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IGNORED

Schweißarbeiten an Waffe verboten?


muidem

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Geschrieben

Hallo,

ich habe eine kurze Frage: Sind Schweißarbeiten an Schusswaffen verboten?

Hintergund ist der, dass ich auf einem Waffenauktionshaus relativ blauäugig eine Ruger Mini-14 gekauft habe, also keine Ranch, Beschuss von Anfang der 80er. Der Preis war mit ~ 200 EUR relativ günstig, zumal der Zustand "wie eine selten geschossene Sammlerwaffe" sein sollte und auf den ersten Blick auch so aussah. Einzig die Angabe des Verkäufers, dass die rückseitige Visierung demontiert sei (wegen eine Optikmontage, die nicht im Lieferumfang wäre), aber beiliegen würde bis auf eine fehlende "Grundplatte", hat den Gesamteindruck etwas geschmälert. Demontiert und fehlende "Grundplatte" ist ja kein Problem dachte ich mir, zumal alle Mini-14 Standard-Ersatzteile ja über Midway zu einem vernünftigen Preis erhältlich sind.

Was ich dann erst nach der gewonnen Auktion erfahren habe: es fehlt keine "Grundplatte" und die Kimme ist nicht auch "demontiert", sondern die "Haltenasen" und die Erhebung für die Kimme wurden abgeschnitten. Als ich den Verkäufer extra darauf hin gewiesen habe, dass ich die offene Visierung nutzen wollte, sagte er mir: "Kein Problem, Ihr Büchsenmacher kann Ihnen das für kleines Geld anfertigen und anschweißen". Klang überzeugend, also habe ich das O.K. für den Versand gegeben.

Und wie es kommen musste: beim Büchsenmacher gewesen, der meint als erstes: Montage dafür passend machen kostet etwa 250 - 300 EUR. Als ich erwähnt habe, dass ich gar keine Montage haben will, sondern die Kimme wieder montiert haben möchte, meinte er nur, dass das Schweißen an der Stelle (oder generell, ich weiß es nicht mehr) verboten wäre, also keine Chance für eine offene Originalvisierung.

Tja, nun steh ich da. Hatte leider keine Zeit mehr, das noch genauer mit dem BüMa zu besprechen und nun ist er erstmal im Urlaub. Wollte mich jetzt mit dem Verkäufer auseinander setzen und dabei auch auf das Schweißverbot zu sprechen kommen .... jetzt schließt sich der Kreis zur Frage .... aber ich kann online überhaupt nichts zu entsprechenden Gesetzen finden.

Hat mein BüMa also Recht, oder vielleicht doch nicht? Jedwede Hilfe (gerne auch Tipps für die Diskussion mit dem Verkäufer) ist sehr willkommen :)

Grüße

muidem

Geschrieben

Naja, selber schweißen ist natürlich verboten....der Büchsenmacher darf es natürlich(deshalb ja"Büchsenmacher").

Ob er mit seiner Aussage nur darüber hinwegtäuschen will , dass ers nicht bringt(soll es ja auch geben) kann ich nicht wirklich sagen.

Eventuell äussert sich ja noch jemand vom Fach und sagt uns genaueres dazu.

MfG: Steam

Geschrieben
ich habe eine kurze Frage: Sind Schweißarbeiten an Schusswaffen verboten?

dass das Schweißen an der Stelle ...verboten wäre

Ob das verboten ist, an solchen Stellen zu schweissen, kann ich dir nicht 100pro beantworten, ein generelles Schweissverbot halte ich für ein Gerücht, zumal das ein nicht von Gasdruck beaufschlagter oder Belastung ausgesetzter Bereich ist. Zumal das von Büchsenmachern an anderen Waffen (zT auch am Gehäuse) durchgeführt wird. Aber einen Hinweis möchte ich dir noch geben, das Gehäuse ist Feinguss, von daher wäre zu prüfen, ob das überhaupt schweissbar ist.

Das Beste wäre wohl eine Wandlung anstreben, da die Ware ja wohl kaum der Beschreibung entspricht.

Geschrieben

Moin,

Schweissen an Waffen ist nicht verboten, ob technisch möglich und sinnvoll ist eher die Frage. Ferner zählt der LAuf zu den hoch belasteten Teilen, damit sollte dann auch ein Neubeschuss fällig sein.

Geschrieben
Ferner zählt der LAuf zu den hoch belasteten Teilen, damit sollte dann auch ein Neubeschuss fällig sein.

Wie meinst du das ? Ihm wurde der Visier-Sockel von der Mini weggeflext, was hat das mit dem Lauf zu tun ?

Geschrieben
wie wärs mit erodieren ?

Gude....

Erodieren ist kein auftragendes sondern ein abtragendes Verfahren!!! Daher ja auch der Name!

Schweißen sollte durchaus an einer nicht kritischen Stelle wie dem Visier-Sockel möglich sein. Mehrere Büchser fragen, sowas traut sich nicht jeder!

Gruß

Turrican

Geschrieben
ich habe eine kurze Frage: Sind Schweißarbeiten an Schusswaffen verboten?

.................................., jetzt mal ganz ehrlich, diese Frage würde sich für mich gar nicht stellen!

Ich an deiner Stelle, würde den Verkäufer kontaktieren, und ihm ganz klar vor Augen halten, daß der tatsächliche Zustand der Waffe

auf Grund seiner Artikeleschreibung nicht ersichtlich war und eine Reperatur quasi unmöglich ist.

Kurz gesagt, gib den Schrott wieder zurück :gutidee:

Zu deiner eigentlichen Frage, kann ich dir zwar auch keine 100% ige Antwort geben, aber die Aussage deines Büma's kann ich irgendwie nicht ganz nachvollziehen, denn die Gehäuse der G3-Klone werden ja auch nicht mit UHU verklebt . Lies mal die Beschreibung der Visierung Link

:hi:

gunner

Geschrieben

... vieles im Visierungsbereich ist hartgelötet ...

(Ob sowas auch beim spez. Modell geht, entzieht sich jedoch meiner Kenntnis.)

Grüße

Iggy

Geschrieben
.................................., jetzt mal ganz ehrlich, diese Frage würde sich für mich gar nicht stellen!

Ich an deiner Stelle, würde den Verkäufer kontaktieren, und ihm ganz klar vor Augen halten, daß der tatsächliche Zustand der Waffe

auf Grund seiner Artikeleschreibung nicht ersichtlich war und eine Reperatur quasi unmöglich ist.

Kurz gesagt, gib den Schrott wieder zurück :gutidee: ..............

:icon14: :icon14: :icon14:

Und nichts anderes!!!

Schweißarbeiten!?!? Was kommt alles nächstes??

Geschrieben

...und wenn Du Dir Schweißen sparen willst, dann die Flächen alle säubern (mit Aceton) und richtig glätten, und dann die Kimme mit Uhu endfest 2-Komponenten einfach ankleben. Das hält tatsächlich (wie das Korn meiner FN - HP eindrucksvoll nach 2000 Schuss beweist.)

Geschrieben
Hallo,

ich habe eine kurze Frage: Sind Schweißarbeiten an Schusswaffen verboten?

...

Hallo,

in meiner Zeit Als Büchsenmacher wurde Schweißen an einer Waffe als Murks angesehen.Weich oder Hartlöten wird

schon immer von guten Büchsenmachern verwendet.alles andere hat ein gschmäckle.

Gruß

Werner

Geschrieben
Sind Schweißarbeiten an Schusswaffen verboten?

Nein, sind sie nicht.

1. Ist zu prüfen, ob das Waffenteil schweißbar ist.

2. evtl. ist das Waffenteil nachzuhärten.

3. Die Schwaißarbeit sollte als Reparatur und nicht als Murks ausgeführt werden.

Filigrane Schweißarbeiten lassen sich auch im Laserschweißvervahren ausführen,

min. Währmeeintrag in das Bauteil.

in meiner Zeit Als Büchsenmacher wurde Schweißen an einer Waffe als Murks angesehen.Weich oder Hartlöten wird

schon immer von guten Büchsenmachern verwendet.alles andere hat ein gschmäckle.

Ich betrachte einen angeschweißten Kammerstengel an einem 98er nicht als Murks,

sondern das Biegen oder anlöten.

Aber was deine Aussage betrift gebe ich dir Recht, es ist immer auf die Arbeit bezogen, das entsprechende

Verfahren zu wählen.

Schnuffi

Geschrieben

Hast du dieses Handicap nicht auf den Bildern schon gesehen?

Poste mal bitte ein Bild oder setz den Link der Auktion hier rein, ich würde das gerne mal sehen. Ansonsten würde ich mal behaupten: gekauft wie gesehen.

Geschrieben
Nein, sind sie nicht.

1. Ist zu prüfen, ob das Waffenteil schweißbar ist.

2. evtl. ist das Waffenteil nachzuhärten.

3. Die Schwaißarbeit sollte als Reparatur und nicht als Murks ausgeführt werden.

Filigrane Schweißarbeiten lassen sich auch im Laserschweißvervahren ausführen,

min. Währmeeintrag in das Bauteil.

Ich betrachte einen angeschweißten Kammerstengel an einem 98er nicht als Murks,

sondern das Biegen oder anlöten.

Aber was deine Aussage betrift gebe ich dir Recht, es ist immer auf die Arbeit bezogen, das entsprechende

Verfahren zu wählen.

Schnuffi

Hallo Schnuffi,

Du hast schon recht,einen Kammerstengel oder eine Kolbenhalssicherung schweißt man natürlich immer an.

Werner

Geschrieben
Hast du dieses Handicap nicht auf den Bildern schon gesehen?

(...)

Ansonsten würde ich mal behaupten: gekauft wie gesehen.

Nun ja, es gibt wirklich viele Auktionen, bei denen die Bilder derart dunkel und /oder unscharf sind (und sicher in etlichen Fällen bewußt so gehalten werden), daß man nicht viel erkennen kann.

Insbesondere wenn man einen Waffentyp evtl. noch gar nicht in der Hand hatte, lassen sich dann technische Veränderungen ebenso wie Oberflächenzustände nicht oder schlecht erkennen.

Ich finde, daß sich -jetzt nicht nur auf das Mini 14 bezogen- zu viele Verkäufer auf ihren teils wenig aussagekräftigen Bildern ausruhen und Sachen verschweigen, die explizit genannt werden sollten und müßten. Warum hat der wohl nicht geschrieben, daß die Visierung abgeschnitten oder -gefräst wurde, sondern nur, daß sie demontiert wurde und bis auf eine fehlende Grundplatte (dies scheint angesichts der weggefrästen Grundplatte eine bewußte Täuschung zu sein) beiliegen würde?

Geschrieben

WIG Schweißen ist bei Waffen nicht unüblich und schaut euch mal HK Waffe an, da sieht man, was man sonst noch alles so schweißen kann. Dann mal die ganzen Änderungen nach KWKG: Da wurde geschweißt auf Teufel komm raus, oft sogar am Lauf - allerdings macht das dem eher kohlenstoffarmen Stahl auch nicht viel aus.

Geschrieben
und dann die Kimme mit Uhu endfest 2-Komponenten einfach ankleben.

Ich glaube, dir (als auch einigen anderen hier) ist die Konstruktion der hinteren Viesierung einer Mini-14 nicht wirklich bewusst. ;)

Geschrieben

Servus nochmal!

Alle Tip's zur Reperatur der Waffe in Ehren .............!

Aber muidem @, stell dir mal die Frage, ob du dir die Waffe wirklich gekauft hättest, wenn du dir

über den Zustand im klaren gewesen wärst.

:hi:

gunner

Geschrieben

Hallo Leute,

so, erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Komme leider erst jetzt zum Antworten.

Nachdem ich die Antworten hier gelesen habe, bin ich kurz entschlossen am Freitag zu einem anderen BüMa gefahren. Dieser hat dann auch nicht probiert mir eine Montage zu verkaufen und nichts von einem Schweißverbot erzählt. Die Wiedermontage des Originalvisiers hat er allerdings auch sofort des Aufwands wegen verworfen, statt dessen ist nun eine einigermaßen passende Visierung eines anderen Gewehrtyps montiert. Hierfür hat er ein Schraubgewinde in die Mini gebohrt und das Visier zusätzlich mit Kleber fixiert. Hab die Kleine eben abgeholt. Bin zwar von der Höhenverstellung noch nicht so wirklich überzeugt, da diese relativ leicht durch einfaches Vor- und Zurückschieben des Lochvisiers vorgenommen wird, aber O.K. zumindest hab ich jetzt ein Visier ... gekostet hat der Spaß nun insgesamt knapp 100 Euro + Sprit + Zeit + Ärger.

Aber um noch auf ein paar Anregungen und Fragen einzugehen:

- Der Kontakt zum Verkäufer ist zusammen mit meiner Meldung, dass es wohl Probleme mit der Visierung geben könnte vor einiger Zeit abgebrochen, also in dem Sinne, dass ich keine Antworten mehr erhalte.

- Klar, auf den Fotos für die Auktion konnte ich sehen, dass hinten keine Visierung war (gute Fotos, aber keine Makroaufnahmen und sehr flach, also horizontal fotografiert). Aber zum Einen hatte ich keine Ahnung von diesem Waffentyp (zumindest nicht in der Hinsicht, dass ich schonmal eine in der Hand gehabt hätte, oder eine Nahaufnahmen gesehen hätte), zum Anderen hatte er im Auktionstext darauf hin gewiesen, dass er die fehlende "Grundplatte", die für eine Montage nötig wäre, ggf. besorgen könnte und dass das Originalvisier beiliegend wäre. Es gab für mich also keinerlei Hinweis darauf, dass es sich um eine tiefgreifende, "nicht" (also wirtschaftlich) reversible Änderung handeln könnte.

- Nein, ich hätte die Waffe defintiv nicht gekauft, wenn die Änderung eindeutig beschrieben gewesen wäre. Auf der anderen Seite hat er ja mit der Schweißmöglichkeit doch nicht so Unrecht gehabt; ich denke, ihm war die mögliche Schwierigkeit des Unterfangens einfach nicht bewusst ... Ungeachtet dessen war die Waffe natürlich nicht in dem Zustand, den er im Auktionstext angegeben hatte. Rechtlich also eindeutig, aber auf Grund der geringen Summe kann ich weder meinen Anwalt noch die Gerichte belästigen. Enttäuscht bin ich, ja.

So ist das mit dem Gebrauchtkauf wohl leider manchmal. Aber wenn mir die Mini eine treue Begleiterin wird, kann ich die Mehrkosten wohl verschmerzen und habe natürlich auch wieder etwas dazu gelernt :icon14:

Dank & Grüße

muidem

Geschrieben
Aber wenn mir die Mini eine treue Begleiterin wird, kann ich die Mehrkosten wohl verschmerzen und habe natürlich auch wieder etwas dazu gelernt

Alles in allem unschön, ABER etwas kann ich dir noch mit auf den Weg geben, den Receiver gibts als E-Teil und das nicht mal sonderlich teuer. Wenn du also iwann mal die Nase doch voll haben solltest, von der jetzigen Lösung, kaufen, alle Teil ranbauen (der Typ hat dir doch alles vom Visier mitgeschickt, oder ?), beschiessen lassen, Altteil entsorgen, Freude.

Un das nexte mal guckste dir, dass was du kaufen möchstest vorher zumindest mal auf Fotos an, auch hier haben so einige eine Mini-14, da hätte man dich mit Bildern bombardieren können. ;)

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Ich habe eine Automag II im Kaliber 22 Mgn., da ist sogar der Befestigungsstutzen am Lauf offensichtlich angeschweißt. Und zwar von Haus aus.

Natürlich wäre das nach einer Endprüfung nicht gerade sinnvoll. ;-))

Die Ami sind da weniger empfindlich als wir in Dt., die füttern auch Patronenlager aus, wenn sie ausgeschossen erscheinen. Das habe ich in verschiedener ernsthafter US-Büchsenmacherliteratur gefunden.

Fritzchen

Archiviert

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