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Proud NRA Member

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  1. Warum denn nicht? Das ist doch sogar in jeder nur denkbaren Auslegung der Formulierung "in einem Verein": als Mitglied eines Vereins, auf einem Vereinsstand, mit einem Vereinskameraden, unter Aufsicht eines Vereinskameraden, mit der Absicht der Förderung des Vereinszwecks. Man könnte sicher Fälle konstruieren, die Grenzfälle wären, weil alle oder die meisten dieser Charakteristiken nicht oder nur eingeschränkt zuträfen, aber in Deiner Konstellation kommt doch wirklich jede nur denkbare Bedeutung von "in einem Verein" zusammen. Wenn es auch in einem Vereinsstundenplan auftauchen soll, dann schreib halt rein "Anfängerschießen mit Vaquero", aber ich kann da die Bedeutung nicht erkennen.
  2. Ist halt auch die Frage, wie weit man sich da streiten will, selbst wenn man eigentlich recht hat. Die Argumentation z.B., dass IPSC nicht gemeinnützig sein könne, und weil Sport gemeinnützig ist dementsprechend kein Sport wäre, war meiner bescheidenen Ansicht nach absurd und mit dem Wortlaut der Vorschrift nicht zu vereinbaren. Will man aber solche Diskussionen wirklich haben, wo man sie einfach vermeiden kann. Dazu kommt im vorliegenden Fall ja, dass die Ausübung des Sportes durch den Transport in einem verschlossenen Behältnis gar nicht beeinträchtigt wird. Das bedeutet einerseits, dass man den verschlossenen Transport leicht realisieren kann, andererseits, dass ein Richter möglicherweise das Interesse am offenen Transport als geringer einschätzen wird als z.B. während der Brauchtumspflege, wo es ja gerade um Sichtbarkeit geht, eben weil einen der verschlossene Transport ja gar nicht am vorgesehenen Zweck des Trainings hindert. Bei uns gibt es so eine ähnliche Vorschrift, wo das verschlossene Behältnis beim Transport von Feuerwaffen zwischen zwei Bundesstaaten gewisse rechtliche Vorteile bringt. Ich habe dafür einen spottbilligen Satz von zehn oder so Vorhängeschlössern mit Kombination, alle zusammen gekauft. Deren Schutzfunktion ist nahezu null, eigentlich bestenfalls ein Kontrollsiegel, dass ein wenig intelligenter Mensch einfach den Reißverschluss an der Tasche zerstört hat statt das in dreißig Sekunden zerstörungsfrei zu öffnen. Von einem wirksamen Schloss oder einen bombensicheren Koffer steht im Gesetz aber nichts. Also, alle glücklich. Hat auch den Vorteil, dass z.B. im Falle einer Polizeikontrolle aus ganz anderem Anlass kein Grund wie Eigensicherung besteht, da mal aufzumachen, so dass man blöden Fragen schon im Vorfeld aus dem Weg gehen kann.
  3. Machst Du das z.B. bei einer Mossberg, dann kannst Du auf den Zusammenbau auch gleich verzichten--das sind Holzschrauben in Plastik... Es geht natürlich auch mit Flinten, die nicht passen. Z.B. schießen gar nicht so wenige Mädels (wohl wirklich mehr als Jungs) um die 11 oder 12 Jahre Zeug wie 3Gun. Da gibt es einfach keine für die Disziplin geeigneten Flinten, die ab Fabrik zum Körperbau passen, und die wachsen auch so schnell, dass es sich nicht lohnen würde, wenn Papa da was hindremeln würde. Klappt trotzdem. Gleichzeitig gibt es natürlich Kombinationen, die böswillig sind, weil es von der "one size fits all" Fabrikkonfiguration gerade in die falsche Richtung abweicht, z.B. in meinem Fall Anpassung für einen langen Linkshänder.
  4. Es gibt auch etwas dazwischen. Meine Flinten haben keinen Maßschaft, aber eine gewisse Verstellbarkeit oder Verlängerung, und bei mir steht das auf linkshändiger langer Lulatsch. Würde man die jetzt einer rechtschießenden Dame von 1,50 Körpergröße geben, dann wäre zu treffen natürlich keinesfalls unmöglich, aber die Flinte würde doch weitaus weniger natürlich in die richtige Richtung zeigen.
  5. Bei denen auch das Kosten-/Nutzen-Verhältnis irgendwie ausgesprochen schlecht wäre. Sicher, wenn man sich anschaut, für welche lächerlich geringen Beträge sich manche Leute schmieren lassen oder stehlen, dann ist das kein wirklich ausschließendes Argument, aber im Falle einer Verschwörung müssten sich da ja gleich zwei treffen, denen nicht klar ist, dass ihr Tun kein gutes Verhältnis von Ertrag und Risiko hat. Könnte natürlich theoretisch immer noch sein, aber wie groß ist da die Wahrscheinlichkeit im Vergleich zu alternativen Möglichkeiten wie z.B. ganz normaler Faulheit/Demotivation in Kombination mit einem schwierigen Mandanten usw.?
  6. Mit welcher denn? Schon III+ soll eigentlich die M855 vertragen, und IV sowieso. Ist wo eine wesentlich durchbruchstärkere Munition in diesem Kaliber eingeführt?
  7. Jedenfalls solange sie in ihrer ganzen Geschichte keine Regierung hatten, die ein wirkliches Interesse and bürgerlicher Freiheit und der Entstehung einer Mittelschicht hatte. Peitsche und Wodka sind nicht optimal, um den Erfindergeist anzuregen.
  8. Ich bin mir nicht sicher, ob "Waffenkriminalität" für irgendetwas eine sinnvolle Kategorie ist. Eine wirkliche Gemeinsamkeit an Hintergründen oder Problemen z.B. zwischen einem Raubmord mit Schusswaffe und einem Sammler, der ein paar dem KWKG unterliegende alte Stücke liebevoll in seinem Keller restauriert hat, kann ich nicht erkennen.
  9. Das könnte man freilich auch haben, indem man 5.56 NATO in Anbetracht der Verbesserungen der Metallurgie in den letzten Jahrzehnten als +P spezifizieren würde. (Bei einem Biathlon mit 600-Yard-Zielen habe ich mir mit den ziemlich ordentlich geladenen IMI 77 gr. geholfen, und da ginge außerhalb von SAAMI oder CIP sicher noch mehr, das meine Kanone nicht zur Explosion bringen würde.) Mit der für den Ernstfall vorgesehenen Ballistik zu üben wäre bei größeren Entfernungen trotzdem nicht dumm.
  10. Bei uns sind die ziemlich beliebt zur Vermeidung unmittelbaren Zugriffs durch Unberechtigte. Es gibt die auch speziell für Waffen, z.B. dergestalt, dass eine Pistole vertikal drin ist und nach Eingabe des korrekten Codes einem praktisch der Griff präsentiert wird und sogar ein kleines Licht angeht. Der Zweck ist die Vermeidung unmittelbaren Zugriffs. Ein Backup-Schluss geht oft als tubular lock (wie auch immer das auf Deutsch heißen mag) mit dem entsprechenden Werkzeug aus China in Sekunden auf, als Wafer Lock mit dem entsprechenden anderen Werkzeug. Ein sinnreich gehaltener starker Magnet tut's auch bei vielen. Brachiale Gewalt sowieso, benötigte Zeit hängt vom Werkzeug und der Bereitschaft, den Inhalt zu beschädigen, ab. Gewaltkriminelle haben die benötigten Werkzeuge normal nicht dabei. Dumme Besucher können sich nach Überwinden eines Schlosses kaum darauf berufen, die Waffe habe ja herumgelegen. Kindern hat man in dem Alter, in dem man ihnen Schlossknacken beigebracht hat, hoffentlich auch beigebracht, erstens das Eigentum der Eltern zu respektieren und sich zweitens nicht in den eigenen Leib zu schießen. Man kann sich auf den Standpunkt stellen, dass damit im Vergleich zu den Gefahren, die z.B. von Lösemittelkanistern und Feuerzeugen, Autoschlüsseln, Gasherden ausgehen, hinreichende Vorsorge getroffen ist. Statistisch und logisch gesehen trifft das auch zu. Ob ein deutscher Richter das auch so sehen würde, ist eine andere Frage.
  11. Interessant wäre, wie es mit der offiziellen Computersternwarte läuft. Gute Idee, gut gemacht? Der Teufel scheint im Detail zu liegen. Bei meiner habe ich in entsprechenden Anwendungen mit Schlamm, Dreck und Schweiß keinerlei Funktionsstörungen beim Schießen gehabt, aber die Magazinverriegelung lässt sich nach hinreichendem Einsauen in beide Richtungen nur noch mit roher Gewalt betätigen. Es sollte keine Unterschied machen, aber das Griffstück ist das lasergeschnittene von Grayguns.
  12. Dieser "Grundsatz" besteht so nicht. Zwischen Bundesstaaten hat privat zu privat über einen Händler zu gehen. (Ausnahme wären gewisse Waffen für Leute mit Sammlerlizenz, die insofern und nur insofern der Händlerlizenz gleichgestellt ist, und diese Möglichkeit hat erfahrungsgemäß absolut null Deliktrelevanz.) Innerhalb der Bundesstaaten erlaubt das Bundesrecht im Prinzip eine Privatübertragung ohne Händler, aber viele Bundesstaaten fordern es unter bestimmten Umständen oder ganz allgemein doch wieder. Staaten mit strengerer Regelung diesbezüglich zeichnen sich nicht durch geringere Kriminalität aus. Wenn jemand, der es nicht darf, sich eine Kanone aus dem legalen Markt durch Kauf beschaffen will, dann wird er das doch eher so machen, dass er einen Mittelsmann, in Amerika Strohkäufer genannt, schickt, der zum Erwerb berechtigt ist. Idealerweise einen, der so blöde ist, gar nicht zu verstehen, dass er sich gerade in Teufels Küche reitet, und deswegen nicht groß Geld dafür will. Nachdem die vom Erwerb ausgeschlossenen Erwerber zu kriminellen Zwecken üblicherweise jung und männlich sind, bieten sich die Freundinnen an, die auch schon das Kriterium der Blödheit erfüllen, denn wer weise Entscheidungen mit seinem Leben trifft nimmt sich nicht einen Bandenkriminellen als Freund, auch wenn der noch so schön von der großen Liebe spricht. Was soll da ein Händler machen? Sicher, wenn ein zweiundzwanzigjähriges Mädchen schwarzer Hautfarbe und mit der Sprache nach geringem Bildungsstand, das sich dem Verhalten und Sprache nach nicht für Waffen interessiert, nicht einmal den Verschluss bei der Waffe zum Anfassen betätigt, auch nicht an Sicherheitslehrgängen oder so interessiert ist, eine Kanone kaufen will, dann kann man sich Fragen stellen. Andererseits ist das auch genau die soziale Gruppe, die am häufigsten Opfer von Straftaten wird, am dringendsten Schutz braucht. Nicht an Leute zu verkaufen, die jung und schwarz sind wäre auch einerseits verboten, andererseits nach allgemeiner Ansicht moralisch falsch.
  13. Winzer und Brauer vielleicht nicht, Schnapsbrenner vermutlich wesentlich mehr als heute (weil Skaleneffekte bei großen Fabriken wegfallen). Haben die Amis schon mal ausprobiert. Lief nicht so gut. Ich finde es bemerkenswert, wie gescheiterte Ideen wie Sozialismus und Drogenprohibition nach wirklich krachendem und brachialem Scheitern jedes Mal, als man es ausprobiert hat, immer noch vorgeschlagen werden, als sei das das normalste der Welt. Im Zweifel heißt es dann, es sei ja nur noch nie richtig ausprobiert worden.
  14. Ärgerlich, aber einmal unterstellt, dass Du nie das damit eigentlich Vorgesehene machen und das Ding griffbereit im Büro oder Schlafzimmer halten würdest, was wolltest Du damit machen? Damit bei Fallplatte oder dergleichen immerhin deutlich nicht Letzter zu werden, wäre zwar ein schönes "Ätsch!" an die Mitschützen, aber Erster wird man eher nicht, oder man sollte sich neue Mitwettbewerber suchen. Meine Anwendung war zu Thanksgiving mit meiner Ex, deren Bruder das Ding hatte. Damit haben wir Kürbisse zerlegt. Auf Wunsch meiner Ex ohne Timer, damit's keinen Krach mit der Familie gibt. Für diesen Zweck ist das Ding genial.
  15. Bei den Amis haben Kanonen eine gewisse Beliebtheit erlangt, die rechtlich weder Kurz- noch Langwaffen sind, damit auch keine zu Tode regulierten kurzläufigen Flinten, z.B. die Mossberg Shockwave. Für die offensichtliche Anwendung im Heimschutz kann man damit eigentlich ganz OK treffen, und entgegen der Gerüchte haut einen der Rückschlag auch nicht vom Hocker. Die Bauform hat ausschließlich rechtliche Gründe, aber man kann damit mit etwas Gefühl und Übung flott und präzise treffen, auch mit der Spezialladung Extrafies. 67 cm Gesamtlänge und 37 cm Lauf, also trotz der Kompaktheit in Deutschland wohl eine Langwaffe.
  16. Darüber ist doch wohl bei allen Einigkeit. Die Zeit des Zielwassers ist abgelaufen. Aber das hat doch nichts damit zu tun, dass man den Stab über jemandem bricht, der nach dem Schießen mit Freunden ein Bier trinken will, oder von mir aus auch, solange er dann nicht fährt, seinen Bubatz rauchen oder als Keks verspeisen will.
  17. Und das sind eben die untypischen Fälle, in denen weiße Einzeltäter Medienaufmerksamkeit suchen. Zahlenmäßig unter den Tötungsdelikten, auch unter den Tötungsdelikten gegen Schüler, annähernd vernachlässigbar.
  18. Damit hängt die weit überwiegende Mehrzahl der Fälle zusammen, in denen Schüler andere Schüler in oder um die Schule herum erschießen. Interessiert bloß keinen, weil Täter und Opfer normalerweise nicht weiß und englischsprachig sind. In manchen Städten wird zum Beispiel bei der Bestimmung von Schulsprengeln brav darauf Rücksicht genommen, dass die sich mit Bandenterritorien decken, damit nicht die Schüler auf dem Schulweg entsprechende Grenzen passieren müssen. Das sehen die offenbar als normal an, und nicht als Zustand den man abstellen sollte.
  19. Man kann sich aber schon so seine Fragen stellen, wenn Leute, denen das Atomköfferchen hinterhergetragen wird, oder auch Leute, die Inhaber der obersten Befehls- und Kommandogewalt in Staaten ohne Atomköfferchen sind, regelmäßig sternhagelvoll sind oder wenn sie selber es nicht sind enge Angehörige haben, die massiv den Verkauf politischer Macht zur Finanzierung der völlig außer Kontrolle geratenen Sucht betreiben. Man kann sie so eine Fragen stellen, wenn hochrangige Abgeordnete ihren Konsum offen zelebrieren und noch viel mehr ihn wohl verdeckt betreiben, jedenfalls Kokain in den meisten Toiletten des Reichstags nachweisbar ist (schon der Ort spricht ja für ein eher ungesundes Konsumverhalten, das über Genuss hinausgeht). Man kann sich so seine Fragen stellen, wenn unter diesen Bedingungen Leuten blöd gekommen wird, die nach dem Schießen ein Glas Bier trinken oder die Nebenwirkungen einer Chemotherapie mit Cannabis lindern.
  20. Es gab da mal in den Achtzigern, glaube ich, ein Urteil bezüglich Soldaten mit dem Leitsatz: "Auch wer nur einmal Haschisch raucht verletzt die Pflicht zum treuen Dienen."
  21. Und deshalb, weil er davon ausgeht und es gar nicht erst probiert, oder wenn dann nicht mit Einsatz, trifft es auch garantiert zu. Eine der geile Sachen beim Schießsport, jedenfalls in Amerika, ist gerade dabei zuzusehen, wie Leute Schwierigkeiten überwinden. Ich schieße gelegentlich 3Gun der physisch anspruchsvolleren Sorte mit einem Typen, der nach einem Feuerwehrunfall keinen Bizeps mehr hat. Wie, mit welchen Muskeln, der auf ein ein Dach raufklettert und auf einem steilen Dach stehend eine Flinte mit Magazinverlängerung leerballert und nachfüttert, weiß der liebe Gott, aber er tut es. Es gibt einen Typen, der hat keine Hände uns ist wohl besser im Pistolenschnellschießen als ich. Es gibt gibt einen ohne Arme, der macht es mit den Füßen, sicher nicht auf Gewinnerniveau, aber trotzdem mit der Garantie, auf jedem Wettbewerb der am meisten Bewunderte zu sein. Mädchen im Grundschulalter machen es und Typen, die an Methusalem erinnern, ebenfalls. Ja, ich habe meine Schwächen, bei meiner Geburt wurde meiner Mutter (dazu noch falsch) erklärt, dass ich nicht zur Bundeswehr brauche, ein fürs Schießen wichtigere Fehler wurde erst zum Führerschein diagnostiziert obwohl die richtige Therapie vor dem Kindergarten wäre, Weltmeister werde ich sicher nicht, aber solange noch eine Patrone im Magazin ist wird geschossen. Schluss ist wenn Du tot bist, oder in Bezug auf das Arbeitsleben wenn Du keine Lust mehr und genug Geld hast. Bis dahin liegt es an Dir.
  22. Ist halt die Frage, worum es jemandem wirklich geht. Da sind die Diskriminierungsverbote auch nicht unbedingt hilfreich, weil man das, was einen wirklich interessiert, nicht direkt fragen darf. Natürlich gibt es Rollen, wo jemand vor Ablauf eines Jahres nicht wirklich etwas beiträgt, und da ist es ärgerlich wenn er nach zwei Jahren in die Rente oder sie in die Mutterschaft geht. Allerdings ist es nicht weniger ärgerlich, wenn jemand, der auf dem Papier solche Risiken nicht birgt, nach zwei Jahren zur Konkurrenz geht. Man kann es einfach offen ansprechen, natürlich nicht direkt als Alter oder Kinderwunsch, sondern dass Du eben etwas für die nächsten rund zehn Jahre suchst, wie auch immer. Auch Fitness kann man beim Plaudern geschickt unterbringen.
  23. Eigentlich nicht. Bis ins zwanzigste Jahrhundert wurde es eigentlich einerseits kaum angegriffen, andererseits kaum eingefordert. (In Dread Scott ist es zum Beispiel erwähnt, aber nur im Rahmen einer reductio ad absurdum, wird dabei als selbstverständliches Bürgerrecht vorausgesetzt.) In der FDR-Zeit wurden die Gerichte dann handzahm gemacht, und speziell der Oberste Gerichtshof hat einfach keine entsprechend gelagerten Fälle zur Entscheidung angenommen. Wenn mal welche vor die Gerichte kamen, dann waren das meistens maximal unsympathische Angeklagte, bei denen der Waffenbesitz das geringste Problem war. Die moderne Rechtsprechung dazu fängt eigentlich damit an, dass sich in den Siebzigern die Leute für dieses Bürgerrecht zu interessieren begannen, Juristen Aufsätze dazu zu schreiben anfingen. Ab den 1980ern kamen politische Erfolge, zunächst in den Südstaaten, wo traditionell aus rassistischer Motivation das Waffenrecht eher streng war (egal was die Texaner gerne behaupten), und wo in immer mehr Staaten, die es traditionell nicht nicht hatten, Waffenscheine ausgegeben wurden. Der juristische Durchbruch kam erst 2008 mit District of Columbia v. Heller. Von einer freizügigsten Auslegung kann meines Erachtens bei den Ergebnissen der Gerichte keine Rede sein, sondern sie sind eher etwas verdruckst. Es scheint mir eigentlich aus dem reinen Text des Verfassungszusatzes offensichtlich, dass Waffen, die als persönliche Waffen (im Gegensatz zu von Gruppen zu bedienenden und nicht auf eigene Entscheidung einzusetzenden) bei der Infanterie ausgegeben werden, den Kern des Schutzgegenstandes darstellen. Damit wären Läufe unter 16 Zoll und vollautomatische Funktion bei einem von der Schulter zu schießenden Gewehr ganz offensichtlich geschützt. (Ein tatsächliches Maschinengewehr möglicherweise nicht.) Im Grunde folgt das auch aus den Grundlagen, die der Oberste Gerichtshof für seine Entscheidungen herangezogen hat. Nur trauen müsste man sich trauen.
  24. Damit ist die geistige Abschaffung bereits vollbracht und auf die physische Abschaffung kann man warten. Meine werden zwar als Sport- und Spaßgeräte geschossen und als Lebensversicherung vorgehalten und herumgetragen, sind aber zuvorderst ein Stück Stahl und Polymer gewordene Freiheit und Rechtstaatlichkeit. Es gibt bei uns das Project Appleseed, eine Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, so vielen Amerikanern wie möglich das klassische Positionenschießen mit Gewehr und Riemen beizubringen. In der Mittagspause jedes solchen Kurses gibt es die Geschichte von Lexington und Concord, samt der Erkenntnis, dass wir unsere unabhängige Existenz als Staat Bürgern verdanken, die gegen Soldaten (und zwar die des eigenen Landes!) zurückgeschossen haben, und dass Bürger diese Auseinandersetzung durchaus gewinnen können. (Zugegeben, die Geschichte hat ihre Tücken: Man weiß bis heute nicht, wer als erster geschossen hat. Eigentlich hatten beide Seiten Befehle, das nicht zu tun und waren soweit auch diszipliniert. Ist nicht unwahrscheinlich, dass das nicht nur die Geschichte der Geburt einer Nation ist, sondern auch eine bezüglich der Vermeidung fahrlässiger Schussabgaben.)
  25. Nur wenn er das aus Deiner Sicht ist.
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