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Proud NRA Member

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  1. Im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt (oder auch dem durchschnittlichen Waffenbesitzer, wo man einfach kaufen und behalten darf, dem durchschnittlichen Skifahrer, usw.) dürfte da vermutlich sogar etwas dran sein. Darüber braucht man nicht gleich den Boden unter den Füßen zu verlieren, aber wenn man etwas intensiver betreibt als andere Leute, dann wird man normal auch besser als andere Leute. Ausnahmen in beide Richtungen bestätigen die Regel.
  2. Es gibt eine Vielzahl von "Experten" für "Schusswaffengewaltprävention." Es gibt natürlich auch Experten fürs Schießen, und die sehen es normal anders. Im Grunde ist aber keiner von denen mehr dazu berufen als Du und ich, eine Meinung zum Waffenrecht zu haben. Da geht es nämlich weniger um Fakten als um Werte, und Anstand lernt man nicht auf der Uni, auch wenn man die Anwendung des vorhandenen Anstands vielleicht durch das Studium von Moralphilosophie, Politikwissenschaft, Geschichte usw. verfeinern kann.
  3. Ist das nicht ein Scheinkonflikt? Die Anzahl deutlich merkbar leistungsgeiler Schützen dürfte sich ziemlich im Rahmen halten. Auch von denen macht es eine große Mehrheit im Rahmen der Möglichkeiten zum Spaß. In Amerika gibt es einige Leute, die "Freier Berufsschütze" als dauerhaft angelegte Karriere betreiben, normal mit einer Mischung aus Sponsorengeldern, vielleicht Medieneinnahmen, Training für Sportler und Training für Polizei und Sicherheitsfirmen. Die Anzahl ist unter den Waffenbesitzern nicht signifikant. In Deutschland dürfte sie sogar gegen Null gehen. (Bei den Amis hilft, dass die Polizei kommunal organisiert ist, weswegen man mit etwas Verkaufstalent da einen Markt für Seminare zusätzlich zu den Sportlern aufbauen kann.) Deswegen ist auch die Anzahl der Leute, die Schießen als Leistungssport in dem Sinne betreiben, dass sie dem Wunsch zu gewinnen, den Rest ihres Lebens unterordnen, minimal. Selbst mit realistischen Ambitionen auf Olympia-Gold wird man sich um ein zweites Standbein bemühen müssen. Folglich machen wir es eigentlich alle zum Spaß. Eigentlich liegt das auch im Charakter des Sportes an sich, denn die Sportarten, die einen solchen Erfolg haben, dass man daraus einen Beruf machen kann, werden damit zum Zwischending aus Sport und Unterhaltungsindustrie, verlieren also einen Teil ihres sportlichen Charakters. Für meinen Teil komme ich so auf 30 Wettbewerbe im Jahr, ein paar mehr wenn man Starts mit zwei Waffen bei Stahlwettbewerben mitrechnet. Trotzdem würde ich das als "just for fun" definieren, als Breitensport, so wie ich auch ganz ordentlich auf Ski die Hänge mit Schild "Nur für Experten! Gefahr!" runterfahre, aber halt nur als Tourist in gesicherten Skigebieten und mit Lift, und ohne zu glauben, ich könne z.B. alleine eine Skitour in einem ungesicherten Nationalpark machen. Geld mache ich mit anderen Dingen, Weltklasse bin ich auch in anderen Dingen (die noch weitaus weniger Leute interessieren), und ich weiß, dass es zu wirklichen Spitzenleistungen im Schießen oder im Skifahren nie reichen wird. Ich wandere gerne "just for fun" durch einsame arktische Regionen, halte mich aber nicht für einen Bergführer und berücksichtige diesen Umstand bei der Wahl der Routen. Andererseits: Als Kind hat mir niemand diagnostiziert, dass ich (im Alltag unsichtbar) geschielt habe, weswegen es mir physiologisch unmöglich war, ordentlich einen Ball zu fangen, ich galt als total unsportlich, und es hat auch nicht geholfen, dass der Sportunterricht keine Rücksicht darauf nimmt, dass einer Klassen übersprungen hat. Damals ist mir gar nicht aufgefallen, dass da vielleicht was nicht stimmt, und ich habe den Sche** wirklich geglaubt (allerdings geritten, etwas gefochten, und viel mit Nachbars Hunden gewandert, so dass eine gewisse Richtung schon sichtbar war). Wenn ich mir heute anschaue, was ich in Sportarten mache, wo man doch gewisse Fehler vermeiden sollte, und mir meinen Leibesumfang mit denen der damaligen angeblichen Sportskanonen vergleiche, dann bin ich mit meinen sportlichen Leistungen gar nicht so unzufrieden. Wenn einer sagt, dass Schießen "just for fun" doof sei, dann muss er sich die Frage gefallen lassen, wofür er es dann macht. Wenn er nicht Soldat oder Polizist mit Spezialverwendung oder Förster ist, dann wohl nicht aus beruflichem Interesse. Als richtig harten Leistungssport vermutlich auch nicht. Also wohl als Breitensport. Wenn ihm dabei kein Grinsen auf den Mund kommt, dann macht ihn das nicht zu einem erfolgreicheren Sportler. Andererseits aber: Vielleicht findest Du ja Deinen Ehrgeiz noch. Einfach so wegen des Krachs Papier zu lochen würde mir schnell langweilig. Ich kann mir hier reine Spaßkanonen ohne Kontingentierung kaufen, aber die kommen eigentlich nicht viel raus. Der Vergleich und die Rivalität mit anderen sorgt bei mir jedenfalls für Antrieb und Spaß. Ich weiß, dass ich z.B. einen Berufsschützen, der bei uns die lokalen Wettbewerbe besucht, wenn nicht etwas Großes oder ein Seminar ansteht, nie in der Leistung erreichen werde. Wie freue ich mich da diebisch, wenn ich ihn doch mal auf einer Stage geschlagen habe, weil er seine Planung total vergurkt hat, was auch solchen Leuten mal passiert, zumal auf einem Lokalmatch, das sie nicht ganz so ernst nehmen. Das mag etwas kindisch sein, aber Sport als solcher hat etwas Kindliches (und bei vielen Arten lässt der Spieltrieb merkbar nach, wenn sie erwachsen werden), und das ist gut so.
  4. Der dürfte in nur wenigen Szenarien durch Magazinkapazität beschränkt sein. Gut, theoretisch könnte es sein, dass jemand bei der Zwangspause des Nachladens auf die Idee kommt, aufzuhören. Es könnte aber auch sein, dass ihn die regelmäßige Zwangspause und das Bewusstsein der kleineren geladenen Kapazität dazu veranlasst, langsamer zu machen und tatsächlich zu zielen. Allgemein sind Verfügbarkeit von Munition und Schusskadenz nur wenig mit tödlicher Wirkung korreliert. Die Amis mit ihrer allen anderen Armeen überlegenen Logistik haben in Vietnam wie auch in Irak oder Afghanistan, also unter ganz anderen Bedingungen in jeder Hinsicht, hunderttausende Schuss pro getötetem Feind verwendet. Positiv gesagt könnte man sagen, die können so viel herschaffen, dass sie sich die Verwendung als Sperrfeuer leisten können. Negativ ausgedrückt könnte man sagen, die schießen völlig unüberlegt. In diesen Durchschnittswerten sind die Ergebnisse von Scharfschützen, die eine Neutralisierung pro Schuss anstreben und davon in der Praxis nicht unbedingt so weit weg sein müssen schon enthalten, auch die von Infanteristen mit normalem AR, so dass man sich die entsprechenden Zahlen von MGs gar nicht ausmalen will. Bei Bandenkriminellen, die Gruppen angreifen, und die wegen ihrer größeren Häufigkeit eher statistisch erfassbar sind als Amoker, sieht es zwar nicht ganz so extrem aus - für Sperrfeuer fehlt ihnen die Logistik - aber mit dem Treffen oder auch nur dem ernsten Versuch dazu haben sie es auch nicht so. Die machen schon mal auf fünfzehn Meter Entfernung ein Magazin auf eine Menschengruppe leer, ohne auch nur einmal zu treffen, und wenn sie treffen, dann bevorzugt in die Beine, was nicht an mangelndem Tötungswillen liegt. Ich bin mir nicht sicher, ob die mit extralangen Magazinen überhaupt "bessere" Ergebnisse liefern würden. Jedenfalls ist keine Steigerung der in solchen Auseinandersetzungen Getöteten aufgetreten, als die Amis von Revolvern auf Wonder-Nines mit großem Tank umgestiegen sind. Die vielleicht berühmteste Verwendung vollautomatischer Schusswaffen durch Bandenkriminelle, das Valentistagmassaker mit der Tommy Gun, lief übrigens so ab, dass die Opfer erst mittels falscher Polizeiuniformen festgenommen und danach getötet wurden! Es gibt vielleicht eine kleine Wahrscheinlichkeit, dass jemand die Zwangspause des Nachladens nutzt, um schnell ranzugehen und einen Amoker zu erschießen, umzuhauen, was auch immer. Da zeigt sich aber am Beispiel der dementsprechenden Geschichten vom Garand-Ping, dass das so in der Praxis nicht hinhaut. Die Zeit reicht da nicht. Eher wird man die Wut und Desorientierung des Täters nutzen können, oder natürlich wenn der Täter die Position wechselt, denn das Spiel von Feuer und Bewegung beherrschen Amoker eher nicht. Ich hätte jedenfalls vor jemandem, der mit einem Einzellader darüber nachdenkt, wie er mich töten kann, das dann auch planvoll umsetzt, wesentlich mehr Angst, als vor einem Halbwüchsigen, der meint, mit einem großen Magazin ein Drive-By wie in seinen Gangsta-Rap-Videos machen und dabei noch treffen zu können.
  5. Was anderen Leuten peinlich ist, ist für jemanden mit dem Selbstverständnis eines Tschekisten Grund zum Stolz...
  6. Wollen wir Verhältnisse wie im Flugzeug, mit breiartigem Essen und nahezu unbrauchbarem Besteck in der Holzklasse, und Besteck, wie es sonst für sehr kleine Kinder verwendet wird, als teurem Luxus in der ersten Klasse, die auch noch ein richtiges Brötchen bekommt, wirklich zur gesellschaftlichen Norm machen?
  7. Vielleicht sieht ein allseits bekanntes Unternehmen noch seine Chance, elektronische Magazinblockerdildos auf den Markt zu bringen. Insofern da drin mehr Platz ist und das Material weniger robust ist als eine für sehr hohe Drücke gebaute Kammer (mithin eine Konstruktion möglich ist, bei welcher das Material vor dem Sperrelement kaputtgeht), könnte das sogar funktionieren. Dann kannst Du für Auslandsreisen eine gebührenpflichtige Entsperrung beantragen, nach Befürwortung durch den Verband und mit Einladung...
  8. Immerhin wohl erfolgreicher damit, in die Presse zu kommen, und das auch noch (im Rahmen der Vorurteile bei der demographischen Gruppe der Journalisten) einigermaßen positiv, als jeder andere Versuch in die Richtung. Schon in der Bibel steht, dass eine schöne Pflanze aus einem winzigen Senfkorn entstehen kann. Irgendwo muss man anfangen.
  9. Die Gehälter sind soweit OK. Zwar auch schon schwer vermittelbar, aber das hauptsächliche Talent, das man als Chef einer solchen Organisation braucht, ist eben Geld einzusammeln, und Leute, die darin gut sind, wollen eine Art Vertreterkommission haben. Das erklärt auch vergleichbare Gehälter für Präsidenten großer Universitäten usw. Ist zwar irgendwie blöd, wenn man von jemandem um sein Scherflein angehauen wird, der aus Abzweigungen davon ein Vielfaches des eigenen Einkommens hat, aber vielleicht nötig. Vollkommen das Maß verloren hat Wayne dann aber bei den Kostenabrechnungen. Wenn man zwei Millionen im Jahr für einen Job bekommt, der einem eigentlich viel Spaß machen sollte, dann sollte man damit auskommen können und sich sein Haus und seine Klamotten selber kaufen können. Wenn man dann auf die Idee kommt, solche Sachen, die in Amerika genauso wie in Deutschland zur den allgemeinen Lebenshaltungskosten gezählt werden, auf die Kostenabrechnung zu setzen, dann ist einem die Sache offenbar so zu Kopf gestiegen, dass es nicht mehr geht. Jeder normale Arbeitnehmer - auch solche im hohen Gehaltsbereich - flöge dafür hochkant raus. Er soll eine Viertelmillion alleine an Kosten für Klamotten abgerechnet haben. Bei aller Liebe: Bei diesem Einkommen kann man sich ein paar ordentliche Anzüge, mit denen man ins Fernsehen kann, von seinem eigenen Geld kaufen. Es ist mir nicht recht erklärlich, wie man ohne eine psychische Störung in Art einer "Kaufsucht" überhaupt auf solche Beträge für Herrenbekleidung kommen kann. Einen Anzug fürs Fernehen sollte man nicht vom Discounter mitnehmen, aber mit fünf Stück zu jeweils 1000 oder so ist man eigentlich ziemlich gut bedient, und die halten auch. Und die zahlt man natürlich selber. Arbeitskleidung im rechtlichen Sinn ist das nicht, auch wenn man sie zur Arbeit trägt. Das hat etwas von Thomas Middelhoff, wo man sich die getätigten und abgerechneten Ausgaben eigentlich auch nur noch mit einem solchen Verlust von Maß und Ziel erklären kann, dass das an eine geistige Störung grenzt. Einem Sohn mit solchen Ausgaben würde ein weiser Vater durch Bildung einer Stiftung oder dergleichen den Zugriff auf das Erbe verwehren, in dessen eigenem Interesse.
  10. In meinem ersten Satz steht auch nichts von irgendwelchen Waffen.
  11. Im ersten Satz steht nichts zu Schusswaffen....
  12. Weswegen das denn? Wenn ich an NRA und Schießsport denke, dann denke ich eher an die klassischen Präzisionsdisziplinen. Die modernen dynamischen Disziplinen werden eigentlich in Amerika von anderen Verbänden bearbeitet. Davon gibt es auch einige. Bei 3Gun, wo schon die Punktevergabe einiges Nachdenken erfordert und deswegen ein Markt für ein durchdachtes Regelbuch besteht, gibt's auch mehrere konkurrierende Verbände, denen es ganz gut zu gehen scheint. Jedenfalls werden 3Gun-Matches meistens nach einem veröffentlichen Regelbuch ausgetragen. Mein Eindruck - ohne dass ich mit mit Verbandsscherereien groß beschäftigen würde - ist eher, dass zwischen USPSA und Steel Challenge der Markt für formal geregelte Disziplinen dieser Art ganz gut bedient ist, und für Wettbewerbe, die der Idee nach so zwischen den beiden liegen, nicht viele Leute den Mangel eines Regelbuchs als störend empfinden. Ich hatte bei entsprechenden Wettbewerben nach Hausregeln jedenfalls noch keine Erlebnisse, wo bei mir dieser Wunsch aufkam - im Zweifel entscheiden wir uns halt auf der Stelle, was (für dieses Match) die Regel sein soll, normal dem Sinn nach angelehnt an USPSA oder Steel Challenge, und das ist dann OK. Um den Büttel friedlich zu halten brauchen wir kein Regelbuch, für ein schönes Match auch nicht. Da fehlt das gute Argument, Gebühren abzudrücken oder sich in ein neues Regelbuch einzuarbeiten. Wenn ich in meinem Club, oder einem anderen, in dem ich die solche Matches schieße, vorschlagen würde, das nach ISSA Regel zu machen, dann hätte vermutlich kaum jemand was dagegen - allerdings würde man mir sagen, dass ich doch bitte die damit zusammenhängende Arbeit machen möge. Kritik könnte es vielleicht geben, wenn das Regelbuch - das ich mir nicht durchgelesen habe - irgendwelche liebgewonnen Dinge wie superlange Stages verbieten sollte, aber einmal unterstellt, das ist nicht so, dann gäbe es wohl keine Kritik, sondern einfach keinen Bedarf, wegen dessen sich jemand die Mühe machen würde.
  13. Sicher, kein Recht ist absolut. Aber es muss - und wo es um das Recht auf Leben geht umso mehr - die Ausnahme begründungspflichtig und selten sein und nicht die Ausübung. Ein grassierender Missbrauch des Rechts, sein Leben zu verteidigen, scheint mir nicht vorzuliegen. Läge grassierender Mord und Totschlag vor, dann würde dadurch im Übrigen die Notwendigkeit für die Herstellung von Chancengleichheit für die Opfer davon, die sich an Vorschriften halten, nur um so dringlicher.
  14. Wobei sie dabei in einer Periode der Zielverwirrung schon sehr stark von einer Person beeinflusst wurde. Bei Adenauer war das ja ähnlich - am Anfang gab es allerlei Vorstellungen, von Altnazi bis zu christlichem Sozialismus, und er hat die Partei dann auf den Kurs von Westintegration, europäischer Einigung und Rehabilitation von Altnazi unter der Voraussetzung des Bekenntnisses zur neuen Ordnung gebracht. Nach Kohl stand die Partei auch da, ohne so genau zu wissen, was sie wollte. Allerdings hat Adenauer sein Programm - abgesehen vom Altnazi-Teil, der eine gewisse Stille erforderte - immerhin klar dargelegt und verteidigt, während Merkel nie hingegangen ist und einem Parteitag erklärt hat, dass man die Grünen links überholen solle.
  15. Das hat eigentlich lange Tradition. Einerseits als "EDC" auch wenn das früher noch nicht so hieß - oftmals wird es als praktisch empfunden, ein Gerät zu haben, mit dem man sowohl Alltagsaufgaben erledige als auch kämpfen kann. Reine Kampfmesser gibt es gar nicht so viele; die sind fast immer auch zur Anwendung als Werkzeug gedacht (Schwerter aller Art mal nicht als Messer gerechnet - die wären natürlich ein Beispiel). Andererseits hat es auch lange Tradition, dass Leute, die keine Waffen haben durften oder sich keine leisten konnten, eben mit Werkzeugen gekämpft haben, z.B. der Sense, einem aus einem Gerätestiel improvisierten Spieß, usw.
  16. Ich meinte den Inhalt der Regeln, nicht woher der Segen kommt. Wie Du der ISSA-Clubliste entnehmen kannst, sind das nicht sehr viele. Aber nach ähnlichen Regeln und mit dem Gedanken nach ähnlichen Stages wird in vielen amerikanischen Clubs geschossen, nur dass halt dabei offenbar normalerweise nicht das Bedürfnis nach einem geordneten Regelbuch zu entstehen scheint.
  17. Weil man sinnvollerweise mit einem stringenten Argument anfängt und nicht zuerst mit dem Kompromissvorschlag. Ich will einmal drei Sätze vorschlagen: 1. Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben als zentrales Grundrecht, das Voraussetzung zur Ausübung aller anderen ist. (Dürfte niemand offen abstreiten, selbst wer es heimlich anders sieht.) 2. Gegen einen nicht reversiblen und vollständigen Angriff auf ein zentrales Grundrecht ist Widerstand zulässig und sogar erwünscht. (Wer einmal tot ist, der bleibt es, und die Ausübung aller anderen Grundrecht hat sich damit für ihn auf immer erledigt. Das Leben als "Sonderopfer" ist nicht zumutbar.) 3. Schusswaffen sind beim gegenwärtigen Stand der Technik die wirksamste Verteidigung gegen Angriffe auf das Leben. (Dürfte von den drei Sätzen am ehesten noch bestritten werden, wird aber dadurch bewiesen, dass über politische Systeme hinweg, über Rechtskreise hinweg, sie dazu benutzt werden, insbesondere zum Schutz der Leben von Politikern.) Aus diesen drei Sätzen, die sich gar nicht so leicht bestreiten lassen, ergibt sich doch eigentlich eine logische zwingende Schlussfolgerung. Klar, man kann sogar die Logik selber bestreiten, aber dann kann man die Gegenseite immerhin zwingen, genau das öffentlich zu tun. Ich weiß auch nicht, was daran "extrem" sein soll. Recht auf Leben, Recht auf Schutz der höchsten Rechtsgüter, und die Feststellung, was dafür überall für das wirksamste Mittel gehalten wird, scheinen mir eigentlich nicht "extrem".
  18. Würdest Du auch einer Ehefrau raten, sich taktisch klug ganz brav bei ihrem Gatten zu bedanken, dass er sie heute für ihr böses Verhalten nur geschlagen und nicht gewürgt hat? Wer weiß, vielleicht dauert es auf diese Weile länger, bis er sie im Suff totschlägt? Kann schon sein. Im Übrigen: So taktisch klug ist das nicht. Unter der auf linksgrün umgepolten CDU geht es doch auf vielen Themenfeldern viel radikaler in das Programm der Grünen als das unter rot-grün der Fall war. Der Mechanismus, mit dem Merkel alle Fesseln abgeschüttelt hat, ist die ehemals mitte-rechts Partei auf hart links umzupolen. Opposition von links ist damit nicht mehr möglich, Opposition von rechts muss sich erst neu formieren und kann verfemt werden. Bei rot-rot-grün schlüge immerhin für die CDU die Stunde der Wahrheit: Glaubt sie wirklich, sich links von Kinderliebe und Mauerschützen aufstellen zu können, und damit gleichzeitig noch die kirchgehenden Senioren, die seit fünfzig Jahren CDU wählen, halten zu können? Wenn nicht, dann muss sie wohl oder übel sich entweder wieder rechts der Grünen neu aufstellen, was nur gelingen dürfte, wenn einige Köpfe rollen (metaphorisch gesprochen), oder mit der SPD in den Wettkampf um das erstmalige Unterbieten der 5% eintreten. Das Vorhandensein einer Opposition ist wichtiger zur Begrenzung der Regierungsallmacht, als die politische Tradition, in der die Regierung sich verortet.
  19. Ich hatte auch noch keine einzige, wo mir die Haftpflichtversicherung im Auto geholfen hätte. Auch keine, bei der die im Haus verteilten Feuerlöscher und -decken geholfen hätten. Keine, wo ich die etwas größere Erste Hilfe Ausrüstung über einfache Pflaster und Verbände hinaus benötigt hätte. Keine, wo ich den Satellitenfunk-Notfallsender beim Wandern in der Arktis gebraucht hätte. Noch nicht einmal eine, wo der Sicherheitsgurt nötig war.
  20. Nun, deswegen ja die eigentlich außergewöhnliche Situation, dass der Amtsinhaber mehr klassische Fernsehduelle haben will, der Herausforderer aber nicht. Sonst ist es immer umgekehrt, denn der Amtsinhaber ist eh schon im Fernsehen. Bidens Team fällt vielleicht noch ein, dass selbst eine Diskussion auf zwanzig Meter Abstand ein unverantwortliches Corona-Risiko wäre.
  21. Der Stadtrat von San Francisco hat die NRA, immerhin sowohl der größte Bürgerrechtsverband wie der größte Sportverband des Landes, zur "inländischen Terroristenorganisation" erklärt. Folgenlose Narrenfreiheit wohl, aber drauf muss man erst einmal kommen.
  22. Na dann will ich es mal versuchen, auch wenn ich nur die amerikanischen Varianten mache. Das ist immerhin von außen... Der wesentliche Unterschied scheint mir zu sein, dass IPSC/USPSA wenn eine Stage gescheit aufgestellt ist von einer gewissen Komplexität der Planung lebt, wie man diese Stage abarbeiten will, und es typischerweise mehr als eine Möglichkeit gibt, das zu tun, bisweilen auf kleinen Club-Matches auch unerwartete Möglichkeiten, an die vorher keiner gedacht hat. Da kommt dann zusammen, erstens einen guten Plan zu machen und Möglichkeiten zu sehen, zweitens diesen dann korrekt umzusetzen, und drittens das auch noch agil zu tun, also z.B. von A nach B zu sprinten und am Ende exakt an der richtigen neuen Schussposition mit der Waffe auf dem nächsten Ziel zu stehen. Die Geschwindigkeit des Schießens selber ist dabei oftmals nicht der größte unterscheidende Faktor. Außerhalb der deutschen Sonderregeln ist insbesondere bei den Waffen mit Optik (also Open, Carry Optics, PCC) auch die Fähigkeit zum Schießen aus der Bewegung hilfreich und es kann ein erheblicher Vorteil sein, Ziele en passant abarbeiten zu können, für die andere anhalten. Bei Steel Challenge ist die Anzahl der möglichen Strategien für die immer gleichen Stages dagegen sehr begrenzt. Man sieht alle Ziele auf einmal, und es gibt nur eine kleine Zahl von sinnvollen Möglichkeiten, die der Reihe nach abzuarbeiten und bei der Stop Plate aufzuhören. Außer bei Outer Limits muss man sich nicht bewegen. Steel Challenge isoliert deswegen die Fähigkeiten des Schnellschießens im engeren Sinne, die Zeit zum ersten Schuss und für die Übergänge zu den folgenden. Speed Steel kenne ich nicht, aber es scheint grob dem zu entsprechen, was die Amis als "outlaw steel", also als Vereinsmatch nach Hausregeln abhalten würden, und scheint irgendwo zwischen diesen beiden Extremen zu liegen. Jedenfalls die im Flyer gezeigten Beispielstages haben mehr Komplexität als diejenigen aus Steel Challenge und bringen Abwechslung, so dass sich ein komplexerer Ablauf als bei Steel Challenge ergibt, aber diese Komplexität bleibt weit unter der einer guten IPSC/USPSA Stage. Als Sonderfall hat IPSC/USPSA die Classifier, die mit ihrer geringeren Komplexität wieder näher an den beiden Stahldisziplinen dran sind.
  23. Das ist in der Politik eigentlich immer so, dass man die Wechselwähler becircen muss. Die meisten Konservativen, die ich kenne, mögen einen aufgeblasenen Wichtigtuer aus New York, der keine nachvollziehbaren politischen Prinzipien hat, nicht besonders, aber natürlich wird er automatisch gewählt, schon weil er -- vermutlich ohne sich persönlich riesig darum zu kümmern -- Richter ernennt, die nicht die Verfassung durch "Das Kapital" ersetzen möchten. Diese Wähler hat er also eh, und die gehen auch wählen, weil eine Demokratische Partei, in der der Sowjetunion-Bewunderer Bernie Sanders mittlerweile in Fragen wie der Zukunft der Polizei eher am rechten Rand steht, nichts ist, das sie sich antun wollen. Die wirklichen Trump-Bewunderer, die ich kenne, sind eher Leute wie Facharbeiter, die eigentlich automatisch für die Demokratische Partei stimmen müssten, wenn die nicht total durchgedreht wäre. Trump selber war die meiste Zeit seines Lebens bei den Demokraten. Die stören sich nicht an Verletzungen der reinen Lehre bezüglich Freihandel und Ordnungspolitik, und sie stören sich auch nicht an gelegentlichen Tweets und Reden, die man auch lassen könnte. Die finden es gut, dass sich jemand um ihre Probleme kümmert. Im Grunde ist Trump eine Art Verbindung der politischen Position Helmut Schmidts mit der Volksnähe von Franz Josef Strauß. Die waren übrigens bei aller ausgetragenen Feindschaft politisch gar nicht soweit auseinander: Schmidt, nicht jemand von der CDU, hat bei den Amis um neue Mittelstreckenraketen gebettelt, auf Kosten seiner Karriere, und Strauß hat, ohne Karriereschaden, eine sozialisierte und subventionsfressende Luftfahrtindustrie geschaffen und Honecker einen Kredit organisiert. Mit Sarrazin als Kanzlerkandidaten könnte die SPD auch mal wieder gewinnen. Entgegen der Behauptungen in der Presse ist der nicht rechts sondern links. Er ist lediglich nicht durchgeknallt und er hat einen Studienabschluss und einen Beruf.
  24. Vermutlich auch länger. Ein Softball kommt bei sehr guten Spielern schon mal an die 200 Sachen dran, nur knapp unter einem Baseball, und er hat etwas mehr Masse, 200 Gramm. (Entgegen des etwas irreführenden Namens ist der Ball nur im Vergleich zum Baseball "soft", aber immer noch deutlich knackiger als ein Tennisball.) Als IPSC Power Factor wäre das 3000 grain * 180 fps, also mehr als nur Major sondern eher ein Flintenlaufgeschoss im Vollrausch. Wenn jemand so einen Schläger mit Karacho schwingt und gleichzeitig auf den Zentimeter genau jemanden aufs Haupt treffen kann als sei das so ein Ball, dann ist da Ende Gelände. Laut des Presseartikels hat der Helfer Angst bekommen, als der die Brutalität der Verletzungen der Opfer gesehen hat. Da wäre natürlich für uns zarter besaitete Menschen, die nicht an solche Auseinandersetzungen gewöhnt sind, eine Distanzwaffe schon psychologisch einfacher. (Geht anscheinend sogar Soldaten so, die es auch als schwierig beschreiben, die nötige Brutalität für Messer, Spaten etc. aufzubringen, selbst wenn es sich um eine Übung handelt, bei der nichts Schlimmeres als blaue Flecken passieren kann.)
  25. Die bösartige Anwendung des Steuerrechts, um damit demjenigen eines reinzuwischen, der durch das vorgeworfene Verhalten eigentlich geschädigt wird, erscheint mir "normal" nur in dem Sinne, dass es häufiger vorkommt, nicht als normativ. Aber die Sache mit IPSC und der Gemeinnützigkeit war doch noch fadenscheiniger, weil da gar kein plausibles Fehlverhalten vorlag und der Wortlaut des Gesetzes klar ist. Eine Bewertung von Sportarten in dem Sinne, dass z.B. ein Finanzaugust Fußball für einen höherwertigen Sport hält, Football hingegen für eine sinnlose Klopperei, ist schlichtweg vom Gesetz nicht vorgehen. Ausnahmen macht nur der Gesetzgeber selber, z.B. mit der Erklärung von Schach zum Sport im Gesetzestext, und er könnte im Prinzip wohl auch Skat aufnehmen oder Kampfsportarten ausnehmen (jedenfalls, so lange keiner ein Faß wegen Gleichbehandlung aufmacht). Noch viel weniger kann eine solche Bewertung stattfinden, wenn eine Sportordnung bereits zigfach vom Ministerium durchgesehen und dafür modifiziert wurde, um ja den sportliche Charakter noch klarer herauszustellen. Anders als böswillige Schikane kann man das nicht nennen.
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