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IGNORED

Unsportliches Verhalten?


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo,

folgendes ist auf einem IPSC Level II Match an einem der letzten Wochenenden passiert :

Ein Revolverschütze war nicht erfreut, dass auf einer 18-Schuss-Stage alle Speedloader auf

einem Tisch lagen und nur diese benutzt werden durften, der Revolver lag auf einem anderen

Tisch als Startoption.

Nach dem Briefing und bevor der erste Schütze geschossen hat, hat er angekündigt, dass er

alle Schüsse auf die Scheiben mit aufgesetzter Waffe abgeben wird, um möglichst viele der

bereits gepatchten Einschusslöcher zu "entpatchen" und die ROs zu zwingen, dass nach seinem

Durchgang alle Scheiben ersetzt werden mussten.

Wie angedroht hat der Schütze dies auch so gemacht und die Scheiben waren nicht weiter

zu verwenden und mussten ausgetauscht werden.

Es gab keine Fault-Lines, so dass aufgesetzte Schüsse möglich waren, aber keiner der anderen

über 100 Schützen war auch nur annähernd so nah an den Scheiben während der Schussabgabe

wie der genannte Revolverschütze.

Wie ist eure Meinung dazu?

Ist das schon unsportliches Verhalten oder erlaubter Frustabbau?

Wenn das nicht unsportliches Verhalten ist gemäß Sporthandbuch , ist das dann nicht trotzdem

sportlich unfair?

Wie sollte man als RO auf so ein Verhalten reagieren?

Hoffe auf viele Antworten

Geschrieben

Meine Meinung hast Du schon selbst vorgetragen. Und der MD/Veranstalter sollte sich überlegen, ob er zukünftig wirklich jedes einzelne Startgeld braucht.

Geschrieben

Als RO solltest Du ihm (auf seine Ankündigung hin) gamz freundlich die zu erwartete Konsequenz vor Augen halten. Wenn er dann seine "Drohung" wahr macht, bewirkt das genau diese Konsequenz: eine Disqualifikation nach 10.6.1 wegen "Unsportlichen Verhaltens / Nichtbefolgen einer angemessenen Anweisung des Range Officers". Ist irgendwie wie in der Kindererziehung und klappt auch mit den "Großen" ;-)

Geschrieben (bearbeitet)

Sehr unsportlich. Da kann man nur den Kopf schütteln. Die Menschen welche die "Schwachstellen" im Stagedesign/Stageaufbau suchen nerven. Oft wollen die auch einfach nur von ihren bescheidenen Schießkünsten ablenken.

Btw. Hat er den Veranstalter auch noch ca. 10 Scheiben gekostet...

Bearbeitet von kontra
Geschrieben

Was mir auch nicht ganz zugänglich ist, ist der Stein des Anstoßes:

Ein Revolverschütze war nicht erfreut, dass auf einer 18-Schuss-Stage alle Speedloader auf einem Tisch lagen und nur diese benutzt werden durften, der Revolver lag auf einem anderen Tisch als Startoption.

Ich dachte bisher die Stages sind im Aufbau und im Ablauf für alle startenden Divisions gleich. Das scheint nicht der Fall zu sein, sonst wäre der Schütze wohl nicht von der Stagebeschreibung so überrascht worden...

Geschrieben

Hätte ihn auch nach der Ankündigung und dem ersten Schuss disqualifiziert. So ne Hampelmänner braucht keiner.

Als Standbetreiber hätte ich ihm Hausverbot wegen mutwilliger Zerstörung gegeben.

Geschrieben

Ich stelle mir drei Fragen. Gab es Fault-Lines? Sind aufgesetzte Schüsse verboten? Gab es eine angemessene Anweisung des Range-Officers dies zu unterlassen?

Wenn ihr die Regeln macht, dann macht sie richtig!

Geschrieben

Was mir auch nicht ganz zugänglich ist, ist der Stein des Anstoßes:

Ich dachte bisher die Stages sind im Aufbau und im Ablauf für alle startenden Divisions gleich. Das scheint nicht der Fall zu sein, sonst wäre der Schütze wohl nicht von der Stagebeschreibung so überrascht worden...

Habe mich etwas ungenau ausgedrückt, für Pistolen-Schützen natürlich analoge Startoption, nur geht es dann um Magazine und Pistole ....

Geschrieben

Ich stelle mir drei Fragen. Gab es Fault-Lines? Sind aufgesetzte Schüsse verboten? Gab es eine angemessene Anweisung des Range-Officers dies zu unterlassen?

Wenn ihr die Regeln macht, dann macht sie richtig!

Die erste Frage lautet nein, wie der TS schon schrieb. Und der Rest ist auch unerheblich. Die Ankündigung des Schützen, in Verbindung mit seinem zur Schau gehaltenem Ärger, zeigt doch ganz eindeutig wohin das ganze zielt.

Habe mich etwas ungenau ausgedrückt, für Pistolen-Schützen natürlich analoge Startoption, nur geht es dann um Magazine und Pistole ....

Nein das war eine eher rhetorische Frage von mir.

Geschrieben

Ich stelle mir drei Fragen. Gab es Fault-Lines? Sind aufgesetzte Schüsse verboten? Gab es eine angemessene Anweisung des Range-Officers dies zu unterlassen?

Wenn ihr die Regeln macht, dann macht sie richtig!

habe selbst weder Ahnung noch Erfahrung mit IPSC....... habe mir aber die selben 3 Fragen gestellt......und bin zum selben Schluß/zur selben Empfehlung gekommen!

... Ist irgendwie wie in der Kindererziehung und klappt auch mit den "Großen" ;-)

....ein zweischneidiges Schwert.... manchmal lernt der Ausrichter/RO wohl auch nur auf die harte Tour (hier ein neuer Satz Scheiben)....

wobei ich das mutwillige Zerstören des Materials nicht gutheißen will!!

Geschrieben

MIR fällt als Allererstes mal "poor stage design" ein.

Grüße

Iggy

p.s. WELCHE konkrete Regel (Nummer ???) hat der Schütze denn mit den aufgesetzten Schüssen gebrochen?!?

Geschrieben

Hi!

Die beschriebene Parcours"abarbeitung" blieb nach dem Bericht wohl ohne Strafpunkte. Durch den erlaubten Freestyle wird man - jedenfalls als sporadischer Schütze - immer wieder (vor Neid erblassend) mit verblüffenden Lösungen konfrontiert.

Hier wird dem Schützen seine vor dem Start gemachte Ankündigung zum Vorwurf gemacht, die in ihrer konkreten Ausführung keinen Regelverstoß beinhaltete.

Ich denke, wenn man dem Schützen alles als DQ-würdiges unsportliches Verhalten anlastet, was dem RO oder dem Mitschützen nicht passt, ist es unfair. Keinesfalls wäre ein DQ berechtigt, wenn nicht zuvor eine Verwahrung/Warnung/Ankündigung erfolgt wäre.

Konkret:

Kein DQ

aber künftig mal "auf Ansage" gaaanz genau aufpassen.

Geschrieben

MIR fällt als Allererstes mal "poor stage design" ein.

p.s. WELCHE konkrete Regel (Nummer ???) hat der Schütze denn mit den aufgesetzten Schüssen gebrochen?!?

Hat er allem Anschein nach nicht, auch wenn es vlt. nicht die feine englische Art war. Man sollte das ganze nicht zu eng sehen, wenn die Scheiben schon so zerfledert waren dass sie nur noch durch Schußpflaster zusammen gehalten wurden hat ein Satz neuer Scheiben eh nicht geschadet.

Eine DQ rechtfertigt das m.E. keinesfalls.

PS: Ich hasse sowas auch, ich bin nicht da um zu zeigen wie schnell ich mir Clips an den Gürtel stecken kann.

PPS: Nein, ich wars nicht.

Geschrieben

Na das passt ja wie BlindSymbol.png und farbe1.jpg

wie schnell einem hier doch das eigenständige Denkvermögen abgesprochen wird, nur weil man nicht "DVC"-schreiend durch die Pampa rennt.......... und ich dachte immer gerade da (BDS/IPSC) wäre die tolleranteren Schützen unterwegs...... wie man sich doch irren kann......

... muss ich mir das mit der BDS-Mitgliedschaft und dem IPSC-Schießen doch nochmal überlegen.....

Geschrieben

Na das ist doch mal eine tolle Analyse

Hi!

Die beschriebene Parcours"abarbeitung" blieb nach dem Bericht wohl ohne Strafpunkte.

Strafpunkte, was ist denn das? Nur zu, ich lerne gerne dazu.

Durch den erlaubten Freestyle wird man - jedenfalls als sporadischer Schütze - immer wieder (vor Neid erblassend) mit verblüffenden Lösungen konfrontiert.

Hier wird dem Schützen seine vor dem Start gemachte Ankündigung zum Vorwurf gemacht, die in ihrer konkreten Ausführung keinen Regelverstoß beinhaltete.

Der konkrete Vorwurf lautet: unsportliches Verhalten, und um verblüffende Lösungen geht es hier in keinem Fall.

Ich denke, wenn man dem Schützen alles als DQ-würdiges unsportliches Verhalten anlastet, was dem RO oder dem Mitschützen nicht passt, ist es unfair. Keinesfalls wäre ein DQ berechtigt, wenn nicht zuvor eine Verwahrung/Warnung/Ankündigung erfolgt wäre.

Konkret:

Kein DQ

aber künftig mal "auf Ansage" gaaanz genau aufpassen.

Ganz konkret, hätte ich die selbst Ansage gehört gäbe es von mir ein DQ. Punkt. Den Rest kann der Schütze mit dem RM abmachen.

Ganz konkret, hier geht es ganz offensichtlich nicht darum eine verblüffende Lösung zu präsentieren und die Stageplanung zu diskreditieren, weil durch den Aufbau diese Form des Beschusses möglich war, hier geht es um jemandem der sich offensichtlich durch den Stageablauf als Revolverschütze benachteiligt fühlte.

Ein Revolverschütze war nicht erfreut, dass auf einer 18-Schuss-Stage alle Speedloader auf

einem Tisch lagen und nur diese benutzt werden durften, der Revolver lag auf einem anderen

Tisch als Startoption.

Nach dem Briefing und bevor der erste Schütze geschossen hat, hat er angekündigt, dass er

alle Schüsse auf die Scheiben mit aufgesetzter Waffe abgeben wird, um möglichst viele der

bereits gepatchten Einschusslöcher zu "entpatchen" und die ROs zu zwingen, dass nach seinem

Durchgang alle Scheiben ersetzt werden mussten.

Wie angedroht hat der Schütze dies auch so gemacht und die Scheiben waren nicht weiter

zu verwenden und mussten ausgetauscht werden.

Und das gibt er ja auch zu:

Meine Meinung hast Du schon selbst vorgetragen. Und der MD/Veranstalter sollte sich überlegen, ob er zukünftig wirklich jedes einzelne Startgeld braucht.

DirtyD und VP70Z ließen ja beide offen wie es augegangen ist, was also weit unterhalb der Sportgerichtsbarkeit ablief. Aber eventuell hat ja der Herr Notar noch ein paar weise Ratschläge, wie der internationale Dachverband sein Regelwerk bis ins kleinste Detail ausarbeiten kann, damit auch deutsche Querköpfe ihren Frust abbauen können...

Geschrieben (bearbeitet)

Hat er allem Anschein nach nicht, ...

Klaro!

War ja auch nur eine rhetorische Frage meinerseits. ;-)

Hätte ich diese Stage designt (und ich habe in der Vergangenheit VIELE designt), hätte ich zu mir selbst gesagt "hast Du Depp beim stage design nicht aufgepaßt".

Im Übrigen: "Free style"!!!

Des Weiteren: Über die "because-I-said-so"-Zeiten (seitens des ROs) sollten wir seit Jahrzehnten hinaus sein.

Grüße

Iggy

edit: Was ich zwangsläufig über den Stage-Designer denken muß, behalte ich besser für mich. :021:

Bearbeitet von Iggy
Geschrieben
...

... muss ich mir das mit der BDS-Mitgliedschaft und dem IPSC-Schießen doch nochmal überlegen.....

Entweder das, oder du beschäftigst dich mal ein wenig mit den Regeln. Das hilft bei der Entscheidungsfindung ungemein. Nichts anderes wollte ich mit meinem, wenig dezenten, Hinweis sagen. Dein Denkvermögen habe ich dir sicherlich nicht abgesprochen.

Geschrieben

Oh Gott, wie kann man denn bei der Lageschilderung wirklich auf der Seite des Revolverschützen sein?! Der hat das ja ausschließlich gemacht um dem Veranstalter eins auszuwischen und um eine Lücke im System zu finden, welche die Auswertung unmöglich macht. Das ist unsportlich...und unsportliches Verhalten rechtfertigt einen DQ - auch ohne konkreten Regelverstoss.

Weiterhin sehe ich auf fast allen Matches bei denen mobile Kugelfänge eingesetzt werden, dass keine Faultline vor bzw. um diese ist. ich würde an Stelle der Kameraden welche über das Stagedesign urteilen einfach mal darüber nachdenken wie es denn auf anderen Matches aussieht...auch auf großen.

Geschrieben (bearbeitet)

...

Weiterhin sehe ich auf fast allen Matches bei denen mobile Kugelfänge eingesetzt werden, dass keine Faultline vor bzw. um diese ist. ich würde an Stelle der Kameraden welche über das Stagedesign urteilen einfach mal darüber nachdenken wie es denn auf anderen Matches aussieht...auch auf großen.

Kommt auf die Art des mobilen Kugelfanges an!

Der Veranstalter, der bei den mir bekannten Bauarten von mobilen Kugelfängen keine fault line einbaut, hat potentiell weniger Gehirnzellen im Kopf als ich Finger an einer Hand (=5)!

Kugelfänge haben allesamt eine Abnahme und es gibt eine darin vorgegebene Mindestentfernung.

Wer als Veranstalter Letztere nicht mit Hilfe von fault lines berücksichtigt, sehnt sich danach, mit einem Bein im Gefängnis zu stehen, in übertragenem Sinne.

Na denn, viel Spaß dabei!

Iggy

p.s. Über die bisweilen hier zutagetretende Naivität bin ich mehr als sprachlos!

Bearbeitet von Iggy
Geschrieben

Wie funktionieren dann eigentlich Stages bei denen der Kugelfang auf dem Boden liegt und ich diesen von oben beschieße? Sind dann ja alle höchst böse weil Mindestabstand mit Sicherheit nicht eingehalten wurde. Verweigerst du solche Stages? Oder hast du soetwas noch nie gesehen (wovon ich eigentlich nicht ausgehe)?

Im Grunde genommen ist es mir egal....worauf ich hinaus will ist, dass dem Veranstalter als letztem ein Fehler angelastet werden kann. Der Schütze hat wilde Sau gespielt und hätte dafür bestraft werden müssen.

Btw. Hat der Schütze durch die Aktion auch unmengen Zeit verloren da er sich jedesmal bis vor den Kugelfang bewegen musste anstatt den kürzesten Weg zu nehmen. Es gab einfach keinen Grund sich dem Kugelfang so weit anzunähern...ausser man wollte sich daneben benehmen.

Geschrieben

... und VP70Z ließen ja beide offen wie es augegangen ist, ...

Mißverständnis, ich war nicht dabei. Ich wollte lediglich sagen, daß ich das geschilderte Verhalten auch für vollkommen unsinnig, dem Ansehen des Sports wenig zuträglich und daher für latent unsportlich i. S. v. 10.6 halte.

Man muß nicht alles bei jedem Spaß - Wettkampf "range lawyer proof" aufbauen. Man trifft sich um Spaß zu haben, auch die Helfer inkl. ROs und nicht um sich verarschen zu lassen, das ist im Startgeld nicht inklusive.

Gast
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