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IGNORED

Homeland Security - Neue Wege ?!


Thomas L. Dobert

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New Orleans sollte als Denkanstoss für uns alle dienen !

Als ich im vorigen Jahr auf einem Kongress zum Thema "Homeland Security" einen Beitrag leisten sollte habe ich als Ausgangssituation einen flächendeckenden Totalausfall der Stromversorgung in einem Bundesland (Nds.) als Katastrophenszenario gewählt und habe darauf aufbauend die logistischen Schwierigkeiten die bei der Versorgung und der Evakuierung der Bevölkerung aus Ballungsgebieten und Grosstädten zwangsläufig auftreten müssen zu erläutern und zu erklären versucht.

Ein signifikanter Teil der Zuhörer - z. T. aus Behörden und Basisorganisationen - waren nicht in der Lage sich in die Dimensionen eines solchen Schadensereignisses hineinzudenken. Allein die Vorstellungskraft, sich bildlich vor Augen zu führen was passiert wenn tage- oder gar wochenlang keine Energieversorgung stattfindet, hat bei vielen der Teilnehmer gefehlt. Keine Telefone, keine PC, kein Licht in der Nacht, keine funktionierenden Krankenhäuser oder Behörden/Rettungsorganisationen, keine Wasserversorgung (was in Hochhäusern und Grosswohnanlagen dann passiert ist gerade im Stadion von NO zu betrachten wo tausende von Menschen kein Trinkwasser und keine Toiletten haben..!). Herumliegende Leichen die nicht abgeholt werden können und die dadurch auch die Angehörigen an den Ort des Geschehens fesseln, keine Versorgung mit Medikamenten, keine Lebensmittel oder Versorgung mit Treibstoffen, Rückstauungen der Abwässer weil die Pumpen nicht mehr laufen etc. Von aussen eintreffende Rettungskräfte die selbst erst mal eine eigene Infrastruktur aufbauen müssen damit sie überhaupt anfangen können ihre Aufgaben zu erledigen...

Und in New Orleans kommt noch das Wasser hinzu !

Mein Fazit gegenüber meinen Zuhörern dass in der betroffenen Region nach kurzer zeit Anarchie herrschen würde und die Bevölkerung - notfalls mit Waffengewalt - sich das holen würde was sie zum Überleben braucht wurde damals zum Teil vehement und kategorisch verneint - die aktuellen Bilder und Berichterstattungen aus New Orleans belegen eindrucksvoll und schrecklich das Gegenteil...

Allgemeine Frage:

Wer denkt dass wir in diesem Lande für ein solches Szenario - aus welchem Grunde auch immer - gerüstet wären?

Wer hält ein solches "Grossereignis" in diesem Lande immer noch für eher unwahrscheinlich oder gar unmöglich?

Have a nice day :-)

...ein nachdenklicher...

Sergeant Tom

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Ich denke, das wir hier in Deutschland für ein Ereigniss von dieser Größenordnung zwar besser, aber trotzdem nicht ausreichend vorbereitet wären.

Warum besser:

1. Kleinere Fläche --> kürzere Anfahrtswege.

2. Mehr Rettungsdienstpersonal --> jedes Dorf hat seine Feuerwehr, jeder Kreis seinen DRK Kreis/Ortsverband, dazu kommen THW und andere HiOrgs. Das sind relativ mehr Helfer, die in kürzere Zeit mobilisiert werden können.

3. Aus vorherigen Ereignissen gewonnene Erkenntnisse werden ausgewertet und in Pläne übernommen.

Das alles wird aber nicht ausreichen um eine Stadt in der Größenordnung von z.b. Dresden komplett zu evakuieren. Denn bislang war eine solche Aktion noch nicht notwendig. Selbst das Oderhochwasser hat nur Teile der Städte erreicht.

Ob in einem solchen Maß Anarchie ausbrechen würde wage ich auch zu bezweifeln, es käme allerdings auch drauf an welche Städte betroffen wären. Manchen Bewohnern von Großstadt-Ghettos würde ich ein solches Verhalten eher zutrauen als Einwohnern einer Kleinstadt.

ML

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schwer vorzustellen... ein paar tage, ja. aber wochenlang kein strom? das müsste dann grossflächiger sein als "nur" ein bundesland.

und was pumpen, krankenhäuser, etc... angeht: zumindest in hamburg haben wir jede menge leistungsstarke generatoren... der filmbranche sei dank.

sprit könnte man ja herankarren.

ich denke also, ein reiner stromausfall aus technischen gründen wäre nicht so schlimm, solange nicht 3m tiefes wasser die reparaturarbeiten behindert. ;)

trotzdem will ich solche überlegungen zu katastrophenszenarien nicht von der hand weisen. seit der flut 2002 weiss ich, wie wichtig vorbereitung ist. wir sind damals mit einem van voller ausrüstung (generatoren, pumpen, schläuche) zur familie nach sachsen-anhalt gedüst und haben sandsäcke gestapelt und keller leergeräumt. in hamburg gab es noch alles im baumarkt, aber drüben war alles leergekauft, pumpen wurden unter der hand zu astronomischen preisen gehandelt. das gebiet wurde dann zum glück verschont, aber unsere verwandten haben die generatoren behalten ... der eine hat ein restaurant im wald und in letzter zeit öfters mal keinen strom... er schliesst dann kühltruhe, kaffemaschine und kasse an den baumarktgenerator an und kann die gäste weiter bedienen ... bei kerzenlicht. der 180€-generator hat sich somit schon an einem nachmittag für ihn gelohnt.

es sind also nicht nur die ganz grossen katastrophen, für die sich eine vorbereitung lohnt...

und das gilt meiner meinung nach nicht nur für den privaten bereich sondern eben auch für staatliche stellen.

ein freund von mir arbeitet in der uni-klinik in magdeburg, die hatten keinen plan für ein flutszenario.

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Mein Fazit gegenüber meinen Zuhörern dass in der betroffenen Region nach kurzer zeit Anarchie herrschen würde und die Bevölkerung  - notfalls mit Waffengewalt - sich das holen würde was sie zum Überleben braucht wurde damals zum Teil vehement und kategorisch verneint  -  die aktuellen Bilder und Berichterstattungen aus New Orleans belegen eindrucksvoll und schrecklich das Gegenteil...

Have a nice day :-)

...ein nachdenklicher...

Sergeant Tom

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Hallo Sergeant,

ich sehe das genauso. Ein Ausbruch der Anarchie liesse sich auch bei uns nicht verhindern, zumal die Bundeswehr, entgegen der Nationalgarde, ja nur für Hilfeleistungen und nicht zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung eingesetzt werden könnte und sowohl den Polizeien der Länder als auch der Bundespolizei die Mittel hierzu fehlen.

Da ich persönlich eher zu den Menschen zähle, die den öffentlichen Bekanntmachungen von Regierungsstellen eher weniger trauen und sich auf solche Katastrophen vorbereiten (z.B. Einkauf von Wasser und Lebensmitteln), würde ich im Zweifelsfall auch nicht davor zurückschrecken und diese Vorräte mit allen Mitteln für meine Familie und mich verteidigen.

Gottseidank sind diese Überlegungen nur hypothetisch......

Grüße Tauschi

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Die Stromversorgung in Germanistan ist recht stabil und eng vermascht, großflächige Ausfälle wie in den US of A eher unwahrscheinlich.

Die Flut 2002 war bei mir in unmittelbarer Nähe, Zustände wie in Amerika jetzt hab ich nciht beobachtet, hier und da is wohl was geklaut wurden, aber keine Plünderungen im großen Stil.

Ich wohn auch am Arsch der Welt und halte mich aus großen Städten fern, weil ich die einfach nich mag.

Im Falle ausbrechender Anarchie könnte ichne kleine Bürgerwehr bewaffnen :D

MfG

AWO425, der im Wald wohnt

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Ob in einem solchen Maß Anarchie ausbrechen würde wage ich auch zu bezweifeln, es käme allerdings auch drauf an welche Städte betroffen wären.

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Wenn ich tagelang ohne Lebensmittelnachschub und Wasser in einer versunkenen Stadt eingeschlossen wäre, würde ich auch den nächstbesten Supermarkt ausräumen. Das ist keine Anarchie und auch keine Plünderung, das ist bestenfalls Mundraub - solange man keinen DVD Player o.ä. mitgehen lässt.

Ein großes Problem sollen ja die Drogenabhängigen in NO sein, die seit Tagen auf Entzug sind und entsprechend reagieren.

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Bei uns aufm Land haste eh ein paar Vorräte daliegen, so daß man sich ungefähr eine Woche halten kann. Kritischer ist das Wasser, der Brunnen ist zu eisenhaltig.

Die letzte große Flut hat unser Dorf weitgehend verschont, aber was abging, war nicht von Pappe. Keine Feuerwehr, keine Polizei mehr da, alle im Rettungseinsatz, mit allem was sie hatten.

Aber anscheinend isses so, je mehr die Leute in der Führung studiert haben, desto weniger können sie sich ihre Annehmlichkeiten wie Strom und wasser wegdenken. Ohne Computer, da bricht die welt zusammen. Jedoch hat man als Untergebener die Chance und die Pflicht, diese Leute abzusäbeln, wenn sie in solchen Notlagen versagen.

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Wenn ich tagelang ohne Lebensmittelnachschub und Wasser in einer versunkenen Stadt eingeschlossen wäre, würde ich auch den nächstbesten Supermarkt ausräumen. Das ist keine Anarchie und auch keine Plünderung, das ist bestenfalls Mundraub - solange man keinen DVD Player o.ä. mitgehen lässt.

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Warum soll man das Zeug im Supermarkt auch stehen lassen. Ich bin mir sicher, das ein Wal Markt eh den gesammten Warenbestand in die Tonne hauen würde, wenn der Supermarkt nach einer derartigen Katastrophe wieder aufgebaut würde.

Oder kommen dann die Angestellten nach drei Wochen zurück und fangen an die durchgeweichten Spagettis von den noch verkaufbaren zu sortieren :gaga: und wieder in die Regale einzuordnen. (Fleisch wird dann neu eingetütet :gaga: )Also wenn ein Laden geflutet wird gibts Freibier.Prost

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Tja, sicherlich wird es viele Leute hier drüben geben (darunter auch diverse selbsternannte "Experten"), die ihrer Überzeugung Ausdruck verleihen, daß sowas ja bloß in den unzivilisierten USA vorkommen kann.

Sollte ein vergleichbarer Katastrophenfall hier bei uns besser ablaufen, läge das allenfalls an der Organisation der Behörden und Hilfskräfte (wobei ich bei einem Schadensereignis der Größe von Katrina durchaus nicht darauf wetten würde), und nicht etwa an der Tatsache, daß wir "alten Europäer" sovie friedlicher und besonnener sind.

Gerade in den Städten würden die Einwohner meiner Ansicht unter vergleichbaren Umständen nach binnen kurzer Zeit ähnlich rabiat miteinander umgehen. Denn was wir im Moment in New Orleans sehen, ist nicht spezifisch amerikanisch, sondern einfach menschlich.

Auf dem Land mag es anders aussehen... dort ist die Bevölkerungsdichte geringer, man kennt und hilft sich (anders als in einer anonymen Großstadt), und die Möglichkeiten zur Selbstversorgung sind besser.

Trooper

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man sollte es aber schon dem Eigentümer überlassen, was er mit seinem Eigentum macht. :heuldoch:

Ich rede nicht von Lebensmitteln. :pro:

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Ich frag mich nur warum die Leute, die keinen Strom/Haus//TransportmittelArbeitsplatz etc mehr haben ausgerechet Fernseher plus DVD Player klauen. :rotfl2:

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Allgemeine Frage:

Wer denkt dass wir in diesem Lande für ein solches Szenario  -  aus welchem Grunde auch immer  -  gerüstet wären?

Wer hält ein solches "Grossereignis" in diesem Lande immer noch für eher unwahrscheinlich oder gar unmöglich?

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Nein.

Germanistan ist für ein solches Szenario ( riesige Unwetterkatastrophe o. ähnl. ) nicht genügend vorbereitet und gerüstet - Glasklar und definitiv Nein !

Ein New Orleans-ähnliches Desaster hier bei uns würde genausoviele - wenn nicht weit mehr ! - Opfer fordern.

Unsere Bevölkerung würde mit Sicherheit dann auch Plündern - weil es ums nackte Überleben geht !

Ob sich die "Toitschen" aber auch zum wild um sich schießenden Mob entwickeln, wage ich anzuzweifeln, kann es aber nicht ausschließen...

Genauso sehe ich die Sache mit den Vergewaltigungen.

Wo das von Menschen gemachte Gesetz ausser Kraft ist, regiert das Naturgesetz - also immer der Rücksichtslosere / Stärkere...

Anbetracht der Klimatischen Entwicklungen in den letzten 20 Jahren, und unter Berücksichtigung der sich deutlich abzeichenden Tendenz, möchte ich behaupten, dass wir irgendwann in nicht allzuferner Zukunft von ähnlichen Ereignissen heimgesucht werden.

Strittig dürfte nach meinem Dafürhalten nicht das Eintreffen solcher Naturkatastrophen sein, sondern lediglich deren Stärke und Intensität...

Präventionsmaßnahmen ( zur Verhinderung ) kann ich hier nicht annehmen.

Prävention / Schadensbegrenzung kann hier nur auf eine Art erfolgen :

In der strukturellen und Logistischen Ebene zur Versorgung möglicher Betroffener.

I.S.v. Vorratshaltung wichtiger Versorgungsgüter und Grundbedarfsartikeln, sowie der sofortigen Verbringungmöglichkeiten derselben in die Krisengebiete.

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Ich frag mich nur warum die Leute, die keinen Strom/Haus//TransportmittelArbeitsplatz etc mehr haben ausgerechet  Fernseher plus DVD Player klauen.  :rotfl2:

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weil sie es nach der Katastrophe zu Geld machen wollen, könnte ich mir vorstellen.

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ich glaube auch nicht das ein großflächiger ausfall hier glimpflicher ausfallen würde. also bei einem zig wochen szenario, nicht nur mal n tag ohne strom.

der vorteil des dichteren straßennetzes wird durch die höhere befölkerungsdichte negiert, ( die wird auch die abwassergeschichte deutlich stärker belasten)

das es auf dem land ruhiger bleibt glaube ich auch, ist sogar in den usa so.

die vermeindlich bessere organisationsstrucktur wird ohne strom/telefon versagen, weil dann plötzlich leute entscheidungen alleine treffen müssen, die es nicht können bzw.wollen. besonders wenn sie sich nicht sicher sind was zu tun ist ( deutsche krankheit, wer nichts macht macht nichts falsch <_<

die Polizei wird der lage nicht im ansatz herr werden können. wie denn auch :confused:

zu den generatoren kann ich nur sagen, die brauchen reichlig viel sprit. und kein krankenhaus hat dieselstrom für 2 wochen ( arbeite in einem), und auch wenn es bei der belieferung absoluten vorrag hätte, ist das keine garantie dafür das der sprit auch kommt. wie erfährt der krankenwagen wo er hin muss? auch wenn es noch funk gibt, sind die rettungsleitstellen immer stärker zentralisiert, also der weg den die eigene nachricht zum benachrichtigen zurücklegt ist sehr groß. Handys, werden bei sowas nicht ( zuverlässig) funktionieren, außer den sattelietendinger natürlich, nur wie lange halten die akkus.

der gedanke es besser zu können, oder uns kann das sowieso nicht passieren, ist doch reichlich vermessen , den fehler haben andere auch gemacht....

ich möchte in jedem fall nicht in manchen ecken wohnen wenn es soweit wäre :bud: zur not trete ich AWO's pmc bei :wos_armee_052:

p.s. ist doch klar, das lebensnötige holen sie sich bei denen die sich nicht wehren können, und irgendwann kriegen sie ja auch die richtige hilfe ( die bringen dann ja leider keine hifi-sachen o.Ä. mit )

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………… ( deutsche krankheit, wer nichts macht macht nichts falsch  <_<

…………

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muß man sich darüber wundern?

Trifft man eine Entscheidung, nach bestem Wissen und Gewissen und aus dem für einen in der Situation möglichen Blickwinkel werden sich später die Vorgesetzten, Staatsanwälte und Richter mit der Sache beschäftigen. Und die sitzen dann im Trockenen und Warmen, haben alle denkbaren Informationen und alle Zeit der Welt.

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Auch mir stehen die Haare mir nur zu Berge, wenn ich zB. an ein AKW-GAU Szenario denke, wo in kürzester Zeit breiteste Landesteile evakuiert werden müßten- ohne Chance auf Rückkehr.

Einen gewaltigen Unterschied USA vs. hierzulande müssen wir aber schon festhalten: Noch (!!) gibt es in den wenigsten Ländern Europas einen "menschlichen Bodensatz", der sich bar jeder Chancen sieht, nichts mehr zu verlieren hat, von der Gesellschaft ignoriert und den "Ordnungskräften" kurz gehalten wird (inwiefern das am US Sozialsystem liegt, laß ich mal außen vor, weil irrelevant) - und deshalb alles tut um das herrschende Chaos zu prolongieren um möglichst lange eine "Umverteilung" von Gütern vornehmen zu können.

Seien wir uns ehrlich- wer täglich Multimilliadäre mit dem Maserati durchs eigene Elendsviertel fahren sieht, wird wohl motivierter zur Tat schreiten....

Ich war immer der Meinung, daß der Sozialstaat uns vor derartigen Auswüchsen schützt- und ein liberales Waffenrecht uns vor den wenigen Soziopathen, die Gewaltdelikte nur des "Kicks" wegen begehen, schützen könnte.

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Vielleicht hat die Sache in New Orleans ja wenigstens eine gute Seite und Herr Bush und Kollegen denken mal etwas intensiver über das Kyoto - Abkommen und ähnliche Versuche, mehr Einklang mit der Natur zu finden, nach.

Dabei meine ich nicht nur Verringerung von Raubbau aller Art oder Treibhauseffekt, sondern ganz simple Gedanken zum Thema Erde und Mensch.

Zum Beispiel New Orleans:

es ist einfach nur sträflich dumm, eine Stadt an einer Stelle zu gründen bzw. zu halten, die zwischen einem Fluß, einem See und einer stark Sturm gefährdeten Küste liegt.

Und dann auch noch deutlich tiefster Punkt in der Umgebung ist, bei kontinuierlichem Anstieg des Meeresspiegels. Ob diese aktuelle Transgression (Küste wandert landeinwärts) menschengemacht ist oder zu den natürlichen Zyklen gehört, ist dabei vorerst nur von untergeordneter Bedeutung.

Sich nur auf ein paar Pumpen und Erdwälle zu verlassen, ist eben einfach dreist.

Das gilt auch für viele deutsche Ansiedlungen, z. B. Bad Tölz in Oberbayern:

Da regen sich die Leute auf über ihre abgesoffenen Häuser auf Fluß-Niveau und geiseln Politiker aller Couleur auf Bundes- und Landesebene dass der oberhalb gelegene Sylvenstein-Stausee noch nicht groß genug wäre.

Also sich lieber mit noch mehr Macht gegen natürliche Bedingungen stemmen und sich dann über noch krassere Rückschläge wundern ... ?

Die Leute sollten sich an ihrer eigenen Nase fassen und die Auswirkungen ihrer Entscheidung, dort zu leben, auch selbst tragen.

Seit tausenden von Jahren geht das nun so, die Menschen reizt die Idylle oder Bequemlichkeit (eine größere Ansiedlung früher ohne direkte Nachbarschaft zu einem Fluß gab es kaum), an einem Fluß, am Meer, an brüchigen Steilhängen (z.B. Isarhochufer bei München) oder an den fruchtbaren Hängen eines Vulkans zu siedeln.

Dann rumst oder plätschert es und das Erstaunen ist groß.

Aber wenn Geologen vorher warnend den Finger heben, schalten nicht nur Behörden oft auf Durchzug (was, im Schnitt nur alle 75 Jahre eventuell eine Springflut, das erleben wir eh nicht mehr!). Die Häuslebauer, die unbedingt die Bergsicht am Kriechhang haben wollen, verdrängen das genauso.

Von mir aus gerne, jedem Tierchen sein Pläsierchen.

Aber nachher nicht rumjammern und -schreien und bei allen anderen die Schuld suchen!!!

Lieber so wie ein Bad Tölzer Geschäftsmann, der beim Umzug seiner Möbel vom Erdgeschoss in den ersten Stock nach seiner Meinung zum Hochwasser gefragt wurde:

"Ja mei, dieses Jahr war´s halt a bisserl mehr ....."

So, das musste einfach auch mal raus. Und jetzt dürft ihr raten was ich beruflich so mache ..... :)

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was hat denn bush mit der gründung von new orleans zu tun?

  Menschen, es geht hier auch um jeden einzelnen Menschen selbst und dessen  Entscheidung, wo und wie er leben will.

wie laut wäre wohl der aufschrei, wenn bush eine stadt umsiedeln wollte?

zu dem kyoto-quatsch sag ich besser nichts mehr. :bad:

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Was heißt hier umsiedeln durch Bush.....? :gaga:

30 Mio Dollar hätten bereits genügt und der Damm hätte gehalten. Diese sind nachweislich von der Bush-Administration gestrichen wurden.

Eine klassische Fehlplanung eben :peinlich:

Ob Du/man speziell Kyoto gut findest, ist unwesentlich.

Interessant sind diese Abkommen als Denkansatz und Entwicklungsstufe hin zu einem Gesamtpaket (speziell für die größten Industrieländer), um sich abzeichnende Natur-"Katastrophen" (und damit meine ich nicht nur Überflutungen) mit noch vertretbarem ökonomischem Aufwand zumindest zu mildern anstatt zu potenzieren.

Und bis jetzt sperrt sich Bush eben gegen größere Aufwendungen in diesem Bereich.

Zugegeben, seine Staatskassen sind ziemlich gebeutelt und die Industrie/Landwirtschaftslobby würde sich über neue Normen wohl auch nicht freuen..... es kommt eben auf die Prioritäten an.

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Was heißt hier umsiedeln durch Bush.....?  :gaga:

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naja, du schriebst: "es ist einfach nur sträflich dumm, eine Stadt an einer Stelle zu gründen bzw. zu halten, die zwischen einem Fluß, einem See und einer stark Sturm gefährdeten Küste liegt."

Ob Du/man speziell Kyoto gut findest, ist unwesentlich.

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allerdings. und es ist vor allem nicht der zeitpunkt, um die amis mit kyoto vollzuquatschen... die zählen nämlich gerade LEICHEN!

Interessant sind diese Abkommen als Denkansatz und Entwicklungsstufe hin zu einem Gesamtpaket (speziell für die größten Industrieländer), um sich abzeichnende Natur-"Katastrophen" (und damit meine ich nicht nur Überflutungen) mit noch vertretbarem ökonomischem Aufwand zumindest zu mildern anstatt zu potenzieren.

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glaube kann berge versetzen, also wieso nicht. :D

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Würde es uns mit der selben Wucht treffen wie jetzt die USA würde die Situation nicht viel anders aussehen. Da sollte man sich kenen Illusionen hingeben.

Genügend Asos haben wir hier auch die jede Gelegenheit nutzen würde um sich ein paar Fass Bier oder Härteres zu "organisieren"

Und wie start das Besitzdenken in der Bevölkerung verankert ist? Na ja, ich glaube nicht das der Durchschnittsbürger sich zurückhalten könnte.

Da machen sich zuviele Leute etwas vor.

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Und wie start das Besitzdenken in der Bevölkerung verankert ist? Na ja, ich glaube nicht das der Durchschnittsbürger sich zurückhalten könnte.

Da machen sich zuviele Leute etwas vor.

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ich musste heute auch daran denken, wieviel z.b. auf der IWA geklaut wird... nicht mal festbinden hilft. :peinlich:

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was hat denn bush mit der gründung von new orleans zu tun?

wie laut wäre wohl der aufschrei, wenn bush eine stadt umsiedeln wollte?

zu dem kyoto-quatsch sag ich besser nichts mehr. :bad:

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In Sachsen hat man es für teuer Geld gemacht.

Keine Stadt aber eine an falscher Stelle genehmigte Eigenheimsiedlung mit lauter neue schöne Eigenheime.

Beim Augusthochwasser 2002 war das ganze Areal komplett abgesoffen und so hat das Land Sachsen ( nicht Trittin ) entschieden, daß die Leute umgesiedelt werden und die neuen Eigenheime wurden unlängst weggerissen und wieder Wiese eingesät.

Eine Fehlplanung und grobe Mißachtung der Natur, die dem Steuerzahler viel Geld in Form von Entschädigungen gekostet hat und eine heilsame Lehre war.

Natürlich kann man das nicht mit New Orleans machen aber das nur mal als Randinformation.

Was die Amis können, können wir schon lange :D

Manche werden eben erst aus Schaden klug und manchmal nicht einmal dadurch.....

N 24 Röderau

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Das gilt auch für viele deutsche Ansiedlungen, z. B. Bad Tölz in Oberbayern:

Da regen sich die Leute auf über ihre abgesoffenen Häuser auf Fluß-Niveau und geiseln Politiker aller Couleur auf Bundes- und Landesebene dass der oberhalb gelegene Sylvenstein-Stausee noch nicht groß genug wäre.

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Kein Problem. Eine Arschbombe vom Bullen von Tölz und der Ort ist wieder trocken. Nur die Beseitigung des Kraters könnte etwas aufwändiger werden. :D

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Wir haben hier in Deutschland ohne Zweifel das Glück, dass wir von solchen gewaltigen Naturkatastrophen weitestgehend verschont werden. Deshalb ist es ein bischen schwierig, hier das komplette Katastrophenschutz-Programm umzusetzen, es fehlt halt einfach am Verständnis.

Bislang kam die grösste Bedrohung für uns alle leider immer aus einer ganz anderen Ecke. :angry2:

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