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Geschrieben

Hallo,

ich habe heute den Säbel meines Opas vom ersten Weltkrieg erhalten.

Er soll bei den Ulanen gewesen sein, wir stammen aber aus Baden und ich kann nur ein Preußisches Ulanenregiment aus dieser Zeit finden.

Ist das dennoch möglich? Ein Foto von Ihm, hoch zu Ross, ist leider verschollen.

Die Bilder zeigen seinen Säbel, kann jemand etwas dazu sagen?

(er hat noch einen französischen Säbel aus dem Feldzug mitgebracht, eventuell anderer Thread)

 

Bin für jeden Hinweis dankbar!

 

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Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb raphael1966:

Er soll bei den Ulanen gewesen sein, wir stammen aber aus Baden und ich kann nur ein Preußisches Ulanenregiment aus dieser Zeit finden.

Ist das dennoch möglich?

Laut Wikipedia gab es auch in Württemberg Ulanen:

de.wikipedia.org/wiki/Ulanen#Württemberg

de.wikipedia.org/wiki/Ulanen-Regiment_„König_Wilhelm_I.“_(2._Württembergisches)_Nr._20 (von 1807 bis 1919)

Garnisonen

 

Stationierung_Ul.Rgt._Nr.20.jpg

Bearbeitet von mwe
Geschrieben
vor 36 Minuten schrieb Dynamite Harry:

Sei stolz auf Deinen Großvater.

 

mfg

Harry

Bin ich, den Säbel habe ich dass letze mal mit 10 Jahren gesehen. 43 Jahre später habe ich ihn von meinem Cousin erhalten.....

Ging mir nie aus dem Kopf.

Geschrieben

was ist den so ein Ding wert ?

HAbe den gleichen seit ein paar Wochen im KEller liegen

 

Frank

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb MP%:

was ist den so ein Ding wert ?

HAbe den gleichen seit ein paar Wochen im KEller liegen

 

Frank

Den materiellen Wert würde ich eher gering einschätzen. Zwischen 100 und 150€.

(habe selbst aber erheblich mehr bezahlt, wollte Ihn halt....)

Es gibt bei Auktionshäusern allerdings hervorragend erhaltene Offizierssäbel die auch einmal für 1000€ oder mehr weggehen.

Allerdings in Top Zustand mit Ätzungen etc. Kannst Du von Deinem Bilder und Länge einstellen?

Bearbeitet von raphael1966
Geschrieben

Ich habe den Degen nun genau untersucht und kann keinerlei Stempel oder Punzen finden.

Er ist aber auch in einem schlechten Zustand (soll man den aufpolieren oder eher original belassen?)

Ohne Stempel kommt mir seltsam vor, was könnte dies bedeuten? Er ist auch nur 76 cm lang und auf der Rückseite gerade 6mm stark.

Ich denke es ist kein Säbel sondern ein Degen. Würde dies erklären warum er überhaupt nicht scharf ist? Da Stichwaffe?

Wurden diese Degen im Feld geführt oder nur zum Ausgehen?

 

Anbei noch Bilder von Opas Fernglass, soll auch im Krieg dabei gewesen sein, auch hier kein Hersteller oder Nummer sichtbar.

(Ulanen wurden aber als Meldereiter und Beobachter eingesetzt, würde von daher passen)

 

Ach ja, laut Wikipedia wurden an die Ulanen Degen M89 ausgerüstet. Finde aber mit diesem Begriff nur ähnlich aussehende Degen, kei identischer.

IMG_20190224_121651.jpg

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Geschrieben

Das Ding ist ziemlich genau einen Meter lang.

Stempel oder ähnliches habe ich nicht entdecken können, vielleicht muß ich nochmal genauer suchen ?

 

Frank

Geschrieben

Danke für das Bild, es handelt sich dabei aber um einen anderern Säbel.

Kein M1861.

Möchte mich für die vielen, teils hoch interessanten Links und Kommentare bedanken!

 

Zur weiteren Informationen,  und teilweisen Aufklärung, bei Interesse, diesen Link zum selben Thema, anderes Forum lesen:

http://www.deutsches-blankwaffenforum.de/topic.php?id=7861&

 

nochmals vielen Dank!

Geschrieben (bearbeitet)

Dieser Säbel sieht tatsächlich etwas österreichisch aus. Er weist auch eine ganz typische Tragespur auf. Nämlich die Delle am unteren Ende der Scheide. Sieht man öfter. Die stammen üblicherweise vom einklemmen zwischen Türe und Türstock. Die wurden im 1. WK bis zuletzt in großer Anzahl getragen. Allerdings eher weiter hinten.

Mit dieser Art Säbel (mM ein Offizier-Infanteriesäbel 1861), allerdings in Sonderausführung, ist sogar der gewisse Feldmarschall Svetozar Boroevic herumgelaufen.

Der trug übrigens den Beinamen "Löwe vom Isonzo", war allerdings ein typischer General seiner Zeit, dh. er dürfte während dem gesamten Krieg keinen einzigen Schuss mit eigenen Ohren gehört haben.

Siehe das Photo aus diesem Buch hier. "Mit blankem Säbel"

https://www.militaria.at/Book.aspx?book=5103000&language=de

 

Wenn man mal in die Gegend von Kostanjevica na Krasu, dh. den Schauplatz der Isonzoschlachten 5+  kommt, unbedingt den "Boroevic Thron" ansehen, auf dem er selber allerdings nie gesessen sein soll. Ist eine schöne Tour mit dem Rad, geht aber auch per Auto.

http://register.prohereditate.com/en/object/A0002

Nur ein paar hundert Meter weiter befindet sich die sog Scheinwerferkaverne. Ebenfalls sehr sehenswert.

 

Mannschaftssäbel wurden im 1. WK gerne hechtgrau angestrichen, sowie auch die übrigen Uniformteile. Sieht man heute auch gelegentlich. Siehe hier den beispielhaft abgebildeten Ulanentschapka. aus dem Buch "Die k.u.k. Armee im Ersten Weltkrieg". Falls solche Farbreste irgendwo drauf sind, unbedingt dranlassen!

https://www.militaria.at/Book.aspx?book=3057600&language=de

 

Es gibt sogar eine extrem kurze Ausführung vom M1861. Den sog. "Gebirgsjägersäbel" (glaube, der heißt wirklich so).

Habe früher irrtümlich immer geglaubt, dass die feldmäßig zur Verwendung als Kampfmesser gekürzt wurden. dabei wurden die schon so hergestellt und ausgegeben.

Schönes Foto hier: Auf der Cukla stehen heisst übrigens mindestens vier Stunden Marsch durch wasserlose Kalkwüste (weiß wovon ich rede, ein Scheixxhatscher ?).

Hinterbei dürfte der Rombongipfel zu sehen sein.

http://www.bildarchivaustria.at/Pages/ImageDetail.aspx?p_iBildID=4812614

 

Die den Angriff auf die Cuklastellung kommandierenden Offiziere mit einem eroberten italienischen Maschinengewehr

 

Bearbeitet von horidoman
Geschrieben (bearbeitet)
Am ‎27‎.‎02‎.‎2019 um 21:13 schrieb raphael1966:

Zur weiteren Informationen,  und teilweisen Aufklärung, bei Interesse, diesen Link zum selben Thema, anderes Forum lesen:

http://www.deutsches-blankwaffenforum.de/topic.php?id=7861&

 

Zitat

Nochmal zu meinem Opa.
[...]
Die Geschichte ist plausibel, wie gesagt habe ich die vorläufige
Verleihungsurkunde als Kind gesehen.

Werde nun versuchen über das Bundesarchiv Informationen zu meinem Opa zu erhalten.

 

Hätte ich fast vergessen. Falls Du was herausfindest oder noch irgendwo Bilder usw. auftauchen: ? 

Es gibt zum 100 Jahrjubiläum des 1. WK eine ganze Menge ernsthafte Forschungsprojekte, welche sich für solche Geschichten, Aufzeichnungen, Kriegstagebücher usw. interessieren. ZB.

https://www.europeana.eu/portal/en/collections/world-war-I/contribute#action=contributor

Hier ua. eine riesige Sammlung von Kriegstagebüchern, Briefen uä., die zum großen Teil auch online einsehbar sind (man braucht tw. einen guten Blick für alte Schrift und schlechte Scans)

https://www.europeana.eu/portal/en/collections/world-war-I

Halte den Ö. Säbel M1861 übrigens durchaus als authentisches Kriegsmitbringsel eines deutschen Soldaten für realistisch.

Alleine schon deshalb, weil er offenbar nicht euch Kinder damit spielen ließ.

Wäre schade, wenn die Geschichte dazu verlorengegangen ist. Man kann auch selber ein wenig recherchieren.

ANNO ist zB. ein extrem mächtiges Recherchewerkzeug. Versuche zB. mal, den Namen Deines Großvaters dort in der Freitextsuche einzugeben!

Bearbeitet von horidoman
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Zusammen,

 

nun lösst sich die Geschichte doch immer weiter auf.

Ich habe Kontakt zum Militärarchiv in Freiburg und dem Landesarchiv in Karlsruhe aufgenommen.

Die Change etwas zu finden ist extrem klein, die Unterlagen der Preußischen Armee wurde bei Kriegsende in Potsdam so ziemlich vollständig vernichtet. (Baden unterstand dem Preußischen Oberbefehl)

Im Landesarchiv in Karlsruhe hatte ich aber einen Treffer. Es gibt einen Eintrag, eine Vorschlagsliste zur Verleihung der silbernen Verdienstmedaille am Bande der militärischen Karl-Friedrich-Verdienstmedaille 1917!

 

Also, mein Opa diente im:

2 Rheinischen Husaren Regiment Nr.9.

Bis 1914 stationiert in Straßburg.

Diese waren vom 14.10.1916 bis 24.01.1917 in Rumänien eingesetzt wo sie u.a. "bei Kämpfen um Gebirgspässe bei Vulkandorf eingesetzt waren" ( = Gebirgsjägersäbel!)

 

Als Grund für den Vorschlag zur Verdienstmedaille wurde angegeben:

"Als Spitzenreiter der Offizierspatrouille HELFFENSTEIN zeichnete er sich am 16 Dezember beim Baggageüberfall vor Filipesti aus und hatte durch unerschrockenes Heranreiten an die bewaffnete Baggagendeckung einen nicht geringen Anteil an der Höhe der Gefagenen.

(dann etwas unleserlich)  unter Escadron Eggeling nahm er bei Ciocantesti vier Meldereiter gefangen, deren Aussagen für die Eskatron wertvolle Angeben erhielten.

 

Die Verleihung wurde abgelehnt (Dokument erhalte ich noch) da (sinngemäß) bereits 11 Badener das Abzeichen erhalten hatten und sein Truppenteil ausreichen mit Ehrungen ausgestattet war.

Es ist aber auch vermerkt das er zum Eisernen Kreuz zweiter Klasse vorgeschlagen wurde. Es ist sehr wahrscheinlich das er dies auch erhalten hat (wie in der Familiengeschichte erzählt)

Das Eiserne Kreuz war jedoch eine preußische Auszeichnung, die Unterlagen wurde somit in Potsdam verwahrt (und vernichtet)

Eventuell sind jedoch noch Vorschlagslisten in Freiburg erhalten, ich bleibe am Ball.

 

Es findet sich im Internet ein Buch online:

 

http://digital.wlb-stuttgart.de/sammlungen/sammlungsliste/werksansicht/?no_cache=1&tx_dlf[id]=13482&tx_dlf


=1

 

in dem die Geschichte der 2 Rheinischen Husaren Nr.9 von Teinehmer umfänglich dargestellt wird.

 

Ich habe dies heute per ebay erwerben können.

 

Ihr könnt euch sicher denken wie begeistert ich bin dies gefunden zu haben.

 

Auf der Vorschlagsliste ist auch ein Kamerad aus einem Nachbardorf genannt, hier werde ich auch versuchen Kontakt zu den heutigen Familienmitgliedern aufzunehmen.

 

Euch nochmals Dank für die mannigfaltige Hilfe!

 

(horidomans Hinweiß zum einklemmen in der Tür scheint wahr zu sein, die Scheide ist auf beiden Seiten eingedellt!)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bearbeitet von raphael1966
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Geschrieben

Hallo - darf ich mich mal hier dran hängen? Ich habe am Wochenende das Lametta meines Urgroßvaters in Obhut genommen. Neben einer Spange mit Teilnehmerorden, einem für 15 Jahre bei der Truppe, einem eisernen Kreuz 2. Klasse sowie einem stählernen Expeditionsorden Südwest fand sich noch ein Verwundetenabzeichen und eine böse Auszeichnung für treue Dienste (zivil) aus der dunklen Zeit plus zweier Teile in der Zigarrenkiste. Kann mir zu den letzteren jemand etwas sagen?

Grüße. 

IMG-20190303-WA0013-918x1632.jpeg

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Stunden schrieb Ballerkopp:

Hallo - darf ich mich mal hier dran hängen?  Kann mir zu den letzteren jemand etwas sagen?

Sind vermutlich beide Reservistika und vor 1914 (dachte erst schon an Helau und Alaaf ?)

http://www.zietenhusar.de/reservistika_tradition/

 

 

@raphael1966

 

Danke für den Link!

http://digital.wlb-stuttgart.de/sammlungen/sammlungsliste/?no_cache=1

 

 

Bearbeitet von horidoman

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