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Proud NRA Member

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  1. Ja, es ist in der Tat beeindruckend und beängstigend, sich auszumalen, wie es im Kopf von jemandem zugehen muß, der glaubt, sein Nachbar würde ihn ermorden wollen, wenn er nur eine Schußwaffe hätte. Wenn dann noch das Leben die Einsicht aufdrängt, daß dazu gar keine Schußwaffe erforderlich ist, dann kommt er ja nie wieder zur Ruhe.
  2. Bei 600,000 Engagierten auch, würden die ihren Ar*** hochkriegen anstatt sich davor zu fürchten, dann dürfte der Nachbar, der einen schon mit seinem Maschendrahtzaun aufregt, ja auch. Politik wurde schon immer von Minderheiten gemacht und wird immer von ihnen gemacht werden, auch in der tollsten Demokratie, weil die meisten Leute sich mehr für Dinge wie RTL II interessieren.
  3. Die Polizisten, die ich kenne, sind natürlich eine nicht repräsentative Auswahl, weil ich sie vom Schießen kenne, aber die haben eigentlich gar keine Angst vor den anderen. Allerdings erzählen die je nachdem wo sie Dienst tun bei der Arbeit auch nicht unbedingt von ihrem Hobby sondern grinsen sich bloß einen ab, wenn sie beim minimalen dienstlich Training im Vergleich zu den anderen treffen wie der Wilhelm Tell. Mit den Dienstherren ist das hier in Amerika im Wesentlichen eine Verteilung zwischen Stadt und Land. Die ländlichen Polizeien freuen sich wenn ihre Polizisten in der Freizeit Spaß haben und im unwahrscheinlichen Fall, daß es einmal nötig würde, mit einem AR oder der Pistole etwas treffen könnten. Die städtischen Polizeien finden Schußwaffen außer Dienst ganz furchtbar böse, kaufen sich aber gleichzeitig allerlei Kram, bei dem man meinen könnte, sie würden nach Falludscha verlegt. Die einzelnen Beamten sind öfters als nicht aber entspannt drauf.
  4. Wenn man den Schätzungen über den Waffenumlauf in Deutschland auch nur entfernt trauen kann, dann ignorieren sie es bereits quer durch alle Bevölkerungsschichten, und zwar ohne daß das zu irgendwelchem direkten Ärger führt. Sie halten aber die Klappe, hoffen, daß sie nicht erwischt werden, und grinsen schlimmstenfalls noch breit wenn es den Nachbarn erwischt. Das ist aber eine pathologische Waffenkultur, die mit dem Ideal des bewaffneten und offen redenden freien Bürgers nichts zu tun hat. Sowohl der "LWB", der sich an seinem Privileg erfreut und den Bürgerkrieg prophezeit wenn sich der Nachbar einfach eine kaufen dürfte, als auch der WBK-Schwarz Inhaber, der sich einen grinst wenn sein Bekannter wegen unerlaubtem Besitz hochgenommen wird, als auch der Politruk mit Schein oder Ersatzbescheinigung, der gegen den Waffenbesitz hetzt, sie haben alle eine vollkommen asoziale und gleichzeitig eigenschädliche Auffassung zum Waffenbesitz: Ich soll eine haben und die anderen sollen möglichst keine haben. Das führt dann natürlich dazu, daß tendentiell immer weniger Leute eine haben, außer daß die Mächtigsten natürlich ihre niemals abgeben brauchen oder werden. Das Recht auf Waffen ist aber wie das Recht auf politische Rede in seinem Kern zwar ein individuelles Recht, das aber nur kollektiv sinnvoll ausgeübt werden kann. Nur ein ganz besonders brutaler Staat bestraft politische Selbstgespräche--die "Gefahr" ist wenn die Bürger zusammenkommen, im Idealfall auf dem Marktplatz zur Landgemeinde oder dergleichen, zur Not aber auch auf Facebook, und ihre Probleme diskutieren. Genauso kommt die Wirkung des Waffenbesitzes gegen übliche Gewaltkriminalität und erst recht gegen staatlich organisiertes Schwerstverbrechen nicht davon, daß bloß ich eine Kanone habe. Meine Chancen als einzelner gegen einen Angriff auch bloß in Gruppenstärke sind in der Tat sehr bescheiden (auch wenn man die Wirksamkeit eines entschlossenen Verteidigers, der weiß was er tut und nicht mit seinem Überleben rechnet, nicht unterschätzen sollte). Die Wirkung kommt daher, daß nicht bloß ich eine Waffe habe und damit umgehen kann, sondern möglichst viele meiner Nachbarn auch. Unterstellt wird dabei natürlich, daß wir einen gewissen Zivilisationsgrad haben und eben die Dinge diskutieren und beschließen anstatt sie ohne Not auszuschießen. Aber für meinen Teil vertraue ich lieber auf den Zivilisationsgrad der Gesamtbevölkerung (auch wenn natürlich der Durchschnitts-IQ halt 100 beträgt) als auf den Zivilisationsgrad irgendeine Organisation mit Gedanken- und/oder Waffenmonopol, und die Geschichte gibt mir dafür, glaube ich, gute Gründe.
  5. Sie haben vor allem auch pervertierte Anreize. Das hätte sich ein übles Genie einfallen lassen können, auch wenn in der Praxis Dummheit immer wesentlich wahrscheinlicher ist als geplante Verschwörung. Der Gesetzgeber hat die Vereine und Verbände als Zugangshürden zum Waffenbesitz installiert. Es gefällt sich ja auch der eine oder andere kleine Vereinsfürst nach dem, was man hier so liest, wunderbar in der Machtposition, zu entscheiden, was er "befürworten" will und was nicht. Was glaubst Du denn, was über kurz oder lang mit den Mitgliederzahlen in den Vereinen und Verbänden los wäre, wenn man nur noch für überregionale Wettbewerbe eine Mitgliedschaft bräuchte? USPSA z.B. hat bei 300 Millionen Amerikanern so rund 50000 Mitglieder, und das ist einer der größten schießsportlichen Verbände bei den Amis. Die NRA hat natürlich mehr, aber die meisten Leute sind da nicht Mitglied um die DSB-ähnlichen älteren Disziplinen zu schießen, sondern als politische Interessenvertretung. Sie hat also eine Zwitterrolle aus Lobby und Sportverband und noch vielem mehr (z.B. Sicherheitskurse für alles von Heimschutz bis Jungjäger) gefunden.
  6. Ich denke, du meinst eher ein Milliwatt...
  7. Also wenn sich das so verhält, daß unter den Deutschen, insbesondere die derzeitigen Sportschützen und Jäger, ein hinreichender Anteil Gewaltkrimineller ist, daß es besser ist, einem staatlichen Waffenmonopol zu vertrauen als dem Bürger, dann hat der Herr Grafe natürlich recht. Es ist wohl auch klar, daß Hobby ein weniger hohes Rechtsgut ist als Schutz des Lebens. Wenn also nach Deiner Ansicht Waffen zum Schutz des Lebens nicht gehen sollen, dann wäre es doch an der Zeit darüber nachzudenken, daß man sicher auch mit Laserpistolen sehr anspruchsvolle Sportarten konstruieren kann. Bloß eins frage ich mich: Wenn es "von diesen D****n" wirklich so viele gibt, wieso haben wir praktisch null Probleme mit denen, und wieso hat jeder mit Deutschland entfernt vergleichbare Staat, der Schutz des Lebens als Bedürfnis anerkennt, auch null Probleme mit seinen Scheininhabern, egal wie einfach es ist, den Schein zu bekommen?
  8. Oder jedenfalls ehrlich dafür zu werben: "Bringt prinzipbedingt absolut nichts. Wenn es Euch um Sicherheit geht ist ein handelsübliches Vorhangschloß im Verschluß wohl noch besser. Aber wenn ihr wegen der idiotischen Rechtslage müsst, dann können wir Euch helfen."
  9. Es ist das halt eine Startupsituation: Bedarf ist offensichtlich da, aber der Platzhirsch hat sich noch nicht etabliert. Also versuchen sich halt einige daran, sich als den solchen zu etablieren. Da ist doch, solange das parallele Arbeit und nicht gegenseitige Zerfleischung gibt, auch nichts dagegen zu sagen. Besser als das ganze Gerede, man könne doch eh nichts machen und keiner in Deutschland wolle Waffen haben, ist es allemal.
  10. Aber nicht in bezug auf das Waffenrecht sondern in bezug auf die verschärfte Strafandrohung der schweren räuberischen Erpressung. Das ist seit dem Labello-Fall (Lippenstift in den Rücken gehalten und behauptet, es handle sich um eine Schußwaffe) eine klassische Frage bei diesem Straftatbestand. Man muß sich halt überlegen, ob die Strafverschärfung sich auf die objektive Gefährlichkeit bezieht oder auf die größere Einschüchterung des Opfers, was ja beides schutzwürdige Rechtsgüter sind. Am Begriff der "Scheinwaffe" als kurze Zusammenfassung dieses Sachverhalts ist eigentlich auch nichts auszusetzen.
  11. Nein, sie haben sich selbst untergraben. 1972 waren die Jäger (in Form ihrer Verbände) ja eine treibende Kraft des Ganzen. Wer für sich selber eine Erlaubnis will und für andere Leute Verbote, der braucht sich nicht zu wundern, wenn seine Erlaubnis auch weg ist.
  12. Von Zeit zu Zeit tut er das, und zwar nicht nur bei Leuten, die immerhin sportlich beim Pieps sofort von Null auf Hundert kommen und in Rekordzeit Pappzombies abknallen, sondern auch bei Leuten, die bestenfalls einmal im Jahr auf den Stand gehen. Und wenn nicht ist in aller Regel nichts verloren, denn das läuft normal so ab, daß halt die verdeckte Waffe verdeckt bleibt, nichts gebracht hat, aber auch keinen Schaden angerichtet hat. Szenarien, daß legal tragende Waffenbesitzer wild auf Dritte schießen, ihnen vom Angreifer die Waffe weggenommen wird und dergleichen kommen eigentlich bloß in der Phantasie vor, sind in der Praxis aber sehr selten.
  13. Da hat sich halt der Gesetzgeber etwas blöd angestellt. Sachlich betrachtet ist natürlich Pfefferspray genausoviel oder -wenig eine Waffe wie eingedostes CS oder CN. Als friedlicher Mensch der keinen Konflikt sucht, auch nicht als Polizist zum Auflösen einer gewalttätigen Versammlung oder dergleichen eingesetzt wird, ist es ja offensichtlich gar nicht möglich zu sagen, ob man jetzt in eine Notlage mit einem tierischen oder einem menschlichen Angreifer kommen wird. Die Intention wird vielmehr sein, für den unwahrscheinlichen Fall, daß man von einem Menschen oder einem (Säuge)tier angegriffen wird, etwas dabei zu haben. Es ist natürlich auch richtig, Capsaicin als lange erprobtes Produkt und beliebtes Lebensmittel nicht in unsäglichen Tierversuchen zu testen. Der Markt hat halt mit der Etikettierung als Tierabwehrspray eine gute Lösung gefunden, und der Gesetzgeber hat es nicht für nötig befunden, die Gesetzeslage klar anzupassen, sinnvollerweise dadurch, daß man halt sagt, daß Pfefferspray bis zu einer gewissen Menge ohne weitere Einschränkungen herumgetragen werden darf. Eine Unterscheidung, daß synthetische Reizstoffe wie CS und CN ein PTB-Zeichen brauchen, Pfeffer aber nicht, könnte man schon damit rechtfertigen, daß auch sehr scharfe Chilisorten nicht nur als Lebensmittel frei verkäuflich sind sondern sogar immer beliebter werden. Bei entsprechenden körperlichen Schwächen kann natürlich auch Pfeffer zu schweren Verletzungen oder zum Tod führen, aber eher weniger als andere legal mitgeführte Lebensmittel wie z.B. eine Getränkeflasche.
  14. Die angegebenen 400 Meter sind ja nicht die Welt, und das Gewehr wäre wohl auch eher als designated marksman rifle (wie auch immer der Kerl im Deutschen heißt) gedacht, wo dann hoffentlich die Schießfertigkeit besser ist als beim durchschnittlichen Infanteristen.
  15. Bis auf die Beidhändigkeit aller Bedienelemente liest sich das irgendwie wie ein modernes AR 10. Bei dem können Sicherung, Ladehebel, und Magazinauswurf problemlos beidhändig gemacht werden (habe ich als Linkshänder so laufen) und der Verschlußknopf ist zwar für Rechtshänder gedacht aber, finde ich, jedenfalls mit langen Fingern für Linkshänder eigentlich praktischer angebracht. Persönlich wäre mir ob des nicht ganz unerheblichen Rückschlags, der begrenzten Magazinkapazität und der raschen Erwärmung allerdings ein Semiauto-Luxusabzug lieber als Vollauto mit bescheidenerem Abzug.
  16. Abgesehen vom Staatsfunk und ein paar unbedeutenden geschriebenen Veröffentlichungen ist sie sogar 100% demokratisch legitimiert, nämlich durch die Kaufentscheidungen der Bürger. Die Bürger kaufen sich stockdumme Blätter oder schauen stockdumme Fernsehsender mit der gleichen Freiwilligkeit wie sie ihr Kreuzchen bei "weiter so" machen. Es ist zum Glück ja nicht wie in der Zone wo freie Presse nur auf einer abgezweigten Spirit-Karbon-Maschine oder mit dem Kinderdruckerkasten möglich war und zu langjährigen Knastaufenthalten führen konnte. (Den Sonderfall der Holocaustleugner lassen wir mal außen vor--deren Strafverfolgung ist zwar meines Erachtens nicht gut, aber betrifft nur die Wiedergabe einer sehr eingegrenzten und dazu noch abwegigen Meinung.) Auch der Pressekodex ist rein freiwillig und führt schlimmstenfalls zu einer Rüge, die einem am Hintern vorbeigehen kann. Es gibt zwar ungute Ansätze, wie offensichtlich mehr zur Abschreckung als zur Ermittlung gedachte Hausdurchsuchungen wegen angeblich öffentlich begangener und bisweilen noch nicht einmal vorliegender Beleidigungsdelikte, aber im großen und ganzen funktioniert die Rede- und Pressefreiheit. Es können ja auch sowohl Zeitschriften mit den geistvollsten Artikeln wie auch recht- und linksradikale Hetzschriften unterster Stufe erscheinen. Was das Volk daraus macht ist seine Sache. Wenn unsere Freiheit flöten geht, dann jedenfalls nicht weil die Rote Armee im Lande steht und im Zweifel alle Bemühungen um mehr Freiheit zusammenschießen würde. Die Gestapo kommt auch nicht. Es liegt also an uns.
  17. Vielleicht, aber das ist bei jedem Gegenstand so. Mein Lieblingsbeispiel in Amerika ist, daß es in Montana exakt null Selbstmorde, Morde oder Unfälle mit U-Bahnen gibt, in New York aber viele davon. Das ist auch kein Wunder wenn im einen Staat viele U-Bahnen vorhanden sind und im anderen keine einzige. Es wird auch in Holland der flachen Landschaft und ausgeprägten Fahrradkultur wegen mehr Tote bei Fahrradunfällen geben als bei uns.
  18. Ausgehen kannst Du von viel, praktisch belegen eher weniger. Normalerweise sieht's eher so aus, daß statistisch kein Effekt sicher nachzuweisen ist, von der Richtung her es aber eher darauf hindeutet, daß man mit mehr legalen Waffen weniger Tote hat. Terroristische Angriffe sind zum Glück nicht in einer Häufigkeit vorhanden, daß man gesicherte statistische Aussagen treffen kann, und selbst "normale" Morde an rechtstreuen Bürgern nicht, alldieweil viele Morde sich innerhalb gewisser Milieus abspielen, die vorstrafenbedingt unter dem liberalsten Waffenrecht nicht tragen dürfen. Es gibt natürlich auch gemeinsame Ursachen, die keine direkte kausale Verbindung herstellen, z.B. daß Liberalisierungen im Waffenrecht oft das Resultat von politischen Veränderungen sind, bei denen sich auch die Handhabung von Strafjustiz und Ausländerrecht verändert, so daß es schwer ist, herauszufinden, welches davon jetzt die Ursache war. Das wäre auch in Deutschland nicht anders. Mein Wetteinsatz wäre auf keiner statistisch signifikanten Veränderung von irgendetwas. Eins aber ist sicher: Mit einem freiheitlichen Waffenrecht hat man mehr Freiheit als ohne.
  19. Die Rede in dem von mir zitierten Beitrag war von Unfällen. Unfälle mit Schußwaffen sind fast immer ein Resultat wenig überlegten Vorgehens. "Familiendramen" sind in Amerika auch nicht besonders häufig. Der Unterschied in der Mordrate liegt im Wesentlichen in Auseinandersetzungen zwischen, wie es so schön heißt, "urbaner Jugend" (musikalisch ausgedrückt: 50 Cent statt Bach). Eine derartige soziale Schicht importiert Deutschland ja gerade aus freien Stücken. Wo nächstes Jahr regierungsamtlich eine Million Menschen ermordet werden weiß ich nicht. Wenn man das im Voraus wüsste, dann würde es vermutlich und hoffentlich jemand verhindern. 1930 hätten viele Menschen aus guten Gründen gesagt, daß das in Deutschland unwahrscheinlicher sei als in irgend einem anderen Land der Welt. 1933 bis 1989 kam's dann leider anders.
  20. Du gibst praktischerweise keinen Zeitraum für Deine Zahl an, aber pro Jahr ist das Quatsch und deutlich unter tausend, bei mehr als dreifacher Bevölkerung wie in Deutschland (in manchen Fällen ist Suizid und Unfall nicht zu unterscheiden, deshalb sind die Zahlen nicht ganz klar). Andererseits haben wir in Deutschland in den letzten hundert Jahren Millionen von regierungsamtlich angeordneten Morden mit Schußwaffen, die letzten davon keine dreißig Jahre her. Wenn ich mich entscheiden müsste zwischen einer 1:1000-Wahrscheinlichkeit, daß wegen des Vertrauens der Bürger in den starken Staat nächstes Jahr eine Million Menschen ermordet würden, und einer Gewissheit, daß nächstes Jahr tausend dem Staat mißtrauende freie Menschen an ihrer eigenen Blödheit sterben, wäre für mich die Entscheidung klar.
  21. Also in Württemberg hatten es die Herzöge nie geschafft, die Landstände abzuschaffen und den Absolutismus einzuführen, trotz entsprechender architektonischer Symbolik, die man heute im Blühenden Barock bewundern kann. Einzige Ausnahme waren die Jahre unter Napoleon. Wir hatten auch bis 1918 immerhin noch ein verfassungsmäßiges Recht auf Waffenbesitz. Warum sich heute daran keiner erinnert und stattdessen sich der Bürgersinn darauf beschränkt, mit Topfschlagen gegen einen Bahnhof zu demonstrieren, ist eine andere Frage...
  22. Fraglich. Oft sind es auch Aktionen der politischen Klasse, die dem Gemeinwesen schaden. In der Wirtschaftswissenschaften ist das als agent/principal-Problem erforscht. Es ist natürlich auch kein Problem, das nur in Staaten exisitert--Vorstände als "Regierungen" von Unternehmen können auch versucht sein, sich an ihren Aktionären zu bereichern und so fort. Wenn die Leute nicht aber einer gewissen Zumutung an Steuerlast versuchen würden, sich dem zu entziehen, dann wäre die Steuersätze wohl jenseits der 90%. Also die Amis haben immerhin eine der ältesten kontinuierlichen Traditionen von rule of law (das Konzept ist älter als das deutsche Wort Rechtstaat, das Robert v. Mohl zur Beschreibung des amerikanischen Systems und seiner Anpassung an europäische Zustände verwendet hat).
  23. Die kreative Nutzung von Gesetzeslücken ist in einem Rechtstaat nicht strafbar und schon gar kein Verbrechen. Wenn Du das anders haben willst, dann gerade als Waffenbesitzer gute Nacht.
  24. An die Grenzen hat der dabei sicher nicht gedacht, und eine ganze Gesellschaft so abzuschirmen ist auch unmöglich. Allerdings würde schon der Versuch den Rechtstaat noch weiter erodieren als das ohnehin schon passiert. Was die Sinnhaftigkeit von waffenfreien Zonen angeht sollte man nicht vergessen, wie häufig sich Waffen in Hochsicherheitsgefängnissen finden. Das klassische deutsche Beispiel wäre natürlich Stammheim. Wenn es noch nicht mal gelingt, den gefürchtetsten Kriminellen Deutschlands in einem speziell für sie eingerichteten Hochsicherheitsgefängnis den Zugang zu Waffen zu versagen, dann ist alles dazu gesagt wie realistisch das draußen ist. Man betrachte nur einmal den Personalschlüssel zwischen Aufsehern und Gefangenen, den die damals hatten. Für die ganze Bevölkerung ist das offensichtlich unmöglich, aber schon der Versuch führt in die totalitäre Gesellschaft wo jeder gleichzeitig Gefängnisaufseher und Gefängnisinsasse ist.
  25. Was genau verstehst Du eigentlich unter Präzision auf 300 Meter? In allererster Annäherung, wenn wir einmal Geschoßpräzession und dergleichen außen vor lassen, schießt eine Kombination aus Schütze, Gewehr und Munition halt einen gewissen Winkel Streuung. Es wird also in erster Annäherung und bei außenballistisch vergleichbaren Geschossen ein Gewehr, das auf 100 Meter präzise schießt das auch auf 300 Meter tun und umgekehrt, eben mit grob dem dreifachen Streukreis auf 300 Meter wie auf 100. Mit steigender Distanz kommen dann noch Faktoren der Außenballistik dazu, wie Wind, Spindrift, Trägheitskräfte unter der Erdrotation usw., die mit dem Gewehr nichts zu tun haben. Als Faktor der Kombination aus Gewehr und Munition, die dafür sorgen könnte, daß es auf 100 Meter besser oder schlechter als auf 300 ist, gäbe es die Präzession des Geschosses und seine Stabilisierung--es gibt bei .223 wohl Kombinationen, die auf 100 Meter noch nicht optimal stabilisiert sind. Das hat dann aber weniger mit dem verwendeten Gewehrsystem zu tun. Der wichtigste Faktor, und bei einer pauschalen Feststellung, daß AR auf 300 Meter nichts träfen wenn man sie nicht "hochtunt" wohl der Wesentliche, ist aber immer noch der Steuermann.
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