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IGNORED

Job in der Waffenbranche


NatNat

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Erstmal will ich kurz etwas zu mir erzählen:

Ich bin 18, gehe immoment auf's berufliche gymnasium und habe dort durchaus ziemlich gute noten.

Meine liebligs fächer sind vorallem technisch orientiert: Mathe, physik, maschinenbau-technik, elektronik und dergleichen.

Seid ich legal darf (12 Jahre) bin ich begeisterter sportschütze, schieße im moment IPSC und interessiere mich allgemein für waffen.

Visier, Caliber und DJW sind aboniert!

Nun meine frage: Was für berufe gibt es in der waffenbranche.

Klar, büchsenmacher!! Allerdings allerdings würde ich gerne studieren in der richtung physik, maschienenbau o.Ä.

Gibt es hier vielleicht sogar ingenieure im forum die in der branche tätig sind?

Für eure antworten bedanke ich mich schonmal im vorraus!

Lennard

Geschrieben

Kommt drauf an...

Bei HK und Rheinmetall musst Du nicht unbedingt Büchsenmacher sein, bei Blaser, Krieghoff und Merkel wäre es nicht von Nachteil.

Ideal wäre eine Kombi aus Studium und Büchsenmacherlehre. Würde bei den einschlägigen Firmen einfach mal anfragen, auch nach dualen Ausbildungen / Studiengängen im Unternehmen fragen.

HK, SIGund andere haben auch eine internationale Ausrichtung und Niederlassungen in anderen Ländern.

Geschrieben
Erstmal will ich kurz etwas zu mir erzählen:

[...]

Nun meine frage: Was für berufe gibt es in der waffenbranche.

Klar, büchsenmacher!! Allerdings allerdings würde ich gerne studieren in der richtung physik, maschienenbau o.Ä.

Gibt es hier vielleicht sogar ingenieure im forum die in der branche tätig sind?

Waffenbranche? Ich würde mich eher unter der Überschrift Rüstungsindustrie umschauen. Ach hätte ich doch nur in der Jugend ... :s84:

BBF

Geschrieben

Ich würde mir eher ein was im Bereich BWL / Wirtschaftsin. suchen... Techniker und Ings. will zwar jeder haben (Angeblich gibt es nen Fachkräftemangel?), aber richtig bezahlen will keiner. Was im Waffenbereich, Rüstung ok, aber Sport- oder Jagdwaffen, das meiner Meinung nach keine Zukunft.

Das ist bisher meine Erfahrung aus dem Engineeringbereich...wenn man Powerpoint bedienen, Scheice labern und sonst nichts kannst, dann erfüllt man alle Qualifikationen für die BWL/Wirtschafts"Ing"-Laberunde! Man wird mit Kohle, Firmenwagen & Iphones und sonstigen SchnickSchnack überschütten!

Ein Studium im MINT Bereich... never again.

Geschrieben
Man wird mit Kohle, Firmenwagen & Iphones und sonstigen SchnickSchnack überschütten!

Ein Studium im MINT Bereich... never again.

@sniper-k98:

Das klingt jetzt aber reichlich frustriert.

Da frage ich mich nur, warum mein Chef als Elektroingenieur mehr Geld verdient als ich als WI?

Mein Kollege als Informatiker genausoviel wie ich und ein früherer Kollege als Radio und Fernsehtechniker ebenso viel wie ein anderer Kollege als Elektroingenieur.

BWLer gibt es übrigens auch vom Bankvorstand bis zur Vertriebsinnendiensttipse - und dazwischen liegen ein paar Millionen Jahresgehalt.

Warum sage ich das?

Nun, ich denke die Bezahlung hängt auch von anderen Dingen ab - nicht nur von der Studienrichtung!

@Lennard:

Du hast geschrieben, dass Dich Technik sehr interessiert und Du darin gut bist.

Das ist schon mal ein sehr guter Einstieg.

Ob Dir die Branche immer noch gefällt, wenn Du dort arbeitest und nicht nur die coolen Produkte benutzt, kannst Du von aussen kaum sehen.

Ich würde Dir den Tip geben, Dir aus dem Internet oder von Messen die Kontakte zu besorgen.

Hol Dir beim Marketing der Hersteller die Daten für den nächsten Tag der offenen Tür.

Sprich mit der Personalabteilung (vielleicht mit einem etwas ausführlicheren und formaleren Anschreiben als hier) und vereinbare einen Termin.

Schau Dir die Firma an - vielleicht bieten die ja ein Schnupper-Praktikum an.

Gute Gelegenheit mit den zukünftigen Kollegen zu sprechen.

Wenn die alle schlecht gelaunt durch die Gänge schlurfen, dann solltest Du Deine Schlüsse daraus ziehen!

Ein ausführlichereres Praktikum wirst Du für's Studium ohnehin brauchen.

Dann hast Du schon mal den Kontakt geknüpft und wirst leichter reinkommen als ein "nobody".

(Achtung! Da gibt es relativ restriktive Vorgaben wie das gestaltet sein muss - je nach Hochschule)

Schiele nicht unbedingt bei der Studienwahl ausschließlich auf die Gehaltsmöglichkeiten.

Eine Tätigkeit, die Dir keinen Spass macht, wird Dich auch mit dem dicksten pay-check auf Dauer nicht glücklich machen.

Im Vertrieb verdient man zwar gut, aber dafür ist man eben viel unterwegs und kann wenig trainieren, hat wenig Zeit für Frau und Kinder.

Von einem geregelten Arbeitstag ganz zu schweigen. Das vergessen leider viele, wenn sie nur den dicken Wagen und das iPhone sehen.

Nichts gibt's für lau!

Und zu den Kommentaren zur Bundeswehr:

OK, wenn Du es für Deine Zukunft erstrebenswert findest im Kosovo oder in Afghanistan die Zielscheibe zu spielen, dann geh ruhig dort hin.

Aber wenn Du keinen Bock darauf hast evtl. als Krüppel heimzukommen, dann lass es.

Stell Dir einfach Deinen Alltag vor, wenn Du ihn aus dem Rollstuhl heraus bewältigen müßtest.

Das Risiko ist heutzutage sehr viel höher als bei mir vor 25 Jahren mit einem sehr abstrakten Feindbild hinter dem eisernen Vorhang.

Es kann sein, dass Du Dich mit dem Wissen über diese Branche dann dagegen entscheidest und Schießen einfach weiter als Hobby betreibst.

Das wäre auch nicht so schlimm, denn schließlich ist es das schönste, das es gibt!

Und - Du hast Deine Entscheidung dann basierend auf Deinen eigenen Erfahrungen getroffen und wirst Dich im Leben nie fragen, ob Du Dich damals vielleicht falsch entschieden hast!

Viel Glück,

Freebird

Geschrieben

Wenn ich mich richtig erinnere, hat Walther für den Standort Ulm neulich jemand für die Entwicklungsabteilung gesucht und die wollten Ingenieure Fachrichtung Maschinenbau. Von Büchsenmacher stand da nichts.

Wenn ich in der heutigen Zeit jung wäre und gute Noten hätte, würde ich zusehen das ich etwas in Richtung Maschinenbau studiere und dann noch etwas mit BWL drauf setzen (und auf jeden Fall an einer zweiten Fremdsprache dran bleiben). Öffnet einem dann Türen im technischen und kaufmännischen Bereich.

Hinsichtlich Waffenbranche sollte klar sein, dass man auf eine Nische mit m.E. ungewisser Zukunft (in Deutschland) abzielt. Wer sich in der Richtung zu sehr spezialisiert, der könnte hinterher Probleme kriegen woanders unter zu kommen.

Flexibilität ist wichtig, beruflich und räumlich. Auch mal schauen was im Ausland gesucht wird. Sollte der Michel auf die Idee kommen, sich wegen einer Krise oder sonstwas ne zweite DDR zu wählen, wäre ich sofort weg, wenn ich hier keine familiären Verpflichtungen hätte.

Mit 18 oder Anfang 20 sieht man das vielleicht noch nicht so, aber die politische Entwicklung in der EU und BRD ist momentan erschreckend.

Geschrieben

Der fast schon fanatische Pessimismus hier in WO kotzt mich an.

Einzig angemessene Aussage in diesem Thread:

Hinsichtlich Waffenbranche sollte klar sein, dass man auf eine Nische mit m.E. ungewisser Zukunft (in Deutschland) abzielt. Wer sich in der Richtung zu sehr spezialisiert, der könnte hinterher Probleme kriegen woanders unter zu kommen.

Andererseits: Welche Zukunft ist schon gewiss? Davon abgesehen: Die Welt ist groß und es gibt genug andere Länder, wo die (zivile) Waffenbranche mehr als nur floriert. Und wenn ich mir z.B. das Hoplophobie-Paradebeispiel England anschaue, dann geht's der Branche da wohl gut genug - auch ohne Kurzwaffen und Halbautomaten.

Wirklich witzig, dass hier in dem Forum zwar der Konsens herrscht, dass die deutsche Blockwart-Mentalität (die sich heute eben durch den linksgrünen Drang, alle Menschen zwangszubeglücken, ausdrückt) Schuld an der LWB- und allgemein politischen Misere ist - während andererseits aber der hier ständig an den Tag gelegte Pessimismus selbst so deutsch ist, wie gerade was.

Geschrieben

Dein Vergleich mit England ist unzulässig.

Du weißt selbst genau, daß dort schon Kinder jagen dürfen und eine Jägerprüfung wie die deutsche nicht vorgesehen ist.

Dort hat auf dem Land jeder mindestens eine, wenn nicht mehrere, Flinten im Schrank.

In Deutschland unmöglich.

Geschrieben

Wenn man studieren und danach in die Waffenbranche gehen will, ohne sich bei der Bundeswehr zu verpflichten, ist die Fachrichtung "Feinwerktechnik" sinnvoll.

Während meiner Arbeitslosigkeit habe ich mich bei mehreren zivilen Waffenherstellern beworben, und dabei ist mir eben aufgefallen daß diese Fachrichtung in den Stellenausschreibungen sehr häufig erwähnt wird.

Ebenfalls ratsam ist einen Jagdschein zu besitzen und auch jagen zu gehen.

Geschrieben
Dein Vergleich mit England ist unzulässig.

Du weißt selbst genau, daß dort schon Kinder jagen dürfen und eine Jägerprüfung wie die deutsche nicht vorgesehen ist.

Dort hat auf dem Land jeder mindestens eine, wenn nicht mehrere, Flinten im Schrank.

In Deutschland unmöglich.

Damit hast du freilich nicht unrecht, aber letztendlich ist das ja, worum es mir geht. Erstmal steht nirgendwo in Stein gemeißelt, dass es in Deutschland immer nur abwärts geht. Und zum zweiten ging es mir eben auch weniger um England als mehr um den Pessimismus. Freilich kann (und muss) man achtsam sein, was mit dem deutschen Waffenrecht derzeit geschieht. Aber anstatt sich an dem zu erfreuen, was man hat, kann und darf und in positivem Sinne daran zu arbeiten, dieses behalten zu dürfen oder gar auszubauen, wird immer nur schwarz gemalt.

Das ist wohl einer der einfachsten küchenpsychologischen Zusammenhänge: Wer sich ständig einredet, dass ihm Unheil geschieht, dem geschieht es dann auch.

Geschrieben
@sniper-k98:

Das klingt jetzt aber reichlich frustriert.

Ist es auch...

In BY ist es von der Elektronikseite natürlich TOP. Hier im Norden ist nichts, und so ist auch das Gehaltsnivau. Aber that's life.

Geschrieben
Ist es auch...

In BY ist es von der Elektronikseite natürlich TOP. Hier im Norden ist nichts, und so ist auch das Gehaltsnivau. Aber that's life.

Hm, ich wohne zwar in BY, aber ich habe schon Kunden in der "Römerversemmelecke" betreut:

Wincor Nixdorf in Paderborn

Harting in Minden

WAGO in Minden

Gauselmann in Lübbecke

ADS Anker in Bielefeld

usw. + jede Menge Kleinbetriebe

Da gibt es doch deutlich schlimmere Ecken in dieser Hinsicht...

Viel Glück,

Freebird

Geschrieben

Ach, eine wunderbare Gelegenheit, über all das nachzudenken, was man selbst versemmelt hat...

Ich würde mir eines bei den weitgerühmten deutschen Ingenieuren aus dem Maschinenbau abgucken: Nur ein gutes Studium interessiert niemanden

Ausbildung + Studium ist die Zauberlösung. Man sollte die Gerätschaften, deren Einsatz man plant, auch selbst einrichten können.

Und empfiehl Dich nebenbei, mach ein paar vorzeigbare Projekte, die legal funktionieren:

* Bau Dir einen Makerbot oder RepRap und produzier Magazine oder andere Anbauteile. Das ist praktische CAD-Erfahrung.

* Bau Messer. Härte selbst. Das ist gute Materialkunde.

* Schäfte eigene Waffen neu.

Aber tu' nicht nur Gutes, sondern lass es auch andere wissen:

* Blog darüber.

* Schreib für Zeitschriften.

* Halte Vorträge dazu.

Wenn Du eine wirklich Passion für diese Themen hast, ist das ganz einfach. Dann ist das kein Aufwand, sondern freudig fortgesetztes Hobby.

Geschrieben

Erstmal ein riesen großen dank, mit einigen antworten hatte ich gerechnet aber nicht mit soooooo vielen :appl:

BW ist aus Gesundheitlichen und Persönlichen gründen nichts für mich. Mein Orthopäde hat es mir aufgrund einer hüfterkrankung regelrecht "verboten".

Über ein Duales Studium hatte ich sowiso schon nach gedacht und ich glaube das wäre eine sehr gute wahl da ich auch handwerklich begabt bin.

Ein von einigen angesprochenes BWL studium kommt für micht nicht infrage, da ich "eventuell" mehr geld verdienen könnte aber auf keine fall soviel spaß hätte wie bei irgendeinem Ing. beruf.

@Tierlieb

Von Makerbot und RepRap hatte ich noch nie gehört, aber grad mal auf Wikipedia geschaut sieht ja sehr interessant aus.

In der schule hab ich 4 stunden in der woche CAD zeichnen.

Aufjedenfall sind deine Tips sehr spannend! Allerdings musst du bedenken: Ich bin 18 jahre alt, hab bis nachmittags schule, sport, und an wochenende geh ich auch mal auf partys. Trotzdem werde ich mich mal drüber nachdenken zu schreiben (blogs, artikel), und eventuel messer zu machen.

@Freebird

Vielen dank für deine sehr ausführliche antwort!

Ich muss sagen du sprichst mir in vielen bereichen aus der Sele!

Eckernförde ist nicht weit von mir, ich werde mich mal drum kümmern in den ferien vllt. ein praktikum dort zu machen.

Über Balistik/Balistiker hab ich hier noch garnichts gelesen, gibt es da meinungen zu?

Lg

Lennard

Geschrieben
Waffenbranche? Ich würde mich eher unter der Überschrift Rüstungsindustrie umschauen. Ach hätte ich doch nur in der Jugend ... :s84:

BBF

Rekordumsatz für Deutschlands Rüstungsindustrie

"Spiegel"-Bericht

27.11.2011, 09:12

Deutschland hat mit der Ausfuhr von Waffen und Rüstungsgütern im vergangenen Jahr so viel Geld eingenommen wie noch nie. Der Wert der 2010 ausgeführten Kriegsgüter wird mit rund zwei Milliarden Euro beziffert - eine Steigerung um knapp 50 Prozent. Das gehe aus dem Rüstungsexportbericht, den das Kabinett am Mittwoch verabschieden will, hervor, wie der "Spiegel" am Samstag im Voraus berichtete.

2009 betrug der Wert noch 1,34 Milliarden Euro. Bei den Exporten handle es sich vor allem um hochwertige Rüstungsgüter wie U- Boote, Kriegsschiffe und Panzer. Zudem schlossen dem Bericht zufolge deutsche Hersteller 2010 Verträge in Höhe von etwa fünf Milliarden Euro ab. Rund zwei Drittel der Waffenlieferungen seien an EU- Staaten oder NATO- Mitgliedsländer gegangen. Darüber seien aber auch Ausfuhren etwa nach Afrika und in die Golfstaaten genehmigt worden.

Geschrieben
Wenn man studieren und danach in die Waffenbranche gehen will, ohne sich bei der Bundeswehr zu verpflichten, ist die Fachrichtung "Feinwerktechnik" sinnvoll.

Während meiner Arbeitslosigkeit habe ich mich bei mehreren zivilen Waffenherstellern beworben, und dabei ist mir eben aufgefallen daß diese Fachrichtung in den Stellenausschreibungen sehr häufig erwähnt wird.

Ebenfalls ratsam ist einen Jagdschein zu besitzen und auch jagen zu gehen.

Gude....

Fyodor, das liest sich wie der Werdegang sehr vieler Büchser! Volle Zustimmung, das hast Du sehr gut erkannt! :icon14:

Gruß

Turrican

Geschrieben
Über Balistik/Balistiker hab ich hier noch garnichts gelesen, gibt es da meinungen zu?

Dafür gibt es keine gezielte Ausbildung. Mit Ing Studium, Physiker, BüMa Schule usw. kannst du dir eine Basis gründen auf der du dann über die Jahre beruflich aufbauen musst.

Die Waffenbranche ist sehr weit gefächert, was es alles für Funktionen, Stellen, Forschungsinstitute und waffenbezogene Amtsstellen gibt siehst du nur wenn du mal drin bist. Die größten Waffen und Munitionsfirmen in D nehmen regelmäßig Praktikanten auf. Bewirb dich und investiere 4-6 Monate deines Lebens um dir einen Überblick zu schaffen.

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