in verzweifelten Abwehrsituationen. Bei den üblichen Kriminellen mit Feuerwaffen ist das noch extremer. Die sind meistens so stockdumm, daß der einzige Grund, warum nicht noch mehr passiert, ist, daß sie selbst aus nächster Nähe nicht treffen können. Eine Freundin von mir musste einmal eine amerikanische Straßenschießerei aus der Nähe mit ansehen. Drei Typen mit Kanonen, mehrere Magazine leeregemacht, am Anfang keine fünf Meter Entfernung, und ein Beintreffer sowie in diesem Fall glücklicherweise sonst nur Sachschaden. (Ein intelligenter Psychopath wird sich vielleicht dem Wertpapierbetrug oder dergleichen widmen, aber bei Betäubungsmittelverkauf auf der Straße mit Revierkämpfen ist der Verdienst so niedrig und das Risiko so groß, das ein rational agierender Mensch sich eher einen Job als Hilfsreinigungskraft im Schnellrestaurant suchen wird, bei Raub und dergleichen ebenso.) Wenn Kriminelle leichter an Vollauto kämen, dann hätte das wohl zwei einander teilweise aufhebende Effekte. Einerseits würden sie noch mehr verfehlen und hätten schneller leer. Andererseits wäre mehr Munition in alle Richtungen gepustet, die dann doch jemanden treffen kann, bis irgendein Ereignis außer verbrauchter Munition dem Spuk ein Ende setzen kann. Insgesamt gäbe es vermutlich keine große Änderung. Langwaffen sind unter Kriminellen eh nicht sonderlich beliebt weil sie sich schlecht verdecken lassen.
  3. Wobei auch da es etwas seltsam ist. Mit rationaler Risikobewertung sollte jemand einerseits das Risiko, bei etwas Verbotenem erwischt zu werden, minimieren wollen, und andererseits auch wünschen, die aus welchen Gründen auch immer gewünschte Waffe auch tatsächlich zu beherrschen. Da könnte man ja genausogut die Termine einfach absolvieren.
  4. In der Tat seltsam. Für die Leute, bei denen man das mit der gesparten Zeit erklären könnte, lohnt das Risiko offensichtlich nicht. Es kann natürlich sein, daß bei einer gewissen halbseidenen Klientel Risikofreude mit einer Art Servicementalität kombiniert ist und Vorschriften aus Prinzip auch dann nicht eingehalten werden, wenn das eigentlich kein Problem wäre.
  5. Zumindest insofern tun sie das, als daß ähnlich große Probleme mit verschiedenen Gruppen auch ähnlich behandelt werden müssen. Der Gleichbehandlungsgrundsatz gilt auch für D****n. Man könnte sich z.B. einmal fragen, ob eine ähnliche Überrepräsentation bei Gewaltdelikten wie bei den Reichsbürgern nicht z.B. auch bei Mitbürgern muslimischen Glaubens, oder jedenfalls solchen aus bestimmten Ländern, existieren mag. Sollte das so sein, dann müsste man denen ja eigentlich auch waffenrechtliche Erlaubnisse widerrufen und gleich zur Vorsicht mal das SEK schicken, das dann auch vor dem Zimmer der gerade unverschleierten Frau keinen Halt machen wird. Dem steht natürlich der Grundsatz der Religionsfreiheit entgegen, aber der ist nicht unüberwindlich. Die Reichsbürger haben auch den besonderen Schutz politischer Ansichten für sich im Grundgesetz, und der gilt auch für total beknackte politische Ansichten, genauso wie die Religionsfreiheit auch für total beknackte Religionen gilt. Da müsste dann wer A sagt eigentlich auch B sagen. Ich würde beides für falsch halten weil für mein bescheidenes Erachten aus staatlichen Glaubensüberprüfungen noch selten etwas Gutes entstanden ist, aber wenn schon denn schon. Im Übrigen ist die Zugehörigkeit zum männlichen Geschlecht vermutlich (und leider, aber ist halt so) wesentlich mehr mit Gewaltdelikten korreliert als die meisten abstrusen politischen oder religiösen Ansichten. Da könnte man doch glatt auf die Idee kommen, waffenrechtliche Erlaubnisse für Männer zu widerrufen. Warum eigentlich nicht? Frauen mit Knarren mögen irgendwie noch im Sinne der Emanzipation statthaft sein. Bei Befolgung dieses Vorschlags würde vermutlich auch die Anzahl mit legal besessenen Schußwaffen begangener Gewaltdelikte von vernachlässigbar auf Null sinken.
  6. China oder nicht. Viele von uns haben sicher die Waffenschränke im Keller, und weil viele Waffenleute auch sonst praktisch begabt sind, steht bei vielen im gleichen Keller Werkzeug herum, mit dem man jeden Schrank unter 500 kg relativ flott aufbekommt, jedenfalls wenn einen entweder Krach oder Feuergefahr nicht interessieren. Für mich ist der Schrank ein Schutz gegen Kinder, Idioten, Jähzornige, und Gelegenheitseinbrecher. Wenn einer an meine Waffen kommt und damit zu Schaden kommt, dann kann er nicht sagen, die seien so verführerisch herumgelegen, sondern er hat entweder erhebliche Intelligenz oder rohe Gewalt aufgewendet. Wer vom Gesetzgeber eine Zertifizierung vorgeschrieben bekommt muß die natürlich auch einhalten. Aber solange Leute Banktresore aufbekommen halte ich einen wirksamen Schutz gegen jemanden, der wirklich rein will, durch einen relativ leichten Metallschrank für illusorisch.
  7. Ich glaube mit dem Kerker der Leibeigenschaft war das eher die Pike und dergleichen. Damit konnten ein paar Schweizer Bauernjungs auf einmal hochgerüstete Ritter mit technisch und vom Können her extrem anspruchsvoller Ausrüstung vom Gaul holen. Im Prinzip die gleiche Dynamik wie der amerikanische Bauer, der mit seinem gezogenen Jagdgewehr britische Liniensoldaten abschießt, die jahrelang in mühevoller Arbeit den Lade- und Feuerdrill in der engen Linie geübt haben. Wohin die Zukunft geht wird man sehen. Noch kann der einzelne Mann, der mit seinem Gewehr umzugehen weiß, durchaus etwas ausrichten. Falls das Schlachtfeld der Zukunft z.B. von Drohnenschwärmen kontrolliert werden kann, die weniger durch ihre einzelnen Fähigkeiten als durch die Vernetzung als Schwarm ihre Wirkung bekommen, dann mag das auch politische Implikationen haben. Nicht sofort, natürlich, so wie auch Pike und Pulver nicht sofort die entsprechende Wirkung gezeigt haben.
  8. Beliebter als bunt ist weiß und hell. Das nennt sich Dragon's Breath und sollte für den gewünschten Effekt reichen. Aber Vorsicht: Damit zünden regelmäßig Leute versehentlich die Böschung der Sicherheitswälle auf Schießständen an.
  9. Den Zusammenhang dieser Figuren kann ich nicht so ganz erkennen. Sarrazin hat ein Buch veröffentlicht, das etwas unsystematisch allerlei Fakten zusammenträgt, die dann angeblich für sich sprechen, zusammen mit ein paar tatsächlich total verunglückten aber eigentlich irrelevanten Formulierungen. (Es gibt z.B. wohl genetische Belege, daß die Cohen vermutlich tatsächlich von der entsprechenden Gruppe des alten Testaments abstammen, auch genetische Merkmale, die sich z.B. bei aschkenasischen Juden gehäuft finden--leider auch Tay-Sachs--, aber bestimmt kein einzelnes "jüdisches Gen".) Dafür wurde er von der Bundeskanzlerin öffentlich verrissen und ist dadurch vermutlich für einen Sozi ganz schön reich geworden, mit einem Buch das sich ohne diese Aufmerksamkeit vermutlich in Zahlen verkauft hätte wie andere Sammlungen von Statistiken auch, also gar nicht. Trump versteht sich auf die Vermarktung des eigenen Namens und als Insult Comedian. Das ist etwas anderes als die klassische Schmutzkampagne, insofern z.B. der Satz "What a nasty woman" eine gefühlsmäßige Beurteilung, die viele Leute teilen, unter Verletzung aller üblichen Höflichkeitsregeln zum Ausdruck bringt, aber keine glaubhafte unwahre oder auch wahre Tatsachenbehauptung enthält. Es ist also die zelebrierte Beleidigung, nicht die Verleumdung. Verleumderische Behauptungen hat eher die Gegenseite probiert, aber bekanntermaßen ohne Erfolg. Trump wurde ja gewählt. So oder so: Gerade wer von sich und seinen Mitmenschen behauptet, daß man ihm und den anderen mit tödlichen Waffen vertrauen kann und die nur zu guten Zwecken verwendet werden, sollte über Kindergartenniveau hinaus sein. Da hat die Gegenseite insofern einen Vorteil, als daß die durch das eigene Verhalten untermauerte Behauptung, wir gehörten alle in den Kindergarten, natürlich mit der Forderung nach Bevormundung zusammenpasst. Da kann man sich dann jahrelang an der nicht gerade neuen Erkenntnis ergötzen, daß sich Sport auf Mord reimt. (Ausgespart bleibt dabei natürlich dann die wichtige Frage, wer denn dann charakterlich zum Kindergartenbetreuer geeignet ist.) Im Übrigen scheint mir der zelebrierte Verfall der politischen Kultur und der Umgangsformen einfach keine Entwicklung zu sein, an der ich mich beteiligen möchte.
  10. Das entspricht nicht Jesus eigener Aussage, denn im nächsten Vers erklärt er, warum die materiellen Waffen zu beschaffen seien: "Denn ich sage euch: Es muß noch das auch vollendet werden an mir, was geschrieben steht: 'Er ist unter die Übeltäter gerechnet.' Denn was von mir geschrieben ist, das hat ein Ende." Ich bin jetzt kein Experte in Bibelexegese, aber das liest sich so, als daß die Prophezeiung, daß der Messias als Krimineller verhaftet würde erfüllt werden sollte. Nachdem das zuständige Gericht sonst nichts finden würde weil es Pilatus zu blöd war, sich in innerjüdische Streitigkeiten einzumischen, musste halt eine andere Straftat her, aber das musste auch wieder eine opferlose und eigentlich nicht schlimme sein, denn ein Raubüberfall oder dergleichen hätte ja schlecht gepasst. Ob man es jetzt als Erfüllung der Prophezeiung sieht oder einfach so, daß Jesus der Provokation willen alles gemacht hat, was über den Messias prophezeit war, wie den Einzug auf dem Esel, er hat jedenfalls alles so gemacht wie es der Prophezeiung entsprochen hat. Mit dieser direkten Interpretation von seinen eigenen Worten ließe sich aus dieser kein besonderer Gehalt für oder gegen Waffenbesitz ableiten. Allerdings gibt es auch zu denken, daß als Simon Petrus dem Malchus das Ohr abhaut, Jesus ihm das Ohr einfach wieder anwundert, aber keine Standpauke über bewaffneten Widerstand hält. Wenn die Kreuzigung von Gott zur Erlösung der Menschen geplant war, dann ist Notwehr dagegen natürlich nicht angemessen und ein Verständnisfehler--aus dem gleichen Grund, warum es ein Fehler ist, dieses Heilsgeschehen "den Juden" (was natürlich auch Jesus, die Jünger, und die meisten frühen Christen waren) als Verbrechen anzulasten. Eine Aussage dazu, unter welchen Bedingungen bewaffnete Gewalt im normalen Geschehen erlaubt ist, kann man daraus nicht entnehmen. Allerdings sagt Jesus dem Jünger nach der Erklärung, daß es kommen muß wie es kommen wird, auch bloß, daß er sein Schwert wieder einstecken soll, nicht, daß er es wegwerfen oder zu Pflugscharen umschmieden lassen soll. Auch daraus lässt sich keine besondere Aussage zu den Grenzen der Notwehr erkennen. Was man der jüdischen Tradition und dem Christentum wohl entnehmen kann, ist ein allgemeiner Respekt vor dem Leben, der so in der Antike wohl ziemlich einmalig war, insbesondere mit dem Verbot des Selbstmords. Daraus abzuleiten, daß die Benutzung geeigneter Instrumente, sich eines Angriffs zu erwehren wenn friedliche Methoden nicht helfen, erlaubt sei, und daß insbesondere bewaffnete Hilfe für wehrlose dritte Opfer erlaubt und geboten sein kann, ist jedenfalls plausibel und entspricht langer theologischer Tradition. Es gibt natürlich auch Elemente wie insbesondere die Bergpredigt, aber die kann offensichtlich zumindest nicht als Aufforderung gemeint sein, friedlichen Dritten ihre Waffen mit Gewalt wegzunehmen, sondern nur, selber in sich zu gehen und z.B. zu fragen, ob in einem Fall Gewalt wirklich angemessen ist, oder ob es nicht besser sein könnte, etwas auf sich beruhen zu lassen und sich auf seine eigenen Fehler zu konzentrieren. Das ist in der Tat kein schlechter Gedanke, aber ein Entwurf für ein Waffengesetz ist es beim besten Willen nicht.
  11. Ich bin Württemberger und kein Preuße. Das einzige Mal, daß wir Absolutismus hatten, war nachdem Napoleon uns überrannt hat und dann natürlich--mit Totalitarismus statt Absolutismus--gewisse zwölf Jahre deutscher Geschichte im zwanzigsten Jahrhundert.
  12. Wenn man das als politische Kultur etabliert, dann weht die Fahne halt in die Richtung, die am besten mit Schmutz werfen kann. Das scheint mir keine sehr zuverlässige Basis für eine stabile politische Gemeinschaft zu sein. Selbst wenn alle Mitglieder des Grafe-Bundes wegen sexueller Vergehen an Kindern eingebuchtet würden, dann wüsste immer noch praktisch niemand in Deutschland, warum der freie Bürger ein Recht auf Waffenbesitz hat.
  13. Gegen die Veröffentlichung kontroverser Standpunkte ist ja nichts zu sagen. Die FAZ hat z.B. auch mehrmals Einlassung Ernst Noltes abgedruckt die zum Teil geistreich waren, zum Teil unmöglich, und jedenfalls für die Linksliberalen ein rotes Tuch. Was allerdings damals üblich war und auch passiert ist war, daß auch Vertreter der entgegengesetzten Ansicht Raum bekommen haben. Das ist ja journalistisch gesehen auch im Interesse des Herausgebers, denn mit einer echten Debatte mit Rede und Widerrede kann man mehr einigermaßen interessante Seiten füllen als mit der reinen einseitigen Polemik. Allerdings müssen wir uns da auch ein wenig selber an die Nase fassen: Nehmen wir einmal an, die FAZ wollte vielleicht sogar einer Gegenposition gleichen Raum bieten. An welche Organisation sollten sie sich denn in Deutschland wenden, die überhaupt für Waffen als Bürgerrecht und den bewaffneten Bürger als ein hohes soziales Gut eintritt? Ohne Sprachbarrieren zu überschreiten fiele mir da am ehesten noch ein, sich an unsere helvetisch-konföderierten Freunde zu wenden, und Pro Tell zu fragen. Firearms United ist ein guter Start, aber (noch?) eben keine Organisation wo man mal eben die Pressestelle anrufen und nach einem geeigneten Autoren fragen könnte. Diese Gegenposition des bewaffneten Bürgers als positivem sozialem Gut braucht es eben, um überhaupt eine interessante Debatte führen zu können. Die Position gewissen Schützenverbände, die man mit "Bitte lasst uns unseren Spaß. Wir sind ja auch dafür, die Waffen X, Y, und Z zu verbieten." umschreiben könnte, gibt keine interessante Debatte, weil sie lediglich eine Bitte enthält, aber keinerlei erkennbaren Standpunkt. Daß Jäger keine Kaschis "brauchen" (wohl aber irgendeine Waffe mit vergleichbar destruktiver Wirkung, will man nicht auf gottlob verbotene Arten von früher gebräuchlichen Fallen und dergleichen zurückfallen) stimmt ja soweit. Da kann man höchstens noch anführen, daß mit Kaschis genausowenig passiert wie mit Mauser-Derivaten, die im Übrigen bekanntermaßen ja die verbreitetste Waffe des Angreifers bei einem der verbrecherischsten Kriege der europäischen Geschichte waren. Aber wer mit dem Herrn Grafe sinnvoll debattieren will, der muß ihn fragen, womit genau er denn ob des Umstands, daß praktisch alle Morde mit Feuerwaffen in der europäischen Geschichte staatlich organisiert waren, eine Monopolisierung dieser Waffen in den Händen staatlicher Organe rechtfertigen will. Darauf hat er schon deshalb keine Antwort, weil diese eigentlich sehr logische Frage gar keinem mehr zu stellen einfällt. Nicht der Jäger braucht die Kaschi, sondern der freie Bürger.
  14. In der Tat. Und die zugehörigen Regeln kann man dann altersgerecht Stück für Stück vermitteln. Wenn das Kind z.B. zu klein ist, bei einer Waffe den Verschluß betätigen zu können, dann kann man immerhin die Regel, niemals damit auf eine Person zu zeigen, schon beim ersten Kontakt beibringen. Dann kommt wenn die physischen und psychischen Grundlagen dafür da sind, das Herstellen von Sicherheit und (in einem vernünftigen Land) die ersten Versuche auf dem Stand. Klar ist natürlich auch, daß man mit Anwesenheit von Kindern die Sicherheitsregeln nicht nur selber befolgt, sondern sie ostentativ befolgt, so ähnlich wie in der Fahrprüfung. Kinder lernen Gewohnheiten und Selbstverständlichkeiten vom Abschauen. Neulich hat auf dem Stand ein Vater mit einem Grundschüler ein BAR geschossen, aufgelegt natürlich. Das sah zwar lustig aus, aber erstens wäre der Kleine schon körperlich kaum in der Lage gewesen, das Ding in eine unsichere Richtung zu manövrieren, zweitens hat er es immer korrekt mit Flagge drin und Magazin draußen übergeben, und drittens hat er auch getroffen und konnte mit dem Rückstoß umgehen (was durch das Gewicht der Waffe erleichtert wird obwohl die Patrone eher groß und laut ist). Wer so aufwächst und schon mit dem Lernen des ABCs auch die vier Regeln verinnerlicht macht keine Probleme.
  15. Da gibt es beim Abwählen noch andere Tätigkeitsfelder als den Bundestag. Wer solche Aussagen finanziell unterstützt kann im Grunde auch gleich der Linkspartei spenden. Also Verband wechseln oder sich im Verband engagieren. Immerhin, die NRA, die ja nebst anderem auch Aufgaben ähnlich des DSB erfüllt, hat noch bis in die Sechzigerjahre ähnliches Zeugs vom Stapel gelassen, bevor die Leute das Ruder herumgeworfen haben.
  16. Na ja, also wenn Verurteilungen wegen Gewaltdelikten, und wenn man mit unter 60 TS wegkommt, nicht reichen, der Verdacht auf unerwünschte Gedanken aber schon, dann ist etwas recht seltsam und nicht besonders liberal.
  17. Darüber sind wir uns doch alle einig. Aber lediglich der Antrag auf einen eben vom Gesetz vorgesehenen und geschaffenen gelben Zettel ist ja gerade kein Verstoß gegen die StVO oder das WaffG. Also könnten wir uns doch einig sein, daß es keinerlei Grund gibt, jemanden, der pingelig das Tempolimit einhält und alle seine Kanonen korrekt beantragt und registriert, zu belästigen.
  18. Es geht hier doch gar nicht um Reichsbürger laut eigener Darstellung, sondern um vollkommen unbefleckte Leute, die lediglich verdächtigt werden, sich als Reichsbürger zu fühlen. Einen Nachweis des innersten Gefühlslebens ist in einem freien Staat niemand schuldig. Mag einer, vielleicht zum Teil auf Grund einer genetisch angelegten Geistesschwäche, wirklich glauben, die Bundesrepublik Deutschland sei kein legitimer Staat und ein von einem Volltrottel ausgerufenes Deutsches Reich sei es. Solange er weder in seinen Worten noch in seinen Taten die Bundesrepublik angreift oder Pflichten verletzt hat er sich in einem liberalen Staat für seine inneren Gedanken nicht zu verantworten.
  19. Das ist es dann doch nicht. Die Zuschreibung der Weltanschauung durch Geburt ist insofern auf den Stufen der Bosheit noch böser, als daß sie selbst durch vollkommen gegensätzliches Verhalten nicht zu überwinden ist. Als Beispiel dafür mag die anfangs von den Konservativen durchgesetzte Verschonung jüdischer Weltkriegsveteranen dienen. Einem antisemitischen Konservativen war der erfolgreiche Einsatz des eigenen Lebens gegen den Feind für das deutsche Vaterland genug, um zu sagen, daß jedenfalls dieser bestimmte Jude OK ist. Für einen Nazi dagegen war das total irrelevant. Das ist dann doch noch eine wichtige Unterscheidung. Z.B. konnte man in faschistischen Diktaturen nach Art Mussolinis oder Francos wegen früherer sozialistischer Betätigung ermordet werden, aber die Ausmordung ausschließlich auf Grund der Abstammung, trotz unstrittiger patriotischer Verdienste unter größtem persönlichem Einsatz, unter den Nazis war dann doch noch eine weitere Stufe der moralischen Verkommenheit.
  20. Der Vergleich mit den Juden ist zumindest insofern unpassend, weil Jude-sein nach dem Verständnis der Nazi nicht vom Glauben abhing sondern von der Geburt. Eine Art Gewissensprüfung, ob man heimlich dem jüdischen Glauben anhänge, war für die Nazis daher vollkommen unlogisch. Eher treffend wäre der Vergleich mit allerlei damals ebenfalls wegen spinnerter Ansichten verfolgten Gruppen, sagen wir gewisse christliche Sekten. Es gibt dabei zumindest eine Ähnlichkeit: Traditionell reicht es in der Bundesrepublik und in liberalen oder sogar autoritären Staaten, sich an die Gesetze zu halten und vielleicht noch die Klappe zu halten. Die Gedanken, insbesondere die, die man nie äußert, sind dagegen frei. Der totalitäre Staat verfolgt dagegen schon den Verdacht, daß jemand nicht mit ganzem Herzen dabei sein könnte. Wenn jemand sich noch nie als Reichsbürger geäußert hat, noch nie wegen einer Straftat aufgefallen ist, und sich dann wegen der vollkommen legalen und harmlosen, schlimmstenfalls sinnlosen, Beantragung eines Dokuments verantworten muß, dann ist da tatsächlich eine Grenze überschritten.
  21. Die haben gemeinhin Randfeuerzündung...
  22. Bei denen lag's aber nicht an der EU.
  23. Sicher, aber die vielen Vorteile eines bewaffneten Volkes, die zu einem guten Teil mehr moralischer Natur sind als im konkreten Schutz, bekommt man auf diese Weise natürlich nicht. Im Gegenteil bestätigt das die sowieso schon auch bei den WBK-Inhabern weitverbreitete Kultur des Wegschauens, Klappehaltens, und Hoffens, daß einem selber nichts passiert, im schlimmsten Fall noch des Tratschens und Grinsens wenn's den Nachbarn trifft. Wenn sich schon die überwiegende Mehrheit der legalen Waffenbesitzer kaum in die entsprechende Richtung engagiert, dann werden das diejenigen, die tatsächlich etwas zu verbergen haben, noch viel weniger tun.
  24. Na ja, unerwartete Dokumentationserfordernisse kommen schon manchmal. Aus irgendeinem Grunde wollte das Konsulat beim meiner letzten Reisepaßverlängerung allerlei Dokumente nach denen sie vorher noch nie gefragt haben. Es ist von daher zumindest nicht unplausibel, daß jemand einfach zur Vorsicht und um mögliche Verzögerungen bei irgendwelchen späteren Verwaltungsvorgängen halt nicht bloß eine Geburtsurkunde und ein Grundschulzeugnis sondern auch einen gelben Zettel auf Vorrat haben will. Die Wahrscheinlichkeit, daß er den braucht, ist wohl minimal, aber der Gedankengang ist auch nicht auf Klapse-Niveau.
  25. Ist die Zeit ohne Dienstgeschäfte, weil der Verdacht ja unbegründet war, bezahlt? Da könnte man glatt an eine einfache Möglichkeit denken, als Beamter einen bezahlten Sonderurlaub zu bekommen wenn einem die anschließende hochnotpeinliche Gewissensprüfung nicht zu blöd ist...
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