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IGNORED

Waffengesetz Verschärfungen


Brestan

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Geschrieben
War es die Baader-Meinhoff-Gang oder die RAF, welche unsere Volksvertreter zu den "Novellierungen" oder "Verschärfungen" veranlassten

oder bekam der Staat schlicht Angst vor seinen Bürgern?

Die Bader/Meinhof Gruppe benutzte Waffen die es auch in den 70igern nicht legal zu kaufen gab.

Auf paar Propagandafilmen ließen die sich mal mit erlaubnisfreien Waffen ablichten unter anderem der LP53 Luftpistole

(mit der wohl auch Bond in 007 jagt Dr.No auf einen Filplakat von 1962 possierte)

Das kanns alleine nicht gewesen sein auch wenn es als Grund der unwissenden Bevölkerung verklickert wurde.

Ich glaube die letztere Aussage ist eher zutreffend, Anfang der 70iger bereits gab es einen enormen Unmut der

Bevölkerung auf die Regierenden, daß "Wirtschaftswunder" verabschiedete sich langsam Rohstoffe wurden knapp

(Öl Autofreie Sonntage 1973) Arbeitslosigkeit stieg sprunghaft an.

Zudem die SPD (unter Schmidt noch mehr als unter Brandt) zunehmend autoritär und reaktionär regierte.

Berufsverbote weit mehr als in den jahren zuvor und danach konnte es insbesondere für die Lehrerschaft schon bei

kleinsten Anlässen geben noch heute klagen einige noch um Rehabilitation.

Auch soll es wohl öfters mal zu Schüssen mit Kleinkaliber und Jagdgewehren auf Grenztürme der innerdeutschen Grenze

gegeben haben das wurde bewusst von beiden Seiten vertuscht und wenn mal was rauskam wurde da schnell der Schwamm drüber gemacht keine der beiden Seiten hatte Interesse daran das der gedanke an einem Widerstand

gegen Systeme überhaupt aufkam.

Neben der RAF selbst gab es in der BRD auch noch einige andere Randgruppen vor denen man so langsam Angst bekam

Startbahn Westgegner, Autonome oder Leute wie unser Joschka die aus Langeweile sich mal ein paar Polizisten "zur brust"

genommen haben, Mitte der 70iger gabs auch mal eine Wehrsportgruppe Hoffmann die zwar ziemlich rechts wenn nicht braun eingestellt war dem Staat gegenüber aber auch nicht gerade freundschaftlich gesonnen war.

Ein alter Mann sagte mir mal zu Staaten, die haben immer Angst "weggejagt" zu werden....das wirds wohl sein.

PS: Staaten begreifen nie, daß sie Terroristen und Kriminelle eh nicht vom Waffenbesitz abhalten können egal mit

welchen Gesetzen und welchen Strafen auch immer, die zunehmende Entwaffnung führte-bis heute nicht zu

mehr Sicherheit im Gegenteil und auch die RAF existierte (offiziell) fast 30 Jahre lang, die letzten Attentate

wie etwa die Mordanschläge auf Rohwedder und Herrhausen konnte bis heute (und da liegen auch schon wieder

über 20 Jahre dazwischen) nicht aufgeklärt werden wobei böse Zungen auf Grund der Professionalität und

Präzission eher Geheimdienste der Ausführung verdächtigen.

Geschrieben
WENN Du nur Recht hättest !!!

Warum glaubst Du denn, dass der Richter wesentlich anders hätte urteilen können (ohne sich sein Urteil mit Revisionsgründen zu verhageln)? Ich mache es kurz: ich habe Recht.

Geschrieben
Hallo Manfred,

das ist jetzt eine stark verkürzte Sicht, die ich so von einem FvLW-Präsidiumsmitglied nicht erwartet hätte.

Was Baader & Co. anbelangt: da mögen ein paar Landmann-Haöbautomaten ab und an eine Rolle gespielt haben, ganz überwiegend bewegten sich die RAF-Tatwaffen aber doch im Bereich des KWKG.

Definitv keine Bockdoppelflinten oder Einzellader-Langwaffen wie sie ja bis dato in der BRD (und in vielen Ländern bis heute) frei erwerbbar sind.

Der Grund, dass genau diese "Nicht-RAF" Waffen WBK-pflichtig wurden, ist bei DJV und auch dem DSB zu suchen. ...

Im Wesentlichen gebe ich Dir Recht, allerdings denke ich, dass die Initiative zur Verschärfung schon von der Politik ausging und die Verbandsvertreter wohl eher über den Tisch gezogen, manipuliert oder gekauft wurden und sie sich nachträglich dann eben irgendwie rechtfertigen mussten um nicht das Gesicht zu verlieren. Sie haben ja damals nicht nur das Waffenrecht verschärft, sondern auf der ganzen Linie einen Schritt weg von einer freiheitlich bürgerlichen Gesellschaft hin zu einem Bevormundungs- und Überwachungsstaat getan.

Auf jeden Fall ist es ein sehr trauriges Kapitel in der Geschichte des privaten Waffenbesitzes in Deutschland oder der freiheitlichen rechtsstaatlichen Grundsätze überhaupt. Und leider hat auch die einzige politische Partei, die sich selbst als "freiheitlich" bezeichnet uns damals verraten und verkauft.

Geschrieben
Hallo Manfred,

das ist jetzt eine stark verkürzte Sicht, die ich so von einem FvLW-Präsidiumsmitglied nicht erwartet hätte.

Was Baader & Co. anbelangt: da mögen ein paar Landmann-Haöbautomaten ab und an eine Rolle gespielt haben, ganz überwiegend bewegten sich die RAF-Tatwaffen aber doch im Bereich des KWKG.

Danke für den Hinweis.

Fakt ist: Auslöser für die Waffengesetztänderung waren die Aktivitäten der RAF. Es wurden übrigens nicht überwiegend KWKG-Waffen eingesetzt. Bei der Baader-Befreiung kam z.B. eine "popelige" 6,35-er und eben der Landmann zum Einsatz.

Im Zusammenhang mit der dann zu dieser Zeit eingeführten WBK-Pflicht von ehemals frei erwerbbaren Waffen kamen auch einige Ausführungen des Landmann-Gewehrchens auf die "schwarze Liste". Das waren z.B. die mit "Kühlrippen" und/oder Pistolengriff am Vorderschaft. Problematisch war auch die Tatsache, dass gerade der Landmann ratzfatz aucf "Rock'n Roll" verändert werden konnte (mit einigen HV-Sorten teilweise auch ohne Veränderung) und bei einigen der Splint der Überwurfmutter des Laufes - ähhm - "rausgefallen" ist. Mit abgenommenem Schaft passten die Einzelteile dann schon fast in die Hosentasche.

Manfred

Geschrieben
Sie haben ja damals nicht nur das Waffenrecht verschärft, sondern auf der ganzen Linie einen Schritt weg von einer freiheitlich bürgerlichen Gesellschaft hin zu einem Bevormundungs- und Überwachungsstaat getan.

Dazu fällt mir ein: Notstandsgesetzgebung (um 1968)

Manfred

Geschrieben
Fakt ist: Auslöser für die Waffengesetztänderung waren die Aktivitäten der RAF. Es wurden übrigens nicht überwiegend KWKG-Waffen eingesetzt. Bei der Baader-Befreiung kam z.B. eine "popelige" 6,35-er und eben der Landmann zum Einsatz.

Manfred

Hallo

die RAF hatte eine Landmann eingesetzt. Die war mit einigen Feilenstrichen zum Dauerfeuer-only umgebastelt. Das war tatsächlich der vordergründige Aspekt, für den §37. Natürlich war da der DJV die treibende Kraft. Wilderrei war ein Faktor. Die Landmänner mussten den MP-Schaft austauschen und die Überwurfmutter mußte gestiftet werden.

Es gab übrigens nie Landmänner bei Neckermann zu kaufen. Ich habe sämtliche Kataloge durch. Nie einer drin gewesen. Damaschke hatte sie in verschiedenen Romanen und Zeitschriften anzeigenmäßig plaziert.

Steven

Geschrieben
Ganz einfache Formel: Wenn Bedingung X, Y oder Z erfüllt, geht die Type ohne Wenn und Aber ab in den Bau ohne Ermessensspielraum für alt-68er Weichspülrichter.

Grüße

Iggy

Dann haben wir Kalifornische Verhältnisse: bei der 3ten Verurteilung gibt es lebenslänglich

So gut ich die Meinung verstehen kann: Unser Sanktionsrecht erlaubt weniger Spielraum für "weichgespültes Richtertum", als viele glauben.

So wie damals mit "Mehmet" der wurde erst ausgewiesen nach über 100 Straftaten als der öffentliche Druck zu gross war

Erik

Geschrieben
Fakt ist: Auslöser für die Waffengesetztänderung waren die Aktivitäten der RAF.

Manfred

Das ist leider falsch.

Die Überlegungen das Waffenrecht zu verschärfen begannen nämlich deutlich vor den Aktivitäten der RAF, aber bis heute wirkt die Propaganda offenkundig ganz gut, der Staat habe sich nur gegen die RAF wehren wollen. In Wirklichkeit war der zeitliche Zusammenhang reiner Zufall der allerdings mächtig ausgenutzt wurde.

Geschrieben
Die Überlegungen das Waffenrecht zu verschärfen begannen nämlich deutlich vor den Aktivitäten der RAF,

Aus dem Siegel vom 26.05 1969:

Waffenbestimmungen, die nichts taugen, weil es sie nicht in allen Bundesländern gibt; generelle Erwerbscheinpflicht (außer in Bayern) für sogenannte Reizstoffwaffen wie Tränengaspistolen, aber generelle Erwerbscheinfreiheit für Schießgewehre wie den Karabiner 98 K; dazu eine Fülle von Möglichkeiten, verbotenes Schießgerät auf dem schwarzen Markt zu- kaufen -- diesem Durcheinander wollen die Länderinnenminister nun durch eine rigorose Abrüstung des deutschen Volkes ein Ende machen.

Der "Entwurf eines Landeswaffengesetzes"** der Länderinnenminister sieht unter anderem vor:

.......

..........

Beifall erhielten die Gesetzesmacher bislang nur von Westdeutschlands 210 000 Jägern, die sich zu den einzigen zivilen Waffenträgern der Nation erwählt fühlen und deren Dachorganisation, der Deutsche Jagdschutz-Verband, schon seit Jahren für Nichtjäger eine "Waffenerwerbscheinpflicht für alle Waffen, die töten können", fordert:

..................

...........

Freilich Lieferte die deutsche Waffenbranche den Ministerialen selber Vorwände für die Entwaffnungs-Aktion. Laut Oberregierungsrat Schiller hat sie "immer mehr Anreize gegeben, so daß der Gesetzgeber nicht mehr stillhalten konnte".

Geschäftstüchtige Firmen brachten immer mehr Waffen vor allem unter deutsches Jungvolk, die -- so selbst Büchsenmacher-Vorsitzender Reinhold Plett -- "mit Jagd- oder Sportwaffen nichts zu tun haben".

Wie der Gelnhausener Händler Trolle derzeit den Wehrmachtskarabiner 98 K -- Preis: 148 Mark, Lieferant: die Bundesvermögensverwaltung -- anbietet und absetzt (Bestellungen kommen nach Trolle vor allem von "Bundeswehrreservisten", aber auch "sehr viel vom Adel, von Grafen und Baronen"), brachte beispielsweise die Preetzer Firma Landmann vor zwei Jahren ein halbautomatisches maschinenpistolenähnliches Kleinkaliber-Gewehr auf den Markt, das sich, so Schiller, mit "wenigen Handgriffen in eine automatische Waffe umbauen" läßt.

Der Präsident des Deutschen Schützenbundes, Georg von Opel, rief die Bundesregierung auf, Schußwaffen dieser Art zu verbieten, "da von seiten des Sports ... absolut kein Bedürfnis dafür vorliegt". Sie seien vielmehr "bestens geeignet für Überfälle, Terror, ja sogar für einen Bürgerkrieg".

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45741252.html

Aber:

Eine formelle Gründung der RAF gab es nicht. Als erste Aktion – und damit Geburtsstunde der RAF – gilt die Baader-Befreiung am 14. Mai 1970.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Armee_Fraktion

Es ist folglich nichts weiter als eine dämliche Propaganda-Mär, die Waffenrechtsverschärfungen der 70iger gingen auf die Raf zurück, vielmehr wurden diese Verschärfungen, übrigens von der CDU, bereits wesentlich früher vorbereitet und später von der SPD umgesetzt.

Geschrieben
Bei der Baader-Befreiung kam z.B. eine "popelige" 6,35-er und eben der Landmann zum Einsatz.

Im Zusammenhang mit der dann zu dieser Zeit eingeführten WBK-Pflicht von ehemals frei erwerbbaren Waffen kamen auch einige Ausführungen des Landmann-Gewehrchens auf die "schwarze Liste".

Die Baaderbefreiung war 14. Mai 1970

Aber bereits im Spiegel vom 26.05.1969 wird der DSB Präsident, Georg von Opel, wie folgt zitiert:

brachte beispielsweise die Preetzer Firma Landmann vor zwei Jahren ein halbautomatisches maschinenpistolenähnliches Kleinkaliber-Gewehr auf den Markt, das sich, so Schiller, mit "wenigen Handgriffen in eine automatische Waffe umbauen" läßt.

Der Präsident des Deutschen Schützenbundes, Georg von Opel, rief die Bundesregierung auf, Schußwaffen dieser Art zu verbieten, "da von seiten des Sports ... absolut kein Bedürfnis dafür vorliegt". Sie seien vielmehr "bestens geeignet für Überfälle, Terror, ja sogar für einen Bürgerkrieg".

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45741252.html

Gut denkbar, dass die Leute von der RAF erst mit diesem Zitat, ein Jahr vor der Baader Befreiung, auf die Idee gekommen sind sich so ein Teil zu besorgen.

Geschrieben
Gut denkbar, dass die Leute von der RAF erst mit diesem Zitat, ein Jahr vor der Baader Befreiung, auf die Idee gekommen sind sich so ein Teil zu besorgen.

Einer von dieser Bande (Name ist mit inzwischen entfallen) soll ein begeisterter Leser des DWJ gewesen sein. Der hat dann dafür gesorgt, dass später bei Faustfeuerwaffen der 45 ACP der Vorzug gegeben wurde.

Geschrieben
Fakt ist: Auslöser für die Waffengesetztänderung waren die Aktivitäten der RAF. Es wurden übrigens nicht überwiegend KWKG-Waffen eingesetzt. Bei der Baader-Befreiung kam z.B. eine "popelige" 6,35-er und eben der Landmann zum Einsatz.

...Manfred

Hallo Manfred,

nur exemplarisch ein paar Artikel aus jener Zeit:

Jäger und Sportschützen sind sich allerdings einig, daß Bonn vor allem den Erwerb von automatischen Langwaffen erschweren sollte, denn sie sind nach Meinung des Deutschen Schützenbundes neben den Pistolen immer häufiger als Mordinstrumente im Einsatz. ...

Im Wirtschaftsministerium meinte ein Waffenexperte: „Wir wären gewiß nicht gegen das Gesetz, wenn wir überzeugt wären, daß die Gewältkriminalität dadurch gemindert würde. Aber man muß da ein großes Fragezeichen setzen "

Verbote wurden lediglich den Waffenhandel auf dem Schwarzmarkt begünstigen. Der Waffennachschub für die Gangster komme dann aus dem Untergrund, befürchtet Karl Schillers Waffenmann, und „dieses Geschäft geht dann der deutschen Waffenindustrie verloren".

DIE ZEIT 1972

Zusammenfassung des ZEIT-Artikels von damals:

Jäger und DSB wollten Verschärfungen. Das von SPD-Minister Schiller geführte Wirtschaftsministerium war hingegen dagegen.

Der Präsident des Deutschen Schützenbundes, Georg von Opel, rief die Bundesregierung auf, Schußwaffen dieser Art zu verbieten, "da von seiten des Sports ... absolut kein Bedürfnis dafür vorliegt". Sie seien vielmehr "bestens geeignet für Überfälle, Terror, ja sogar für einen Bürgerkrieg".

Der SPIEGEL 1969

Die Presse ging damals trotz RAF noch sehr anständig mit den Legalwaffenbesitzern um (wohl auch weil sie so zahlreich in der Bevölkerung verankert waren), aus der Politik gab es sehr viele Stimmen, die sehr skeptisch waren bezüglich eines Effektes dieser neuen WaffG. Wenn Jagdverbände und DSB nicht selber aktiv Verbote eingefprdert hätten, wäre uns der damalige enorme Verschärfungsschub sicher erspart geblieben.

Die Landmänner, da gebe ich Dir Recht, waren teils auch in RAF Hand. US Armeestützpunkte, Botschaften oder auch hochgestellte Persönlichkeiten in gepanzerten Limousinen werden sie damit aber eher nicht angegriffen haben...

... und ehrlich gesagt wäre mir ein Verbot von Landmännern damals auch relativ egal gewesen. Heute kann ich die Dinger kaufen (JJS), aber mein Habenwollen hält sich da sehr in Grenzen.

Ich finde, die Sicht vieler (auch der Verbände), das Waffenrecht nur am Haben-Können ganz bestimmter Anscheinswaffen zu messen und das WaffG2002 als die große Erfolgsstory zu feiern, weil nun endlich der §37 weg war, einfach sehr verkürzt.

Mir wäre heute das WaffG von 1972-2002 sofort um ein Vielfaches lieber - und das sage ich als Besitzer von 3 Anscheinswaffen.

1. Vieles ging auch damals: Meine Molot Vepr im Originalkaliber habe ich 2002 noch nach alten WaffG problemlos ohne BKA-Ausnahme erwerben können. Selbst OA-UG war in manchen BL möglich, Flinten wie Benelli M3 sowieso und bei klassischen Kriegswaffen (ja, mit Kriegswaffenlauf!) musste man sich halt an Daumenlochschäfte gewöhnen.

2. Dafür gab es keine Gängelung bei Mindesttrainingszahlen oder gar Wettkampfteilnahmepflicht, es gab sehr moderate Aufbewahrungsvorschriften, Munibesitz war völlig frei(!!), beim Transport gab es wenig Stress und Umwege waren nach Herzenslust möglich, Hauskontrollen von Waffenbesitzern ab 6 Uhr morgens waren undenkbar, ebenso 2/6-Regelungen, Bedürfnisse gab es direkt und unproblematisch vom Ortsverein, Neueinsteiger mussten nur 6 Monate warten und wurden danach nicht regelhaft überprüft, Meldebehörden brandmarkten einen nicht überall als "Waffenbesitzer", für Gaser brauchte es keinen Kleinen Waffenschein, sondern nur einen Personalausweis usw., kurze Pumpen oder eine PSM waren nicht verboten und wer Lust hatte, konnte am Stand auch mal eine 100-Schusstrommel unter sein SL8 hängen und nach Herzenslust (und nicht nur streng nach genehmigungspflichtiger SpO) ballern - kurzum: es waren "goldene Zeiten" im Vergleich zu heute.

Diese paradiesischen Verhältnisse sind erst 9 Jahre her, man glaubt es kaum. Bitte lasst euch von den Pseudoerfolgen beim §37 nicht blenden: Wir haben sehr viel verloren. Das FWR hat versagt.

Grüße

Schwarzwälder

Geschrieben
Hallo Manfred,

nur exemplarisch ein paar Artikel aus jener Zeit:

DIE ZEIT 1972

Der SPIEGEL 1969

Noch zwei Nachträge:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44914759.html

Der Spiegel 15.11.1971

Strenger als je zuvor sollen Erwerb wie Besitz von Waffen durch ein neues Bonner Gesetz reglementiert werden. Die erhoffte Wirkung auf die Gewaltkriminalität aber wird nach Meinung vieler Polizisten ausbleiben.

Siegfried Schiller, Regierungsdirektor in der Hamburger Behörde für Inneres, sinnierte über die Unzulänglichkeit menschlichen Wesens: "Schon viele Schußwaffentäter, die ihre Waffe nicht in krimineller Absicht erworben haben, sind erst durch den Besitz zum Gebrauch verführt worden."

Künftig sollen die Deutschen nicht mehr in solche Versuchung geraten, soll das Böse im Bürger erst gar nicht geweckt werden. Nach Schillers Moral und auf Hamburger Anstoß hin ist in Bonn ein Gesetz-Entwurf erarbeitet worden, der Erwerb und Besitz von Waffen und Munition strenger reglementiert als je zuvor und erstmals illegalen Waffenbesitz mit Strafe (bis zu drei Jahren Freiheitsentzug) bedroht. Denn "jedes private Waffenarsenal" ist, wie der Regierungsdirektor es sieht. "ein Schwachpunkt für die öffentliche Sicherheit"............

..............

...........

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-42891615.html

Der hessische FDP-Innenminister Harms-Heinz Bielefeld über das Programm zur Inneren Sicherheit im Spiegel vom 03.07.1972

BIELEFELD: Uns brennen all diese Dinge im Augenblick eben sehr auf den Nägeln. Denken Sie ans Waffenrecht. Das war doch kläglich bisher.

SPIEGEL: Nach dem neuen Waffengesetz soll jeder Waffenbesitzer angeben. welche Pistole. welches Gewehr er zu Hause hat. Wie viele von denen, die bewaffnete Raubüberfälle planen, werden das wohl nach Ihrer Meinung tun?

BIELEFELD: Keiner. Aber wir bekommen zumindest endlich ein Waffengesetz, nach dem die Erteilung von Erlaubnisscheinen verschärft ist, und zwar bundeseinheitlich. Daß wir damit kaum einen potentiellen Gewalttäter fassen werden, ist klar.

Der Satz, "Daß wir damit kaum einen potentiellen Gewalttäter fassen werden, ist klar", bedeutet doch im Klartext, dass es der Politik nie darum ging die Kriminalität zu bekämpfen, es ging immer darum das Volk unter Kontrolle zu bringen und zwar den gefährlichen Teil davon, ja das seid nunmal ihr liebe Sportschützen, Jäger und Sammler, weil ihr immer noch Waffen besitzt http://forum.waffen-online.de/index.php?showtopic=413894, da nützt es auch einen feuchten Kehricht, dass ihr immer so wehklagend vor der Politik jammert, dass doch gerade ihr die Gesetzestreuesten aller Gesetzestreuen seid. Das interessiert keine Sau in der Politik und hat auch noch nie jemanden interessiert, wenn ihr das endlich versteht, dann ist schon viel erreicht.

Geschrieben
Noch zwei Nachträge:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44914759.html

Der Spiegel 15.11.1971

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-42891615.html

Der hessische FDP-Innenminister Harms-Heinz Bielefeld über das Programm zur Inneren Sicherheit im Spiegel vom 03.07.1972

Der Satz, "Daß wir damit kaum einen potentiellen Gewalttäter fassen werden, ist klar", bedeutet doch im Klartext, dass es der Politik nie darum ging die Kriminalität zu bekämpfen, es ging immer darum das Volk unter Kontrolle zu bringen und zwar den gefährlichen Teil davon, ja das seid nunmal ihr liebe Sportschützen, Jäger und Sammler, weil ihr immer noch Waffen besitzt http://forum.waffen-online.de/index.php?showtopic=413894, da nützt es auch einen feuchten Kehricht, dass ihr immer so wehklagend vor der Politik jammert, dass doch gerade ihr die Gesetzestreuesten aller Gesetzestreuen seid. Das interessiert keine Sau in der Politik und hat auch noch nie jemanden interessiert, wenn ihr das endlich versteht, dann ist schon viel erreicht.

Richtig erkannt !!

Geschrieben

Ja, verkehrte Welt. Immerhin stand damals die Presse noch im Allgemeinen Verschärfungen aller Art kritisch gegenüber und zweifelte deren Wirksamkeit an. Der Spiegel kritisiert die geplanten Verschärfungen als unnütz und bevormundend, ebenso wie manche Vertreter der SPD, während ein FDP-Mann, der DSB und die Jägervereinigungen geradezu nach Beschränkungen schreien und sich gegenseitig mit Vorschlägen überbieten wie man das Volk am Besten entwaffnen kann. Allerdings scheint sich ein gewisser Herr Schiller (SPD) aus Hamburg, der offensichtlich keine Waffen mochte, besonders hervorgetan zu haben. Dieser völlig verbohrte Mensch hat sich wirklich durch keine Argumente in irgend einer Weise beeindrucken lassen und war absolut felsenfest von der heilsbringenden Wirkung seiner Initiative überzeugt.

Nach so vielen Belegen habt Ihr mich tatsächlich eines Besseren belehrt: Es waren wohl in der Tat anfangs v. a. der DSB und die Jägervereinigungen, die uns verraten und verkauft und die Vorschläge für Verschärfungen gemacht haben weniger die Politiker der verschiedenen Parteien. Nicht nur, dass es keine Proteste dagegen gab, nein sie haben sich sogar noch aktiv für Verschärfungen und Verbote stark gemacht! Ohne diese "Vertreter" wäre uns das damals vielleicht sogar erspart geblieben, wenn schon nicht die Registrierung des Altbesitzes, dann zumindest doch das Bedürfnisprinzip. Unglaublich das Ganze. :traurig_16: Ich glaube, kein Volk auf der Erde macht uns Deutschen sowas nach!

Aber das Schlimmste dabei ist: Inzwischen ist die Presse überwiegend auf die Verschärfungslinie eingeschwenkt und "unsere" Verbände haben scheinbar nicht viel bis gar nichts aus der Geschichte gelernt.

Na immerhin hat damals der Verband Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler standhaft gegen den geplanten Blödsinn gekämpft. Dabei gefällt mir der Satz "die Würde des Menschen werde insbesondere durch den Bedürfnisnachweis für den Waffenerwerbschein zum Gegenstand spekulativen Ermessens von Verwaltungsbehörden erniedrigt". Das sollten sich alle hinter die Ohren schreiben und bei jeder Gelegenheit den Verbots- und Verschärfungsbefürwortern an den Kopf werfen.

Geschrieben
Allerdings scheint sich ein gewisser Herr Schiller (SPD) aus Hamburg, der offensichtlich keine Waffen mochte, besonders hervorgetan zu haben. Dieser völlig verbohrte Mensch hat sich wirklich durch keine Argumente in irgend einer Weise beeindrucken lassen und war absolut felsenfest von der heilsbringenden Wirkung seiner Initiative überzeugt.

Das ist eine Verwechslung deinerseits der Herr Schiller den Du meinst war Siegfried Schiller, Regierungsdirektor in der Hamburger Behörde für Inneres und hatte mit dem Minister Karl Schiller von der SPD nichts zu tun, letzterer nämlich war gegen die Verschärfungen im Waffengesetz.

Nicht nur, dass es keine Proteste dagegen gab, nein sie haben sich sogar noch aktiv für Verschärfungen und Verbote stark gemacht! Ohne diese "Vertreter" wäre uns das damals vielleicht sogar erspart geblieben, wenn schon nicht die Registrierung des Altbesitzes, dann zumindest doch das Bedürfnisprinzip. Unglaublich das Ganze. :traurig_16: Ich glaube, kein Volk auf der Erde macht uns Deutschen sowas nach!

Das glaube ich ehrlich gesagt auch.

Geschrieben
Diese paradiesischen Verhältnisse sind erst 9 Jahre her, man glaubt es kaum. Bitte lasst euch von den Pseudoerfolgen beim §37 nicht blenden: Wir haben sehr viel verloren. Das FWR hat versagt.

Grüße

Schwarzwälder

Wie recht du hast. :icon14::appl:

Ich bin der gleichen Ansicht, ich kann auch nicht verstehen warum oft Gleichgesinnte zB.Vereinsmitglieder aber auch

in den Waffenzeitschriften immer wieder der unterschwellige Satz zu hören gewesen ist "Es hätte noch schlimmer kommen

können" schlimmer kann es immer kommen- das sollte für uns in der Argumentation Pro-Waffenbesitz wirklich kein Argument

sein.

Geschrieben

Und hierzu passt wieder der alte Spruch:

Aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:

"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen!"

Ich lächelte und war froh und es kam schlimmer..........

Geschrieben
Und hierzu passt wieder der alte Spruch:

Aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:

"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen!"

Ich lächelte und war froh und es kam schlimmer..........

Aber nur für die Leute die Angst davor haben !!

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