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IGNORED

Tragen Soldaten/Polizisten Gehörschutz?


Glock-Fan

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Geschrieben

Liebe Gemeinde,

tragen Soldaten im Kampf bzw. Polizisten bei entsprechenden Einsätzen (Hausstürmen etc.) eigentlich einen Gehörschutz? So ein MG ist doch unglaublich laut, auch im Freien... Und im Kino sieht man immer, wie die Soldaten dicht an dicht ihre Sturmgewehre abfeuern, so dass ich mir schon die Ohren zuhalten müsste. Das gleiche gilt etwa für das Stürmen eines Hauses, wenn mit KW bzw. MP oder auch Sturmgewehr gefeuert wird. Haben die Betreffenden dann Stöpsel im Ohr?

Vielen Dank für jede Antwort.

Geschrieben

Sie tragen Gehörschutz(Funk) oder haben Schalldämpfer mit Unterschallmunition.Bei den Höhlengefechten in Afghanistan wurden glaub ich SDs eingesetzt.

MfG

Geschrieben

Hey Glock.Fan-

soll jetzt kein Witz sein: Hab die Frage schon mit meinem Senior besprochen - der lacht sich nach einigen Jahren Rußland - und Westfeldzug mit Feuerwalzen,Kesselschlachten,Häuserkampf und Sturmreifschießen über das Thema Gehörschutz noch heute tot - und hört wesentlich besser als meine in derselben Zeit in idyllisch ruhiger, ländlicher Umgebung aufgewachsene Mutter !

Irgendwie muß das alles auch individuell s e h r verschieden sein!

Mouche

Geschrieben

ich habe auch beruflich mit der Thematik Lärmschäden zu tun. Eines ist Markant: Die Geschädigten merken den Schaden oft selbst kaum. Wenn man den Gehörschaden im Alltag z.B. beim Sprechen merkt, dann ist der Schaden eh schon gigantisch. Ich würde gern mal das Audiogramm deines Seniors sehen, da könnte man sicherlich den Rußlandfeldzug erkennen. Es gibt allerdings tatsächlich robuste Naturen, bei denen sich keine Wirkung zeigt. Dies zu verallgemeinern wäre aber gefährlich. Der Schußwaffenknall ist extrem gehörschädigend.

Gehörschäden entstehen aber nicht nur durch Lärm. Bei älteren Menschen läßt das Hörvermögen auch ohne Lärmeinwirkung nach.

Abschließend noch ein Gegenbeispiel: Lessly Nielsen (ich hoffe er schreibt sich so), Darsteller von nackte Kanone.., ist min. auf einem Ohr taub. Erworben als MG-Schütze im Flieger, aber lachen tut er auch noch.

Gruß

Geschrieben

beim bund führt zumindest jeder die dinger mit und es wird dringend empfohlen sie auch zu benutzen. wie das in einer realen gefechtssituation sein wird kann man sich denken, denn da wir sich keiner erst die gelben bonbons ins ohr drücken, beführ er in stellung hechtet ...

und bei normalen polizisten erübrigt sich das ganze. der schußwaffeneinsatz kommt da sehr selten vor und kündigt sich in der regel nicht so rechtzeitig an, als dass mann noch mal eben die bonbons rauskramen kann. bei sondereinheiten läuf es sicher anders, wobei die zum teil helme haben, die so eine funk-gehörschutz-kombination integriert haben.

Geschrieben

Nach etlichen Jahren beruflichem Schiessen höre ich mittlerweile auf dem linken Ohr deutlich schlechter als auf dem rechten. (wie übrigens die meisten meiner Kollegen)

Das macht sich allerdings (zum Glück) nur bemerkbar, wenn ich viele Nebengeräusche habe. z.b. in der Kneipe/Stimmgewirr. Dann kann es schon mal sein, dass ich mit meinem Gesprächspartner die Seite tausche, damit ich wieder was verstehe.

Bei Gehörschützern frage ich nicht mehr nach dem Preis sondern nur noch nach der besten Qualität.

Beim Bund wurden wir immer 3x auf Gehörschutz gecheckt, bevors zum Schiessen ging.

M.

Geschrieben

@willo,

na dann hoffe ich mal, dass der Gegener auch Schalldämpfer benützt. Ich habe mal vergessen bei .45 ACP den Gehörschutz aufzusetzen. Der Schiesstand ist nach einer Seite hin offen, aber das hat mir gereicht. Adrenalin sei Dank wird dies in einem Gefecht wohl nicht so empfunden. wink.gif

Mittlerweile gibt es ja Gehörschutzstopfen, die laute Geräusche filtern sollen. Das ist besser als nichts.

hawkeye

Geschrieben

Fliegendes Personal(BW) ist sogar verpflichtet,doppelten Gehörschutz zu tragen(gelbe Bonbons und Micky Mäuse)

Die dürfen dann beim Schießen ohne Gefechtshelm rumlaufen,das hat mir damals immer gestunken....

Geschrieben

Eine kleine "Story" zum Thema Gehörschutz bei der BW:

Meinem Neffen sind beim Schiessen bei der BW die kleinen Stöpsel rausgefallen. Ergebnis: Knalltrauma mit 10 Tagen Infusionstherapie. Er hat sich daraufhin den Peltor Tactikal (von einem Händler hier im Forum, nochmals vielen Dank) gekauft. Den lassen sie ihm aber nicht aufsetzen da er nicht über den Helm und auch nicht gut unter den Helm passt.

Naja,,, da hilft nur aufpassen und bis zur Entlassung durchhalten. Wird schon hinhauen da er für 3 Monate weiterhin vom schiessen ausgeschlossen bleibt.

Geschrieben

richtig, bei bw ist gehörschutz obligatorisch.

hi,

das war aber leider nicht immer so. wenn man mal mit älteren aktiven soldaten oder reservisten spricht dann stellt man fest das vor 20 oder 25 jahren bei der bw noch niemand über das thema gehörschutz gesprochen hat. gehörschäden, tinitus ect. sind da leider ziemlich häufig.

heute ist das zum glück nicht mehr so, gehörschutz ist zwingend vorgeschrieben. sogar wenn beim agshp mit mg geschossen wird ist gehörschutz oder das headset pflicht:)

gruß,

goasbeda

Geschrieben

Also ich habe noch Anfang der 80'iger meinen Wehrdienst in der "anderen deutschen Armee" ableisten müssen. Gehörschutz gab es dort nicht. Wenn wir mit dem Ak 47 bzw. MG schossen, egal ob mit Platzer oder scharf hatte niemand einen Gehörschutz auf/drin. War eben gefechtsnahe Ausbildung und nicht so ein "Weicheiverein" wie heute wink.gif . Im realen Gefecht steckt sich auch keiner erst seine Pfropfen in die Ohren. Wie soll er so abgeschottet überhaupt auf Befehle/Kommandos reagieren können. Einen Gehörschaden habe ich jedenfalls bis heute nicht (alle 3 Jahre Test).

Gruß

Geschrieben

Ich musste schon einige male mit meiner G30 (.45+P) ohne Gehörschutz im Freien schiessen.

Macht zwar wahrlich keinen Spass aber man merkt das Pfeiffen und den Schmerz erst nachdem die Show vorbei ist.

Gibts eigentlich irgendwelche praktikablen Sofortmaßnahmen???

Geschrieben

Hi Weinberger-

ich habs ja gesagt: Es muß da schon individuelle Unterschiede geben. Ich hab den Senior da nicht als Vorbild-zum Verzicht auf Gehörschutz-hingestellt, sondern als Beispiel für die unterschiedliche Empfindlichkeit.

Ich hab nicht nur während meiner eigenen Schießausbildung sondern auch im Sport immer Wert auf guten Gehörschutz gelegt (man liebt ja schließlich auch noch Musik die nicht aus einer Mündung kommt laugh.gif).

Und wenn Du Dich damit auskennst, dann wirst Du mir sicher auch zustimmen, daß S t ö p s e l nur ein mäßiger Ersatz für einen g u t e n Gehörschutz sind! Die Aufnahme des Schalls erfolgt nämlich zu einem großen Teil auch über die Knochenkapsel hinter dem Ohr.

Also Leute: Wer seine Lauscher liebt trägt Mickey Mäuse icon14.gif

Mouche

Geschrieben

Natürlich ist das Tragen von Gehörschutz auch bei BW Pflicht. Über die Stopfen bei der BW kann man jedoch geteilter Meinung sein. Die haben zu meiner Zeit schon nix getaugt. Als Richtschütze FK20 (Flak) ist mir damals bei einem Übungsschießen einer der tollen Stöpsel rausgerutscht. Ergebnis: Knalltrauma und Gehörschaden auf dem linken Ohr. Jeder vernünftige Mensch (außer BW) benutzt deshalb sicherheitshalber Micky Mäuse. Für KSK, Polizei - Spezialeinheiten, etc. gibts sowieso Sonderausführungen. Die sind mit sowas gut ausgerüstet.

grüsse

dl

Geschrieben

@ sierra:

soweit ich weiß entsteht der pfeiffton durch eine (manchmal vorübergehende) beeinträchtigung des innenohrs. da drinnen befinden sich feine härchen, die durch große schalleinwirkung in mitleidenschaft gezogen werden. diese zu reaktivieren ist meines wissens nur durch die einnahme durchblutungsfördernder mittel möglich, manchmal klappts, manchmal auch nicht.

wenn das piepen nach mehreren stunden immernoch anhält, dann ab zum hno-arzt, der kann dir ein entsprechendes mittel spritzen (eher unangenehm, das muss er nämlich ganz langsam tun, sonst gibts einen kreislaufschock). einige ärzte bieten mittlerweile auch eine ambulante infusionstherapie an, ist so in etwa das gleiche ...

gruß

lotzinger

ps. bei meinem knalltrauma (1996) hat´s insgesamt etwas länger gedauert ...

Geschrieben

da muß man zwei dinge auseinanderhalten:

zum eine werden die bereits erwähnten stäbchen im innenohr durch lärm (oft irreparabel) beschädigt (zerstört), weshalb das horvermögen nachlässt, man also "schlecht hört", d.h. alles etwas lauter braucht und die hohen frequenzen nicht mehr oder nicht mehr gut wahrgenommen werden.

diesen schaden erwirbt man sich oft schleichen; man selbst merkt wenig, bis alle rote köpfe bekommen, wenn sie sich mit einem unterhalten, weil sie jedes wort schreien müssen...

zum anderen kann man sich durch ein knalltrauma ein piepen im ohr einfangen (tinnitus), das bislang weitgehend unerklärt geblieben ist (neuere vermutung: hirnorganischer schaden, der durch eine art "kurzschluss" dem gehirn den ton vorgaukelt).

der pfeif- oder rauschon überdeckt zum einen echte töne auf dieser frequenz und ist zum anderen mordsmäßig lästig.

der erwerb geschieht meist durch ein einzelereignis und wird einem sofort bewußt.

die ärztlichen maßnahmen gegen beide erscheinungen sind ähnlich (meines erachtens, weil sie in keinem fall genau wissen, was sie tun sollen) und besteht in der verabreichung von durchblutungsfördernden mitteln.

Geschrieben

@ Smithy

Da kann ich nur den Peltor Sound Trap empfehlen - der passt ganz locker unter den Gefechtshelm (hat der vielleicht sogar deshalb Mulden an der OBERSEITE?) und mit ganz wenig Bastelaufwand lassen sich alle gängigen Handfunkgeräte der Bw an den Eingang anschliessen. Farbe passt auch und beim Schiessen mit dem Gewehr stört er überhaupt nicht.

Seitdem ich den trage, hör ich unter Helm und Gehörschutz besser als mit Feldmütze und freiem Ohr gr1.gif

Gruß,

Matthias

Geschrieben

hi all,

beim bund sollten wir sogar beim schiessen mit manövermunition die gelben dinger tragen.

mp-5 hab ich ach schon mal ohne im freien geschossen.

war nicht besonders laut. die schmerzgrenze war noch nicht erreicht.

wir hatten ach mal einen spieß der von den panzergrenadieren kamm und der hat die 20 mikemike mk auch immer ohne die "schwulen kopfhörer" (o-ton) geschossen. das hat mann deutlich gemerkt da er immer alle angeschrien hat..auch die, die es nicht verdient haben grin.gif

opa war auch in russland. er hat gesagt wenn es ging haben sie sich wax oder 9mm hülsen in die ohren gesteckt. das wars. aber gehört hat er so ganz gut. mir ist nicht´s aufgefallen

Geschrieben

@falcon

PS Rundenwettkampf: Haben gestern gegen eure 2. "Nur" mit 10 Ringen verloren.

@alle nicht-insider:

Wenn wir gewonnen hätten wäre das so als wenn´s in der Wüste schneit

Geschrieben

Aber jetzt nochmal zum Thema.

Wie ich das von meinem Neffen verstanden hab ist es bei seinem komischen Reservisten-Schützenclub VERBOTEN den Peltor zu tragen (auch wenn er unter den Helm passen würde)

weil das dann irgendwie nicht der vorgeschriebenen "Dienstkleidung" oder so entspricht.

Wie gesagt, man muss hier unterscheiden. Während des Dienstes; das hat er Dank seines Knalltraumas überstanden.

Er schiesst aber auch in seiner Freizeit bei einem Reservistenverband und da soll er mit Gehörschutz nicht dürfen.

Aber das ist wohl eh ein komischer Verein. Man erinnere sich an das Bedürfnis .45 ACP/9mm WS. Das war der selbe!

Archiviert

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