Vorweg: ich bin Westernschütze, kein IPSC. Ein paar Gemeinsamkeiten gibt es aber doch. Und eine davon ist: der Schuss fällt idealerweise genau dann, wenn die Füße still stehen. Und das ist manchmal früher der Fall wenn Du früher bremst, dafür aber fertig bist wenn Du stehst. Man kann sich immer nur auf eine Sache gleichzeitig voll konzentrieren, parallel können nur untergeordnete Dinge automatisiert ablaufen.
Beim Positionswechsel mit der Pistole (gibt es bei Western auch, Disziplin 97-11) handhabe ich es so, dass ich etwa zwei Schritte vor der Schießposition abbremse, und den mentalen Fokus vom Laufen auf die Waffe verlege. Der letzte Schritt ist dann sehr gemütlich, aber sobald ich stehe ist die Waffe fertig und mein optischer Fokus auf dem Ziel. Diese letzten beiden Schritte machen meine Füße im Autopilot vollautomatisch, ohne dass ich mentalen Rechenzeit dafür brauche.
Langsam und gemütlich sind hier relativ zu verstehen. Mit wachsender Übung werden diese langsamen Gangarten auch immer schneller. Entscheidend ist, alle Bewegungen zu Beginn sehr bewusst und kontrolliert durchzuführen, bis sie automatisiert sind. Dabei alles sehr korrekt und fehlerfrei einstudieren. Der Speed kommt später. Zum üben ist es gar nicht verkehrt das extrem bewusst in Zeitlupe zu machen. Da merkst Du auch wo Du eigentlich nur herum fuchtelst, ohne etwas sinnvolles zu tun. Da lohnt es sich vielleicht den mentalen Fokus auf etwas wichtiges zu legen (nachladen, Ziele suchen, um Ecken laufen,...) und dabei die Füße etwas zu bremsen, dafür aber vollautomatisch laufen zu lassen.