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IGNORED

Hartz IV


Waldgeist

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Geschrieben
Ausserdem, ein gut ausgebildeter Ingenieur findet heute eine Arbeit. Natürlich jemand der Theaterwissenschaft studiert hat, weil er den Numerus Clausus zu einträglichen Fächern nicht geschaft hat, der sitzt heute auf der Strasse. Das ist aber ein Problem des deutschen Bildungssystem, wo Massen von unbrauchbaren Akademikern gezüchtet werden.

Also das stimmt jetzt so nicht. Ich bin promovierter Geisteswissenschaftler und mein Einkommen ist nicht schlecht. Ein Kollege von mir hat in Musikwissenschaften promoviert, und auch dem geht's finanziell hervorragend.

Geschrieben

Hmmm, wie geht denn das mit der Ignorierliste....... mal sehen.....

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Opa686 WO Premium 143 Entfernen

Aha, scheint zu funzen......

Geschrieben
1.) die Realeinkommen in Deutschland sind in den letzten Jahren gesunken. http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2003/p3120121.htm und http://www.netzeitung.de/arbeitundberuf/455599.html

Wie der verlinkte Artikel schon selber erklärt liegt das leicht gesunkene Einkommen pro Haushalt aber wesentlich an der verringerten Haushaltsgröße. Wenn Mäxchen in eine eigene Bude zieht weil genug Geld dafür da ist, dann würde ich das nicht als steigende Armut betrachten obwohl sein Haushaltseinkommen zunächst vielleicht gering ist. Wahr ist allerdings, daß die oberen Bevölkerungsschichten weit mehr am Wirtschaftswachstum partizipieren als die unteren. Das wirst Du allerdings ohne neue Mauer kaum verhindern können, denn wenn Du die guten Jobs nicht zu den talentierten Leuten kommen läßt dann gehen die talentierten Leute halt zu den guten Jobs.

Geschrieben
Das haben wir auch erhofft. Inflationsbereinigt sind die Gehälter in Deutschland von 1995-2005 um 0,9% gefallen - damit sind wir Schlusslicht in der EU; die Daten der Schweiz sind mir leider nicht bekannt.

Jedenfalls haben wir Lohnzurückhaltung geübt ohne Ende und das hat ja auch zu einem kräftigen Anstieg der Unternehmensgewinne geführt und auch zu einer extremen Aussenhandelsbilanz auf Kosten der Nachbarn (die ihre Lira, Franc etc. jetzt nicht mehr abwerten können um auf diesen einseitig-expansiven Kurs der dt. Wirtschaft zu reagieren). Nur ist in den letzten 12 Jahren leider auch die Arbeitslosigkeit explodiert, daher sagen die Neoliberalen: "Noch tiefer schneiden!" Dem IFO-Prof. Sinn schweben wohl "markträumende "Löhne von o,x EUR/h vor...

Aber freut mich, dass es der Schweiz noch oder wieder so gut geht! Von eurem Rentensystem können wir auch noch was lernen!

Grüsse,Schwarzwälder

Das Problem der Zurückhaltung in den Löhnen, wenn die anderen Rahmenbedingungen nicht stimmen ist ein Holzweg, den der führt schlussendlich zu tiefen Löhnen und nicht mehr Arbeitsplätze. Es ist nicht indem man die Hälfte der Hausaufgaben macht das es geht. Aber ein Faktor der zu tieferen Löhnen führt ist der faktischen Mindestlohn, und dieser wird durch Hartz IV festgesetzt. Da aber aus den oben beschriebenen Gründen der Staat einfach nicht mehr das Geld hat um einen höheren Mindeslohn über Hartz IV zu bezahlen wird sich die Spirale immer weiter nach unten drehen

Zum Rentensystem, auch dieses wurde in der Schweiz mit sicht auf Eigenverantwortung und nur sehr teilweise auf Umverteilung gemacht. Deswegen haben heute die Leute immer noch das Gefühl für sich selber zu zahlen und nicht wie in Deutschland das Gefühl in ein Rentensystem zu zahlen, von dem sie nichts mehr haben werden.

@Ente

Höhere längeres Arbeitslosengeld, höhere Rentenbezüge, Recht auf Qualifizierung durch die Arbeitsagentur

Längeres Arbeitslosengeld bringt überhaupt nichts, genausowenig wie Qualifizierung durch Arbeistangenturen. Es gibt jetzt ein paar Studien die Zeigen, das die Veränderung in der Arbeistlosigkeit nur durch die Witschaftslage enstehen und man sich den Rest sparen kann. Hingegen die Sockelarbeitslosigkeit die kontinuierlich in Deutschland steigt ist bedingt durch die lokalen Rahmenbedingungen (insbesondere ein flexibler Arbeistmarkt und wenig Flächentarife).

Die Firmen investieren schon, nur eben nicht in Mitarbeiter sondern in Maschinen die, die ersetzen.

Deinen Mindeslohn hast du schon, der heisst Hartz IV.

Also was fehlt denn?

Joker

Geschrieben
.....

Sondern es muss erst für den Abeitgeber interessant sein jemanden zu einem höheren Lohn zu nehmen, das tut er aber nur wenn Arbeitnehmer eine Mangelware sind. ...

Fachkräfte ( in der Metall & Elektroindustrie) sind bereits heute Mangelware. Und trotzdem meint die Industrie sie müsste nichts investieren.

Wenn du heute einen Arbeitslosen Metaller über das Arbeitsamt weiterbildest ändert sich für ihn letztlich nix.

Jeder will Facharbeiter aber bitte zu möglichst geringen kosten. Wenn er dann einmal auf der Straße steht wird er nach unten durchgereicht weil keiner in seine Weiterbildung investieren will.

Gut - man könnte jetzt sagen er soll es auf eigene Kosten machen. Nur dafür braucht er ein entsprechendes Einkommen. Und IHK Kurse sind teuer.

Dazu kommt, das der Bereich Metall & Elektro so breit gestreut ist das eine private Weiterbildung nie die Bedürfnisse in den Betrieben abdecken kann. Allein die Vielzahl der CNC-Steuerungen ist ein Drama ansich.

Über das von dir angesprochene Thema Rente will ich erst garnicht auslassen.

Mfg Weini

Geschrieben
@Ente

Längeres Arbeitslosengeld bringt überhaupt nichts, genausowenig wie Qualifizierung durch Arbeistangenturen. Es gibt jetzt ein paar Studien die Zeigen, das die Veränderung in der Arbeistlosigkeit nur durch die Witschaftslage enstehen und man sich den Rest sparen kann. Hingegen die Sockelarbeitslosigkeit die kontinuierlich in Deutschland steigt ist bedingt durch die lokalen Rahmenbedingungen (insbesondere ein flexibler Arbeistmarkt und wenig Flächentarife).

Die Firmen investieren schon, nur eben nicht in Mitarbeiter sondern in Maschinen die, die ersetzen.

Deinen Mindeslohn hast du schon, der heisst Hartz IV.

zu 1.) Des gibt auch andere Statistiken, die Umqualifizierungen in den Computerbereich vor 10 Jahren waren durchaus erfolgreich. Aber natürlich muss dazu die Wirtschaft die Leute auch brauchen. Mir ging es da auch hauptsächlich um das Geschrei nach Auswärtigen Arbeitskräfte. Sonst sind es ja lediglich Umverteilungen.

Deine Meinung von Flächentarifen kann ich so nicht teilen. In der Praxis ist das nicht so.

zu 2.) Maschinen statt Mitarbeitern.-> Das ist auch richtig und im Endeffekt besser als niedrige Lohngruppen zu beschäftigen.

zu 3.) Ja, Harz IV wirkt wie ein Mindestlohn und ist daher viel zu niedrig. Das Doppelte wäre angebracht.

Geschrieben

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:rotfl2:

MOD... Mach doch bitte endlich zu hier. Einige Antworten zum Thema gab's ja.... Der Rest ist das übliche Linke-Bashing.

Geschrieben
Mit meinen Erfahrungen in den letzten vier Monaten.Trotz Facharbeiterbrief und Fachnaher Arbeit ist es schwer heute einen Job zu bekommen. Auch die Schulungen in den letzten Jahren waren nicht unbedingt hilfreich.

Die Firmen erwarten ein top aktuelles wissen und können aaaber

1.) solche Leute werden nicht arbeitslos

2.)sind sie nicht bereit selbst aus- und weiter zu bilden.

Mfg Weini

Da kann ich nur zustimmen. Habe diese Erfahrung selbst machen müssen. Auch eine Qualifizierung während der Tätigkeit wird kaum in Erwägung gezogen. Die Leute sollen perfekt qualifiziert am Arbeitsmarkt bereitstehen. Wenn nicht, sucht man erstmal im Ausland.

:rotfl2:

MOD... Mach doch bitte endlich zu hier. Einige Antworten zum Thema gab's ja.... Der Rest ist das übliche Linke-Bashing.

Jetzt auf einmal ...

..., denn dies ist letztendlich ein Waffenforum, zum Thema Waffen trägst Du nicht viel bei mir ist meine Zeit zu schade, ...

Naja ... wer so eine Diskussion im Unterforum WAFFENRECHT führt ... kann eigentlich nicht mit so einem Argument kommen ... naja, mir ist mittlerweile egal ... der Thread hat den Segen von oben, so scheint´s.

Guerrero1 hat recht, anscheinend stechen viele ALG2-Jobber die Pflanzen kaputt, das ganze ist wohl nicht so trivial. Auch verstehe ich nicht, warum man immer auf dem Spargelstechen so rummacht: es geht um ein paar 1000 Arbeitsplätze 2,5 Monate im Jahr. Dafür die geeignetsten Kräfte unter den ALG2-Beziehern rauszusuchen, ist ein Problem der Arbeitsagenturen, die das ganze aber wohl eher als Druckmittel für arbeitslose Bürokräfte missbrauchen, statt den Bauern wirklich geeignete Leute zu präsentieren. Bei entsprechend guter Auswahl durch die Arbeitsämter und entsprechend guter Motivation durch vernünftige Bezahlung (d.h. nicht 3,40 EUR/h wie mancher Spargelbauer meint, nur zahlen zu müssen), sollte das Thema längst erledigt sein.-

:icon14:

Komischerweise kann man in den europäischen Nachbarländern als engagierter und qualifizierter Spargelstecher teilweise 10 Euro und mehr verdienen. In D nicht.

Fachkräfte ( in der Metall & Elektroindustrie) sind bereits heute Mangelware. Und trotzdem meint die Industrie sie müsste nichts investieren.

Wenn du heute einen Arbeitslosen Metaller über das Arbeitsamt weiterbildest ändert sich für ihn letztlich nix.

Jeder will Facharbeiter aber bitte zu möglichst geringen kosten. Wenn er dann einmal auf der Straße steht wird er nach unten durchgereicht weil keiner in seine Weiterbildung investieren will.

Gut - man könnte jetzt sagen er soll es auf eigene Kosten machen. Nur dafür braucht er ein entsprechendes Einkommen. Und IHK Kurse sind teuer.

Dazu kommt, das der Bereich Metall & Elektro so breit gestreut ist das eine private Weiterbildung nie die Bedürfnisse in den Betrieben abdecken kann. Allein die Vielzahl der CNC-Steuerungen ist ein Drama ansich.

Über das von dir angesprochene Thema Rente will ich erst garnicht auslassen.

Mfg Weini

:appl:

Geschrieben

Die Diskussion um Löhne/Gehälter und die Stellenbesetzungspolitik der deutschen Wirtschaft finde ich interessant.

Hier mal zwei kleine Beispiele, wie das so in der real existierenden deutschen Wirtschaft läuft:

Fall 1

Ein Freund war bis Ende vergangener Woche in einem Dienstleistungsunternehmen als Außendienstler tätig. Er verkaufte im Auftrag seines Arbeitgebers Service-Zubehör für die KFZ-Branche.

Sein Arbeitgeber kündigte ihm nun vergangene Woche. Vordergründig wurde als Kündigungsgrund angegeben, daß seine Abschlusszahlen sich nicht mit den Vorstellungen des Arbeitgebers decken und er zu ineffizient arbeiten würde.

Klingt eigentlich auf den ersten Blick plausibel, ist es aber nicht, weil:

der Arbeitgeber geht von einem Adressvolumen zwischen 20-25 Adressen aus, um 10-15 Abschlüsse tätigen zu können. Das heißt, für die, die sich mit Außendienst wenig bis nicht auskennen: um einen Verkauf erfolgreich zum Abschluss zu bringen, muss er nach Vorstellung seines Arbeitgebers 2 Klingeln putzen.

Nun brauchte mein Bekannter aber keine 2 Klingeln sondern lediglich eine. Weil er so talentiert war, daß er bei einem Adressvolumen von 10-15 ca 10-15 Verkaufsabschlüsse erzielen konnte. Das heißt, er arbeitete bei einem Verhältnis Adresse/Abschluss = nahezu 1/1 eigentlich mit der maximal möglichen Effizienz. Sein Gebietsleiter warf ihm nun vor, daß er bei dieser Effizienz eben 20-25 Abschlüsse bringen könne, wenn er halt auch die restlichen 10-15 Adressen ansteuern würde. Zu deutsch: er sei zu faul, auch noch die übrigen 10-15 Adressen anzusteueren und würde sich statt dessen auf den erbrachten 15 Abschlüsen ausruhen, deshalb sei er ineffizient und werde gekündigt.

Das Alles ist jedoch ein vorgeschobener Grund. Der wahre Grund liegt aber wo anders. Nämlich darin, daß nun die Umsatzprovisionen für die getätigten Vertragsabschlüsse fällig werden. Der Arbeitsvertrag sah nämlich vor, daß Provisionen für jeden Abschluss mit Ablauf des 12. Monats ab Vertragsdatum fällig werden. Mit anderen Worten: er hat die ersten 12 Monate lediglich sein Grundgehalt bekommen, da er sich erstmal seine Abschlüsse erarbeiten musste. Nun werden diese Provisionen fällig, also muss er gehen, damit der Arbeitgeber diese Provisionen nicht zahlen muss. Die Stelle wird durch einen neuen Außendienstler besetzt, der sich wiederum erst seine 12 Monate Provisionsanwartschaft erarbeiten muss und, wenn die 12 Monate abgelaufen sind, wohl wieder gehen wird.

Joker, meintest du solche Taschenspielertricks, als du von Rationalisierung sprachst?

Fall 2:

Meine Frau ist, ich schrieb das schonmal in einem anderen Thread, in einem kommunalen Projekt als Mitarbeiterin der Hausleitung beschäftigt. Die Chefin/Leiterin dieses Projekts "führt" den Laden nicht unbedingt nach den Interessenlagen und sachlichen Notwendigkeiten, sondern nach rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten, allerdings nicht so, wie man das nun erwarten würde, also mit wirtschaftlicher Effizienz im Sinne von Aufwand und Ertrag, sondern rein aus dem Bauch heraus nach: "Es ist mir egal, ob das die Leute wollen, das mag ich persönlich nicht, also machen wir das nicht."

Anfang des Jahres begann die Dame nun, ein Internetcafé zu planen und einzurichten. Meine Frau schlug ihr vor, sie solle sich doch mal mit mir in Verbindung setzen, da das u.A. mein Betätigungsfeld sei und ich ihr sicher ein Angebot machen könne. Nein, das wolle sie nicht, sie hätte da schon jemanden, der sich der Sache annehmen würde. Nun war derjenige aber nicht bereit, die Arbeit für nix zu machen (auch der Spruch: "Das ist doch aber nicht für mich, sondern für die Kinder und Jugendlichen. Da können sie doch nicht noch Geld dafür verlangen..." zog nicht). Im Endeffekt hat sie einen Leasingvertrag mit einer Firma abgeschlossen, die hunderte von Kilometern entfernt sitzt und sie als Kunden nahezu völlig ausschließt, das heißt, sie darf die Rechner anschalten und nutzen, mehr aber auch nicht. Nichtmal die Zuganspassworte zum Router sind ihr bekannt. Und es ist auch nicht möglich, die übrigen Rechner des Hauses über das Netzwerk ins Internet zu bringen, die gehen nach wie vor mit einem 56k-Modem ins Internet, weil der Vertrag die Routernutzung durch andere Rechner, als die Leasinggeräte ausschließt.

Die Firma macht auch alles per Fernwartung und sie steht im Regen, wenn mal außerhalb der Geschäftszeiten was mit den Dingern ist. Von den Kosten will ich mal gar nicht reden, denn für das, was sie der ganze Scheiß im Endeffekt kostet, hätte sie zu besseren Konditionen von mir neben der Hardware einen All inclusive-Service bekommen, der sie nicht aus ihrem System ausschließt und, da direkt vor Ort, auch an Wochenenden oder außerhalb der üblichen Geschäftszeiten erreichbar ist.

Joker, meintest du sowas mit Rationalisierung?

Ach übrigens, die Mitarbeiter des Hauses rekrutieren sich bis auf die Hausleitung ausschließlich aus H.IV-Empfängern, die als 1 Euro-Jobber tätig sind. DIe Auswahl der Mitarbeiter nimmt ausschließlich die Chefin selbst vor und bei der Wahl der Mitarbeiter stehen nicht die fachlichen Qualifizierungen im Vordergrund, sondern allein die Fördergelder, die es für dafür gibt. Die Mitarbeiter werden nämlich Projektabhängig und nach Verfügbarkeit von der ARGE rekrutiert. Die müssen nix können, sondern sollen einfach die Projekte besetzen, damit die Fördermittel kommen, die dann aber nicht in die Projekte fließen, sondern über dubiose Schiebereien in die Tasche der Chefin.

Und wer finanziert diese Fördermittel? Womit wir wieder beim Auslöser dieser Diskussionen wären: wer finanziert wen mit seinen Steuergeldern.

Geschrieben
...Übrigens, habe heute wieder Spiegel gelesen. Hier wurde nochmal erwähnt, dass die einkommensschwachen Schichten von der MwSt-Erhöhung ja überhaupt nicht betroffen wurden, da der Steuersatz auf Lebensmittel überhaupt nicht erhöht wurde...

Sicherlich nicht. Die Mehrkosten, die dem Handel durch die erhöhte MwSt. entstehen behält dieser, ganz sozial, natürlich für sich und gibt sie nicht in Form erhöhter Preise an seine Kunden weiter. Und etwas zum Heizen und etwas zum Anziehen braucht der Bodensatz der Bevölkerung natürlich auch nicht.

Geschrieben
Die Mehrkosten, die dem Handel durch die erhöhte MwSt. entstehen...

Welche Mehrkosten entstehen denn, wenn der Steuersatz von 7% auf Lebensmittel nicht geändert wird?

Geschrieben

Lieber Waldgeist,

machs so wie alle anderen auch; KLAPPE HALTEN!

Entferne alles sichtbare was auf den Schießsport/Waffenbesitz hindeuten könne und gut is.

Die Behörden sind diesbezüglich (noch) nicht verknüpft.

Wenn tatsächlich mal ein Außendienstler vom Amt vorbeischaut, bekommt der seinen Kaffe am Küchentisch und gut is, der dreht Dir nicht die Socken auf Links und schaut auch nicht in jede Ecke.

Falls doch (absolut ausgeschlossen!), um Ausreden ist man doch nicht verlegen...

Und sollte einer der Gehässigen hier einmal betroffen sein wie Waldgeist, sei froh wenn ich nicht Dein Nachbar bin und Bescheid weiß!

Geschrieben
Welche Mehrkosten entstehen denn, wenn der Steuersatz von 7% auf Lebensmittel nicht geändert wird?

Z.B. auf den Diesel der für den Transport der Lebensmittel verfahren wird. Nur mal so als Beispiel.

Geschrieben
Z.B. auf den Diesel der für den Transport der Lebensmittel verfahren wird. Nur mal so als Beispiel.

Das ist aber nicht ganz korrekt. Die Umsatzsteuer, die der Einzelhändler zahlen muß, kann er nämlich als Vorsteuer von seiner eigenen Steuerschuld abziehen. Damit ist sie für ihn kostenneutral.

Geschrieben
Das ist aber nicht ganz korrekt. Die Umsatzsteuer, die der Einzelhändler zahlen muß, kann er nämlich als Vorsteuer von seiner eigenen Steuerschuld abziehen. Damit ist sie für ihn kostenneutral.

Wieso der Einzelhändler? Der kalkuliert doch nicht den Preis den er beim Großhändler zahlen muss. Reden wir mal vom Großhändler bzw. am besten vom Hersteller. Die Unternehmen selbst bezahlen beim Einkauf von Waren oder Dienstleistungen zunächst ebenfalls Umsatzsteuer. Die Steuereinnahmen und -ausgaben können aber miteinander in der Umsatzsteuererklärung verrechnet werden. Zahlen die Hersteller von Lebensmitteln nur 7% Mwst. auf Kraftstoffe bzw. andere Güter die sie zur Herstellung benötigen? (Das wäre mir neu.) Oder zahlen sie 19% und fließen die höheren Kosten in die Preiskalkulation mit ein?

Im deutschen Sprachgebrauch – ausgenommen in der Schweiz – wird seit der Harmonisierung des Steuersystems 1967 der Ausdruck „Umsatzsteuer“ gleichbedeutend mit Mehrwertsteuer verwendet. Dies folgt aus der Tatsache, dass das Umsatzsteuersystem in jenem Jahr auf ein Allphasennetto-System mit Vorsteuerabzug umgestellt wurde und somit nur die Wertschöpfung, also der von einer Unternehmung erwirtschaftete Mehrwert, mit Umsatzsteuer belastet wird. Bezahlen muss die Umsatzsteuer in voller Höhe jedoch dennoch der Endverbraucher.

Wesen der Umsatzsteuer

Die meisten Wirtschaftsgüter durchlaufen bis zum Endabnehmer eine Vielzahl von Phasen. Eine Ware wird in der Regel aus unterschiedlichsten Stoffen hergestellt, an einen Großhändler verkauft, der diese an einen Einzelhändler weiterveräußert, bis die Ware schließlich von diesem an den Endverbraucher abgegeben wird. Eine Umsatzbesteuerung kann in dieser Wertschöpfungskette allphasig (Anwendung auf jedes Stadium), mehrphasig (Anwendung auf einige, aber nicht alle Stadien) und einphasig (Anwendung auf nur einen Umsatzvorgang) sein.

Allphasen-Netto-Umsatzsteuer mit Vorsteuerabzug

Die Umsatzsteuer wird in ihrer derzeitigen Ausgestaltung als Allphasen-Netto-Umsatzsteuer mit Vorsteuerabzug bezeichnet. Dies folgt daraus, dass eine Besteuerung in jedem Stadium der Wertschöpfung vorgesehen ist (Allphasensteuer). Auf der anderen Seite wird durch den Abzug der Vorsteuer erreicht, dass nur die Schöpfung des Mehrwertes effektiv besteuert wird. Schließlich gilt als Bemessungsgrundlage der Netto-Betrag und die im Preis enthaltene Umsatzsteuer ist zuvor herauszurechnen.

Zulieferer Z verkauft an den Produzenten P Zutaten für 15 €. P stellt daraus eine Ware her, die er dem Großhändler G für 60 € liefert. Dieser verkauft die Ware an den Einzelhändler E zu 75 €. Einzelhändler E schließlich veräußert diese Ware an den Endverbraucher für 100 €.

Zur Berechnung der im Preis enthaltenen Umsatzsteuer, deren Steuersatz in diesem Beispiel mit 19 % angenommen wird, sind die Preise zunächst auf den Nettobetrag, also das Entgelt ohne die Umsatzsteuer, herunterzurechnen.

Bei der Betrachtung des E wird die Funktionsweise der Umsatzsteuer klar:

* Der Verbraucher (V) zahlt 100,00 € für die Ware an den Einzelhändler (E)

* E hat die darin enthaltene USt von 15,97 € an das Finanzamt abzuführen

* E seinerseits hat 75,00 € für die Ware an den Großhändler (G) gezahlt

* Die darin enthaltene Umsatzsteuer von 11,97 € kann er als Vorsteuer von der an das Finanzamt abzuführenden USt abziehen, was bleibt ist also eine Zahllast von 4,00 €.

Damit ist zum einen verdeutlicht, dass bei der letzten Phase des Wertschöpfungsprozesses effektiv nur eine Steuer von 4,00 € entstanden ist und zum anderen, dass der Endverbraucher die gesamte Steuerlast wirtschaftlich trägt, da er die Umsatzsteuer nicht als Vorsteuer geltend machen kann.

Betriebswirtschaftliche Betrachtung

Die Steuer ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht zunächst kostenneutral. Weil die jeweils vereinnahmte Umsatzsteuer mit der zuvor gezahlten Vorsteuer gegenüber der Finanzbehörde verrechnet werden kann, stellt sie nur einen durchlaufenden Posten dar. Für eine Unternehmung ist die Höhe des Umsatzsteuersatzes nebensächlich.

Im vorstehenden Beispiel sind folgende Steuerbeträge an das Finanzamt geflossen:

* von Z 2,39 € (dem P in Rechnung gestellt 2,39 € ./. Vorsteuer von 0,00 €)

* von P 7,19 € (dem G in Rechnung gestellt 9,58 € ./. Vorsteuer des Z 2,39 €)

* von G 2,39 € (dem E in Rechnung gestellt 11,97 € ./. Vorsteuer des P 9,58 €)

* von E 4,00 € (dem V in Rechnung gestellt 15,97 € ./. Vorsteuer des G 11,97 €)

Nicht zu vernachlässigen sind jedoch Kapitalbindungseffekte und -kosten sowie negative Nachfrageeffekte dadurch, dass aufgrund einer Umsatzsteuer der Endpreis eines Produktes bzw. einer Leistung für den Verbraucher höher ist und also die Nachfrage nach dem Produkt sinkt (Preis-Absatz-Funktion).

Geschrieben
Nein, bitte, die ddr wäre nichts für mich gewesen, da ich nicht rot bin.

Aber tatsächlich ich habe schon seit ich 14 jahre war in den schulferien steine geschleppt und auf dem acker gearbeitet während viele schulkollegen im schwimmbad waren und uns jobbler verspotteten.

Werd das Gefühl nicht los, dass ich irgendwas falsch mache oder "benachteiligt" bin. Mit Mitte 30, einem guten Hochschulabschluss und mittlerweile fast 15jähriger Vollberufstätigkeit hab ich kein Wohneigentum. Bereits während der Schule hab ich mein Taschengeld mit Regale einräumen etc. "verdient". Das Studium hab ich komplett selber finanziert und war in der Regelstudienzeit fertig.

Das hab ich gemeint ... :rolleyes:

Geschrieben
Das hab ich gemeint ... :rolleyes:

Tatsächlich. regale habe ich später auch eingeräumt. in einem großen kaufhaus. das durfte man aber erst mit 16 jahren. mit 18 durfte ich dann sogar an der kasse stehen und in der fußgängerzone vor dem kaufhaus erdbeeren und spargel usw. verkaufen.

davor habe ich mit meinem älteren bruder zeitungen und werbung an die haushalte im ort verteilt. ab 14 durfte man dann in der landwirtschaft helfen.

für die zeitungen gab es so ca. 1 DM je stunde (ich war wohl nicht der schnellste). beim erdbeerpflücken und anderen dingen in der landwirtschaft waren es dann schon 4 - 4,50 DM je Stunde.

jaja, ich weiß. spart euch die häme. ich habe schon gelesen, daß hier welche seinem sohn verbieten würden für dieses geld zeitungen zu verkaufen.

ich weiß aber noch wie stolz ich war als ich meiner mutter zum muttertag etwas schenken konnte, ohne zuvor von meinem vater geld dafür gebraucht zu haben.

Geschrieben
Tatsächlich. regale habe ich später auch eingeräumt. in einem großen kaufhaus. das durfte man aber erst mit 16 jahren.

Ich schon früher. War aber nur ein kleiner Einzelhändler ... davon gab damals drei bei uns im Ort ... heute gibts keinen mehr davon :traurig_16: ... aber zwei Supermärkte und einen Schlecker.

EDIT: Rechtschreibfehler

Geschrieben

Habe noch ein paar Zahlen gefunden die zeigen wie sozial eigentlich eine liberaler Arbeitsmarkt und wie unsozial ein regulierte Arbeitzmarkt ist.

Der Schweizer Arbeitnehmer kriegt als Lohn 62.4% des Bruttoinlandprodukt wieder ausgezahlt gegen magere 54% in Deutschland. Der Rest geht in Gewinne und Abzahlungen. Zu bemerken war dieser Satz 1999 nur bei 60.6%.

Grund dafür ist eben der flexible Arbeitsmarkt, der macht das die Arbeitnehmer flexibel auf verbesserte Gehälter reagieren, sprich besser bezahlte Stellen. Sie haben keine Angst einen Job aufzugeben, im Gegenzug hat der Arbeitgeber auch keine Angst den Arbeitnehmer einzustellen.

Im Klartext, der regulierte Arbeistmarkt bindet den Arbeitnehmer an seine Stelle und dafür wird er Schluss endlich schlechter bezahlt als er woanders kriegen könnte. Der Mehrwert geht an den Arbeitgeber und erklaärt warum in Deutschland die Gewinne explodieren und der Arbeitnehmer nichts davon hat.

Auch sieht man hier eine Reindustrialiesierung, dem Detailhandel sind 2005, 5000 Leute abgewandert wegen schlechter Bezahlung, aber im Bau wo die Löhne im Durchschnitt 30% höher sind haben 5000 Menschen einen Job gefunden, genau wie 2300 im Maschinenbau und 4'000 in der Präzisionsindustrie. Im Schnitt hat 2005 das Einkommen wegen der Umschichtung in lukrativere Beschäftigungen um 7.8% zugenommen.

Wenn man übrigens zu den 62.4% die tiefe Staatsquote, die tiefen Steuern und die tiefe Mwst addiert, sollte es wohl jedem einleuchten warum die Deutschen in die Schweiz pilgern.

Liberal ist sozial, sozialistisch-protektionistisch ist unmenschlich.

Joker

Geschrieben
... sollte es wohl jedem einleuchten warum die Deutschen in die Schweiz pilgern.

Nö, das liegt an Eurem Waffenrecht und daran, dass Gebrauchtwagen recht günstig sein sollen. :eclipsee_gold_cup:

Liberal ist sozial, sozialistisch-protektionistisch ist unmenschlich.
Yep.
Geschrieben
Grund dafür ist eben der flexible Arbeitsmarkt, der macht das die Arbeitnehmer flexibel auf verbesserte Gehälter reagieren, sprich besser bezahlte Stellen. Sie haben keine Angst einen Job aufzugeben, im Gegenzug hat der Arbeitgeber auch keine Angst den Arbeitnehmer einzustellen.

Die deutschen Arbeitnehmer sind anders als ihr Ruf sehr wohl flexibel. Die flexibelsten - Zeitarbeiter (Temporaerarbeiter) - haben an Zahl seit Mitte der 80er Jahre (damals noch 40.000) auf nun rund eine Million Zeitarbeiter bundesweit zugelegt. Dennoch sind die Loehne der Zeitarbeiter seit 1991 inflationsbereinigt gesunken.

Die deutsche Lohnquote ist seit 2000 -2006 am Fallen: von 72% auf 66%. Die jaehrlichen Einkommen aus Unternehmen und Vermoegen sind im selben Zeitraum von 424 Mrd. Euro auf 601 Mrd Euro angewachsen. (Quelle Statistisches Bundesamt)

Fuer den Binnenmarkt macht es schon einen Unterschied, ob Joe Ackermann noch einen Euro mehr erhaelt oder ein Niedrigloehner!

Die Schweiz kennt keine Niedrigloehner, Gehaelter dtl. unter 3000 SFR/Monat sind dort fuer Vollbeschaeftigte nahezu unbekannt. Wir dagegen brauchen wieder mehr Geld in den Taschen der Niedrigloehner: Ein Mindestlohn mit 7,50 EUR schafft 450.000 neue Arbeitsplaetze: Link zur Studie

Diese Studie beruecksichtigt die unterschiedliche Konsumquote (bei Niedrigverdienern weit hoeher als bei Spitzenverdienern), viele andere beruecksichtigen diese nicht und kommen daher zu anderen Ergebnissen.

Gruesse,

Schwarzwaelder

Geschrieben
...

1. Harrys Lösung: Alle Steuern halbieren, damit die Menschen wieder Geld haben zum konsumieren und die Wirtschaft ankurbeln können. ...

2. Übrigens, habe heute wieder Spiegel gelesen. Hier wurde nochmal erwähnt, dass die einkommensschwachen Schichten von der MwSt-Erhöhung ja überhaupt nicht betroffen wurden, da der Steuersatz auf Lebensmittel überhaupt nicht erhöht wurde.

1. Sehr gute Idee. Und nicht nur halbieren, sondern noch viel rigoroser runter. Grade die Verbrauchssteuern auf Energie muessen gedrittelt werden, Oeko- und sonstige Arbeitsplatzvernichtungsanreize muessen ganz weg.

2. Der Spiegel erzaehlt mal wieder nur die halbe Wahrheit.

Einkommensschwache Haushalte muessen ja nicht nur essen, sondern auch mal was anziehen, heizen, den kaputten Kuehlschrank ersetzen, abwaschen, etc.

Da haut die Erhoehung voll rein, dito bei Medikamenten.

Und auch bei den "Lebensmitteln" gibts massig Ausnahmen, wo die 19% faellig werden. Aber klar, die rote Kampfpresse schreibt die Steuerexzesse ihrer rotschwarzen Herren (und Dominas) natuerlich wie gewohnt schoen.

...

Das Problem in D ist, das der Binnenmarkt am Boden ist. Kein Unternehmer mehr höhere Preise durchsetzen kann und damit auch keine höheren Löhne bezahlen will. Das kann nur durch einen staatlichen Eingriff gelöst werden, der entweder die Löhne erhöht oder die Abgaben der Unternehmer um sie zu Investieren....[/url]

Um Himmels Willen, genau so eben NICHT. Der Staat soll da gar nichts regeln, sondern sich raushalten und endlich mal die Steuern SENKEN.

Dieser sozialistische Lenkungswahn hat uns doch erst in die Pleite gejagt, wir muessen ihn abbauen und nicht noch steigern, wenn wir wieder rauskommen wollen.

Geschrieben
Der Staat soll da gar nichts regeln, sondern sich raushalten und endlich mal die Steuern SENKEN.

Dieser sozialistische Lenkungswahn hat uns doch erst in die Pleite gejagt, wir muessen ihn abbauen und nicht noch steigern, wenn wir wieder rauskommen wollen.

Schaffer,

wie recht Du hast. Nur leider hört es keiner

Gruß

Michael

Geschrieben
....Um Himmels Willen, genau so eben NICHT. Der Staat soll da gar nichts regeln, sondern sich raushalten und endlich mal die Steuern SENKEN.

....

Die Realen Unternehmenssteuern liegen laut EU-Statistik 2005 in D bei 20,1% (Europ. Kommission 2005), damit in etwa auf dem Schnitt der nominalen Unternehmenssteuern der neuen EU-Länder. Das war noch vor der aktuellen Reduzierung! (Überall sind 2006 die Unternehmenssteuern gestiegen, ausser bei uns, -0,1% (Europ. Kom. 2006)).

Praktisch heisst das im Vergleich mit den direkten Nachtbarn z.B. FR 35,9 %, NL 31,6% geht es den Unternehmer bombig! Wenn hier ein Unternehmer zu viel Streuern zahlt, dann hat er entweder keinen Steuerberater oder er investiert nicht.

Diese Investitions- und Konsumlücke muss dann der Staat füllen. D.h. Komplett Weg mit den Abschreibungsmöglichkeiten der Unternehmen und eine pauschalen nominalen Steuersatz von 30% (entspricht dem EU 15 (alte EU Länder) Schnitt) das Geschrei dann möchte ich hören.

Übrigens zum Nachlesen http://www.jarass.com/Steuer/C/Steuer-%20u...nanzpolitik.pdf

P.S. die Schweiz liegt im Schnitt wohl bei etwa bei 22% (ohne Nachzuschauen)

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