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IGNORED

Hartz IV


Waldgeist

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Geschrieben

Das lustige ist, dass manche in Bewerbungsgesprächen genauso rüberkommen, dann natürlich auch eher wenig Erfolg bei der Jobsuche haben, und sich daraufhin folgerichtig bei jedem ders nicht hören will über die Ungerechtigkeit der Arbeitswelt, und die unglaublich ungerechtfertigt niedrige Stütze beschweren, mit der sich der gewohnte Lebensstandard nicht halten lässt.

Im übrigen: Wenn man was fragt, und darauf eine Antwort bekommt, ist das eine Hilfe. Auch wenn die Antwort einem nicht gefallen mag, weil die Realität eben anders aussieht, als man sie sich vielleicht erträumt hat.

Aber Leuten, bei denen der Strom aus der Steckdose und das Geld vom Amt kommt, ist ein solches Denken vielleicht nicht zuzumuten.

Geschrieben
@Makalu: Vive la France! Die Leute dort lassen nicht alles mit sich machen, sind aus anderem Holz geschnitzt als der deutsche Michel - und schnell mal auf der Strasse.

Hmm...soll das jetzt an eine Empfehlung an, sagen wir einmal, die weniger gut integrierten Teile unserer Mitbürger mit Migrationshintergrund sein, wenn sie unzufrieden sind, weil sie mangels Sprachkenntnissen keinen guten Job bekommen, anderer Leute Autos anzuzünden statt Deutsch zu lernen?

Oder eine Aufforderung an unsere Landwirte, falls sie finden, daß ihre Subventionen zu niedrig ausfallen, eine Ladung Mist vor das Landwirtschaftsministerium zu schleudern?

Du hast es bestimmt nicht so gemeint, aber die Aufforderung "nicht alles mit sich machen zu lassen" weil man auf der Basis freiwilligen Austauschs nicht so viel Geld bekommt wie man sich das vorstellt ist gefährlich nahe an der Logik der angeblich benachteiligten Jungs, die sich ihr Zubrot mit "Abziehen" verdienen.

Und wenn diese Logik gilt, was ist dann mit den Menschen in den Ländern, wo die Leute wirklich ohne eigene Schuld sehr schlechte Karten haben? Haben die nicht viel mehr Grund zur Wut als ein ALG II Empfänger, der unzufrieden ist, weil er gerne mehr Geld hätte? Es gibt viele Menschen, die nichts dafür können in einem von korrupten Diktatoren mit Goldzähnen ausgeplünderten Land auf die Welt gekommen zu sein, für die 50 Cent am Tag, Zugang zu Wasser, Zugang zu Märkten, Zugang zu Krediten, Schutz vor den angeblichen "Sicherheitskräften" (lies: Räuberbanden) in ihrem Land alles bedeuten würde. Haben die nicht viel mehr Grund zur Wut, nicht nur auf die Gestalten, die an ihrer Situation schuld sind, sondern auch an uns, die wir nicht helfen und sie auch nicht zum Arbeiten in unser Land lassen während wir gleichzeitig die eine oder andere Person, die durchaus arbeiten könnte, ganz gut versorgen? Wenn diese Leute ersteinmal merken, daß sie aus "anderem Holz geschnitzt sind als der deutsche Michel" dann gute Nacht!

Geschrieben
...

Wenn diese Leute ersteinmal merken, daß sie aus "anderem Holz geschnitzt sind als der deutsche Michel" dann gute Nacht!

So sehr ich auch die Situation der Ärmsten der Armen verstehe, so sehr habe ich irgendwie auch Angst vor dem von Dir geschilderten Tag, denn dann wehen bei uns die weissen Fahnen...

Wobei man sagen muß daß der Sozialabbau an sich auch nicht in Ordnung ist, denn der Sozialstaat steht nuneinmal in unserem GG. Und das heißt für mich auch, daß man jemandem nicht sein Erspartes fürs Alter raubt, wenn er mal eine Zeit lang keine Arbeit hat- Die Vollbschäftigung wird ja nun auch berechtigt von vielen Leuten als Illusion gesehen, von daher handelt es sich halt immer nur um eine Gewisse Gruppe, die kurzfristig arbeitslos ist und woanders wieder unterkommt (Von Langzeitarbeitslosen mal abgesehen).

Grüße

-Matze-

Geschrieben
Wobei man sagen muß daß der Sozialabbau an sich auch nicht in Ordnung ist, denn der Sozialstaat steht nuneinmal in unserem GG.

Warum steigt der Anteil am Bruttosozialprodukt der sozial umverteilt wird eigentlich stetig?

Bei all dem Sozialabbau müßte er doch eigentlich sinken. Setzt sich die derzeitige Entwicklung ungebremst fort wird schon in wenigen Jahrzehnten das gesamte Bruttosozialprodukt umverteilt werden. Das bedeutet, daß jeder Arbeitnehmer - egal wie viel er brutto verdient - netto nur noch den Hartz IV-Satz haben wird. Alles andere bekommen die Umverteilungsempfänger. Ob das dann eine stabile und wettbewerbsfähige Volkswirtschaft sein wird? :confused:

Geschrieben
Warum steigt der Anteil am Bruttosozialprodukt der sozial umverteilt wird eigentlich stetig?

Weil das Geld nicht da landet wo es eigentlich hin sollte, bei den Bedürftigen, denn bei denen landet im Durchschnitt etwa 30% weniger als vor Hartz 4.

Das ein vollkommen neuer, aber völlig unfähiger Verwaltungsapparat plötzlich 3mal soviel kostet wie eigentlich geplant, nicht Schuld der Bedürftigen!

Das tausende private Jobvermittler sich fürs Nichtstun die Taschen füllen, nicht Schuld der Bedürftigen!

Das annähernd eine Million 1€ Jober nur dazu dienen den Gemeinden und fragwürdigsten Organisationen Gelder in Milliardenhöhe zuzuschanzen, nicht Schuld der Bedürftigen!

Wenn du wissen willst wo das Geld bleibt, dann frag die, die es haben, aber schimpfe nicht auf die, die es brauchen!

Geschrieben
Das tausende private Jobvermittler sich fürs Nichtstun die Taschen füllen, nicht Schuld der Bedürftigen!

Ich glaub, die (private Jobvermittler) haben nun wirklich keine Schuld! Gruß Wenemar

Geschrieben

@Jennerwein

(Menge Konsumgüter * Preis/Mengeneinheit Konsumgüter) + (Menge Investitionsgüter * Preis/Mengeneinheit Investitionsgüter) = Sozialprodukt, d.h. wird nicht investiert und sinkt der Konsum steigen zwangsläufig die Sozialausgaben. Positives Wachstum wird aber nur erziehlt wenn mehr Konsum stattfindet, Wachstum setzt aber (hier gibt es verschiedene Theorien) ein Gleichgewicht der 3 Säulen, hier Pro-Kopf-Einkommen, Pro-Kopf-Konsum, Pro-Kopf-Kapitalbestand vorraus. (neoklassisches Modell) Bei uns ist dieses Gleichgewicht gestört. Das steigende Pro-Kopf-Einkommen zieht nähmlich keinen steigenden Pro-Kopf-Konsum nach sich. Daher steigt auch der Pro-Kopf-Kapitalbestand an. Oder auf gut Deutsch, die Wenigen die sehr viel Geld einnehmen, konsumieren zu wenig und legen das Geld statt dessen an.

Eigentlich müsste man daher die Gewinne abschöpfen und Umverteilen so das mehr Konsum entsteht. Auch wenn Du damit Probleme hast. Sonst führt dies zu einer Wirtschaftskrise da immer mehr Geld einen Abnehmer sucht (Hedgefonds). Letzendlich es aber nichts mehr zu kaufen gibt und das Geld dann seinen Wert verliert.... Die USA z.B. haben ihr Wachstum nicht dem steigenden Pro-Kopf-Einkommen der allgemeinen Bevölkerung zu verdanken, sondern einer steigenden Kreditaufnahme für den Konsum (der Kapitalbestand wurde also erhöht (Kredite)).....

Geschrieben
Ich glaub, die (private Jobvermittler) haben nun wirklich keine Schuld! Gruß Wenemar

Hi Wenemar,

tja, und wer greift die ganzen Vermittlungsgutscheine ab?

Waren im Jahr 2006 etwa 1,3 Millionen.

Bezuschussung pro Einzelfall zwischen 250€ bis 2500€.

Dauerhafter Erfolg bei unter 10%.

Mal eines der härtesten Beispiele.

VW hat für sein 5000x5000 Projekt extra eine Jobvermittlungsagentur gegründet und keine Bewerbung ohne Vermittlungsgutschein berücksichtigt.

Jeder Eingestellte wurde mit 2500€ bezuschusst, für befristete Arbeitsplätze und kaum einer ist da noch tätig.

Noch Fragen?

Gruß TWG

Geschrieben

Obwohl das Thema offenbar einige Wogen schlägt, möchte ich mich im folgenden kurz auf die Beantwortung der Ursprungsfrage beschränken.

Als einschlägige Rechtsnorm ist der §12 SGBII zu benennen, welcher als zu berücksichtigendes Vermögen "alle verwertbaren Vermögensgegenstände" (§12 Abs. 1 SGBII) beschreibt. Eine Verwertung ist v.a. Verbrauch (z.B. Inhalt eines Öltanks), aber auch Verkauf mit dem Zweck der Sicherung des Lebensunterhalts aus eigenen Mitteln (vgl. §9 Abs. 1 Nr. 2 SGBII). Bereits hier wird deutlich, dass dieses durchgängige Prinzip bei durch das WaffG erfassten Schusswaffen nicht gelten kann. §34 Abs. 1 S. 1 WaffG bestimmt nämlich dass diese lediglich an berechtigte Personen überlassen werden dürfen. Somit ist eine freie Verwertbarkeit zunächst ausgeschlossen.

Weiterhin bestimmen §12 Abs. 4 S. 1 u. 2 SGBII, das Vermögen sei mit seinem Verkehrswert [im vorliegenden Fall] bei Erstantragstellung, also ihrem Gebrauchtwert, zu berücksichtigen. Dies beziffert der Antragsteller nach Treu und Glauben ;-)

Um die Fallgestaltung aber abschließend zu beleuchten ist hier nach dem Zweck zu fragen. Der Gesetzgeber verlangt durch Setzung der Normen des SGBII nämlich von den erwerbsfähigen Hilfebedürftigen und den mit ihnen in einer Bedarfsgemeinschaft lebenden Personen, zunächst die bereits vorhandenen geldwerten Sachen und Rechte sowie Guthaben und Barwerte (Vermögen) und die im Zeitverlauf zufließenden Einkommen (gem. §11 SGBII) zur Sicherung des Lebensunterhalts zu verwerten. Hiervon lässt der Gesetzgeber aber Ausnahmen zu. So bezeichnet er insb. den LSV des §12 Abs. 3 Nr. 6 SGBII als schützenswert, ein "Notverkauf" eines Vermögensgegenstandes bspw. zur Hälfte seines Verkehrswertes soll so vermieden werden. Aber auch der subjektive Horizont des Bürgers fließt durch den Begriff der "besonderen Härte" ein. Macht dieser eine solche geltend, so ist die Forderung der Verwertung durch die Behörde zu begründen.

Der Spezialfall der Verwertung der privateigenen Schusswaffen ist also zunächst nicht durch die Rechtsnorm umfasst. Wie so häufig obliegt es nun dem Gesetzesanwender (dem Vertreter der Behörde), diese planwidrige Gesetzeslücke durch Analogieschluss zu schliessen. Der wird sich dabei auch auf bereits ergangene Entscheidungen der Gerichte stützen können. So steht zu folgern, dass besonders strenge Maßstäbe bei der Bewertung eines Schutzwertes von Vermögensgegenständen anzuwenden sind, um dem Grundsatz der Nachrangigkeit staatlicher Leistungen gerecht zu werden. Ein Waffensammler, welcher Waffen in sechsstelligem Eurowert besitzt, wird hier entgegen dem o.g. Problem der Nicht-Verwertbarkeit nicht auf Großzügigkeit der Behörde bauen können, der genannte Betrag wird wohl in das Gesamtvermögen einfließen.

Anders hingegen der Sportschütze/Jäger, der nur wenige Waffen zur Ausübung seines Hobbies besitzt. Analog der Bestimmung des §12 Abs. 3 Nr. 6 SGBII muss ihm die Teilhabe am kulturellen Leben, also an schießsportlichen Veranstaltungen bzw. jagdlichen Veranstaltungen, in vertretbarem Umfang eingeräumt werden. Eine Veräußerung der hierfür notwendigen Waffen stellt somit eine "besondere Härte" dar. Demnach sind diese Waffen nicht dem zu berücksichtigenden Vermögen zuzurechnen. Ähnlich gelagerte Fallkonstellationen werden jedenfalls regelmäßig so oder ähnlich von den Sozialgerichten bewertet.

Ich schlage also eine dreistufige Argumentation vor: 1. Ich darf meine Waffen gar nicht verkaufen (so ohne weiteres...); 2. Die alten Dinger sind ja eh nur ein paar Euro wert; 3. Ohne Schießsport macht mein Leben gar keinen Sinn mehr, ich weiß nicht, ob ich´s verkraften würde, meine Schätzchen sind mir wichtiger als meine Frau...

Wer dies vorbringt wird vermutlich einem ziemlich ratlosen SB gegenübersitzen ;-)

Schönen Abend, Hetzenauer

Geschrieben
Hi Wenemar,

tja, und wer greift die ganzen Vermittlungsgutscheine ab?

.....

Jeder Eingestellte wurde mit 2500€ bezuschusst, für befristete Arbeitsplätze und kaum einer ist da noch tätig.

Noch Fragen?

Gruß TWG

Ja, zwei Fragen:

a) Wer ist für die Vermittlungsgutscheine verantwortlich?

'B) Warum hält sich der Staat mit seiner unglaublichen Verschwendung und Inkompetenz nicht einfach raus?

Gruß Wenemar

Geschrieben
Ja, zwei Fragen:
Hi Wenemar,

dann mal 2 Antworten.

Zu a) Verantwortlich ist ein großes Wort.

Natürlich die Politiker die die Hartz 4 Gesetze verabschiedet hatten.

Der Vermittlungsgutschein ist ja eigentlich auch keine schlechte Sache, sollte er doch die private Arbeitsvermittlung mit integrieren.

Nur kamen da ganz schnell etliche Personalchefs dahinter, ihre Frauen, Brüder, Schwestern, usw. gründeten mal flugs eine Jobvermittlungsagentur und schon wurden nur noch Bewerbungen berücksichtigt die über die lieben Bekannten abliefen.

War ein sehr lukratives Geschäft, aber so langsam blicken die Arbeitsagenturen das auch und für 2007 wird die Zahl der Vermittlungsgutscheine erstmals wieder rückläufig sein.

Zu b ) Es geht um die Verwaltung von Steuergeldern, wie soll der Staat sich daraus halten?

Man dürfte nur etwas mehr Kompetenz einfordern, aber der Staatsapparat ist er derart aufgeblähter Wasserkopf das dieses wohl nur Wunschdenken bleibt.

Teilweise spielen bei den Politikern aber auch Eigeninteressen eine bedeutsamere Rolle.

Gruß TWG

Geschrieben
Der Vermittlungsgutschein ist ja eigentlich auch keine schlechte Sache, sollte er doch die private Arbeitsvermittlung mit integrieren.

Die Frage ist, ob Vermittlung wirklich das Problem der klassischen Arbeitslosen löst. Vermittlung ist offenbar da notwending, wo hochspezialisierte Kenntnisse gefragt sind und die Parteien aus Gründen der Vertraulichkeit nicht auf dem offenen Markt zueinander finden können, z.B. bei gewissen extern zu besetzenden Führungspositionen. Diese "Vermittlungsagenturen" werden aber vom suchenden Arbeitgeber bezahlt und bearbeiten offensichtlich ein anderes Feld als Langzeitarbeitslose. Langzeitarbeitslose haben in der Regel ja gerade keine hochspezialisierten oder anderweitig seltenen und nachgefragten Kenntnisse und sie suchen auch nicht nach so delikaten Positionen, wo Vertraulichkeit wichtig wäre.

Geschrieben
@Jennerwein

(Menge Konsumgüter * Preis/Mengeneinheit Konsumgüter) + (Menge Investitionsgüter * Preis/Mengeneinheit Investitionsgüter) = Sozialprodukt, d.h. wird nicht investiert und sinkt der Konsum steigen zwangsläufig die Sozialausgaben.

Deine Argumentation würde stimmen, hätten wir in den letzten 60 Jahren ein sinkendes Sozialprodukt gehabt. Es ist aber stetig gestiegen und trotzdem hat der Anteil sozialer Umverteilung ebenso stetig zugenommen.

Vergleiche einfach mal Sozialprodukt und Umverteilungsquote von 1960, 1970, 1980, 1990, 2000 und 2007, dann wird auch dir das Problem schnell klar. Das läßt sich nicht mit Investitionszurückhaltung oder Konsumzurückhaltung erklären, nur mit einer immer aggressiveren Umverteilung der Einkommen des produktiven Teils der Bevölkerung.

Geschrieben
(Menge Konsumgüter * Preis/Mengeneinheit Konsumgüter) + (Menge Investitionsgüter * Preis/Mengeneinheit Investitionsgüter) = Sozialprodukt

Das ist die Definition eines Sozialproduktes ohne Auslandsbeziehungen mitzurechnen...schön und gut, aber über Umverteilung sagt es noch nichts.

Das steigende Pro-Kopf-Einkommen zieht nähmlich keinen steigenden Pro-Kopf-Konsum nach sich. Daher steigt auch der Pro-Kopf-Kapitalbestand an. Oder auf gut Deutsch, die Wenigen die sehr viel Geld einnehmen, konsumieren zu wenig und legen das Geld statt dessen an.

Dem widerspricht schon das Saysche Theorem. Es ist ja nicht so, daß Geldbesitzer ihr Geld unter der Matratze horten, sondern sie verkonsumieren es oder sie investieren es. Beides schafft gleichermaßen Nachfrage. Dazu kommt, daß in Zeiten einer alternden Bevölkerung und einer nicht mehr zu haltenden Rentenversicherung eine erhöhte Investitionsquote vielleicht gar keine dumme Idee ist.

Umverteilung läßt sich unter gewissen Umständen mit Gerechtigkeit begründen, aber nicht mit positiven volkswirtschaftlichen Effekten. Selbst wenn von einer konstanten Umverteilung ein gewisser Stabilisierungseffekt gegen Konjunkturschwankungen ausgehen sollte, was sehr fraglich ist, dann würde das immer noch durch die Störungen in der Motivation der Marktteilnehmer und der Preisbildung mehr als aufgewogen.

Geschrieben
Deine Argumentation würde stimmen, hätten wir in den letzten 60 Jahren ein sinkendes Sozialprodukt gehabt. Das läßt sich nicht mit Investitionszurückhaltung oder Konsumzurückhaltung erklären, nur mit einer immer aggressiveren Umverteilung der Einkommen des produktiven Teils der Bevölkerung.

Und die wiederum zu einem ganz wesentlichen Teil mit der immer aggressiveren Föderalisierung von Aufgaben, die besser lokal oder regional bearbeitet würden.

Geschrieben
Als einschlägige Rechtsnorm ist der §12 SGBII zu benennen, welcher als zu berücksichtigendes Vermögen "alle verwertbaren Vermögensgegenstände" (§12 Abs. 1 SGBII) beschreibt.

:appl: die erste verwertbare, auf die (zutreffende) rechtsnorm gestützte antwort!

die restlichen staats- verfassungs- volks- betriebs- und finanzpolitischen debatten sind zwar auch recht informativ, passen aber hier irgendwie nicht her.

grüße

Geschrieben
Wäre unser Gesetzgeber nicht wirklich sozial eingestellt würdest Du in dieser Situation einfach verhungern.

Was bitte hat der Gesetzgeber damit zu tun, daß Du nicht in der Lage bist einen Job zu finden? :confused:

Er schafft die Voraussetzungen dafür. Das zum Beispiel. Die Arbeitgeber dürfen alles, wir den Billigeren Platz machen.

Geschrieben
Er schafft die Voraussetzungen dafür. Das zum Beispiel. Die Arbeitgeber dürfen alles, wir den Billigeren Platz machen.

Warum sollte der Gesetzgeber den Billigeren verbieten, arbeiten zu gehen? Ein künstliches Monopol, von der Staatsmacht verliehen, ist doch etwas viel verlangt und gegenüber denen, die dann nicht zum Zuge kämen, auch nicht sehr sozial gedacht.

Geschrieben
Dank der sehr sozialen Einstellung unseres Gesetzgebers falle ich in kürze unter Hartz IV. Da ich alles Vermögen, Besitztümer, Wertsachen, Antiquitäten und Edelmetalle angeben muß würde es mich interessieren wie ich mich in Bezug auf meine Waffen verhalten soll. Ein Modellflieger oder Modelleisenbahner muß seine Teile ja auch nicht über Not verkaufen.

Weis jemand Rat oder Hilfe?

Da gibt es doch gewisse Grenzwerte, die allerdings für die Gesamtheit deiner "Reichtümer" gelten, Auto, Waffen, Klunker der Frau...sollten besser insgesamt gewisse Grenzen nicht überschreiten. Ein Auto darf zum Bleistift nicht mehr als 5000 Euronen kosten und besser sollte es mind. 10 Jahre alt sein. Was man da noch an Waffenwerten draufpacken kann - tja, da man schlecht die fragen kann, die einem den Kram abknöpfen wollen, frag Arbeitsloseninitiativen, Anwalt Arbeitsrecht oder google mal rum. Aber es stimmt auch, was anderswo gepostet wurde, mit 345 Eierchen wirds schwer, dem Sport/der Leidenschaft zu huldigen. Finde also "offizielle" Stellen, die nicht der ARGE verpflichtet sind, demzufolge nicht tratschen (müssen?)

Es gab mal ALG2hilfe.org, ob die aber noch aktuell ist - ich habe Zweifel.

Hey warte, frag doch mal beim FWR nach!

Geschrieben

Zum Nutzen der Führungskräfte von Großunternehmen und zum Nachteil der Arbeitnehmer hat sich bei vielen Arbeitnehmer noch nicht herum gesprochen, dass sich die Beschäftigungskultur geändert hat. "Anstand" und "Verantwortung" sind auf der Prioritätenliste deutlich nach unten gerutscht.

Wenn sich eine bessere Chance für den Arbeitgeber bietet, ist es Heute unsinnig, wenn er dann seinem Arbeitgeber treu bleibt.

Ein besseres Angebot ist ein besseres Angebot und lange Kündigungsfristen nutzen nur den Arbeitgebern.

Wenn nach mir bei meinem ehemaligen Arbeitgeber einiges zusammenbricht, WAS SOLL'S?! Er hätte mir ja auch einfach mehr zahlen können.

Euer

Mausebaer

Geschrieben
Könnte es evtl. nicht daran liegen,daß nicht der Hartz-IV Empfänger zuviel bekommt,sondern der normale Durchschnittsarbeiter mittlerweile viel zu wenig???

Treffer, versenkt!

Würdest Du mir das bitte genauer erklären? Welche staatlichen Abgaben fallen bei 400-Euro-Jobs denn an? :confused:

Was heißt hier Abgaben? Die restlichen Mücken fallen von vornherein untern Tisch, offiziell ausgedrückt: es wird verrechnet.

Das kriegt man gar nicht zu sehen, das Geld.

Ich bekomm Kotzanfälle wenn sich jemand auf Kosten anderer die Taschen vollmacht , Geld aus der Firma nimmt ,sich nen Haus baut, Boote kauft und Konkurs anmeldet, während die Arbeiter und deren Familien hungern müssen!

Ich kotz mit, warte! HUALP!

@obiwan,

da liegst Du vollkommen richtig.

Eine gute Freundin von mir arbeitet in der Führung einer großen Gesundheitskasse.

Ständig hat sie mit Leuten zu tun die sich über Jahrzehnte mit so genannten 400EUR-Jobs

(was der Betrag zu DM Zeiten war weis ich nicht mehr) ihren Lebensunterhalt verdient haben und

mit Trinkgeldern usw. gut gelebt haben.

Aber jetzt im Alter oder in der Arbeitslosigkeit kommt bei Problemen mit Kassenleistungen und/oder

Zuzahlungen ständig der Satz: "Aber ich habe doch mein Leben lang gearbeitet...".

Es waren 630 DMchen.

Geschrieben
Wenn man sich das ganze so durchdenkt, dann sind die AlgII-Zahlungen doch für eine einzige Bevölkerungsgruppe nützlich: Für die Vermieter.

Die 345 € Lebensunterhalt steckt der AlgII-Empfänger wahrscheinlich komplett in Essen, Kleidung, Strom und so.

Wenn er nicht brav ist gegenüber seinem SB wird ihm davon auch gehörig was gekürzt.

Aber: Wohnen muß er ja auch, 45 qm werden ihm zugestanden, die dürfen 300 € kosten.

Nun kann doch dem Vermieter eigentlich nichts besseres passieren, als dort einen AlgII-Empfänger wohnen zu lassen.

Denn das Wohngeld wird nicht gekürzt und kommt jeden Monat pünktlich noch vor dem Ersten des Monats auf das Konto des Vermieters.

Und weil der Staat nicht pleitegeht oder - im Gegensatz zu manchem Arbeitgeber - die Monatszahlung einbehält, hat der Vermieter jeden Monat ganz sicher sein Geld.

Schlaue Sache.

Heinrich

Im Gegenteil, die dürfen nicht 300€ kosten, schon mal gar nicht kalt. Mich hat man jetzt angepampft, weil die Butze für eine Person nur 197€ kalt* kosten darf, aber 233 verschlingt! Oh mein Gott - Staatsbankrott! Aber immerhin darf ich die Miete noch selber überweisen, soviel Selbstachtung läßt man mir noch.

*Satz für 1-Personen-Haushalt, städteweise in unsrem Kreis AC zwischen 175 und 220 Teuronen schwankend.

Ich habe 41,65qm, die Personen sind wichtiger als die qm, zumindest in NRW.

Bin übrigens gelernter Industriekaufmann, 39, über 100 Kilo.

Und ich wundere mich, dass noch keiner die ganze Chose verschoben hat, immerhin reden wir nicht über Waffenrecht.

Geschrieben
Was heißt hier Abgaben? Die restlichen Mücken fallen von vornherein untern Tisch, offiziell ausgedrückt: es wird verrechnet.

Das kriegt man gar nicht zu sehen, das Geld.

Da kommen wir genau auf den Punkt. Die Anspruchshaltung an die Gesellschaft ist inzwischen so hoch, daß die Verrechnung eigenen Einkommens mit Sozialtransfers als Abgabe auf das eigene Einkommen angesehen wird. Den wahren Nettolohn der eigenen Arbeitsleistung berechnet man als Netto - Sozialtransfers.

Bei sowas könnte ich K****n. :kotz:

Geschrieben
Die kommen alle wieder, bei meiner ehemaligen Firma ( Autoindustrie) wollten die auch ein paar Millionen einsparen. Aber leider kommen jetzt aus dem Ausland nur Schrotteile. :00000733: Da hat auch ein neues Werk nichts genützt, wo die Arbeiter mit Musik aus der Decke berieselt werden. :rotfl2: Hat sich halt die amerikanische Aktiengesellschaft ein wenig verspekuliert.

War das eventuell

Optimistischer

Plan

Eines

Lehrlings?

Obwohl die andren kein Stück moralisch besser sind?

Archiviert

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