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IGNORED

Hartz IV


Waldgeist

Empfohlene Beiträge

Solange Du die Smilies noch findest...

Edit:

Selbsternannte Träger der

Bist Du beim Erstellen Deiner Signatur etwas mit Deinen Geschlechtern durcheinander gekommen?

Multible Persönlichkeiten habens halt schwer :rotfl2:

:s75:

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Vor lauter selbsternanntem Jedi-Jäger und seinem Schließungswahn hätte ich fast einen Themen - Beitrag übersehen.

- Gleichstellung ist der gröste Betrug von allen. .. und mündlich ist es die Frauenquote, welche als Ausgleich zur Industrie über 50% liegen muss, weil nur 2/3 aller Frauen berufstätig sind.

Grüsse aus Zürich

Du hast mit "Grüße aus Zürich" beendet.

Stimmen Deine Angaben nun für D oder für die Schweiz?

Ich meine, dass wir in D bei den Kommunen als Ausgleich für die freie Wirtschaft mehr Frauen als Männer einstellen müssen, habe ich noch nie gehört.

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Dieser ganze Verbraucherkreditsch**ss, der unbedarfte Mitbürger in den finanziellen Ruin treibt, sollte eigentlich als unlauterer Wettbewerb behandelt werden. Man kann den Euro nur einmal ausgeben. Dieses Grundwissen ist aber vielen leider verlorengegangen, die Fähigkeit, die Grundrechenarten anzuwenden ebenfalls. Dazu ist es ja sogar vordergründig wirtschaftlich vernünftig, die "zinslosen" Ratenzahlungsangebote anzunehmen. Aber Zinskosten fallen trotzdem an, wenn auch gut versteckt. Kein Kaufmann verschenkt wirklich was. Und ratzfatz steckt der liebe, eben noch umworbene König Kunde in der Kreditfalle, ist überschuldet und hat keine Ahnung, wie er da wieder rauskommt.

Das Problem wenn Du das regulierst ist dann aber, daß damit gerade denen, die es am nötigsten haben, wirtschaftliche Chancen genommen werden. Genügend Selbständige müssen am Anfang mangels Ersparnissen ihre Betriebsausgaben und ihren Konsum mit Verbraucherkrediten finanzieren. Ob das wirtschaftlich sinnvoll ist hängt vom Einzelfall ab, insbesondere davon, wie sicher Auftrags- und Zahlungseingang sind. Ich habe mir auch mein Studium in Amerika (inclusive Konsumausgaben während dieser Zeit) auf Kredit finanziert, und zwar in einer Höhe, für die man sich ein kleines Häuschen kaufen könnte. Ich konnte meine Mutter überreden, das Ganze durch eine Hypothek zu decken, und der Mann bei der Bank hat die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Dann kam die Promotion, die ich mir durch Unterrichten verdient habe, und dann der erste Job, und zwar so gut bezahlt, daß nach anderthalb Jahren die Schulden abgetragen waren. War das wirtschaftlich vernünftig? Vielleicht, vielleicht nicht, riskant war es. Es war aber in persönlicher und wirtschaftlicher Hinsicht die beste Entscheidung meines Lebens.

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Es war aber in persönlicher und wirtschaftlicher Hinsicht die beste Entscheidung meines Lebens.

Ja, weil du investiert hast.

Die Werbung einer bestimmten Bank, dass man mit dem Kredit ein fettes Leben finanzieren kann - z.B. Urlaub - geht da vollkommen dran vorbei.

Ich habe da kein Patentrezept.

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It is quite expensive to go to college, but it is even more expensive not to go.

Schon, nur wenn Du Deutscher bist ist die Erwartung halt, daß Du an eine deutsche Uni gehst, die praktisch nichts kostet--bei der Einkommenssituation meiner Mutter hätte ich sogar noch Geld vom Staat bekommen, nur dafür, daß ich eingeschrieben bin. Wäre ich amerikanischer Bürger oder Permanent Resident gewesen, hätte ich aus dem gleichen Grund einen Großteil der Studiengebühren von der Uni bekommen und für den Rest staatlich subventionierte Kredite. So habe ich den "sticker price", den unter Amerikanern nur die wirklich Wohlhabenden entrichten dürfen, bezahlt. Ich bin nicht sauer, ganz im Gegenteil, es hat sich in jeder Hinsicht doppelt und dreifach gelohnt. Was mich allerdings aufregt ist zum einen die Anspruchshaltung gewisser Kreise in Deutschland, die wegen eher symbolischer Studiengebühren ein Riesengezeter machen, zum anderen, daß weder die Zinsen noch die Raten im deutschen oder im amerikanischen Steuerrecht als Werbungskosten geltend gemacht werden können, obwohl es sich ja ganz eindeutig um eine Investition handelt, ohne die ich mein gegenwärtiges Einkommen nicht erzielen würde.

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die wegen eher symbolischer Studiengebühren ein Riesengezeter machen,

 

naja, 209 € pro Semester sind wohl etwas mehr als symbolische Gebühren ...

 

aber ist eben alles relativ ... :rolleyes:

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naja, 209 € pro Semester sind wohl etwas mehr als symbolische Gebühren ...

aber ist eben alles relativ ... :rolleyes:

Wenn man mehr als das fünfzigfache pro Semester entrichtet hat, das alles auf Kredit, und dazu noch deutlich höhere Lebenshaltungskosten, dann erscheint das schon symbolisch. Ich verstehe, daß diejenigen, die von den neuen Studiengebühren betroffen sind, nicht begeistert sind. Auf der anderen Seite interessiert sich aber keiner in der Diskussion um Studiengebühren für diejenigen, die mangels Fähigkeit, Interesse, oder Risikofreude nicht studieren oder diejenigen (gar nicht so wenige), die im Ausland studieren, und dann, so sie in Deutschland Steuern zahlen, denjenigen, die in Deutschland studieren, ihr Studium finanzieren sollen. Diese Gruppe hat eigentlich viel mehr Grund, sich zu beschweren, stürmt aber weder Landtage noch Autobahnen. Ein wenig mehr Ausgeglichenheit in der Diskussion wäre da nicht fehl am Platze.

Und das bringt uns auch wieder auf Hartz IV zurück. Wäre ich selber betroffen würde ich mich natürlich darüber aufregen, wenn Leistungen beschnitten würden. Aber das Geld, das hier umverteilt wird, ist eben nicht irgendwelches abstraktes Geld des Staates, sondern es wird von denen aufgebracht, die arbeiten gehen und Steuern zahlen (oder, zum kleineren Teil, von denen, die Vermögen haben). Und diese Gruppe kommt dann, IMHO, in der öffentlichen Diskussion doch deutlich zu kurz.

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Schon, nur wenn Du Deutscher bist ist die Erwartung halt, daß Du an eine deutsche Uni gehst, die praktisch nichts kostet--bei der Einkommenssituation meiner Mutter hätte ich sogar noch Geld vom Staat bekommen, nur dafür, daß ich eingeschrieben bin. Wäre ich amerikanischer Bürger oder Permanent Resident gewesen, hätte ich aus dem gleichen Grund einen Großteil der Studiengebühren von der Uni bekommen und für den Rest staatlich subventionierte Kredite. So habe ich den "sticker price", den unter Amerikanern nur die wirklich Wohlhabenden entrichten dürfen, bezahlt. Ich bin nicht sauer, ganz im Gegenteil, es hat sich in jeder Hinsicht doppelt und dreifach gelohnt. Was mich allerdings aufregt ist zum einen die Anspruchshaltung gewisser Kreise in Deutschland, die wegen eher symbolischer Studiengebühren ein Riesengezeter machen, zum anderen, daß weder die Zinsen noch die Raten im deutschen oder im amerikanischen Steuerrecht als Werbungskosten geltend gemacht werden können, obwohl es sich ja ganz eindeutig um eine Investition handelt, ohne die ich mein gegenwärtiges Einkommen nicht erzielen würde.

@Proud NRAMember:

Klingt ja ganz gut, so richtig der self-made man! Aber jetzt denke mal nach, wenn Deine Mutter noch ein paar Kinder mehr hätte, wäre wohl kaum für alle die Hypothek drin gewesen, oder? Und dass Deine Mutter Kredit bekam, war eben nicht Dein Verdienst, oder?

Ich kann nur sagen: Mein Vater hatte 6 Kinder und ich bin froh, dass es Bafög gab und keine Studiengebühren. Dass Bafög war noch nie sonderlich hoch und hat z.B. für meine Bücher u. Studienmittel schlicht nicht gereicht. U.a. dafür habe ich dann auch noch gejobbt, öfter als Waldarbeiter, Lagerarbeiter, Paketdienst, an der Drehbank, in der Giesserei etc. - diese Erfahrungen würde ich manchem hier im Forum, dem noch 3 Euro Stundenlohn für die Arbeitnehmer in D zuviel sind, gerne mal wünschen, ist ne andere Erfahrung als mit Mutters Kredit durchs Studium zu kommen und dann nach Promotion (die ich übrigens auch habe, aber trotzdem nicht nach 1,5 Jahren die Bafögschulden abzahlen konnte, sondern noch immer daran abzahle) gleich in den oberen Etagen einsteigen und das Gespür für die Basis, denen es wirklich zum Teil "dreckig" geht, nie entwickelt zu haben.

Die Studiengebühren liegen zumeist bei 500 EUR/Semester, Hessen hat schon bis 2000,- EUR in Einzelfällen in Aussicht gestellt. Das sind keine "symbolischen" (ok, für Dich vielleicht) Beträge, sondern richtig Geld. Dabei wird es natürlich nicht bleiben. In England sind die Studiengebühren nach ihrer Einführung schnell gestiegen, heute gibt es schon Fälle, wo sich Studentinnen dafür prostituieren müssen. Link

Wenn eine Gesellschaft mal eben eine Unternehmenssteuerreform verabschiedet, die selbige um weitere 10 Mrd. (Prof. Jarass Langversion und Jarass Kurzversion: ) jährlich entlastet, aber den 2 Millionen Studenten unbedingt 1000 EUR=2 Mrd./Jahr aufbürden muss - wo geht da unsere Zukunft hin? Und kommt mir nicht mit dem Stipendienunwesen: Studenten sollen frei und kritisch - gern auch quer - denken lernen, da brauchen wir keine Stiftungen, die für ihr Geld dann intellektuelle Vergewaltigung betreiben...

Grüsse,

Schwarzwälder

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Klingt ja ganz gut, so richtig der self-made man!

Studenten sollen frei und kritisch - gern auch quer - denken lernen, da brauchen wir keine Stiftungen, die für ihr Geld dann intellektuelle Vergewaltigung betreiben...

Sicher beruhen meine politischen Anschauungen auf meinen persönlichen Erfahrungen, so wie bei anderen Leuten auch. Aber der "self-made man", jemand der zuerst einmal auf seine eigenen Ressourcen und Fähigkeiten baut bevor er von Anderen (im Falle staatlicher Umverteilung: zwangsweise) Hilfe verlangt, sollte eigentlich der Normalfall sein, ist zur Zeit aber die Ausnahme, und derjenige, der die Ar***karte zugeschoben bekommt, während eigentlich gesellschaftliche und erst Recht staatliche Hilfe, nur subsidiär kommen sollte.

Und Dein Argument gegen Stiftungen gilt noch viel mehr für staatliche Eingriffe: Ein Schüler oder Student bekommt vom Staat effektiv ein Stipendium in Höhe der Kosten seiner Ausbildung wenn und nur wenn er am staatlichen Ausbildungssystem teilnimmt. Wer aber, aus welchen Gründen auch immer, da nicht mitmachen will und sein Glück in einer privaten oder konfessionellen Schule oder einem Auslandsstudium sieht, der wird doppelt gestraft: Erst muß er sich seine eigene Ausbildung finanzieren, und dann soll er die staatliche Ausbildung anderer Leute finanzieren. Und was auch immer Du von meinen Ansichten bezüglich Waffenrecht und Politik im Allgemeinen denkst, frei, kritisch, und quer denke ich wohl, oder etwa nicht? :rolleyes:

Und dass Deine Mutter Kredit bekam, war eben nicht Dein Verdienst, oder?

Richtig, und ich bin heilfroh, daß die Ressourcen meiner Mutter ausgereicht haben und ich sie von dieser Idee überzeugen konnte. Die Antwort auf dieses Problem wären dann aber Ausbildungsgutscheine für die Schule und staatlich garantierte Kredite für das Studium (sinnvollerweise als Investition bei der Rückzahlung steuerlich absetzbar und von der Privatinsolvenz ausgenommen) im Sinne Milton Friedmans und nicht die Vollsozialisierung des Bildungswesens.

diese Erfahrungen würde ich manchem hier im Forum, dem noch 3 Euro Stundenlohn für die Arbeitnehmer in D zuviel sind, gerne mal wünschen, ist ne andere Erfahrung als mit Mutters Kredit durchs Studium zu kommen

Na ja, die Rückzahlung des Kredits lag ja bei mir. Ich weiß nicht, ob Du die Möglichkeit gehabt hättest, Dir diese Ausgaben über Kredit zu finanzieren und dann von Deinem hoffentlich höheren Verdienst nach dem schnelleren oder besseren Studienabschluß zurückzuzahlen. Wie ich oben geschrieben habe, denke ich, daß Dir diese Möglichkeit zu geben, z.B. über Kreditgarantien, ein durchaus sinnvolles Betätigungsfeld des Staats wäre, im Gegensatz zur Vollfinanzierung. Ob dann jemand von dieser Möglichkeit Gebrauch macht oder seine Kreditaufnahme über Jobs während des Studium in Grenzen hält ist dann eine Frage individueller wirtschaftlicher Abwägungen und der eigenen Risikopräferenz.

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Na toll und wie krieg ich jetzt die Radiergummirückstände wieder von meinem Bildschirm weg ? :angry2:

Hätte doch das altbewährte Tipp-Ex nehmen sollen ! <_<

B)

Das bröckelt aber nach ner Zeit... :eclipsee_gold_cup:

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Und was auch immer Du von meinen Ansichten bezüglich Waffenrecht und Politik im Allgemeinen denkst, frei, kritisch, und quer denke ich wohl, oder etwa nicht? :rolleyes:

Deine Ansichten bezüglich Waffenrecht habe ich schon immer sehr geschätzt - keine Frage! :icon14:

Was die Kredite anbelangt: Rd. die Hälfte meines Studiums habe abgeschlossen, als das Bafög noch Volldarlehen war - d.h. man es zu 100% zurückzahlen musste. Später wurde es dann auf 50% Darlehen/50% Zuschuss geändert, abzügl. ggf. Vergünstigungen. Von mir aus kann man gerne wieder auf Volldarlehen zurückkehren - aber bitte nicht bei Privatbanken - warum sollen die auch noch an den Studenten saugen dürfen? Der Staat ist sozial: Wenn man arbeitslos, krank etc. wird, werden die Rückzahlungen ausgesetzt, aber bei Banken hat man dann ein Problem, incl. negativer Schufa.

Freilich sind auch Akademiker in D oft nicht mehr so bezahlt, dass sie jedwede Kredite schultern können: 10% der Niedriglöhner sind Akademiker, die "Generation Praktikum" = arbeiten als Akademiker für fast lau, manche Uni ist sich nicht zu schade, sogar Hochschuldozenten als 1-Euro-Jobber zu entlohnen. Bei solchen Aussichten müssten Privatbanken stark zweistellige Studienkreditzinsen veranschlagen, um Ausfallrisiken bei der Rückzahlung auszugleichen...

Grüsse,

Schwarzwälder

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naja, 209 € pro Semester sind wohl etwas mehr als symbolische Gebühren ...

 

aber ist eben alles relativ ... :rolleyes:

100 € zahle für den Kindergarten - nicht pro Semester sondern je Monat!

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100 € zahle für den Kindergarten - nicht pro Semester sondern je Monat!

mein Sohn wird während der Zeit aber nicht incl. verpflegt - deine Nachkommen aber schon ...

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Mahlzeit,

ich werde mich immer sehr konstruktiv Beteiligen.

Dieses setzt vorraus das es sich um einen waffen-

-rechtlichen Themenkomplex handelt. :gutidee:

Sollte im Unterforum-Waffenrecht eine Selbstverständlichkeit

sein.

Solange dies nicht der Fall ist, versuche ich"Nichtwaffenbesitzer"

mit Fragen zu einer Reaktion..., oder schreie nach den MOD´s um

dieses nichtwaffenrechtsthema zu "killen"

Grusz

Opa686

Sinnlos ... die sparen sich hiermit das Geld fürs Kino ... Popcorn ist auch schnell zu Hause gemacht.

Wenn ich daran denke welche Threads wegen viel weniger zugemacht wurden. :gaga:

Und dieses muntere Ignorelist-setzen ... wie im Kindergarten ... "mit dir will ich nicht mehr spielen"

Bei mir steht niemand auf der Ignoreliste ... finde ich nur nötig wenn jemand einen ständig beleidigt oder zuspamt. Gut das ist wohl wieder Auslegungssache.

Egal ... dann wird eben mitgemacht. Mit anscheinend Höchst-MODDIGEM Segen ...

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Wie sagt man doch in den USA?

It is quite expensive to go to college, but it is even more expensive not to go.

Hartz IV: leben am Existenzminimum mindert die Bildungschancen

Besonders bitter ist die Situation für die Kinder. Dass sie beim Freizeitspaß ihrer Altersgenossen nicht mithalten können, daran haben sie sich gewöhnen müssen. Aber dass sie unter Hartz-IV-Bedingungen schlechtere Bildungschancen haben, das macht Bettina Lange wütend. Der Musikunterricht für eine ihrer begabten Töchter ist für die Familie unverantwortlich teuer. Trotz Rabattes der Musikschule reißen die Kosten ein Loch ins Budget, das wehtut. Schulbücher und Schulmaterial fürs Gymnasium wären ohne Spendenmittel der Caritas-Konferenz Horn-Bad Meinberg unerschwinglich. Ein Computer, den die Kinder eigentlich für die Schule benötigten, bleibt ein Wunschtraum. "Neulich wollte man beim Arbeitsamt meine E-Mail-Adresse wissen", sagt Bettina Lange. "Welche E-Mail-Adresse?" habe ich nur geantwortet." Den täglichen Kampf ganz normaler Familien mit den Folgen von Hartz IV möchten manche Menschen besser nicht so genau kennen.

Hartz IV und der sozialkritische TÜV

Der Bildungserfolg in Deutschland hänge so stark wie in keinem anderen Industrieland von der sozialen Herkunft der Eltern ab.

Offener Brief an die Kanzlerin Merkel

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Antje Steinke am 21.10.06 auf dem Aktionstag des DGB in Berlin

Liebe Kollegen und Kolleginnen

ich bin Antje Steinke, komme aus Stralsund und arbeite seit Jahren beim Verein „Dau wat“ - gewerkschaftliche Arbeitslosenbetreuung.

Hieraus ergibt sich auch, dass ich heute hier an dieser Stelle für die Erwerbslosen spreche. - Ich sage bewusst Erwerbslose und nicht Arbeitslose, denn Arbeit, d.h. Beschäftigung, Betätigung haben die meisten - nur keinen Erwerb.

Denn Erwerb und Arbeit ist das, was wir aber brauchen um am Leben in dieser Gesellschaft teilnehmen zu können und leider auch oft - um akzeptiert zu werden.

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Wissenswertes: Was ist Armut?

Wer Deutschland hört, denkt an ein reiches Land. Und hat damit Recht, denn in Deutschland gibt es großen Wohlstand. Aber dieser Wohlstand ist ungleich verteilt. Auch bei uns gibt es Armut. Doch wenn hierzulande man von Armut spricht, muss man also zwischen "absoluter" und „relativer" Armut unterscheiden.

Absolute und relative Armut

Absolute Armut heißt, dass Menschen lebensnotwendige Dinge wie Nahrung, Wasser, Kleidung oder ein Dach überm Kopf fehlen. Das geht in Deutschland beispielsweise vielen Obdachlosen so. Wer in Deutschland von Armut spricht, meint aber meist relative Armut. Relative Armut richtet sich danach, was in der Gesellschaft normal ist und was als annehmbares Leben angesehen wird. Dazu gehört in Deutschland beispielsweise, dass jemand nicht nur genug zu essen hat, sondern sich auch gesund ernähren kann. Oder eine angemessene Bildung für jedes Kind, unabhängig vom Einkommen der Eltern.

Wie misst man Armut?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Armut zu messen. Man kann beispielsweise sagen: Wer weniger als die Hälfte des durchschnittlich verfügbaren Einkommens zur Verfügung stehen hat, ist arm. Diese Armut wird relative Einkommensarmut genannt. Nach dieser Messweise waren im Jahr 2000 circa neun Prozent der Deutschen arm.

Durchschnittlicher Bruttoverdienst 2005

Ein Arbeitnehmer mit einem Vollzeitjob hat im vergangenen Jahr in Deutschland brutto durchschnittlich 40.642 Euro verdient.

Also habe ich trotz Realschulabschluss und kaufmännischer Ausbildung die letzten zwei Jahre einen absolut berufsfremden Job an der Armutsgrenze gemacht, für den ich keines von beiden gebraucht hätte? Naja ... aber bestimmt sind dadurch meine Chancen am Arbeitsmarkt gestiegen, oder? Da muss doch jeder Arbeitgeber sehen wie flexibel ich bin ...

... wenn euer theoretisches Rumgesabbel nicht so traurig wäre müsste man sich :rotfl2:

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Das ist der richtige Platz für euch:

Elfenbeinturm

...

Heute überwiegt der negative Beigeschmack des Begriffs. Dieser bezieht sich auf einen akademischen Habitus von Forschern oder Wissenschaftlern beliebiger Disziplinen, der darin besteht, dass die innerhalb der Disziplinen herrschende extreme Spezialisierung in Bezug auf die nicht-akademische Außenwelt nicht als kommunikatives Problem erkannt wird.

...

Vielmehr akzeptiert ein im Elfenbeinturm "lebender" Forscher den Umstand, dass auch ein überdurchschnittlich gebildeter Bürger sein Fachgebiet nicht verstehen kann, als unvermeidliche (wenn nicht sogar begrüßenswerte) Tatsache. Diese gelte es hinzunehmen, anstatt nach kommunikativen Lösungen zu suchen, mit denen sich das Verständigungsproblem zwischen Wissenschaft und Gesellschaft überwinden ließe.

...

Der Hang, sich im Elfenbeinturm einzurichten, wird häufig europäischen und – gerade in Deutschland – gerne auch deutschen Forschern nachgesagt, während angelsächsische Wissenschaftler als positives Gegenbeispiel gelten.

B)

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Hartz IV: leben am Existenzminimum mindert die Bildungschancen

Besonders bitter ist die Situation für die Kinder. Dass sie beim Freizeitspaß ihrer Altersgenossen nicht mithalten können, daran haben sie sich gewöhnen müssen. Aber dass sie unter Hartz-IV-Bedingungen schlechtere Bildungschancen haben, das macht Bettina Lange wütend. Der Musikunterricht für eine ihrer begabten Töchter ist für die Familie unverantwortlich teuer. Trotz Rabattes der Musikschule reißen die Kosten ein Loch ins Budget, das wehtut. Schulbücher und Schulmaterial fürs Gymnasium wären ohne Spendenmittel der Caritas-Konferenz Horn-Bad Meinberg unerschwinglich. Ein Computer, den die Kinder eigentlich für die Schule benötigten, bleibt ein Wunschtraum. "Neulich wollte man beim Arbeitsamt meine E-Mail-Adresse wissen", sagt Bettina Lange. "Welche E-Mail-Adresse?" habe ich nur geantwortet." Den täglichen Kampf ganz normaler Familien mit den Folgen von Hartz IV möchten manche Menschen besser nicht so genau kennen.

Nun ja, ich habe ja oben für Bildungsgutscheine nach der Idee Milton Friedmans plädiert, die dieses Problem lösen würden. Damit könnten die Kinder dann z.B. eine private oder konfessionelle Schule besuchen, die auf musische Förderung mehr Wert legt als eine staatliche Schule--wenn's nicht anders geht, sogar die Waldorfschule, deren ideologischer Hintergrund mir zwar nicht besonders zusagt, die aber in manchen Bereichen mehr zu leisten scheint als viele staatliche Schulen, besonders wenn ein Schüler nicht genau in das von den staatlichen Schulen vorgegebene Raster paßt.

Ich mußte mich als Schüler übrigens auch mit dem Computerraum der Schule begnügen, habe da als Neunjähriger in einem Programmierkurs für Abiturienten sitzen dürfen, und meine IT-Kentnisse heute sind, sagen wir einmal, nicht schlecht. Einen eigenen Computer zu haben ist zwar schön, aber für den Schulerfolg dann doch nicht zwingend notwendig--und auch ein kostenloses oder spottbilliges Gebrauchtgerät mit freier Software tut es allemal, um sich Programmiersprachen etc. anzueignen. Kein Geld für Bücher zu haben, ist da schon ärgerlicher, denn die Ausstattung der meisten Schul- und öffentlichen Bibliotheken ist doch unter aller Kanone--als Kind wusste ich gut, welche Buchläden übermäßiges Lesen tolerieren :lol: , inzwischen habe ich glücklicherweise Amazon Prime (kostenlose Luftfracht für alle Bestellungen).

Hartz IV und der sozialkritische TÜV

Der Bildungserfolg in Deutschland hänge so stark wie in keinem anderen Industrieland von der sozialen Herkunft der Eltern ab.

Das liegt jetzt aber gerade nicht an der finanziellen Struktur des Bildungswesens, die in Deutschland enorm egalitär ist. Der Bezug zur sozialen Herkunft orientiert sich auch nicht so sehr daran, wieviel Geld die Eltern haben, sondern wie "bildungsnah" oder eben "bildungsfern" die soziale Schicht der Eltern ist. Z.B. ist meine Mutter Lehrerin, und sie hat es trotz eher mäßigen Einkommens geschafft, beide Kinder gute Internate besuchen zu lassen. Mein Internatsbesuch wurde teilweise vom Staat finanziert und der meiner Schwester von den wohlhabenderen Gästen auf ihrer Schule. Diese Möglichkeiten stehen einem im Grunde ohne Rücksicht auf das Einkommen der Eltern offen, aber Eltern, die selber weniger gebildet sind, im Extremfall noch nicht einmal Deutsch können, wissen nicht, daß diese Möglichkeiten existieren, vielleicht sind sie auch weniger interessiert. Auf der anderen Seite gibt es Schulen, namentlich gewisse Hauptschulen in Großstädten, auf die Eltern, die auf das Fortkommen ihrer Kinder Wert legen, ihre Kinder unter keinen Umständen schicken würden, mit dem Resultat, daß sich da fast nur noch Kinder aus Problemhaushalten finden. All das wird aber nicht durch zuwenig Umverteilung verursacht sondern, IMHO, durch viel zu viel staatlichen Dirigismus.

... wenn euer theoretisches Rumgesabbel nicht so traurig wäre müsste man sich :rotfl2: [/b]

Soviel zur Diskussionskultur hier!

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Ich mußte mich als Schüler übrigens auch mit dem Computerraum der Schule begnügen, habe da als Neunjähriger in einem Programmierkurs für Abiturienten sitzen dürfen, und meine IT-Kentnisse heute sind, sagen wir einmal, nicht schlecht. Einen eigenen Computer zu haben ist zwar schön, aber für den Schulerfolg dann doch nicht zwingend notwendig--und auch ein kostenloses oder spottbilliges Gebrauchtgerät mit freier Software tut es allemal, um sich Programmiersprachen etc. anzueignen...

Richtig, meinen ersten PC hab ich mir im Alter von 23 Jahren leisten können, davor nur Schul-PCs bzw. die PCs guter Freunde, die ich nutzen durfte. Bücher hatte ich zwar eigene, aber das mit den Schulbibliotheken kann ich nur bestätigen, unter aller Kanone.

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Also habe ich trotz Realschulabschluss und kaufmännischer Ausbildung die letzten zwei Jahre einen absolut berufsfremden Job an der Armutsgrenze gemacht, für den ich keines von beiden gebraucht hätte? Naja ... aber bestimmt sind dadurch meine Chancen am Arbeitsmarkt gestiegen, oder? Da muss doch jeder Arbeitgeber sehen wie flexibel ich bin ...

... wenn euer theoretisches Rumgesabbel nicht so traurig wäre müsste man sich :rotfl2:

Hast Du überregional nach einen Job gesucht?

Wie sind denn Deine Noten so?

TheHun

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Das liegt jetzt aber gerade nicht an der finanziellen Struktur des Bildungswesens, die in Deutschland enorm egalitär ist. Der Bezug zur sozialen Herkunft orientiert sich auch nicht so sehr daran, wieviel Geld die Eltern haben, sondern wie "bildungsnah" oder eben "bildungsfern" die soziale Schicht der Eltern ist.

Jepp, das kann ich unterschreiben.

Im Kindergarten, in den meine Kinder gingen, wird gegen wirklich geringes Entgelt eine Englisch-Stunde und eine Stunde "Frühkindliche Musikerziehung" angeboten. Dieses Angebot nutzen nur Eltern im einstelligen Prozentbereich.

Das Problem ist in vielen (nicht in allen!!!) Fällen nicht, dass die Kinder schlechte Bildungschancen von ihren Eltern geboten kommen, weil sie arm sind, sondern sie sind arm, weil sie selbst keinen Wert auf Bildung legen.

Im übrigen: 3386,- Euros verdiene ich nicht im Monat brutto (Zitat SL-8: "Ein Arbeitnehmer mit einem Vollzeitjob hat im vergangenen Jahr in Deutschland brutto durchschnittlich 40.642 Euro verdient."), allerdings geht meine Frau auch arbeiten.

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Das Problem ist in vielen (nicht in allen!!!) Fällen nicht, dass die Kinder schlechte Bildungschancen von ihren Eltern geboten kommen, weil sie arm sind, sondern sie sind arm, weil sie selbst keinen Wert auf Bildung legen.

Das Problem kann ich nachvollziehen. Was mich stutzig macht ist aber die Tatsache, dass dies in Deutschland stärker auftritt als in anderen Ländern. Was machen die anders/besser um die Bildungschancen auszugleichen?

Imho wird sich das Problem der Arbeitslosigkeit (allerdings nicht der Sozialkassen!) in den nächsten Jahren durch den demographischen Wandel entschärfen. Die Zahl der Jobs für wenig-qualifizierte Jobsuchende wird aber weiter sinken, daher halte ich es schon für notwendig, die Bildungschancen wo möglich zu verbessern.

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