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IGNORED

Baumwoll-Gürtelschlaufen - wie "entstinken"?


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Geschrieben

Ich habe zwei alte US-Bajonette bekommen. Die vernieteten Gürtelschlaufen aus Baumwolle an den Scheiden stinken fürchterlich, modrig nach offenbar jahrzehntelanger Lagerung in irgendeinem Arsenal.

 

Habt Ihr Tipps, um die Dinger zu entstinken, ohne dabei die Scheiden zu beschädigen? Ohne entnieten wäre mir am liebsten.

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

Ins Tiefkühlfach des Kühlschranks legen. Ich würde es vorher wohl in einen Gefrierbeutel stecken (zur Not auch ein ähnlicher Beutel, z. B. ein unbenutzter Müllbeutel). 48 Std. sollten reichen, dann dürften die erstmal keimfrei sein.

 

Die Bajonett-Scheiden sind aus Metall, nehme ich an (mit Leder würde ich es vielleicht nicht machen, weiß nicht, wie das die Kälte verträgt). Wenn Du sie aus dem Gefrierfach nimmst, auf Kondenswasser achten, das sich dann wohl bildet und ggf. entfernen. In die Sonne legen bietet sich an, damit sie schnell trocknen.

Bearbeitet von mwe
Geschrieben (bearbeitet)

Die Logik hinter dem Einfrieren ist: "Die Wirkung beruht darauf dass beim Gefrieren sich Eiskristalle in den Zellen bilden, die die Zellwände durchlöchern und so beim Auftauen die Zellen zerstören, weil der Inhalt austritt." (s. google.de/search?q=warum+tötet+tiefkühlung+keime)

 

Wie soll das mit der Zeitung und dem Vakuumieren helfen? Warum gleich 14 Tage? Meinst Du, nach 2 Tagen bilden sich noch weitere Eiskristalle?

 

PS:

Andere Ergebnisse meiner Google-Suche sagen allerdings, dass Bakterien und Hefe nicht durch Tiefkühlung getötet werden (Beispiel). Es klappe erst bei größeren Lebewesen.

 

Die Baumwolle in Wasser mit Chlorbleiche einweichen, wäre die nächste Eskalationsstufe, die mir einfällt (z. B. Domestos Hygiene-Reiniger). Mischungsverhältnis habe ich nicht parat, steht vielleicht auf der Flasche.

Bearbeitet von mwe
Geschrieben (bearbeitet)

Ich versuche es zunächst mal minimalinvasiv mit Kaffee, dann Natron, dann TK, dann ggf. weitere chemische Eskalationsstufe.

 

edit: und danke für die Hinweise, natürlich.

Bearbeitet von lrn
Geschrieben

Schick Sie zu Rolf und du bist alle problem los und hast einen Freund mehr :drinks:

 

Gibt es hier auch Leute die den Geruch von Arsenal mögen? Weil ich find den geil! Paket kommt an, man macht es gerade mal 3cm weit auf und der erste Geruch kommt raus und ich weis direkt da ist was geiles drin 😁

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb mwe:

Wie soll das mit der Zeitung und dem Vakuumieren helfen? Warum gleich 14 Tage? Meinst Du, nach 2 Tagen bilden sich noch weitere Eiskristalle?

Du als google junkie wirst es erklären können.

 

Ich hab seit Jahren mit (Keller)Nachlässen aus Stoff, Papier und Leder zu tun.

Klappt seit Jahren, seit dem vakuumieren noch besser wie vorher, und nach 14 Tagen noch viel besser.

Und das nicht nur bei mir, geh mal in entsprechende Papier Foren und melde deine Zweifel, einer wird sich sicher die Mühe machen und es dir erklären.

 

Das warum interessiert mich in dem Fall Null, lediglich das Ergebniss zählt.

 

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 45 Minuten schrieb chapmen:

google junkie

 

Nenn mich bitte nicht so, denn ich stehe den Praktiken dieses Konzerns - Überwachung, Manipulation, Zensur - kritisch gegenüber. Ich würde lieber bezeichnet werden als "einer, der gerne forscht" (von mir aus sogar als "Forscher").

 

Danke schön aber für die Antwort, dass die Erkenntnis bei Dir auf mehrjähriger Erfahrung beruht. 👍

 

PS:

Im vorigen Beitrag hätte ich den Konzern vielleicht gar nicht nennen sollen. Mir ging es darum, eine Quelle anzugeben. Und meine Quelle war das Zitat, was besagte Suchmaschine auf meine Suchanfrage ganz oben ausgibt. Du hast mich aber daran erinnert, öfter mal auch andere Suchmaschinen zu nutzen. Dass ich mich nicht nur auf Hauptstrom-Quellen verlasse, könntest Du hier im Forum schon erkannt haben.

Bearbeitet von mwe
Geschrieben
vor 8 Stunden schrieb BergKrähe:

Gibt es hier auch Leute die den Geruch von Arsenal mögen? 

Ob es bei mir Arsenal ist, kann ich nicht sagen aber der Geruch in meinem Sammlerzimmer (Militaria Ende 19. Jh. bis 1945) riecht schon ziemlich eigen. Die meisten Uniformen riechen nicht sonderlich stark. Zeltbahnen und Ausrüstung hingegen schon. 

 

Aber ja, ich mag es. 

Geschrieben

Erinnert mich daran, als sich meine Holde eine Wolldecke fürs Sofa wünschte. Habe eine original arsenalgepflegte "Bundeseigentum" gekauft und auch eine sündhaft teure Alpakadecke. Zu Weihnacht wurde zuerst die Bundeseigentum ausgepackt. Entsetzen, Gestank, wie konntest du nur. Dann kam die Alpakadecke. Stank nach Kamel. Such is Nature. 

Geschrieben

Meine haben keinen Arsenalduft, den mag ich in gewissen Grenzen auch. Die stinken fürchterlich.

 

Liegen seit vorgestern in der Garage, in einem Müllsack zusammen mit einem Pfund altem Dallmayr Prodomo koffeinfrei. Heute gehe ich vielleicht mal probeschnüffeln.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb lrn:

in einem Müllsack zusammen mit einem Pfund altem Dallmayr Prodomo koffeinfrei

 

Paket noch vakumiert oder ausgekippt?

 

🤡

 

Im Ernst, ich hätte mit Natron (Handschuhe, Brille!) oder Backpulver und Wasser ein Gemisch gemacht, und damit den Stoff gewaschen.

(Klar, geht bei Papier so nicht)

 

Viel Erfolg,

Rolf

Geschrieben

Schmiere noch Cosmoline drauf.

Das Aroma von Cosmoline in Verbindung mit altem Textil ist geil!

Im Ernst: 

Gerüche kommen meist von Bakterien. Versuche Mal ein handelsübliches Desinfektionsmittel.

Bei meinen Trekkingsandalen hat es jedenfalls geholfen!

Geschrieben

Per PN wurde ich gebeten, doch über den Ausgang zu berichten - hätte ich natürlich ohnehin gemacht.

 

Kurzfassung: Versuch 1, Kaffeepulver, hat bereits geholfen.

 

Langfassung:

 

Als ich meiner Frau die Scheiden "frisch" aus dem Paket unter die Nase gehalten habe, hat sie angeekelt einen Satz rückwärts gemacht. Jetzt, nach Kaffebehandlung, bleibt sie stehen (Dislokationsdifferenz: ca. 45cm) und rümpft nur noch kaum merklich die Nase, hebt aber auch anerkennend eine Augenbraue (Dislokationsdifferenz ca. 1mm bzw. 3mm).

 

Was an Duft bleibt, ist eine Mischung aus jeweils leichtem Kaffee- und Arsenalgeruch, nunmehr also ehefrauen- und wohnungskompatibel.

 

Scheiben in einen Müllsack gepackt, Pfund alten Dallmayr Prodomo entkoffeiniert dazu, den keiner mehr trinken mag, durchgewalkt und ein paar Tage in der Garage liegen lassen. M.E. dürfte koffeiniert oder entkoffeiniert wohl keinen Unterschied machen. Wenn doch, der entkoffeinierte hat bereits gereicht.

Etwas aufwendig war es aber, den das Kaffeepulver wieder von und aus den Scheiden zu entfernen; ich mußte gewissenhaft und recht lang bürsten und Scheiden wie Baumwollstreifen danach noch mit der Blaspistole zu Leibe rücken. Vielleicht ist grob gemahlener Kaffee besser?

 

Sollte sich wieder Gestank entwickeln, werde ich als nächste Stufe die Dinger wie von Rolf vorgeschlagen mit Natronlösung behandeln.

 

Danke nochmal für alle Eure Tips und Hinweise.

  • 11 Monate später...
Geschrieben
Am 30.7.2022 um 15:59 schrieb Max Musculo:

Ob es bei mir Arsenal ist, kann ich nicht sagen aber der Geruch in meinem Sammlerzimmer (Militaria Ende 19. Jh. bis 1945) riecht schon ziemlich eigen. Die meisten Uniformen riechen nicht sonderlich stark. Zeltbahnen und Ausrüstung hingegen schon. 

 

Aber ja, ich mag es. 

 

 

Der geilste Geruch ever war ein arsenenalgepflegter K31, den ich erwarb.

 

Ein ebenfalls waffenaffiner Spezi war beim Auspacken dabei, der schwärmt noch heute davon.

 

Das war irgend ein unbekanntes, sehr aromatisches Pflegemittel.

 

Den Geruch erlebte ich leider nie wieder.

 

@All: danke für eure Tipps, ich bin wieder mal begeistert über die Schwarmintelligenz des Forums.

 

:hi:

Geschrieben
Am 30.7.2022 um 07:35 schrieb BergKrähe:

Schick Sie zu Rolf und du bist alle problem los und hast einen Freund mehr :drinks:

 

Gibt es hier auch Leute die den Geruch von Arsenal mögen? Weil ich find den geil! Paket kommt an, man macht es gerade mal 3cm weit auf und der erste Geruch kommt raus und ich weis direkt da ist was geiles drin 😁

dito

Habe für meinen M39 mal einen Riemen gekauft. Der lag originalverpackt 50 Jahre in einem polnischen Lager.

Einmalig, der Geruch beim öffnen.

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