Es ist eine Fehlannahme, dass jeder Gasdrucklader einen angebohrten Lauf hat
Rückstoßlader haben grundsätzlich ein bewegliches Rohr (Experimente mit beweglichen Gehäuse mal außen vor) und sind formschlüssig verriegelt.
Ein Rückstoßlader nutzt den Rückstoßimpuls des sozusagen abgeschleuderten Projektils sowie der nachströmenden Gase(Raketeneffekt). Dieser Impuls besteht aus p=Masse x Geschwindigkeit und wirkt entgegen der Bewegungsrichtung, also auf das Rohr.
Dieses bewegt sich zusammen mit dem Verschluss nach hinten, bis die formschlüssige Verriegelung aufgehoben wird. Das heißt, erst nachdem das Geschoss den Lauf verlassen hat, wird die Entriegelung eingeleitet.
Beim z.B. G3 ist das aber alles nicht gegeben.
Das Rohr ist fest, die Verriegelung erfolgt kraftschlüssig. Wobei 'Verriegelung' je nach Lehrmeinung auch nicht das richtige Wort ist. Jedenfalls ist es ein übersetzter (Winkelgetriebe) Masseverschluss.
Auf diesen wirkt sofort bei der Zündung der Gasdruck, und zwar über einen längeren Zeitraum. Die Patronenhülse wirkt hier als Gaskolben.
Gasdruck P=Kraft durch Fläche.
Der Verschlussrücklauf wird also auch sofort eingeleitet. Durch die sofortige Einleitung resultieren die uns wohlbekannten Entlastungsrillen sowie der übersetzte, zweiteilige Rollenverschluss.
Der Rückstoßimpuls ist für den Verschlussantrieb also überhaupt nicht von Belang, da dieser erst wirkt, nachdem schon längst alles eingeleitet wurde.
Die Waffe ist ein Rückdrucklader (vergleiche hier Englisch 'blowback', kein Ami/Engländer würde sagen, dass ein G3 'recoil operated' ist) und gehört somit, Lehrmeinung Dannecker, zur Gruppe der direkten Gasdrucklader, da der Gasdruck direkt beim Einwirken des Gasdrucks auf den Verschluss den Antrieb desselben bewirkt.